poisoned kiss von misscantarella ================================================================================ Kapitel 8: jealousy ------------------- „Prinzessin!!“ schrie Chiyo quengelig und begann hastig zu winken, als Sakura und Sasuke am späten Nachmittag zurückkehrten. Sasuke verdrehte die Augen. Er hatte selten solch eine anstrengende Person erlebt. „Warum habt ihr mich nicht mitgenommen? Wer hat euch überhaupt angekleidet und euer Haar gekämmt?“ bombardierte Chiyo ihre Herrin mit ihren Fragen, während Sakura von ihrem Pferd stieg. „Tut mir leid.“ Sakura hob entschuldigend ihre Hände. „Wenn Sakura bei mir ist, wird deine Hilfe nicht benötigt. Merk dir das.“ ertönte die Stimme von Sasuke und der junge Mann ging an den Frauen vorbei, um nach Kakashi und Iruka zu suchen. „Was hat ihm denn die Stimmung vermiest?“ grummelte Chiyo. „Ich fürchte, dass ich daran schuld bin.“ seufzte Sakura. „Nehmt ihn und seine schlechten Launen jetzt bloß nicht in Schutz, Prinzessin!“ meinte Chiyo und hob tadelnd einen Zeigefinger. „Hmn.“ Sakura blickte Sasuke nach. Wie stark sich Sasukes Persönlichkeit doch veränderte, sobald die Beiden nicht mehr unter sich waren. Irgendwie schade. Immerhin konnte Sasuke doch so einfühlsam sein. Warum war Sasuke also jeden anderen gegenüber so schroff? Sasuke erreichte das Zelt von Kakashi und trat ein. Um Chiyo etwas Privatsphäre zu bieten, schliefen Kakashi und Iruka in einem Zelt. „Gewonnen.“ jubelte Iruka gerade über seinen Sieg. Er und Kakashi hatten wiedereinmal eine Partie Karten gespielt. „Es ist untypisch für dich zu verlieren, Kakashi.“ bemerkte Sasuke. „Hauptmann!?“ Beide Männer sprangen auf und drehten sich zu Sasuke um. „Wie ist es gelaufen?“ erkundigte sich der Hatake umgehend. Den ganzen Tag über herrschte schon eine angespannte Stimmung im Lager. „Sagen wir es so. Obwohl Sakura eine Frau ist, ist ihr Einfluss auf die Truppen ihrer Familie enorm. Mir wurde versichert, dass die Truppen abziehen werden – ihrer Prinzessin zuliebe.“ erklärte der Uchiha. „So etwas habe ich noch nie erlebt.“ gestand Iruka. „Ich auch nicht.“ hakte sich Kakashi ein. Normalerweise ließ man es nicht zu, dass eine Frau solch eine Macht erlangte. „Aber dennoch wirkt ihr so bedrückt.“ meinte Kakashi mit zusammengezogenen Brauen. „Es gibt da einen Mann...-“ begann Sasuke erst nachdenklich. „Vergesst es.“ winkte er schließlich ab. Shikamaru machte gerade seinen täglichen Rundgang durch das Lager. Kurz zuvor hatte er einen Brief von seiner Frau, Temari, erhalten. Wie sehr er seine Familie doch vermisste. Als Shikamaru seine Familie verließ, war sein Sohn noch keine zwei Jahre alt gewesen. Zwar schrieb ihm seine Frau immer ausführliche Briefe über die Entwicklung seines einzigen Kindes, dennoch hätte Shikamaru all das gerne mit seinen eigenen Augen gesehen. „Hmn?“ Plötzlich erregte etwas die Aufmerksamkeit des Nara und er blieb stehen. Der Wind trug den leisen Klang von Glöckchen an sein Ohr. Seine Augen erblickten derweilen eine ergreifende Situation. Vor Shikamaru befand sich eine Treppe aus Stein, die zum abgelegenen Schrein führte. Dort kniete Sakura auf dem kalten Boden und schien tief in ihr Gebet vertieft gewesen zu sein. Ihre Handflächen waren dicht aneinander gepresst, während ihre Augen geschlossen waren. Es war lange her, dass jemand an diesem Ort ein Gebet sprach. Der Ausdruck von Shikamarus tiefbraunen Augen wurden nachdenklich. Er hatte sich Sakura ganz anders vorgestellt. Nicht, was das Äußerliche angeht. In dieser Sache übertraf sie sogar jeder Erzählung. Doch hatte Shikamaru immer zu Ohren bekommen, was für eine lebhafte Person Sakura doch war. Von diesem unbekümmerten Art merkte man jedoch nichts. Sakura lächelte zwar, doch erreichte ihr Lächeln niemals ihre Augen. Mit ihrem unnahbaren und gleichzeitig auch melancholischen Gemüt wirkte Sakura viel älter, als sie tatsächlich war. „Hier ist sie.“ ertönte eine erleichterte Stimme neben Shikamaru. Der Nara drehte seinen Kopf in die Richtung. „Hauptmann.“ sagte er und musterte Sasuke. Er wirkte angespannt. „Ich habe ihr doch gesagt, dass sie nicht ohne Begleitung irgendwo hingehen soll.“ brummte der Uchiha. „Was soll ihr hier denn schon passieren?“ fragte Shikamaru schmunzelnd. Sasuke antwortete nicht auf die Frage, sondern ging zu Sakura. Dunkle Stiefel stiegen die Treppe hinab und Sasuke steuerte den alten Schrein an. „Die Götter sind sicherlich über deine Gebete erfreut, doch solltest du deshalb nicht deine Gesundheit riskieren.“ Sasuke trat neben Sakura und legte ihr seinen Mantel über die Schultern. Man spürte immer mehr den nahenden Winter. Sakura öffnete ihre Augen. Erst jetzt bemerkte die junge Frau, wie kühl es doch geworden war. Ihre Finger waren bereits ganz rot. „Ich habe scheinbar die Zeit vergessen.“ sagte sie und rieb sich die Hände. „Sieh dich an, du bist ja vollkommen durchgefroren.“ bemerkte Sasuke. „Tut mir leid.“ murmelte Sakura. Sie wollte nur kurz hierher kommen und den Göttern für den erfolgreichen Verlauf der Dinge danken. Außerdem betete Sakura für Jia Chongs Familie – dafür, dass sie an einem friedlichen Ort auf ihn warteten. Doch dann begann die Prinzessin an ihre eigene Familie zu denken... „Ich würde dich am Liebsten festbinden.“ zischte der schwarzhaarige und packte Sakura am Handgelenk, ehe er sie zu sich zog. Die junge Frau machte ein überraschtes Gesicht, ehe sie zu Shikamaru blickte. Dieser zuckte nur mit den Schultern und setzte seinen Rundgang fort. Manchmal verstand selbst Shikamaru die Launen seines Hauptmannes nicht. Ehrlich gesagt, verstand wohl kaum jemand, was genau in Sasukes Kopf vorging. „Wärt ihr mit dem Vorschlag einverstanden, wenn wir zu eurem Zelt gehen und diesen Vorfall vergessen?“ schlug Sakura vor. Sasuke nickte zustimmend. Er war so angespannt, dass er keine klare Antwort geben konnte. Als Sasuke feststellte, dass Sakura nicht auffindbar war, blieb ihm das Herz vor Sorge stehen. Das ganze Lager hatte er nach Sakura abgesucht und während dieser quälend langen Zeit der Suche, malte sich Sasuke bereits die Schlimmsten Situationen aus. Sie dann friedlich betend vorzufinden, machte Sasuke fast schon wütend. „Lasst uns gehen, Sasuke-sama.“ Sakura löste vorsichtig den Griff seiner Hand um ihr Handgelenk und stand auf. Sie hatte Chiyo doch gesagt wohin sie ging. Warum hatte Chiyo also nichts zu Sasuke gesagt? Ein einziges Wort von ihr und das Ganze wäre ganz anders verlaufen. Die Haruno begann zu grübeln, während sie mit Sasuke zu seinem Zelt ging. Normalerweise konnte Chiyo doch nie ihren Mund halten und plauderte alles sofort aus. Ihre plötzliche Zurückhaltung überraschte Sakura. Nein. Sakura wurde ihrer Dienerin gegenüber misstrauisch. Aber was hätte Chiyo davon, wenn Sasuke sauer auf Sakura war? Dies galt es herauszufinden. Bereits beim Eintreten in Sasukes Zelt spürte Sakura eine wohlige Wärme und das leise Knistern von brennendem Holz. „Du solltest bei diesen Temperaturen wirklich nicht mehr ohne einen dicken Mantel nach draußen gehen.“ betonte Sasuke noch einmal und legte die Schriftstücke auf den Tisch, die er die ganze Zeit über mitgeführt hatte. Die Sache, dass Sakura ohne Begleitung verschwunden war, sprach Sasuke gar nicht mehr an. „Es wird nicht wieder vorkommen.“ meinte Sakura. Damit meinte sie jedoch nicht die Sache mit dem Mantel, sondern ihr angebliches Verschwinden. Ihre Stimme klang dabei so bekümmert. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen und drehte sich zur jungen Frau um. Hier ging es nicht mehr um den kürzlichen Vorfall. „Warum so melancholisch, hmn?“ fragte er und ging auf Sakura zu. Diese sah ihn mit traurigen Augen an. „Ich...Ich vermisse mein altes zu Hause und meine Eltern.“ gestand die Haruno ehrlich. „Verstehe.“ Sasuke zog die rosahaarige zu sich und als würde er ein Geschöpf aus Glas vor sich haben, hauchte der Uchiha die zärtlichsten Küsse auf ihre Lippen. Seine Hände legten sich auf ihre rosigen Wangen. „Ich kann dir deine Eltern nicht zurückgeben.“ flüsterte der Prinz. Dabei strich er ihr die Mäntel von den Schultern und setzte Sakura auf das Bett. Sasuke selbst kniete sich vor ihr auf den Boden. „Aber du hast jetzt mich, meine Eltern, Itachi und Izumi. Versuche uns als deine Familie zu sehen und irgendwann wirst du dich auch an meine Heimat gewöhnen.“ erklärte Sasuke. „Seid ihr böse auf mich?“ fragte Sakura. „Ja. Ich bin böse auf dich, sehr sogar.“ Sasuke steckte ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. „Weil ich nicht auf euch gehört habe, Sasuke-sama?“ wollte Sakura wissen. „Ganz genau.“ Sasuke stand auf, um sich umzuziehen. „Ich will alles über diesen Jia Chong wissen. Beantworte mir diese Frage zufriedenstellend und ich verzeihe dir.“ bemerkte er. Sakura starrte ihn einen Moment lang an. „Er war meine Leibwache während meiner Zeit am Kaiserhof.“ antwortete sie darauf. „Und weiter?“ fragte der Uchiha. Er wollte mehr Details hören. Wie hatte sie ihn kennengelernt? In welcher Beziehung standen sie zueinander? Sasuke musste all diese Dinge einfach wissen! Sakura legte ihre Hände in den Schoß. Ihr war die Situation irgendwie ganz unangenehm. „Sakura?“ brummte Sasuke. Er wollte eine Antwort. „Ich war 12...nein 13, als mein Vater mit Jia Chong schickte. Anfangs hatte ich Angst vor ihm, aber Jia Chong ist wirklich ein netter Mann. Mit 15 kehrte ich in die Residenz meines Vaters zurück und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen, noch etwas von ihm gehört. Bis heute“ erzählte Sakura und beobachtete Sasuke. Wie schnell er seinen Körper in den einfachen schwarzen Yukata verhüllte. Man konnte kaum einen Blick auf ihn erhaschen. „Würdet ihr nicht ständig eure Narben unter einer Schicht Kleidung verstecken, wären sie etwas schöner verheilt.“ Diese Bemerkung konnte sich Sakura beim besten Willen nicht verkneifen. „Also wirklich.“ Sasuke fuhr sich leicht grinsend durch sein Haar. Sakura sorgte sich ständig um andere, aber scheinbar niemals um sich selbst. „Du willst mich also frieren lassen? Oder ist es nur ein Vorwand, um mich nackt zu sehen?“ Er drehte sich zu Sakura um. Keine Sekunde später war Sakuras Gesicht komplett rot geworden. Als Sasuke dann auch noch provozierend seine Hände an den Gürtel an seiner Hüfte legte, versteckte Sakura ihr Gesicht hinter einem der Kissen. Sasuke lachte amüsiert, während er wieder auf das Bett zuging. „Willst du mir nicht antworten?“ neckte der schöne Prinz seine Frau. Sakura schüttelte den Kopf. Beim Bett angekommen, griff Sasuke nach dem Kissen und warf es hinter Sakura auf die Matratze. Danach nahm er seine Arme aus dem Ärmeln, wodurch Sasukes nackter Oberkörper zum Vorschein kam. „Sieh mich an.“ hauchte Sasuke und lehnte sich zu Sakura, welche im selben Moment ihren Blick hob. „Versucht ihr noch immer Entsetzen in meinen Augen zu sehen?“ erkundigte sich Sakura. „Wenn ich doch nur überhaupt etwas in deinen Augen sehen könnte.“ hätte Sasuke gerne gesagt, doch überdachte er diese Worte noch einmal. „Vielleicht.“ sagte er stattdessen und ließ sich neben Sakura in die Matratze sinken. Sakura, welche noch immer aufrecht saß, musterte ihren Mann. „Wurden euch all eure Narben im Kampf zugefügt?“ wollte sie nun wissen. „Nein.“ Sasuke schüttelte den Kopf und deutete auf eine Narbe an seiner rechten Schulter. „Die habe ich von meinem großen Bruder.“ Bei dem Gedanken daran musste Sasuke sogar etwas grinsen. „Erzählt ihr mir was passiert ist?“ Neugier blitzte in Sakuras Augen auf. Sasuke legte einen Arm unter seinen Kopf. „Kurz nach meinem 6ten Geburtstag kam plötzlich ein wunderschönes Mädchen zu uns an den Palast. Mein Vater meinte, dass ihre Eltern auf einer Reise waren, weshalb wir sie bei uns aufgenommen haben. Obwohl sie älter war als ich, habe ich schon bald darauf für sie geschwärmt und Itachi ging es nicht anders. Das Mädchen kam von nun an jeden Sommer zu uns und irgendwann begannen wir uns um sie zu streiten. Also haben uns duelliert und ich habe verloren.“ erzählte der Uchiha die Geschichte. „Was ist aus dem Mädchen geworden? Hat sich für euern Bruder der Kampf gelohnt?“ Sakura drehte sich ganz zu Sasuke um. Da er selten etwas über sich erzählte, nutzte sie nun die Gelegenheit. „Anfangs nicht, denn unsere gemeinsamen Sommerwochen hatten irgendwann ein Ende. Bis sie vor zwei Jahren wiederkam, um die Frau von Itachi zu werden. Das Mädchen war Izumi.“ gab Sasuke zurück. „Dann wart ihr in die Frau eures Bruders verliebt?“ schlussfolgerte die Haruno. Sasukes Augen fixierten ihr Gesicht. „Liebe würde ich es nicht nennen. Dafür war ich damals noch zu jung.“ meinte er. „Aber eurer Bruder liebt Izumi, oder?“ bohrte Sakura weiter nach. „Ich denke schon.“ nickte der Angesprochene. Seufzend ließ sich auch Sakura in die Matratze sinken. „Ich hätte auch gern Geschwister, dann wäre ich nicht immer so alleine gewesen.“ gestand sie nachdenklich. Sasuke drehte sich zu Sakura. Er selbst war mit fünf Brüdern aufgewachsen. Momente der Ruhe waren demnach selten und im ganzen Palast hörte man Kindergeschrei. Für Sasuke war dies oft sehr anstrengend gewesen, weshalb er sich oft ein Leben als Einzelkind gewünscht hatte. Aber nun verstand er Sakuras Verhalten. Um ihre Einsamkeit zu verdrängen, half sie anderen Menschen bedingungslos. Plötzlich beugte sich Sasuke über Sakura. „Küss mich!“ forderte Sasuke schließlich, nachdem sein Gesicht vor dem von Sakura auftauchte. Sakura folgte seiner Forderung und versiegelte ihre Lippen mit seinen. Mit einer Hand spreizte Sasuke derweilen ihre Beine und drängte sich dazwischen. „Ich will heute etwas besonderes mit dir machen.“ meinte Sasuke. Anfangs verstand Sakura nicht, was Sasuke damit meinte. Doch als er ihren Körper weiter nach oben schob, dabei ihre Beine anwinkelte und ihren Rock hochkrempelte, dämmerte es Sakura langsam. Er wollte doch nicht... „Sasuke-sama!“ wollte Sakura ihren Protest einlegen, doch ließ ihr Sasuke keine Möglichkeit. „Kein Grund zur Panik. Es wird dir gefallen~“ wisperte Sasuke und küsste die Innenseite ihres Oberschenkels. Sakura verkrampfte sich vor Schreck, als sich Sasukes Mund immer mehr ihrer intimsten Stelle näherte. Jeder seiner Küsse hinterließ eine heiße Spur auf ihrer kühlen Haut. Zögerlich blickte Sakura nach unten. Außer Sasukes pechschwarzem Haar sah die Haruno jedoch nichts. Dann legte Sasuke einen Arm um ihr Bein. Ausgeprägte Adern zeigten sich auf seinem Handrücken. Im nächsten Moment stieß Sakura einen quiekenden Laut aus und presste beide Hände auf ihren Mund. Sasuke begann sie zu lecken – saugte leicht an ihr. Dabei stöhnte Sasuke zwischen ihren Beinen. In Sakuras Körper breitete sich derweilen ein Kribbeln aus, welches immer stärker wurde. Was ist das für dein Gefühl? fragte sich Sakura in Gedanken. Noch nie hatte sie etwas vergleichbares gespürt. Es war...überwältigend. Gerade als die Leidenschaft ihren Höhepunkt erreichte, vernahm Sasuke ein Poltern und Schritte, die sich im schnellen Tempo vom Zelt entfernten. Augenblicklich hob er seinen Kopf und sah sich um. Hatte jemand ihn und Sakura beobachtet? Sein Blick wanderte zu Sakura. Diese sah mit weit aufgerissenen Augen zur Seite, als hätte sie einen Geist gesehen. „Hauptmann!“ Ein Wachmann trat in das Zelt. Nun begann Sakura zu schreien. Panisch wollte sie Sasuke von sich stoßen, doch hatte die zierliche Frau keine Chance gegen den muskulösen Uchiha. Sasuke hielt Sakura leicht den Mund zu, während er mit geschickten Fingern ihren Rock wieder nach unten zog. Das Ganze geschah so schnell, dass die Wache kaum etwas bemerkte. Er hatte sich so wie so beschämt zur Seite gedreht, nachdem der das Ehepaar auf dem Bett liegen erblickt hatte. „Verzeiht. Ich wollte nicht...“ stammelte der junge Mann verlegen. „Du hast meine Frau beinahe zu Tode erschreckt.“ brummte Sasuke und löste sich von Sakura, drehte sich zum Wachmann um. Zuvor hatte er den Gürtel um seine Hüfte etwas enger gezogen und war wieder in seine Ärmel geschlüpft. „Habt ihr etwas gesehen?“ fragte Sasuke. „Ja, Hauptmann! Eine verdächtige Person wurde in die Baracke gebracht.“ antwortete der Angesprochene. „Ich kümmere mich persönlich um die Sache.“ verkündete der Prinz und griff nach seinem Mantel. Dabei sah er zu Sakura, welche sich mittlerweile aufgesetzt hatte. Ihr Gesichtsausdruck wirkte ganz bestürzt, nein viel mehr geschockt. Wen oder was hatte sie gesehen? „Rühr dich nicht von der Stelle! Ich bin gleich wieder zurück.“ lauteten seine Anweisungen, ehe Sasuke zusammen mit dem Wachmann das Zelt verließ. Sakura blieb wie angewurzelt sitzen und starrte geradeaus. Die Zeit verging so quälend langsam, dass es die Haruno beinahe verrückte machte. Tränen tropften auf ihre zitternden Hände. Zur fortgeschrittenen Stunde schlich sich Chiyo aus ihrem Zelt. Eine Mischung aus Eifersucht und Neugier trieb die junge Frau nach draußen. Was tat Sasuke mit ihrer Herrin, wenn sie zusammen waren? In den vergangenen zwei Wochen hatte Sakura kaum Zeit mit Chiyo verbracht, sondern war immer dicht an Sasukes Seite. Aber niemand kannte Sakura so gut, wie Chiyo es tat. Seit vielen Jahren war es immer Chiyo gewesen, die Sakura zu Bett brachte, Sakuras schönes langes Haar kämmte und Sakura Gesellschaft leistete. Doch nun war alles ganz anders. Sasuke nahm immer mehr und mehr Platz in Sakuras Leben ein. Ein Umstand, der Chiyo eindeutig missfiel. Auf leisen Sohlen näherte sich Chiyo dem Zelt des Prinzen. Zu ihrer Überraschung standen zwei Soldaten am Eingang Wache. Damit hatte sie nicht gerechnet. Für einen Augenblick lang dachte Chiyo darüber nach wieder zu gehen. Gerade, als die Vernunft am Siegen war, vernahm Chiyo die Stimme ihrer Herrin. „Prinzessin?“ Schnell huschte sie um das Zelt, bis Chiyo einen kleinen Spalt entdeckte. Chiyo ging in die Hocke und riss behutsam den Stoff weiter auf. Danach lugte sie mit ihren rehbraunen Augen in das Zeltinnere. Zuerst erblickte sie Sakura, welche sich etwas hin und her wandte. Wurde sie wohl möglich zu etwas gezwungen? Eine männliche Stimme ertönte. Sie gehörte eindeutig Sasuke! Chiyo versuchte einen Blick auf den Mann zu erhaschen, was nicht gerade einfach war. Ein schwarzer Haarschopf, mehr war anfangs nicht zu erkennen. Um noch mehr sehen zu können, vergrößerte Chiyo das Loch noch etwas mehr. Ihre Augen weiteten sich schlagartig. Was tat Sasuke zwischen Sakuras Schenkeln? Doch schlimmer war der Anblick von Sasukes vernarbten Oberkörper. Es war abscheulich, weshalb Chiyo vor Schreck nach hinten auf den Boden fiel. Dabei stieß sie mit einem Beim gegen einen der Pfosten. „Was war das?“ hörte man eine Stimme fragen. Sie gehörte einem der Wachmänner, die sofort reagierten und sich auf die Suche nach der Ursache für dieses Geräusch machten. Zwar versuchte Chiyo zu fliehen, doch wurde sie bereits nach wenigen Metern von einem der Männer geschnappt. „Kleine Mädchen haben hier nichts zu suchen.“ sagte er. „Lass mich los!!!“ zischte Chiyo und begann wild zu strampeln. „Ich glaube, dass Sasuke-sama mit dir sprechen möchte.“ bemerkte die Wache, ehe sich Chiyo über die Schulter warf und die junge Frau in die Baracke brachte. Dort wurden früher Kriegsgefangene hingebracht und verhört. Ein schauriger Ort, was auch Chiyo bald zu spüren bekam. Auf dem Boden lag etwas Stroh und an einer der Wände gab es eine Vorrichtung, an der man eine Person fesseln konnte. Vier schwere Ketten lagen auf dem sich davor befindlichen Boden. Nach kurzer Zeit betrat eine düstere Gestalt den Verschlag. Chiyo schluckte. Es konnte sich nur um eine Person halten. Sein Geruch verriet ihn. Er roch verführerisch nach Sandelholz, vermischt mit dem süßen Geruch von Sakura. Dieser sündhafte Geruch ließ Chiyo erschaudern. „Du kleine Ratte.“ knurrte Sasuke, als er in Chiyos Gesicht blickte. „Ich habe nichts gemacht.“ schmollte sie. „Ach ja? Darum wurdest du auch beim Spionieren erwischt.“ meinte der schwarzhaarige. Die Tatsache, dass Chiyo ihm nicht in die Augen blicken konnte, ließ sie noch verdächtiger wirken. Vor allem, weil Chiyo scheinbar krankhaft auf Sasukes Brust starrte. Er zog die Augen zusammen. „Was hast du gesehen?“ schrie er einschüchternd. Dabei packte Sasuke Chiyo an den Haaren und zog sie ein Stück nach oben. Es machte ihn rasend, dass Chiyo wohl möglich seine Narben gesehen hatte. „Nichts! Ich schwöre es!!“ versicherte Chiyo mehrmals. Man konnte ihr die Angst ansehen. „Das hoffe ich für dich. Denn sollte es anders sein, müsste ich dir wehtun. Und das willst du Sakura nicht antun, oder etwa doch?“ sagte der Uchiha daraufhin. „Ich habe nichts gesehen.“ schwor Chiyo. Sasuke ließ ihre Haare wieder los. „Kein Wort zu Sakura, verstanden!“ brummte Sasuke finster, ehe er die Baracke wieder verließ. Vor der Tür blieb der junge Mann stehen. „Wie soll ich sie bestrafen?“ wollte die Wache wissen. „Gar nicht.“ antwortete Sasuke. Sein Gegenüber machte ein verwundertes Gesicht. Keine Bestrafung? Das war äußerst ungewöhnlich für Sasuke. „Dieses Mädchen ist die Dienerin meiner Frau und somit ein Teil von ihr. Wenn ich der Nervensäge wehtue, dann verletzte ich damit auch meine Frau.“ erklärte Sasuke seine Entscheidung. „Ich verstehe.“ nickte der Wachmann. Sasuke atmete hörbar aus. Ob er Sakura davon erzählen soll? Immerhin hatte sie ein Recht darauf, aber dann würde sie sich sicherlich aufregen und das wollte Sasuke eigentlich vermeiden. „Bring das Mädchen in ihr Zelt zurück und sorge dafür, dass sie dort bleibt!“ Es sollte jedoch noch eine gute halbe Stunde vergehen, bevor Sasuke in sein Zelt zurückkehrte. Sakura lag mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett. Ihre Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Scheinbar war Sakura eingeschlafen. Leise setzte sich Sasuke an den Rand des Bettes. Rücken an Rücken. „Die Person hat geschworen nichts gesehen zu haben. Ich habe sie demnach nicht bestraft. Das war doch in deinem Sinne oder?“ sagte Sasuke, ohne eine Antwort zu erwarten. Ein grünes Augenpaar öffnete sich. Sakura hatte Sasukes Worte deutlich verstanden, doch wollte sie mit niemanden sprechen. Darum tat sie auch so, als würde sie schlafen. Nur ahnte sie nicht, dass Sasuke sie bereits durchschaut hatte. Aber er nahm es ihr keineswegs übel. So musste Sasuke auch nicht s weiter sagen und konnte sich schlafen legen. Trotzdem bedauerte er den Ausgang jener Nacht. Immerhin ging es am Morgen wieder zurück in Richtung Palast. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)