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poisoned kiss

von

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you bow to no one

Strähne für Strähne landete schwarzes Haar auf dem Boden. Es war früher Morgen und die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen, als Sasuke bereits für seine anstehende Hochzeit vorbereitet wurde. Dazu gehörte auch, dass sich der Prinz von seinen langen Haaren verabschieden musste. So war es Tradition. Es hatte aber viel mehr eine symbolische Bedeutung. Mit dem Abschneiden der Haare ließ Sasuke sein altes Leben hinter sich und war bereit für seine neuen Aufgaben – die eines Ehemannes. Doch war Sasuke überhaupt bereit dafür? Nein. Er war es nicht. Sasuke hatte die letzten Jahre auf dem Schlachtfeld verbracht. Musste mitansehen, wie viele seiner Männer vor seinen Augen getötet wurden und trug selbst das Blut hunderter an seinen Händen. Und nun sollte er den liebenden Ehemann spielen, eine Familie gründen und ein friedliches Leben im Palast führen? Das war kein Leben für Sasuke. Er wollte frei sein – die Welt entdecken. Aber nur so konnte dem Krieg ein Ende gesetzt werden. Indem Sasuke seine Freiheit aufgab, rettete er das Leben zahlreicher Männer. Ließ Frauen ihre Ehemänner und Kinder ihre Väter wieder heimkehren. „Fertig.“ Mikoto trat einen Schritt zurück. Sie hatte die Aufgabe übernommen und ihrem Sohn die Haare abgeschnitten.

Sasuke hob seinen Blick, betrachtete sein neues „Ich“ im Spiegel. „Mach nicht solch ein bedrücktes Gesicht, hmn?“ sagte Mikoto und strich über einzelne Strähnen von Sasukes Haaren. „Ich will nicht heiraten.“ gab Sasuke zurück. „Zumindest nicht eine fremde Frau.“ Er drehte sich zu seiner Mutter um. „Es ist deine Pflicht, Sasuke! Bereits dein Vater und Bruder haben diese Bürde auf sich genommen.“ meinte die Uchiha. „Ja.“ seufzte Sasuke und begann sich umzuziehen. Auch hier half ihm Mikoto. „Sakura ist ein hübsches Mädchen.“ bemerkte Mikoto beiläufig. „Ich habe auch nie gesagt, dass sie hässlich ist.“ murrte Sasuke zurück. „Ganz im Gegenteil. Sakura ist wirklich sehr schön und gut erzogen. Aber was bringt mir eine schöne Frau, wenn ich nichts mit ihr anfangen kann?“ Sasuke legte eine Hand unter Mikotos Gesicht und hob dieses etwas an, damit sie ihm in die Augen sah. „Ich hatte immer gehofft einmal eine Frau zu finden, die so ist wie du.“ gestand der Prinz ehrlich. Für ihn war seine Mutter schon immer ein Vorbild für die perfekte Frau gewesen. „Dann hast du sie bereits gefunden.“ lächelte Mikoto. Die Worte ihres Sohnes schmeichelten ihr natürlich. Sasuke zog fragend die Augenbrauen zusammen. Was wollte ihm seine Mutter damit sagen?
 

„Ich stamme aus einem Nebenzweig der Haruno.“ erklärte Mikoto. „Warum hast du das mir nie erzählt?“ hakte Sasuke überrascht nach. Seine Mutter gehörte vor ihrer Heirat also zur selben Familie wie seine Braut? „Es ist lange her, Sasuke. Außerdem ist mein Platz nun hier. Bei deinem Vater und meinen wundervollen Söhnen.“ antwortete Mikoto und griff nach der Hand von Sasuke. „Gib Sakura und auch dir etwas Zeit.“ riet sie. Sasuke nickte. Trotzdem war da noch eine Sache – die Hochzeitsnacht. Um die kam Sasuke nicht herum, denn nur durch die geschlechtliche Vollziehung der Ehe erhielt diese ihre Gültigkeit. Zwar gehörte Sex durchaus zu den Lieblingsbeschäftigungen von Sasuke, aber seine Partnerinnen suchte er sich ja eigentlich immer selbst aus. Wieder seufzte er. Außerdem würde Sakura ihr wertvollstes Gut an ihn verlieren. Einen Mann, den sie nicht kannte – ein Fremder. Sein Blick wurde nachdenklich. Auch Sakura opferte vieles für den Frieden zwischen ihren Familien. Vielleicht war es ja diese Gemeinsamkeit, die sie zusammenführen würde. Mikoto war ebenfalls in Gedanken, während sie Sasuke den schwarzen Haori anzog. Sie wusste nur zu gut, wie sich ihr Sohn und Sakura fühlten.
 

Auch Sakura war schon lange wach und bereitete sich auf den Tag vor. Es hatte zwei Stunden gedauert, ehe die Braut fertig angezogen war. Da Sasuke und Sakura ganz traditionell getraut werden sollten, trug Sakura einen wunderschönen weißen Kimono aus den teuersten Stoffen des Landes. Nachdem das rosafarbene Haar von Sakura durch Chiyo gekämmt worden war, wurde es zu einer schlichten, aber dennoch kunstvollen Hochsteckfrisur frisiert. „Seit ihr aufgeregt?“ fragte Chiyo, während sie den goldenen Haarschmuck platzierte. „Ein wenig.“ gab Sakura zurück. „Ihr habt mir noch gar nicht erzählt wie euer Bräutigam so ist.“ bemerkte Chiyo weiter. Augenblicklich musste Sakura an den Kuss mit Sasuke denken. „Er ist...sehr freundlich, aber irgendwie auch merkwürdig.“ antwortete die Prinzessin. Obwohl auch Sasuke in adeligen Kreisen aufgewachsen war, verzichtete er auf jegliche förmliche Anrede – Duzte sogar seine Eltern. Für Sakura wirkte dieses Verhalten anfangs äußerst unfreundlich, aber scheinbar ging die ganze Uchiha Familie sehr vertraut miteinander um.

„Darf ich die Damen kurz stören?“ Fugaku betrat die Gemächer von Sakura. „Fugaku-sama.“ Sowohl Sakura, als auch Chiyo verneigten sich vor dem Familienoberhaupt. „Du hast das Gesicht eines Engels, mein Kind. Genau wie deine Mutter. Sie wäre sicher stolz auf dich.“ bemerkte Fugaku, nachdem er Sakura ausgiebig gemustert hatte. Fugaku kannte die Eltern von Sakura aus früheren Tagen. „Vielen Dank.“ sagte Sakura und senkte ihren Kopf. Ihre Mutter starb, als Sakura gerade einmal fünf Jahre alt war. Von diesem Tag an hatte die junge Haruno nur noch ihren Vater, bis auch er vor nicht einmal einem halben Jahr aus dem Leben schied. Fugaku legte eine Hand auf ihre Wange. „Es war ungeschickt von mir deine Mutter zu erwähnen. Du musst sie schrecklich vermissen, genau wie deinen Vater.“ meinte er dabei. „In meinem Herzen trage ich meine Eltern immer bei mir und irgendwann werde ich sie wiedersehen. Bis dahin wäre es mir eine Ehre, euch und eurer Frau eine Tochter zu sein.“ Sakura lächelte. Fugaku nickte berührt. Zwar war er den Göttern für seine Söhne mehr als dankbar, doch gerne hätte er auch eine Tochter gehabt. Nun hatte er eine, als Frau seines Sohnes.
 

Der Uchiha gab Chiyo ein Zeichen und die Dienerin trat mit der letzten Haarnadel zu Fugaku. Er nahm das Schmuckstück und steckte es Sakura ins Haar. „Nun bist du bereit.“ verkündete Fugaku und ließ langsam die Haarnadel los. Er wusste nicht, dass diese Haarnadel Sasukes Verlobungsgeschenk war. „Mein Sohn ist ein guter Mann, aber auch er hat seine Fehler und dunkle Seiten. Die viele Jahre im Krieg haben ihn gezeichnet. Bitte sei ihm trotz allem eine liebende Ehefrau und ich bin mir sicher, dass die Götter euch mit vielen Jahren voller Glück segnen werden.“ waren seine Worte. Sakura senkte ihren Blick und spürte, wie die Last auf ihren Schultern schwerer wurde. Fugaku legte seinen Sohn in ihre Hände. Hatte er überhaupt eine Ahnung welch ein Fehler das war? Bestimmt nicht. „Seid unbesorgt, Fugaku-sama. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um euren geliebten Sohn ein friedliches Leben zu ermöglichen und ihm etwas von seiner Last zu nehmen.“ schwor die rosahaarige. Fugaku erkannte die Lüge in ihren Worten nicht und schenkte Sakura seinen Glauben. Diese Frau würde aus Sasuke einen vornehmen Prinzen machen. Und wer weiß. Vielleicht hatte Sasuke auch das Zeug zum Thronerben? Momentan gehörte dieser Titel war noch Fugakus erstgeborenen Sohn, Itachi, doch da Itachi noch keinen Erben hatte, war seine Position noch nicht gesichert und von vielen begehrt...
 

Nachdem Braut und Bräutigam in ihren jeweiligen Gemächern in Anwesenheit eines Priesters zu ihren Ahnen gebetet hatten, war nun die Zeit für ihre Trauung gekommen. Sasuke war bereits zusammen mit seiner Mutter im Vorhof des Palastes angekommen und wartete auf Sakura. Diese traf kurz darauf in der Begleitung von Fugaku ein. Auch Itachi und Izumi waren anwesend. Als Sakura erschien beobachtete Mikoto die Reaktion von Sasuke genau. Er wirkte sehr gefasst und zeigte sich von seiner wunderschönen Braut unbeeindruckt. Der Palast war von einer großen Gartenanlage umschlossen. Dort befand sich auch ein Schrein, indem schon seit Jahrhunderten die Trauungen der Uchiha Familie vollzogen wurden. Ein Priester ging an der Spitze voran zum Schrein. Danach folgte das Brautpaar, die Eltern des Bräutigams, sowie Itachi und seine Frau. Mehr Gäste waren bei dieser Zeremonie nicht anwesend, aber natürlich sollte am Abend wieder ein großes Fest stattfinden. „Bei dem Tempo sind wir morgen noch nicht am Schrein.“ beschwerte sich Sasuke über den langsamen Gang des hohen Priesters. Sakura sah kurz zu Sasuke. Irgendwie fand sie seine direkte Art doch sympathisch, weshalb sie leise kicherte. Das Räuspern von Fugaku, ließ die Brautleute schlagartig wieder ernst werden. Während der Zeremonie durfte nicht gesprochen werden.

Als die kleine Gruppe den Schrein schließlich erreicht hatte, begann der Priester mit der Trauung. Zuerst erfolgte eine spirituelle Reinigung des Brautpaares, bevor Sasuke und Sakura zusammen zu den Ahnen des Uchiha Prinzen beteten. Danach musste Sasuke einen Eid leisten – er würde ein treuer und sorgsamer Ehemann sein. Sakura dagegen verpflichtete sich durch einen Schwur die Mutter vieler gesunder männlicher Erben zu werden. Für Frauen der damaligen Zeit war dieser Schwur viel mehr ein Fluch, aus dem sie nicht mehr ausbrechen konnten. Denn um die Gunst des Ehemannes und seiner Familie zu bewahren, erwartete man die baldige Geburt eines männlichen Erbens. Sakura war sich dieser Bürde bewusst. Nur war sie nicht hierher gekommen, um die brave Hausfrau und Mutter zu spielen. Von Kindesbeinen an wurde Sakura gesagt, sie sei etwas besonderes. Die junge Prinzessin strebte nach mehr. Sie wollte kein Leben wie jede andere Frau führen. Sakura wollte selbst über ihr Leben bestimmen dürfen und keinem Mann untergeordnet sein. Aber diese Absichten versteckte Sakura wieder einmal perfekt hinter der makellosen Maske ihres Lächelns.
 

Zum Abschluss der Zeremonie überreichte der Priester dem Brautpaar ein Schälchen mit geweihtem Sake, aus dem Sasuke und Sakura gemeinsam trinken mussten. Danach waren sie offiziell verheiratet. Eine Uchiha war Sakura jedoch noch nicht. Diesen Namen würde sie erst nach der Geburt ihres ersten Kindes erhalten. Trotzdem überreichte Fugaku seiner neuen Schwiegertochter einen Haori mit dem Uchiha Wappen auf dem Rücken. Zu öffentlichen Anlässen durfte Sakura nun Kleidung mit dem Wappen ihrer neuen Familie tragen, um einen perfekten Schein zu wahren. Das Volk von Fugaku hegte großen Groll gegen die Harunos, weshalb die Ehe von Sasuke und Sakura als so perfekt wie nur möglich erscheinen musste. Dazu gehörte auch, dass Beide einen goldenen Ring an ihrem linken Ringfinger trugen. Als Zeichen ihrer Einheit.
 

Kaum war der offizielle Teil der Hochzeitsfeierlichkeit beendet, kehrte die kleine Gesellschaft in den Palast zurück. Dort warteten bereits die anderen Gäste auf die frischvermählten Eheleute. Von Sakuras Familie war niemand gekommen. Weder Juro, noch ein anderer Abgesandter. Sakura war ganz allein. „Würdet ihr mich bitte entschuldigen.“ sagte Sakura zu Sasuke und zog sich in ihre Gemächer zurück, um sich umzuziehen. Die Braut würde an diesem Tag insgesamt drei verschiedene Gewänder tragen. Während Sakura sich also zurückzog, um sich umzuziehen, begann Sasuke bereits mit seinen Freunden und Kameraden anzustoßen. „Ich wünsche euch alles Gute für die Ehe, Hauptmann.“ sagte Kakashi und hob seinen Kelch. „Danke dir.“ Sasuke stieß mit Kakashi an. „Ich hätte auch gern eine so hübsche Frau.“ schmollte Iruka. „Du kannst froh sein, wenn dich überhaupt eine nimmt.“ bemerkte Kakashi stumpf. Sasuke begann zu lachen. „Wir werden schon noch eine passende Frau für dich finden.“ versuchte der Uchiha seinen Freund aufzumuntern. „Macht ihm keine falschen Hoffnungen. Am Ende glaubt er noch euren Worten.“ meldete sich wieder Kakashi zu Wort. „Halt doch den Mund.“ keifte Iruka und ließ sich noch mehr Wein nachschenken, nur um daraufhin mit Kakashi anzustoßen. Sasuke beobachtete seine beiden Freunde und Weggefährten.

Obwohl Sasuke der Jüngste von ihnen war, war er nun als Erster der Drei verheiratet. Weder von Kakashi, noch von Iruka konnte sich Sasuke in dieser Sache Rat einholen. Im selben Moment kehrte Sakura zurück. Sie trug noch immer die Farbe weiß, doch war dieser Kimono bereits viel schlichter, als ihr erstes Brautgewand. Auch ihre Haare waren nicht mehr streng hochgesteckt, sondern halboffen. „Entschuldigt mich bitte.“ Sasuke entfernte sich von Kakashi und Iruka und ging zu Sakura. „Möchtest du etwas trinken?“ erkundigte er sich. „Gerne.“ nickte die Angesprochene. Sasuke winkte einen Diener zu sich und ließ sich zwei Becher Wein bringen. „Hier.“ Einen davon überreichte er Sakura. „Danke.“ sagte Sakura und nahm den Becher mit beiden Händen entgegen. „Warum ist dein Onkel nicht hier? Ist die Heirat seiner einzigen Nichte für ihn kein Grund hierher zu kommen?“ fragte Sasuke. „Durch den Tod meines Vaters muss mein Onkel sich nun um alles kümmern. Er ist also sehr beschäftigt.“ antwortete Sakura. „Es ist eine Schande, dass man dir nicht einmal ein Jahr der Trauer gewährt hat.“ bemerkte der Uchiha. Für einen Moment erhielt Sasuke einen kurzen Einblick in Sakuras wahre Gefühlswelt. Natürlich war sie noch immer in großer Trauer über den Verlust ihres Vaters, weshalb ihre grünen Augen traurig wirkten. „Meine Heirat mit euch war der letzte Wunsch meines Vaters, deshalb verzichtete ich auf das Trauerjahr. Um den Krieg so schnell es geht zu beenden.“ erklärte Sakura.
 

„Ich hätte...-“ Sasuke stoppte, als es plötzlich schlagartig still wurde. Hatsumomo war eingetroffen, obwohl sie hier nichts zu suchen hatte, und steuerte zielsicher Sasuke und Sakura an. Mit ihrem aufwendigen Kimono aus roter Seide übertraf sie jeden im Saal – sogar die schöne Braut. Im Laufe der Jahre hatte sie immer wieder kleine Aufmerksamkeiten von Sasuke erhalten, doch Hatsumomo trug immer den edelsten Schmuck aus den Schatzkammern des Palastes. Fugaku duldete diese Dreistigkeit nur, weil sie die Mätresse seines liebsten Sohnes war. Mit ihren mandelförmigen Augen hatte Hatsumomo umgehend Sakura fixiert. Da Sasuke augenblicklich zu Hatsumomo sah, folgte Sakura seinem Blick. „Was macht sie hier?“ zischte Fugaku erbost zu Mikoto. Die Uchiha suchte derweilen panisch Sasukes Blick. Er konnte nichts dafür, dennoch würde man den Prinzen für diesen Skandal verantwortlich machen. Mittlerweile war Hatsumomo vor Sasuke stehen geblieben. „Warum?“ fragte Sasuke knurrend. Warum stellte sie ihn so bloß? Und das am Tage seiner Hochzeit. Dank ihres scharfen Verstandes wusste Sakura sofort, dass sie Sasuke in dieser unerwarteten Situation unterstützen musste. „Wir wurden uns noch nicht vorgestellt.“ sagte die Haruno lächelnd, ehe sie leicht ihren Kopf senkte. „Haruno Sakura ist mein Name.“ Als Prinzessin stand Sakura weit über Hatsumomo und dennoch brachte sie ihr solch einen Respekt entgegen. Damit hatte wirklich keiner gerechnet. „Verschwinde!“ befahl Sasuke.

„Muss das wirklich sein? Ich hätte mich gern ein wenig mit der Dame unterhalten.“ meinte Sakura. „Hatsumomo. Ich heiße Hatsumomo.“ grummelte die schwarzhaarige zähneknirschend. Sakura machte sich über sie lustig und das in aller Öffentlichkeit. „Ja, es muss sein.“ entgegnete Sasuke und nahm Sakura etwas zur Seite. „Hatsumomo...entspricht nicht deinem Stand. Du solltest dich lieber von ihr fernhalten.“ flüsterte der Prinz. Nun verstand welche Rolle Hatsumomo in Sasukes Leben spielte. Sie war seine Geliebte und damit eine große Gefahr für Sakura. Eine Gefahr, die beseitigt werden musste! Bloß wie? Sakura biss die Zähne zusammen. Ihr blieb keine andere Wahl. Wie demütigend... dachte sich die Haruno Prinzessin. Und dann geschah das Unfassbare. Sakura griff nach Sasukes Hand und drückte dessen Handrücken gegen ihre Stirn. Dabei ging die Prinzessin in die Knie. „Ich bitte euch inständig, mein Herr. Lasst sie mit uns feiern.“ sprach Sakura. Innerlich konnte Sakura es kaum ertragen. Sie, eine Verwandte des Kaisers, ging für eine einfache Mätresse in die Knie und bettelte um ihr Bleiben. Dennoch war diese Geste ein meisterhafter Schachzug der Haruno gewesen.
 

Mikoto war zu Tränen gerührt und auch Sasuke war beeindruckt von Sakura. „Dieses Mädchen ist ein wahrhaftiges Geschenk der Götter.“ sagte einer von Fugakus Beratern. Ihm stimmten viele andere zu. Fugaku sah zu Sakura. Genau so hatte er sie sich vorgestellt – die Tochter, die er nie hatte. Auf seine Augen legte sich ein feiner Schleier von Tränen. Kaum merklich, dennoch von großer Bedeutung. Verflogen war sein Ärger um das unerlaubte Auftauchen von Hatsumomo. Stattdessen war der ganze Saal durch die Tat von Sakura gerührt. Es war ein Akt tiefster Respekterweisung. Für Sakura dagegen war es die größte Demütigung in ihrem Leben. „Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht vor mir knien sollst.“ meinte Sasuke schließlich und löste seine Hand aus ihrem Griff. Dabei strich er kurz über ihre Wage. Sakura hob ihren Blick und ihre Wangen schimmerten leicht roséfarben. Warum war er so nett zu ihr? Es war nicht gespielt, da war sich Sakura sicher. Was waren also seine Motive? „Steh auf.“ Sasuke reichte ihr die Hand. Sakura nickte, während sie ihre Hand in die von Sasuke legte und sich erhob. „Eine Uchiha muss vor niemanden in die Knie gehen, merk dir das!“ fügte Sasuke noch hinzu.

Dabei schenkte er Sakura ein kurzes Lächeln. Hatsumomo spürte die ganze Zeit die verachteten Blicke, welche auf ihr lasteten. Nur wenige im Palast mochten die extravagante Frau, obwohl sie nun schon seit acht Jahren hier lebte. Sakura aber war erst einen Tag hier und wurde bereits von allen geliebt. Auch von Sasuke? Hatsumomo sah zum Prinzen. Noch nie hatte er sie mit diesem Blick angesehen, den er Sakura zeigte. Nie war sein Lächeln hier gegenüber so aufrichtig gewesen. Dieses Verhalten von Sasuke verletzte Hatsumomo durchaus sehr. Immerhin war sie für viele Jahre seine liebste Ablenkung gewesen. Erst letzte Nacht war er wieder bei ihr gewesen, doch in wenigen Stunden würde er nicht ihre Wärme genießen, sondern die von Sakura – seiner Frau. „Ich fühle mich nicht sonderlich wohl. Entschuldigt mich bitte.“ ertönte schließlich die Stimme von Hatsumomo, ehe sie so schnell es ging die Feierlichkeit verließ. „Habe ich Hatsumomo verärgert?“ fragte Sakura ganz unschuldig und blickte zu Sasuke hinauf. Dieser schüttelte den Kopf. „Sie wird sich schon wieder beruhigen.“ sagte er nur. Sakura lächelte zufrieden.
 

Hatsumomo stürmte aus den Palast in den Garten und lehnte sich gegen eine der Steinfiguren. Ihr Atem ging schnell. Noch nie wurde sie so bloß gestellt und das von einem kleinen Mädchen. Es war wirklich frustrierend für Hatsumomo. Zumal Sasuke sie in keiner Weise unterstützt hat. Warum tat er ihr das an? Seit seiner Rückkehr verhielt sich der Prinz nun schon äußerst distanziert ihr gegenüber. Die schwarzhaarige blickte in den Abendhimmel hinauf. Sie war nicht dumm – wusste genau, dass sie nicht so perfekt wie Sakura war. Von den Palastangestellten hatte Hatsumomo gehört, wie beliebt die Haruno Prinzessin war. Eine perfekte Tochter und Braut. Ganz anders als Hatsumomo. Sie war niemals eine perfekte Tochter für ihre Eltern und Hatsumomo würde wahrscheinlich auch nie eine Braut werden. Wenn sie doch endlich ein Kind bekäme! Dann wäre alles viel einfacher. „Wen haben wir denn hier?“ trat eine männliche Stimme in Hatsumomos Gehör. „Was wollt ihr?“ fauchte sie zurück. Der dritte Prinz war aufgetaucht. Er war das dritte Kind von Fugaku und ältester Sohn der Kinder, die Fugaku mit seiner zweiten Ehefrau hatte. Sein Name war Indra und er war im ganzen Palast für seine Grausamkeit bekannt. „Dir meine Hilfe anbieten.“ meinte Kyo.

„Sehr freundlich. Doch ich komme gut alleine zurecht.“ gab Hatsumomo zurück und wollte wieder in den Palast gehen. „Warum klammerst du dich so sehr an Sasuke? Er ist nun verheiratet und gegen seine Frau hast du keine Chance.“ Indra packte Hatsumomo am Handgelenk. „Kommt zum Punkt.“ brummte die Frau genervt. „Du und ich haben das selbe Ziel. Wir beide wollen Macht. Werde meine Mätresse, gebäre meinen Sohn und ich werde dich zur Königin machen, wenn ich auf dem Thron meines Vaters sitze.“ erläuterte Indra seinen Plan. Hatsumomo hob eine Augenbraue. „Das ist verrückt. Itachi ist der Kronprinz. Warum solltet ihr also König werden?“ sagte sie mit spöttischer Stimme. „Weil ich der Einzige bin, der bereits ist Opfer zu bringen!“ entgegnete Indra und er begann zu grinsen. Hatsumomos Blick veränderte sich. Vielleicht sollte sie ihre Strategie wirklich ändern und sich nicht nur auf Sasuke konzentrieren. Aber konnte sie dem dritten Prinz wirklich Glauben schenken?
 

Nach einem langen und anstrengenden Tag, an dem Sasuke und Sakura kaum einen Moment für sich hatten, war kurz vor Mitternacht die Zeit des Brautpaares gekommen. In den Gemächern des Prinzen sollte nun die Heirat vollendet werden. Die Beiden wurden von Fugaku persönlich zu Sasukes Räumlichkeiten gebracht. Bevor sich der König zurückzog, küsste er sowohl die Stirn seines Sohnes, als auch die von Sakura. Danach blieben Sasuke und Sakura zurück. „Was kann ich tun, um dein Wohlbefinden zu fördern?“ fragte Sasuke und wandte sich Sakura zu. Die junge Frau war gerade dabei gewesen sich in den Räumlichkeiten ihres Mannes umzusehen. Unerwartet stilvoll. So hätte sie es beschrieben. „Es ist alles in Ordnung, danke.“ entgegnete Sakura. Man konnte die aufkommende Nervosität in ihrer Stimme hören. Immerhin wurde es nun ernst. Sasuke nickte nur. „Nun denn.“ begann der Uchiha und trat direkt vor Sakura. Am Besten brachte er das Ganze schnellstmöglich hinter sich. So lautete sein Plan. Als es dann darum ging Sakura zu entkleiden tauchten sofort einige Diener auf, doch Sasuke winkte sie umgehend weg. „Ihr werdet heute nicht mehr gebraucht.“ sagte er dabei. Sakura blinzelte verwundert. Wer sollte ihr nun helfen? Doch nicht etwa...

„Heute Nacht ist das meine Aufgabe.“ erklärte Sasuke. Die rosahaarige nickte zögerlich. Zuerst entfernte Sasuke den goldenen Haarschmuck aus ihrem Haar – auch die Haarnadel, die er ihr zur Verlobung geschickt hatte. Irgendwie freute es ihm sehr, dass sie sein Geschenk scheinbar gerne trug. Sakura hob ihren Blick. „Von wem hast du nur diese Augen? In unserer rauen Gegend trifft man nur selten auf solch ein intensives Grün.“ meinte Sasuke. Eine beiläufige Konversation würde die etwas beklemmende Stimmung vielleicht aufheitern. „Meine Mutter hat sie mir gegeben.“ antwortete Sakura auf seine Frage. „Das war sehr großzügig von ihr.“ bemerkte der Prinz und strich Sakura eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. Er war kein Mann von großen Gefühlen, noch erfuhren die Frauen mit denen er sonst das Bett teilte irgendeine Form von Zuneigung. Aber Sakura war nun seine Ehefrau – wenn sie ihm doch bloß nicht so unglaublich fremd war. Sakura war durchaus eine liebenswürdige Person, doch auf Sasuke wirkte sie immer so kühl.
 

Dennoch legte sich seine Hand auf ihre Wange und Sasuke beugte sich etwas zu Sakura. Seine schwarzen Augen schlossen sich langsam, als seine Lippen ihre berührten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  RanmaForever
2018-05-13T13:36:41+00:00 13.05.2018 15:36
Was für ein herlich schönes und auch spannendes kap. Von dir.. und wie grausam du doch bist an so einer stelle auf zu hören😒
Bitte schnell ein weiteres kap.
Von:  xXSakuraHarunoXx
2018-05-13T00:32:38+00:00 13.05.2018 02:32
tolles kapi biss dann.
Von:  senpai3099
2018-05-12T19:14:59+00:00 12.05.2018 21:14
Bitte sakura... bau irgendeine shite und besiege jeden der sir in den weg kommt
;-;!
Ich bin gerade sehr motiviert. Hoffe du lädst schnell ein weiteres Kapitel hoch 😊



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