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poisoned kiss

von

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Vier massive Hufe preschten über den ganz matschig gewordenen Boden. Ein pechschwarzes großes Pferd trug seinen Reiter nun schon seit Wochen wieder in Richtung Heimat. Auf dem Rücken des prächtigen Hengstes saß ein, in einen schwarzen Mantel gehüllter, Mann. Blitze erhellten immer wieder den Himmel und laute Donnerstöße unterbrachen das Geräusch des Regens. Der Norden des Landes war eine kalte und raue Gegend. Man erzählte sich, dass man in dieser düsteren Landschaft die fähigsten Krieger im ganzen Land finden konnte. Kontrolliert wurde das Territorium von Fugaku Uchiha und seiner Sippe. Auch die Uchihas waren ein altes Adelgeschlecht, doch im Gegensatz zu den Harunos hielten die Uchihas nicht viel von der Herrschaft eines Kaisers. Ihrer Ansicht nach sollte jeder frei über sich bestimmen dürfen. Aus diesem Grund herrschte eine Feinschaft zwischen den Uchihas und den Harunos. Endlose Kämpfe und viele gefallene Krieger waren die Folge dieser Feindschaft. Vor einem Jahr war der zweite Prinz der Uchihas, Sasuke, wieder einmal in den Krieg gezogen und hatte bis vor kurzen die nördlichsten Grenze ihres Landes verteidigt. Doch vor einigen Wochen hatte er einen Brief von seinem Vater erhalten. Fugaku wünschte die sofortige Rückkehr seines Sohnes. Über den genauen Grund wurde Sasuke noch im Unklaren gehalten.

Sasuke Uchiha – er war der Reiter. Soeben hatte er die kleine Stadt durchquert, die am Fuße eines Hügels lag. Er hob seinen Blick und erblickte den Palast seiner Familie. Es war eine gewaltige Anlage, die wie ein dunkler Schatten vom Gipfel des Hügels hinab in das Tal schien. Sasuke trieb sein Pferd noch einmal an und passierte einige Minuten später das schwer bewachte Eingangstor. Eine kleine Gruppe hatte sich trotz des widrigen Wetter versammelt, um den Prinzen Willkommen zu heißen. Darunter befanden sich natürlich seine Eltern und auch Sasukes älterer Bruder, Itachi, war zusammen mit seiner Frau anwesend. Sasuke hatte noch vier Halbbrüder. Doch bis auf den gemeinsamen Vater hatten sie keinerlei Gemeinsamkeiten, weshalb auch keiner von ihnen anwesend war. Sasuke blieb mitten auf dem Platz stehen und stieg von seinem Pferd. Während er sich seiner Familie näherte, nahm er seine Kapuze ab. Legenden erzählten, die Uchihas stammen von den Göttern ab, was ein Grund für ihre unmenschliche Schönheit gewesen sein soll. Auch Sasuke war mit dieser Schönheit gesegnet. Der große und durchtrainierte Mann hatte ein makelloses, blasses Gesicht mit tiefschwarzen Augen. Auch sein Haar war schwarz wie die Nacht.
 

„Willkommen zu Hause.“ ergriff Fugaku als erstes das Wort, als er seinem Sohn entgegen kam und Sasuke kurz in die Arme schloss. Sasuke blickte über die Schulter seines Vaters hinweg in die Augen seiner Mutter. Sie weinte. Die Götter hatten ihren Sohn wieder einmal unversehrt in seine Heimat zurückgebracht. „Weine nicht, Mutter.“ Sasuke hätte diese Worte gerne ausgesprochen, doch in Zeiten wie diesen war kein Platz für solche Sentimentalität. „Du wolltest mich sehen, Vater.“ sagte Sasuke stattdessen und trat einen Schritt zurück. „Ja. Ich habe etwas wichtiges mit dir zu besprechen, aber nicht hier. Komm, lass uns hineingehen.“ Fugaku ging voran, die anderen folgten wortlos. Sasuke verharrte für einen Moment und sah sich um. Sie war nicht gekommen. Hatte man sie nicht über seine Rückkehr informiert? Unwahrscheinlich. Im Palast sprach sich jede Kleinigkeit sofort wie ein Lauffeuer herum und trotzdem war sie nicht hier. Sasuke strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht und betrat ebenfalls den Palast. Obwohl Sasuke erschöpft und bis auf die Knochen durchnässt war, führte ihn sein Weg zuerst in das Besprechungszimmer seines Vaters. Dort warteten Sasukes Eltern bereits.

„Ich soll heiraten?“ Sasuke konnte seinen Schreck nicht verbergen, als Fugaku ihm den Grund für seine Rückkehr genannt hatte. „Lass deinen Vater doch bitte erst aussprechen.“ sagte Mikoto. Sie war die erste Frau von Fugaku und Mutter von Sasuke und Itachi. Mikoto war eine ruhige und zurückhaltende Frau gewesen – das komplette Gegenteil ihres Mannes. Zwar hatte Sasuke nicht das ruhige Gemüt seiner Mutter geerbt, doch war er ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Dieselben feinen Gesichtszüge, das schwarze Haar und die helle Haut. Sasuke brummte zwar unzufrieden, schwieg jedoch. „Es sind schwierige Zeiten, Sasuke. Auch für uns. Wir können nicht ewig gegen die Harunos weiterkämpfen. Unsere Männer sind erschöpft und sehnen sich nach ihren Familien.“ meinte Fugaku. „Aber unsere Truppen sind denen der Harunos zahlenmäßig überlegen. Gib mir den Befehl und in wenigen Wochen ist alles vorbei.“ entgegnete Sasuke. „Und dann?“ erhob Fugaku seine Stimme. Mikoto zuckte kurz zusammen. „Was soll deiner Meinung nach dann geschehen, hmn?“ zischte Fugaku.
 

„Ich...-“ „Hast du vergessen, dass der Kaiser aus der Familie der Haruno stammt. Wenn wir sie vernichten, könnte er annehmen wir hätten es auf seinen Thron abgesehen.“ sprach Fugaku weiter, ohne seinen Sohn zu Wort kommen zulassen. „Ich denke, er hat es verstanden.“ versuchte Mikoto ihren Mann zu beruhigen. Fugaku räusperte sich kurz. „Deine zukünftige Ehefrau ist die Tochter eines alten Freundes von mir. Sie ist ein gutes Mädchen. Wohlerzogen und von großer Schönheit. Ich bin mir sicher, dass ihr gut miteinander auskommen werden. Außerdem solltest du diese Heirat auch von einer positiven Sichtweise betrachten.“ fuhr er fort. „Was kann an einer Heirat mit einer mir fremden Frau schon positiv sein?“ hakte Sasuke nach. „Verstehst du es noch immer nicht? Dieses Mädchen ist durch ihre Mutter mit dem Kaiser verwandt. Eure gemeinsamen Kinder hätten also Anspruch auf den Thron, ganz ohne Blutvergießen.“ verdeutlichte Fugaku die Vorzüge der bevorstehenden Heirat. Schlussendlich blieb Sasuke nichts anderes übrig, als zuzustimmen. Immerhin war es der Wille seines Vaters und Fugakus Wille war Gesetz. „Du darfst nun gehen.“ bemerkte Fugaku nach einem Moment der Stille. „Vater.“ Sasuke senkte kurz seinen Blick, ehe er aufstand und ging. „Findest du nicht, dass du zu harsch mit ihm warst? Sasuke ist doch erst heute heimgekehrt.“ bemerkte Mikoto. „Aber nur so lernt er es. Du bist zu nachsichtig mit ihm.“ gab der Angesprochene zurück. „Ich weiß doch ganz genau, dass du nur so streng mit Sasuke umgehst, weil er dir so am Herzen liegt.“ Die Uchiha lächelte. Fugaku wandte sich seiner Frau zu.„Verrate es ihm aber nicht. Sonst verliert er noch seinen Respekt mir gegenüber.“ gestand er.
 

Sasuke hatte währenddessen das luxuriöse Badehaus des Palastes betreten. Dort gab es ein großes Becken, in dem sich immer heißes Wasser befand. Kaum hatte Sasuke das Badehaus betreten, eilten sofort drei Dienerinnen herbei. „Sasuke-sama.“ Erklangen ihre Stimmen im Chor. „Lavendel.“ sagte er nur und sah dabei zu, wie die Frauen das Badewasser vorbereiteten und schon bald der Geruch von Lavendel in der Luft lag. Nur eine Handbewegung des jungen Mannes genügte und er war ungestört. Trotzdem wartete Sasuke noch kurz, ehe er begann sich seiner Kleidung zu entledigen. Alabasterfarbene Haut kam zum Vorschein. War sein Gesicht doch frei von jeglichem Makel, so trug Sasuke viele Narben auf seinem restlichen Körper. Jede von ihnen hatte ihre eigene Geschichte. Eins hatten sie jedoch alle gemeinsam. Sasuke hatte sie sich während seiner Zeit im Krieg eingefangen. Langsam ging er die Stufen hinab in das Becken. Er seufzte, als das warme Wasser seine Haut berührte. Während dem Feldzug musste der schöne Prinz auf solche Annehmlichkeiten verzichten, weshalb Sasuke Momente wie diese durchaus zu schätzen wusste. Ein zweites Seufzen entwich seiner Lunge, als Sasuke seine Haare aus ihrem Zopf befreite. Wie schrecklich lang sie doch geworden waren.

Plötzlich schlangen sich zwei Arme um seinen muskulösen Oberkörper und der weiche Busen einer Frau drückte sich gegen seinen Rücken. „Da ist ja mein edler Krieger.“ schnurrte eine verführerische Stimme. „Scheinbar hieltst du es ja nicht für nötig mich zusammen mit den anderen Willkommen zu heißen...“ Sasuke und drehte sich zu der Frau um. „Hatsumomo.“ Das war er – der Namen von Sasukes Lieblingskonkubine. Er hatte sie vor 7 Jahren aus einem Bordell befreit und mit nach Hause genommen. Viel war nicht über sie bekannt, da Hatsumomo als kleines Kind verschleppt wurde. Selbst ihr Alter war unbekannt. Mann wusste nur, dass sie einige Jahre älter als Sasuke war. Hatsumomo war eine äußerst schöne Frau mit einem wohlgeformten Körper gewesen. Dazu verfügte sie über alle Vorzüge, die sich ein Mann nur wünschen konnte. „Das hatte ich auch vor, nur...wurde ich aufgehalten.“ meinte Hatsumomo. „Aufgehalten also..“ grummelte Sasuke düster. Doch nur einen Augenblick später drückte er ihren Körper gegen den Rand des Beckens und küsste hitzig ihre weiche Haut, den Hals hinab bis zu ihren Schlüsselbeinen. „Du scheinst mich ja sehr vermisst zu haben.“ Hatsumomo nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und hob Sasukes Kopf an. „Ich bin zurückgekehrt, weil ich ihn zwei Monaten heiraten soll.“ erklärte der Uchiha.
 

„Heiraten? Wen?“ fragte die Frau überrascht. „Eine Prinzessin aus dem Hause Haruno.“ antwortete Sasuke. „Ich kenne nicht einmal ihren Namen.“ fiel ihm dabei auf. „Ich hatte gehofft, du wärst meinetwegen zurückgekommen.“ bemerkte Hatsumomo. „Um dich zu heiraten?“ fragte Sasuke lachend und lehnte sich gegen den Rand das Beckens, schloss kurz seine Augen. „Was soll dieser hämische Unterton?“ zischte Hatsumomo schnippisch. „Dein Vater hat auch Frauen wie mich geheiratet. Warum weigerst du dich also?“ Ihr Ton wurde immer respektloser. Sasuke öffnete seine schwarzen Augen. „Bevor mein Vater seine zwei anderen Ehefrauen heiratete, war er bereits mehrere Jahre mit meiner Mutter, einer Adeligen, verheiratet und sie hatte ihm kurz zuvor einen Erben geschenkt. Wo ist mein Erbe, hmn? Ich ziehe dich jeder meiner anderen Frauen vor und doch bist du nicht in der Lage mir einen Sohn zu gebären. Weißt du wie viele Nächte ich im Monat mit meiner Ehefrau verbringen muss?“ Sasuke packte Hatsumomo am Handgelenk und zog sie ruckartig zu sich. „Genau eine, wenn die Sterne am günstigsten stehen.“ sagte er. Dabei leuchteten seine Augen für den Bruchteil einer Sekunde rot auf. Hatsumomo schluckte. „Wenn du nicht einmal in der Lag bist in 7 Jahren als meine Konkubine ein Kind zu bekommen, wie willst du es also als meine Ehefrau schaffen?“ knurrte Sasuke aufgebracht.

„Du tust mir weh!“ Hatsumomo befreite sich aus seinem Griff und legte ihre Hand um das rote Handgelenk. Sasuke atmete laut aus. „Ein Sohn. Erfülle diese Bedingung und ich werde dich heiraten.“ verdeutlichte der Prinz noch einmal seine Bedingung. Danach stieg er aus dem Becken und verließ das Badehaus. Hatsumomo blieb allein zurück. Schon lange keimte in ihr ein kleiner Samen der Wut, welcher immer größer und größer wurde. Warum wies Sasuke sie oft so kaltherzig zurück und suchte trotzdem immer wieder die Wärme ihres Bettes? Sie musste ihm nur einen Sohn gebären, schon wäre sie die Frau eines Prinzen und gleichzeitig die Mutter des ersten Erbens. Weder Sasukes älterer Bruder noch einer seiner Halbbrüder hatte bis dahin einen Sohn. Aber weshalb wollte ihr Leib seinen Samen nicht annehmen? Es musste doch einen Grund dafür geben. Hatsumomo biss die Zähne zusammen, als ihr eine Idee kam. Vielleicht war sie das Ganze einfach nur falsch angegangen. Sasuke war nicht der einzige zeugungsfähige Mann im Palast. Es gab genügend andere. Vorerst musste sie jedoch die Gunst von Sasuke weiterhin auf sich ziehen, aber sobald sie ein Kind hätte...brauchte sie doch gar keinen Mann mehr. „Du bekommst deinen Sohn und er wird mir endlich die Macht bringen, die mir zusteht!“ schwor sich Hatsumomo.
 

Es vergingen Tage und die Aufregung über die Rückkehr von Sasuke hatte sich wieder gelegt. Im Palast ging alles seinen gewohnten Gang. Natürlich hatte es sich mittlerweile schon herumgesprochen, dass Sasuke bald heiraten würde und die Vorbereitungen für die Heirat waren im vollen Gange. Die zukünftigen Gemächer von Sakura wurden mit teurem Mobiliar und edlen Stoffen ausgestattet. Gerade waren Sasuke und sein Bruder Itachi dabei den Fortschritt des Umbaus zu begutachten. „Vater scheut keine Kosten. Deine Braut muss wirklich etwas besonderes sein.“ sagte Itachi. Der erste Prinz war fünf Jahre älter als Sasuke und hatte vor zwei Jahren geheiratet. Auch diese Heirat wurde von Fugaku arrangiert. „So muss es sein. Warum sonst liegen ihre Gemächer näher zu seinen, als zu den meinen?“ gab Sasuke zurück. „Höre ich da etwa einen Funken Eifersucht?“ neckte Itachi seinen kleinen Bruder. „Unsinn.“ brummte der Angesprochene. Itachi lachte. „Hast du dir schon überlegt, was du als Verlobungsgeschenk in die Heimat deiner Braut schicken wirst?“ wollte er wissen. „Nein und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht was ich ihr schicken soll.“ meinte Sasuke. „Die Schatzkammern sind gefüllt mit Gold, Edelsteinen und teuren Gewändern. Dort sollte sich doch ein geeignetes Geschenk finden lassen.“ erklärte Itachi. „Hast du das Geschenk für Izumi auch aus den Schatzkammern genommen?“ fragte Sasuke. Izumi war der Name von Itachis Frau.

Itachi nickte. „Wenn das Geschenk vor ihrer Abreise hierher noch bei ihr ankommen soll, dann solltest du es spätestens Morgen zur frühen Stunde abschicken.“ riet Itachi. Sasuke nickte stumm und verließ die Gemächer. „Wo willst du hin?“ rief ihm sein älterer Bruder nach. „In die Stadt.“ antwortete Sasuke und war auch schon verschwunden. Itachi strich sich seufzend eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht. Er hatte das Aussehen seines Vaters und die Persönlichkeit seiner Mutter geerbt. Das genaue Gegenteil zu Sasuke also. Im selben Moment trat Izumi in das Blickfeld des Mannes. „Sasuke ist eben an mir vorbei gestürmt. Er wirkte so in Gedanken.“ sagte die Frau. „Ich glaube ihn überfordert die Situation, dass er schon bald ein Ehemann sein wird.“ Itachi begrüßte seine Frau mit einem flüchtigen Kuss auf die Schläfe. „Er wird sich sicher schon bald daran gewöhnt haben. Außerdem ist mir zu Ohren gekommen, dass seine Braut sehr schön sein soll.“ sprach Izumi. „Mag sein. Ich habe nur Sorge, da sie eine Prinzessin der Haruno ist und mein Bruder hat jahrelang gegen ihre Sippe gekämpft.“ äußerte Itachi seine Bedenken. „Die Heirat wird Frieden bringen und jeglicher Hass wird schon bald vergessen sein.“ versuche Izumi die Bedenken ihres Mannes zu lindern. „Ja. Lass uns das Beste hoffen.“ nickte Itachi.
 

Heirat hier, Heirat dort. Über nichts anderes wurde mehr gesprochen und Sasuke hatte es mittlerweile leid. Deshalb entfloh Sasuke auch so oft es ging dem Palast. Viel lieber verbrachte der junge Mann seine Zeit in der kleinen Stadt, die ganz in der Nähe lag. An diesem Tag war ein großer Markt gewesen und viele Händler tummelten sich in dem Städtchen herum. Um seine Identität zu verbergen, trug Sasuke die Kapuze seines Mantels tief ins Gesicht gezogen. Nur so konnte er erleben wie es ist einmal nicht wie ein Prinz behandelt zu werden. Hier war er ein gewöhnlicher Mann. Gemütlich schlenderte Sasuke durch die vollen Straßen und bewunderte die verschiedenen Waren, welche angeboten wurden. Man konnte so ziemlich alles finden. Fleisch, Fisch, Gewürze aus aller Welt, Stoffe und noch so vieles mehr. Eigentlich wollte Sasuke einen neuen Sattel für sein Pferd kaufen, doch der Stand einer alten Dame zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Schmuckstücke aus Gold und Silber taten sich vor seinen Augen auf, als Sasuke näher herantrat. „Suchen Sie etwas bestimmtes, mein Herr?“ fragte die ältere Dame. Gerade als Sasuke sich dankend abwenden wollte, fiel ihm etwas ins Auge.

„Dürfte ich mir das einmal ansehen?“ Er deutete auf das Schmuckstück. „Aber natürlich. Hier, mein Herr.“ Es war eine schlichte goldene Haarnadel. Verziert war sie nur mit drei zart rosafarbenen Blumen und dünnen Plättchen aus Gold, die bei jeder Bewegung leicht klingelten. „Gefällt sie Ihnen?“ fragte die Verkäuferin. „Durchaus. Ich bin auf der Suche nach einem Geschenk für meine...Verlobte. Aber ich bin mir nicht sicher, ob diese Haarnadel nicht zu schlicht für sie ist.“ antwortete Sasuke. Es war kein angemessenes Geschenk für eine Prinzessin. Dessen war sich Sasuke bewusst. Trotzdem wollte er mit seinem eigenen Geld das Präsent kaufen und nicht einfach etwas aus der Schatzkammer seines Vaters nehmen. So viel Respekt hatte seine Verlobte einfach verdient, auch wenn er sie nicht kannte. „Mein Mann hat mir damals ein einfaches Halstuch geschenkt. Es kommt nicht auf den Wert an. Die Geste allein ist das was zählt.“ meinte die Frau. „Die Geste allein...?“ wiederholte Sasuke flüsternd. „Ich nehme sie.“ beschloss der Uchiha schließlich und griff nach dem Beutel voller Münzen, welcher sich an seinem Gürtel befand. Sasuke verstaute die Haarhandel im Ärmel seines Haori und setzte seinen Weg fort.
 

Am späten Abend herrschte nach einem hektischen Tag wieder Stille im Palast der Uchiha. Nur aus einem Zimmer drangen noch Geräusche. Es war das Zimmer von Hatsumomo und sie hatte gerade Besuch von Sasuke. Ihre kleine Streitigkeit vor einigen Stunden schien schon lange vergessen zu sein. Hatsumomo und Sasuke waren wie Pech und Schwefel, sie konnten nicht mit aber auch nicht ohneeinander. So war es schon immer gewesen. „Na? Hast du mir endlich verziehen?“ fragte Sasuke keuchend und blickte auf die schöne Frau hinab, welche unter ihm auf dem Bett lag. Ihr schwarzes Haar war schon ganz zerzaust und ihre Haut glänzte. „Wie könnte ich einem Prinzen nicht verzeihen?“ entgegnete Hatsumomo. Dabei fuhr sie mit ihrem Zeigefinger die Konturen von Sasukes nacktem Oberkörper nach. Als sie ihn kennenlernte war Sasuke kein Krieger gewesen – sein Körper war frei von Narben und sie liebte seine blasse Haut. Mittlerweile fand sie jeden kleinen Makel von Sasuke abstoßend. In ihrer Vorstellung sollte kein Prinz auf dem Schlachtfeld kämpfen, sondern diese Aufgabe den einfachen Soldaten überlassen. Sasuke verengte seine Augen. Es war nicht schwer zu erraten, an was Hatsumomo gerade dachte. Zugeben würde sie ihren Ekel jedoch nie, weshalb Sasuke dieses Thema auch nicht ansprach. Außerdem fand sich der Uchiha selbst scheußlich. Wie sollte jemand anderes also anders über ihn denken? Im Kreise der Adeligen zählten nur der Ruf und ein perfektes Aussehen. Persönliche Eigenschaften waren unwichtig im Kampf um die Macht.

„Ich war heute übrigens in der Stadt.“ Sasuke rollte sich von Hatsumomo und stieg aus dem Bett. Seinen Körper hüllte er in einen dünnen Mantel aus schwarzer Seide. „Hast du eingekauft?“ wollte Hatsumomo wissen, während sie sich zu Sasuke drehte. Er hatte mittlerweile eine goldene Schatulle hervorgeholte und reichte sie seiner Konkubine. „Was ist das?“ Hatsumomo nahm den Deckel der Schatulle ab und erblickte die Haarnadel, welche Sasuke auf dem Markt gekauft hatte. „Sie ist wunderschön.“ gestand die schwarzhaarige. „Findest du?“ hakte Sasuke nach. Ihre Blicke trafen sich. „Würde ich einen Prinzen je belügen?“ Die geschwungenen Lippen von Hatsumomo verzogen sich zu einem Lächeln. „Die Haarnadel ist mein Geschenk an meine Verlobte.“ sagte Sasuke daraufhin. Augenblicklich verschwand das Lächeln aus dem Gesicht von Hatsumomo. Sie war im Glauben, dass Sasuke ihr die Haarnadel schenken würden. Als Versprechen für die Zukunft. „Sie wird sich sicher über dieses bescheidene Geschenk freuen.“ sagte Hatsumomo. „Eifersucht steht dir nicht, meine Liebe.“ bemerkte Sasuke kühl und nahm die Schatulle wieder an sich, ehe er die Gemächer seiner Geliebten verlassen wollte. Kurz vor der Tür blieb Sasuke noch einmal stehen. „Genieße diese schönen Räume noch so lange du kannst. Es kann sein, dass sie schon bald jemand anderen gehören werden.“ Ein letzter Blick zu Hatsumomo und Sasuke war weg. Hatsumomo verstand seine Worte genau. Sie waren eine Drohung.
 

„Sakura?“ Juro eilte in die Gemächer seiner Nichte. Diese war seit Tagen schon dabei ihre Sachen zu packen. Übermorgen sollte ihre Reise in den fernen Norden beginnen. „Was gibt es denn, Onkel?“ erkundigte sich Sakura und unterbrach ihre Tätigkeit. „Es ist soeben ein Bote der Uchiha eingetroffen. Er bringt ein Geschenk von deinem Verlobten.“ berichtete Juro, ehe er Sakura die kleine Schatulle überreichte. „Ein Geschenk?“ Mit einem strahlenden Lächeln nahm die Haruno die Schatulle an sich. „Mach sie auf!!“ drängte Juro ungeduldig. Zwar hätte Sakura noch gerne die aufwendig eingeschnitzten Verzierungen der Schatulle bewundert, doch sie folgte ohne Protest der Aufforderung ihres Onkels. Als sie den Deckel anhob, begannen die grünen Augen der jungen Frau zu funkeln. „Eine Haarnadel.“ sagte Sakura und strich mit einem Finger über das Schmuckstück. „Mehr nicht? Kein Gold oder Edelsteine?“ hakte Juro nach, während er seinen Blick auf die Haarnadel richtete. „Ein etwas dürftiges Verlobungsgeschenk, findest du nicht?“ bemerkte er zähneknirschend.

„Ich finde sie wunderschön.“ gab Sakura zurück und winkte ihre treue Dienerin herbei. „Liebste Chiyo. Bitte arbeite diese Haarnadel von nun an immer in meine Frisur mit ein.“ meinte sie. „Wie sie es wünschen, Prinzessin.“ nickte Chiyo und nahm die Haarnadel an sich. Chiyo war im selben Alter wie Sakura und diente ihrer Herrin schon von Kindesbeinen an. Nicht sonderlich schön, aber auch nicht hässlich. Eine nette junge Frau mit schlichtem braunen Haar und eine etwas zu dunkle Haut. Auffällig waren nur ihre stahlgrauen Augen. „Frauen.“ Kopfschüttelnd steuerte Juro die Tür an. Er würde sie wohl nie verstehen. „Freut ihr euch schon auf das Gesicht eures Verlobten?“ fragte Chiyo interessiert, als sie begann das Haar von Sakura zu frisieren. „Er soll ein wirklich schöner Mann sein, das habe ich zumindest gehört.“ erzählte sie weiter. „Hier geht es doch nicht darum ob mir sein Gesicht gefällt, du Dummerchen.“ tadelte Sakura ihre Dienerin zurecht. „Hoffentlich wird ihm mein Tee schmecken.“ grübelte Sakura. „Herrin?“ blinzelte Chiyo verwundert. „Ach nichts!“ winkte Sakura lachend ab und hielt sich die Hand vor den Mund. Ihre Augen verengte sich jedoch, wie die einer Raubkatze, nachdem sie ihre Beute ins Visier genommen hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das erste Kapitel war schneller fertig als gedacht xD
Vorlage für die Haarnadel, die Sasuke gekauft hat
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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Biest90
2018-04-29T07:13:37+00:00 29.04.2018 09:13
Eine wunderschöne und spannende Geschichte, hast du dir wieder mal ausgedacht. Der Mix aus Intrigen, Drama, Leidenschaft und Liebe. Ich bin überwältigt. Wie wird Sasuke auf Sakura reagieren? Was hat der Onkel vor? Wird die Mätresse ihr Vorhaben schaffen?

Ich liebe deine Stories, aber bitte tu mir einen Gefallen! Schreib endlich weiter, ich drehe noch durch. Bitte liebe misscantaralla bitte
Von:  Kitty_cat
2018-04-10T15:06:34+00:00 10.04.2018 17:06
Ich muss den anderen recht geben. Der Prolog hat mich schon sehr neugierig gemacht und das erste Kapitel war noch besser. Du hast es sehr spannend erzählt und dein Schreibstyl gefällt mir. Das sasuke mal eine geliebte hat die nicht Karin heißt ist auch mal sehr erfrischend^^ normalerweise wird sie ja immer als nebenbulerin genommen und ich hab schon felsenfest damit gerechnet, doch dann hast du mich komplett überrascht. Ich bin gespannt was diese vor hat um sasuke rum zu kriegen das er sie als zweit-Frau nimmt... sie scheint mir ja recht skrupellos zu sein, um an ihr Ziel zu kommen.

Abr was mich mehr interessiert ist die erste Begegnung von sasusaku. Wie werden sie reagieren wenn sie sich gegenüber stehen? Was hat sakura vor? Aaawww😣 ich bin schon neugierig auf das nächste Kapitel.

Schreib also schnell weiter ja?😉

Bis dahin


Lg Kitty_cat
Antwort von:  misscantarella
11.04.2018 17:38
Huhu. Vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Da ich persönlich ja ein Karin Fan bin, wollte ich sie jetzt nicht in diese Postion stecken :D aber du hast recht. Sie wird eigentlich sehr oft in diese Rolle gesteckt

Ich arbeite bereits am nächsten Kapitel :3
Von:  HoneyLove
2018-04-10T12:25:53+00:00 10.04.2018 14:25
Hallihallo! 😊
Zuerst einmal hat mich schon der Prolog unglaublich neugierig gemacht. Also habe ich gespannt auf das 1. Kapitel gewartet!😍
Und ich finde es umwerfend! Es ist spannend, einerseits stellt man sich viele Fragen was genau Sakura vorhaben könnte oder ihr Onkel und zweitens bin ich auch sehr gespannt wie Sasukes "Mätresse" auf Sakura reagieren wird! Auch freue ich mich schon darauf wie Sasuke zu Sakura stehen wird und was er von ihr hält.

Ich werde sehnsüchtig auf das 2. Kapitel warten!
Bis dahin wünsche ich dir gaaaanz viel Schreiblust! 😊
Lieben Gruß
HoneyLove 🙈
Antwort von:  misscantarella
11.04.2018 17:36
Danke, dass du dir die Zeit für ein Kommentar genommen hast :) Es freut mich zu hören, dass meine Idee gut ankommt und da steigt die Motivation um so mehr :3

Ganz liebe Grüße zurück
Von:  MissBlackBloodSakura
2018-04-10T11:19:47+00:00 10.04.2018 13:19
Guten Tag😀
Eine sehr schöne Geschichte😉
Freue mich schon auf die Fortsetzung😊😊😊
Antwort von:  misscantarella
11.04.2018 17:36
Danke für das Lob :3
Von:  hera12
2018-04-10T11:10:52+00:00 10.04.2018 13:10
Hallo
Ich bin sehr gespannt auf deine Geschichte. Und was für Geheimnis Sakura hat. Schreibe schnell weiter. Lg hera12
Antwort von:  misscantarella
11.04.2018 17:35
Vielen Dank, dass du auch bei meiner neuen FF dabei bist :)


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