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Hüter vs. Boten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich entschuldige mich für den späten Upload. Leider habe ich es gestern Nachmittag vergessen.

LG Komplett anzeigen

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Die verschwundenen Zähne

“Es ist schrecklich!”, ruft Tooth aufgebracht aus, während sie kreuz und quer durch den Raum schwirrt.

Bunny hat schon lange aufgegeben ihren Bewegungen zu folgen. Lieber widmet er sich den Ostereiern, die noch bemalt werden müssen.

“Was ist überhaupt los?”, fragt er, während er ein neues, noch weißes, Ei in die Hand nimmt und beginnt es mit himmelblauer Farbe zu bemalen.

“Es ist schrecklich!”, wiederholt sich Tooth, schwirrt dabei immer noch ziellos durch den Raum, “Sie sind …”

Bunny unterbricht sie. “Könntest du vielleicht endlich mal stehen bleiben? Allmählich nervt es”, tut er seiner Meinung kund.

“Oh. Oh, natürlich”, erwidert Tooth erschrocken und fliegt nach unten, so dass sie nun vor dem Tisch schwebt, an dem Bunny arbeitet, ihre Hände stützt sie dabei auf der Tischplatte ab. “Sie sind weg!”, ruft sie schließlich aus.

“Wer?”, will Bunny wissen.

“Die Zähne! Sie sind einfach weg!”, antwortet Tooth.

“Wie?” Bunny wird hellhörig. Er legt sogar das Ei und den Pinsel zur Seite.

Tooth atmet einmal tief durch. “In den letzten Nächten haben wir unter den Kopfkissen einiger Kinder keine Zähne gefunden und das, obwohl sie eigentlich da sein sollten”, erzählt Tooth um einiges gefasster, aber dennoch mit brüchiger Stimme.

Bunny kann nichts anderes machen als sie anzustarren. “Kann es vielleicht sein, dass …”, murmelt er mehr zu sich selbst, doch richtet seine Aufmerksamkeit schnell wieder auf Tooth, da diese weiter spricht.

“Ich weiß nicht, was ich tun soll”, sagt sie den Tränen nahe.

Sie landet auf dem Boden und schlingt ihre Arme um sich. Leise beginnt sie zu Schluchzen.

Bunny weitet seine Augen. Mit so etwas kann er nicht umgehen.

“Das wird schon wieder, Keule”, versucht er sie zu beruhigen, “Wir werden demjenigen, der das zu verantworten hat, mächtig in den Hintern treten. Verlass dich drauf.” Er lächelt ihr zuversichtlich zu.

Zaghaft nickt Tooth. Sie schluckt einmal und ringt sich dann ein Lächeln ab. Auf ihre Freunde kann sie sich schließlich verlassen. Zusammen würden sie es schaffen.

Vater-Tochter-Gespräch

“Papa!”, schallt es durch die Gänge des Hotels zum Zahn.

Nur kurze Zeit später öffnet sich die Tür zum Labor der Zahnfee. Julia lächelt ihrem Vater freudig zu.

Die Zahnfee schaut von seiner Arbeit auf und betrachtet seine Tochter.

“Gibt es ein Problem, meine Kleine?”, fragt er, doch Julia schüttelt ihren Kopf, “Was ist dann los?”

“Du bist in den letzten Tagen kaum Zuhause, Papa. Ich wollte dich nur sehen. Darf eine Tochter das nicht?”, möchte sie wissen.

“Doch natürlich”, erwidert er, während er sich schon wieder seiner Arbeit widmet, “Es gibt einfach viel zu tun, da bleibt kaum Zeit.”

“Das weiß ich doch, Papa”, meint Julia mit einem Lächeln.

Ihr ist durchaus bewusst, welches Gewicht auf den Boten lastet. Sie müssen sich rüsten für den Kampf, der auf sie zukommt. Ihre ganze Kraft wird von Nöten sein, um den Mann im Mond aufzuhalten und zu verhindern, dass er die Welt ins Chaos stürzt.

“Wo kann ich helfen?”, fragt sie deswegen auch nach.

Die Zahnfee schüttelt jedoch seinen Kopf. “Es reicht vollkommen, wenn du dich um das Hotel und die Gäste kümmerst”, meint er.

“Aber Papa …”, will Julia protestieren, doch ihr Vater unterbricht sie.

“Julia, ich kann es nicht gebrauchen, wenn ich mir auch noch um dich Sorgen machen muss. Bleib also bitte einfach hier und kümmere dich um das Hotel, damit nimmst du mir eine Menge Arbeit ab”, macht er ihr klar. Er hat sogar von seiner Arbeit aufgesehen und stattdessen seine Tochter fixiert.

Julia schluckt einmal, lächelt dann aber wieder. “Okay, Papa. Dann gebe ich einfach hier mein Bestes”, willigt sie schließlich ein.

“Das ist gut”, erwidert ihr Vater und widmet sich erneut seiner Arbeit.

Julia sieht dies als Zeichen zu gehen. Sie tritt auf den Flur hinaus und zieht die Tür zum Labor hinter sich zu. Schnellen Schrittes macht sie sich auf den Weg zur Rezeption, um wieder ihren Platz einzunehmen. Sie wird sich anstrengen, damit ihr Vater auch stolz auf sie sein kann.

Sie wird ihn nicht enttäuschen.

Halt

“WAS?” Jack zuckt zusammen. So wütend hat er North schon lange nicht mehr erlebt.

Er beißt sich auf die Unterlippe. Das, was Tooth und Bunny ihnen gerade erzählt haben, gefällt ihm selbst auch nicht gerade. Unweigerlich muss er an Pitch denken. Schnell schüttelt Jack seinen Kopf, um den Gedanken loszuwerden. Unmöglich kann Pitch dahinter stecken, nicht nach dem, was passiert ist.

Jack lässt seinen Blick über die versammelte Mannschaft schweifen. Tooth fliegt nervös hin und her, einige Babyfeen an ihrer Seite, Bunny lehnt mit verschränkten Armen an einer der Wände, North sieht aus als würde er gleich vor Wut explodieren und Sandy gestikuliert wild mit seinen Armen und lässt über seinem Kopf verschiedene Zeichen aus Sand entstehen, die allerdings genauso schnell durch andere ersetzt werden, wie sie gekommen sind. Den anderen ist es daher kaum möglich zu verstehen, was er ihnen mitteilen möchte.
 

“Nun mal langsam. Beruhigt euch”, wendet Bunny wie aus dem Nichts ein und ist selbst überrascht, dass tatsächlich auch alle ruhig werden und sämtliche Aufmerksamkeit nun auf ihm liegt. “Öhm …”, gibt er deshalb reichlich überfordert von sich.

“Und? Was sollen wir jetzt tun?”, fragt Jack schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit des Schweigens.

“Gute Frage”, erwidert North, “Taktisches Verhalten nun wichtig ist.”

“Taktisch? Was soll das denn heißen?”, fragt Bunny zweifelnd nach.

“Wir dürfen nichts überstürzen, das es heißt”, erklärt sich North.

“Überstürzen? ÜBERSTÜRZEN?”, hakt Tooth stürmisch nach, “Wir müssen etwas machen. Jetzt gleich und nicht erst irgendwann!” Sie ist wütend und verzweifelt, das hört man deutlich.

“Tooth, komm her”, murmelt Jack leise, aber dennoch gut hörbar für sie.

Nur kurz zögert sie, ehe sie seiner Aufforderung nachkommt. “Ja?”, fragt sie genauso leise.

Jack sieht ihr fest in die Augen und zieht sie schließlich in eine Umarmung. Leicht drückt er ihren zarten Körper an sich. “Wir werden eine Lösung finden, aber North hat Recht. Wir dürfen nicht kopflos handeln. Das führt zu nichts”, erklärt er ihr sanft.

Zögerlich nickt Tooth und vergräbt ihr Gesicht an seiner Schulter. Eigentlich weiß sie ja, dass die beiden Recht haben, doch richtig akzeptieren kann sie es trotzdem nicht.

Erst als Jack beginnt ihr vorsichtig über den Rücken zu streichen, fällt die Anspannung von ihr ab. Ihr Körper beginnt leicht zu beben, während sie sich regelrecht in Jacks Hoodie festkrallt und ihren Tränen freien Lauf lässt. Es fühlt sich gut an solche Unterstützung zu bekommen.

Mond

Der Osterhase schaut hoch in den Himmel. Es ist Vollmond und unweigerlich muss er schlucken. Auch wenn er sonst immer so cool tut, ist das etwas, was ihm dann doch zu schaffen macht. Keiner weiß, was ihnen bevorsteht, wenn der Mann im Mond auf die Erde hinabsteigt. Eins ist aber sicher: Sie müssen ihn aufhalten. Außer ihnen, den Boten, kann das niemand.

Der Osterhase schnaubt. Eigentlich hat er keine Lust darauf mit den dreien zusammenzuarbeiten. Santa kann er nicht leiden, den Sandmann noch weniger und die Zahnfee macht ihm, um ehrlich zu sein, etwas Angst. Den anderen geht es da sicherlich nicht anders. Der einzige Grund, aus dem sie zusammenarbeiten, ist, dass sie die Zerstörung der Welt durch den Mann im Mond verhindern wollen. Sie sind eine reine Zweckgemeinschaft, die sich nach dem Kampf sowieso wieder auflösen wird. Warum sich also auch nur mit einem von ihnen gut stellen? Sie interessieren ihn nicht im Geringsten. Es sind ihre Fähigkeiten, die sie interessant machen, auch wenn er sich nicht sicher ist, was sie überhaupt können. Klar, der Sandmann kann Sand kontrollieren, das könnte ganz hilfreich sein, und die Zahnfee kann durch seine Alchemie einiges bewirken. Wo die Stärken von Santa liegen sollen, versteht er allerdings nicht ganz. Durch Kamine in fremde Häuser eindringen? Der Osterhase legt seinen Kopf schief. Hatte Santa nicht davon gesungen, dass er es schneien lassen kann? Er ist sich da gerade nicht so sicher. Es ist ihm aber auch egal. Er wird es schon sehen, wenn es soweit ist.

Erneut schnaubt er. Eigentlich sollte es ihm nicht egal sein. Immerhin müssen sie gemeinsam gegen den Mann im Mond kämpfen. Alleine können sie nur wenig ausrichten. Sollten sie sich dann nicht auch vorher austauschen und einen Schlachtplan aufstellen?

Auf den Lippen des Osterhasens bildet sich ein Schmunzeln. Schlachtplan. Hah, das klingt schon irgendwie lustig, auch wenn es absolut nicht zum Lachen ist.

Erneut schaut er hoch zum Mond. Sein Gesicht verzieht sich zu einer grimmigen Grimasse.

“Wirst schon sehen, dass du einen gewaltigen Fehler gemacht hast, dich mit uns anzulegen. Wir werden schon wissen, wie wir dich in die Pfanne treten können. Verlass dich drauf”, spricht er zum Mann im Mond und hofft, dass dieser ihn auch hört.

Der Osterhase wendet nach einem weiteren Moment, in dem er den Mond anstarrt, seinen Blick ab und verschwindet wieder in seinem Haus. Jetzt ist es zwar schon zu spät, aber morgen würde er mal ein Wörtchen mit dem Sandmann reden und mal herausfinden, was der zu dem Thema zu sagen hat.

Sandzeichen

Vorsichtig lässt Jack Tooth wieder los. Er schenkt ihr ein aufmunterndes Lächeln, ehe er sich an die ganze Runde wendet. “Was sollen wir jetzt machen?”, wiederholt er seine Frage.

“Du dir sicher bist, dass du oder Babyfeen nicht Münze dort hingelegt haben?”, fragt North vorsichtig nach.

Tooth nickt. “Ja, bin ich. Ich habe das auch zuerst gedacht, aber … Es gibt keinen Zweifel. Es sind nicht meine Münzen, die unter den Kopfkissen der Kinder lagen, und für einen Zufall ist es zu oft passiert”, erklärt sie.

“Das schlecht ist. Aber wer so etwas machen soll?”, wundert sich North.

“Ich … Ich weiß es nicht”, sagt Tooth leise.

Kurz ist es still, ehe Sandy wild zu gestikulieren beginnt.

“Was ist, Sandy?”, möchte Jack interessiert wissen.

Auch die anderen richten ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Abwartend sehen sie Sandy an, der schließlich erst einen Zahn aus Sand über seinem Kopf entstehen lässt, den er dann in eine Münze umformt.

“Ja, wir wissen, dass die Zähne gegen Mü…”, beginnt Bunny, unterbricht sich dann aber selbst, als ihm die Erkenntnis überkommt. “Natürlich ...”, murmelt er.

Auch den anderen geht ein Licht auf. Dass ihnen das entgangen ist, können sie kaum glauben.

Wer auch immer dahintersteckt hält sich an die Regeln der Zahnfee: Zahn gegen Münze.

“Aber was das zu bedeuten hat?”, spricht North laut die Gedanken aller aus.

“Ich will dir zwar echt nichts unterstellen, Tooth, aber bist du dir auch wirklich sicher, dass dir da kein Fehler unterlaufen ist?”, hakt Bunny nach.

“Absolut!”, gibt Tooth vollkommen überzeugt von sich.

Bunny nickt leicht. “Wollte nur nochmal sicher gehen”, sagt er, um sich zu erklären. Etwas schuldig fühlt er sich Tooth schon gegenüber.

“Kann ich verstehen”, erwidert sie betrübt. Keineswegs jedoch wegen Bunny, sondern vielmehr, weil sie sich selbst mehrmals davon überzeugen musste, dass es sich wirklich nicht um einen Fehler ihrerseits gehandelt hat.

Unterhaltung

“Hey, Sandmann”, begrüßt der Osterhase seinen ‘Kollegen’, wenn man ihn denn überhaupt als solchen bezeichnen kann. Sicher ist der Osterhase sich da nicht. Sie sind schließlich nur eine Zweckgemeinschaft, die sich mit höchster Wahrscheinlichkeit nach dem (hoffentlich) gelungenen Aufhalten des Mann im Monds wieder trennen und ihrer eigenen Wege gehen würde.
 

Langsam dreht der Sandmann seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme des Osterhasens an sein Ohr gedrungen ist. “Was ist?”, verlangt er leicht genervt zu wissen.

Dem Osterhasen entfährt ein Schnauben. Mit der Art des Sandmanns kommt er so gar nicht klar, was jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass sie zusammenarbeiten müssen, um eine reelle Chance gegen den Mann im Mond zu haben.

“Dir auch einen guten Abend”, gibt der Osterhase pissig zurück. Er verschränkt seine Arme vor seiner Brust.

“Was ist?”, wiederholt der Sandmann mit einem genervten Zischen.

Der Osterhase verzieht sein Gesicht. So hat er sich das Treffen zwischen ihm und dem Sandmann nicht vorgestellt. Letzterer blickt nun grimmig zum Osterhasen herüber.

“Wenn du nichts zu sagen hast, gehe ich jetzt weiter. Es gibt noch genug Kinder, die ich ins Land der Träume schicken muss”, macht er klar und wendet sich bereits zum Gehen. Einen Schritt kommt er voran, ehe der Osterhase seine Stimme erhebt und ihn so zum Stehen bleiben bringt.

“Was hältst du vom Mann im Mond?”, möchte dieser nämlich durchaus interessiert wissen.

“Was ich von ihm halte?”, fragt der Sandmann etwas ungläubig nach.

“Ja”, sagt der Osterhase und fügt nach kurzem Schweigen hinzu: “Er ist immerhin unser Gegner.”

Der Sandmann zuckt mit den Schultern. “Was soll ich schon von ihm halten? Ich kenne ihn schließlich gar nicht. Das einzige, was ich von ihm weiß, ist, dass er eine Gefahr ist und aufgehalten werden muss. Mehr brauche ich auch gar nicht zu wissen. Das reicht vollkommen”, antwortet er.

Der Osterhase runzelt seine Stirn. Die Stimme des Sandmanns klingt zwar fest und sicher und spiegelt auch ganz sicher seine Meinung wieder, aber dennoch schwingt etwas Unsicherheit in ihr mit.

“Wenn das alles war, gehe ich jetzt”, murrt der Sandmann.

Diesmal hält der Osterhase ihn nicht auf.

Pläne schmieden

“Also, was sollen wir nun machen?”, wiederholt sich Jack bereits zum zweiten Mal. Bisher haben sie seine Frage noch nicht wirklich beantwortet.

“Wir abwarten müssen, ob nochmal es passiert”, meint North.

“Sollen wir uns etwa auf die Lauer legen, um ihn zu ertappen, oder was?”, klingt Bunny nicht gerade begeistert.

“Das ich nicht gesagt habe, aber Idee von dir gut ist. Auch das wir machen können”, erwidert North.

“So war das aber nicht gedacht …”, murrt Bunny.

Jack zieht seine Stirn in Falten. “Und wie sollen wir das schaffen?”, möchte er wissen, “Wir können schließlich nicht überall sein.”

“Das guter Punkt ist. Ich sage, dass wir erst abwarten, ob es überhaupt nochmal passiert, wenn nicht wir nichts mehr machen müssen”, überlegt North.

“Guter Plan”, meint Bunny, doch Tooth ist damit alles andere als zufrieden.

“Und was ist mit den Zähnen, die bereits gestohlen wurden?”, verlangt sie zu wissen.

“Für die wir Lösung finden, aber erstmal wir herausfinden müssen, ob Gegner noch aktiv ist”, versucht North es ihr zu erklären.

Tooth verschränkt daraufhin ihre Arme vor ihrer Brust. Diese Erklärung stimmt sie alles andere als zufrieden. “Wir können doch nicht nichts machen!”, regt sie sich auf und klingt dabei reichlich verletzt.

North will etwas erwidern, doch kommt ihm Jack zuvor. “Wie wäre es, wenn ich die nächsten Nächte ein wachsames Auge auf die Kinder habe und schaue, ob ich etwas entdecken kann”, schlägt er vor, was Tooth direkt freundlich stimmt.

Sie lächelt und fällt Jack freudig um den Hals. “Danke”, sagt sie leise, aber glücklich.

“Kein Problem”, erwidert Jack. Er hat derzeit sowieso nicht viel zu tun.

Sie löst sich von ihm und schaut in die Runde. Sandy lächelt ihr zu und lässt ein Symbol aus Sand über seinem Kopf erscheinen, das wohl soviel bedeuten soll wie “Ich helfe auch mit.” Tooths Lächeln wird breiter, ehe sie auch ihm um den Hals fällt und ein “Danke” murmelt.
 

“Wenn das geklärt ist, kann ich ja jetzt damit weitermachen die Eier zu bemalen”, meint Bunny plötzlich, wie aus dem Nichts, nach einem Moment der Stille.

“Na… Natürlich”, erwidert Tooth deutlich milder gestimmt als noch am Anfang dieses Treffens. Bunny hat immerhin auch eine wichtige Aufgabe zu erledigen.

Aufbruch

Die Zahnfee streckt sich einmal und lässt seinen Kopf kreisen. Seine Knochen knacken mehrmals. Mit einem Ächzen erhebt er sich von seinem Arbeitsplatz. Er hat zu lange in dieser Position gesessen. Sein Körper dankt es ihm mit steifen Knochen. Vorsichtig bewegt er auch den Rest seines Körpers, um ihn zu lockern.

Erneut streckt die Zahnfee seine Arme nach oben, verschränkt seine Finger und drückt sie durch. Wieder ertönt ein Knacken. Zufrieden lässt die Zahnfee seine Arme wieder sinken, ehe er auch seinen Kopf nochmal kreiseln lässt.

Nach dem er dieses Prozedere hinter sich gebracht hat, greift die Zahnfee seinen Stab und macht sich auf den Weg zur Rezeption. Es ist spät geworden. Bald muss er los, um die Zähne zu sammeln. Stille empfängt ihn auf den Gängen. Derzeit sind keine Gäste im Hotel. Nur er, seine Tochter und die Knochen-Ladies befinden sich im Gebäude. Von letzteren ist jedoch noch nichts zu sehen, als er die Tür zur Rezeption aufstößt, lediglich seine Tochter erwartet ihn.

“Hallo, Papa”, begrüßt Julia ihren Vater freudig, kaum, dass sie ihn erblickt hat.

Er nickt ihr jedoch lediglich zu, ehe er fragt: “Irgendetwas Neues?”

“Nein”, antwortet sie und schüttelt ihren Kopf, “derzeit scheint wohl keine Urlaubssaison zu sein.”

“Hmh.” Er wendet sich ab und sieht sich in der Eingangshalle um.

Dass sie schon seit einiger Zeit kaum Gäste begrüßen durften, beunruhigt ihn. Normalerweise ist ihr Hotel, trotz des Gruselfaktors, immer gut besucht, den ein oder anderen Zahn konnten sie so durchaus erbeuten, aber dass derzeit überhaupt keine hier sind …

Die Zahnfee wird aus seinen Gedanken gerissen, als sich die Tür öffnet, durch die er vor kurzem selbst getreten ist, und die Knochen-Ladies die Empfangshalle betreten. Er lässt seinen Blick über sie schweifen - Seine treuen Gehilfinnen. Auf sie kann er sich allzeit verlassen.

“Wir brechen auf. Es müssen viele Zähne gesammelt werden”, weist er sie an, während er sich bereits zum Gehen wendet.

“Ja, Meister”, antworten die Knochen-Ladies brav.

Gemeinsam verlassen sie schließlich das Gebäude.

“Viel Glück!”, ruft Julia ihnen hinterher. Sie würde, wie immer, im Hotel bleiben und ihren Vater nicht begleiten, auch wenn sie es gerne würde.

Aufregung

“Nun beruhig dich doch endlich, Tooth”, sagt Jack leicht erheitert.

Er beobachtet schon eine ganze Weile, wie Tooth aufgeregt hin und her fliegt. Kurz nach seiner Ankunft im Zahnpalast hat das bereits begonnen.

“Aber ich bin so aufgeregt!”, widerspricht ihm Tooth.

“Toooth”, gibt Jack gedehnt von sich.

Es macht ihm zwar Freude, sie so begeistert zu sehen, doch hat er nicht vergessen, warum er sich gerade im Zahnpalast befindet und so greift er nach Tooths Händen, als sie nah genug an ihm dran ist, und hält sie auf Armeslänge von sich weg.

“Tooth, ich weiß, was du dir von der heutigen Nacht erhoffst, doch musst du auch darauf gefasst sein, dass wir es eben nicht schaffen und nichts über den Täter herausbekommen. Es gibt viele Zähne, die wir einsammeln, und viele Kinder, die wir besuchen müssen. Es kann also sein, dass er immer dort ist, wo wir eben nicht sind, und wir ihn nicht zu Gesicht bekommen. Das muss dir bewusst sein, ansonsten kannst du nachher bitter enttäuscht werden”, versucht er ihr klar zu machen, doch stößt dabei auf taube Ohren.

“Ach was. Wenn du und Sandy dabei sind, wird schon alles gut gehen. Meine Babyfeen und ich halten schließlich auch unsere Augen offen”, meint sie und befreit sich aus Jacks Griff, der sich nach dieser Ansprache etwas gelockert hat.

Jack seufzt. “Ach Tooth, wenn du dich da nicht mal täuschst”, denkt er.

Eigentlich ist er bei dieser Sache eher auf Norths Seite. Dem Täter aufzulauern würde bei der Menge an Zähnen, die sie heute sammeln müssen, sehr schwer werden. Jack glaubt nicht daran, dass sie ihn zu Gesicht bekommen würden. Tooth gegenüber würde er das allerdings nicht so deutlich erwähnen und das aus demselben Grund, aus dem er auch zugestimmt hat ein Auge auf die Kinder zu werfen: Er will sie nicht unglücklich sehen.

Ein Schmunzeln bildet sich auf Jacks Lippen. Vor fünf Jahren noch hätte er niemals gedacht so etwas gegenüber einer anderen Person zu empfinden. Es tut ihm definitiv gut sich den Hütern angeschlossen zu haben.

Zähne sammeln

Gerade ist wieder ein Zahn im Beutel der Zahnfee und eine Münze unter dem Kopfkissen des Kindes verschwunden. Die Zahnfee wirft noch einen schnellen Blick auf das schlafende Kind, ehe er durch das Fenster wieder verschwindet. Im Garten empfängt ihn eine unheimliche Stille. Die Zahnfee sieht sich aufmerksam um und geht in Deckung als eine Stimme an sein Ohr dringt.

“Warum genau mache ich das heute auch noch mal?”, fragt die eindeutig männliche Stimme. Die Zahnfee kann leichten Frust daraus erkennen.

Nur einen Moment später tritt, oder eher fliegt, eine Gestalt in das Sichtfeld der Zahnfee. Sie fliegt genau auf das Fenster zu, durch das die Zahnfee gerade noch in den Garten geklettert ist. Vorsichtig landet die Gestalt auf dem Fensterbrett. Es ist ein weißhaariger Junge, der in einen blauen Hoodie und braune Hosen gekleidet ist, soweit die Zahnfee es durch das mangelnde Licht, dicke Wolken haben sich vor den Mond geschoben, beurteilen kann. Dazu hält er einen Wanderstock aus Holz in der Hand.

“Zum Glück ist das Fenster auf”, hört er den Jungen reden, der sich kurz darauf in das Zimmer schwingt.

Die Neugier der Zahnfee ist geweckt. Er bleibt weiterhin in seinem Versteck und wartet ab bis sich der Junge wieder durch das Fenster, diesmal nach draußen, schwingt. Ein frustrierter, aber auch leicht wütender Blick ziert nun sein Gesicht.

“Wie soll ich das nur Tooth erklären?”, murmelt der Junge.

Er hält seine linke Hand gegen seine Stirn und schüttelt leicht seinen Kopf. Seine linke Hand ist zur Faust geballt, irgendetwas hält er darin fest. Der Zahnfee stockt der Atem und sein Gesicht verzieht sich zu einer grimmigen Grimasse, als er sieht, was es ist, denn nur kurz darauf nimmt der Junge seine Hand wieder von seiner Stirn und öffnet stattdessen seine Faust, um zu betrachten, was er darin hält: Es ist die Münze, die die Zahnfee vor einigen Minuten noch selbst unter das Kissen gelegt hat.

“Ich muss die Tooth zeigen”, murmelt der Junge erneut, ehe er seine Faust wieder schließt, etwas lauter “Wind!” ruft und sich dann in die Lüfte schwingt.

Kaum ist er aus dem Sichtfeld der Zahnfee verschwunden, verlässt er sein Versteck wieder und begibt sich erneut in das Zimmer des Kindes. Vorsichtig hebt er das Kissen an. Eine Münze liegt darunter, aber nicht seine eigene. Der Junge muss sie ausgetauscht haben. Die Frage ist nur: Warum?

Nachforschungen

Jack beeilt sich zum Zahnpalast zu gelangen. Sie wird wie immer dort sein und alles koordinieren.

“Tooth!”, ruft Jack, kaum, dass er sie entdeckt hat.

Sofort liegt ihre Aufmerksamkeit auf ihm und sie macht sich daran zu ihm zu fliegen.

“Was ist los?”, fragt sie ihn direkt. Das Zittern in ihrer Stimme kann sie nicht ganz unterdrücken.

Als Antwort öffnet Jack langsam seine Faust und hält ihr die Münze entgegen. Entsetzt starrt Tooth auf sie herunter. Sie schluckt einmal, ehe sie nach oben, in Jacks Augen schaut.

“Wo?”, fragt sie brüchig.

Jack antwortet nicht.

“WO?”, wiederholt sie lauter. Ihre Hände hat sie zu Fäusten geballt und ihr ganzer Körper zittert.

Wieder schweigt Jack. Er beißt sich auf seine Unterlippe.

“Bring mich hin!”, fordert Tooth nun etwas ruhiger.

Jack schluckt einmal, nickt dann aber leicht. Diesen verletzten Ausdruck in Tooths Blick kann er einfach nicht ertragen und so schwingt er sich in die Luft. Tooth bleibt direkt hinter ihm.
 

Es dauert etwas bis sie ihr Ziel erreicht haben. Angekommen lässt sich Jack auf der Fensterbank nieder, während Tooth in das Zimmer hineinfliegt und unter das Kopfkissen des Kindes sieht. Behutsam zieht sie die Münze hervor, welche Jack als Austausch für die fremde unter das Kissen gelegt hat. Sie betrachtet die Münze kurz, legt sie dann aber wieder zurück. Vorsichtig, darauf bedacht das schlafende Kind nicht zu wecken, fliegt sie nun in dem Kinderzimmer umher und sucht nach irgendetwas Nützlichem, findet jedoch nichts. Frustriert fliegt sie wieder nach draußen. Jack hat die ganze Zeit auf der Fensterbank sitzend gewartet und sie beobachtet.

“Ich will auch noch in den anderen Häusern suchen”, sagt Tooth.

Diesmal schüttelt Jack seinen Kopf. “Nein, Tooth. Das bringt nichts. Er wird nicht mehr hier sein. Vielleicht hätte ich ihm aufspüren können, wenn ich direkt gesucht und nicht erst zu dir geflogen wäre, aber das habe ich nicht. Wir fragen Sandy, ob er etwas bemerkt hat, aber uns jetzt nicht auf die Suche nach jemandem machen, der wahrscheinlich eh schon längst über alle Berge ist. Morgen kann ich dir, von mir aus, auch wieder helfen. Wir müssen den Täter auf frischer Tat ertappen, anders geht es nicht”, erwidert er bestimmt.

“Aber Jack, wir können …”, versucht Tooth zu widersprechen, aber er unterbricht sie.

“Tooth, nein! Wir werden den Täter finden und die Zähne zurückholen, aber nicht mehr in dieser Nacht.”

Tooth öffnet ihren Mund, schließt ihn jedoch schnell wieder, und lässt ihre Schultern hängen. “Okay”, haucht sie.

“Wir schaffen das!”, verspricht Jack ihr und zieht sie in eine kurze Umarmung, die Tooth dankbar erwidert.

Auf Armeslänge hält er sie von sich weg, ehe er weiterspricht: “Ich suche jetzt Sandy, du wirst weiterhin deiner Aufgabe nachkommen und morgen sprechen wir mit allen.”

Tooth nickt. Ein Lächeln schleicht sich auf Jacks Lippen. Er lässt Tooth los und ruft wieder den Wind, um sich auf die Suche nach Sandy zu machen. Tooth sieht ihm kurz hinterher, bevor sie sich auf den direkten Weg zurück zum Zahnpalast macht.

Beobachtung

Die Zahnfee lächelt leicht. Das Warten hat sich gelohnt. Von seinem Versteck aus kann er deutlich den weißhaarigen Jungen von vorhin sehen, der sich erneut dem Haus nähert. Diesmal ist er jedoch nicht alleine. Ein ... um ehrlich zu sein, weiß er gar nicht, was das sein soll. Es erinnert an eine Mischung aus Kolibri und Mensch.

Die Zahnfee sieht, wie sich der Junge auf dem Fensterbrett niederlässt und dieses Wesen in das Zimmer hineinfliegt. Es dauert etwas bis es wieder herauskommt und die beiden zu diskutieren beginnen. Aus dem, was sie sagen, wird er jedoch erstmal nicht wirklich schlau. Als der Junge dann aber von Zähnen spricht, die sie zurückholen wollen, wird er hellhörig,

“Das ist doch ein schlechter Scherz”, murmelt er. Er kann kaum glauben, dass es noch jemanden gibt, der hinter Zähnen her ist.

Noch kurz sprechen sie miteinander, ehe sie sich trennen und in zwei unterschiedliche Himmelsrichtungen davonfliegen.

Die Zahnfee wartet noch bis sie außer Sichtweite sind, ehe er sein Versteck verlässt und sich kurz umsieht. Er muss unbedingt mit den anderen Boten sprechen, auch wenn ihm diese Aussicht nicht sonderlich gefällt. Er ist nunmal ein Einzelkämpfer, der nur wenigen vertraut und seine Probleme lieber selbst regelt. In diesem Fall wird er jedoch die Hilfe der anderen Boten brauchen, ob es ihm nun passt oder nicht.

Treffen

Sandy hatte leider nichts bemerkt. Zu dem Zeitpunkt war er ganz woanders gewesen, aber auch sonst hatte er nichts entdecken können.

Jack blickt in die Runde. Obwohl ihr letztes Treffen mal gerade einen Tag zurückliegt, ist die Stimmung heute anders, um einiges bedrückter als gestern noch. Norths Vorschlag erstmal abzuwarten ist in weite Ferne gerückt.

“Wir müssen handeln. Jetzt!”, sagt Bunny in die Runde. Er wirkt sehr angespannt. Dadurch, dass bald Ostern vor der Tür steht, steht er noch zusätzlich unter Strom.

“Wir sorgen dafür müssen, das Dieb nicht stört Osterfest”, meint North daraufhin, was ein zustimmendes Gemurmel hervorbringt.

“Ich glaube nicht, dass er es auch auf die Eier abgesehen hat”, wendet Jack jedoch ein. Er hat seine Hände mittlerweile vor seiner Brust verschränkt.

“Wie du kommen darauf?”, fragt North nach.

“Dieser ‘Dieb’ hält sich an die Regeln der Zahnfee. Allerhöchstens wird er ebenfalls Eier und Schokolade verteilen”, erklärt Jack, “Bunny wird er also eher eine Hilfe sein.”

“Mal davon abgesehen, dass das auch stören würde, muss ich Jack Recht geben. Dem Dieb geht es um die Zähne”, wirft Bunny ein, “aber gleichzeitig auch um die Bewahrung der Tradition.”

“Vielleicht braucht er die Zähne für seine Zwecke, möchte allerdings die Kinder nicht enttäuschen oder von ihrem Glauben abbringen”, überlegt Jack.

“Gut möglich, Keule”, stimmt ihm Bunny zu. Für ihn klingt das gar nicht so unmöglich.

“Aber was will er mit den Zähnen?”, fragt Tooth zögerlich.

“Das wir herausfinden müssen”, gibt ihr North als Antwort.

“Und wie stellst du dir das vor?”, will Bunny skeptisch wissen.

Bevor North zu einer Erwiderung kommt, die Bunny, und auch die anderen, wahrscheinlich nicht zufrieden gestellt hätte, mischt sich Jack ein.

“Wir müssen ihn auf frischer Tat ertappen und ihm dann folgen. Eine andere Möglichkeit haben wir nicht, auch wenn die Chance ihm überhaupt über den Weg zu laufen eher gering ist”, sagt er.

Kurz bleibt es ruhig bis die anderen schließlich ihre Zustimmung kundtun. Jack, Sandy und North würden nachts zusammen mit Tooth und den Babyfeen die Augen offen halten. Bunny wollen sie für's Erste raushalten, da er so schon genug mit den Vorbereitungen für das bevorstehenden Osterfest zu tun hat. Dass dieses Unterfangen ziemlich hoffnungslos ist, ignorieren sie dabei gekonnt.

Stagnation

Es war gar nicht so einfach Kontakt mit den anderen Boten aufzunehmen. Schlussendlich hat die Zahnfee es nur geschafft mit dem Sandmann zu sprechen und ihm die Situation zu schildern. Nach einer kurzen Diskussion hat dieser sich dann schließlich dazu bereit erklären lassen Santa und dem Osterhasen von dem Geschehenen zu berichten. Nebenbei erwähnte Sandmann auch noch das Gespräch, welches er in den vorherigen Nacht mit Osterhase geführt hat, und stellte die Frage, die Osterhase ihm gestellt hatte, nun der Zahnfee.

“Er ist eine Bedrohung, die Unheil bringen wird, wenn wir es nicht schaffen ihn aufzuhalten”, hat die Zahnfee geantwortet.

Sandmann hat daraufhin lediglich leicht genickt und ist schließlich ohne ein weiteres Wort seiner Wege gezogen. Kurz darauf ist die Zahnfee ebenfalls von dort verschwunden und zum Hotel zurückgekehrt. Nun sitzt er bereits seit geschlagenen zwei Stunden an seinem Arbeitsplatz und starrt auf die Tiegel vor ihm. Die Säckchen mit den Zähnen liegen, ungeöffnet, vor ihm auf der Tischplatte.

Ein Seufzen entfährt seinen Lippen. Er versteht es nicht. Wie kann es denn auch noch jemanden geben, der Zähne sammelt? Er ist doch die Zahnfee. Er und niemand sonst. Sein Gesichtsausdruck wird grimmig.

Die werden schon noch ihr blaues Wunder erleben, denkt er, das lasse ich mir nicht gefallen.

Leben kommt wieder in ihn. Er richtet seinen Oberkörper auf und schüttet den Inhalt der Säckchen auf die Arbeitsplatte. Die Beutel wirft er achtlos zur Seite. Mit geübtem Blick schaut er sich die Zähne an. Es ist eine beachtliche Ausbeute, trotz dessen, dass er mitten in seiner nächtlichen Tour beschlossen hat, das Haus zu beobachten und auf die Rückkehr des Jungen zu warten. Die Knochen-Ladies haben das gut ausgleichen können.

Die Zahnfee beginnt die Zähne zu sortieren. Er hat schnell herausfinden können, welche Art von Zähnen welchen Effekt auslösen können. Bei der Menge dauert es etwas, bis er fertig ist. Es ist eine gute Auswahl, wie er zufrieden feststellt. Die Zahnfee lässt seinen Blick über die verschiedenen Haufen gleiten und entscheidet sich für die zehn Schneidezähne, die sie sammeln konnten. Er wirft sie in den Mörser, streut noch einige der Pulver aus den Tiegeln darüber und beginnt schließlich die Mischung kleinzumalmen und zu einem neuen Pulver zu vermischen.

Nachtwache

Es ist ermüdend. Seit drei Nächten suchen sie nun schon nach einem Hinweis auf den Dieb, doch es blieb erfolglos. So nah wie Jack ihm gekommen ist, kamen sie ihm nicht nochmal. Tooth wurde in dieser Zeit immer frustrierter. Sie hatte sich viel von diesen ‘Aufklärungsmissionen’, wie Jamie das Ganze genannt hat, als sie ihm und seiner Schwester davon erzählt haben, erhofft. Die Geschwister haben versprochen auch ihre Freunde darüber zu informieren, vor allem diejenigen, die selbst noch Milchzähne oder eben jüngere Geschwister mit Milchzähnen haben. Gefallen hat es den Hütern zwar nicht so wirklich, dass die Kinder nun über dieses Problem Bescheid wissen, doch sahen sie darin auch eine große Chance dem Dieb näherzukommen. Bisher hatten sie mit dieser Taktik jedoch noch keinen Erfolg. Es ist zum Verzweifeln. Mit jeder erfolglosen Nacht sinkt ihre Motivation in der nächsten Nacht wieder loszuziehen weiter. Nur Tooth ist noch voller Elan, oder eher voller Verzweiflung, und versucht krampfhaft einen Erfolg zu erzielen. Die anderen machen nur wegen ihr weiter. Sie wollen sie nicht enttäuschen. Das in zwei Tagen Ostern ist, macht es da nicht besser. Sie hoffen, dass dort nichts Unvorhersehbares passiert. Das können sie nicht auch noch gebrauchen. Als sie Bunny gestern getroffen haben, wirkte er sehr angespannt, auch wenn er meinte, dass ihm eigentlich nichts passieren kann. Sicher schien er dabei allerdings nicht zu sein, das hat man an seiner Stimme gehört, auch wenn er es nicht laut gesagt hat. Sie wissen nunmal nicht, auf was der Dieb es abgesehen hat und ob es ihm wirklich nur um die Zähne geht oder doch um etwas ganz anderes. Es ist alles noch ungewiss, weswegen es umso wichtiger ist, dass sie allmählich mal eine Spur zu ihm finden. Zumal die Anspannung und die Ungewissheit allmählich ihren Tribut zollen. Jeder von ihnen steht ständig unter Strom, ohne eine Chance dem zu entkommen. Es ist alles andere als angenehm so etwas ohne wirkliche Unterbrechung empfinden zu müssen und dem nichts entgegensetzen zu können.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Was hier nun folgt ist etwas Werbung in eigener Sache:
Ab Dienstag wird eine neue Fanfic von mir online kommen. In dieser habe ich einige YouTuber in die Geschichten rund um Sherlock Holmes gesetzt. "A Scandal in Cologne" wird das ganze heißen und thematisch auf "A Scandal in Bohemia/Belgravia" aufbauen. Wer Lust hat, kann dort gerne mal vorbeilesen. Ich würde mich freuen.

Eure lula-chan Komplett anzeigen

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