Shadow Flame von ShadowBlaze ================================================================================ Kapitel 18: Jetzt oder nie -------------------------- Sie starrte auf die vier Throne, vier nicht fünf. Auf dem Thron der Königin saß Marlen, Valis Mutter, die sie anlächelte, doch Fang wusste das dies nur ein falsches Lächeln war. Marlen hatte Fang zwar nie schlecht behandelt, aber sie hatte sich auch nie für sie eingesetzt. Ob sie frustriert war, weil Hades mit einer anderen geschlafen hatte, obwohl sie seine Frau war? Und dann auch noch ein Kind mit einem Menschen gezeugt hatte? Neben ihr saß Lily, die sie zickig ansah und trotzig die Arme verschränkt hatte. Als Fang das Dämonenreich verließ war Lily gerade geboren worden. Obwohl sie noch recht jung war strahlte sie eine enorme Kraft aus, was aber auch nicht anders zu erwarten war, wenn man die Tochter des Königs der Hölle war. Die anderen beiden Throne gehörten Vali und ihrem Vater, der nun vor ihr stand und sie eisern musterte. „Fang.“ Er ging um sie herum und musterte sie, während Fang kurz einen Blick zu Vali warf, der neben ihr stand und sie ansah. Sein Blick hatte sich geändert, er sah sie nicht mehr eiskalt an, sondern eher besorgt. „Du siehst menschlich aus.“ „Zweifellos würden viele Dämonen alles geben für diese wunderschönen blauen Augen.“ Fang versuchte ihre Wut zu unterdrücken und sah von ihrem Vater zu Marlen, die sie anlächelte. „Zweifellos.“ Ihr Vater ließ von ihr ab und setzte sich auf den Thron, doch Vali blieb neben ihr stehen, so dicht das sich ihre Arme fast berührten. Sie erinnerte sich daran das Vali schon immer auf sie aufgepasst hatte und dies schien auch jetzt noch so zu sein. Sie verspürte eine gewisse Dankbarkeit ihm gegenüber. „Ich bin froh das du wieder Zuhause bist.“ „Du hast mich doch weggejagt.“ Fang sah mit einem eiskalten Blick ihren Vater an. Hades, der König der Hölle und stärkste Dämon den es je gab. Er ignorierte ihre Aussage und sah zu Vali, der seinen Blick erwiderte. „In drei Tagen ist es soweit. Sorge dafür, dass alles vorbereitet ist. Und kümmere dich um deine Schwester.“ Vali nickte nur und verbeugte sich leicht vor seinem Vater, nahm Fangs Handgelenk und zog sie davon. Fang zeigte keinerlei Geste des Respekts, warum auch, immerhin hatte man sie von hier vertrieben. Sie biss sich auf die Lippe und dachte an damals als Baal vor ihr stand, sie angreifen wollte und sich plötzlich ein Portal öffnete. Fang fragte sich wer das Portal geöffnet hatte und sich Baal in den Weg gestellt hatte, doch war sie sich sicher, dass ihr Vater ziemlich wütend auf denjenigen gewesen sein musste. Sich mit Baal anzulegen wagten nicht viele und sich gegen den König zu stellen niemand. „Was ist in drei Tagen?“ In ihren Gemächern angekommen sah sie Vali an, der nur seufzte und sich auf die Couch setzte, den Blick starr zu Boden gerichtet. Er schwieg und schien auch nicht vorgehabt zu haben ihr zu antworten. Er wirkte plötzlich ganz anders, nicht mehr so eiskalt wie noch vor wenigen Minuten. „Vali. Hör auf mich anzulügen, das konntest du noch nie. Was ist in drei Tagen?“ „Der Angriff auf die Menschenwelt. Die Dämonen versammeln sich und die Nachtwandler auch. Die Sklaveninseln sind voll mit Kriegsgeweihte, diese Menschen, die Damian verehren.“ Sie ging auf ihren Bruder zu und ging vor ihm in die Knie, legte ihre Arme auf seine Beine und sah ihn an. Vali sah zurück, sagte jedoch nichts. Seine Augen strahlte eine gewisse Gier aus, die er scheinbar krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Eigentlich durfte sie ihm keinen Vorwurf machen, es war halt die Natur von Dämonen. „Ich muss das verhindern. Meine Freunde sind in Gefahr. Sie sind für mich wie eine Familie und ich kann sie nicht im Stich lassen.“ Vali schwieg, sah sie nur an und zeigte keine Reaktion. Plötzlich rutschte er von der Couch, legte seine Arme um Fang und klammerte sich fest an sie. Verdutzt sah sie ihn an, spürte seinen schweren Atem und sah das er Schmerzen hatte. „Vali was ist los?“ Sie fuhr ihm über den Rücken, merkte wie er schwitze und sie mehr an sie klammerte. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und biss die Zähne zusammen, verzog vor Schmerzen das Gesicht. „Giro!“ Er kam hineingestürmt, schlug die Tür hinter sich zu und sah entsetzt zu Fang und Vali. Er hockte sich neben die beiden und sah sie an. In seinen Augen sah sie Furcht und auch ein wenig Frustration. „Er hat zu viel Kraft verbraucht.“ „Wobei denn Kraft verbraucht?“ Giro schwieg und sah zu Vali, der sich fest an Fangs Körper presste und die Schmerzen schweigend ertrug. Fang erinnerte sich an eine Zeit als Vali sie in den Arm genommen hatte, wenn sie Angst hatte und dies war genau jenes Gefühl das sie nun auch verspürte. Sie legte ihre Arme um Vali und fuhr ihm beruhigend über den Rücken. „Mir geht es gut.“ „Nein es geht dir nicht gut. Sieh dich doch mal an.“ Seine Atmung wurde flacher und die Schmerzen schienen zu verschwinden. Er drückte sich leicht von seiner Schwester und sah auf den Boden. „Könntet ihr beide mir bitte sagen was los ist. Ich bin nicht hier damit ich in Sicherheit bin. Was ist euer Plan?“ Vali sah zu Boden, umfasste ihr Handgelenk und schwieg, ebenso wie Giro, der dem Blick von Fang auswich. Fang biss die Zähne zusammen und ballte die Hände zu Fäusten. Etwas stimmte ganz und gar nicht und sie würde herausfinden was es war. Die Kriegsgeweihten griffen an, versuchten etwas auszurichten, doch die Drachen waren stärker. Sky flog hinab und schoss eine Feuersalve auf die Männer, die laut aufbrüllten und versuchten zu fliehen. Dark schoss an Sky vorbei, verbrannte die Erde und die Menschen, zeigte keinerlei Gnade. Sasuke sah Wasserfontänen und suchte nach Mangetsu, der unten kämpfte und gleichzeitig mehrere Kriegsgeweihte tötete. Sein Schwert wirbelte herum und blitzschnell lagen viele am Boden. Sasuke war nicht überrascht, immerhin war Mangetsu der Stärkste der sieben Schwertninja gewesen, zumindest in dessen Generation. „Sky flieg tiefer.“ Der Drache flog tiefer, während Sasuke die Schnallen löste und vom Rücken des Drachen absprang und noch im Flug mehrere Kriegsgeweihte tötete. Blitze zuckten um seinen Arm und trafen die Männer, die versuchten ihn zu Attackieren. Durch seine Verbindung mit Sky hatten sich seine Blitzfähigkeiten verbessert, er konnte inzwischen auch Angriffe ohne Fingerzeichen einsetzen. Warum gerade seine Blitzfähigkeiten war ihm schleierhaft, es musste jedoch wie bei Yuuki und seine Lichtfähigkeiten sein. „Rechts ist alles zerstört und soweit ich gesehen habe links auch.“ „Super. Je mehr Kriegsgeweihte wir jetzt töten, desto mehr Zeit verschaffen wir uns. Mit einer kleinen Armee werden sie nicht angreifen.“ Sasuke nickte und stand mit dem Rücken zu Mangetsu, während beide die nächsten Angriffe abwehrten und die nächsten Kriegsgeweihten angriffen. Über ihnen flog Dark hinweg und Mistral rannte an ihnen vorbei und biss einem Kriegsgeweihten die Kehle auf. „Was glaubst du wie viele sind noch auf den anderen Inseln?“ „Nicht so viele denke ich. Die meisten werden hier, sein da hier das Hauptquartier ist.“ Sasuke und Mangetsu kämpften gegen mehrere Feinde und hörten die Drachen brüllen. Sky und Dark flogen direkt auf den Boden zu, öffneten ihr Maul und schossen Feuer auf die Feinde, die alle schrien und versuchten wegzurennen, doch von Mangetsu und Sasuke aufgehalten wurden. Es dauerte nicht lange bis alle verletzt oder Tod waren, die Erde verbrannt war und kein Baum mehr stand. Mangetsu steckte sein Schwert weg und fuhr Mistral über den Rücken und sah sich um. Die beiden Drachen landeten und Kayla kam auf die beiden zu, stieg dabei über mehrere Leichen und verzog das Gesicht. Sasuke sah ebenfalls Dario auf sie zukommen, der nur einen überraschten Blick über die Ebenen warf. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie gleich so viele umbringen würden. „Es ist so weit. Vali wird gleich das Portal öffnen.“ Hier gab es kein Leben, keine Freude, kein Sonnenlicht, keine Liebe. Nichts. Nur Kälte, Schmerz und Dunkelheit. Als sie den großen Raum betraten konnte Fang über die ganze Stadt blicken. Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger Balkon, der fast so groß war wie der Raum selbst. Ihr Vater, Hades, nickte einem Flugdämon zu, der dann vom Balkon sprang und über die Stadt flog. Überall sammelten sich Dämonen, sie bereiteten sich auf einen Angriff vor. Fang sah Lilys abwertenden Blick als sie den Raum betrat, an der Seite ihres Bruders. Vali nickte Giro zu, der ebenfalls nickte und an der Tür stehen blieb. Kurz warfen alle ihnen einige Blicke zu, vor allem aber Asmodäus, der grinste und Fang musterte. Sie hatte nicht erwartet, dass er ebenfalls hier sein würde. „Fang du bist also doch hier.“ „Nachdem du versucht hast mich umzubringen hätte ich nicht gedacht das du dich freuen würdest mich zu sehen.“ „Ich hätte dich doch nicht umgebracht. Ich wollte nur deine Dämonenkräfte erwecken.“ Fang ballte die Hände zu Fäusten und wollte etwas sagen, doch Vali griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie davon ab. Hades drehte sich um und sah seine Kinder an, Fang war sich nicht sicher was er dachte. Seine goldenen Augen huschten über ihren Körper und dann sah er zu Vali. Sie waren nicht seine ersten Kinder, doch zusammen mit Lily die einzigen, die momentan lebten. „Ist alles vorbereitet?“ „Ja.“ „Gut“ Hades sah wieder vom Balkon hinab und schwieg kurz. Fang sah Asmodäus schelmisches Grinsen und den finsteren Blick von Lily. Asmodäus hatte schon immer gefallen an Menschen gehabt, weshalb er auch in der Menschenwelt lebte. Fang wollte nicht wissen wie viele Halbdämonen von ihm herumliefen. „Diese Menschen, die Kriegsgeweihten, werden von den Sklaveninseln lossegeln und sich mit der Armee des Kindkönigs in Vyran treffen. Wir erschaffen ein Portal direkt auf den Thella Ebenen. Dort treffen sich die Dämonen mit den Nachtwandlern.“ „Nachtwandler können nicht außerhalb des Frostgipfelgebirges überleben.“ Grinsend schaute Asmodäus Fang an und auch ihr Vater warf ihr einen Blick zu. Wenn man die beiden so sah glaubte man kaum, dass sie eigentlich schon mehrere tausend Jahre alt waren. „Ich habe sie modifiziert. Jetzt können sie es. Ach ja, was damals im Frostgipfelgebirge passiert ist tut mir leid. Ich habe ihnen gesagt sie sollen dich nicht verletzen, aber das Blut des Drachenritters, der bei dir war, war zu verführerisch für sie. Zweifellos eine menschliche Angewohnheit.“ Fang fasste sich unwillkürlich an den Bauch, legte ihre Hand auf die Narbe und dachte an die Nacht zurück und an Sasukes Worte. Valis Griff um ihr Handgelenk verstärkte sich, sein Blick war eisern auf Hades und Asmodäus gerichtet. Sie hoffte wirklich, dass ihr Plan aufging und sie zumindest für eine Weile die Dämonen aufhalten konnten. „Papa? Diese zwei Drachen dort. Gehören die auch zum Plan?“ Alle Blicke gingen aus dem Fenster und alle sahen die zwei Drachen am roten Himmel über die Stadt fliegen. Einer komplett schwarz und halb so groß wie die Stadt, was ihn riesig wirken ließ und der andere kleiner und schneeweiß. Auf den Rücken der Drachen saßen Leute, Fang konnte zwar nicht erkennen wer es war, doch sie wusste es genau. Und ihr Herz machte einen Sprung. Hades fluchte leise und warf Fang einen Blick zu, schaute dann wieder zu den Drachen, die näherkamen. „Zwei Drachenritter. Da wollen aber welche unbedingt sterben.“ Asmodäus grinste und ging einen Schritt weiter über den Balkon. Hades rief einen Flugdämon, der sofort losflog und weitere Dämonen rief, die sich den Drachen in den Weg stellten. Fang tauschte kurz einen Blick mit Vali aus, der noch immer ihr Handgelenk festhielt. Fang hatte zwar erwartet, dass sie versuchen würden sie zu retten, doch nicht das sie gleich in die Dämonenwelt kämen. „Marlen, Lily. Ihr geht in den Palast zurück.“ „Nein! Ich will hierbleiben und auch gegen die Drachen kämpfen.“ Lily sah aufmützig zu ihrem Vater, der sie eiskalt ansah, doch noch ehe er etwas sagen konnte hörten alle den Schrei eines Drachen. Dark drehte ab und begann die Stadt in Flammen zusetzten und einige Flugdämonen zu jagen und zu fressen. Sky jedoch hielt genau auf den Balkon zu, schrie auf und flog immer schneller. Fang sah wie sich in der Hand ihres Vaters eine schwarzrote Kugel bildete, die er dann auf Sky warf. Die Kugel traf den Drachen, der dann aufbrüllte, doch sich dann in Rauch auflöste und plötzlich verschwunden war. Fang wurde von Vali losgerissen und einige Meter von ihm weggezogen, stand dann in Sasukes Armen, der wütend zu den Dämonen sah, in seiner weißen Rüstung und aktiviertem Sharingan und schneeweißen Schwingen eines Drachen, die aus seinem Rücken kamen. Kayla und Yuuki hatten ihm also die versteckte Kraft der Drachen gezeigt, die Sasuke scheinbar schon recht gut beherrschte. „Sasuke.“ Er sah sie nicht an, aber verstärkte den Griff um ihre Hüfte mehr, hielt in der anderen Hand sein Schwert. Alle sahen ihn an, teilweise entsetzt und teilweise belustigt. „Ein Drachenritter, der genug vom Leben hat? Er ist ziemlich mutig, das muss man ihm ja lassen.“ Hades verengte die Augen und sah sie beide eiskalt an. Fang sah wie Dark über die Stadt flog, Dämonen tötete und Feuer spie. Und sie entdeckte Sky, die ebenfalls alles was ihr in die Quere kam verbrannte. „Fang, willst du uns deinen Freund nicht vorstellen?“ Sie schwieg, legte ihre Hand an ihren Kampfstab und schaute für einen Moment zu Vali, der einen Blick mit Giro austauschte. Hades wartete nicht auf eine Antwort, ließ mehrere Kugeln erscheinen und warf sie auf Sasuke. Er schob sich vor Fang, wehrte einige Kugeln ab und drückte Fang nach hinten. Es wurde immer mehr Kugeln und immer öfter wurde Sasuke getroffen. Fang spürte wie Giro seine Arme um sie legte, sie von Sasuke wegdrehte und eine Schutzmauer erschuf damit sie nicht getroffen wurden. Sie hörte Sasuke kämpfen und hörte plötzlich wie er aufschrie, immer mehr Kugeln explodierten und ließen Sasuke aufbrüllen. Die dämonische Energie war stark, vor allem da die Angriffe vom König der Hölle kamen. „Sasuke!“ Fang hörte wie eine Kugel explodierte und dann war plötzlich ruhe. Der Rauch legte sich und Giro ließ die Schutzmauer fallen. Sie sah wie Sasuke auf dem Boden hockte, schwer atmend und übersäht mit Blut und weißen Schuppen. Seine Kleidung war zum Teil zerrissen, seine Schwingen waren verschwunden und sein Schwert lag auf dem Boden. Er stütze sich mit einem Arm ab, legte den anderen auf sein Knie und sah zu Boden. Vor ihm stand Vali, einen Arm ausgebreitet und mit finsterem Blick sah er zu den Dämonen, die ihn leicht geschockt ansahen. Selbst Asmodäus Grinsen war verschwunden und Hades sonst so undefinierter Blick spiegelte blanke Wut wieder. „Vali.“ „Du hättest Fang treffen können.“ Fang riss sich von Giro los und kniete sich neben Sasuke, den Blick auf ihren Bruder gerichtete. Hades sah ihn an, eiskalt und voller Wut. „Giro hat sie geschützt. Sie wäre nicht verletzt worden.“ Kurz tauschten Fang und Vali einige Blicke aus und dann sah er wieder zu seinem Vater. Hades mochte es nicht, wenn man sich ihm widersetzte, schon als Kinder hatte Vali eher einen eigenen Kopf gehabt sich selten an die Regeln und Gepflogenheiten der Dämonen gehalten. „Geh beiseite.“ Draußen hörte man etwas explodieren, man hörte die Schreie der Dämonen und Drachen. Vali bewegte sich nicht, blieb starr zwischen Fang und Sasuke und den Dämonen stehen. „Vali, erinnerst du dich noch was damals passiert ist als du Fang geholfen hast aus der Hölle zu entkommen? Was Baal mit dir gemacht hat?“ Kurz zuckte Vali zusammen, ballte Fäuste und sah dann wieder zu Hades und Asmodäus. Fang schaute zu ihrem Bruder auf, umklammerte die Hand von Sasuke und hatte einen Arm um ihn gelegt. Er hatte ihr geholfen? Hatte er etwas damals das Tor geöffnete und sich Baal in den Weg gestellt? Fang wusste es nicht, sie konnte nicht sehen wer ihr damals die Flucht aus der Hölle ermöglicht hat, doch sie hätte nie geglaubt das es Vali gewesen sein könnte. Nun jedoch war sie sich dessen nicht so sicher. Fang sah auf als Giro sich neben Vali stellte und Hades Blick nun noch finsterer wurde. In Valis Hand erschien eine Kugel, ebenso wie in Giros, jedoch sehr viel Stärker als Fang es je könnte. Die beiden starteten den Angriff trennten die Dämonen voneinander und erschufen eine Passage, die direkt zum Balkon führte. Hades und Asmodäus kämpften gegen sie an, bereiteten Giro und Vali einiges an Schwierigkeiten. Lange würden sie das nicht durchstehen. „Fang, jetzt oder nie! Lauft!“ Sasuke erhob sich, griff nach Fangs Hand und zog sie mit sich zum Balkon, er rannte langsam, war geschwächt durch die Angriffe von Hades. Fang drehte sich um und sah zu Vali, sah wie er ihr etwas zuwarf, was sie auffing und an ihre Brust drückte. Sasuke setzte zum Sprung an und noch in der Luft drehte sich Fang um und sah wie Hades Vali am Kopf traf und ihn hart gegen die Wand schlug, sie hörte seinen Schrei und einen Stich in der Brust als sie sah wie ihr Bruder verletzt wurde. Sie war sich nicht sicher ob er noch lebte, der Angriff von Hades war sehr stark gewesen und es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass Hades eins seiner Kinder getötet hätte. Fang fiel, hielt dabei stets Sasukes Hand und knallte schließlich auf Skys Rücken. Sie hielt sich fest, ließ sich von Sasuke fest an seinen Körper drücken und warf einen Blick zurück zum Palast. Hades stand auf dem Balkon sah ihr wütend nach und erschuf einen Dämon neben sich, einen großen und sehr mächtigen Dämon, Baal. Als Kind hatte sie immer Angst vor Baal gehabt, wegen seiner Stärke und Brutalität. Neben Sky tauchte Dark auf und vor sich sah Fang direkt am Himmel ein Portal. „Sasuke wir fliegen durch!“ Dark schoss auf das Portal zu, mit Mangetsu und Kayla auf dem Rücken, flog hindurch und Sky folgte. Fang spürte Sasukes Arme, die sie fest umklammerten und nicht mehr losließen, während sie durch das Portal flogen. Sie schloss die Augen und sah ihren Bruder vor sich, als Kind, der sie anlächelte und ihr die Hand hinhielt. Ich glaube, Vali versuchte mir etwas begreiflich zu machen. Die Frustration, ein Dämon zu sein, gebunden an eine tote Welt und vielleicht was es bedeutet ein Mensch zu sein. Seufzend ging Suigetsu auf Souta zu, der auf einer eingestürzten Mauer saß und die Augen geschlossen hatte. Als Suigetsu neben ihm stand schaute er ihn an, nur kurz und dann schloss er erneut die Augen. „Kann ich kurz mit dir reden?“ „Worüber?“ „Über Hera.“ Souta seufzte, sprang von der Mauer und sah Suigetsu an, schob die Hände in die Taschen. Er lehnte sich an die Wand und sah leicht genervt aus. Suigetsu musterte ihn kurz und verschränkte dann die Arme. „Ich bin nicht begeistert davon das du mit meiner Schwester geschlafen hast. Aber du bist besser als die meisten anderen Typen an die sie hätte geraten können. Versuch einfach nicht ihr das Herz zu brechen, ok.“ Suigetsu drehte sich um und wollte gehen, hörte hinter sich das genervte seufzten von Souta und drehte sich nochmal um. „Sorry das ich dich verprügelt habe.“ „Du mich? Ich habe dich verprügelt.“ „In welcher Welt lebst du denn?“ Souta ging an Suigetsu vorbei, der dann zu ihm aufschloss und neben ihm lief. Sie gingen durch den Innenhof und sahen sich die vielen Leute an, die trainierten oder Wache standen. „Kisho hat erzählt das du jetzt mit Karin zusammen bist.“ „Kisho ist so ein Plappermaul.“ „Warum erzählst du ihm dann solche Dinge? Du weißt doch, dass er den Mund nicht halten kann.“ Suigetsu murmelte etwas und Souta öffnete die Tür ins Innere der Festung. „Er hat mir nicht erzählt was zwischen dir und meiner Schwester lief. Oder läuft. Was genau läuft da zwischen euch?“ „Willst du Details wissen?“ Souta ließ die Tür ins Schloss fallen und sah Suigetsu an, der kurz grübelte und Souta musterte. Sie standen in der recht großen Eingangshalle und gingen dann auf den rechten Flur zu. „Naja keine Details. Seid ihr zusammen?“ „Sowas in der Art.“ „Sowas in der Art?“ Souta schaute kurz Suigetsu an und ging dann den Flur entlang, ohne noch etwas zu sagen, ging die Treppe hinauf zum Aufenthaltsraum. Hinter sich hörte er Suigetsu leise fluchen. Sie betraten den Aufenthaltsraum und sahen Hera, die sich freudig zu ihnen umdrehte und einen Teller mit Pfannkuchen in der Hand hielt. „Super das ihr da seid. Ich habe Pfannkuchen gemacht.“ „Hera du kannst einfach nicht Kochen oder Backen oder sonst etwas, was in einer Küche gemacht wird.“ „Du hast sie doch noch gar nicht probiert.“ Souta setzte sich an den Tisch und schaute Hera leicht genervt an. Ihr freudiges Lächeln war verschwunden, stattdessen sah sie Souta traurig an und stellte die Pfannkuchen auf den Tisch. „Ich habe sie oft genug probiert und sie schmecken jedes Mal scheiße.“ „Souta du bist echt ein Tölpel.“ Maya boxte ihn gegen die Schulter und er rollte mit den Augen und plötzlich hörte man ein schluchzen durch den ganzen Raum. Alle Blicke richteten sich auf Souta, böse Blicke die er nur genervt erwiderte. „Ich fall nicht schon wieder auf den Trick rein.“ „Souta“ Zischte Suigetsu und sah ihn wütend an, das Schluchzen wurde lauter und hielt an. Souta schwieg, rollte jedoch nach wenigen Augenblicken mit den Augen und sah Suigetsu böse an. „Na schön. Ich esse sie.“ „Ja!“ Hera setzte sich freudig ihm gegenüber und lächelte ihn zuckersüß an. Souta verengte die Augen zu schlitzen und sah sie genervt an. „Und du bist schon wieder darauf reingefallen.“ „Dieses Verhalten war süß als du acht warst. Jetzt ist es nervig.“ Hera zuckte mit den Achseln und reichte Souta einen Pfannkuchen. Grinsend sahen Maya und Kisho ihn an, während er die Blicke nur genervt erwiderte. „So lange es funktioniert. Sui willst du auch einen?“ „Immer her damit.“ Er setzte sich neben Karin, legte einen Arm um sie und nahm den Pfannkuchen von Hera entgegen. Karin lächelte Suigetsu an und er drückte ihr einen Kuss auf sie Stirn, aß dann die Pfannkuchen seiner Schwester. Es fühlte sich merkwürdig an so mit Karin umzugehen, sie als Freundin zu bezeichnen, doch es gefiel ihm irgendwie. Und zumindest braucht er sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen das etwas zwischen Kisho und ihr lief. „Warum nennen dich hier eigentlich alle Sui?“ „Das hat etwas mit unserer Kindheit zu tun.“ Karin sah Kisho an und hob eine Augenbraue. Dann ging ihr Blick kurz zu Suigetsu der mit Hera schäkerte. Maya ging dazwischen und pikste Suigetsu in der Arm, ebenso wie Hera und dann fuchtelte Suigetsu mit den Armen umher um die beiden Mädchen davon abzuhalten, ihn weiter zu piksen. „Als Kinder haben wir regelrecht das Dorf terrorisiert. Auf Dauer wurde es seinem Vater zu anstrengend immer seinen Namen zu rufen. Und irgendwann wurde halt daraus ‚Kisho, Souta, Sui!‘. Das musste eben kurz und knapp sein. Und Suigetsus Name war dafür einfach zu lang.“ „Wir haben nie das Dorf terrorisiert!“ Suigetsu grinste seine Freundin an und aß seinen Pfannkuchen. Karin schüttelte schmunzelnd den Kopf und sah ihn an. Sie sah Mayas Kopfschütteln und Schmunzeln und ebenso Kishos und Soutas breites Grinsen. „Natürlich nicht. Ich wurde nur jeden Tag gerufen um euch wieder einzusperren. Mir wurde sogar empfohlen euch Glöckchen umzuhängen damit ich wüsste wo ihr seid.“ Shawn verschränkte die Arme, trat an den Tisch und sah die drei Jungs an, die sich dann grinsend Blicke zuwarfen. Dann reichte er seinem Sohn einen Brief, den dieser fragend entgegennahm. „Von deinem Bruder.“ Suigetsu öffnete ihn, lass ihn sich durch und sah dann ernst Karin an. „Wir müssen sofort nach Sollos. Dämonen haben die Stadt angegriffen.“ Sie flogen durch das Portal, knallten hart auf den Boden auf fielen von den Drachen, die noch etwas weiter rollten und murrend schrien. Fang lag in Sasukes Armen, er hielt sie fest, verzog das Gesicht vor Schmerzen und atmete schwer. Fang richtete sich auf, nahm Sasuke in ihre Arme und strich ihm über die Stirn. „Fang!“ Sie sah auf, sah Mangetsu und Kayla auf sich zukommen und auch einen anderen Mann, der ihr bekannt vorkam. Er hatte braune Haare und braune Augen und lächelte sie an als er sich neben sie kniete. Schon lange hatte sie das Gesicht nicht mehr gesehen, zuletzt bei ihrer Flucht von den Sklaveninseln. „Hi Fang. Du siehst gut aus.“ „Dario?“ „Jap. Freut mich dich wiederzusehen. Du bist sehr hübsch geworden. Hast du Lust mal mit mir auszugehen?“ Sie sah ihn entsetzt und schockiert an, spürte dann wie Sasuke sich fester an ihren Arm klammerte und die Zähne zusammen biss um einen Schrei zu unterdrücken. „Er hat viele Angriffe abbekommen. Kannst du ihm helfen?“ „Ich könnte versuchen die dämonische Energie zu entfernen. Das wird aber sehr schmerzhaft.“ „Tue es.“ Fang sah ihn ernst an, drückte Sasuke fester an sich, der noch immer ihren Arm umklammerte. Er hatte große Schmerzen, das sah man ihm an. Jeder normale Mensch wäre schon tot, nur sein Drachenblut schützte ihn ein wenig vor der dämonischen Kraft. Dario nickte und sagte etwas zu Mangetsu und Kayla, was Fang aber nicht mitbekam. Sie drückte Sasuke fest an sich, strich ihm sanft durchs Haar und legte ihren Kopf auf seinen. Er begann zu schreien und sich zu winden als Dario seine Hände über ihn hielt und ein weißes Licht ihn umhüllte. Mangetsu und Kayla versuchten Sasuke festzuhalten, ebenso wie Fang, doch er wehrte sich, hatte extreme Schmerzen und seine Schreie hallten durch den ganzen Wald. Fang schloss die Augen, versuchte seine Schreie auszublenden und fuhr ihm weiterhin durchs Haar. Seine Narbe pulsierte und schimmerte weiß, Schuppen zierten seine Haut und ließen ihn blasser erscheinen, als er eigentlich war. Es kam Fang wie Stunden vor in denen er geschrien hatte, sich gegen die Schmerzen gewehrt hatte, doch nun lag er ruhig in ihren Armen. Sein Atem ging etwas schneller und noch immer sah man ihm an, das er Schmerzen hatte, jedoch nicht mehr so starke wie noch vor einigen Minuten. Er hatte die Augen geschlossen und seinen Kopf gegen ihre Brust gelegt, dabei verzog er leicht das Gesicht. „Wir bringen ihn in die Hütte.“ Fang wurde von Kayla weggezogen, während Mangetsu Sasuke aufhalf. Er öffnete kurz die Augen und schaute Fang an. Fang… du hattest geweint, oder? Damals als wir die Hölle verließen. 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