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Shadow Flame

von

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Dämonenreich

Leise lugte er um die Ecke und sah die drei Wachen, die ihm den Rücken zugewandt hatten. Hinter ihm wartete Sharon, während Riku sich langsam und leise nach vorne schlich, einen Dolch zog und leise eine Wache nach der anderen tötete. Er versteckte die Leichen, zeigte den anderen das sie kommen sollten und versteckte sich hinter der nächsten Ecke. Nur noch ein Gang, dann waren sie genau vor dem Raum, wo sie die Prinzessin gefangen hielten.

„Vier Wachen. Sharon du nimmst die linken und ich die rechten.“

Sharon nickte, griff nach ihren Chakram und stellte sich neben Riku. Kurz nickten sie sich zu und griffen dann blitzschnell an. Noch bevor eine der Wachen alarmschlagen konnte waren sie schon tot.

„Das geht zu einfach.“

Sharon schaute sich um, während Riku die Tür leise öffnete und hineinschaute. Sie war nicht verschlossen was Riku dazu veranlasste vorsichtiger zu sein. Leise betraten sie den Raum, der ziemlich groß war und nur von wenigen Kerzen beleuchtet wurde. An der gegenüberliegenden Seite stand die Prinzessin und sah sie leicht ängstlich an. Noch ehe sie etwas sagen konnte trat Jheral aus dem Schatten und grinste die beiden an. Überall tauchten Wachen auf und plötzlich war der Raum hell erleuchtet.

„Ich wusste ihr würdet in die Falle tappen.“

„Ach wusstet Ihr das?“

Riku sah zu Sharon, die nickte und dann sahen sie zu Jheral, dessen Grinsen plötzlich verschwunden war. Riku spürte die Erschütterung als etwas auf dem Turm landete und hörte das kurze Zischen von Cloud. Hinter der Prinzessin zersprang das Fenster und Yuuki stand dort, griff nach dem Arm der Prinzessin und zog sich aus dem Fenster. Riku und Sharon rannten los, direkt auf das Fenster zu, wo man nun Clouds Rücken sah, auf dem bereits Khemm saß, die von Yuuki angeschnallte wurde. Die Wachen griffen an und einige wenige trafen auch. Sharon errichte das Fenster, ließ sich von Yuuki auf den Drachen helfen und hielt sich fest. Riku drehte sich um, wehrte mehrere Angriffe ab und tötete einige der Wachen.

„Riku komm!“

Riku drehte sich um, kletterte aus dem Fenster und wurde dabei am Bein getroffen, doch konnte er sich am Drachen festhalten als Cloud von dem Turm absprang und in die Höhe flog. Einige Pfeile rasten vorbei, trafen Cloud jedoch nicht, da er zu hochflog. Yuuki sah sich um, hörte die Glocken läuten und seufzte beruhigt als sie außer Schussweite waren und über Vyran kreisten. Er drehte sich zu Riku um und sah ihn an.

„Alles klar?“

„Ja ist nur ein Kratzer. Lass uns landen und gucken was noch erledigt werden muss.“

Yuuki nickte und Cloud landete auf dem Landeplatz, wo schon einige Drachenkrieger warteten. In der Stadt wurde gekämpft, doch hielt es sich in Grenzen, da keine Kriegsgeweihten anwesend waren und die königliche Armee auf sich gestellt war. Doch Yuuki hatte schon festgestellt das nicht bei Weitem alle für Jheral kämpften, viele hatten den Dienst verweigert.

„Lasst Jheral in den Thronsaal bringen und die Prinzessin an einen sicheren Ort und bewacht sie gut.“

Die Drachenkrieger nickten und dann sahen sich Yuuki und Riku. Scheinbar hatte Jheral doch nicht so viele Freunde wie er angenommen hatte.
 


 

Sky erhob sich aus dem Wasser, breitete die Schwingen aus und warf einen Fisch in die Höhe, den sie dann fraß. Fang saß am Strand und beobachtete sie, dabei fiel ihr Blick auf Sasuke. Er saß auf Skys Rücken, trug nur eine einfache schwarze Hose und hielt sich am Sattel fest. Keine Sicherheitsvorkehrungen schützen ihn, auch keine Rüstung oder ähnliches. Fang ließ ihren Blick über Sasuke gleiten, als Sky am Strand landete und er von ihrem Rücken sprang. Der Drache suhlte sich freudig im Sand, während ihr Reiter auf Fang zuging. Wassertropfen liefen über seine Brust und Arme, seine schwarzen Haare klebten nass an seiner Stirn. Fang stand auf und musterte ihn. Sasuke blieb vor ihr stehen, sah sie kurz an griff dann nach seinem Shirt, zog es sich über den Kopf und zog eine Augenbraue hoch.

„Was ist?“

„Nichts. Hab mir nur deinen Körper angesehen.“

„Da ist nichts was du nicht schon mal gesehen hättest.“

Fang grinste und reichte Sasuke eine Wasserflasche, die er dankend annahm. Für einen Moment sahen sie sich an und dann wandte Sasuke seinen Blick zu dem Drachen. Fang schaute sich um, spürte eine Aura, die sie schon seit Tagen spürte. Sasuke schien es auch zu spüren, schaute zuerst Fang an und dann über den Strand, die Hand auf den Griff seines Schwertes.

„Spürst du das auch?“

„Ja. Das sind Dämonen.“

Sasuke trat einen Schritt näher an Fang, sah aus dem Augenwinkel wie Sky sich erhob und unruhig über den Strand sah. Einige Meter von ihnen entfernt erschien ein schwarzes Loch, das durchzogen mit roten Streifen war, ein Portal wie Fang nur zugut wusste. Sie hörte einige Schreie aus Sollos und spürte die Anwesenheit von Dämonen, sah dabei auf das Portal durch welches nun ein junger Mann kam.

„Fang.“

Er hatte schwarze Haare, die ihm wild abstanden und goldene Augen. Seine Kleidung glich der eines ganz normales Jungen, doch Fang wusste, dies war kein normaler Junge. Sasuke schob sich an Fang vorbei, zog sein Schwert und sah den jungen Mann ernst an.

„Giro. Was tust du hier?“

„Ich soll dich nach Hause bringen.“

Fang umfasste ihren Stab und tauschte kurz einen Blick mit Sasuke aus, dann ging sie neben Sasuke und schaute Giro an. Der Mann sah Fang an, musterte sie und sah auch Sasuke an.

„Nach Hause? Meinst du etwa das Zuhause aus dem ich verjagt wurde?“

„Es ist ein Befehl deines Vaters.“

Fang murmelte etwas und umfasste ihren Stab fester. Giro sah sie an und seufzte schließlich als er einsah, das Fang wohl nicht freiwillig mitgehen würde. An seiner Tonlage hörte sie das er nicht freiwillig hier war.

„Fang, bitte. Ich will dich nicht zwingen. Und ich bringe dich auch nicht zu deinem Vater, sondern zu Vali.“

„Das macht die Sache nicht unbedingt besser.“

Fang ging in Kampfstellung und sah ernst zu Giro, der sich durchs Haar fuhr. Dann sah er Fang an und danach Sasuke.

„Na schön. Du lässt mir keine andere Wahl.“

Aus dem Portal tauchten zwei Wesen auf, zwei Eidechsenartige Wesen, mit Dornen auf dem Rücken und zwei Mäulern, die übereinanderlagen. Sie rasten beide auf Sasuke zu, der sofort die Angriffe abwehrte und selbst zum Angriff überging. Doch die Wesen waren schnell und äußert Angriffslustig. Sasuke schoss Feuer und Blitze auf sie, doch beiden schienen sie zu widerstehen. Sky landete neben ihm und griff die Wesen ebenfalls an, doch sie konnten den Angriffen des Drachen ausweichen. Sasuke spähte kurz zu Fang und sah das sie mit dem Mann kämpfte.

„Fang bitte. Ich will dir nicht wehtun. Ich habe es Vali versprochen.“

„Es ist mir egal wem du was versprochen hast. Ich komme auf keinen Fall mit.“

Giro griff nach Fangs Stab, trat ihr gegen das Bein und hielt sie an den Handgelenken fest. Er hatte einen festen Griff sodass sie sich nicht befreien konnte.

„Denk doch mal nach Fang. Dort oben in der Stadt sind gerade einige Dämonen unterwegs. Wenn du mitkommst pfeife ich sie zurück und niemand muss mehr verletzt werden.“

Fang hörte hinter sich wie einer der Dämonen schrie, sie schaute zurück und sah das Sasuke ihn getötet hatte. Doch mit dem anderen kämpfte er noch. Fang sah Giro an, sah seinen fast schon flehenden Blick und hörte die Schreie der Dämonen in der Stadt. Sie schloss kurz die Augen und entspannte sich dann etwas. Giro atmete erleichtert aus und ließ Fang los.

„Kein Dämon wird je wieder Sollos oder Carastos betreten.“

„Versprochen. Und Vali wird es dir auch versprechen.“

Giro ging einen Schritt zurück und sah zu Sasuke, der dem zweiten Dämon sein Schwert in den Kopf rammte und Sky, die den Dämon verbrannte. Giro schnippte und auf einmal verschwanden sämtliche Schreie. Sasuke sah zu ihnen hinüber, sah wie Giro vor dem Portal stand und darauf zuging.

„Fang!“

Fang blieb vor dem Portal stehen, sah hindurch und hörte Sasukes Stimme. Sie drehte sich nicht um, schaute einfach nur auf das Portal, das direkt in die Hölle führte.

„Lass uns gehen.“

Fang nickte, drehte sich um und sah Sasuke an, der sie verfluchte und auf sie zu gerannt kam. Dann schritt sie durch das Portal, dicht gefolgt von Giro und alles was sie noch hörte war wie Sasuke ihren Namen rief, mit Wut, Gereiztheit und sogar ein wenig Angst in der Stimme. Aber vielleicht hatte sie sich auch getäuscht, durch das Rauschen im Portal konnte sie es nicht genau sagen.
 


 

Ich war meinetwegen hier, nicht wegen der Flucht aus meinem Zuhause. Dich kämpfen zu sehen brachte alles zurück. Brachte die Zukunft zurück, die ich einst erstrebte. Auch ich werde mein Schicksal herausfordern.
 


 

Sasuke stand mitten am Strand, sah auf die Stelle wo eben noch das Portal war, durch welchem Fang mit dem Mann verschwunden war. Er ballte die Hände zu Fäusten und steckte das Schwert weg.

„Sasuke!“

Mangetsu und Kayla kamen angerannt, sahen ihn an und blickten auf die zwei toten Dämonen.

„Was ist passiert? Wo ist Fang?“

„Das waren Dämonen. Sie ist mit einem gegangen.“

Mangetsu starrte ihn an und plötzlich schien ihn klar zu werden was das für Wesen in der Stadt waren. Er fuhr sich durchs Haar und seufzte.

„Warum ist sie mit einem Dämon mitgegangen?“

„Sie kannte ihn.“

Erneut starrte Mangetsu ihn an, während Sasukes Blick in die Ferne gerichtete war, so als ob jeden Moment das Portal wiedererscheinen würde und Fang durchtreten würde.

„Warte mal warum kannte sie ihn?“

„Sie ist ein Dämon.“

Sasuke schaute nun auf und sah wie Mangetsu Kayla ungläubig ansah. Dann ging sein Blick zu Sasuke und wieder zu Kayla.

„Das ist ein Scherz oder?“

„Nein. Fang ist wirklich ein Dämon.“

„Oh Gott.“

Mangetsu ließ sich in den Sand fallen, stütze die Arme auf seine Knie und schaute zum Meer. Kayla hockte sich neben Mangetsu in den Sand und auch Sasuke ließ sich nieder und starrte auf Meer hinaus.

„Also Fang ist ein Dämon. Und ist mit diesem anderen Dämon mitgegangen. Nur warum?“

„Keine Ahnung. Aber als sie durch das Portal gegangen sind, sind alle Dämonen verschwunden.“

Kurz herrschte Schweigen und alle sahen zu Boden. Mangetsu fuhr sich durchs Haar und fuhr Kayla über den Kopf.

„Was machen wir nun?“

„Wir müssen Fang zurückholen.“

„Wie willst du das machen, Kayla? In die Hölle können wir ja schlecht gehen.“

„Kein Mensch kann die Hölle betreten.“

„Sag ich ja, Was?!“

Verwirrt sahen die drei auf, sahen zu einem Mädchen, mit langen weißen Haaren, roten Augen und einem weißen Kleid. Sasuke und Mangetsu sprangen auf, zogen ihre Waffen und richteten sie auf das Mädchen.

„Halt Stopp! Das ist Sky!“

„Bitte?!“

Mangetsu und Sasuke sahen sich an, schauten dann Kayla an, die zwischen ihnen und dem Mädchen stand und abwehrend eine Hand hob. Sie sah zu dem Mädchen, das einen Schritt zurückgegangen war und leicht verdutzt zwischen allen hin und her sah.

„Wieso ist Sky ein Mensch? Eben war sie noch ein Drache.“

„Das liegt an unserer Verbindung. Wenn sie zu viel Kraft verlieren, verwandelt sie sich in Menschen.“

„Ok und wie wird sie wieder zu einem Drachen?“

„Versucht es mal mit Knutschen.“

Hinter ihnen stand ein junger Mann mit schwarzen Haaren und roten Augen, der die Arme verschränkt hatte und sie ansah. Mangetsu und Sasuke tauschten Blicke aus und dann schauten sie zu Kayla.

„Lass mich raten, das ist Dark.“

Kayla nickte und Dark ging an ihnen vorbei zu Kayla und Sky.

„Was meinst du mit Knutschen?“

Sasuke klang genervt, ebenso wie Mangetsu mochte er es nicht, das plötzlich so viel auf einmal kam, während immer mehr Zeit verstrich die sie eigentlich zur Rettung von Fang haben sollten.

„Dadurch tauschen wir unsere Kräfte aus. Der Drachenritter gibt dem Drachen Kraft, damit dieser sich wieder verwandeln kann. Geht es dir gut?“

Sky nickte und sah Dark an, nickte leicht und schaute verlegen zu Sasuke. Dark musterte sei kurz und drehte sich dann zu Sasuke und Mangetsu um.

„Ich frage mich gerade wie Yuuki und Cloud das machen.“

„Frag dich lieber wie die beiden das machen.“

Sasuke zeigte zwischen Kayla und Dark hin und her und plötzlich veränderte sich Mangetsus Gesichtsausdruck von genervt zu wütend. Auf dem Gesicht von Dark breitete sich ein Grinsen aus, während er Mangetsu ansah.

„Kayla küsst übrigens sehr gut.“

„Schluss, alle! Wir haben wichtigeres zu tun!“

Kayla ging dazwischen noch bevor die Situation eskalierte. Sie warf Dark einen bösen Blick zu, der von Sky in den Arm gepikst wurde. Dann wandte sich Kayla an das Mädchen, sah sie an und diese erwiderte den Blick.

„Sky was meintest du mit ‚Kein Mensch kann die Hölle betreten‘? Heißt das wir können Fang nicht zurückholen?“

„Die dämonische Aura würde euch töten. Naja normale Menschen zumindest. Ihr als Drachenritter könntet vermutlich überleben. Aber auch nicht ewig. Ihr hättet nicht viel Zeit und wärt bei weitem nicht so stark wie hier in der Menschenwelt. Es wäre Selbstmord in die Hölle zu gehen.“

„Wir müssen es trotzdem versuchen. Fang braucht uns.“

„Das kann ich nicht verantworten.“

Dark sah die Menschen eindringlich an, schaute von Kayla zu Mangetsu und schließlich zu Sasuke. Erneut ging sein Blick zu Kayla.

„Wenn er stirbt, stirbt auch Sky. Und dieser Gefahr setzte ich sie nicht aus. Auf gar keinen Fall.“

Stille herrschte zwischen ihnen, nur das Rauschen der Wellen war zu vernehmen. Sky fasste Dark am Arm und brachte ihn so dazu sich umzudrehen.

„Aber, wenn sie nicht gehen dann stirbt Fang.“

„Ich kann das nicht verantworten, Sky. Das ist viel zu gefährlich.“

„Dark, bitte.“

Sky sah ihren Bruder flehend an, der nur ernst zurücksah. Dark legte Sky eine Hand auf den Kopf und fuhr ihr durchs schneeweißes Haar.
 


 

Du wendest dich nicht von deiner Familie ab. Auch nicht wenn sie es tut.
 


 

Lyna schnüffelte am Boden, hob den Kopf und folgte ihrer Spur. Karin ging ihr nach und schließlich erreichten sie einen kleinen Bach, wo Suigetsu saß und Steine ins Wasser warf. Sein Blick war auf das Wasser gerichtet, doch als Lyna sich neben ihn legte, sah er sie an und kraulte ihr den Kopf. Karin setzte sich auf die andere Seite und starrte ins Wasser.

„Warum hast du das getan?“

„Weil er mit meiner Schwester geschlafen hat.“

„Dabei solltest du eigentlich froh sein das es Souta war.“

„Wie bitte?!“

Entsetzt sah Suigetsu Karin an, die ihn nur ebenfalls ansah, die Beine angezogen hatte und die Arme daraufgelegt hatte.

„Souta ist keiner dieser Typen die junge Mädchen wie Hera ausnutzen. Ihm liegt wirklich etwas an ihr. Außerdem ist sie 16. Ein normales Alter für das erste Mal.“

Suigetsu murmelte etwas, ließ sich ins Gras fallen und starrte zu den Baumwipfeln hinauf. Der Wald war sehr dicht, weswegen er kaum etwas sah. Er murmelte leise etwas und setzte sich auf, den Blick wieder auf den Bach gerichtet.

„Irgendetwas bedrückt dich. Souta sagt du hast Liebeskummer.“

„Und du glaubst ihm?“

„Irgendetwas hast du. Ob es Liebeskummer ist weiß ich nicht.“

Suigetsu schwieg und warf einen Stein ins Wasser. Karin sah ihn noch kurz an und schaute dann ebenfalls zum Wasser. Ihr fiel auf das sie sich schon lange nicht mehr gestritten hatten, so wie früher immer. Es war angenehm, sehr angenehm einfach mal neben ihm zu sitzen ohne dass sie sich ankeiften. Während sie ihn beobachtete bemerkte sie wie seine Haare in dem leichten Sonnenschein, der durch die Blätter fiel, schimmerten. Er bemerkte ihren Blick und sah sie an, musterte sie und schwieg. Karin war sich nicht so sicher wie lange sie sich angesehen hatten aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Als sie wieder klar denken konnte spürte sie plötzlich seine Lippen auf ihren und seine Hand in ihrem Nacken. Völlig perplex schaute sie ihn an, auch noch als er den Kuss löste.

„Bist du betrunken?“

„Nein.“

„Du hast mich bis jetzt nur geküsst, wenn du betrunken warst.“

Suigetsu schmunzelte leicht und berührte sanft ihre Lippen und begann schließlich von Neuem sie zu küssen. Diesmal legte Karin ihre Hand an seine Wange und erwiderte den Kuss. Suigetsu beugte sich leicht über sie und drückte sie ins Gras, küsste sie dabei unaufhörlich weiter. Erst als er neben sich ein Jammern hörte schaute er auf und sah Lyna an. Sie lag neben den beiden, den Kopf auf den Boden und mit einem leicht hoffnungsvollen Blick sah sie Suigetsu an. Ihr Schwanz wedelte als er sie ansah und nochmal war ein Jammern zu hören.

„Guck nicht hin, wenn es dir nicht passt.“

Lyna kratzte sich mit der Pfote im Gesicht und ließ sie dann auf ihren Augen liegen. Ihr Schwanz wedelte unaufhörlich weiter. Suigetsu Grinste breit und begann erneut Karin zu küssen, beachtete diesmal den Schattenwolf nicht weiter.
 


 

Sie stapften durch einen Wald auf der größten der Sklaveninseln, Wycome. Hier sollte das Tor zur Hölle sein, so zumindest Dark. Hoch über ihnen flogen Dark und Sky hinweg, vor ihnen lief Mistral und schnüffelte auf dem Boden. Die Sklaveninseln waren voll mit Kriegsgeweihten, weswegen sie sich abseits aller Wege halten mussten.

„Ich fasse es nicht das du ihn wirklich geküsst hast.“

„Und was für ein Kuss. Hat er eigentlich mit der Zunge angefangen oder du?“

Mangetsu warf Sasuke einen vernichtenden Blick zu, der nur breit grinste und die Hände in die Hosentaschen schob. Sasuke hatte Mangetsu festhalten müssen damit er nicht dazwischen ging als sich Kayla und Dark geküsst hatten. Man hatte Mangetsus Zorn regelrecht spüren können.

„Dein Kuss mit Sky war auch nicht gerade schlecht.“

„Aber ich bin auch Single.“

Kayla schmunzelte leicht und sah Mangetsus immer noch wütenden Blick. Sie nahm seine Hand und gab ihm einen Kuss auf den Handrücken, konnte sich dennoch ein Grinsen nicht verkneifen. Mangetsu war eigentlich niemand der sehr eifersüchtig war, doch wenn man dabei zusehen musste wie die eigene Freundin einen anderen küsst, konnte man schon durchdrehen.

„Woher wusstest du das Fang ein Dämon ist?“

„Sie hat es mir gesagt.“

Mangetsu hob eine Augenbraue und tauschte kurz fragende Blicke mit Kayla aus und dann sahen beide Sasuke an. Er sah stur nach vorne und schwieg, dachte an Fangs Blick als sie durch das Portal gegangen war. Mistral blieb stehen, ging etwas in die Hocke und starrte nach vorne, knurrte und legte die Ohren an. Es kam ein Mann auf sie zu, mit braunen Haaren und braunen Augen und er sah sie an, so als ob er auf sie gewartet hätte.

„Ihr seid Freunde von Fang, oder? Ich bin Dario. Und ich soll euch zum Tor zur Hölle bringen.“

Misstrauisch schauten die drei sich an und blickten dann zu Dario, der sie anlächelte. Er musste vermutlich in ihrem Alter sein, strahlte jedoch die gleiche Aura aus, die Fang ausstrahlte, nur nicht ganz so stark. Sasuke musterte ihn und fragte sich ob Fang ihn wohl von früher kannte.

„Bist du ein Dämon?“

„Ein Halbdämon, ja. Fangs Bruder schickt mich. Ihr könnt mir vertrauen, wirklich.“

Die drei tauschten fragende Blicke aus und musterten dann den jungen Mann. Mistral schnüffelte misstrauisch, doch griff er nicht an. Dario sah sich um, schien etwas gehört zu haben und sah dann ernst zu den drei Freunden.

„Kriegsgeweihte sind auf dem Weg hier her. Wir müssen hier verschwinden.“

Dario drehte sich um und verschwand im Wald, gefolgt von den drei Freunden und schon kurz danach hörten sie stimmen. Sie rannten durch den Wald, folgten immer Darios Schritten bis er schließlich an einer kleinen Hütte stehen blieb, die sehr gut versteckt war. Wenn man nicht wusste das sie hier war, würde man vermutlich vorbeigehen. Sie befand sich unter einer großen Wurzel eines riesigen Baumes, war mit Efeu überzogen und von Sträuchern verdeckt. Dario betrat die Hütte und schloss die Tür ab, schaute kurz aus dem Fenster und dann zu den drei.

„Ihr wollt also Fang retten, ja?“

„Ja. Wir müssen irgendwie in die Dämonenwelt gelangen, doch wissen wir nicht wie.“

Kayla trat einen Schritt näher an Dario, der sie lächelnd musterte und dann schließlich ebenfalls einen Schritt auf sie zuging. Mangetsu beugte sich zu Sasuke und sah ihn leicht verdutzt an.

„Fang hat einen Bruder?“

„Scheinbar.“

Sasuke zuckte mit den Achseln und sah zu Dario und Kayla. Der Mann stand inzwischen direkt vor Kayla und nahm ihre Hand in seine, während Kayla ihn verwirrt ansah. Mangetsus Auge zuckte leicht, während er die beiden ansah.

„So eine hübsche Frau wie du sollte nicht in die Dämonenwelt gehen. Da ist es viel zu gefährlich.“

„Kann ja sein aber Fang möchte ich trotzdem retten.“

Also trat einen Schritt zurück, stand nun direkt zwischen Sasuke und Mangetsu, die beide Dario einen warnenden Blick gaben. Der Dämon sah sie nur an, lächelte dennoch und schob die Daumen in die Hosentaschen.

„Ich kann euch helfen durch das Tor zu kommen. Fangs Bruder wird es öffnen und ich werde es eine Weile offenhalten aber nicht so lange. Meine Kraft reicht dafür nicht aus.“

„Wann können wir durch das Tor gehen?“

„In drei Tagen. Vali wird dann das Portal öffnen. Solange könnt ihr euch ja um die Kriegsgeweihten hier auf den Inseln kümmern.“
 


 

Die Unterwelt. Eine Welt voller boshafter Wesen, voller Tod, Trauer und Schmerz.
 


 

Fang starrte auf den riesigen Palast vor sich, sah in den roten Himmel und roch die verbrannte Luft, die nach Dämonen stank. Sie war es nicht mehr gewohnt und hatte gehofft nie zurückkehren zu müssen, doch nun stand sie hier, neben Giro und sah sich den roten Palast an, der von Dämonen umgeben war. Vor ihnen Dämonenkrieger, die alle eine Rüstung trugen und einen Speer und den Weg zur großen Flügeltür flankierten. Dort sah sie ihn, geschützt von mehreren Wachen. Giro ging los und Fang folgte ihm, versuchte die Blicke der Wachen zu ignorieren. Alle wussten wer sie war und was sie war. Es kam ihr wie Stunden vor als sie endlich vor der großen Flügeltür standen und dem Mann davor entgegentraten. Er sah sie an, musterte sie und kam schließlich einige Schritte auf sie zu, bis er vor ihr stehen blieb.

„Es ist schön dich zu sehen, Fang.“

Fang ballte die Hände zu Fäusten und biss sich auf die Lippen. Das Bild, das sie von ihm hatte, als sie die Dämonenwelt verließ, zersprang in tausende Scherben. Er sah sie an, mit einem eiskalten Blick, der keine Gefühle zuließ, doch sie sah etwas was andere nicht sahen. Sie sah die Erleichterung und die Freude, Gefühle von denen sie nie geglaubt hätte, er hätte sie. Dämonen zeigten selten Glücksgefühle, schon gar nicht die höheren Dämonen. Für ihn, als Sohn des Königs, ziemte es sich nicht seine Freude zu zeigen.

„Ich bring dich in deine Gemächer.“

„Prinz Vali. König Hades wollte die Prinzessin sofort sehen.“

„Da muss er warten.“

Er öffnete die Flügeltür und trat ein, zusammen mit Fang und Giro und ließ die Wachen zurück. Fang erinnerte sich an das Gebäude, an die Gänge und die Treppen, die sie so oft mit Vali rauf und runter gerannt war. Sie erinnerte sich an einen lachenden Jungen mit den gleichen schwarzen Haaren und goldenen Augen wie der Mann vor ihr. Doch der kleine Junge war tot und nun gab es nur noch den gefühlskalten Mann, den sie einst als Bruder geliebt hatte. Schweigend gingen sie durch die Gänge und blieben vor einer großen Tür stehen, ihre ehemaligen Gemächer wie sie sich erinnerte. Giro wartete draußen und sie betrat mit Vali die Gemächer. Sie waren groß, so wie sie sie in Erinnerung hatte, waren prunkvoll eingerichtet und sehr luxuriös. Vor ihr gingen drei Stufen hinab zu einer Couchecke, nach links ging es in einen extra Raum, wo sich ein großes Bett befand und rechts war das Bad, welches fast so groß war wie der ganze Raum vor ihr.

„Ich hoffe die Einrichtung gefällt dir. Wir haben uns an menschliche Einrichtung orientiert. Wir können es aber jederzeit ändern, wenn du willst.“

„Ich habe nicht vor lange hier zu bleiben.“

Vali drehte sich um und sah Fang an. Sie stand einige Meter von ihm entfernt, hatte die Hände zu Fäusten geballt und ihren Blick fest auf ihn gerichtet. Vali hatte noch immer die Gesichtszüge, die Fang kannte, nur das er jetzt erwachsener aussah, sehr viel stärker war und eine enorme Aura ausstrahlte. Er kam auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen, hob ihr Kinn an und sah ihr in die Augen. Sie erinnerte sich an den Tag, als sie aus der Dämonenwelt verjagt wurde, erinnerte sich an ihren Vater, der sie angriff und Vali, der auf dem Thon im Saal saß und sie eiskalt angesehen hatte.

„Ich bin froh dich zu sehen, Fang.“

Fang schlug seine Hand und ging einen Schritt zurück, sah ihn ernst an. Vali wirkte keinesfalls überrascht, er zeigte auch sonst keine Gefühlsregung.

„Warum bin ich hier, Vali?“

„Damit du in Sicherheit bist. Es wird einen Angriff geben. Damian plant die gesamte Menschheit auszulöschen. Ich wollte nicht das du ihm auch zum Opfer fällst.“

„DU wolltest es nicht?“

Vali sah sie an und schob die Hände in die Hosentaschen. Sein Blick ging aus dem Fenster, während er nachzudenken schien. Zum ersten Mal sah sie eine Veränderung in seinem Gesicht, ein Gefühl, das sie jedoch nicht zuordnen konnte.

„Giro sagte es sei ein Befehl unseres Vaters.“

„Richtig. Aber auf meinen Wunsch hin.“

Sie sah ihn schweigend an musterte ihn. Er verheimlichte etwas. Fang sah ihn ernst an und ging auf ihn zu, während er sie fragend ansah.

„Vali. Warum bin ich hier?“

Ihr Bruder schwieg, sah sie nur an und zeigte keine Gefühlregung. Dennoch sah sie ihm an das er etwas verheimlichte. Vali war noch nie gut darin gewesen Geheimnisse vor ihr zu haben. Es war verwunderlich wie gut sie doch seine Angewohnheiten kannte, obwohl sie sich mehr als zehn Jahre nicht gesehen hatten.

„Um dich zu schützen.“

Es klopfte an der Tür und Giro trat ein. Kurz sahen sich Fang und Vali an und dann ging ihr Blick zu Giro. Auch er war älter geworden, doch erinnerte sie sich immer noch an ihn als Kind. Giro und Vali waren schon seit ihrer Geburt zusammen. Giro war der Sohn eines mächtigen Dämonenfürsten, weswegen es ihm erlaubt war im Palast zu leben.

„Euer Vater will euch sehen.“

Vali sah noch kurz Fang an und ging dann zu Giro. Nach einem kurzen Zögern folgte auch Fang den beiden Männern, die schweigend durch die unzähligen Gänge gingen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2018-12-10T12:31:14+00:00 10.12.2018 13:31
Was wollen sie wirklich von ihr ?
Bin sehr gespannt wie es weiter geht !


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