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Shadow Flame

von

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Auftakt

Vor sich sah Sasuke das Frostgipfelgebirge. Eine weiße Decke lag über den Bergen und Nebel verdeckte die Sicht. Sky wirkte unruhig und dies übertrug sich auch auf Sasuke. Er spürte den eisigen Wind selbst durch seine Jacke und Rüstung hindurch.

„Dort hinten ist Haven. Und da siehst du eine freie Fläche. Dort landen wir und gehen dann zu Fuß nach Haven.“

Sasuke folgte Fangs Hand und musterte das kleine Dorf. Es lag im Gebirge und nur ein einziger Pass führte hinauf. Er erblickte die Dorfkirche und einige kleine Häuser. Haven war nicht groß aber dafür voller Gläubiger. Sky setzte zur Landung an und versank etwas im tiefen Schnee, die Beine versanken fast bis zum Bauch vollständig im Schnee. Sasuke und Fang sprangen von ihrem Rücken, nahmen sich ihre Waffe und Rücksäcke und schließlich erhob sich Sky wieder. Sasuke spürte eine Erleichterung von Sky, doch auch Sorge, die sich breitmachte. Ein Blick in den Himmel verriet Sasuke, dass es vermutlich noch zu schneien begann, doch hoffentlich erst, wenn sie das Dorf erreicht hatten.

„Kommst du?“

Sie gingen den Gebirgspass hinauf in Richtung des Dorfes. Einige kahle Bäume standen am Wegesrand und Schnee bedeckte die Berge. Schneeleoparden huschten in die Büsche und mieden Sasuke und Fang. Vermutlich wegen der Drachenaura, die von Sasuke ausging. Sie erreichten ein Tor, das weit offenstand und vermutlich seit Monaten nicht mehr bewegt wurde. Vom Tor aus führte eine Treppe hinauf zum Marktplatz, wo einige Stände und darum Häuser standen, jedoch wirkte alles verlassen und Menschenleer.

„Wie viele Menschen leben hier?“

„Ein paar Hundert vielleicht.“

Vom Marktplatz aus führte eine weitere Treppe hinauf, an dessen Seite mehrere Häuser standen. Oben an der Treppe befand sich ein kleiner Platz mit einer Feuerstelle und dahinter die Kirche. Sasuke hörte Stimmen aus der Kirche, obwohl er nicht mal in der Nähe des Gebäudes war. Er war wirklich erstaunt was seine Drachenkräfte so ausmachen konnten.

„Vermutlich sind alle in der Kirche. Sieh dir mal das hier an.“

Sasuke drehte sich zu Fang, die am Marktplatz stand auf einen Holztisch zeigte. Darauf befand sich Blut, was weder gefroren, noch sehr frisch aussah. Kurz sahen sie sich an und gingen dann die Treppe hinauf zur Kirche. Auf der Hälfte der Treppe blieb er kurz stehen und sah sich das etwas größere Gebäude an. Ein Gasthaus welches seine Aufmerksamkeit durch den blut- und eisenhaltigen Geruch auf sich zog. Sasuke ging weiter und schloss zu Fang auf, die einen Blick über das Dorf warf, als sie am Ende der Treppe angekommen war. Auch sie merkte das etwas nicht stimmte, war sich nur nicht sicher was es war.

„Alle Dorfbewohner scheinen in der Kirche zu sein.“

„Findest du es nicht auch merkwürdig das das Feuer noch glimmt aber der Schnee herum nicht geschmolzen ist? Bei einer solch großen Feuerschale müsste der Schnee locker schmelzen.“

Sasuke schaute wie Fang auf die Feuerschale und dann sah er zur Kirche. Er tauschte einen Blick mit Fang aus und legte seine Hand an seinen Dolch. Yuuki hatte ihm diesen Dolch gegeben. Er sollte ihm im Frostgipfelgebirge helfen, so zumindest Yuuki. Der Dolch war aus Drachenzähnen hergestellt, in Drachenblut verarbeitet und wurde durch das Feuer eines Drachen gehärtet. Feuer und Blut, so wie auch die Göttlichen alles erschaffen haben sollen, zumindest, wenn man an sie glaubte. Fang trat neben ihn und schaute zur Kirchentür, eine verzierte Holztür die etwas Eigenartiges an sich hatte, obwohl alles in diesem Dorf eigenartig war. Gesang trat aus dem Inneren hervor und ein eisiger Wind zog auf. Fang öffnete die Tür und trat ein, gefolgt von Sasuke, der die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Die Menschen im Inneren verstummten und traten beiseite, sodass sie einen freien Blick auf einen Mann in grauer Robe hatten.

„Lady Fang. Lord Sasuke.“

Kurz schauten sich Sasuke und Fang an und dann sahen sie wieder zu dem Mann. Er hatte die Hände in die Ärmel gesteckt und sah zu ihnen rüber. Hinter ihm brannten viele Kerzen und warfen Schatten auf seine Robe. Er war schon etwas älter, bekam die ersten grauen Haare und sprach etwas langsamer.

„Was verschafft uns die Ehre?“

„Bruder Enoch, nehme ich an? Ihr habt um Hilfe ersucht beim Drachenorden. Wir wollten sichergehen das alles in Ordnung ist. Und wir wollten nach unseren vermissten Kriegern suchen.“

Bruder Enoch musterte sie und schaute dann Fang an. Ihre Hand bräuchte nur eine Sekunde zur Waffe, Fangs gesamte Körperhaltung war in Alarmbereitschaft. Ebenso wie Sasuke, dessen Hand nun jedoch auf dem Heft seines Schwertes ruhte. Sasuke fragte sich woher er wusste wer sie waren. Etwas stimmte ganz eindeutig nicht.

„Lady Fang es ist alles in Ordnung. Den Menschen hier geht es gut. Und was Eure Krieger angeht, ich habe sie noch gesund von hier abreisen sehen. Die Hilfe um die wir ersucht haben, ist nicht mehr länger nötig.“

„Gibt es irgendetwas das wir tun können, Bruder?“

„Nein. Die Hilfe des Drachenordens wird nicht länger benötigt. Aber danke für Euer kommen. Ihr müsst müde sein. Ich lasse ein Zimmer im Gasthof einrichten. Ihr könnt dort übernachten und Eure Vorräte aufstocken. Jedoch muss ich Euch bitten morgen abzureisen. Die Gegenwart eines Drachen beunruhigt die Menschen hier.“

„Danke Bruder Enoch. Das ist freundlich von Euch.“

Sasuke sah Fangs Blick und nickte leicht. Aufmerksam beobachtete er Bruder Enoch und ließ ihn vorbei. Ohne gegenwähr taten Sasuke und Fang was er wollte, andernfalls konnten sie nicht herausfinden was los war. Sasuke spürte die durchbohrenden Blicke und hatte erneut den Geruch von Blut in der Nase.
 


 

Dark flog unruhig über die Selenberge, immer ein Stückchen näher an Drachenstein heran. Seit Tagen schon benahm er sich äußerst merkwürdig. Kayla strich ruhig über seine Schuppen und schaute zu dem hohen Berg. Sie spürte die Unruhe ihres Drachen deutlich. Dark hielt auf ein kleines Plateau zu, gerade großgenug damit der Drache landen konnte. Kayla stieg von seinem Rücken und legte ihre Hand an seinen Hals, genau dorthin wo sich eine Narbe quer über seine Schuppen zog.

„Was ist denn los, Dark? Irgendwas beunruhigt dich doch.“

Er schaute sie an und drehte sich dann wieder zu dem hohen Berg um. Kayla sah in der Ferne einen wilden Drachen und auch Dark schien ihn zu sehen. Er war schon immer wild gewesen und hatte seinen eigenen sturen Kopf. Gelegentlich ging er stiften, doch er kam immer wieder. Jedes Mal.

Plötzlich schreckte Dark auf und schaute nach oben. Ein Drache breitete seine Schwingen aus und griff Dark brüllend an. Dark legte seine Schwingen an und stellte sich schützend vor Kayla. Durch die Wucht des Angriffes wurde sie gegen die Felsenwand geschleudert. Sie lehnte sich dagegen und schaute Dark und den anderen Drachen an. Dark war unterlegen, wurde auf den Rücken gestoßen und Krallen schlitzten seinen Bauch auf. Er brüllte auf und sandte eine Schmerzenswelle zu Kayla. Der andere Drache beugte sich über Dark und brüllte laut. Plötzlich begann Dark in einem dunklen Licht zu schimmern und blendete Kayla. Sie hielt sich den Arm vor die Augen und versuchte etwas zu erkennen, doch es gelang ihr nicht.

„Du elender Verräter.“

Kayla sah auf und sah den großen Drachen. Er war größer als Dark und konnte gerade so auf dem Plateau stehen. Da wo Dark eben noch war befand sich nun ein junger Mann mit schwarzen Haaren und roten Augen. Er lag auf dem Rücken, eine Hand auf die Wunde an seinem Bauch und funkelte den Drachen über ihm wütend an. Der Drache zog eine Kralle über den Arm des Jungen und riss dessen Shirt auf. Der Junge schrie auf und plötzlich fühlte auch Kayla einen Stich im Arm. Sie sah zu dem Drachen und Jungen und ihr wurde klar, wer der Junge war.

„Sag mir, Bengel. Was passiert mit dir wenn ich das Mädchen töte?“

Der Drache wandte sich ab und ging zu Kayla. Diese hatte ihr Schwert gezogen und sah kurz zu dem Jungen, der sich aufsetzte. Blitzschnell sprang er auf und stand vor Kayla, funkelte den Drachen vor sich an. Eine Hand lag an seinem Bauch, war blutverschmiert, doch die Wunde begann bereits zu heilen.

„Lass sie in Ruhe.“

„Und du schimpfst dich Drache! Zyran soll sehen was aus dir geworden ist. Zu was du verkümmert bist.“

Der große Drache holte mit seiner Klaue aus und griff nach Kayla und Dark. Der Junge legte schnell seine Arme schützend um Kayla als die Klaue sie beide erfasste. Dann erhob er sich in die Lüfte und flog in Richtung Drachenstein.
 


 

Sie standen mit dem Rücken zur Felswand und sahen die Drachen vor sich an. Viele Drachen knurrten sie an, große Drachen, mit denen selbst Dark nicht mithalten konnte. Aber Dark war auch noch recht jung, irgendwann würde er genauso groß sein wie seine Artgenossen. Dark stand vor Kayla und schaute alle böse an. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und die biss die Zähne zusammen. Kayla wusste nicht, dass er sich in einen Menschen verwandeln konnte, was jedoch vermutlich an ihrer Verbindung lag. Doch sie fragte sich warum sie es nie bemerkt hatte. Dark trug eine schlichte schwarze Hose und ein einfaches T-Shirt, einige Strähnen seiner pechschwarzen Haare hingen ihm im Gesicht. Seine roten Augen funkelten und strahlten die gleiche Kraft und Stärke aus wie in seiner Drachengestalt. Ein großer roter Drache kam auf sie und sah sie an. Zyran, vermutete Kayla. Er war der größte aller Drachen und ließ alle anderen beiseitetreten. Er musterte zuerst Dark und dann schließlich Kayla.

„Du bist Kayla. Die erste Drachenritterin dieser Generation.“

Kayla spürte wie Dark ihr Handgelenk umfasste und sah seinen Blick, der starr auf Zyran geheftet war. Sie schaute nun ebenfalls zu dem Drachen, der inzwischen tausende von Jahren alt sein musste. Nie hätte sie geglaubt das er noch leben würde.

„Was wollt ihr von uns?“

„Ihr Menschen seid in Gefahr. Damian, Hades und Asmodäus versuchen eure Rasse zu vernichten. Wenn es zu einem Kampf kommt werdet ihr sterben. Nun geht. Ich ertrage den Anblick von Menschen nicht.“

Er wandte sich ab und einige Drachen knurrten die beiden Menschen an. Scheinbar waren sie nicht zufrieden mit Zyrans Entscheidung. Dark ging einen Schritt nach vorne und schaute Zyran wütend nach. Kayla spürte den Zorn und die Wut.

„Ich bin kein Mensch.“

„Töte ihn, Zyran. Dieses Ding verdient es nicht zu leben. Er hat nicht das Recht sich ein Drache zu nennen!“

„Was ist euer Problem mit ihm? Er ist genauso ein Drache wie ihr auch!“

„Schweig Mensch! Er ist kein Drache mehr. Oder sehen so Drachen für dich aus?“

Mehrere Drachen fauchten Kayla an. Sie legte ihre Hand auf ihr Schwert und blickte zu Dark. Dieser sah nur Zyran an, der stehengeblieben war und sich umgedreht hatte, sein Blick auf Dark geheftet. Seine Augen wirkten kalt und ausdruckslos.

„Du hast uns weggegeben.“

Alle sahen Dark an, der nur Zyran anfunkelte. Schweigen machte sich zwischen den Drachen breit, die zwischen Dark und Zyran hin und her sahen. Kayla schaute etwas verwirrt zu Dark, spürte seine Wut und seine Anspannung tief in sich drin.

„Du hast unsere Eier zu den Menschen gegeben. Und nun beschwerst du dich das wir sind was wir sind?! Das wir zu dem geworden sind, was auch du einst warst! Du hättest doch damit rechnen müssen, dass es passiert. Wenn es dich stört dann hättest du deine Kinder eben nicht weggeben dürfen!“

„Ich habe keine Kinder.“

Zyran breitete die Schwingen aus und flog davon. Andere Drachen knurrten und flogen dann ebenfalls davon. Einige wenige fauchten sie an, aber keiner griff sie an. Alle verschwanden, bis nur noch ein letzter Drache übrig war. Ein brauner, der sich vor Dark auf den Boden legte und ihn ansah. Dark ballte die Hände zu Fäusten und schaute zu Boden. Er war wütend und auch ein wenig traurig. Kayla umfasste seine Hand und spürte seine Gefühle nun intensiver. Ihre Narbe begann schwarz zu schimmern und eine unglaubliche Hitze breitete sich in ihrem Körper aus. Ihr Blick ging von Dark zu dem Drachen, der nun sie ansah.

„Zyran hat euch weggegeben damit ihr in Sicherheit seid. Es gab einen Zwist zwischen den Drachen, bei dem eure Mutter umgebracht wurde. Um euch zu schützen brachte er eure Eier zu den Menschen, da er wusste, dass sich kein anderer Drache in die Nähe der Menschen wagte.“

„Es ist mir egal warum er was getan hat. Nur er soll uns nicht behandeln wie Dreck. Es ist seine Schuld das wir so geworden sind.“

Dark schaute zu dem Drachen auf. Ein weiblicher Drache, vielleicht nur einige Jahre älter als Dark. Obwohl man das bei Drachen nie so genau sagen kann. Sie musterte Dark und legte die Schwingen an. Ihre Stimme klang ruhig und wirkte sogar etwas beruhigend.

„Du bist genauso Wild wie deine Mutter.“

Sie stand auf und flog dann ebenfalls weg. Nun standen Kayla und Dark alleine in dem riesigen Krater, direkt auf Drachenstein. Dark drehte sich zu Kayla um und schaute sie kurz an. Dann legte er seine Arme um sie und plötzlich erschienen zwei große schwarze Schwingen an seinem Rücken. Sie sah Enttäuschung in seinen Augen und Trauer. Gefühle die sie in seinen Drachenaugen nicht sah. Er breitete die Schwingen aus und erhob sich dann langsam in die Höhe. Kayla legte ihre Arme um ihn und lauschte seinem Herzklopfen, der ihr so vertraut war wie ihr eigener.
 


 

Ausgestoßen, verlassen und gehasst zu werden, waren Gefühle, die sie selbst gut genug kannte.
 


 

„Die Banditen, sie waren urplötzlich tot. Überall Leichen und Blut. Und da war Wasser. Oh und Eis. Und die Leute, die die Banditen getötet haben, sind plötzlich verschwunden. Haben sich in Rauch aufgelöst. Oh dieser Rauch. Ich glaube der war giftig. Und-“

„Wo sind sie hin?“

Genervt sah Mangetsu den Mann an, der ihn verwirrt ansah. Seine Haare standen ab und seine Kleidung war zerrissen. Suigetsu musterte seinen Bruder und begann zu schmunzeln. So kannte er ihn. Genervt von solchen Leuten und bereit ihm jede Gliedmaße einzeln abzutrennen.

„Sie sind tot. Alle tot. Überall war Blut und die Eingeweide hingen raus. Kein schöner Anblick. Die lagen da, einfach so und bewegten sich nicht mehr. Konnten nirgendwo hin, denn sie waren ja tot.“

„Nein die Leute, die die Banditen getötet haben?“

„In Rauch verschwunden. Drei andere sind weggerannt aber alle sind in Rauch verschwunden.“

Mangetsu atmete tief ein und seufzte dann. Er packte den Mann am Kragen und hob ihn genervt hoch. Mit großen Augen sah der Mann ihn an, während Mangetsu sich offensichtlich zurück hielt nicht zu brutal zu werden.

„In welche Richtung sind die Männer gerannt?“

„Nahashin Wüste. Nein Tirashan Wald. Ich weiß es nicht. Sie haben sich in Luft aufgelöst. In Rauch! Sind einfach so verschwunden. Menschen können nicht einfach so verschwinden.“

An Mangetsus Schläfe pochte eine Vene. Suigetsu hatte Respekt davor, dass sein Bruder so geduldig war. Er selbst hätte den Mann schon längst getötet. Aber Mangetsu hatte schon immer mehr Geduld und war es durch seine Tätigkeit bei den Schwertninja gewohnt. Obwohl er früher den Mann vermutlich schon längst zerstückelt hätte.

„Wie sahen sie aus?“

„Wie Banditen halt. Ich glaube sie gehörten den Rothammern an. Widerliche Gang.“

Mangetsu zog sein Schwert, warf den Mann auf den Boden und hielt ihm die Klinge an die Kehle. Einige Leute um sie herum sahen sie verdutzt an, doch keiner tat etwas. Schließlich trugen sie Uniformen des Drachenordens und alle wusste das Mangetsu ein Kommandant war.

„Die Leute, die die Banditen getötet haben. Wie sahen die aus?“

Er versuchte so ruhig wie möglich zu klingen was ihm nicht sehr gut gelang. Kurz tauschten Suigetsu und Karin einige Blicke aus.

„Ach die. Die waren von der Arcana. Die hatten das Zeichen auf ihrer Kleidung drauf. Sie-“

Mangetsu ließ von dem Mann ab und drehte sich zu Suigetsu und Karin um. Er sah plötzlich viel gelassener aus.

„Arcana?“

„Ein Orden zwischen Nahashin Wüste und Tirashan Wald. Sie unterstehen nicht der Königsfamilie und haben auch nichts mit dem Drachenorden zutun. Sie handeln eigenständig. Hauptsächlich bekämpfen sie Banditen und schützen die Bewohner von Firmin und Dorma. Sie haben schon einige starke Banditengruppen ausgeschaltet, die der Drachenorden nicht bekämpfen konnte.“

„Die will ich treffen. Hört sich so an als wenn es dort einige gute Kämpfer gibt.“

Suigetsu verschränkte die Arme und grinste seinen Bruder an. Er mochte schon immer starke Kämpfer, hatte sich vermutlich deshalb immer zu den Schwertninja hingezogen gefühlt.

„Das ist keine gute Idee. Sie meiden den Drachenorden.“

„Ich will sie mir ja nur kurz ansehen. Komm schon Mangetsu. Wir haben Zuhause eh nichts zu tun. Drei oder vier Tage länger stört doch nicht.“

Mangetsu schaute kurz zu Karin, die nur mit den Achseln zuckte. Mangetsu musterte seinen kleinen Bruder, der nur freudig grinste.

„Wir sehen uns nur die Festung an. Wenn sie uns wegschicken gehen wir sofort, kapiert? Du tust dort genau, dass was ich dir sage.“

„Schon klar, Bruder.“

Mangetsu fuhr sich durchs Haar und seufzte leise. Jetzt war wohl der Moment gekommen, um Suigetsu alles zu erzählen.
 


 

Kayla sah Dark an, der gegen einen Felsen lehnte und zu den Ebenen sah. Als Mensch sah er ziemlich attraktiv aus. Wenn man nicht wüsste das er eigentlich ein Drache war würde man ihn glatt für einen sehr gut aussehenden jungen Mann halten. Seine schwarzen Haare schimmerten leicht rötlich in der Sonne, genauso wie seine Schuppen in seiner Drachengestalt. Er wirkte cool und unnahbar, doch Kayla wusste das seine Gefühle verrücktspielten.

„Warum verwandelt ihr euch in Menschen?“

„Das passiert, wenn unsere Kräfte aufgebraucht sind. Es liegt an dem Menschenblut in uns. Manchmal geschieht es nach einigen Monaten, manchmal nach Jahren. Wir teilen unsere Kraft halt mit eurer.“

„Wie fühlt es sich an?“

„Es ist schrecklich. So als würde man mir die Beine abhakten und die Schwingen durchtrennen. Ich verliere mein gutes Sehvermögen und den Gehörsinn. Bei meiner ersten Verwandlung dachte ich, ich wäre taub, so wenig hörte ich plötzlich.“

Dark schaute Kayla an, die neben ihm am Felsen lehnte und ihn ebenso musterte. Sie hörte seine Gedanken und spürte seine Gefühle und die Wärme die er ausstrahlte. Es war merkwürdig so mit ihm zu reden und ihn so ansehen zu können.

„Wie lange hält die Verwandlung an?“

„Meistens nur einen Tag. Vielleicht auch zwei. Je nachdem ob ich zwischenzeitlich meine Kräfte nutze oder nicht.“

Kayla sah einige Bilder vor sich, Gedanken von Dark. Erinnerungen um genau zu sein. Sie sah einen Wald, vermutlich den Asarie Wald und zwei junge Männer. Einer war Dark und der andere hatte blaue Haare, schrie und hielt sich den Kopf. Dark redete auf ihn ein, versuchte ihn zu beruhigen. Schließlich legte er seine Arme um den anderen und sprach weiterhin ruhig. Der Blauhaarige zitterte und legte schließlich zögerlich seine Arme um Dark, klammerte sich fest an ihn. Dark war ein Stückchen größer, doch sie schienen im gleichen Alter zu sein.

„Dark… wann wird es aufhören?“

„Bald, Cloud. Mach dir keine Sorgen. Ich bin bei dir.“

Kayla schüttelte den Kopf und sah auf die Ebenen. Dark und Cloud. Dark schien bemerkt zu haben das sie seine Erinnerung gesehen hatte denn er schüttelte den Kopf und schaute starr nach vorne. Da war nichts mehr, keine Erinnerung oder Gefühle, Dark blendete alles aus.

„Warum hast du die Verbindung zugelassen? Du wusstest doch das du von den anderen Drachen verachtete werden würdest. Warum hast du es getan?“

„Du wärst gestorben.“

„Aber-“

„Das Leben ist scheiße, Kayla.“

Sie schwieg und sah zu der Kolonne, die direkt auf Sollos zufuhr. Sie sah die königliche Kutsche und die vielen Wachen, die sie mitgebracht hatten. Eigentlich hatte sie gehofft es würde noch ein paar Tage dauern bis die Königsfamilie eintraf, doch das hatte sich nun erledigt.

„Du solltest losgehen.“

Kayla nickte und stand dann auf. Dark packte sie am Handgelenk und erhob sich dann ebenfalls. Er sah sie an und trat dicht neben sie. Kayla fühlte seinen Herzschlag und seine Wärme. Dark verschränkte schließlich seine Hand mit ihrer und ihre Narbe begann zu leuchten. Seine andere Hand lag an ihrer Wange während er ihrem Gesicht immer näherkam. Sie fühlte wie ihr die Kraft entzogen wurde als er sie küsste, spürte wie ihre eigene Kraft auf ihn überging. Und schließlich hörte sie seinen Gedanken.

„Sasuke und Fang sind in Gefahr.“
 


 

Darks Gefühle und Empfindungen waren mir noch nie so vertraut gewesen wie in diesem Moment.
 


 

Yuuki, Riku und Sharon standen hinter Stephen und sahen wie die Königsfamilie näherkam. Kayla trat schließlich zwischen Riku und Yuuki und sah letzteren an. Yuuki erwiderte ihren Blick und schielte kurz zum König, der auf sie zukam.

„Wo warst du?“

„Es gab Probleme mit Dark. Yuuki du musst sofort ins Frostgipfelgebirge fliegen.“

„Die Königsfamilie ist da. Das geht nicht.“

Riku beugte sich zu Kayla und sah sie an. Auch Yuuki wirkte skeptisch und schielte kurz zu der Kutsche, aus der nun die Königin ausstieg. Jetzt zu gehen war respektlos der Königsfamilie gegenüber, das wusste jeder und vor allem dürfte Stephen mächtig sauer auf sie sein.

„Ich weiß das das Frostgipfelgebirge gefährlich ist. Aber Sasuke und Fang schaffen das schon.“

„Yuuki.“

Kayla umfasste seine Hand, die Hand mit der Narbe die jetzt zu schimmern begann. Auch Yuukis Narbe begann leicht blau zu schimmern und er sah sie verdutzt an, schien ihre Worte, Darks Worte, gehört zu haben. Die letzten Worte die er ihr gesagt hatte, bevor er im Wald verschwunden war. Sasuke und Fang sind in Gefahr. Worte die ein ungutes Gefühl in Yuukis hervorzurufen schienen, vielleicht waren dies aber auch Cloud Gefühle.

„Dark sagte sie sind in Gefahr. Bitte. Wenn ich könnte würde ich selbst gehen aber Dark kann das Drachennest gerade nicht verlassen. Bitte Yuuki.“

Yuuki grübelte und biss sich auf die Lippe. Er fuhr sich durchs Haar und tauschte viele Blicke aus. Schlussendlich sah er Kaylas flehenden Blick und nickte. Er sah kurz Riku an, der ihn mit gemischten Gefühlen ansah. Einerseits wollte er offensichtlich das Yuuki ging, andererseits war es jetzt gerade der denkbar schlechteste Moment zum Abhauen. Langsam ging er weg und rannte den Weg hinauf zum Drachennest. Einige wenige Drachenkrieger sahen ihm verwirrt nach, doch keiner sagte etwas. Yuuki war ein Kommandant und brauchte sich von niemanden etwas sagen zu lassen.

„Kayla was ist los?“

„Irgendetwas stimmt nicht. Riku, du musst mir helfen Yuukis Abwesenheit zu erklären.“

Sie umfasste die Hand ihres Bruders und sah ihn an. Riku seufzte leise und drückte Kaylas Hand. Er nickte und sah wie sein Vater die Königsfamilie begrüßte. Kurz warf er seinen Kindern über die Schulter einen Blick zu, einen wütenden Blick, da er Yuuki nicht entdeckte. Na das konnte ja ein Spaß werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2018-07-11T06:20:54+00:00 11.07.2018 08:20
Sasuke und Fang hatten auch schon die Gefahr gespürt ,Frage mich was bedroht sie ?!
Drachen die zu Menschen werden können ,cool ,obwohl es den Drachen nicht gefällt !
Spannend !!!!


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