Sunpō no Gādian von Jayle (a distant Dream) ================================================================================ 45. Kapitel || Das Fischerdorf || --------------------------------- Arata war nicht dumm. Er wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, wenn Natsuki sich nicht meldete, obwohl sie am Leben war. Als ihm das von den Anderen bestätigt wurde, die wenig später bei ihnen eintrafen, hatte er Gewissheit. Jedoch bedeutete ihr Gedächtnisverlust für ihn das Selbe, als sei sie Tod….   Moe sorgte sich um ihn. Er hatte sich schlagartig in sich zurück gezogen. Natürlich war es nicht schön, dass sie sich alle Natsuki aufs neuen vorstellen mussten. Suzu brach sogar in Tränen aus und fiel ihrer Cousine schluchzend um den Hals. Das verwirrte Natsuki zwar, aber sie tröstete sie liebevoll.   Und dann war da noch die Sache…..mit ihrem runden Bauch. Im Dorf schnappten sie natürlich, ausgerechnet als sie eintrafen, das Getratsche zweier Frauen auf. Diese sprachen darüber, wann Kuro wohl die Verantwortung übernehmen und Natsuki heiraten würde. Moe traute sich in dem Augenblick kaum zu Arata zu sehen, tat es dennoch. Sein Gesicht verhärtete sich und sein Kiefer spannte sich deutlich an. Dazu noch dieser liebevolle Umgang von Kuro und Natsuki…. Moe wunderte es schon beinahe, dass Arata noch nicht das Weite suchte oder Kuro an die Gurgel sprang. Ihn schien all das sichtlich mitzunehmen. Was kein Wunder war…   Momentan befanden sie sich in dem Haus von Hibiki und seiner Frau Hochiko. Sie nahmen die Gruppe freundlich auf und wussten auch über die Wächter bescheid, standen aber auf ihrer Seite. Natsuki kümmerte sich, wie sollte es auch anders sein, tatsächlich um den Kratzer auf Akayas Wange. Jener ließ das Prozedere über sich ergehen. Ihm blieb ja eh nichts anderes übrig. Der Rest der Gruppe schaute sich indessen in dem großen Häuschen um. Hibiki gehörte eine kleiner Fischerhandel, weshalb er nicht schlecht verdiente und ein entsprechend großes Haus besaß. Aya bot sogar schon ihre Hilfe an und half dabei, das Mittagessen zuzubereiten. Arata saß derweil auf einer Holzbank – in der großen, offenen Küche – hinter der sich ein großes Fenster befand, von dem aus man das Meer sehen konnte. Plötzlich spürte er eine Hand an seiner Stirn und weitete seine Augen kaum merklich, als er die junge Frau neben sich sah. Zwei dunkelblaue Augen musterten ihn besorgt.   „Du siehst nicht gut aus. Aber Fieber scheinst du nicht zu haben.“, erklang Natsukis Stimme, die Aratas Brust dazu brachte, sich schmerzlich zusammen zu ziehen. Er schlug ihre Hand von seiner Stirn. „Lass das. Mir geht es gut.“Allerdings war er erneut gezwungen zu ihr zu sehen, als sie nach seiner rechten Hand griff, mit der er gerade die ihre weggeschlagen hatte. Er hob fraglich eine Augenbraue „Ist es so spannend, einen schwarzen Handschuh zu betrachten?“ „Das nicht...“, trat es leise über Natsukis Lippen, ehe sie ihre Augen wieder auf die seinen richtete. „Aber kann es sein, dass wir uns kennen?“ Arata hielt kurz inne, wandte seinen Blick ab und seufzte „Warum sollten wir?“ Natsuki murrte trotzig und ließ von seiner Hand ab, ehe sie den Raum verließ. Die anderen Anwesenden sahen ihr besorgt nach. Blinzelten allerdings, als sie wieder in den Raum zurück gestürmt kam, erneut seine Hand packte und sich von Arata anfahren lassen musste. Jedoch hielt er schlagartig inne, als sie ihm etwas entgegen streckte. Ein schwarzer, abgenutzter Handschuh. Sein Handschuh.   „Du täuscht dich.“, meinte er schlicht. Bemerkte aber ihr leichtes Lächeln. „Das denke ich nicht. Deine Reaktion hat dich verraten. Diesen Handschuh soll ich die ganze Zeit wie verrückt festgehalten haben. Selbst als ich wieder zu mir kam, hatte ich ihn noch in der Hand. Und obwohl meine Erinnerungen bis auf ein paar Dinge komplett ausgelöscht sind, war dieser Handschuh da.“ Arata betrachtete sie ruhig. Ja. Ihre Menschenkenntnisse besaß sie noch. Er musste mit seinen Reaktionen wieder vorsichtiger werden. Er schloss seine Augen. „Ich bleibe dabei. Du täuscht dich. Kümmere dich lieber um diesen Kuro.“ Er musste zugeben, dass er an sich halten musste, nicht bissig zu klingen.   Natsuki hob wie auf Kommando ihre Augenbraue „Kuro? Warum? Dem geht’s doch bestens.“ Sie überlegte kurz und konnte sich ein leichtes lachen nicht verkneifen, weshalb sowohl Arata, wie auch Akaya, Moe und Ren fragend zu ihr sahen. „Habt ihr etwa irgendwelche komischen Gerüchte gehört? Ich muss euch leider enttäuschen. Da ist nichts. Obwohl er sich schon gerne mal aufspielt. Aber das scheint in seinen Genen zu liegen.“, schmunzelte Natsuki. Moe sah indessen verdutzt zu ihr „Und dein Baby….?“ Die Angesprochene erwiderte ihren Blick und lächelte etwas, während sie über ihren Bauch strich. „Ich war schon schwanger, als ich hier ankam. Und ich muss sagen, dass ich doch sehr überrascht war, als mir das klar wurde.“ Sie blinzelte, da ein poltern sie unterbrach, weshalb sie zur Seite blickte.   Natsuki stemmte ihre Hände an ihre Hüfte. „Ich wusste doch, dir geht es nicht gut!“ Während sie begann den irritierten und verwirrten Arata zu tadeln, legte Akaya eine Hand vor den Mund, um nicht laut loszulachen. Ren lächelte zufrieden. Schließlich war Natsuki ein Mensch, daher durchlief sie keine Wächterschwangerschaft. Zudem konnte er die Energie des Kleinen deutlich spüren. Für ihn war schnell klar, wer der Vater war. Seine Familie erkannte er schließlich sofort.   Moe musste sich erst einmal setzten. Sie wusste noch nicht ganz, ob sie diese Entwicklung nun positiv oder negativ finden sollte. Das war wirklich schon wieder verdammt viel auf einmal. Warum musste bei ihnen auch oft so viel auf einen Schlag passieren? Nicht nur, dass ihre tot geglaubte Freundin am Leben war – nein – sie war auch noch schwanger. Wenn sie genauer darüber nachdachte, trug Natsuki ihren Enkel in sich. Was die Sache noch deutlich verrückter machte…. Moe hielt sich ihren Kopf, während ein verzweifeltes Lächeln ihre Lippen zierte und sie seufzte. Vielleicht sollte sie aufhören sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen und es nehmen wie es war? Das ersparte ihr sicher einiges an Kopfschmerzen….   „Hier.“ Moe blinzelte verdutzt, als ihr ein Tee entgegen gehalten wurde. Natsuki lächelte „Der hilft gegen Kopfschmerzen.“ Die Angesprochene hielt kurz inne und bekam glasige Augen. Anschließend lächelte sie, nickte und nahm die Tasse entgegen „Danke, das ist lieb von dir.“ „Keine Ursache. Wenigstens du nimmst meine Hilfe an.“ Moe bemerkte den unterschwelligen, angefressenen Unterton in ihrer Stimme und linste an der Älteren vorbei, zu Arata, der wieder auf der Holzbank saß und stur nach draußen blickte. Ein verunglücktes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie an dem Tee nippte, der leider echt bitter war. Aber da Natsuki – dank ihrer gewissen Umstände, gerade leichter reizbar war – behielt sie ihren Kommentar lieber für sich.   Allerdings kam sie ins grübeln und richtete ihre smaragdgrünen Augen erneut auf Arata. Er wirkte vollkommen geistesabwesend. Was ihm wohl durch den Kopf gehen musste? Vielleicht wollte sie das auch gar nicht wissen…. Vermutlich aber einiges. Für ihn war all das schließlich noch ein härterer Schlag in die Magengrube, wie für sie und ihre Freunde. Moe hoffte inständig, dass Red den Brief, den Ren zu ihnen schicken möchte, zuerst in die Finger bekam. Schließlich würde Megumi all das sogar noch härter treffen, als Arata.   „Nicht schon wieder~!“ Moe und ihre Freunde beobachteten verdattert, was Natsuki da tat. Sie lief gerade einem kleinen, schwarzen Wesen hinterher. Die Lebenswächterin meinte zu erkennen, um was es sich dabei handelte, weshalb sie fragend von Arata zu Akaya sah, welche nicht weniger überrascht wirkten. Ren hingegen beobachtete all das lächelnd, jedoch wirkten seine Augen nachdenklich. Aya verteidigte indes die Vorbereitungen für das Essen, vor zwei weiteren Geistern. Hochiko stemmte amüsiert eine Hand an die Hüfte. „Diese kleinen Lümmel sind schlimmer als Poltergeister. Vor einigen Monaten begann es mit einem, danach wurden es nach und nach immer mehr. Vor einigen Tagen mussten wir ganze fünfzehn Stück dieser Wichte einfangen.“   „F – Fünfzehn?“, stammelte Moe verdattert. Akaya begann zu grinsen „Äußerst interessant~. Unsere Totengeister können eigentlich nur von uns Todeswächtern beschworen werden. Da stellt sich doch die Frage, woher die Kleinen kommen~.“ Hochiko sah zu ihm „Das dachten wir uns schon. Kuro erzählte davon. Zumindest meinem Mann und mir. Wir dachten, Natsuki sollten wir das lieber vorerst verschweigen.“ Ren nickte „Das war eine gute Entscheidung.“ Die Fischerfrau sah fragend zu den anwesenden Todeswächtern „Aber könntet ihr sie nicht zurückrufen?“ Akaya schmunzelte „Leider nicht. Das kann nur der, der sie auch gerufen hat.“ Arata beobachtete das Treiben aus dem Augenwinkel. Kurz darauf bemerkte er Akayas Blick und richtete seine Augen wieder auf das Fenster.   „Anstatt hier herum zu hocken, könntet ihr vielleicht auch mal behilflich sein?“, stoppte Natsuki in der Küchentür, mit zwei der Geister unterm Arm. „Heute sind es wieder besonders viele und sie nehmen das Haus auseinander!“, meinte sie noch. „Hey, Kuro! Anstatt Löcher in die Luft zu starren, beweg dich endlich!“ Die Wächter blinzelten – ausgenommen Arata, der die Situation weiterhin ignorierte. Auf Akayas Lippen bildete sich derweil ein vergnügtes Grinsen „Dann wollen wir die kleinen Quälgeister mal einfangen~. Scheinbar war da einem kleinen Todeswächter in Mamas Bauch langweilig~.“ Nach diesen Worten, lief Akaya einem Geist nach, der gerade durch seine Beine huschte. Ihm war bewusst, wie schnell die Geister außer Kontrolle gerieten, wenn ihr Beschwörer zu schwach war. Aber es überraschte ihn, dass es in diesem Fall überhaupt möglich war.   Moe tänzelte ein wenig herum, da einer der Geister ihr ständig durch die Beine huschte. „Na warte...“, murrte sie und sprang, schlang ihre Arme um das Wesen und lächelte. „Hab ich dich!“ Akaya hielt sich den Bauch und lachte los. „Der Sprung war ja fast Rekordverdächtig~! Ich wusste gar nicht, dass du so katzenartige Dinge beherrscht.“ Moe schielte mürrisch zu ihm, während sie weiter ausgestreckt auf dem Boden lag. Sie richtete ihre Augen auf den Geist, der den Blick mit seinen roten Augen blinzelnd erwiderte. „Sollte Akaya dich jemals rufen, tu bitte das Gegenteil von dem, was er sagt….“ Der Geist neigte seinen Kopf zur Seite und blinzelte erneut.   Ren lächelte währenddessen vor sich hin, wobei ihm ein Geist auf dem Kopf herum krabbelte, der Andere auf der Schulter und der Dritte auf seinem Schoß stand und zu ihm aufsah. Aya belächelte dieses Bild verunglückt und fuchtelte Sekunden später mit einem Kochlöffel herum, um die Vorbereitungen für das Essen zu verteidigen. „Pfoten weg!“   „Sag, Hochiko. Was habt ihr mit den gefangenen Geistern gemacht?“, interessierte es Akaya, der plötzlich vier von den Wesen bei sich trug. Moe betrachtete ihn trotzig, während sie ihren Geist in den Armen hielt. Wo hatte er die alle auf einmal her? Die Fischerfrau lächelte „Das einzige was wir tun konnten. Kuro hat sie mit seinem Feuer verbrannt. Er meinte dadurch kommen sie wieder dahin zurück, wo sie herkamen.“ Akaya hob eine Augenbraue. Das stimmte zwar, da die Geister unsterblich waren und lediglich zurück ins Totenreich geschickt wurden, wenn sie besiegt waren, um dort ihre Energiereserven wieder aufzuladen….aber, woher wusste dieser Raumwächter das?   Kuro kam um die Ecke, als hätte er den Gedanken gehört. Auch er trug vier Geister bei sich. Ein Grinsen umspielte seine Lippen, während seine orangegelben Augen auf Akaya gerichtet waren. „Meine Großeltern haben mir viel erzählt. Daher weis ich einiges. Meine Mutter soll ihnen während ihres Aufenthalts viele Notizen aufgeschrieben haben. Sie soll eine sehr gewissenhafte Person gewesen sein. Deshalb war es ein großer Haufen Notizen. Sie hat alles über jeden Wächter aufgeschrieben, das ihr eingefallen ist. Ebenso über die Dimensionen und der SnG – Organisation. Deren Anführer. Meiner Tante. Meinem Vater.“ Bei seinen letzten Worten, bekam seine Mimik traurige Züge. Danach sah er zu den Wächtern. „Ich hoffe, ich werde sie eines Tages kennen lernen. Ich würde meiner Mutter gerne sagen, wie dankbar ich ihr dafür bin, dass sie meine Großeltern, Onkel, Tanten und mich beschützt hat. Ich ihr und meinem Vater verzeihe, dass sie mich zurück gelassen haben und ich stolz auf sie bin. Ich mich auf ein nächstes Leben freue, wo ich bei ihnen aufwachsen kann.“   Die Angesprochenen sahen zu ihm. Seine Ansichten waren das komplette Gegenteil von Aratas – welcher weiterhin aus dem Fenster starrte. Ren lächelte und ließ seine grasgrünen Augen auf Kuro ruhen. „Du ähnelst deiner Mutter mit deinem Verständnis wirklich sehr und bist deinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich bin mir sicher, dass du sie wiedersehen wirst.“ Der Jüngere sah verwundert zu ihm, ehe er dankbar grinste und nickte.   Anschließend bekam ein Geist ihre Aufmerksamkeit, der augenscheinlich zu flüchten schien. Jenen verfolgten alle Anwesenden mit ihren Blicken. Kurz darauf flog dem Geist ein Schuh an den Kopf, woraufhin er noch vorne umfiel. „Ich hab dich gewarnt!“, kam es murrend aus einer Ecke, um die Natsuki kam. Sie trug drei Geister unter einem Arm und hatte nur noch einen Hausschuh. Die Wächter schauten perplex drein. Akaya hockte sich neben den betroffenen Geist und lächelte ihm entgegen, wobei das Wesen deutlich eine unheimliche Aura wahrnahm. „Wenn ihr euch von einem Hausschuh umwerfen lasst, sollten wir dringend noch mal über euer Training sprechen~.“ Der Geist sprang auf und versteckte sich eilig hinter Moes Bein. Er ging ihr von der Größe, bis knapp unters Knie.   Natsuki zog sich indes wieder ihren Schuh an und sah in die Runde. „Sind das alle?“ Insgesamt sah sie um die Fünfzehn. Während alle fragende Blicke austauschten, öffnete sich die Haustür und ein genervter Schattendämon trat durch die Tür. „Was zum Henker ist das? Diese schwächlichen Wesen haben Suzu erschreckt und ihren Gaul scheuen lassen.“ Er warf den Wächtern sechs der Geister vor die Füße. Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er den Weg wieder zurück, den er gekommen war und schloss die Tür hinter sich. Er und Suzu kamen im kleinen Nebenhaus unter, da sie in das Große nicht mehr passten. Das war dem Dämon aber nur ganz recht. Er hatte nicht vor gehabt, mit diesen Wesen unter einem Dach zu leben. Er blieb ohnehin nur, weil Suzu unbedingt wollte und ihm sonst den ganzen Weg über die Ohren voll heulen würde.   „Damit hat sich die Frage wohl geklärt.“, blinzelte Akaya, ehe er auch den am Boden liegenden Geistern unheimlich zu grinste und sie sich ängstlich aneinander festhielten. Akaya wusste es zwar noch nicht, aber den Geistern war durchaus bewusst, dass er die personifizierte Todesdimension war. Aus diesem Grund hatten sie großen Respekt vor ihm, auch wenn sein Befehl sie momentan nicht zurückschicken konnte. Was die Situation für die Kleinen eher noch schlimmer machte….   Kuro wollte gerade sein schwarzes Feuer für die Geister vorbereiten, als Ren aufstand und die Hand hob, weshalb er inne hielt und fragend zu ihm sah. Natsuki sah zu dem Glaubenswächter auf, als dieser vor ihr zum stehen kam. Er lächelte ihr entgegen. „Versuch mal, sie zurück zu schicken.“ Die Jüngere blinzelte verwirrt „Ich? Warte…..tauchen diese Wesen wegen mir auf?!“ „Nicht direkt. Versuch es mal mehr aus dem Bauch heraus.“, schmunzelte Ren ruhig. Natsuki betrachtete ihn verwundert, ehe ihr Blick auf ihren Babybauch fiel. Sie brauchte einen Moment, ehe sie begriff und verzweifelt eine Augenbraue hob, wobei ein Lächeln ihre Lippen zierte. „Verstehe.“ Sie legte eine Hand auf ihren runden Bauch „Er ist also dafür verantwortlich?“ Ren nickte zufrieden. Sie seufzte schmunzelnd und tätschelte ihren Bauch „Sollst du denn deine Mama und ihre Freunde so ärgern? Tu mir einen gefallen und lass diese Geister wieder verschwinden, ja?“   Nachdem sie lächelnd über ihren Bauch strich, verschwanden die kleinen, schwarzen Wesen nach und nach. „Gott sei dank~. Aber dann bedeutet es, sein Vater besitzt Kräfte und ist kein Mensch.“, schlussfolgerte Natsuki. Sie wusste ja nicht, dass die Geister zu den Todeswächtern gehörten.   Moe stoppte neben ihr und lächelte sanft „Es wird also ein Er?“ Natsuki erwiderte ihren Blick, woraufhin ihr Ausdruck weich wurde „Ja. Und er ist ziemlich lebendig. Hier, gerade tritt er wieder.“, sie griff nonchalant nach Moes Hand und legte sie auf ihren Bauch. Die Jüngere betrachtete überwältigt ihre Hand, gegen die deutlich ein kleiner Fuß trat. Doch viel mehr überwältigte sie die Tatsache, dass sie die starke Ähnlichkeit zu Aratas Energie spürte. Ihre Gesichtszüge wurden sanft. Deswegen also. Sicher spürte der Kleine, dass sein Papa in der Nähe war und veranstaltete deswegen diesen Aufruhr.   „Wirklich ein aufgewecktes Kerlchen.“ „Ja. Und er hat mich schon oft aus meinen Alpträumen gerettet, die mich immer wieder verfolgen.“, lächelte Natsuki verzweifelt und spürte den besorgten Blick der Wächterin auf sich. „Alpträume?“ „Ich denke, es ist etwas, dass vor meinem Gedächtnisverlust passiert ist. Ich Träume häufig von komischen, Hyänen – Monstern. Einem älteren Mann. Blut. Einem schockierten Blick. Sowie schmerzliches Ziehen in meiner Brust. Danach nur noch stechende Kälte. Und all das wiederholt sich immer wieder. Zudem ist es ziemlich verworren. Und ich weis damit partout nichts anzufangen. Wisst ihr vielleicht mehr?“, sah Natsuki hoffnungsvoll zu Moe. Jene weitete ihre Augen kaum merklich, ehe sie ihren Blick mied „Wir? Wie kommst du darauf?“ Die Ältere zog ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen „Weil ich das Gefühl habe, euch zu kennen. Und das passiert mir seit meinem Aufwachen zum ersten Mal.“   Moe kamen die Tränen. Sollte sie sie belügen, oder ihr die Wahrheit sagen? Was war die richtige Entscheidung? Hinter Natsuki sah sie Ren stehen, der ihr lächelnd ein Zeichen gab, dass sie ihr die halbe Wahrheit sagen sollte. Natürlich verstand sie, was er meinte. Sie sollte Arata außen vorlassen.   Sie griff nach Natsukis Hand und lächelte „Wir waren gute Freundinnen, Natsuki. Du hast lange mit uns zusammen gelebt. In Sola wartet eine Wasserdämonin auf dich, die für dich war, wie eine Schwester.“ Sie spürte, wie die Hand in ihrer kurz zuckte. Danach bemerkte sie die glasigen Augen der Älteren. Natsuki lächelte glücklich „Endlich gibt es jemanden, der mich kennt.“ Anschließend richtete sie ihre Augen auf Arata „Und er?“ Moe lächelte bitter. Für ihre nächsten Worte, entschuldigte sie sich schon einmal gedanklich bei Natsuki und Arata, auch wenn es ihn scheinbar nicht kratzte. „Er ist erst nach deinem verschwinden zu uns gestoßen. Tut mir leid, Natsuki.“ Für einen Moment wirkte die Mimik der Angesprochenen traurig, jedoch lächelte sie „Verstehe. Kann man nichts machen. Dann ist das wohl wirklich nicht sein Handschuh.“   Akaya gesellte sich grinsend zu ihnen „Was den betrifft, könnte er vielleicht von mir stammen? Ich hatte einen ausgezogen und der war nach deinem Sturz verschwunden~.“ Natsuki stutzte „Achso?“ Sie kramte den Handschuh aus ihrer Tasche und verglich ihn. „Möglich wäre es. Dann ist das Geheimnis um den Handschuh also auch endlich geklärt. Aber….warum sollte ich ihn mitgenommen haben?“ „Vielleicht war das Reflex und du hast nach ihm gegriffen, als du dich festhalten wolltest?“, spekulierte Akaya. Natsuki betrachtete den schwarzen Stoff nachdenklich „Vielleicht.“ Sie glaubte den Wächtern zwar, aber irgendwie kam ihr diese Version falsch vor.   Kuro lehnte seitlich an der Wand und verschränkte seine Arme vor der Brust, während er die Drei beobachtete. Er verengte seine Augen und richtete sie auf Aratas Rücken, den er ihm zuwandte, da er sich seitlich auf die Holzbank setzte, um besser raus sehen zu können. Er presste seinen Kiefer zusammen. Das Verhalten dieses Kerls ging ihm gehörig auf die Nerven. Natürlich entging ihm eine gewisse Ähnlichkeit, gewisser Energien nicht. Dennoch. Diesem Kerl würde er Natsuki sicher nicht überlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)