Sunpō no Gādian von Jayle (a distant Dream) ================================================================================ 43. Kapitel || Der dauer nörgelnde Dämon || ------------------------------------------- Knapp neun Wochen zogen ins Land.   Jedoch war es fraglich, ob Suzu oder Sei genervter waren. In den letzten Wochen reisten sie durch ein paar kleine Dörfer, mieden die Städtchen und Städte, zogen an den Wäldern um Silva und dem Gebirge der Wächterstadt vorbei. Jene ließen sie allerdings auch schon wieder weit hinter sich.   Der Schnee des Winters hatte ihnen diese Reise natürlich nicht unbedingt einfacher gemacht. Zumindest Suzu und ihrem Pferd – das sie inzwischen Chigo taufte – machte das Wetter zu schaffen. Sie mussten akribisch darauf achten, nicht zu erfrieren. Ihrer dämonischen Begleitung war all das schließlich relativ. Aber zumindest bekam Suzu während der Reise einen wärmeren Mantel und sie besorgten Reiseutensilien. Zudem bekam Chigo einen vernünftigen Wintersattel. Musste allerdings nun auch einen kleinen Karren hinter sich her ziehen.   Gerade befanden sie sich auf einer Landstraße. Um sie herum erstreckte sich eine weiße Schneelandschaft. Suzu rieb sich ihre – in kuscheligen Handschuhe eingepackten – Hände und lächelte leicht. Sie strich Chigo liebevoll an der Mähne vorbei. Er stupste sie daraufhin neckisch mit der Schnauze an die Wange. Dies brachte sie wiederum zum lachen.   Sei verdrehte genervt sein Auge. So etwas albernes konnten auch nur schwache Wesen machen. Er seufzte bei dem Gedanken daran, wie oft ihn dieses Menschenweib in den letzten Wochen in Schwierigkeiten brachte. Ständig war sie müde und erschöpft. Wäre einmal beinahe mit ihrem Gaul erfroren, weshalb er zu sehen musste, Feuerholz zu besorgen. Sterben lassen durfte er sie schließlich nicht – leider. Sonst wäre er diesen Ballast schon lange los geworden. Außerdem verstand er nicht, wie dieses Weib dieses Tier so lieben konnte. Es war schließlich einfach nur ein Transportmittel. Nicht mehr.   Im Augenwinkel sah er, wie Suzu dem Hengst eine Wolldecke über den Rücken warf. „Muss das sein? Der Gaul hat doch Fell.“ Die Jüngere richtete ihre Augen mürrisch auf ihn „Chigo.“ Sie strich ihrem Pferd über die Schnauze und sah dabei zu Sei. „Er ist kein Gaul, sondern ein Pferd. Und sein Name lautet Chigo.“ Der Ältere massierte sich genervt den Nasenrücken „Wie auch immer.“ Was ihm weniger in den Kram passte, war das dieses Menschenweib anfing zu widersprechen. Vorwiegend wenn es um den Gaul ging. Allerdings war sie noch nie laut oder rebellisch geworden. Sondern immer ruhig. Sie ging sichtlich Streit und anderen Auseinandersetzungen aus dem Weg.   Einmal hatte sie sogar eine Diskussion von ihm und einem Händler unterbrochen, indem sie einfach seine Hand nahm und wortlos weiter zog. Das irritierte zugegeben nicht nur den Händler… Als er sie auf diese Tat ansprach, lächelte sie etwas und meinte, diese Sache wäre einen Streit nicht wert gewesen. Vermutlich war dieses Weib doch anstrengender wie er anfangs dachte. Sie war Fremden gegenüber zwar immer eher zurückhaltend und unterhielt sich häufig mit den Tieren in ihrer Umgebung – was natürlich totaler quatsch war, da sie eh keine konkrete Antwort erhielt, aber ihm gegenüber wurde sie auf eine skurrile Art offener. Sie sprach mehr als zuvor. Unterhielt sich ab und zu plötzlich mit ihm über irgendwelche komischen Dinge. Am schlimmsten wurde es jedoch….wenn sie diese gewissen Tage im Monat einer Frau bekam. Da fing sie häufig an wegen den kleinsten Dingen zu flennen. Worte von ihm, die sie sonst nicht störten, lösten plötzlich bei ihr einen unaufhörlichen Tränenfluss aus. Dagegen sagen konnte er auch nichts, da dies die ganze Situation nur noch schlimmer machte. Daher sagte er dann einfach nichts mehr. Dadurch sparte er sich dann zumindest etwas Frust.   Und Nerven. Die hatten die letzten Wochen sichtlich gelitten. Manchmal wusste er nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Dieses Menschenweib war einfach das komplette Paket von dem, was er an Menschen verabscheute. Sie war Schwach. Zurückhaltend – zumindest bei Fremden. Weinerlich. Hing an belanglosen Dingen. Und trotzig. Oh ja. Manchmal war sie so schlimm, wie ein Teenager in der Pubertät. Dabei wurde sie bald zweiundzwanzig, soweit er wusste. Zumindest meinte er das gehört zu haben, als sie mit ihrem Gaul darüber sprach. Nicht, dass ihn das interessierte.   Aber wenn er dauernd weghören müsste, wenn sie sich mit ihrem Gaul unterhielt, könnte er sich gleich die Ohren zukleben. Er schloss seine Augen und stoppte. „Wir werden hier für heute rasten. Geh Feuerholz suchen, ich baue das Zelt auf. Du verletzt dich sonst nur wie das letzte Mal und machst mir unnötig Arbeit.“ Er seufzte. Wie konnte man sich beim Zeltaufbau auch den Knöchel verdrehen? Fast eine Woche fiel sie ihm damit zur Last.   Er sah aus dem Augenwinkel zu ihr. Natürlich. Erst musste der Gaul versorgt werden. Nicht, dass er sich noch überarbeitete…. Lächerlich. „Beeil dich gefälligst, Menschenweib. Es wird gleich dunkel.“ „Suzu. Mein Name ist immer noch Haruko Suzu!“, murrte sie trotzig. Sei seufzte genervt. Da war es schon wieder. Dieses Trotzverhalten. „Geh endlich!“ Er sah ihr fraglich nach. Hatte sie es gerade tatsächlich gewagt, ihm die Zunge heraus zu strecken? Ganz schön mutig, für ihre Lage. Vielleicht sollte er ihr einbläuen, dass sie sich ihm gegenüber gefälligst respektvoller zu Verhalten hatte. Andererseits war es fraglich, ob es so gut wäre, sie jetzt übel zuzurichten. Er wusste schließlich nicht, wann Okane – San sie zurück beordern würde….   Er seufzte genervt. Er hasste es, dass sie viele Dinge tun konnte, ohne das er etwas dagegen unternehmen durfte. Sonst wäre sie schon vor Wochen gestorben.   Sei betrachtete das aufgestellte Zelt. Anschließend drehte er sich zu der Jüngeren, die gerade das Feuer entzündete. Der Gaul hatte sich natürlich wieder hinter sie gelegt, um als Stütze zu dienen. Sie hingegen streichelte das Tier kurz, ehe sie sich mit dem Rücken an es lehnte. Der Dämon seufzte genervt. Er ließ seinen Blick kurz auf ihre – inzwischen dunkle – Umgebung schweifen. Sie befanden sich im Schutz der Bäume, dass sollte reichen. Anschließend setzte er sich ebenfalls ans Feuer, wo das Menschenweib begann, Essen zu machen. Natürlich hatte sie den Gaul zuerst versorgt. Er stieg einfach nicht hinter ihre unermessliche Liebe zu Tieren.   Damit machte sie im übrigen sein Paket komplett, von dem, was er am meisten verachtete und hasste. Wesen, die er einfach nicht verstand. Mit Menschen schien sie nicht so gut klar zu kommen, aber mit Tieren? Wie bescheuert war das bitte? Sobald sie auf fremde Menschen traf, war sie scheu und zurückhaltend. Traf sie auf unbekannte Tiere, war sie offen und quatschte sie voll. Sie war nicht nur ein erbärmliches Menschenweib, sondern auch noch merkwürdig.   …… [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Knapp vier Wochen vergingen, in denen Suzu und Sei ihre Reise fortsetzten und beobachten konnten, wie der Schnee begann zu schmelzen und die ersten Blumen ihre Knospen durch die Erde drängten.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Am meisten nervte es Sei inzwischen, dass seine Drohungen gegenüber der Jüngeren keine Wirkung mehr zeigten. Vermutlich verloren sie jene, da er sie nie in die Tat umsetzte. Wie sollte er auch? Schließlich wusste er nicht, wann Okane – San sich melden könnte und wenn dieses Menschenweib wirklich so wichtig war, sollte er es vermutlich nicht geschändet zurück bringen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Momentan rasteten sie in der Nähe eines größeren Dorfes.[/LEFT] [LEFT]Sie brauchten wieder Verpflegung und der Gaul neues Zaumzeug, da seines den Winter nicht so gut überstanden hatte.[/LEFT] [LEFT]Gerade befanden sie sich in einem passenden Geschäft und Suzu sah sich interessiert um.[/LEFT] [LEFT]Sei hingegen richtete sein Auge kurz auf das Pferd, welches vor dem Geschäft aus einer der Wassertränken trank.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Kann ich ihnen helfen, junges Fräulein?“[/LEFT] [LEFT]Sei sah auf den älteren Herren, der lächelnd neben Suzu stoppte. Jene machte zurückhaltend ein paar Schritte zurück. „Naja...also….ich...“[/LEFT] [LEFT]„Wir brauchen Zaumzeug für den Gaul da draußen.“, seufzte Sei und bemerkte natürlich den skeptischen Blick des Ladenbesitzers. Aber das interessierte ihn nicht. Schlimm genug, dass er sie in letzter Zeit so viel mit niederen Geschöpfen abgeben musste.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Gehört der wirklich zu euch, junge Dame?“, schien der Mann das nicht wirklich glauben zu können.[/LEFT] [LEFT]Suzu hingegen nickte leicht „Ja. Bitte….gebt uns Zaumzeug für Chigo. Sein altes scheuert zu sehr.“[/LEFT] [LEFT]Die Augen des Ladenbesitzers, wanderten von einem zum Anderen, ehe er seine Augen schloss und voraus ging „Nun gut. Wie ihr wünscht.“[/LEFT] [LEFT]Suzu ging ihm nach, während Sei sich keinen Millimeter bewegte. Er ließ sie lediglich nicht aus dem Auge.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Wenig später verließen sie das Geschäft.[/LEFT] [LEFT]Suzu lächelte glücklich und ging auf Chigo zu, der ihr erwartungsvoll entgegen blickte. „Ab jetzt wird deine Haut nicht mehr wund gescheuert~!“ Sie stoppte vor ihrem Pferd, nahm ihm das alte Zaumzeug ab und legte ihm danach das Neue an. Anschließend strich sie ihm sanft über seine Schnauze und er schmiegte sich an sie. Woraufhin er zufrieden schnaufte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Habt ihr es endlich?“, seufzte Sei genervt. „Wir müssen weiter.“ Da er den Blick der Jüngeren bemerkte, erwiderte er diesen „Was ist?“[/LEFT] [LEFT]„Warum müssen wir immer so schnell weiter? Chigo könnte eine Pause gebrauchen und es ist ja nicht so, dass wir auf der Flucht sind.“, entgegnete Suzu ruhig.[/LEFT] [LEFT]Sei öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder. Warum hatte er dem nichts entgegen zu setzen? Sie war nicht nur dreist, sondern für ihre schwache Stellung ziemlich dumm.[/LEFT] [LEFT]„Hast du schon vergessen, mit wem du hier sprichst?“[/LEFT] [LEFT]„Meinst du den Schattendämon, der nur eine große Klappe hat? Nein, ich denke das ist mir nicht entgangen.“, lächelte Suzu.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sei hob verärgert eine Augenbraue „Willst du sterben?“[/LEFT] [LEFT]„Hättest du mich töten wollen, wäre das schon lange geschehen. Aber Okane – San scheint dich gut unterm Fuchtel zu haben. Ich hätte nicht gedacht, dass es etwas gibt, vor dem sogar du Angst hast.“, strich die Jüngere gedankenverloren durch Chigos Mähne.[/LEFT] [LEFT]Sie weitete ihre Augen etwas, als sie einen Schatten bemerkte, der knapp neben ihr stoppte. Ihr Pferd begann ebenfalls unruhig zu werden.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Suzu betrachtete die Spitze des Schatten, woraufhin sich ein trauriges Lächeln auf ihre Lippen legte. Scheinbar hatte sie nicht ganz unrecht. Er konnte nicht. Sie richtete ihre hellgrünen Augen auf den Dämon, welcher scheinbar im Zwietracht stand und mit sich selbst kämpfte.[/LEFT] [LEFT]Sie wandte sich an ihr Pferd „Er wird uns nichts tun. Er kann nicht.“[/LEFT] [LEFT]Aus dem Augenwinkel sah sie erneut zu Sei. Sie begann sich zu fragen, ob sein Verhalten eventuell einen gewissen Grund hatte? Eventuell kam seine herablassende Art Schwächeren gegenüber nicht einfach von irgendwo her.[/LEFT] [LEFT]Sie nahm Chigos Zügel und ging einfach mit ihm weiter, auf ihr Lager, außerhalb des Dorfes zu.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Wenn sie an die letzten Wochen zurück dachte, ergab alles keinen Sinn mehr…. Gleich zu Anfang brachte Sei schließlich Chigo zu ihr – von dem sie nun wusste, dass er von einem Hof in der Nähe gestohlen worden war. Allerdings war sein voriger Besitzer ein Unmensch gewesen, weshalb Sei Chigo theoretisch das Leben rettete. Vermutlich ohne dies zu beabsichtigen.[/LEFT] [LEFT]Doch um zum eigentlichen Punkt zurück zu kommen. Er hätte sie auch laufen lassen können. Hätte sie zwingen können. Zu der Zeit dachte sie noch, er wolle einfach eine Last loswerden, aber vielleicht stimmte das ja gar nicht ganz.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Schließlich gab es danach immer wieder Zeitpunkte, an denen sie sich nicht sicher war, was sein Verhalten eigentlich sollte.[/LEFT] [LEFT]Zum Beispiel, als sie beinahe erfroren. Warum holte er Feuerholz? Okane – San hätte er es als blöden Unfall verkaufen können.[/LEFT] [LEFT]Was also, verbarg sich hinter Seis Verhalten wirklich?[/LEFT] [LEFT]Gerade wünschte sie sich, auch so hervorragende Menschenkenntnisse zu besitzen, wie die Hauptlinie ihres Clans es tat. Eventuell hätte ihr das weiter geholfen….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Am Abend saß Sei neben dem Lagerfeuer und betrachtete es schweigend. Natürlich bemerkte er den musternden Blick des Gauls „Starr mich nicht so an. Dieses Weib wird sich beim Feuerholz sammeln schon nicht verlaufen.“[/LEFT] [LEFT]Chigo schnaufte verächtlich und ließ seinen Kopf auf den Boden sinken. Allerdings hob er jenen sofort wieder, blickte sich aufmerksam um und spitze die Ohren.[/LEFT] [LEFT]Auch Sei schien etwas zu bemerken und fokussierte seinen Blick auf eine gewisse Stelle. Er hob fraglich eine Augenbraue, als Suzu durch das Gestrüpp stürmte und fast das gesammelte Holz verlor.[/LEFT] [LEFT]„Was zum Henker hat dich bitte gebissen?“, meinte er schlicht. Merkte aber schnell, dass sie ein merkwürdig verdächtiges Lächeln auf den Lippen trug.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sekunden später sprang der Hengst scheuend auf und wurde von Suzu beruhigt. Aus dem Gebüsch traten knurrende Wölfe hervor.[/LEFT] [LEFT]Sei erhob sich und sah verärgert zu der Jüngeren „Was hast du jetzt wieder angestellt? Kannst du Menschenweib den gar nichts alleine?!“[/LEFT] [LEFT]„Ich wollte nur den Streit der Wölfe schlichten….“[/LEFT] [LEFT]Der Dämon dachte, her hatte sich verhört „Du wolltest was!? Hast du nach dem Vorfall mit den Hunden denn nichts dazu gelernt?“ Er massierte genervt seine Nasenflügel. Dieses Weib machte nichts als ärger…[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Bitte verletze sie nicht. Sie sind nur aufgebracht, weil ihr Alpha verschwunden ist...“, brachte Suzu hervor und bekam dafür einen vernichtenden Blick zu spüren.[/LEFT] [LEFT]„Von dir lasse ich mir nichts sagen, Mensch!“, zischte er, vertrieb die Wölfe – größtenteils verletzt und zwei fielen ihm komplett zum Opfer. Allerdings blieb er selbst nicht verschont und blutete nun am Bein. Er passte kurz nicht auf und wurde in die Wade gebissen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Nachdem Suzu die toten Wölfe begraben und sich das Blut im nahegelegen Fluss abwusch, kniete sie sich wortlos neben Sei.[/LEFT] [LEFT]Dieser sah zu ihr „Was willst du?“[/LEFT] [LEFT]Sie erwiderte seinen Blick ruhig „Du bist verletzt.“[/LEFT] [LEFT]„Und? Das bringt mich nicht um. Ich bin kein schwacher Mensch, dem das zusetzen würde.“, entgegnete er. Doch trotz seiner Worte, schob die Jüngere sein Hosenbein hoch. „Ich sagte doch gerade -.“[/LEFT] [LEFT]„Jetzt mach mal halblang! Auch bei Dämonen können sich solche Bisse entzünden! Du magst zwar bessere Selbstheilungskräfte besitzen, trotz dessen ist auch dein Körper nicht unsterblich!“[/LEFT] [LEFT]Suzu blinzelte verlegen, als sie die verdutzten Blicke von sowohl Sei, wie auch Chigo auf sich spürte. Wenn sie wollte, konnte sie also doch laut werden….[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sei richtete seinen Blick zur Seite „Tu, was du nicht lassen kannst. Allerdings macht es das nicht weniger unnötig.“[/LEFT] [LEFT]Suzu lächelte zufrieden. Zog kurz darauf aber ihre Augenbrauen verzweifelt zusammen, da der Ältere sie verärgert anfuhr, da die Kräuterpaste brannte, die sie ihm aufs Bein schmierte, um die Wunde zu desinfizieren.[/LEFT] [LEFT]„Verdammt! Das tut mehr weh als die Verletzung!?“, knurrte er verärgert.[/LEFT] [LEFT]Suzu fokussierte das Auge des Dämonen, mit ihren eigenen „Nun stell dich nicht so an! Seit wann bist du toller Schattendämon bitte ein Weichei! So etwas brennt immer! Aber das heißt nur, dass es hilft. Selbst die Tiere stellen sich nicht so an wie du….“[/LEFT] [LEFT]Sei wollte erst zurück schießen, verstummte aber. Ihm gefiel der Vergleich mit den Tieren zwar nicht – aber noch weniger die Tatsache, dass er jämmerlicher sein sollte, als sie. Also ließ er seinen Kommentar stecken und ertrug die Behandlung.[/LEFT] [LEFT]Als er das belustigte Schnauben des Gauls vernahm, schielte er verärgert zu jenem. Jedoch sorgte das nur dafür, dass der Gaul amüsiert wieherte.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sei beäugte den Gaul genervt aus dem Augenwinkel. Wenn sich jetzt schon ein niederes Transportvieh über ihn lustig machte…..sollte er wieder an seiner Autorität arbeiten….[/LEFT] [LEFT]„So, fertig~.“[/LEFT] [LEFT]Als er diese zufriedenen Worte des Weibes vernahm, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf jenes. Warum genau, lächelte sie jetzt so unnötig? Er beäugte seine verbundene Wade und schwenkte diese etwas hin und her. Zugegeben, das hatte sie nicht schlecht gemacht. Und es schmerzte nicht mehr. Er sah mit seinem Auge zu ihr „Gibst du jetzt endlich Ruhe?“[/LEFT] [LEFT]Suzu lächelte ihm entgegen „Ja. Aber vermutlich wirst du ein paar Tage nicht laufen können.“[/LEFT] [LEFT]Sei hob skeptisch eine Augenbraue. Er. Nicht laufen können? Für wie erbärmlich hielt ihn dieser Mensch? Ohne etwas darauf zu sagen, erhob er sich einfach.[/LEFT] [LEFT]„Nicht!“, tat Suzu es ihm eilig gleich, woraufhin er ihr auch schon in den Armen landete, da er in ihre Richtung weg sackte. Natürlich bemerkte sie seinen zornigen und angewiderten Blick, ließ sich davon aber nicht mehr einschüchtern. Dazu bekam sie ihn die letzten Wochen zu oft zu spüren.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Was hast du gemacht!? Eben konnte ich noch stehen!“, knurrte er.[/LEFT] [LEFT]„Dein Bein braucht ruhe. Und da du so ein Sturkopf bist, musste ich eben dafür sorgen, dass du dein Bein stillhältst.“, entgegnete sie ruhig.[/LEFT] [LEFT]„Wie kannst du Menschenweib es wagen….!“[/LEFT] [LEFT]„Suzu. Mein Name ist Suzu. Und der Biss war tief und begann schon sich zu entzünden. Anstatt hier herumzunörgeln, solltest du dich vielleicht mal bedanken?“[/LEFT] [LEFT]„Dafür, dass du mein Bein betäubt hast? Gewiss nicht. Und wie lange bleibt das jetzt so?“, seufzte er genervt.[/LEFT] [LEFT]„Eine knappe Woche.“[/LEFT] [LEFT]„…...Das ist nicht dein Ernst…..“[/LEFT] [LEFT]„Und wie er das ist. Du solltest deinen Stolz mal ein wenig herunter schrauben. Nur weil man mal Hilfe annimmt, ist man nicht gleich schwach. Jeder braucht mal Hilfe.“[/LEFT] [LEFT]„Ihr schwachen Wesen vielleicht. Ich nicht.“[/LEFT] [LEFT]„Was willst du machen, wenn ich dir nicht helfe? Auf den Händen laufen?“, schmunzelte sie amüsiert und richtete ihre Augen auf das Gesicht des Älteren, der ihren Blick mied. Zumal er mit seinem Arm immer noch über ihrer Schulter hing.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie setzte ihn vorsichtig ab und kniete sich erneut neben ihn. „Außerdem hast du Chigo und mich gerade beschützt.“[/LEFT] [LEFT]„Habe ich nicht. Bilde dir nicht so viel auf dich ein.“, zischte Sei dazwischen. Ihr Schmunzeln brachte ihn gerade derbe auf die Palme. Was stimmte mit diesem Weib nicht?[/LEFT] [LEFT]„Doch, hast du. Du hättest die Wölfe uns einfach fressen lassen und Okane – San sagen können, es wäre ein Unfall gewesen. Ebenso hättest du uns erfrieren lassen können. Außerdem wache ich jede Nacht mindestens einmal auf und sehe dann, wie du vor dem Lagerfeuer sitzt und Wache hältst.“[/LEFT] [LEFT]„Das ist alles zu meinem eigenen Wohl. Interpretiere da nicht so einen Schwachsinn hinein.“, seufzte Sei. Allerdings ließ ihn das warme lächeln der Jüngeren inne halten.[/LEFT] [LEFT]„Tue ich nicht, ich sage nur, was ich sehe.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sei erwiderte ihren Blick einen Moment, ehe er ihn abwandte und ins Feuer starrte. Er hatte es bestimmt nicht nötig, niedere Wesen zu beschützen. Letztlich war man sich immer selbst am nächsten. Andere an sich heran zu lassen, bedeutete schließlich nichts als Schmerz.[/LEFT] [LEFT]Und umso schwächer und armseliger diese Wesen waren, umso schneller verschwanden sie wieder aus dem eigenen Leben.[/LEFT] [LEFT]Weil sein Bruder ihn damals beschützte, starb er.[/LEFT] [LEFT]Sowie ihre Eltern zuvor.[/LEFT] [LEFT]Und ihr ganzer Clan, bis auf diesen Jämmerling Hikage.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]In dem Igaku – Clan lief es damals nicht anders ab. Weil dieses Menschenweib Natsuki von ihrer Mutter beschützt und versteckt wurde, starb diese, obwohl sie alleine vermutlich entkommen wäre. Ihr selbst erging es ja nicht besser. Sie starb letztlich auch, weil sie Arata beschützen wollte.[/LEFT] [LEFT]Dementsprechend war es ein, sich dauernd wiederholender, Teufelskreis, dem kein Lebewesen entkam.[/LEFT] [LEFT]Außer die, die verstanden das es einfacher war, sich nur um sich selbst zu kümmern. Wer sein eigenes Leben für ein anderes Wesen gab, war schlichtweg dumm.[/LEFT] [LEFT]Er war damals schwach und konnte seinen Clan nicht retten. Das passierte ihm nicht noch einmal. Das hatte er sich geschworen. Und daran würde dieses Menschenweib nichts ändern. So weit käme es noch.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)