Sunpō no Gādian von Jayle (a distant Dream) ================================================================================ 28. Kapitel ----------- „Ganz schön feige, findet ihr nicht? Mit so einer großen Gruppe auf zwei Personen los zu gehen.“   Arata besaß gerade das Bedürfnis, einer gewissen jungen Frau einen Satz heißer Ohren zu verpassen. Wie kam Natsuki dazu, so etwas, zu ihren Feinden zu sagen!? Es war ja nicht so, dass gerade ein solcher Satz, provozierend war? Was dachte sie sich nur dabei? Hatte sie überhaupt gedacht…. ? Er seufzte. Das musste er sich wohl für später sparen….   Ichibu schmunzelte. „Ganz schön mutig. In euer momentanen Situation solltest du nicht so eine große Klappe haben.“ Natsuki erwiderte seinen Blick starr „Ich sage nur, wie ich es empfinde.“ Bevor sie allerdings noch etwas sagen konnte, setzte Arata sie auf ihre Füße und strafte sie mit einem eindeutigen Blick. „Bevor du uns noch in Teufelsküche bringst, solltest du besser nichts mehr sagen.“, meinte er verärgert, was die Gleichaltrige zum verstummen brachte. „Entschuldige.“, meinte sie reumütig, da ihr bewusst wurde, dass er recht hatte. Ihre Aussage war tatsächlich unangebracht gewesen.   „Nicht mehr zu ändern.“, meinte Arata knapp und schob sie etwas hinter sich, ehe er seine Umgebung musterte. Sie waren wie zwei Mäuschen in Seis Falle gelaufen. Damit hätte er eigentlich rechnen müssen. Dieser Kerl war schon immer sehr berechnend. Aber er fragte sich, wo sie plötzlich diese ganzen Lakaien her hatten? Sonst besaßen sie immer nur so viele, wie sie gerade benötigten…. Umzingelt wurden sie aber gerade von mehr als zwanzig Personen. Theoretisch kein Problem. Praktisch schon – wegen dem neuen Shōsan Shinai Mitglied und seiner Waffe.   „Es gibt keinen Ausweg aus dieser Situation, Arata~.“, grinste Sei höhnisch. „Es sei denn, du überlässt uns das Mädchen.“ Das Grinsen auf seinen Lippen breitete sich aus, als er beobachten konnte, wie Arata Natsuki noch weiter hinter sich schob. „Das nehme ich als nein. Ich wusste doch, dass sie zu deiner Schwäche werden würde.“, schob Sei seine Brille die Nasenflügel hoch. „Das hat nichts mit ihr zu tun.“, meinte Arata schlicht. „Und womit dann?“ „Das würdest du nicht verstehen.“   „Vielleicht verstehe ich es ja~?“ Arata schreckte auf, schnappte sich Natsukis Handgelenk und führte ein kurzes Tänzchen mit ihr auf, um Ichibus Angriffen auszuweichen. Ihr Angreifer schmunzelte zufrieden „Wie nicht anders von meinem Vorgänger zu erwarten. Du warst nicht umsonst der Anführer der Shōsan Shinai.“ Er stoppte in seiner Bewegung und richtete seine Klinge in ihre Richtung. Arata hielt ebenfalls inne und drückte Natsuki wieder hinter sich. Wenn dieser Kerl vor ihnen stand, konnte er das Schild, welches Arata hinter ihrem Rücken erschuf, nicht durchdringen. So waren sie zumindest vor hinterhältigen Angriffen geschützt.   „Also, magst du mir deine Beweggründe erzählen~?“, fuhr Ichibu spielerisch mit seinem Finger an der Seite seiner Klinge entlang. Arata fixierte ihn mit seinen Augen „Ich denke gar nicht daran. Es geht dich nichts an. Erzähle mir lieber, wie es dazu kommt, dass du der neue Anführer geworden bist.“ Der Jüngere schmunzelte. „Das hat seine Gründe, die ich dir aber nicht verraten werde.“ Nach diesen Worten schnellte er wieder auf Arata zu, welcher nur knapp auswich. Gegen diese Waffe könnte nur eine weitere helfen. Mit magischen Fähigkeiten kam man bei ihm immerhin nicht weit. Arata presste seinen Kiefer gefrustet zusammen. Anschließend ließ er in seiner linken Hand, eine Glefe erscheinen – die Moes ähnlich sah. Mit dieser parierte er den Angriff des Jüngeren.   Ichibu grinste „Endlich machst du mal ernst, Wächter.“ „Tzk. Du hast es ja nicht anders gewollt.“, entgegnete Arata und drückte seinen Gegner von sich, woraufhin ein Kampf zwischen den Beiden ausbrach. Natsuki beobachtete all das besorgt, wurde aber ebenfalls angegriffen – jedoch prallten die Angriffe an einem Schild ab. Etwas, das sie kurz verwunderte, aber schnell noch mehr Sorge in ihr aufsteigen ließ.   „Ganz recht. Er wird sich nicht ewig auf Beides konzentrieren können. Entweder wird er verletzt, oder du.“, lächelte Sei zynisch und stoppt in Natsukis unmittelbarer Nähe. Sie sah aus dem Augenwinkel zu ihm. Wenig später ließ sie ihren Blick schweifen. Wie sie sich dachte. Zero war verschwunden, ebenso wie ein paar der Lakaien. Sie fragte sich, auf was die anderen Männer warteten? Eventuell ein Zeichen von Sei oder Ichibu? Immerhin könnten sie Arata mit dieser Masse zu schaffen machen.   Natsuki stutzte, als sie sah, wie Arata sich während des Kampfes den Handschuh auszog. Ihre Augen wurden etwas größer. Er wollte doch nicht…. Sie beobachtete das Geschehen verunsichert. Arata zog sich den Handschuh zwar aus, verwendete die Hand aber nicht. Was bezweckte er also mit damit? Sie hielt inne und betrachtete erneut die Männer um sich herum. Tatsächlich. Sie wirkten wesentlich weniger entschlossen, als zuvor. Scheinbar beunruhigte sie die Tatsache, dass Arata seinen Handschuh auszog. Also wollte er sie wirklich auf diese Weise von sich fernhalten.   „Arata!“, kam es besorgt über ihre Lippen, als jener zu Boden geworfen wurde und Ichibus Klinge in der linken Schulter stecken hatte. Der Burēdo grinste zufrieden und drehte seine Waffe etwas in der Wunde seines Opfers. Er hockte sich neben Arata „Weist du was das schöne an meinen Waffen ist? Sie schneiden nicht nur Magie, sie saugen diese auch aus ihren Opfern.“ Der Angesprochene knurrte verärgert. Leider musste er sich eingestehen, dass er den Verlust seiner Kraft deutlich spürte. So würde er das Schild um Natsuki, nicht mehr lange halten können.   Ichibu schielte nüchtern zu der rechten Hand, die Arata dabei war, zu heben. „Vergiss es. Deine Fähigkeit juckt mich nicht im geringsten. Meine magieschneidende Kräfte sind auch in meinem Blut. Daher bin ich immun gegen derlei Fähigkeiten. Also im Prinzip gegen alles, was meinem Körper schaden zufügen könnte.“, umspielte ein heiteres Grinsen seine Lippen. Arata beäugte ihn. Also konnte man nur mit eigener Kraft gegen ihn kämpfen? Er seufzte. Wie lästig. Allerdings bekam Natsuki Sekunden später seine volle Aufmerksamkeit, als sie einen schmerzlichen Laut von sich gab. Verdammt! Sein Schild war verschwunden.   Er fixierte Sei wütend mit seinen Augen, da dieser Natsuki kräftig an der Kehle packte und ihm höhnisch entgegen grinste. „Und? Was willst du nun tun, Arata~? Du wirst von unserem neuen Anführer auf den Boden genagelt und verlierst immer mehr magische Energie. Für mich ist es jetzt nur noch ein Fingerschnippen und dieses niedere Menschenweib stirbt.“ Während Arata nachdachte, wie sie wieder aus dieser Lage heraus kamen, griff Natsuki röchelnd nach Seis Hand um ihrem Hals. Vergeblich. Er drückte zu fest zu. Sie bekam kaum noch Luft.   „Wenn du nicht willst, dass ich dir dein zweites Auge auch noch auskratze, lässt du sie sofort los.“, ertönte eine bedrohliche, weibliche Stimme, hinter Sei. Jedoch konnte dieser sich nicht bewegen, da er die Spitze einer Waffe, in seinem Nacken spürte. Er grinste. „Was denkst du ist schneller? Dein Stoß oder mein Schatten?“ „Wer spricht denn von mir?“, konnte man das Lächeln in der Stimme der jungen Frau hören. Sei stutzte, ehe er brutal zur Seite getreten wurde. Noch während dieses Angriffs, wurde ihm Natsuki entrissen und er flog mit voller Wucht ins naheliegende Gestrüpp.   Akaya sah ihm verärgert nach, während er Natsuki auf seinen Armen trug und sie stark hustete. Moe stellte sich neben ihn und stemmte ihre Glefe auf den Boden. Beide sahen deutlich mitgenommen aus. „Wie konntet ihr es wagen, so viele Unschuldige mit in all das hinein zu ziehen!? Das werde ich euch niemals verzeihen!“, gab Moe verärgert von sich, ehe sie die Angriffe der Lakaien abwehrte.   Akaya überprüfte indessen Natsukis körperlichen Zustand. Bis auf die Druckstellen an ihrem Hals, wirkte sie unversehrt. Aus diesem Grund richtete er seine Aufmerksamkeit auf Arata, der immer noch auf dem Boden lag und versuchte sich vergeblich von dem anderen Kerl zu befreien. Akaya beäugte jenen genauer. Er konnte sich nicht helfen, aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund, kam ihm die Ausstrahlung dieses Kerls bekannt vor….   „Burēdo Ichibu. Er ist der neue Anführer der Shōsan Shinai. Seine Waffen schneiden Magie, weshalb man nur mit Körperkraft gegen ihn ankommt. Zudem entziehen einem die Waffen Energie. Und im allgemeinen nimmt er keinen Schaden von magischen Fähigkeiten.“, erklärte Natsuki. Akaya sah aus dem Augenwinkel zu ihr und begann zu schmunzeln „Dieser Kerl scheint ganz schön unfair zu spielen, was?“ Die Ältere blinzelte, bevor auch sie schmunzeln musste „So kann man es sagen.“ Sie sah zu Arata, woraufhin sich Sorge in ihr ausbreitete. „Würdest du ihm bitte helfen? Ich komme auch alleine klar – schließlich wütet Moe hier herum und wirkt echt sauer.“   Akaya stutzte und lachte heißer. Wo sie recht hatte. „Gut, auch wenn es mir widerstrebt diesem Typen zu helfen. Allerdings habe ich das Gefühl, Paps wäre nicht begeistert, wenn ich Arata sterben ließe.“ Noch während er das sagte, setzte er Natsuki sachte auf ihren Füßen ab. Sie sah zu ihm auf und lächelte leicht „Arata hat versucht diese Leute von den Unschuldigen wegzulocken und mich die ganze Zeit beschützt. Auch wenn er das niemals zugeben wird.“ „Warum erzählst du mir das?“, kam es fraglich über Akayas Lippen. „Ich wollte einfach, dass du das weist. Mehr nicht.“, lächelte Natsuki. Eine Antwort, die dem Jüngeren nicht besonders viel weiter half.   Aber er dachte sich nichts weiter dabei und machte sich auf den Weg. Auf jenem musste er noch einige Lakaien aus dem Weg räumen. Wäre ja auch zu schön, wenn sie ihn einfach hätten laufen lassen~. Wenig später stoppte er bei den Beiden und betrachtete die Situation. „Das sieht schmerzhaft aus.“, meinte er nüchtern, wofür er einen verärgerten Blick des Älteren bekam. „Das sieht nicht nur so aus.“, meinte Arata knapp. „Kch!“, schnellte es schmerzlich über seine Lippen, als Ichibu noch einmal sadistisch in der Wunde herum bohrte. Anschließend stutze er, weil plötzlich Akayas Fuß vor Ichibus Gesicht war, dieser jenen aber am Fußgelenk packte und somit gelassen abwehrte.   „Das war aber ein schwacher versuch, Todeswächter~.“, schmunzelte der Burēdo zynisch. Jedoch schwand dieses, als er den zufrieden grinsenden Blick des Gleichaltrigen bemerkte. „Meinst du?“ Ichibu weitete seine Augen etwas und richtete jene rasch auf Arata – der allerdings verschwunden war. Samt der Waffe. „Aber wann…. Du hattest von Anfang an vor, mich abzulenken, oder? Nicht schlecht.“ Akaya zog seinen Fuß zurück und grinste herausfordernd. „Man sollte mich eben nicht unterschätzen. Und du hast mir heute den Tag versaut. Deswegen habe ich wirklich schlechte Laune~.“ Nach diesen Worten, wirkte sein Grinsen wesentlich unheimlicher als zuvor.   Ichibu musterte ihn und erhob sich letztlich. Daraufhin trafen ihre Augen geradewegs aufeinander. Das Schmunzeln auf seinen Lippen wurde von Vorfreude geprägt. „Gut. Dann habe ich ja mein Ziel erreicht.“ „Hm? Was habe ich jetzt wieder verbrochen, dass man mich nicht leiden kann~?“, interessierte es Akaya wirklich brennend. „Oder hat es nichts direkt mit mir zu tun?“ „Beides trifft zu. Trotzdem werde ich es dir nicht sagen. Zumindest noch nicht. Vielleicht verrate ich es dir, wenn du leblos am Boden liegst?“ „Ich bezweifle doch stark, dass mir das dann noch etwas nützt. Dementsprechend werde ich es wohl doch aus dir heraus prügeln müssen~.“   Das mit dem Prügeln, nahmen die jungen Männer in diesem Fall wörtlich. Was die Anwesenden reichlich irritierte. Bis auf Natsuki, die sich Aratas durchbohrte Schulter genauer ansah – in der die Waffe noch steckte. Sie schluckte hart. Durch das Herumdrehen und Nachbohren, sah die Wunde nicht nur fies aus, sondern es wurde auch dementsprechend Schaden verursacht. Ganz zu schweigen von der Narbe, welche Arata neben dem linken Schlüsselbein und auf dem Schulterblatt zurückbehalten würde. Das könnte selbst Akemi nicht verhindern. Dazu war der Schaden zu groß.   „Guck nicht so.“, meinte Arata knapp. Warum sah sie ihn auch so besorgt an? War doch nichts dabei. Diese Verletzung brachte ihn schon nicht um. Allerdings antwortete Natsuki nicht, sondern befestigte die Ärmel ihres Yukata an ihren Schultern und riss etwas von dem unteren Teil ihrer Kleidung ab. Sie drückte ihm den Stofffetzen in die rechte Hand. „Halt das. Ich werde jetzt die Waffe aus deiner Schulter ziehen und dann erstversorgen.“, noch während sie das sagte, verschwand sie in dem Gebüsch, welches in ihrer Nähe war. Kurz darauf kam sie mit Kräutern zurück, die sie mit ihrem Yukata ab rubbelte. Anschließend steckte sie diese in den Mund und begann sie zu zerkauen. Wenn sie nichts hatte um es zu vermischen, musste es erst einmal so gehen.   Während sie auf dem Kräutergemisch herumkaute, wandte sie sich der Waffe zu. Sie beäugte sie genau, um zu beurteilen, wie sie sie am besten entfernte, ohne noch größeren Schaden anzurichten. Nachdem sie damit fertig war, packte sie nach dem Griff der Klinge, sah Arata kurz in die Augen, woraufhin er kaum merklich nickte. Sie zog die Klinge mit einem Mal heraus und der Gleichaltrige gab ein schmerzliches Geräusch von sich. Mal ganz abgesehen von dem Blut, was er plötzlich verlor. Es war nicht gerade eine kleine Menge…. Sofort zog Natsuki Aratas Yukata über dessen Schulter und machte jene somit frei. Anschließend betrachtete sie die Wunde genauer von beiden Seiten und spuckte die Kräuterpaste in ihre Hand. Ihre dunkelblauen Augen richtete sie auf die Blutroten von Arata. „Das wird jetzt schmerzhaft, entschuldige.“ Sie verteilte die Paste gleichmäßig auf beiden Händen und drückte jene in jede Seite der Verletzung.   Arata presste seinen Kiefer zusammen, um Natsuki nicht sonst was an den Kopf zu werfen. Das tat verflucht weh! Er spürte, wie sie ihm den Stoff aus der Hand nahm, fest um seine Schulter wickelte und stramm zuzog. „Diese Paste ist desinfizierend und schmerzlindernd. Leider stoppt sie die Blutung nicht, weshalb ich das jetzt extrem fest zusammen binden musste. Heißt – schone diesen Arm und vermeide jede ruckartige Bewegung.“ Während sie das sagte, riss sie noch mehr von dem unteren Teil ihres Yukata ab und bastelte ihm daraus eine Stütze für seinen Arm, welche sie ihm um den Nacken wickelte.   Arata beobachtete sie bei ihrem Tun. Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen. Wieder machte sie einfach, ohne ihn zu fragen. Er sagte immerhin nicht ein Wort, seitdem sie mit der Behandlung anfing. Aber sie analysierte in kürzester Zeit den Zustand seiner Wunde und suchte zeitgleich ihre Umgebung nach Kräutern ab. „Das sollte vorerst reichen. Wenn wir zu Hause sind, werde ich mir deine Wunde noch einmal genauer ansehen. Akemi wird den Schaden bestimmt verringern können, aber du wirst deine Schulter und den Arm dennoch eine Weile nicht verwenden können.“ „Ich habe zwei Arme. Also kein Weltuntergang.“, meinte Arata schlicht und erhielt einen tadelnden Blick. „Geh nicht so unvernünftig mit deiner Gesundheit um, als wäre es nichts!“   Arata weitete seine Augen ein wenig. Das war das erste Mal, dass ihn jemand wegen so etwas tadelte. Naja, wenn er genauer darüber nachdachte, stimmte das auch nicht so ganz – war aber schon ewig her. Außerdem war es doch sein Leben. Also durfte er auch damit anfangen, was er wollte. Er blinzelte, als er den durchbohrenden Blick der Gleichaltrigen bemerkte. Warum hatte er nur das Gefühl, dass sie ahnte was er dachte? Ein Zeigefinger bohrte sich in seine Brust. „Ein Leben ist wertvoll. Egal, wem oder was es gehört. Also geh entsprechend mit deinem um.“   Arata hob belustigt eine Augenbraue. „Das sagt mir ausgerechnet die junge Frau, die ständig mit dem Kopf durch die Wand rennt?“ Natsuki bekam einen verlegenen Rotschimmer und schaute ertappt drein. Da….konnte sie kaum widersprechen. Schließlich wusste sie, dass er damit recht hatte.   „Da ihr das nun geklärt habt, könntest du dir meinen Unterarm ansehen? Ich glaube, ich verliere etwas zu viel Blut~.“, stand plötzlich Akaya neben ihnen und hielt Natsuki einen stark blutenden Unterarm entgegen. Erst dadurch bemerkten die Beiden, dass ihre Feinde verschwunden waren und Moe die Zurückgelassenen gerade aneinander fesselte. Natürlich kümmerte Natsuki sich sofort um Akayas Arm.   Die Lebenswächterin stoppte neben ihnen und ließ ihre Glefe verschwinden. „Schade um das schöne Fest.“, lächelte sie traurig. „Warum schade? Wir haben es doch erfolgreich verteidigt~. Und das Fest endet erst, wenn die Glühwürmchen weiter gewandert sind.“, schmunzelte Akaya und deutete mit seinem Kinn in eine Richtung. Dieser Geste folgte Moe mit ihrem Blick und bemerkte die vielen kleinen Lichter, die auf sie zukamen und wenig später umgaben.   Die jungen Frauen bekamen sofort glänzende Augen, da sie zuvor nicht wirklich dazu kamen, die Glühwürmchen zu bewundern. Die jungen Männer hingegen, beschmunzelten sie. Arata hob dabei fraglich eine Augenbraue „Und so schnell ist alles wieder vergessen.“ „So sind sie eben. Versteh einer die Frauen~.“, schmunzelte Akaya, der jetzt auch den Stoff von Natsukis Yukata um den Arm gewickelt hatte. Dementsprechend kurz war jener nun und ging ihr nur noch bis zur Mitte ihrer Oberschenkel.   Moes war auch nicht mehr viel länger, da ihr Yukata durch die Kämpfe einiges ab bekam und sie den zerfetzten Teil letztlich abschnitt. Allerdings schien den jungen Frauen diese Tatsache nicht bewusst zu sein, was die männlichen Anwesenden beinahe zeitgleich etwas zum seufzen brachte. Wenig später bemerkten sie Besucher des Festes, die sich zu ihnen verirrten. Arata und Akaya richteten ihre blutroten Augen auf die Gruppe, welche nur aus jungen Männern bestand, die auffällig zu den einzigen, weiblichen Wesen starrten, die sich in ihrer Umgebung befanden. Es sah beinahe so aus, als ob sie darüber sprachen, zu ihnen zu gehen.   Ohne auch nur ein Wort zu sagen, setzten Akaya und Arata sich gleichzeitig in Bewegung, schnappten sich nonchalant jeweils eine Hand der jungen Frauen – mit ihren unverletzten und zogen sie mit sich, während sie der Gruppe noch eindeutige Blicke zuwarfen. Natsuki sah fragend zu Arata auf. Moe hingegen bekam einen verlegenen Rotschimmer auf den Wangen und wollte rebellieren – kam aber nicht dazu, weil Akaya sie plötzlich mit irgendwelchen komischen Sachen zu textete. Das wiederum, brachte sie leicht zum lachen, da es wieder so typisch unpassend war. Der Todeswächter grinste zufrieden.   Arata und Natsuki beobachteten die Szene, woraufhin sie Blicke austauschten und die junge Frau dem Wächter zulächelte. Jener drehte seinen Kopf zur Seite. Schon wieder dieses Herzklopfen. Wie er es hasste….   „Ich weis nicht wie sie es gemacht haben, aber Akaya und Moe scheinen sich wieder anzunähern.“, lächelte Aya, während sie neben Ren auf dem Dach saß, von welchem aus sie die Vier beobachteten. Ren schloss sich ihrem Lächeln an, während er den Jüngeren mit seinen Augen folgte. „Was es auch wahr, es hat gewirkt.“ Seine Mimik wurde belustigt „Viel amüsanter fand ich jedoch die Reaktionen unserer jungen, männlichen Wächter eben.“   Aya lachte auf „Stimmt. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm~. Da seid ihr alle Drei gleich. Hakai gefällt so etwas zwar auch nicht, aber seine Reaktionen sind anders~.“ Ren sah ‚schmollend‘ zu seiner Frau „Willst du damit etwa sagen, dass ich eifersüchtig bin? Derartige Empfindungen habe ich gar nicht nötig~.“ Er setzte sein übliches Lächeln auf – bekam allerdings ein heiteres Lachen als Antwort, weshalb er blinzelte. Aya legte ihre Hand an seine Schulter und hielt sich mit der Anderen den Bauch. „Entschuldige Ren, aber du bist genauso wie dein ältester Sohn und Enkel~.“ Nachdem sie das sagte, ließ sie von ihm ab und begann an den Fingern abzuzählen. „Da hätten wir zum Beispiel in meinem ersten Leben den jungen Mann, der immer ‚aus versehen‘ Farbe, Pinsel, Leinwände oder gar deinen Malkoffer an den Kopf bekam. Oder du bist ‚in versehen‘ immer ausgerechnet dann zwischen uns gestolpert, wenn er mir zu nahe kam~. Dazu frisst du jeden beinahe mit deinen Blicken auf, wenn sie mich nur schräg ansehen. Letztens am Strand gab es auch wieder ein hervorragendes Beispiel, als der junge Mann über kaum erkennbare, grüne Partikelchen gestolpert ist…. Soll ich weiter machen?“, lächelte sie frech.   Ren verengte seine Augen verlegen, ertappt und trotzig. So schlimm war er bestimmt nicht….. Oder? Er hob verzweifelt eine Augenbraue und seufzte lächelnd „Eventuell hast du recht. Wenn auch nur ein kleines bisschen~. Aber gewisse Dinge teile ich eben nur sehr ungern.“ Aya schlang ihre Arme um den seinen und schmiegte sich an ihn, während sie zum sternenklaren Himmel aufsah. „Du bist ein schon komischer Kauz, weist du das?“ „Natürlich~. Schließlich möchte ich ja nicht, dass meiner Frau langweilig wird~.“ „…..schiebst du gerade deinen komischen Charakter auf mich?“ „Nein~. Wie kommst du denn auf so etwas absurdes?“ „Pff~. Ich liebe dich, du chaotischer Kerl.“ „Na also, dass ist alles, was für mich zählt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)