Perfekt von demona1984 ================================================================================ Kapitel 44: Kapitel 44 ---------------------- Kapitel 44 Er zog seinen Zauberstab, sprach einen Schutzzauber auf seine Schuhe und machte sich dann daran den Raum zu durchqueren, langsam und vorsichtig. Scherben knirschten unter seinen Schuhen, die Tränkepfützen versuchte er zu umgehen denn er wusste nicht wie die verschiedenen Tränke miteinander reagierten. Severus hörte ihn nicht, er war völlig in seiner eigenen Welt. Er bemerkte ihn erst als Harry um ihn herum ging und sich vor ihn hockte, sorgsam darauf bedacht weder Scherben noch Flüssigkeiten zu berühren. Schwarze Augen sahen ihn völlig geschockt an. „Was hast du denn hier veranstaltet?“, fragte Harry leise und sanft während er nach vorne griff und Severus die zweite Flasche Feuerwhisky aus der Hand nahm, sie war noch halb voll. „Was machst du hier?“, war die Gegenfrage, erstickt und mit gepresster Stimme. „Meinen Freund erst in die Dusche und dann ins Bett stecken“, gab Harry lächelnd zurück, er wurde nur absolut verständnislos angesehen. Harry seufzte leise und richtete sich wieder auf, Severus folgte ihm mit dem Blick. Ohne weiter darauf einzugehen, griff er ihm unter die Arme und zog ihn hoch. Severus schwankte, wollte sich von ihm lösen doch er war ihm körperlich unterlegen. „Lass das, du fällst nur hin und tust dir weh. Du gehst jetzt duschen und dann ins Bett“, sagte Harry, der ihm einen Arm um die Taille legte und ihn vorwärts zog. „Wieso bist du hier? Willst du deine Sachen holen?“ „Ich bin hier weil ich hier mit meinem Freund wohne und genau diesen Freund ins Bett zu stecken“, gab Harry zurück. „Freund?“ „Natürlich und darüber diskutiere ich auch nicht mit dir. Du bist betrunken und nicht zurechnungsfähig. Wir können morgen darüber reden wenn du das unbedingt möchtest.“ „Also willst du morgen gehen“, schloss Severus und wandte den Blick ab. Harry schüttelte den Kopf, jede Diskussion war hier umsonst also beschloss er dieses Gespräch auf morgen zu verschieben. Jetzt mussten sie erst mal ins Bett. Severus schien mit dem Gedanken abgeschlossen zu haben denn er wehrte sich nicht mehr. Weder als Harry ihn im Bad auszog und unter die Dusche stellte, noch als er ihn kurzerhand trocken rubbelte und per Zauber in Boxershorts steckte. Auch als er ihn ins Bett steckte, erfolgte keine Gegenwehr. „Du bleibst hier liegen, ich geh duschen und komme dann ins Bett“, sagte Harry. Severus drehte sich nur von ihm weg, ihm liefen immer noch die Tränen übers Gesicht. Harry seufzte leise, er hätte nie gedacht, dass dieser starke Mann mal so abstürzen würde aber er hatte aus seinen Fehlern gelernt und er hoffte, dass diese Sache auch nur ein Gutes hatte. Wenn sie das hier durchstehen würden, glaubte ihm Severus hoffentlich, dass er ihn nicht verließ wenn es mal etwas schwieriger wurde. Doch jetzt wollte er duschen gehen, er war sich, trotz Schutzzauber, nicht sicher ob er nicht etwas von dem Tränkemischmasch abbekommen hatte. Dann wollte er ins Bett. Es war ruhig als er das Schlafzimmer wieder betrat aber zu seiner Erleichterung lag Severus noch im Bett, er war scheinbar eingeschlafen. Er hatte sich gedreht und lag jetzt mit dem Gesicht zu ihm. Harry schlüpfte unter die Decke und musterte ihn, so wie er es am zweiten Morgen, der er zu ihm geschlafwandelt war, gemacht hatte. Dieselben harten Gesichtszüge, jetzt noch mehr verkrampft, ob vor Schmerzen, dem Alkohol oder seinen Gefühlen wusste Harry nicht aber es war auch egal. Es tat ihm furchtbar leid, dass er Severus nicht sofort gefolgt war. Er hätte diesen Absturz verhindern können, wenn Severus ihm überhaupt zugehört hätte. Er seufzte leise und rutschte an Severus ran, der schlang im Schlaf sofort die Arme um ihn und drückte ihn eng an sich. Leises Schniefen war zu hören aber Severus wachte nicht auf. Harry kuschelte sich eng an ihn, er musste ihn irgendwie davon überzeugen, dass er diese ganze Sache hier todernst meinte. Aber nicht mehr heute, heute wollte er nur noch schlafen, der morgige Tag würde anstrengend genug werden. Stechende Kopfschmerzen weckten Severus am nächsten Morgen, er schlug murrend die Augen auf und sofort spürte er, dass er alleine im Bett lag. Also hatte er sich das doch nur eingebildet. Er hatte geträumt, dass Harry gestern noch gekommen war und ihn ins Bett gebracht hatte, zusammen mit der Aussage, dass er immer noch sein fester Freund war. Aber er war alleine und würde es in Zukunft wohl auch wieder sein und bleiben. Gegen seinen Willen traten die Tränen wieder in seine Augen, er hasste es einfach aber in diesem Moment war ihm einfach nur zum heulen zumute. Er griff zum Nachttisch, wollte nach seinem Zauberstab greifen, verharrte aber mitten in der Bewegung als ihm der vergangene Abend einfiel. Er hatte seinen Zauberstab zerbrochen, nachdem er erst das Wohnzimmer und dann sein Labor in seine Einzelteile geflucht hatte. Er hatte sich nicht anders zu helfen gewusst, die Wut auf sich selbst und die Verzweiflung hatten einfach ein Ventil gebraucht und so musste er sich jetzt wohl auf die Suche nach einem neuen Zauberstab machen. Seufzend ließ er sich in die Kissen zurück fallen, die Tränen liefen jetzt aber er hatte weder die Kraft noch die Motivation sie weg zu wischen. Warum auch? Es war ja keiner mehr da, der ihn so schwach erleben konnte. Mit einem Schluchzen drehte er sich um, vergrub das Gesicht in den Kissen und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Es war alles egal. „Master Potter, Fino hört Master Snape“, piepste der Hauself und unterbrach Harry damit in seinen Vorbereitungen für das Frühstück. „Will er wegrennen?“, fragte er. „Nein. Master Snape weint.“ „Das hatte ich befürchtet. Ich würde ja nach oben gehen aber dann brennt mein Frühstück an“, sagte Harry mit einem Blick auf die brutzelnden Pfannen und auch die Brötchen im Ofen waren fast fertig, genau wie der Kaffee. „Fino würde gerne helfen aber Fino kann nicht“, sagte der Hauself todunglücklich. „Ich weiß, Fino, ich weiß. Ich möchte nicht, dass du in die Keller gehst. Das muss mit dem Zauberstab gereinigt werden, alles andere wäre zu gefährlich.“ Der Hauself nickte traurig, er hatte heute Morgen angefangen das Wohnzimmer aufzuräumen aber Master Potter hatte ihn daran gehindert. Er wollte nicht, dass er sich verletzte und das hatte Fino zu Tränen gerührt. „Sag mir bitte Bescheid wenn er versucht wegzurennen“, sagte Harry, der langsam das Frühstück auf dem Tablett verteilte. „Macht Fino.“ „Danke.“ Er hörte Geräusche, wahrscheinlich Fino, der versuchte das Chaos aufzuräumen, dass er selbst hinterlassen hatte. Aber warum störte ihn das so? Natürlich, Severus setzte sich langsam auf und wischte sich grob übers Gesicht. Er musste Fino daran hindern, er würde sich an den Scherben verletzte weil er seine Kräfte nicht einsetzen konnte. Sehr beschämt dachte er daran, wie er den armen Hauselfen am Abend mit dem Bann belegt hatte, er hoffte sehr, dass Fino ihm nicht böse war. Fino war wohl der Einzige, der es auf Dauer mit ihm aushielt. Er schloss kurz die Augen und atmete ein paar Mal tief durch, es war nicht das erste Mal, dass eine Beziehung in die Brüche ging aber es würde das letzte Mal gewesen sein. Nochmal wollte er diese Sache nicht durchmachen, dieses Gefühl als würde einem das Herz aus der Brust gerissen werden. Das leise Knarren der Tür ließ ihn aufsehen, was wollte Fino von ihm? Doch es war nicht Fino, der in der Tür stand sondern Harry, der ein Tablett auf den Armen balancierte und langsam näher kam. „Du bist wach, das ist schön. Dann können wir frühstücken“, sagte Harry lächelnd. „Du bist nicht echt“, keuchte Severus, der ihn fast schon panisch anstarrte. „Doch, ich bin sehr echt.“ „Nein, bist du nicht. Du bist gegangen.“ „Falsch, du hast mich bei Draco sitzen lassen und wolltest Abstand. Den habe ich dir bis zum Abend gegeben und dann bin ich hierher gekommen. Wo ich meinen Freund im zerstörten Kellerlabor gefunden habe und ihn dann erst in die Dusche und dann ins Bett gesteckt habe“, erklärte Harry, der das Tablett jetzt per Zauberstab über dem Bett in der Schwebe hielt. „Wann willst du gehen?“, fragte Severus, der den Blick jetzt abwandte. „Heute gar nicht mehr. Morgen gehen WIR in die Winkelgasse zu Ollivander um dir einen neuen Zauberstab zu besorgen. Ich glaube nicht, dass wir deinen Alten reparieren können, das Innenleben hat sich leider in den ausgelaufenen Tränken aufgelöst“, erklärte Harry, der das Tablett jetzt in der Position fixierte und hinter Severus aufs Bett rutschte. Noch bevor Severus möglicherweise flüchten konnte, saß Harry direkt hinter ihm und schlang die Arme um seine Taille, Severus zuckte wie geschlagen zusammen. „Warum?“, flüsterte er leise. „Naja, du brauchst doch einen Zauberstab und heute haben die Läden zu.“ „Das meine ich nicht.“ Harry seufzte, gab ihm einen Kuss in den Nacken und sagte, „dann präzisiere deine Frage bitte. Es gibt so viel Warums.“ „Warum bist du hier?“, fragte Severus mit gepresster, tränenerstickter Stimme. „Weil ich dich liebe und unseren ersten Jahrestag mit dir feiern will. Weil ich hier wohne und auch gedenke noch einige Jahre wohnen zu bleiben. Weil ich verstehe, dass ich dich zu sehr gedrängt habe und das tut mir leid. Ich gelobe Besserung aber ich werde nicht zulassen, dass du dich in dein Schneckenhaus zurückziehst. Du bist ein wunderbarer Mann und ich bin stolz auf dich, ich bin glücklich mit dir und ich werde dich nicht verlassen“, sagte Harry, der den Kopf an seinen Rücken gelegt und ihn fest umarmt hatte. Severus schwieg, Harry spürte allerdings wie Tränen auf seinen Arm tropften. „Du hast mal gesagt, dass es in einer Beziehung nicht immer nur Harmonie geben kann, dass es immer Reibungspunkte gibt und einen dieser Punkte haben wir gestern erreicht. Ich habe dich in den letzten Monaten wirklich sehr bedrängt und ich habe wohl die Anzeichen übersehen, dass es dir zu viel wird. Das tut mir sehr leid und ich werde mich definitiv bessern. Ich wollte dich nie in irgendeine Lebenssituation pressen, die du nicht willst, ich dachte bis jetzt wirklich, dass du das mit dem Lehrerjob auch möchtest. Ich habe dich gesehen als du an den UTZ-Stunden teilgenommen hast oder bei den Strafarbeiten, du bist gerne Lehrer und ich dachte halt, dass du nur einen kleinen Anstupser brauchst. Ich habe wirklich nicht bemerkt, dass dir das zu viel wird. Es tut mir leid.“ „Dir tut es leid? Ich habe dich völlig grundlos angefahren“, flüsterte Severus irgendwann. „Völlig grundlos war es ja nicht, du hast nur deinen Standpunkt klar gemacht. Auf deine eigene, unwiederbringliche Art und Weise und die kenne ich ja mittlerweile gut genug. Ich hätte mehr Rücksicht auf dich nehmen müssen“, sagte Harry ernst, „und du hättest schon früher was sagen können.“ „Hätte ich tun können.“ „Warum hast du es nicht?“, fragte Harry. „Weil ich deine Begeisterung gesehen habe und dich nicht enttäuschen wollte. Du warst so glücklich, dass ich alles geschafft habe, ich wollte einfach nicht enttäuschen. Ich....“ Severus brach ab und Harry fragte nach, „was ist mit dir? Severus, bitte.“ „Ich verstehe dich, du wolltest dich nicht für mich schämen und hast...“ „Hör sofort auf so einen Müll zu erzählen“, unterbrach Harry ihn, „ich schäme mich nicht für dich, ich war auch mit dir zusammen als du noch tief in deinem Schneckenhaus gelebt hast. Ja, ich war am Anfang unsicher, gerade meiner Familie und meinen Freunden gegenüber aber ich glaube, ich habe eindrucksvoll bewiesen, dass ich diese Unsicherheit abgelegt habe. Ich stehe voll und ganz hinter dir.“ „Warum musst du mich dann verändern?“, fragte Severus leise, „warum reiche ich dir anscheinend doch nicht?“ „Severus, du verstehst meine Ambitionen falsch. Ich will dich nicht verändern, ich liebe dich so wie du bist aber diese Karikatur, die du der Öffentlichkeit präsentierst, bist nicht du. Du bist kein Mensch, der sich hinter Tränken und Zaubern verstecken muss, das hattest und hast du nicht nötig. Ich habe den wahren Severus Snape erlebt, du bist ein großartiger, starker, stolzer Mann, mit unglaublichen Fähigkeiten und Kenntnissen. Du hast deinen Beruf als Fachlehrer geliebt, du hast es geliebt Schüler fertig zu machen, vor allem arme, unschuldige Gryffindors. Du bist kein Schreibtischmensch, du hast die Büroarbeit immer gehasst und sie nur als Notlösung gemacht“, sagte Harry ernst, „du hast unter deiner körperlichen Schwäche gelitten. Ich habe gesehen, wie du aufgeblüht bist als du weniger auf die Tränke angewiesen warst. Du bist immer stärker geworden, du hast immer mehr am Leben teilgenommen und ich dachte halt, dass du das auch willst. Und nein, ich schäme mich nicht für dich, in keinster Weise. Noch nie und werde ich auch nicht.“ Es folgte Schweigen bis Harry sich von Severus löste und ihn aufs Bett zog. „Lass uns frühstücken, dann können wir uns immer noch gegenseitig das Leben schwer machen“, sagte er auf den erstaunten Blick hin. „Frühstücken?“ „Ja.“ „Aber Finos Kräfte sich blockiert.“ „Tja, diesmal habe ich das mit der Küche ja gewusst und habe mich entsprechend vorbereitet. Deswegen habe ich das Frühstück gemacht“, erklärte Harry, der die Kissen aufschüttelte und sie so drapiert, dass sie bequem sitzen konnten. „Wir essen nicht im Bett“, sagte Severus seltsam tonlos. „Doch, heute essen wir im Bett. Es ist unser erster Jahrestag, da dürfen wir das“, gab Harry lächelnd zurück. Allerdings machte Severus keine Anstalten nach etwas zu greifen, er starrte das Tablett einfach nur an, vor allem die einzelne rote Rose in der schlanken Vase. „Habe ich was vergessen?“, fragte Harry. „Wird es unser letzter Jahrestag sein?“, fragte Severus leise. „Nein“, war die klare Antwort, „du wirst mich nicht mehr los. Natürlich nur wenn du mich noch willst, nachdem ich dich so gedrängt habe.“ „Ich glaube meine Reaktion am vergangenen Abend hat klar gemacht, was ich davon halte, oder?“ Harry sah ihn an doch seinem Blick wurde ausgewichen. „Wenn ich es richtig verstanden habe, wärst du nicht sehr erfreut über eine Trennung“, sagte Harry vorsichtig. Er erntete damit ein Schnauben und die Worte, „nicht sehr erfreut ist wohl maßlos untertrieben.“ „Offensichtlich. Können wir jetzt frühstücken? Wenn das Essen so lange unter dem Wärmezauber steht, schmeckt es nicht mehr. Danach können wir uns immer noch unterhalten auch wenn es für mich klar ist, dass ich weiter mit dir zusammen bleiben will“, sagte Harry, „Kaffee?“ Severus sah ihn einfach nur an, griff aber dann wortlos nach der Tasse. Zumindest wollte er das doch seine Hand schwenkte um und griff nach dem Umschlag, der an der Vase lehnte. Doch bevor er ihn öffnete, hob er fragend eine Augenbraue. „Mein Geschenk an dich, auch wenn ich es in Anbetracht des gestrigen Gespräches wohl lieber zurückziehen sollte. Ich möchte dich in dieser Hinsicht nicht weiter bedrängen“, sagte Harry leise. Immer noch ohne etwas zu sagen, öffnete Severus den Umschlag und holte einen Zettel raus. „Das ist eine Buchungsbestätigung für ein Hotel in Rom“, sagte er fassungslos, „für ein Doppelzimmer, zwei Wochen im Juli des nächsten Jahres.“ „Ich habe ja gesagt, dass ich mit dir in den Urlaub fliegen wollte“, sagte Harry zerknirscht. „Das war dein Ernst?“ „Natürlich. Aber wir können es natürlich noch stornieren wenn du nicht willst.“ Severus starrte auf den Brief in seinen Händen, er konnte nicht glauben, dass Harry immer noch mit ihm in den Urlaub fahren wollte. Trotz seines Ausrasters am vergangenen Tag. „Ich habe nichts für dich“, gestand Severus, „ich habe es gestern mit zerstört.“ „Du könntest es nochmal herstellen oder herstellen lassen, je nachdem. Ich kann warten.“ „Wirklich?“ „Ja und jetzt frühstücken wird. Das mit dem Urlaub können wir ja nochmal in aller Ruhe durchsprechen.“ Severus nickte nur, warf noch einen Blick auf den Brief und legte ihn dann ordentlich auf den Nachttisch. Dann griff er nach der Tasse, die ihm Harry reichte. Das Frühstück verlief in sehr bedrückendem Schweigen. „Willst du dich wieder hinlegen? Du siehst nicht gut aus“, sagte Harry vorsichtig. „Die Nachwirkung von zu vielen Tränken und Alkohol“, gestand Severus leise. „Dann leg dich hin. Sag mal, kann ich den Bann von Fino aufheben? Der arme Kerl möchte unbedingt aufräumen und ich habe Angst, dass er sich an den Scherben schneidet oder sich irgendwie an den Tränken vergiftet“, sagte Harry. „Er kann die Tränke nicht aufräumen, die einzelnen Tränke müssen einzeln gesäubert werden, genau wie die Zutaten einzeln aufgeräumt werden müssen. Sonst kann es zu starken Wechselwirkungen mit den Reinigungszaubern kommen“, sagte Severus alarmiert. „Also darf weder er noch ich aufräumen?“ „Eher nicht.“ „Hm, warte mal, mein Zauberstab mag dich, könntest du damit nicht aufräumen?“, fragte Harry. „Wenn ich auf der Höhe wäre, ja, könnte ich.“ „Bist du aber nicht. Gut, dann verlegen wir das Aufräumen auf Morgen, dann kannst du mir auch gleich die verschiedenen Reinigungszauber beibringen und wir verbringen den heutigen Tag im Bett. Auch nicht schlecht“, grinste Harry, der dennoch aufstand und nach dem Tablett griff, „ich bringe nur das Tablett in die Küche und komme dann wieder.“ Er wartete nicht auf eine Antwort sondern verließ das Zimmer, er wollte Severus etwas Zeit zum Nachdenken geben. Und schnell einen Brief an Draco schreiben, dass er sich keine Sorgen machen musste. Severus sah die geschlossene Tür an und wusste nicht was er denken sollte. Noch vor zwei Stunden war er sich hundertprozentig sicher gewesen, dass Harry ihn verlassen würde und selbst jetzt konnte er kaum glauben, dass es nicht so sein sollte. Aber Harry war hier, bei ihm. Sein Blick fiel auf den Umschlag auf dem Nachttisch, ein weiterer Beweis, dass Harry sich eine längerfristige Zukunft mit ihm vorstellte. Er hatte sich längst eingestanden, dass Harry Recht hatte. Diese ganze Wandlung tat ihm gut, er fühlte sich so gut wie schon ewig nicht mehr und ja, er liebte seinen Beruf als Tränkelehrer. Er liebte den Umgang mit den Schülern, auch wenn er sie manchmal gerne verfluchen würde und er war wirklich glücklich bei dem Gedanken an den kommenden Unterricht. Er freute sich darauf. Er war Harry auch sehr dankbar, dass er ihn mehr oder weniger gezwungen hatte auf die meisten Tränke zu verzichten. Er fühlte sich fast wieder so wie früher, gut, er würde nie wieder richtig laufen können und seine Stimme war zerstört aber er war wieder stark genug um den Tag zu überstehen und Abends nicht wie tot ins Bett zu fallen. Er konnte wieder unterrichten wenn er den Stock nehmen würde und ja, er fühlte sich allgemein besser. Aber er musste sich seine Schwächen eingestehen, erst der Gehstock und jetzt der Sprachtrank, er sollte der ganzen Welt seine zerstörte Stimme präsentieren und davor hatte er Angst. Angst vor der Reaktion, Angst davor, den Respekt der Schüler zu verlieren. Severus sah wieder auf den Umschlag und ihm wurde etwas klar, Harry würde mit ihm in den Urlaub fahren, egal ob mit Gehstock oder nicht, egal ob mit Sprachtrank oder nicht, egal ob sie die Tage im Hotel verbringen mussten weil es ihm nicht gut ging, ihm war es egal, er wollte einfach die Zeit mit ihm verbringen. Er seufzte leise, so langsam musste er es wohl doch glauben aber es fiel so schwer, was vielleicht auch daran lag, dass er an sich selbst absolut nichts fand, was eine Beziehung wert wäre. Vor allem mit den ganzen Macken, die er hatte. Unsicher griff Severus nach dem Umschlag und zog den Brief nochmal raus, er konnte es nicht glauben. „Nicht verbrennen, ich brauche die Buchungsnummer um es im Notfall zu stornieren“, erklang Harrys Stimme. Fast gegen seinen Willen musste Severus grinsen, Harry kannte ihn einfach zu gut. „Ich werde es nicht verbrennen“, sagte er leise während er den Brief wieder wegsteckte und zurück auf den Nachttisch legte, „wir brauchen die Bestätigung schließlich für das Hotel.“ „Wir fahren?“, fragte Harry plötzlich sehr euphorisch. „Wenn du es weiter mit mir aushältst, ja, dann fahren wir“, sagte Severus. Im nächsten Moment war Harry wie ein Teenager neben ihm ins Bett gesprungen und hatte ihn fest umarmt. Mit einer Mischung zwischen Lachen und Schnauben schlang Severus die Arme um ihn, er wollte diesen Mann nie wieder hergeben. Sie verbrachten den Tag wirklich im Schlafzimmer, allerdings nicht so, wie Harry sich das vorgestellt hatte denn Severus' Körper machte einfach schlapp. Zu viele Tränke und zu viel Alkohol am vergangenen Abend forderten einfach ihren Tribut und so ließ Harry ihn in aller Ruhe schlafen. Am Anfang war er in die Küche gegangen um etwas zu lesen aber das hatte sich als Fehler raus gestellt denn kaum war Severus eine Stunde später aufgewacht, hatte er den Morgen scheinbar völlig vergessen. Fino hatte Harry geholt weil er Weinen und Fluchen aus dem Schlafzimmer gehört hatte und er hatte fast eine halbe Stunde gebraucht um ihn zu beruhigen. Danach hatte er seinen Leseplatz ins Schlafzimmer verlegt, in einen Sessel neben dem Bett denn er wollte Severus nicht mit seinen Bewegungen wach halten. Es erwies sich als richtig denn Severus wachte in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf und sah sich im ersten Moment fast schon panisch um. Als er Harry dann sah, verschwand die Panik, machte einer ungewohnten Wärme Platz und schon konnte er in aller Ruhe weiter schlafen. Es war ihm selbst peinlich, dass er so extrem reagierte aber er konnte es nicht ändern. Seine Angst, dass Harry doch ging, war einfach zu groß, zu stark waren seine Gefühle für ihn und das obwohl er nicht mal den Mut aufbrachte es ihm zu sagen. Er konnte in dieser Hinsicht nur hoffen, dass seine Reaktionen auf Harrys Liebesgeständnisse bis jetzt ausreichend waren. Zumindest bis er sich dazu durchringen konnte, ihm das Gleiche zu sagen „Severus, wach auf. Komm schon, aufwachen, Schlafmütze“, sagte Harry sanft. Langsam schlug Severus die Augen auf, blinzelte ihn etwas verwirrt an bevor er langsam klar wurde und fragte, „wie spät ist es?“ „Zeit für das Abendessen.“ „So spät schon? Warum hast du mich nicht vorher geweckt?“ „Weil dein Körper die Ruhe brauchte und was hättest du denn machen wollen? Mir beim Lesen zugucken?“, fragte Harry grinsend. „Kann auch interessant sein“, sagte Severus, der sich jetzt langsam aufsetzte. Er fühlte sich zwar noch schwach aber es war kein Vergleich zum Morgen, wo er kaum hatte aufstehen können. Der Schlaf und die Ruhe hatten ihm definitiv gut getan. Dieser Geruch, der ihm gerade in die Nase stieg, ließ ihm das Wasser im Mund zusammen laufen. „Was hast du da?“, fragte er. „Selbst gekochte Hühnersuppe mit Nudeln und ganz viel Gemüse. Haben meine Kinder früher schon bekommen wenn sie krank waren und ist genau das Richtige für meinen Freund damit er wieder zu Kräften kommt“, erklärte Harry während er das Tablett vor Severus schweben ließ. „Ich bin mir absolut sicher, dass wir kein Huhn im Haus hatten“, sagte Severus. „Stimmt, ich habe Draco einen Brief geeult, mit der Bitte einen seiner Hauselfen mit den fehlenden Zutaten zu mir zu schicken. Nein, er weiß nicht wie es dir geht aber er wünscht dir trotzdem gute Besserung“, erklärte Harry. „Er wird es sich denken können.“ „Wird er. Wollen wir jetzt essen?“ Diesmal nickte Severus nur und griff nach seinem Löffel, er wollte nicht streiten und irgendwo hatte Harry Recht. Auch im Bezug auf Draco aber noch war er nicht so weit. „Guten Appetit.“ „Dir auch.“ Der Abend und die Nacht verliefen absolut friedlich, Severus wollte, zumindest an diesem Abend, nicht mehr nachdenken und genoss einfach nur noch als sich Harry zu ihm ins Bett legte. Und so döste er auch irgendwann weg und schlief ganz ein. Er bekam nicht mehr mit wie Harry sein Buch weglegte, das Licht löschte und sich eng an ihn kuschelte. „Trank oder Gehstock?“, fragte Harry als sie am nächsten Morgen nach dem Frühstück im Wohnzimmer standen und sich fertig machten um in die Winkelgasse zu flohen. „Wie meinst du das?“, fragte Severus, der bereits den Sprachtrank in der Hand hielt und ihn gerade trinken wollte. „Möchtest du einen Trank für dein Bein oder nimmst du den Gehstock?“, fragte Harry, der Beides in der Hand hielt. „Wieso gestehst du mir plötzlich einen Nerventrank zu? Ich laufe in Hogwarts auch mit dem Stock.“ „Weil die Winkelgasse nicht Hogwarts ist, ganz einfach. Und ich möchte dich nicht wieder übergehen, also frage ich dich“, sagte Harry lächelnd. Severus sah ihn einfach nur an, er konnte nicht glauben, was er da hörte. Doch er wusste auch, dass er eine Entscheidung treffen musste und er wollte Harry nicht enttäuschen. „Wenn du mir schon so einen verdammten Stock gekauft hast, nehme ich ihn auch. Sonst beschwerst du dich hinterher noch, dass ich dein Weihnachtsgeschenk nicht zu würdigen weiß“, sagte Severus, der zu ihm trat und ihm den Stock aus der Hand nahm. Harry lächelte leicht, stellte den Nerventrank auf den Tisch und wandte sich dann dem Kamin zu, „dann los, du brauchst einen neuen Zauberstab. Wir müssen hier dringend aufräumen.“ Wortlos trat Severus neben ihn, warf eine Handvoll Flohpulver in die Flammen und schnarrte mit seiner alten, Trank verstärken Stimme, „Winkelgasse.“ Schon war er verschwunden, Harry folgte ihm mit einem Grinsen. Sie zogen die Blicke auf sich und Harry spürte wie sich Severus neben ihm immer mehr versteifte. Er war in diesem Moment froh, dass er keinen Zauberstab hatte. „Lass sie doch gucken, die sind nur neidisch“, sagte er. „Falsch, die überlegen sich gute Flüche um dich von mir zu befreien“, gab Severus knurrend zurück. Harry schüttelte den Kopf und ging nicht darauf ein, es hätte eh keinen Sinn. „Harry?“ Etwas überrascht blieben sie stehen und drehten sich zu der Stimme um, die zumindest Harry sehr lange nicht mehr gehört hatte. Vor ihnen standen Hermine mit ihrem Sohn Hugo und starrten sie sehr seltsam an. „Hallo Hermine, hallo Hugo, wenn ich sagen würde, ich freue mich euch zu sehen, würde ich lügen also lasse ich es. Verzeih wenn ich nicht zu irgendwelchen Gesprächen aufgelegt bin aber wir haben bereits etwas vor“, sagte Harry bevor er Severus einfach am Arm nahm und ihn weiter zog. „Hast du keine fünf Minuten für deine beste Freundin übrig?“, rief ihm Hermine hinterher. Harry atmete tief durch doch es war Severus, der stehen blieb, sich umdrehte und antwortete, „eine beste Freundin, Mrs. Weasley, würde ihren besten Freund nicht Monate lang ignorieren und sich auch zu Weihnachten mal melden. Eine beste Freundin würde sich für das neue Glück ihres besten Freundes freuen und sich nicht nur hinter dem Rücken des eigenen Mannes mit ihm verabreden wollen. Eine beste Freundin hätte sich zum Geburtstag ihres besten Freundes bei ihm gemeldet. Mrs. Weasley, verzeihen Sie wenn wir keine Freudensprünge machen weil Ihnen jetzt gerade einfällt, dass Harry ja angeblich ihr bester Freund ist. Wir haben unser Leben auch ohne Sie geplant und auch der heutige Tag ist schon verplant, ohne Sie. Zumindest ich bin nicht bereit mich nach Ihren Launen zu richten.“ „Harry?“, fragte Hermine fassungslos. „Du hast es gehört also entschuldige uns“, sagte Harry, der sich nicht umgedreht hatte und jetzt einfach weiter ging, Severus schloss sich ihm schnell an. Hermine starrte ihnen einfach nur nach doch sie wusste, dass Severus eigentlich Recht hatte. Sie hatte sich in letzten Monaten nicht mal per Eule bei Harry gemeldet weil sie keinen Stress mit Ron und seiner Familie haben wollte. Sie hatte sich ihrem eigentlich besten Freund gegenüber einfach schäbig verhalten. „Mom?“, fragte Hugo. „Es tut mir leid, dass du deinen Paten so lange nicht gesehen hast“, sagte Hermine leise. „Ähm, so ist das nicht ganz korrekt.“ Überrascht und stirnrunzelnd drehte sich Hermine zu ihrem Sohn um, der sich plötzlich sehr für seine Schuhspitzen interessierte. „Wie meinst du das?“, fragte sie. Unsicher sah Hugo auf und gestand, „ich treffe mich regelmäßig mit Lily und sie hat mich zu einem Treffen mit Harry mitgenommen. Er hat sich sehr gefreut und ich mich ehrlich gesagt auch. Wir schreiben uns regelmäßig.“ „Warum hast du uns das nicht gesagt?“ „Mom, bei dem Stress im letzten Jahr sollte ich euch noch erzählen, dass ich mich mit dem Mann treffe, über den Dad, Oma und Tante Ginny seit Monaten fluchen und schimpfen? Das ist nicht dein Ernst“, sagte Hugo. „Was ist mit Rose?“ „Was soll mit ihr sein?“ „Hat sie auch Kontakt zu Lily und Harry? Oder sogar zu Albus?“, fragte Hermine, die jetzt weiter ging. Sie wollten ein paar Weihnachtsgeschenke umtauschen, Hugo schloss sich ihr an. „Nicht so weit ich weiß aber Rose hatte noch nie groß Kontakt zu Lily oder Albus. Mom, darf ich dich was fragen?“ „Natürlich, bitte.“ „Warum hast du dich nie bei Harry gemeldet? Ich meine, ihr habt so viel zusammen durch gemacht und jetzt redet ihr nicht mal mehr miteinander. Du bist bei Albus doch derselben Meinung wie er gewesen und hey, Albus geht es besser als jemals zuvor in seinem Leben. Ich weiß, dass Dad und Oma dagegen sind aber musst du auf sie hören? Oder liegt es an Professor Snape?“, fragte Hugo. „Es ist alles zusammen. Die Sache mit Albus, seine Beziehung zu Severus, seine Scheidung, einfach alles.“ „Severus?“ „Ja, eigentlich waren wir mal beim Du aber er hat den Status von damals wieder hergestellt“, sagte Hermine seufzend. „Naja, du müsstest Harry ja nur eine Eule schicken und ihn zum Kaffee einladen, ich glaube nicht, dass er absagen würde. Wenn du willst kommen Lily und ich auch mit“, sagte Hugo grinsend. Hermine schwieg einen Moment und sagte dann, „dann müsstet ihr auch mit Severus klar kommen.“ „Wieso das?“ „Wenn ich meinen besten Freund wieder haben will, muss ich mich mit seinem Lebensgefährten abfinden. Also sollte ich Beide zum Kaffee einladen“, erklärte Hermine. „Och, ich glaube, da muss ich nicht dabei sein. Ich glaube auch nicht, dass er kommt wenn Lily dabei ist. Professor Snape hat bis jetzt jedes Treffen mit Lily abgelehnt“, sagte Hugo. „Dann nur die Erwachsenen.“ „Das habe ich überhört.“ „Komm, wir wollen die Geschenke umtauschen“, grinste Hermine. Sie würde später nochmal in aller Ruhe darüber nachdenken und eine Lösung finden. Unterdessen hatten Harry und Severus den Laden von Ollivander betreten und testeten sich durch die Zauberstäbe, was mit jedem weiteren Stab sehr an Severus' Nerven zehrte. Was aber vor allem daran lag, dass Severus darauf bestand Zauberstäbe auszuprobieren, die seinem Alten ähnelten. Was Mr. Ollivander ihm eigentlich abgeraten hatte aber er fügte sich dem Kundenwunsch, er war sich allerdings auch sehr sicher, dass sie so keinen neuen Stab finden würden. Nach fast einer Stunde und nachdem der letzte Zauberstab beinah die Schaufenster zerstört hatte, mischte sich Harry ein. „Severus, du hattest jetzt deinen Willen, kann Mr. Ollivander jetzt bitte seiner Arbeit nachgehen. Sonst sitzen wir morgen noch hier ohne neuen Zauberstab für dich“, sagte er während er aufstand und ihm den nächsten Stab einfach aus der Hand nahm und ihn den Ladenbesitzer in die Hand drückte. „Was meinst du damit?“, knurrte Severus. „Du hast darauf bestanden Stäbe zu probieren, die deinem Alten ähnlich sind. Weiches Holz mit verschiedenen Kernsubstanzen in verschiedenen Härten. Keiner hat auch nur annähernd gepasst. Was hältst du davon wenn wir jetzt die Stäbe ausprobieren, die uns ein sehr fachkundiger Zauberstabmacher empfiehlt?“, fragte Harry lächelnd. Er wurde leise angeknurrt doch dann nickte Severus und Mr. Ollivander verschwand nach hinten, um fast sofort mit mehreren Schachteln wieder zu kommen. Nur mit sehr wenig Begeisterung probierte Severus die Stäbe denn Mr. Ollivander verriet ihm nicht um welche Art des Zauberstabes es sich jeweils handelte. Silberne und dunkelgrüne Funken entsprangen der Zauberstabspitze und ein Gefühl der Stärke kehrte in Severus zurück, wieder hatte ein Zauberstab sichtbar seinen Besitzer gefunden. „Ein schöner Stab“, meinte Harry mit einem Blick auf das schwarzbraune Holz. „Was für ein Stab ist es?“, fragte Severus. „Walnussholz mit Drachenherzfaser, sehr starr, 11,5 Zoll“, erklärte Mr. Ollivander, der sofort abbrach. „Da fehlt doch noch was. Für was ist dieser Zauberstab gut?“, fragte Harry, der sich gut daran erinnerte, dass Mr. Ollivander ihm damals gesagt hatte, dass er Großartiges mit seinem Zauberstab vollbringen würde. Nun, der Tod von Riddle galt wohl als großartig. „Ein starker, stolzer Stab, den zu führen viel Mut erfordert. Er ist dafür gemacht große Veränderungen zu bewirken, Stillstand liegt ihm nicht“, sagte Mr. Ollivander mit einem vorsichtigen Blick auf Severus. „Dann ist er perfekt“, sagte Harry, „was schulden wir?“ „14 Galleonen, 12 Sickel und 10 Knuts.“ Ohne ein Wort zu sagen, legte Severus den gewünschten Betrag auf den Tisch, steckte den Stab ein und ging einfach. „Vielen Dank“, sagte Harry schnell und nachdem Mr. Ollivander ihm lächelnd zugenickt hatte, ging er auch. „Das war extrem unhöflich“, sagte Harry als er Severus draußen eingeholt hatte. „Wieso? Er hat sein Geld, ich einen Zauberstab. So läuft das Geschäft.“ „Man hätte sich wenigstens verabschieden können. Also, was machen wir jetzt?“, fragte Harry. „Nach Hause gehen.“ „Och komm schon, wir könnten noch nett irgendwo essen gehen.“ „Nein.“ „Severus, warum hast du denn so schlechte Laune?“, fragte Harry, „ich dachte eigentlich, dass du etwas besser gelaunt bist wenn du wieder einen Zauberstab hast.“ Severus schnaubte leise und knurrte, „was soll ich mit so einem Stab?“ „Zaubern?“, schlug Harry grinsend vor. „Ich verfluche dich gleich“, drohte Severus. Das Grinsen wurde breiter bevor Harry stehen blieb und ihn am Arm festhielt weil Severus einfach weiter gehen wollte. „Jetzt mal im Ernst, warum bist du so unzufrieden mit dem Stab? Er hat dich eindeutig ausgesucht“, sagte er. „Du hast es doch gehört, ein stolzer Stab, den zu führen Mut erfordert, was soll ich damit?“, knurrte Severus, der seinem Blick auswich. Langsam trat Harry an ihn ran, legte die Arme um ihn und erzählte, „weißt du, was ich meinem Sohn damals am Bahnhof gesagt habe?“ „Außer, dass er zwei furchtbare Namen bekommen hat?“, fragte Severus dazwischen, der die Umarmung nur sehr zögerlich erwiderte. Ihm waren die Blicke unangenehm doch er wollte seinen Freund auch nicht so stehen lassen. „Ich finde die Namen immer noch sehr passend. Nein, ich sagte ihm, dass einer dieser Männer der mutigste Mann war, den ich jemals kennenlernen durfte. Diese Meinung vertrete ich heute noch.“ „Dumbledore würde sich freuen, das zu hören“, sagte Severus trocken. „Du bist ein elender Griesgram“, lachte Harry bevor er sich vorbeugte und ihn einfach küsste. Dass sie mitten in der Winkelgasse standen, war ihm dabei herzlich egal. Er sah wie sich schwarze Augen geschockt weiteten doch der Kuss wurde erwidert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)