Perfekt von demona1984 ================================================================================ Kapitel 38: Kapitel 38 ---------------------- Kapitel 38 Ein paar Tage später stand der nächste Besuch bei Albus an und Harry konnte seine Sorgen um Severus für ein paar Stunden vergessen. Dachte er zumindest doch als er den Besuchsraum im St. Mungo betrat, kam ihm Albus nicht wie sonst entgegen sondern saß am Fenster und sah nachdenklich nach draußen. Er war etwas zu früh dran und daher war Oliver noch nicht da aber das konnte ja nicht so schlimm sein. „Al?“, fragte Harry leise. Sein Sohn zuckte zusammen und sah ihn an, „Dad?“ „Ja. Wir haben einen Termin oder soll ich lieber wieder gehen?“ „Nein, bleib. Setz dich doch. Darfst du ohne Oliver mit mir reden?“ Harry zuckte mit den Schultern, nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben ihn. „Was ist los, Al? Du siehst so traurig aus“, sagte er. „Mom und James waren da.“ Harry schluckte und fragte vorsichtig, „das Treffen ist nicht ganz so verlaufen wie du dir vorgestellt hast?“ „Dad, bin ich unnormal?“, fragte Albus während er den Blick wieder aus dem Fenster richtete. „In welcher Beziehung? Al, du bist nicht umsonst hier auf dieser Station.“ „Ich weiß, dass ich krank bin aber ich will wissen ob ich unnormal bin. Oder ob du unnormal bist? Oder Professor Snape?“, sagte Albus. Jetzt verstand Harry, sein Gesicht hellte sich sichtlich auf und er schüttelte den Kopf bevor er sagte, „nein, du bist nicht unnormal. Homo- oder Bisexualität ist etwas völlig Normales auch wenn es manche Menschen anders sehen. Selbst wenn man sich in Jemanden verliebt, der älter oder jünger ist, ist das nicht unnormal.“ „Ich liebe ihn nicht. Es war wirklich nur eine Wahnvorstellung, das weiß ich mittlerweile“, sagte sein Sohn lächelnd, „bei dir scheint es das aber nicht zu sein.“ „Al, du weißt, dass wir über das Thema Severus nicht sprechen dürfen“, erinnerte Harry ihn als er Schritte hörte. Kurz darauf setzte sich Oliver mit einem Stuhl zu ihnen und nickte, er hatte den letzten Satz gehört. „Stimmt, dürft ihr nicht aber über das Thema der Sexualität dürft ihr reden und nein, du bist in dieser Hinsicht absolut nicht unnormal“, sagte er. „Aber meine Mom sagt das. Und James auch“, murmelte Albus, „Mom will mich in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen. In eines, wo man mich von dieser Abnormalität heilt.“ Sowohl Harry wie auch Oliver starrten sich und Albus fassungslos an. Harry, weil er nicht fassen konnte, dass seine Frau so einen Mist erzählte. Und Oliver, weil er gedacht hatte, dass er die Besuche der Mutter nicht überwachen musste. Er hatte die Gespräche mit Harry für gefährlicher gehalten, scheinbar hatte er sich geirrt. Er konnte nur hoffen, dass es keine negativen Auswirkungen auf die Therapie hatte. „Das kann sie gar nicht“, sagte Harry gerade. Sein Sohn sah ihn fragend an und Harry erklärte, „die Bedingungen von Severus. Verlässt du dieses Krankenhaus ohne Olivers und Hippocrates' Zustimmung, wanderst du direkt nach Askaban. Das weiß deine Mutter eigentlich aber vielleicht sollte ich sie nochmal daran erinnern.“ „Würde er das immer noch machen?“, fragte Oliver interessiert. „Warum sollte er sein Recht nicht mehr wahr nehmen?“, fragte Harry verwirrt. Oliver antwortete nicht, sein Blick sagte allerdings alles und Albus sprach es aus, „vielleicht weil du mit ihm zusammen bist? Vielleicht denkt Mom, dass du ihn soweit zurück hältst, dass sie machen kann was sie will.“ „Ich habe dich hier einweisen lassen, wie kommt sie auf die Idee, dass ich es jetzt unterstützen würde, dass du die Therapie abbrichst?“, fragte Harry wirklich überrascht. Während Albus mit den Schultern zuckte, runzelte Oliver die Stirn. Diese Frau machte mehr Ärger als er gedacht hatte. Aber Harry hatte Recht, es war gegen die Anordnung des Ministeriums, dass Albus das St. Mungo verließ aber diese Frau und ihr eigener Heiler machten ihm schon von Anfang an Probleme. Dabei war der Zeitpunkt wirklich ungünstig denn Albus machte extrem viele Fortschritte. Er konnte es sich einfach nicht leisten, dass die Frau alles mit ihrer verdrehten Weltanschauung kaputt machte. „Harry, kann ich dich kurz sprechen?“, fragte er, „ihr könnt das Treffen nachher natürlich fortführen.“ Harry nickte und folgte ihm nach draußen, Albus sah ihnen fragend nach, blieb aber sitzen. „Was kann ich für dich tun?“ „Wir müssen deine Ex an die Leine legen. Sie kann ja denken was sie will aber sie muss Albus gegenüber die Klappe halten. Wir haben lange gebraucht um ihm klar zu machen, dass seine sexuellen Neigungen etwas normales sind. Ich kann nur hoffen, dass es keinen Schaden verursacht hat“, sagte Oliver wütend. „Wie kann ich dir helfen?“ „Ganz einfach, ich will, dass du das alleinige Sorgerecht für Albus beantragst.“ „Aber er ist volljährig“, warf Harry ein. „Solange er hier im Krankenhaus ist, gilt er als minderjährig. Wir müssen dafür sorgen, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihm hat, ganz einfach. Deinen ältesten Sohn will ich auch nicht mehr hier haben“, sagte Oliver. Harry seufzte leise und sagte, „Oliver, das wird nicht funktionieren. Sie werden mir das Sorgerecht nie geben.“ „Warum nicht?“ „Weil ich mit Severus zusammen bin, offiziell und das schon seit ein paar Monaten. Auch wenn ich es mir gerne anders einrede aber die Gesellschaft wird in ihm immer einen Todesser sehen oder einen Spion oder einen Verräter. Egal wie man ihn sieht, es wird in einer Anhörung genug Leute geben, die der felsenfesten Meinung sind, dass es gefährlich ist wenn ich das alleinige Sorgerecht bekomme solange ich mit ihm zusammen bin“, erklärte Harry, „und nein, ich werde mich nicht von ihm trennen.“ „Das habe ich weder gedacht noch gewollt. Dann müssen wir es anders regeln“, sagte Oliver nachdenklich. „Wie?“ „Ganz einfach, wer nicht hören will, muss fühlen.“ „Aha. Wie willst du das durchsetzen?“ Jetzt grinste Oliver und meinte, „ich werde mit Hippocrates eine Liste über Themen schreiben, die sie nicht ansprechen darf. Hält sie sich nicht daran, wird das Treffen umgehend beendet und es gibt die zwei Wochen Sperrfrist. Hält sie sich drei Mal nicht daran, kann ich eine drei Monatsfrist verhängen. Hält sie sich danach nochmal nicht daran, kann ich die Besuche für ein Jahr untersagen. Dann kann ich auch beantragen, dass sie das Umgangsrecht mit ihm verliert.“ „Das wusste ich nicht.“ „Warum auch? Du hast dich immer an die Regeln gehalten also hatte ich nie Anlass dazu. Aber deine Frau schadet Albus“, sagte Oliver ernst, „das gedenke ich zu ändern. Wir haben so viel Arbeit hinter uns und so viele Fortschritte gemacht, das lasse ich mir nicht kaputt machen. Wenn Albus weiter solche Fortschritte macht, könnte er in ein, zwei Jahren entlassen werden. Aber sie gefährdet nicht nur die Entlassung sondern seinen gesamten Zustand.“ „Aber das wird dauern, oder? In dieser Zeit kann sie sehr viel Schaden anrichten“, sagte Harry. Oliver zuckte mit den Schultern und sagte, „nicht unbedingt. Ab jetzt wird jedes Treffen überwacht und so, wie ich deine Ex einschätze, wird es nicht lange dauern bis sie gegen die Regeln verstößt. Ich glaube, es wird nur ein paar Wochen dauern bis ich die erste Sperre verhängen kann.“ „Was ist mit James?“ „Den kann ich nach dem ersten Fehltritt gleich sperren. Geschwister haben nicht die gleichen Rechte wie Eltern. Sag mal, weißt du warum Lily nicht her kommt?“, fragte Oliver. „Ja, weiß ich. Sie traut sich nicht. Sie weiß nicht wie sie sich ihrem Bruder gegenüber verhalten soll. Wir haben uns darüber unterhalten, ich habe ihr sogar angeboten mit mir zusammen her zu kommen aber sie ist noch unsicher“, erklärte Harry. „Ist irgendwo verständlich. Vielleicht sollte sie mal zu mir kommen, vielleicht kann ich ihr helfen“, sagte der Geistheiler. Harry nickte und fragte, „kann ich zu Albus zurück?“ „Natürlich.“ „Kommst du mit?“ Oliver zögerte einen Moment, schüttelte aber dann den Kopf, „nein, ich denke, du weißt über welche Themen du reden darfst und über welche Themen nicht. Lass Snape raus, dann ist alles gut. Versuch ihn davon zu überzeugen, dass seine Sexualität nicht unnormal ist.“ „Mach ich. Danke Oliver.“ Er wurde erwartet, Albus sah ihn gespannt an und runzelte sofort die Stirn als Harry alleine den Raum betrat. Als Oliver auch danach nicht auftauchte, vertiefte sich das Stirnrunzeln noch. „Darfst du alleine mit mir reden?“, fragte er noch während Harry sich setzte. „Seit deine Mutter so einen Müll erzählt hat, ja, darfst du.“ „Müll?“ „Ja, Albus, Müll“, sagte Harry bevor er sehr ernst wurde, „was deine Mutter da erzählt hat, ist wirklich Müll. Deine sexuelle Orientierung ist absolut nicht unnormal, egal was deine Mutter oder James erzählen. Ja, Heterosexualität wird im allgemeinen als normal betrachtet aber das macht andere Orientierungen nicht unnormal. Sie sind weniger vertreten aber genauso normal. Lass dir niemals einreden, dass das unnormal wäre denn das ist es nicht.“ Sein Sohn sah ihn lange Zeit einfach nur an bevor er leise fragte, „wirklich nicht?“ „Nein, wirklich nicht. Da ist auch nichts, was man heilen müsste. Deine Orientierung ist keine Krankheit sondern ein Teil von dir“, sagte Harry. Er wurde immer noch zweifelnd angesehen und Harry verstand, dass Ginny wesentlich mehr Schaden angerichtet hatte als er geahnt hatte. Er würde später mit Oliver darüber reden müssen. „Was mache ich wenn Mom mich nochmal darauf anspricht?“, fragte Albus leise. „Dann bricht Oliver das Gespräch sofort ab und du hast deine Ruhe. Al, du bist nicht unnormal, du bist völlig normal, wenn man von deiner Erkrankung absieht aber sonst bist du ein ganz normaler, junger Mann“, sagte Harry lächelnd, „wie seit ihr eigentlich auf das Thema gekommen? Ich glaube nicht, dass du das deiner Mutter auf die Nase gebunden hast, oder?“ Zu seiner Überraschung wurde sein Sohn sofort rot und nuschelte etwas, was Harry allerdings nicht verstand. „Nochmal bitte, ich verstehe kein Wort.“ „Das ist peinlich, Dad und....“ „Was und? Al, du kannst mit mir über alles reden“, sagte Harry, der jetzt eine Hand auf seinen Unterarm legte und ihn aufmunternd ansah. Albus sah ihn zweifelnd an und schüttelte schnell den Kopf, „ich weiß nicht ob es die Wahrheit ist oder ob ich es mir wieder nur einbilde.“ Nach dieser Aussage schwieg Harry denn er wusste nicht was er sagen sollte. Diese Aussage war nicht so unwichtig wie er im ersten Moment geglaubt hatte und so hatte er den ersten Kommentar, der ihm auf der Zunge lag, wieder runter geschluckt. „Ich bilde mir es nur ein, oder?“, fragte Albus leise. Harry zögerte, atmete dann tief durch und fragte dann, „um was geht es eigentlich? Ich weiß nicht ob du es dir einbildest wenn ich nicht weiß, worum es geht.“ Diesmal ging das Zögern von Albus aus bevor er flüsterte, „ich finde den einen Pfleger ganz süß und ich glaube, ihm geht es genauso.“ „Wieso glaubst du das?“, fragte Harry vorsichtig nach. Innerlich freute er sich für seinen Sohn, dass er scheinbar Interesse an einem Anderen als Severus gefunden hatte aber er war sich auch nicht sicher, dass es nicht wieder nur Einbildung war. „Weil er es gesagt hat“, sagte Albus. Er wandte kurz den Blick ab und sah ihn dann nur aus den Augenwinkeln an. „Hast du das mal Oliver gegenüber erwähnt?“ „Nein. Es ist bestimmt verboten“, sagte Albus schnell, „ich will nicht, dass er Ärger bekommt.“ Noch bevor Harry antworten konnte, ertönte eine Stimme, „es wäre nicht verboten wenn es auf beidseitigem Einverständnis beruht und beide volljährig sind. Da du momentan nicht als volljährig giltst, müsste das Einverständnis der Eltern eingeholt werden.“ Sohn und Vater drehten sich überrascht um während Oliver den Raum durchquerte und sich setzte. „Warum hast du das in den Sitzungen nie erwähnt?“, fragte der Geistheiler schließlich. Er hatte sich entschlossen dem Gespräch doch wieder beizuwohnen, er wusste schließlich nicht wie viel Schaden Mrs. Potter angerichtet hatte. „Ich wollte nicht, dass er Ärger bekommt. Wir haben nichts gemacht, wirklich nicht, ich schwöre es. Wir haben nichts gemacht“, sagte Albus schnell und mit jedem Wort wurde seine Stimme immer hysterischer. „Ganz ruhig, das habe ich auch nicht gesagt“, sagte Oliver beruhigend, „ich kenne meine Pfleger und keiner würde etwas tun, was verboten wäre. Um wen geht es denn überhaupt?“ „Warum?“ „Weil ich dir dann sagen kann ob es überhaupt in Betracht kommt oder ob du es dir vielleicht wirklich nur einbildest.“ „Kann das sein? Bilde ich mir das nur ein?“, fragte Albus. „Es kann alles sein aber es muss nicht sein“, sagte Oliver, „sag mir bitte um wen es sich handelt.“ „Colin MacArran“, flüsterte Albus und sein Blick drückte reine Panik aus. Er hatte schlicht und einfach Angst, dass er sich das wieder nur einbildete. Doch Oliver grinste plötzlich und meinte, „du musst dir keine Sorgen machen. Colin hat dieselben Vorlieben wie du also ist es durchaus möglich. Das würde erklären warum Colin vor ein paar Wochen bei mir war und sich darüber informiert hat, was er machen müsste um eine Beziehung zu einem Patienten eingehen zu können.“ „Das heißt, ich bilde mir das nicht ein? Bist du sicher? Ich bilde mir das nicht ein?“, fragte Albus plötzlich sehr euphorisch. „Ich bin mir sicher, dass du dir das nicht einbildest.“ Mit einem Freudenschrei fiel Albus dem Heiler um den Hals, Tränen liefen über sein Gesicht während er gleichzeitig schluchzte und lachte. Harry sah sich die Sache schweigend an, scheinbar ging es wirklich langsam bergauf mit seinem Sohn. Erschöpft trat Harry aus den Flammen, der Tag hatte ihn emotional fertig gemacht aber er war glücklich. Albus' Verliebtheit hatte sich wirklich nicht als Einbildung raus gestellt, sie hatten den Pfleger noch zu ihrem Gespräch geholt und dieser hatte alles bestätigt. Harry musste einfach lächeln bei dem Gedanken an ihre Blicke, da waren zwei aber ganz gehörig ineinander verschossen. „Muss ich mir Sorgen machen weil du grinsend mitten im Wohnzimmer stehst und nicht mal guten Abend sagst?“, riss Severus' Stimme ihn aus seinen Gedanken. „Guten Abend“, entfleuchte Harry schneller als er nachdenken konnte. „Aha, jetzt mache ich mir Sorgen. Was ist passiert?“, fragte Severus. Harry blinzelte ihn an, lächelte aber dann wieder und setzte sich zu ihm auf die Couch. „Albus hat sich verliebt“, sagte er schließlich. „Ist das gut oder schlecht?“, war die vorsichtige Gegenfrage. Harry verstand ihn, Severus war bei allem, was seinen Sohn anging, sehr vorsichtig und er hatte auch verlauten lassen, dass er absolut keinen Kontakt wünschte. Weder jetzt noch später irgendwann. „Es ist gut, sehr gut sogar. Ein sehr netter junger Mann, der als Pfleger im St. Mungo arbeitet. Irgendwie haben sie sich dort gefunden.“ „Das ist erlaubt? Pfleger und Patient?“ „Noch nicht, noch haben sie aber auch nichts gemacht. Der Pfleger wird auf eine andere Station versetzt und da Albus momentan nicht als volljährig gilt, muss das Einverständnis der Eltern eingeholt werden. Meins ist schon da und da Ginny niemals ihr Einverständnis geben wird, wollen Oliver und ich es einklagen“, erklärte Harry während er sich an ihn kuschelte, ein Arm legte sich um seine Schultern. „Hast du deinem Anwalt schon geschrieben?“, fragte Severus, „das geht über die Ethikkommission, oder?“ „Ja, zusammen mit Oliver. Hippocrates war schon Zuhause, den informiert Oliver morgen und dann müsste er auch eine Klageschrift einreichen. Ja, es geht über die Ethikkommission.“ „Wie stehen die Chancen?“ „Nach Oliver, sehr gut. Was sollte auch gegen eine Beziehung zwischen zwei jungen Männern sprechen?“ „Wenn es nach deiner Ex geht eine ganze Menge“, sagte Severus trocken. Jetzt grinste Harry und meinte, „wenn Ginny ihre Überzeugung von der Abnormalität einer homosexuellen Beziehung vor der Ethikkommission ausbreitet, haben wir so gut wie gewonnen. Oliver hat mir erzählt, dass eine der Hexen dort in einer Beziehung mit einer Frau lebt. Die Hexe ist sehr beliebt, es wird ihr also nicht schwer fallen den Rest davon zu überzeugen, dass eine normale Beziehung für Albus sehr gesund ist.“ „Abnormalität?“ „Ja, Ginny ist fest davon überzeugt, dass Albus' sexuelle Orientierung eine Krankheit ist, die geheilt gehört. Sie will ihn sogar in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen“, sagte Harry, der gespannt auf die Reaktion seines Freundes war denn dessen Stimme war eben schon um einige Nuancen kälter geworden. Die nächsten Worte bestätigten alles, was er und Oliver vermutet hatten. „Setzt er auch nur einen Fuß außerhalb des St. Mungo auf die Erde ohne das Einverständnis von Hippocrates und Yoxall, bringe ich ihn noch in derselben Stunde persönlich nach Askaban“, knurrte Severus, „die Tatsache, dass wir zusammen sind, ändert rein gar nichts an der Aussage, die ich damals getroffen habe.“ Es herrschte kurz Schweigen und Severus beschlich ein sehr ungutes Gefühl. Warum hatte er nicht einfach die Klappe halten können? Warum musste er auf dem Sohn seines Freundes rum hacken? Es war ja logisch, dass besagter Freund davon nicht begeistert sein würde. Harry bewegte sich jetzt doch statt aufzustehen und zu gehen, so, wie Severus vermutete, setzte er sich kurzerhand rittlings auf seinen Schoß. Severus konnte den erstaunten Gesichtsausdruck nicht unterdrücken, vor allem angesichts des breiten Grinsens, das ihn ansah. „Genau das habe ich Oliver auch gesagt“, sagte Harry. „Vor den Augen deines Sohnes?“, fragte Severus. „Natürlich. Severus, ich habe ihn da einweisen lassen weil er Hilfe braucht und ich habe schon damals hinter deiner Entscheidung gestanden, egal wie unsere Beziehung damals war. Es war schlicht und einfach richtig. Genauso richtig ist es, dass er genau da bleibt wo er ist und daher stehe ich völlig hinter dir“, erklärte Harry während er die Arme um seinen Hals legte und sich etwas näher an ihn kuschelte. Jetzt erst legte Severus die Arme um seine Hüfte und nach kurzem Zögern lehnte er den Kopf an seine Brust. „Ich will deinen Sohn nicht nach Askaban bringen“, murmelte er irgendwann. Harry drückte sich komplett an ihn, legte das Kinn auf seinen Kopf und sagte, „ich weiß aber wenn Ginny das wirklich durchziehen will, muss es sein. Severus, du, nein wir können es uns nicht leisten nachzugeben. Albus muss im St. Mungo bleiben, er ist so klar wie noch nie zuvor in seinem Leben und wenn es nach Oliver geht, kann er in ein oder zwei Jahren entlassen werden.“ „Komplett entlassen?“ „Er wird immer eine Therapie benötigen, oder zumindest eine therapeutische Begleitung aber er sollte in der Lage sein ein normales Leben zu führen. Einen Job annehmen, eine Familie gründen, ein ganz normales Leben halt“, sagte Harry. „Dann müssen wir das durchziehen, egal was es kostet. Wann willst du Weasley kontaktieren?“, fragte Severus gegen seine Brust genuschelt. „Ich schreibe Bill morgen, er soll seine Schwester nett vorwarnen, dass wir nicht zulassen werden, dass sie alles kaputt macht. Aber es ist spät, was hältst du davon wenn wir schlafen gehen?“ „Ich kann gerade sehr schlecht aufstehen.“ Harry lehnte sich grinsend zurück, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf. Er hielt Severus eine Hand hin und im Gegensatz zu früher zögerte dieser nicht sondern ließ sich aufhelfen. „Dann ab ins Bett“, war alles, was er dazu sagte. Seiner Aufforderung wurde mit Freude nachgekommen. Sehr wütendes Klopfen ließ Harry und Severus aufsehen. „Erwartest du Jemanden?“, fragte Severus. „Nein, du?“ Noch bevor er antworten konnte, ploppte es und Fino tauchte auf, zusammen mit einer Phiole. „Mrs. Ginerva Potter steht vor der Tür und will mit Master Potter und Master Snape sprechen“, sagte der Hauself. „Nein“, war alles, was Severus sagte bevor er sich wieder seinen Unterlagen zuwandte. „Ähm, willst du nicht wenigstens wissen worum es geht?“, fragte Harry. „Nein, will ich nicht. Harry, Oliver hat uns gestern mitgeteilt, dass er ihr Treffen unterbrochen hat und die erste Sperrfrist verhängt hat. Worüber könnte deine reizende Ex-Frau wohl mit uns reden wollen?“, fragte Severus. Statt einer Antwort ließ Harry den Kopf hängen und wandte sich dann an Fino, „bist du mutig genug dich ihr zu stellen?“ „Was soll Fino sagen?“ „Sag ihr einfach, dass wir sie nicht sehen wollen und nicht mit ihr reden wollen. Wenn sie etwas von uns will, soll sie sich an Bill Weasley wenden. Dann kannst du einfach wieder verschwinden“, sagte Harry. Fino nickte und verschwand, die Phiole mit dem Sprachtrank verschwand ebenfalls. Das Klopfen hörte kurz auf, setzte aber dann noch wütender wieder ein. Severus zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf die Tür, „Silencio.“ Sofort verstummte das Klopfen. „Sie wird nicht weggehen, oder?“ „Doch, irgendwann wird sie gehen. Hast du nicht noch etwas zu tun?“, fragte Severus ohne von seinen Unterlagen auf zu sehen. „Natürlich aber ich werde mir ja wohl Gedanken machen dürfen, oder?“ „Du musst dir keine Gedanken machen. Die Entscheidung hat Oliver gefällt und als behandelnder Arzt hat er jedes Recht dazu. Wenn deine Ex damit nicht einverstanden ist, soll sie den normalen Weg gehen und sich an die Klinikleitung oder die Ethikkommission wenden. Ich möchte nicht jedes Mal privat belästigt werden wenn sie wieder einen ihrer Anfälle hat“, sagte Severus, der jetzt doch aufsah, „oder willst du ständig nach ihrer Pfeife tanzen?“ „Nein, natürlich nicht aber vielleicht wäre eine Erklärung ganz gut.“ „Wofür? Harry, das ist nicht unsere Angelegenheit. Oliver hat sie vorher informiert was passiert wenn sie sich nicht an die Regeln hält. Sie hat sich nicht an die Regeln gehalten also wurde die Sperrfrist verhängt, fertig. Das ist ganz alleine Olivers Sache. Wir werden in den nächsten Tagen wahrscheinlich ein paar Briefe bekommen aber da gibt es ein paar sehr nette Zauber für. Harry, würdest du dich bitte auf deine Ausbildung konzentrieren? Du hast in vier Tagen eine wichtige Prüfung also lern gefälligst“, knurrte Severus bevor er sich wieder seinen eigenen Unterlagen zuwandte. Harry sah ihn einen Moment etwas verzweifelt an, seufzte dann tief und versuchte das Problem dann beiseite zu schieben. Severus hatte Recht, er musste lernen. Drei Tage später hatte Harry ganz andere Probleme als die Prüfung, die am nächsten Tag stattfinden würde. Denn er und Severus wurden förmlich von Ginny terrorisiert. Jeden Tag tauchten unzählige Briefe auf, Ginny selbst stand mehrmals am Tag vor der Tür und lauerte Harry sogar im St. Mungo auf. „Du bist an allem schuld.“ Diese Worte warnten Harry noch bevor er sich umdrehte und einfach sagte, „ich will und werde nicht mit dir reden. Ich habe genug zu tun.“ „Du wirst mit mir reden. Du bist schuld, dass ich meinen Sohn nicht mehr sehen darf“, fauchte Ginny ihn an. Bevor Harry antworten konnte, mischte sich eine andere Stimme ein, „Mrs. Potter, Sie haben in den letzten Wochen genug Unheil angerichtet, ich erteile Ihnen hiermit Hausverbot für das St. Mungo. Sie dürfen sich wieder hier einfinden wenn die Sperrfrist abgelaufen ist.“ Sowohl Harry wie auch Ginny drehten sich überrascht um, Oliver stand mit zwei Pflegern vor ihnen. „Sie wollen mich einfach raus werfen?“, fragte Ginny wütend, „und der Kerl darf weiter hier rumlaufen. Er ist an allen schuld.“ „Sie verlassen dieses Gebäude auf der Stelle. Begleitet Mrs. Potter hinaus“, wandte sich Oliver an die zwei Pfleger, die jetzt auch die Hexe zutraten. „Das werde ich mir nicht gefallen lassen. Ich werde Sie vors Gamot bringen.“ „Tun Sie das. Jetzt verlassen Sie das Krankenhaus.“ Mehr oder weniger nachdrücklich drängten die Pfleger sie Richtung Ausgang, begleitet von unzähligen Schimpftiraden. „Wieso hast du sie nochmal geheiratet?“, fragte Oliver schließlich. „Sie war damals nicht so. Sie war völlig anders. Ich muss diese Veränderung irgendwie verpasst haben.“ „Belästigt sie Snape auch?“ „Er hat nichts gesagt“, sagte Harry, „aber ich hoffe für sie, dass sie es nicht macht. Severus wird nicht reden sondern den Zauberstab sprechen lassen. Ich konnte ihn bis jetzt davon abhalten Anzeige zu erstatten.“ „Weswegen?“ „Wegen knapp dreißig Briefen am Tag und ungefähr 10 Besuchen in Hogwarts vor unseren Räumen“, seufzte Harry. „Das ist ja schon fast Belästigung.“ „Das ist Belästigung und eigentlich hätte Severus jedes Recht sie anzuzeigen aber hey, es ist meine Ex-Frau, wir können sie nicht einfach anzeigen.“ Oliver schüttelte den Kopf und deutete dann in den Korridor, „geh zu deiner Ausbilderin, sie wartet bestimmt schon auf dich. Überleg dir das mit der Anzeige, es wäre gerechtfertigt. Hier hast du erst mal deine Ruhe, ich gebe eine Nachricht an den Sicherheitsdienst, sie wird das Gebäude erst wieder betreten wenn ihre Sperrfrist abläuft.“ „Danke Oliver.“ „Nicht dafür. Ach ja, dein nächster Termin bei Albus ist übermorgen, gegen 16 Uhr. Passt das?“ „Ja, sehr gut sogar. Bis dann.“ Der Geistheiler nickte nur und machte sich dann auf den Weg. Auch Harry setzte sich in Bewegung aber seine Gedanken waren nicht bei seiner Ausbildung. Der schriftliche Teil der Prüfung lief schon seit gut zwei Stunden als es an der Tür klopfte. Isabella runzelte die Stirn, begab sich aber dann zur Tür um sie leise zu öffnen, die Lehrlinge schrieben einfach weiter. „Hippocrates, was willst du?“ „Ich brauche Harry und zwar sofort“, war die Antwort. „Der sitzt mitten in einer wichtigen Prüfung. Was ist los?“, fragte Isabella. „Seine Ex ist in Hogwarts aufgetaucht und wollte Snape zur Rede stellen, der war nicht sehr erfreut und jetzt stehen die Auroren in Hogwarts.“ „Auroren? Gut, warte hier. Ich hole ihn.“ Damit schloss sie die Tür und begab sich leise zum Platz von Harry, der überrascht aufsah. Sie beugte sich zu ihm und flüsterte, „du sollst nach Hogwarts kommen. Dein Freund hat deine Ex-Frau und die Auroren zu Besuch.“ Harry wurde blass und sah etwas panisch auf seine Prüfung, er war noch nicht mal zur Hälfte fertig. Isabella schien seine Gedanken zu erraten und flüsterte, „wenn ihr fertig seit, meldest du dich umgehend bei mir. Sprich mit keinem deiner Mitlehrlinge, dann kannst du die Prüfung zu ende schreiben. Verstanden.“ „Ja, danke“, gab Harry leise zurück bevor er so leise wie möglich seine Sachen packte und den Raum verließ. Er war sich noch nicht sicher wen er erwürgen sollte, Ginny oder Severus. Als er den Kamin verließ, wurde er bereits erwartet. „Harry, endlich“, sagte Minerva, die mehr als besorgt aussah. „Was ist eigentlich los? Scheiße, ich sollte eigentlich in einer verdammt wichtigen Prüfung sitzen“, knurrte Harry, „was hat er jetzt schon wieder gemacht?“ Zu seiner Überraschung schüttelte Minerva den Kopf und sagte ernst und besorgt, „er weigert sich seine Wunden behandeln zu lassen. Harry, deine Ex hat Severus in der großen Halle angegriffen, mit dem Zauberstab und vor versammelter Schülerschaft.“ Der Weg in die große Halle kam Harry noch nie so lang vor, sie schwiegen die ganze Zeit über. Vor der großen Flügeltür standen mehrere Auroren, Harry erkannte einige seiner ehemaligen Kollegen und sie sahen alle mehr als besorgt aus. Allerdings ließen sie ihn anstandslos passieren. „Harry, endlich. Nimm ihm den Zauberstab ab“, so wurde er von Kingsley empfangen. Harry antwortete nicht sondern versuchte sich erst mal einen Überblick zu verschaffen. Severus befand sich vor dem Lehrertisch, sichtbar verletzt und mit erhobenen Zauberstab, vor ihm gleich drei Auroren, die versuchten ihn zu überreden sich behandeln zu lassen. Harry runzelte kurz die Stirn, warum ließ er sich nicht helfen? „Was ist passiert?“, fragte er Kingsley, „warum lässt er sich nicht helfen? Wo ist Ginny?“ „Mrs. Potter wurde in die Arrestzellen des Ministeriums gebracht. Sie wird dort behandelt und dann wartet sie auf ihre Anhörung. Wir wurden von Professor Longbottom mittels Patronus gerufen. Mrs. Potter ist beim Mittagessen plötzlich in der großen Halle aufgetaucht, hat wohl angefangen Snape zu beleidigen und hat schließlich ihren Zauberstab gezogen. Snape muss wohl nicht damit gerechnet haben, dass sie ihn wirklich verflucht, deswegen ist er verletzt. Er hat sich gewehrt und die restlichen Lehrer haben die Schüler geschützt, dann waren wir auch schon da. Das war vor knapp einer halben Stunde, seitdem bedroht er jeden, der sich ihm nähert, mit dem Zauberstab“, erklärte Kingsley. „Ist sie verletzt?“ „Sagt dir der Sectumsempra was?“ Harry schluckte und fragte, „hat er etwas gesagt?“ „Ja, seltsamerweise sagt er nur, dass er nicht nochmal nach Askaban geht“, sagte Kingsley sichtlich verwirrt. Jetzt machte es Klick bei Harry und er fragte ernst, „was für Konsequenzen hat er zu erwarten?“ „Konsequenzen?“ „Ja, dafür, dass er Ginny angegriffen hat.“ „Harry, ich versteh dich nicht. Er hat sich verteidigt, gut, er hätte sie schocken können aber im Eifer des Gefechts kann man den Zauber schon mal verwechseln. Wir haben die Aussagen sämtlicher Lehrer, es war Notwehr, er hat gar keine Konsequenzen zu fürchten. Warum auch?“ „Weil er das dunkle Mal noch auf dem Arm trägt. Er hat schlicht und einfach Angst, dass ihr ihn wieder nach Askaban schickt. Kingsley, die Zeit in Askaban ist der einzige Zeitraum über den ich nie mit ihm reden konnte“, sagte Harry. So langsam schien es auch Kingsley zu dämmern doch dann schüttelte er den Kopf und sagte, „es gibt unzählige Zeugen, er ist unschuldig und hat sich nur verteidigt. Niemand wird ihn dafür nach Askaban bringen können.“ „Bist du sicher?“ „Hundertprozentig. Wir haben die Aussagen der Lehrer und wir könnten zur Not noch sämtliche Schüler befragen, er hat nichts zu befürchten.“ Harry nickte, dankte ihm undeutlich und ging dann zu Severus, die Auroren ließen ihn bereitwillig passieren. Doch auch er sah sich einem gezogenen Zauberstab gegenüber und der Blick, mit dem Severus ihn ansah, machte ihm klar, dass dieser ihn gar nicht richtig sah. Er schien eher durch ihn hindurch zu sehen, als wäre er in einer ganz anderen Situation und Harry glaubte zu wissen wo und vor allem wann er war. „Severus?“, fragte er vorsichtig. „Ich gehe nicht nach Askaban“, knurrte Severus, der Zauberstab hob sich noch ein Stück und Harry erkannte die Anfangsbewegung des Sectumsempra. „Du gehst nicht nach Askaban“, sagte er schnell und hob abwehrend die Hände, „ich schwöre dir, du gehst nicht nach Askaban. Was hältst du davon wenn du den Zauberstab senkst und wir uns in aller Ruhe unterhalten? Severus, du gehst nicht nach Askaban.“ „Ich gehe nicht nach Askaban, nie wieder“, fauchte Severus, der Zauberstab blieb an Ort und Stelle. „Nein, du gehst nicht nach Askaban. Guck, da ist der Minister, er ...“ Es waren die falschen Worte denn der Fluch verließ den Zauberstab schneller als Harry reagieren konnte. Die Auroren reagierten zum Glück schneller, der Fluch prallte harmlos an einem Schutzschild ab. „Das war jetzt kontraproduktiv“, murmelte Harry bevor er sich langsam von ihm entfernte und zu Kingsley ging. „Es tut mir leid. Das wird jetzt aber Auswirkungen haben, oder?“, fragte er leise. Zu seiner Überraschung schüttelte Kingsley den Kopf und sagte, „nein, ich werde keine Anklage erheben. Was ist los mit ihm?“ „Die Zeit in Askaban muss stärkere, psychische Schäden angerichtet haben als alle gedacht haben. Kingsley, kannst du deine Leute aus der großen Halle bringen? Ich glaube nicht, dass ich ihn aus dem Wahn raus bekomme wenn ihr hier seit“, sagte Harry. „Kommst du mit ihm klar?“ „Ja, komme ich. Mich wird er nicht angreifen, ich habe ihn nicht nach Askaban gebracht. Also?“ „Wir sind schon weg“, sagte Kingsley, der dann die Stimme erhob, „die Auroren machen sich bitte auf den Weg ins Ministerium, es gibt bestimmt noch andere Dinge zu erledigen. Die Sache hier ist geklärt und ihre Hilfe wird nicht mehr benötigt.“ Die Männer und Frauen sahen ihn zwar im ersten Moment seltsam an, verließen die große Halle aber dann. „Harry, er muss irgendwann ins Ministerium kommen wegen seiner Aussage.“ „Keine Chance“, unterbrach Harry ihn sofort. „Aber...“ „Kingsley, wir können froh sein wenn er in den nächsten Wochen niemanden verflucht der nach Auror aussieht. Ich werde ihn definitiv nicht ins Ministerium bekommen. Kannst du nicht herkommen um seine Aussage aufzunehmen?“ Der Minister überlegte einen Moment, nickte aber dann und meinte, „schick mir ne Eule wenn er soweit ist. Und ich würde gleich an die Geistheiler schreiben.“ Jetzt lachte Harry rau auf und sagte, „dann kann ich mich gleich selbst verfluchen. Ich melde mich dann.“ Kingsley nickte erneut und ging dann, genau wie die Lehrer, die von Minerva hinaus geschickt worden. Harry zögerte noch ein paar Momente bis er tief durchatmete und sich wieder zu Severus umwandte. Dieser wirkte zwar merklich entspannt aber noch immer war der Zauberstab erhoben. „Severus, können wir uns normal unterhalten? Du gehst nicht nach Askaban.“ „Ich habe deine Frau angegriffen, die schicken mich nach Askaban“, hielt Severus dagegen, immer noch mit diesem Blick, der Harry zeigte, dass er immer noch nicht wieder im Hier und Jetzt angekommen war. Sie sollten dieses Problem dringend mit Oliver bereden. „Erstens, ist es meine EX-Frau, wir sind seit fast einem Jahr zusammen, falls dir das entgangen sein sollte. Zweitens, hast du sie nicht angegriffen sondern dich verteidigt. Das haben alle Lehrer bestätigt, das hat sogar schon Kingsley bestätigt. Er will auch keine Anzeige gegen dich erstatten. Severus, du bist unschuldig und das wissen auch alle. Du gehst nicht nach Askaban“, sagte Harry wieder während er sich ganz langsam auf ihn zu bewegte. Der misstrauische Blick blieb doch der Zauberstab wurde ein Stück gesenkt. „Ich habe Shacklebolt angegriffen.“ „Er wird keine Anzeige erstatten, er hält dich nur für etwas mehr exzentrisch. Severus, nimm bitte den Zauberstab weg, ich will dir nichts tun und du gehst auch nicht nach Askaban.“ Irgendetwas veränderte sich in den schwarzen Augen, ohne, dass Harry genau sagen konnte, was. Severus blinzelte ihn jetzt an, schien endlich in die Realität zurück zu finden und ließ die Hand mit dem Zauberstab kraftlos fallen. Mit einem unnatürlich lauten Klappern prallte der Stab auf den polierten Boden der Großen Halle. Er sah Harry einfach nur an bis dieser den Abstand zwischen ihnen überbrückte und ihn einfach in die Arme schloss. Nur langsam und zögernd erwiderte Severus die Umarmung, noch langsamer lehnte er den Kopf an seine Schulter. Es dauerte noch länger bis er sich an ihn lehnte und dann hörte Harry. „Ich bin kaputter als ich dachte.“ Harry wusste nicht was er darauf sagen sollte, also strich er ihm nur beruhigend über den Rücken. Dann passierte etwas, was Harry so nie erwartet hatte. Severus' Schultern bebten plötzlich leicht, seine Hände verkrallten sich in seinem Rücken und nach einem leisen Schluchzen spürte Harry wie seine Schulter langsam nass wurde. Er konnte nicht glauben, dass das gerade passierte aber es war für ihn ein gutes Zeichen. Ein Zeichen, dass Severus ihm endlich so weit vertraute, dass er sich ihm gegenüber öffnete und auch so einen Moment der Schwäche zeigte. Und so drückte Harry ihn nur enger an sich, strich ihm über den Rücken und versuchte ihn zu beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)