Perfekt von demona1984 ================================================================================ Kapitel 31: Kapitel 31 ---------------------- Kapitel 31 Vier Wochen später standen Severus und Harry vor dem Eingang eines Muggelhotels. Alles war hell und freundlich, bunte Blumen wuchsen in gepflegten Rabatten entlang des Weges und in großen Kübeln vor dem Eingang. Menschen liefen an ihnen vorbei, schenkten ihnen nur kurze Blicke bevor sie sich wieder abwandten. „Ich will wieder gehen“, sagte Severus gerade. „Nichts. Wir werden erwartet. Außerdem will ich dich in Badehose sehen“, grinste Harry. Er bekam ein leises Knurren und einen mörderischen Blick zu geworfen. Dann wandte Severus ruckartig den Kopf und ging einfach los, Harry folgte ihm mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Schönen guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte die Frau hinter der Rezeption mit einem freundlichen Lächeln. „Snape, wir haben reserviert“, knurrte Severus. Das Lächeln gefror, blieb aber professionell auf ihrem Gesicht während sie im Computer nachsah und schließlich nickte, „ja, hier sind Sie. Ein Doppelzimmer mit dem Premiumpaket. Sie möchten sich bestimmt erst frisch machen und sich danach in den Wellnessbereich begeben. Hier steht, dass Sie eine Sitzung bei Herrn Samuel Miller haben. Soll ich Herrn Miller informieren, dass Sie da sind?“ „Ja. Der Zimmerschlüssel“, forderte Severus. Die Frau sah ihn etwas verschreckt an, warf Harry einen hilflosen Blick zu, nickte aber dann und kramte unter ihrer Theke rum. Schließlich legte sie ein Blatt Papier und eine kleine Plastikkarte auf die Theke. „Mit dieser Karte haben Sie überall Zugang. Sie gilt gleichzeitig als Zahlungsmittel, wenn Sie zusätzliche Dienste nutzen möchten. Der Gesamtbetrag wird Ihnen dann am Ende ihres Besuches in Rechnung gestellt. Wenn Sie dieses Formular bitte noch ausfüllen wollen“, sagte die Frau bemüht ruhig. Statt einer Antwort nahm sich Severus die Karte und ging. Harry seufzte leise und trat an die Theke. „Entschuldigen Sie bitte sein Verhalten, die Anreise war lang und er ist müde“, sagte er lächelnd. „Schon in Ordnung“, gab die Frau mit einem gequälten Lächeln zurück, „unser Therapiebereich ist sehr bekannt und hier kommen viele Menschen mit starken Schmerzen her. Da ist man einiges gewöhnt.“ Harry musste sich beherrschen um nichts zu sagen, er lächelte einfach nur vielsagend und füllte das Formular aus, einige Zeilen musste er frei lassen. Sie hatten schlicht und einfach keine Telefonnummer oder Email-Adresse. Als er das Formular zurückgab, runzelte die Frau zwar die Stirn, sagte aber nichts. „Können Sie mir noch die Zimmernummer geben?“, fragte Harry, „irgendwie konnte ich nicht schnell genug auf die Karte gucken.“ „Zimmer 202. Sie gehen einfach da vorne zu den Aufzügen, zweiter Stock und dann gleich nach rechts“, erklärte die Frau lächelnd, „möchten Sie vielleicht eine zweite Karte?“ „Nein, wir werden uns schon einig“, grinste Harry, „wie lange dauert es bis wir mit Herr Miller sprechen können?“ „Etwa eine halbe Stunde. Sie können sich etwas frisch machen. Der Therapiebereich befindet sich dort hinten links, das Büro von Herr Miller ist gleich die erste Tür links. Soll er Sie nochmal auf dem Zimmer anrufen?“ „Nein, wir gehen dann einfach hin. Sagen Sie ihm, dass wir in einer halben Stunde da sind“, sagte Harry bevor er sich verabschiedete und samt Koffer zum Aufzug ging. Er hoffte, dass sich Severus etwas beruhigt hatte denn er hatte keine Lust dessen schlechte Laune mit zu dem Treffen mit dem Physiotherapeuten zu nehmen. Seine Hoffnung wurde nicht erfüllt. Als er ihr Zimmer betrat, saß Severus auf dem Bett und allein die Haltung zeigte ihm, dass er starke Schmerzen haben musst. Einen Schmerztrank durfte er nicht nehmen denn die Therapeuten hatten gesagt, dass sie ihn möglichst clean kennenlernen wollten und das hieß, dass er vierundzwanzig Stunden vorher keinen Trank nehmen durfte. Eigentlich sollte er gar keinen Trank nehmen aber bei dem Sprachtrank hatte sich Harry die Zähne ausgebissen, er hatte ihn genommen. „Wir werden in einer halben Stunde beim Therapeuten erwartet“, sagte er vorsichtig. Er war sich nicht sicher wie sein Freund reagieren würde doch statt eines Fluches bekam er nur ein müdes Nicken. Harry setzte sich neben ihn, legte eine Hand auf sein Bein und fragte, „wollen wir den Termin verschieben? Wir können auch morgen hin gehen und uns heute ausruhen.“ „Sollte morgen nicht schon deine dämliche Schwimmtherapie anfangen?“, fragte Severus. „Auf einen Tag kommt es ja nicht an wenn es dir heute so schlecht geht.“ „Nein, wir haben diesen Termin und gehen auch hin, ich drücke mich nicht vor einem einfachen Arzttermin“, knurrte Severus. „Frisch machen oder auf dem Bett dösen?“, fragte Harry. Er wurde von der Seite angesehen bevor sich Severus einfach nach hinten fallen ließ, ihn mit sich ziehend. Lachend machte er es sich an Severus bequem, der noch schnell einen Alarmzauber murmelte und dann die Augen schloss. Er würde zwar nicht schlafen können aber die halbe Stunde Ruhe würde ihm gut tun. Genau eine halbe Stunde später standen sie vor der Bürotür des Therapeuten und klopften an. Ein freundliches „Herein“ erklang und sie folgten der Aufforderung. Der Mann, der sie empfing, war groß, blonde Haare und ein freundliches Lächeln, das Severus sofort leise knurren ließ. „Schönen guten Tag,“ sagte er ohne auf das Knurren einzugehen. Während Harry ihn normal begrüßte, schwieg Severus, die halbe Stunde hatte ihm zwar körperlich gut getan aber er hatte immer noch Schmerzen. „Gleich am Anfang, Sie können gerne Samuel sagen, ich fühle mich sonst so alt. Aber setzen Sie sich doch erst mal“, sagte Samuel. „Dann bin ich Harry.“ „Snape.“ Harry ließ demonstrativ den Kopf hängen, sagte aber nichts und auch Samuel sagte dazu nichts sondern schlug stattdessen eine Akte auf. „Ich habe mich nochmal mit Heiler Smethwyck in Verbindung gesetzt um ein paar Fragen zu klären. Interessanterweise habe ich als allererstes eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen zu hören bekommen“, begann Samuel, „erst nach knappen zwanzig Minuten konnten wir dann endlich über meine Fragen reden. Muss ich irgendetwas beachten, was Heiler Smethwyck vergessen hat?“ „Kommt drauf an, was er gesagt hat“, sagte Harry mit einem Seitenblick auf Severus. „Er hat mir einige Notfall-Schutzzauber gesagt. Die Übungen beschrieben, die ihr momentan machen solltet. Ich habe den Diätplan erhalten. Und die dringende Aufforderungen auf ein Nein schnell zu reagieren und nicht zu sagen, dass bei dieser Übung keine Schmerzen auftreten sollten“, sagte Samuel. „Sehr vernünftig“, knurrte Severus. „Ja, mach ihm nur Angst. Was Hippocrates gesagt hat, hat schon Sinn. Wie gehen wir jetzt vor?“, fragte Harry. Samuel sah etwas verwirrt von Harry zu Severus, es war nicht schwer zu erkennen, was er dachte. Warum sprach Severus nicht für sich selber? Aber er würde den Rat seines englischen Kollegen beherzigen und nicht nachfragen. Er wandte sich aber jetzt an Severus, „ich würde Sie gerne untersuchen. Danach kann ich den genauen Therapieplan erstellen.“ „Warum? In der Akte steht alles drin“, knurrte Severus. „Ich würde mir gerne ein persönliches Bild von ihrem Zustand machen. Natürlich steht alles in der Akte drin aber ich könnte einen besseren Plan machen wenn ich Ihren Zustand persönlich sehe“, erklärte Samuel ruhig, „zudem ich so auch einschätzen kann, wo ihre Grenzen liegen und das ohne mich einem Zauberstab gegenüber zu sehen.“ Jetzt grinste Harry während Severus nur nickte und fragte, „welche Untersuchungen?“ „Ein Ganzkörperdiagnosezauber, ein Blutbild und ich würde gerne Ihr Gangbild sehen ohne den Korrigierungszauber“, erklärte Samuel. Wieder kam nur ein Nicken von Severus und zog Samuel seinen Stab und gleichzeitig ein Spritzenbesteck aus der Schublade. „Soll ich raus gehen?“, fragte Harry. Samuel sah fragend zu Severus, der den Kopf schüttelte und den rechten Arm bereits frei machte. Also blieb Harry sitzen während Samuel den Diagnosezauber sprach. In der Zeit, wo die Feder die Ergebnisse aufschrieb, nahm er Severus Blut ab. Er sprach sofort ein paar Zauber auf die Phiole und schon erwachte eine zweite Feder zum leben. Es würde nicht lange dauern bis er die Ergebnisse hatte. Schweigend verglich Samuel die Ergebnisse mit der Krankenakte und er musste feststellen, dass der körperliche Zustand von Snape besser war als zur letzten Untersuchung durch Smethwyck. Ob sie das wussten? „Stimmt etwas nicht?“, fragte Harry. „Doch, doch, es ist alles in Ordnung. Ihnen müsste es wesentlich besser gehen als früher, stimmt das?“ „Ja.“ „Ehrlich?“, fragte Harry überrascht, „du merkst das?“ „Natürlich.“ „Die Diät und die Übungen tun Ihrem Körper gut“, sagte Samuel, „ich denke mit einer entsprechenden Therapie können wir Ihre Bewegungsfähigkeit noch weiter ausbauen. Sie können schwimmen, oder?“ „Ja“, presste Severus zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus. Samuel versuchte sich das Grinsen zu verkneifen, er war froh, dass er sich vor diesem Gespräch mit Smethwyck unterhalten hatte. Sonst wäre er jetzt ernsthaft beleidigt gewesen denn Snape war wirklich extrem unfreundlich. Er freute sich jetzt schon auf die morgige Therapiestunde. „Gut, dann würde ich sagen, wir sehen uns morgen früh nach dem Frühstück. Also um Neun im Therapiebereich des Hotels, ich werde sie erwarten. Sie brauchen nur eine Badehose und ein großes Handtuch“, sagte Samuel lächelnd, „haben Sie noch Fragen?“ „Nein“, knurrte Severus bevor er ohne ein weiteres Wort aufstand und ging. „Ich schlage ihn“, seufzte Harry deprimiert. Samuel grinste jetzt offen und sagte, „verzeih die Frage aber wie hältst du es mit ihm aus? Ihr seit völlig verschieden.“ „Ist mir bewusst und er ist normalerweise auch nicht so. Er will nur nicht hier sein und das zeigt er leider auch offen“, sagte Harry lächelnd. „Harry, darf ich dir eine persönliche Frage stellen?“ „Natürlich, bitte.“ „Hilfst du ihm weil du ein Freund bist oder seit ihr ein Paar?“, fragte Samuel, der seine Neugier einfach nicht mehr im Zaum halten konnte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass diese zwei Männer zusammen waren. Harry grinste und sagte, „auch wenn es mir keiner glaubt und noch weniger Leute es verstehen werden aber wir sind ein Paar. Auch wenn man die Bezeichnung Paar wohl bei Severus nochmal überarbeiten sollte.“ „Ihr seit wirklich zusammen?“, fragte Samuel etwas fassungslos. „Ja, sind wir.“ Samuel warf einen Blick auf die Akte und sah Harry dann seltsam an, der wusste allerdings genau was los war. In der Akte stand auch Severus' sexuelles Problem und er konnte die Gedanken des Heilers förmlich lesen. „Ja, ich weiß um seine Probleme und Schwächen und wir arbeiten an allem, auch wenn manche Dinge momentan unwichtiger sind als Andere. Wir werden alles irgendwie in den Griff kriegen und anfangen tun wir bei seiner Beweglichkeit“, erklärte Harry, „wir sehen uns dann morgen früh.“ „Bis morgen früh.“ Damit verließ Harry das Büro und ließ einen sehr nachdenklichen Heiler zurück. Samuel konnte nicht wirklich glauben, dass diese Zwei ein Paar waren, sie waren einfach zu unterschiedlich. Sein Blick fiel auf die Akte, zu einer sexuellen Beziehung war Snape gar nicht in der Lage und Smethwyck wusste nicht mal warum. Er hatte ihn untersucht und war zu keinem Ergebnis gekommen. Wobei sich Samuel sofort fragte, wie der Kollege diese Untersuchung überlebt hatte. Ihm graute es jetzt schon vor Morgen denn irgendwie glaubte er nicht, dass diese Schwimmtherapie einfach werden würde. Als Harry ihr gemeinsames Zimmer betrat, lag Severus schon umgezogen im Bett. Wie immer in den letzten Tagen ohne Oberteil. Er dachte, dass er schon schlafen würde aber als er näher kam, öffnete Severus die Augen und sah ihn fragend an. „Er wollte wissen ob wir wirklich ein Paar sind“, sagte Harry grinsend. Eine Augenbraue wanderte skeptisch nach oben und Harry sagte, „er hat mir nicht geglaubt.“ „Wer würde das auch glauben?“, fragte Severus. „Nicht schon wieder dieses Thema. Ich geh ins Bad.“ Severus schwieg, er kannte diesen Ton und wusste, dass es egal war, was er jetzt sagte. Also ließ er es gleich. Kurz darauf tauchte Harry wieder auf, frisch geduscht und in seine Pyjamahose gekleidet. Ohne Zögern oder Scheu schlüpfte er unter die Decke und kuschelte sich an ihn. „Severus, versprichst du mir etwas?“ „Was?“ „Versprich mir, dass du morgen wenigstens versuchst nett zu sein“, flehte Harry, „es werden auch Muggel anwesend sein und ich habe keine Lust zu testen wie gut ich den Obliviate noch kann.“ „Wieso werden Muggel anwesend sein?“, knurrte Severus. „Weil das Schwimmbecken zu groß für eine Person ist und du dich sonst verschwimmst.“ „Sehr witzig.“ „Ich scherze nicht, bitte Severus, tu mir den Gefallen und versuche es“, bat Harry, der sich jetzt auf den Ellenbogen stützte und ihn ansah. Schwarze Augen sahen ihn abschätzend an doch dann nickte Severus kurz. „Ich versuche es aber ich garantiere für nichts.“ „Das ist mehr als ich erwarten kann“, sagte Harry, „es ist noch ziemlich früh zum schlafen.“ „Du kannst gerne noch auf bleiben aber ich bin müde und würde gerne schlafen“, gab Severus gähnend zurück. „Kannst du mit den Schmerzen schlafen?“ „Sind nicht schlimmer als sonst also ja. Nun, aufstehen oder schlafen?“ „Ich bleibe hier liegen“, sagte Harry lächelnd. „Dann leg dich hin.“ Harry zögerte, er hätte gerne einen Gute-Nacht-Kuss aber er traute sich nicht danach zu fragen und wenn er ehrlich war, wollte er keinen dieser kurzen, keuschen Küsse. Doch seit dieser einen wilden Knutscherei hatte Severus ihn nicht nochmal so geküsst. „Erde an Harry, bist du noch da?“ „Ja, klar.“ „Natürlich, was spinnst du dir jetzt wieder zurecht?“, knurrte Severus. „Ich hoffe einfach, dass du morgen niemanden verfluchst“, log Harry und Severus glaubte ihm. Mit einem Seufzen legte Harry sich komplett hin, barg den Kopf an seiner Brust und verfluchte sich selbst für seine Feigheit. In solchen Momenten verstand er nicht warum ihn der Hut nach Gryffindor geschickt hatte. Eine Hand legte sich auf seine Taille, warm, weich und mittlerweile so unglaublich vertraut. Er drehte den Kopf um Severus anzusehen, zu seiner Überraschung wurde sein Blick erwidert. „Was ist los?“, fragte Severus ruhig und sanft. „Du hast mich nur einmal richtig geküsst, warum?“, fragte Harry leise. „Warum soll immer ich anfangen?“, fragte Severus zurück. Etwas verwirrt blinzelte Harry ihn an, daran hatte er nie gedacht. „Ich sagte dir bereits, es ist ein Geben und Nehmen, ich habe nicht vor immer zu geben. Ich will dich nicht bedrängen“, sagte Severus. „Du bedrängst mich nicht, das weißt du.“ „Harry, warum soll immer ich den ersten Schritt machen?“, fragte Severus, „das sollte so nicht sein, so funktioniert eine Beziehung nicht.“ „Ich weiß, wir hatten das Thema ja schon oft genug.“ „Warum müssen wir es dann immer wieder wiederholen? Ich dachte, du bist ein tapferer Löwe“, murrte Severus. „Ich fühle mich eher wie ein feiges Kätzchen“, sagte Harry leise. „Keine Tiere im Bett.“ Gegen seinen Willen musste Harry lachen bis er spürte wie die Hand von seiner Taille langsam höher wanderte und schließlich in seinem Nacken zum liegen kam. Lange Finger kraulten ihn leicht und zogen ihn dann näher an Severus, sehr bereitwillig gab er dem Zug nach. Kam ihm sogar etwas schneller entgegen, sehnte den Kuss herbei und zerfloss förmlich als sich ihre Lippen endlich berührten. Doch es blieb wieder bei einem sehr keuschen Kuss, Severus unternahm keinen Versuch den Kuss zu vertiefen und Harry traute sich nicht. Als sie sich trennten, wandte Harry den Blick ab, ihm war es peinlich. „Sieh mich an“, forderte Severus plötzlich. Nur unsicher hob Harry den Blick. „Hör auf dir darüber Gedanken zu machen und lass es einfach auf dich zukommen. Wenn du dich zu etwas zwingst, ist es falsch“, sagte Severus bevor er ihm noch einen kurzen Kuss gab und ihn dann förmlich wieder in seine Schlafposition drückte. „Danke für deine Geduld.“ „Och, du kannst dich morgen revanchieren, du wirst deine Geduld brauchen“, sagte Severus dunkel. „Das hatte ich befürchtet“, seufzte Harry. Er setzte einen Kuss auf Severus' Brust und murmelte, „gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Der nächste Tag begann schlecht, sehr schlecht denn Severus ging es so schlecht, dass er keinen Sprachtrank nehmen konnte. Sein Hals tat schon beim Aufstehen weh und nach dem ersten Hustenanfall nahm Harry ihm den Trank einfach weg. „Vergiss es, du nimmst nicht noch einen Trank wenn du sowieso schon Probleme mit dem Hals hast“, sagte Harry. Er wurde vernichtend angesehen doch diesmal wirkte es nicht, er schüttelte den Kopf und meinte, „Nein. Du wirst dich mit Gesten zufrieden geben müssen.“ „Bist du verrückt? Ich werde garantiert nicht schweigend zu dieser Therapiesitzung gehen, vergiss es.“ „Severus, du bist doch ein großer Junge, du wirst dich schon verständlich machen“, sagte Harry. Severus starrte ihn einen Moment an bevor sich sein Gesichtsausdruck verändert und irgendwie lief es Harry, angesichts dieses verschlagenen Grinsens, eiskalt den Rücken runter. „Du weißt, dass da auch Muggel sind, also kein Zauberstab und keine Schrift in der Luft?“, fragte Harry vorsichtig. Als Severus einfach nur grinsend nickte, wusste Harry, dass das ein sehr, sehr langer Vormittag werden würde. Der Schwimmbadbereich war schnell gefunden, sehr zu Severus' Missfallen doch Harry kannte kein Erbarmen und drohte ihm kurzerhand an, dass er ihn, zur Not, wie ein kleines Kind an der Hand ins Schwimmbad zerren würde. Daraufhin stellte Severus zumindest die offensichtliche Gegenwehr ein und folgte ihm. Ein großes Becken, dass schon teilweise gut besucht war, erwartete sie. Männer und Frauen bewegten sich im Wasser oder auf den Fliesen, einige allein oder zu zweit, schweigend oder in ein leises Gespräch vertieft. Die Angestellten des Hotels waren an ihrer uniformen Kleidung zu erkennen, dunkelblaue Hosen und ein hellgelbes T-Shirt. An den Wänden sah Harry einige Schwimmringe und diese kleinen Bretter, die er als Letztes im Schwimmunterricht in der Schule gesehen hatte. Er stellte sich sofort vor wie er die Menschen hier drinnen in Sicherheit bringen konnte wenn Samuel versuchen würde, Severus mit so einem Brett auszustatten. Er seufzte leise, warum war sein Freund auch so kompliziert? Samuel runzelte die Stirn als er Snape und Harry sah, vor allem als ihm der sehr besorgte Gesichtsausdruck von Harry auffiel. Allerdings wurde sein Blick schnell auf Snape gelenkt denn er war sehr geschockt über dessen körperlichen Zustand, den er gestern so nicht gesehen hatte. Snape war viel zu dünn, er konnte förmlich sämtliche Rippen zählen aber noch mehr schockten Samuel die ganzen Narben. Teils nur dünne Striche, teils ganze Narbenlandschaften und dann dieses geschwollene, rote … Ding an seinem Hals. Er war wohl nie ein attraktiver Mann gewesen aber jetzt war er förmlich entstellt. Was fand Harry an diesem Menschen? Sein Blick blieb an seinem linken Unterarm hängen, das dunkle Mal hob sich stark von der hellen Haut ab. Er wurde sich allerdings des stechenden Blickes bewusst und hob schnell den Blick, schwarze Augen verkündeten ihm einen schnellen Tod wenn er sich nochmal auf das Mal konzentrieren würde. Harry schob sich schnell dazwischen um ihn zu begrüßen, „guten Morgen, Samuel.“ „Guten Morgen, Harry, Mr. Snape, schön, dass ihr gekommen seit“, sagte Samuel lächelnd. „Mal sehen ob du das in einer Stunde auch noch sagst“, murmelte Harry mit einem sehr eindeutigen Blick auf Severus, der aussah als könnte er kein Wässerchen trüben. Erneut runzelte Samuel die Stirn, fing sich aber schnell wieder und wandte sich direkt an Severus, „Mr. Snape, wann waren Sie das letzte Mal schwimmen?“ „Das habe ich ganz vergessen, Severus ist heute auf Gesten angewiesen, er kann heute nicht reden“, warf Harry schnell ein, „aber so weit ich weiß, war er seit über zwanzig Jahren nicht mehr im Wasser.“ „Nach seiner Krankenakte kann er doch aber reden, nur halt mit anderer Stimme“, sagte Samuel, sein Stirnrunzeln wurde immer stärker. Ein Windstoß kam auf und riss gleich drei der rotweißen Schwimmringe von der Wand. Erstaunte Rufe wurden laut, zwei Angestellte kamen sofort angelaufen und räumten auf, entschuldigten sich bei den zwei Frauen, die erschrocken beiseite gesprungen waren. Samuel war auch sofort rum gefahren und drehte sich jetzt ganz langsam wieder zu Severus rum, hier empfing ihn ein Blick, der den Tod versprach. „Also Gesten“, sagte er mühsam beherrscht. „Gute Idee“, sagte Harry schnell. „Sie waren also sehr lange nicht mehr schwimmen?“, fragte Samuel. Nicken von Severus. „Dann würde ich vorschlagen, dass Sie schon mal ins Wasser gehen und sich wieder an das Element Wasser gewöhnen“, schlug Samuel mit einem sehr gequälten Lächeln vor. Wieder ein Nicken von Severus bevor er sich umdrehte und zur Treppe ging. „Es tut mir leid“, murmelte Harry leise. „Sag mir bitte, dass das alles war, was er mit stabloser Magie anrichten kann“, flehte Samuel genauso leise. Harry sah ihn einfach nur traurig und vorsichtig an. „Also noch mehr?“ „Leider ja.“ „Gut, was muss ich beachten damit er mir nicht den kompletten Laden demoliert?“, fragte Samuel. „Reiz ihn nicht und akzeptiere wenn er sich bei einer Übung weigert sie zu tun. Er spielt dir nichts vor und er wird alles mitmachen, was du verlangst aber wenn er Schmerzen hat, kann er sehr unleidlich werden“, erklärte Harry. „In der Akte steht, dass du ihn massierst, wie überlebst du das?“ „Indem ich mich an die Regeln halte. Wenn er reden kann, sagt er mir wenn es unerträglich weh tut und ich höre an dieser Stelle auf. Wenn er nicht reden kann, knurrt er mich einfach an“, sagte Harry grinsend. „Das funktioniert?“ „Oh ja, das funktioniert sehr gut.“ „Dass sollten wir Richard vor der ersten Massage sagen, ich hänge sehr an meinem Kollegen und möchte nicht, dass er im Massageöl ertränkt wird“, sagte Samuel nachdenklich. Harry lachte nur leise während Samuel ihm grinsend zunickte und dann zum Becken ging, Harry folgte ihm nach kurzem Zögern. Er hasste Wasser und schwimmen noch mehr. Er war seit seiner Jugend nicht mehr schwimmen gewesen und der Grund war der Vater des Mannes, der ihn hierher geschleift hatte. Nie würde er die unglaubliche Panik vergessen als er von James Potter mittels Zauber immer und immer wieder im Schwarzen See versenkt wurde. Damals dachte er wirklich, dass er sterben würde. Es war Lily, die ihn damals gerettet hatte doch die wenigen Minuten waren ihm wie Jahre vorgekommen. Seitdem hatte er nie wieder einen Fuß in Wasser gesetzt, das tiefer als seine Hüfte war. Nun stand er hier in diesem verdammten Becken und bereitete sich auf eine Schwimmtherapie vor. Und warum das Ganze? Severus hob den Blick als er Schritte am Beckenrand hörte und sah diesen Heiler und Harry auf sich zukommen. Ach ja, da war sein Grund, nur für ihn tat er das Ganze hier. „So, sind Sie wieder etwas vertraut mit dem Wasser?“, fragte Samuel gerade. Er knurrte ihn leise an. „Das war wahrscheinlich ein Ja, gut, dann fangen wir an.“ Diesmal war das Knurren noch etwas lauter aber Severus fügte sich und folgte den Anweisungen des Heilers. Harry sah sich die Sache vom Rand aus an, er wollte nicht gehen und ihn alleine lassen denn so könnte er vielleicht einen Ausbruch verhindern. Aber er hoffte, dass sich Severus zusammen reißen würde. Doch Severus hatte nach einer knappen halben Stunde ganz andere Sorgen als sein Temperament unter Kontrolle zu bringen denn die ungewohnten Schwimmbewegungen forderten ihren Tribut von seinem Körper. Allerdings ließ er sich nichts anmerken und im Wasser merkte man nicht wie ihm der Schweiß ausbrach. So machte er eine Übung nach der Anderen, auch wenn er sich teilweise nur noch wegen seinem Starrsinn auf den Beinen hielt. Er wollte sich keine Blöße geben. „Samuel, ich glaube, es reicht für heute“, mischte sich Harry ein als der Heiler Severus eine weitere Bahn schwimmen lassen wollte. Der Heiler sah ihn etwas verwirrt an, nickte aber dann und Severus machte sich daran das Becken zu verlassen. Allerdings zögerte er auf der obersten Stufe und jetzt erst fiel es Samuel wie Schuppen von den Augen. Das war nicht nur Wasser auf seinem Körper und das linke Bein zitterte deutlich sichtbar, genau wie der linke Arm. „Du elender Sturkopf“, hörte er Harry leise flüstern während er schon an ihn ran trat und einen Arm um seine Hüfte legte, „du hättest längst aufhören müssen.“ Severus hatte nicht mal mehr die Kraft um ihn anzuknurren. „Soll ich dir helfen?“, fragte Samuel vorsichtig, um ihn anzuknurren reichte Severus' Kraft dann scheinbar doch noch. „Schon verstanden. Soll ich die Stunde bei Richard absagen?“ „Nein, eine Massage ist nicht anstrengend, wir sind dann da, ich würde mir das gerne ansehen, vielleicht kann ich noch etwas lernen. Um Zwei?“, fragte Harry. „Ja, um zwei. Behandlungsraum zwei.“ Harry nickte und schleppte Severus förmlich weg, dieser hatte nicht mal protestiert und allein das zeigte ihm, wie schwach er gerade war. „Duschen, essen und dann Mittagsschlaf“, ordnete Harry in ihrem Zimmer an. Er erntete nur ein schwaches Nicken während sie das Zimmer durchquerten und das Bad betraten. Severus hielt sich an der Handtuchstange fest damit Harry die Hände frei hatte. Mit dem Zauberstab verwandelte er ein Handtuch in einen kleinen Hocker und stellte ihn in die Dusche. „Ausziehen geht selber?“, fragte er. Nicken. „Gut, dann mach dich bemerkbar wenn du soweit bist.“ Wieder ein Nicken. Harry half ihm noch in der Dusche auf dem Hocker Platz zu nehmen und verließ dann das Bad. Er wollte beim Zimmerservice etwas zu essen bestellen. Wirklich überrascht wurde Harry als der Zimmerservice das Essen brachte und neben den abgedeckten Tellern ein kleiner Briefumschlag lag. Neugierig öffnete er ihn und las die wenigen Zeilen, „Hallo Harry, was ich vorhin ganz vergessen habe, Severus kann seine normalen Medikamente wieder nehmen. Sowohl die für den Hals wie auch die Anderen. Für die weitere Therapie ist es nicht notwendig, dass er medikamentenfrei ist. Bis nachher zur Massagestunde. Samuel.“ „Wenigstens etwas Gutes“, murmelte Harry. Er steckte den Brief weg und holte zwei Phiolen raus, die er neben Severus' Teller stellte. Ein leises Pfeifen erklang und er machte sich auf den Weg zum Bad, es war das Signal, dass Severus fertig war. Als er am Tisch saß, hob Severus fragend die Phiolen hoch. „Samuel hat geschrieben, dass du deine Tränke nehmen kannst. Nein, du bekommst keinen Sprachtrank. Die zwei Tränke müssen reichen“, sagte Harry entschieden. Severus legte fragend den Kopf schief, nickte aber und begann zu essen, er war heilfroh über den Schmerztrank denn sein Körper hatte sich dazu entschlossen ihn heute umzubringen. Harry musterte ihn kurz schweigen, begann aber dann auch zu essen. Er wusste ganz genau warum Severus während der Therapiestunde nichts gesagt hatte und es verletzte ihn irgendwie. Wie konnte er immer noch denken, dass er ihn verließ wenn er Schwäche zeigte? Aber wenn er es jetzt ansprach, würde Severus nur alles leugnen. Es war ein Teufelskreis. Irgendwie musste er diesen Kreis durchbrechen, sonst würden sie sich ewig im Kreis drehen. Doch heute würde er nicht mehr viel erreichen. Die Massage verlief, zu Harrys grenzenloser Überraschung, ohne weitere Probleme. Der Masseur hielt sich peinlichst genau an die Anweisungen und ließ von Severus ab sobald dieser ihn anknurrte. Doch es war offensichtlich, dass sich Severus nicht entspannte. Er lag sehr angespannt auf der Liege und war sichtlich erleichtert als es vorbei war. „Du willst was?“ „Mit dir in den Whirlpool, habe ich jetzt schon drei Mal gesagt und ich möchte mich ungern nochmal wiederholen“, sagte Harry. „Warum?“ „Weil du völlig verspannt bist, ich zu müde für eine Massage und das heiße Wasser müsste deine Muskeln zumindest etwas lockern. Also?“ Severus sah ihn einen Moment abschätzend an, nickte aber dann. Er hatte weder die Kraft noch die Nerven um jetzt ewig mit ihm zu diskutieren und wenn er ehrlich war, klang die Idee gar nicht mal so schlecht. „Dann los“, war alles, was Harry sagte. Er hatte ihre Sachen schon zusammen gepackt und zog Severus jetzt kurzerhand aus dem Zimmer, nicht, dass er es sich noch anders überlegte. Als sie später im heißen Wasser lagen, musste Severus zugeben, dass die Idee doch sehr gut gewesen war. Allerdings waren sie nicht alleine und Severus fielen die seltsamen Blicke durchaus auf. Er versuchte sie zu ignorieren aber wieder einmal wurde er daran erinnert, dass er neben Harry einfach eine extrem schlechte Figur machte. Nicht, dass er jemals gut ausgesehen hätte aber er war nun doch schon über sechzig und das sah man ihm auch an. „Würdest du damit aufhören?“, fragte Harry plötzlich. Etwas überrascht und auch fragend sah er ihn an. „Glaubst du wirklich, ich merke das nicht? Du machst dir Gedanken, was die Leute gerade denken könnten. Was denken sie, wenn sie uns zusammen sehen? Was spinnen sie sich zurecht? Hab ich Recht?“, fragte Harry weiter. Severus schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht. Lass sie doch denken, was sie wollen. Was die Schüler über dich gedacht haben, hat dich doch auch nie interessiert. Warum also jetzt? Entspann dich doch einfach und genieß das Wasser. Du kannst die anderen Menschen nicht ändern, oder ihre Meinung über uns also hör auf dir darüber Gedanken zu machen“, sagte Harry bevor er sich etwas bewegte und sich an ihn lehnte, den Kopf auf seiner Schulter. Er sah nicht wie ihn Severus etwas geschockt ansah, er spürte allerdings wie angespannt er noch war. „Entspann dich doch einfach“, bat Harry leise. Er hörte ein leises Schnauben aber entspannen tat sich Severus nicht. Es war diese Tatsache, die Harry schlussendlich den Spaß und die Entspannung verdarb. Er konnte sich einfach nicht entspannen wenn sein Freund stocksteif neben ihm saß. Und so blieben sie nicht lange sondern verließen den Whirlpool schon nach kurzer Zeit. „Es tut mir leid.“ Die Worte standen in der Luft als Harry aus dem Bad, wo er sich bettfertig gemacht hatte, kam. Severus selbst saß auf der Bettkante und hatte den Blick abgewandt. „Warum fällt es dir so schwer? Ich müsste derjenige sein, der da Probleme damit hat“, sagte Harry während er den Raum durchquerte und sich auf seine Bettseite setzte. Als Severus nicht antwortete, rutschte er übers Bett und umarmte ihn von hinten. „Sag schon.“ „Ich bin ein Krüppel und nur in Badehose sieht man das leider auch sehr deutlich.“ Harry verleierte kurz die Augen, drückte sich dann etwas enger an seinen Rücken und murmelte, „das Thema hatten wir abgehakt.“ „Du vielleicht, ich werde jeden Tag beim Blick in den Spiegel daran erinnert.“ „Dann hängen wir die Spiegel ab, ganz einfach.“ „Potter!“ „Ach, sind wir jetzt wieder beim Nachnamen? Severus, ich weiß wie du aussiehst, ich bin nicht blind und ich muss ehrlich gestehen, es ist mir egal. Nein, ich diskutiere jetzt nicht wieder mit dir, warum das so ist. Lass uns schlafen gehen, es ist spät und ich bin müde“, gähnte Harry. Er rutschte weiter in die Mitte des Bettes, Severus mit sich ziehen. Er wehrte sich nicht sondern legte seinen Zauberstab auf den Nachttisch und ließ sich unter die Decken schieben. Er wehrte sich auch nicht als Harry ihn kurzerhand auf den Rücken drückte und sich an ihn kuschelte, die Finger geisterten über seine Brust. „Hör endlich auf dir darüber Gedanken zu machen.“ „Hm.“ „Was für eine sinnvolle Antwort. Gute Nacht, Severus.“ Statt einer Antwort bekam er einen Kuss auf die Schläfe. Die Schwimmtherapie am nächsten Tag musste ausfallen denn Severus konnte sich schlicht nicht bewegen. Auf die Massagen hatte er keine Lust, was er sehr eindrucksvoll in ihrem Zimmer bewies. Harry gab es schließlich aus und schleifte ihn wieder in den Whirlpool und diesmal ließ er sich nicht von den Blicken der anderen Menschen vertreiben. Es dauerte allerdings sehr lange bis sich Severus wirklich entspannte. Eigentlich erst nachdem ihm Harry leise vorgeschlagen hatte, dass er sich einfach vorstellen sollte, dass er in Hogwarts war. Vor den Schülern würde er sich schließlich auch nicht so schämen und von diesem Zeitpunkt schien Severus verändert, er ignorierte die Anderen einfach. „Nein.“ „Komm schon, dir tut es doch gut“, sagte Harry doch Severus schüttelte den Kopf. „Nein. Ich muss zurück nach Hogwarts und du ins St. Mungo. Du hast deine Ausbildung gerade erst angefangen und kannst es dir nicht leisten gleich zu fehlen.“ „Aber ich habe von Isabella die Erlaubnis bekommen extra ein paar Tage länger zu bleiben“, protestierte Harry. „Warum?“ „Wie meinst du das?“ „Was an Warum verstehst du nicht?“, fragte Severus. „Weil es dir gut tut, deswegen möchte ich noch ein paar Tage bleiben“, erklärte Harry, „das wäre das Warum.“ „Ich will es nicht. Du hast dir sämtliche Griffe zeigen lassen. Ich weiß, welche Übungen ich im Wasser machen soll also können wir gehen. Ich will nicht, dass du deine Ausbildung wegen so etwas unterbrichst.“ „So etwas? Es geht hier um dich.“ „Eben und ich bin alt genug um selber auf mich aufzupassen. Harry, es kann nicht sein, dass du jedes Mal springst und alles liegen lässt wenn es mir mal wieder etwas schlechter geht. Ich bin Schmerzen und Unwohlsein gewöhnt und werde nicht gleich tot umfallen“, knurrte Severus, „du bist über vierzig also verhalte dich nicht wie ein Altenpfleger. Ich dachte, wir sind zusammen.“ „Sind wir doch auch“, sagte Harry schnell. „Dann hör auf dich wie mein Krankenpfleger zu verhalten.“ „Ich wollte dir doch nur helfen.“ „Zwischen helfen und mich bemuttern, liegen Welten.“ Harry sah ihn etwas fassungslos an, nickte aber dann zögernd. „Tut mir leid wenn ich dich genervt habe.“ „Mach es einfach nicht wieder“, sagte Severus bevor er endlich mit dem Packen weiter machen konnte. Denn genau dabei hatte Harry ihn vorhin gestört. Dieser setzte sich schweigend in einen Sessel und dachte nach, hatte er mit seiner Sorge wirklich übertrieben? Hosted by Animexx e.V. 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