Perfekt von demona1984 ================================================================================ Kapitel 11: Kapitel 11 ---------------------- Kapitel 11 Hippocrates seufzte leise als es an seiner Tür klopfte, er wusste genau wer davor stand und er hatte so gar keine Lust den Mann zu sehen. Dennoch rief er schließlich, „herein.“ Die Tür wurde sofort aufgestoßen, gleich zwei Männer und eine Frau betraten den Raum. „Minister, Mr. Potter, Mrs. Potter, setzen Sie sich doch bitte. Ich kann mir leider vorstellen worum es geht“, sagte Hippocrates mit einem Handwink auf die Stühle vor seinem Schreibtisch. „Heiler Smethwyck, Sie wissen warum wir hier sind“, sagte Kingsley während sie sich setzten. „Ja, Mrs. Granger war so freundlich mir die Anklageschrift zukommen zu lassen. Meine Eigene dürfte auch mittlerweile auf ihrem Tisch gelandet sein, genau wie die Anklage von Professor Snape“, sagte Hippocrates. „Genau wegen diesem Lügner sind wir hier“, fauchte Ginny. „Lügner?“ „Ja, natürlich. Ich werde ihn wegen Vergewaltigung meines minderjährigen Sohnes anklagen.“ „Mrs. Potter, Sie können Professor Snape natürlich deswegen anklagen aber ich kann Ihnen versichern, dass die Wahrheit vor dem Gamot raus kommen wird. So weit ich informiert bin, besteht Professor Snape auf die Aussage unter Veritaserum“, sagte Hippocrates, „auch wenn ich ihm dringend davon abgeraten habe.“ „Wieso das?“, fragte Harry bevor seine Frau wieder etwas sagen konnte. „Weil Veritaserum ein extrem starker Trank ist und den Körper immens belastet. Wenn man die körperliche Verfassung von Professor Snape in Betracht zieht, ist es eine enorme Belastung für ihn“, erklärte Hippocrates. In Gedanken verfluchte er Severus, der auf den Sprachtrank während der Verhandlung bestand. Sie hatten Stunden lang darüber diskutiert aber in diesem Punkt ließ dieser verdammte Sturkopf nicht mit sich reden. Entweder er bekam den Sprachtrank oder er zog seine Anzeige und seine Aussage zurück. Hippocrates hatte schließlich zugestimmt, für die Zeit der Aussage würde er einen Sprachtrank bekommen. „Ist er überhaupt aussagefähig?“, fragte Kingsley und irgendwie klang er wirklich besorgt. „Wenn es nach mir geht, nein. Da es aber nach ihm geht, ja.“ „Scheinbar will er unseren Sohn ja sehr schnell vor Gericht bringen“, schnaubte Ginny. „Professor Snape möchte die Situation so schnell wie möglich hinter sich bringen.“ „Und dann zum Tagesablauf übergehen? Ja? Womöglich wieder als Schulleiter arbeiten? Das kann doch nicht wahr sein, dass so ein Pädophiler weiter als Schulleiter arbeiten darf“, rief Ginny während sie empört aufsprang. Hippocrates wollte gerade etwas sagen aber der Minister kam ihm zuvor, „Mrs. Potter, ich möchte Sie bitten solche Anschuldigungen zu unterlassen. Auch in unserem Land gilt jeder Angeklagte als unschuldig bis seine Schuld bewiesen ist. Wenn Sie der Meinung sind, dass Professor Snape seine Stellung als Schulleiter nicht mehr ausführen darf, aus welchen Gründen auch immer, so wenden Sie sich bitte an den Schulbeirat oder direkt an das Zaubergamot. Aber ich werde es nicht dulden, dass Sie solche Anschuldigungen hier in den Raum stellen.“ Seit der Zurechtweisung vom Minister verhielt sich Ginny erstaunlich ruhig. Harry warf ihr immer wieder verstohlene Seitenblicke zu, er konnte irgendwie nicht glauben, dass sie so schnell Ruhe gab und er befürchtete, dass er den Sturm noch abkriegen würde. Er hoffte, dass sie wenigstens von der Anklage wegen Vergewaltigung absehen würde. Momentan diskutierten sie wann Snape so weit war um vor dem Gamot auszusagen. Wenn es nach dem Heiler ging, dann würde er ihn am Liebsten noch für drei Wochen hier behalten aber so lange wollte Kingsley nicht warten. „Zwei Wochen, mein letztes Angebot“, knurrte Hippocrates, „so lange dauert seine Entgiftung und bevor die nicht abgeschlossen ist, lasse ich nicht zu, dass er sich wieder Tränke rein schüttet.“ „Wieso Tränke? Es reicht doch das Veritaserum für die Verhandlung“, sagte Harry und auch Kingsley runzelte die Stirn. Man sah dem Heiler an, dass er mit sich kämpfte aber schließlich sagte er, „Professor Snapes Stimme ist durch den Angriff der Schlange damals stark geschädigt. Er benötigt einen speziellen Sprachtrank um mit normaler Stimme und ohne Schmerzen sprechen zu können. Zudem braucht er bestimmte Aufbautränke und Nerventränke, das Gift hatte damals leider viel zu viel Zeit um zu wirken.“ „Woher soll man dann wissen, dass das Veritaserum richtig wirkt?“, knurrte Ginny. „Ich habe den Ministeriumsheilern bereits eine Liste der Tränke zukommen lassen. Mit den genauen Inhaltsstoffen, der Dosierung und den Wechselwirkungen. Zudem wird vor der Verhandlung eine Blutprobe von Professor Snape genommen und von den Heilern untersucht. Nur wenn die Heiler ihr Einverständnis geben, wird Professor Snape an der Verhandlung teilnehmen“, erklärte Hippocrates. „Da kann man auch betrügen“, behauptete Ginny sofort. Wieder kam Kingsley dem Heiler zuvor, „Mrs. Potter, ich hoffe, ich muss Sie nicht daran erinnern, dass die Ministeriumsheiler absolutes Vertrauen vor dem Gamot genießen. Diese Männer und Frauen werden in unregelmäßigen Abständen und völlig unvorbereitet überprüft um Verwirrungen mit Vielsafttrank oder Verschleierungszaubern zu verhindern. Die Aussagen dieser Personen werden vor dem Gamot anerkannt und wenn sie aussagen, dass die Tränke von Professor Snape das Veritaserum nicht beeinflussen, dann wird die Aussage von Professor Snape vor dem Gamot auch ohne Beanstandung anerkannt. Ich muss Ihnen eindringlich ans Herz legen solche Äußerungen in Zukunft genaustens zu überdenken. Sonst haben Sie schneller eine Klage wegen Verleumdung am Hals als Sie Quidditch sagen können.“ Ginny schnaubte wütend, sprang auf und verließ den Raum, allerdings nicht ohne allen drei Männern noch erboste Blicke zuzuwerfen. Alle drei Männer waren sich sicher, dass sich Ginny nicht so schnell geschlagen geben würde. Wie wahr diese Vermutung war, erfuhr Harry als eine Woche später ein großer Bericht im Tagespropheten stand. Fassungslos starrte er auf die Überschrift. „Pädophiler Schulleiter vergreift sich an Schüler.“ Darunter war ein sehr reißerischer Bericht über Snape, der sich an Albus vergriffen haben soll und jetzt die Lüge mit dem Hauselfen auftischte. Einfach sämtliche Fakten waren ins Gegenteil verkehrt worden. Mit einem Fluchen schnappte er sich den Propheten und stürmte ins Wohnzimmer, schnell eine Prise Flohpulver ins Feuer. „Kingsley Shacklebolt, Büro“, rief er und schon war er in den grünen Flammen verschwunden. Er musste mit Kingsley sprechen, sie mussten etwas unternehmen. „Ich habe Sie bereits erwartet.“ So wurden Kingsley, Harry und die zwei Auroren begrüßt als sie die Station für Verletzungen durch Tierwesen betraten. „Also haben Sie den Tagespropheten gelesen“, sagte Kingsley während sie sich kurz die Hände schüttelten. „Ja, und Severus auch.“ „Wie hat er reagiert?“, fragte Harry. Er war als Leiter der Aurorenzentrale hier, zusammen mit zwei seiner Männer. Sie hatten den Auftrag Snape zu den Vorwürfen zu befragen aber irgendwie glaubte er nicht, dass Snape so gerne mit ihnen reden wollte. Die nächsten Worte von Smethwyck bestätigten seinen Verdacht. „Severus hat mir auf seine unwiederbringliche Art und Weise klar gemacht, dass er jeden sofort verfluchen wird, der sein Zimmer heute betritt.“ „Aber haben Sie nicht gesagt, dass er momentan nicht sprechen kann“, sagte Kingsley verwirrt, „so starke, wortlose Flüche dürfte auch er nicht kennen.“ „Sein Hauself hat ihm einen Sprachtrank gebracht, er ist frei und ich selber habe ihm erlaubt, sich hier im St. Mungo um Severus zu kümmern.“ „Wir brauchen eine Aussage“, warf einer der Auroren ein. „Die wird er ihnen heute noch schriftlich zukommen lassen. Minister, je öfters er gezwungen ist diesen Trank heute oder in den nächsten Tagen zu nehmen, umso mehr wird seine Entgiftung dadurch verlangsamt. Die Verhandlung ist in einer Woche angesetzt und so lange wird Severus diese Station nicht verlassen“, sagte Hippocrates. Der Auror, der schon den Einwurf mit der Aussage gemacht hatte, wollte wieder etwas sagen doch Kingsley hielt ihn davon ab, „können Sie garantieren, dass Professor Snape auf der Station bleibt?“ „Er selbst hat es gesagt, er wird hier bleiben.“ „Darauf würde ich mich nicht verlassen“, murmelte Harry, „Snape ist zu gut, wenn der untertauchen will, tut er das auch.“ „Sie können ja zwei Wachen am Eingang der Station lassen.“ „Vor seinem Zimmer“, sagte Kingsley. „Nein. Keine Auroren in meiner Station und ja, ich habe die Unterstützung der Klinikleitung. Das hier ist ein Krankenhaus und kein Gefängnis und wir werden auch keines daraus machen. Severus hat mir versichert, dass er hier bleiben wird und nach seiner Entgiftung vor dem Zaubergamot aussagen wird“, erklärte Hippocrates. „Gibt es noch einen anderen Weg auf die Station?“ „Nur, wenn man ein Hauself ist. Die Station ist mit einem Apparierschutz umgeben und Kamine gibt es nicht. Der einzige Weg führt über diese Tür und da dürfen Sie gerne Wachen positionieren aber ich warne Sie, sobald hier jemand anfängt jeden meiner Leute und jeden Besucher zu kontrollieren, schmeiße ich sie persönlich wieder raus“, sagte Hippocrates todernst. Kingsley sah ihn einen Moment abschätzend an und fragte dann, „übernehmen Sie die Verantwortung, dass er wirklich hier bleibt und in einer Woche vor dem Gamot erscheint?“ „Ja, übernehme ich.“ Harry fragte sich sofort wie dieser Mann so viel Vertrauen in Snape haben konnte aber Kingsley glaubte ihm anscheinend denn er nickte und sagte, „gut, dann bleibt er in Ihrer Obhut. Sie sind dafür verantwortlich wenn er nicht zu seinem Termin erscheint.“ „Damit kann ich leben. Die Auroren?“ „Nehme ich wieder mit und ich werde eine Mitteilung an den Tagespropheten schreiben. Die Leute werden sonst keine Ruhe geben“, sagte Kingsley mehr zu sich selbst als zu jemand Anderen. Harry war es, der dennoch antwortete, „was willst du ihnen sagen? Sie werden auf eine sofortige Untersuchung bestehen.“ „Wir werden sagen, dass die Untersuchung läuft und so lange sie läuft, wird niemand ein Wort darüber verlieren. Es gilt die Unschuldsvermutung, unschuldig bis die Schuld bewiesen ist. Heiler Smethwyck, ich überlasse Professor Snape Ihrer Obhut und wünsche unverzüglich darüber informiert zu werden wenn sich bei ihm etwas ändert und wann er bereit zur Aussage ist. Natürlich nur wenn es sein Gesundheitszustand zulässt“, sagte Kingsley ernst. Der Heiler nickte nur, woraufhin sich Kingsley umwandte und ging. Harry und die Auroren fanden gerade noch Zeit dem Heiler zu zu nicken bevor sie ihrem Vorgesetzten folgten. Hippocrates seufzte leise und ging dann zurück zu Severus' Zimmer. Allerdings öffnete er sie nicht denn er nahm die Warnung von Severus sehr ernst, er würde erst fluchen und dann Fragen stellen. Also klopfte er an und rief, „Severus, ich bin es und ich bin alleine. Kann ich rein kommen?“ „Nein.“ „Jetzt hör auf dich wie ein Kleinkind zu benehmen und steck den Zauberstab weg. Ich komm jetzt rein“, rief Hippocrates. Er wartete noch einen Moment, in dem keine Antwort kam und öffnete dann die Tür. Es kam kein Fluch geflogen aber ihn traf ein Blick, der normal Schüler zittern ließ. Auch er fühlte sich unter diesem Blick nicht wohl. „Was willst du? Hatte ich nicht klar gemacht, dass ich keinen Besuch wünsche“, knurrte Severus. Hippocrates seufzte erneut, zog sich einen Stuhl ran und setzte sich neben sein Bett. „Shacklebolt war hier, genau wie Mr. Potter und zwei Auroren. Sie wollten dir ein paar Fragen über die Vorwürfe im Tagespropheten stellen“, sagte er schließlich. „Sie sollen nur kommen“, knurrte Severus, seine Finger spielten verdächtig mit dem Zauberstab. „Och, dass du jeden verfluchen würdest, der dir nicht passt, ist mir klar. Gut, dass es auch noch Menschen mit Verstand gibt. Sie werden nicht herkommen aber unter einer Bedingung.“ Da Severus ihn nur fragend ansah, fuhr Hippocrates einfach fort, „Shacklebolt hat dich in meine Obhut gegeben. Ich bin dafür verantwortlich, dass du die nächste Woche hier bleibst und deine Entgiftung machst und dass du pünktlich zur Verhandlung vor dem Zaubergamot erscheinst.“ „Auf wessen Veranlassung hin?“ „Meine. Ich vertraue dir, Severus. Du bist ein elender Sturkopf, ein Pessimist aber du bist garantiert kein Kinderschänder. Ich glaube dir und Fino und ich vertraue auch darauf, dass die Wahrheit vor dem Gamot raus kommt aber damit du diese Verhandlung auch überstehst, musst du gesund sein. Das heißt, dass wir deine Entgiftung fortführen und du vor allem keine Tränke mehr nimmst. Der Sprachtrank heute war eine Ausnahme“, mahnte Hippocrates. „Deine?“, war alles, was Severus fragte doch dann nickte er und sagte, „ich werde hierbleiben und mich auch pünktlich zur Verhandlung im Ministerium einfinden, keine Angst.“ „Ich habe keine Angst, ich vertraue dir. Aber versprich mir bitte, dass du keinen weiteren Sprachtrank nimmst. Er schadet dir. Du solltest wirklich darüber nachdenken den anderen Trank zu nehmen.“ „Nein.“ Nur ein Wort und doch hörte Hippocrates so viele Emotionen heraus. Severus würde niemals den anderen Trank nehmen, er hing zu stark an der Vorstellung, dass er seine alte Stimme brauchte um Respekt zu erlangen. Und solange er diese Vorstellung nicht ablegte, konnte ihm Hippocrates auch nicht helfen. „Gut. Themawechsel, du wirst heute mit der Physiotherapie anfangen. Der Trank von dem Jungen hat die Nerventränke blockiert und die Verstärkung der Tränke war auch nicht wirklich hilfreich. Daher werden wir ein Bewegungstherapie beginnen, in der Hoffnung, dass sich deine Muskeln und Nerven wieder daran erinnern, was ihre Aufgabe ist. Nein, darüber lasse ich nicht mit mir reden, du hast allerdings die Wahl zwischen einem Heiler und einer Heilerin“, sagte Hippocrates. „Muss das sein?“ „Ja, muss. Du solltest dich wirklich an den Gedanken gewöhnen, dass du weniger Tränke nimmst und mehr mit Zauber und Gehstock arbeiten.“ Severus sah ihn kalt an und schnarrte, „vergiss es. Die Tränke wirken, hätte sich der Bengel mit seinem Trank nicht eingemischt, würde ich nicht hier liegen sondern hätte meine Ruhe. Ich mache deine sinnlose Therapie nicht mit, fertig. Ich mache die Entgiftung, gehe dann zu meiner Aussage und dann werde ich meine normalen Tränke wieder nehmen. Ich brauche weder den Zauber noch einen Gehstock, noch irgendeine sinnlose Therapie. Hippocrates, tu uns Beiden einen Gefallen und nerv mich nicht.“ Lange sah der Heiler ihn einfach nur an, Severus war der felsenfesten Überzeugung, dass gleich eine ellenlange Moralpredigt folgen würde doch Hippocrates seufzte irgendwann nur leise und erhob sich. „Das ist deine Entscheidung“, sagte er, „die Physiotherapie würde dir wirklich gut tun aber ich werde dich nicht dazu zwingen. Solltest du dich umentscheiden, lass es mich wissen. Du wirst aber hier bleiben und zur Verhandlung erscheinen?“ „Ja, werde ich, mein Wort darauf.“ „Gut, dann sehen wir uns heute Abend.“ Severus nickte nur, was Hippocrates noch einen Seufzer entrang bevor er ging. Er kannte Severus mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er Severus nicht zwingen konnte. Er würde ihm die Unterlagen über die Bewegungstherapie zukommen lassen und vielleicht überlegte er es sich dann noch anders. Auch wenn er das nicht glaubte. Er warf einen letzten Blick in den Spiegel, strich sich nochmal die Robe glatt und entfernte den letzten Fussel vom Stoff. Sein Blick ging kurz zu seinen Haaren doch da war jede Hoffnung umsonst, sie waren schon immer mehr ein Vogelnest als eine normale Frisur und da ihn jeder so kannte, sah er keinen Grund etwas zu ändern. Er fuhr sich müde übers Gesicht und freute sich kurz, dass er keine Brille mehr benötigte. Es war damals eine gute Entscheidung gewesen sich die Augen magisch richten zu lassen. Ein Rauschen ließ ihn aufsehen, Hermine war scheinbar gerade im Wohnzimmer angekommen. Sie hatten sich entschlossen gemeinsam zur Verhandlung zu gehen und Harry war froh um seine beste Freundin. Er streckte seinem Spiegelbild nochmal die Zunge raus und machte sich dann auf den Weg nach unten. Unterwegs dachte er über die vergangene Woche nach. Sie war sehr turbulent gewesen, er war mehr im Ministerium gewesen als Zuhause. Es hatte viele Gespräche mit Kingsley gegeben, genauso mit Hippocrates, der ihm mittlerweile das Du angeboten hatte und ihm auch sehr sympathisch war. Mit Snape hätte er auch gerne vor der Verhandlung noch ein Wort gewechselt aber Hippocrates hatte ihm dringend davon abgeraten denn Snape hatte wohl sehr deutlich gemacht, dass er niemanden sehen wollte. Nun, da war er nicht der Einzige denn auch seine Kinder wollten Harry nicht mehr sehen. Albus wusste natürlich von den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben wurden, schließlich mussten ihm als Angeklagten die Klageschriften vorgelegt werden. Er war empört gewesen aber mehr wusste Harry auch nicht, er hatte nur einen sehr kurzen Brief von Lily bekommen, indem sie ihm das mitgeteilt hatte. Mehr hatte nicht in dem Brief gestanden, keine persönlichen Worte, kein Wort zu den Vorwürfen, nichts. Harry war sich nicht sicher was genau er davon halten sollte aber er hatte Lily nicht weiter bedrängt. Seine Gedanken schweiften kurz zu seiner Frau und deren Familie und schon verdüsterte sich sein Gesichtsausdruck. Es war gut gewesen Kingsley die Pässe der Kinder zu geben denn Ginny hatte wirklich versucht mit den Kindern außer Landes zu reisen. Was natürlich verhindert wurde aber kein gutes Bild auf Albus warf. Mit Harry hatte Ginny nur über Kingsley kommuniziert, sie weigerte sich mit ihm persönlich zu reden doch ihre Familie hatte solche Hemmungen nicht. Sowohl Arthur wie auch Molly und auch Ron hatten ihn aufgesucht und sie hatten alle mehr oder weniger dasselbe gesagt. Sie waren enttäuscht von ihm, dass er seine Kontakte nicht spielen ließ um seinem Sohn zu helfen. Sie verstanden nicht, wie er Snape mehr Glauben schenken konnte wie seinem eigenen Sohn. Von Charlie und Percy hatte er je einen Brief erhalten, dass sie ihn verstanden aber erst mal die Verhandlung abwarten wollten bevor sie Stellung bezogen. Gut, das war nicht weiter verwunderlich denn Charlie war nach dem Krieg wieder nach Rumänien zurückgekehrt und Percy hatte eine Hexe aus Deutschland geheiratet und lebte mit ihr und ihrem Sohn in München. Sie waren Beide weit weg, die Geschehnisse gingen sie nicht wirklich etwas an. Bill, der als Anwalt arbeitete und sich sehr in Hermines Bund für Elfenrechte engagierte, hatte ihm eine Eule geschickt. Es tat ihm leid, dass er gegen ihn arbeiten würde aber er vertrat die Anklage wegen der Versklavung von Fino und der Herstellung und Benutzung des illegalen Bandes. Harry hatte ihm nur geantwortet, dass er es verstand und nicht böse auf ihn war. Wirklich überrascht hatte ihn allerdings George denn der war einfach im Grimmauldplatz aufgetaucht, mit mehreren Flaschen Alkohol und Muggelfastfood. Sie hatten den Abend damit verbracht über die Gott, Merlin und die Welt zu reden, begleitet von Fastfood und Alkohol. Harry musste bei dem Gedanken an den darauffolgenden Tag grinsen, sie waren zusammen auf der Couch eingeschlafen und George hatte ihm am Morgen im Halbschlaf mit seinem Freund verwechselt. Da Harry bis zu diesem Zeitpunkt nicht mal wusste, dass George mit einem Mann zusammen lebte, war er gelinde gesagt etwas überrascht gewesen als er mit Guten-Morgen-Kuss geweckt wurde. George war es unendlich peinlich gewesen aber er hatte ihn auch angefleht, seinen Eltern nichts zu sagen, sie wussten von nichts und dachte, dass er in einer WG lebte. Auch wenn sich Harry etwas über seinen Freund wunderte, wer hätte gedacht, dass gerade dieser Slytherin mit George zusammen kommen würde aber er freute sich für ihn. Nach Freds Tod war George in ein tiefes Loch gefallen und scheinbar hatte es gerade dieser Mann geschafft ihn wieder da raus zu holen. Harry schüttelte nochmal den Kopf, gerade Zabini, er konnte es immer noch nicht glauben aber natürlich hatte er George versprochen, dass er den Mund hielt. „Da bist du ja. Bist du fertig?“ Etwas überrascht, dass er schon unten war, blinzelte Harry seine beste Freundin kurz an bevor er die Frage realisierte und schließlich nickte, „Ja, bin fertig.“ „Bist du auch bereit?“, fragte Hermine besorgt. Sie fand, dass Harry schlecht aussah aber in dieser Situation war das auch nicht weiter verwunderlich. „Ich muss ja, sie werden die Verhandlung nicht verschieben weil ich Schiss habe“, lachte Harry rau auf, „schon komisch, oder? Ich bin offenen Auges in den Tod gegangen aber habe Angst vor einer Verhandlung. Eigentlich müsste ich schon da sein und meinem Sohn den Rücken stärken.“ „Das würde voraussetzen, dass er unschuldig ist und noch mit dir redet“, warf Hermine vorsichtig ein. „Eigentlich sollte ich als Vater davon ausgehen, dass mein Sohn unschuldig ist.“ „Aber das tust du nicht.“ Harry schüttelte den Kopf, er hatte auch lange mit Fino geredet und ja, er glaubte dem Hauselfen und damit war sein Sohn alles, aber nicht unschuldig. „Wir sollten los“, sagte Hermine. „Weißt du, wovor ich die meiste Angst habe?“, fragte Harry während sie sich dem Kamin näherten. „Vor einer Verurteilung?“, vermutete Hermine doch zu ihrer Überraschung schüttelte Harry den Kopf. „Erstaunlicherweise nicht, nein. Ich habe die meiste Angst davor Snape zu sehen.“ „Wieso das?“ „Ich weiß es nicht aber ich fühle mich wie mein elfjähriges Ich vor der ersten Zaubertrankstunde“, sagte Harry. „Du bist erwachsen, er kann dir keine Hauspunkte mehr abziehen oder dir Strafarbeiten aufgeben.“ „Nein, aber er kann mich mit diesem Blick ansehen“, sagte Harry todernst. Sie sahen sich einen Moment an bevor sie gleichzeitig in Gelächter ausbrachen und schließlich zum Kamin traten. „So, jetzt gibt es kein Zurück“, sagte Hermine, die gerade nach dem Flohpulver griff. Harry nickte nur, in seinem Hals bildete sich langsam aber sicher ein dicker Kloß aber er konnte sich davor nicht drücken. Aber eins war ihm absolut klar, egal wie diese Verhandlung ausgehen würde, seine Familie würde er so wie früher nicht mehr wieder bekommen. Hippocrates war sich nicht sicher ob er beleidigt sein sollte. Sein Blick ging kurz zu den zwei Auroren, die ihn und Severus noch im St. Mungo abgeholt hatten. Sie hatten zwar nichts gesagt und sie auch nicht bedrängt aber der Grund ihrer Anwesenheit war klar. Zunächst hatte er angenommen, dass Severus bei ihrem Anblick ausflippen würde aber er hatte nur eine Augenbraue hochgezogen und war ohne ein Wort des Grußes an ihnen vorbei marschiert. Hippocrates sah zur Seite und unterdrückte ein Schnauben angesichts des strammen Schrittes, ja, der Mistkerl hatte sich wirklich durchgesetzt und neben dem Sprachtrank auch noch einen Nerventrank genommen. „Kann ich etwas für dich tun?“, schnarrte Severus in diesem Moment. „Ja, nicht so viel reden.“ „Wir sind auf dem Weg zu einer mündlichen Verhandlung, wie soll ich da nicht reden?“, fragte Severus. „Du hättest einen anderen Trank nehmen können“, sagte Hippocrates, „es gibt zwei weitere Tränke, die dir die Schmerzen nehmen.“ „Aber meine Stimme nicht wieder herstellen. Hippocrates, diese Diskussion hatten wir vor sechzehn Jahren schon mal, über mehrere Wochen und meine Einstellung hat sich nicht geändert. Entweder ich nehme diesen Trank oder ich sage gar nichts“, knurrte Severus. „Was deine Schüler garantiert freuen würde“, grinste Hippocrates. „Garantiert aber das steht nicht zur Debatte, ich brauche meine Stimme und fertig.“ „Sturkopf.“ „Zur Kenntnis genommen.“ Hippocrates schüttelte den Kopf, manchmal war mit Severus kein vernünftiges Gespräch möglich. Sein Blick ging nach vorne, vor ihnen erhob sich die schwere Flügeltür, die mit dem Zeichen des Zaubergamot gezeichnet war. Sie waren da. „Bereit?“, fragte Hippocrates. „Natürlich“, war die klare Antwort. Niemand hielt sie auf als sie den Raum betraten. Nachdem Kingsley das erste Geschrei in den Griff bekommen hatte, wandte er sich an die Ministeriumsheiler. Sie reichten ihm ihre beglaubigten Aussagen, dass das Veritaserum nicht durch Snapes Tränke beeinflusst würde und natürlich eine Phiole mit dem starken Wahrheitsserum. „Professor Snape, wenn Sie bitte vortreten würden“, sagte er während er die Papiere ungelesen in die Akten räumte. Er musste sie nicht lesen denn die Heiler hatten ihn gestern aufgesucht und ihm ihre Aussagen nochmal bestätigt. Snape trat vor ihn, genauso stolz und unnahbar, wie er ihn schon immer kannte. Er reichte ihm ein Pergament, die Einverständniserklärung für das Veritaserum und zum Ausgleich übergab Kingsley ihm die Phiole. Ohne zu zögern trank Snape die Phiole aus, reichte sie ihm dann zurück und begab sich auf seinen Platz. Es war gespenstig still im Raum, keiner wollte dieses Verhör verpassen. Nach ein paar Minuten veränderte sich seine Haltung, der Kopf sackte leicht nach vorne und seine Augen wurden von einem leichten Schleier überzogen. Kingsley wartete noch zwei weitere Minuten ab bevor er mit den ersten Fragen begann. „Wie heißen Sie?“ „Severus Snape.“ „Wann und wo wurden Sie geboren?“ „ Am 9. Januar 1960 in Spinner's End, Cokeworth, England.“ „Wie hießen Ihre Eltern? Welchen Blutstatus hatten sie?“ „Tobias Snape, Muggel. Eileen Prince, Hexe.“ „Welchen Beruf haben Sie gelernt? Welchen Beruf führen Sie momentan aus?“ „Meister der Zaubertränke mit einem Grad eins Abschluss in Salem und Paris. Schulleiter von Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei.“ Kingsley atmete tief durch, das waren die normalen Fragen, die er vor jeder Verhandlung stellen musste. Aber jetzt kamen die Fragen, die alle Anwesenden wirklich interessierten. Er hatte eine Liste mit Fragen vor sich liegen und danach könnten die Mitglieder des Gamot selber noch Fragen stellen aber er war sich sicher, dass seine Fragen alle benötigten Antworten erbringen würden. Er war froh über den permanenten Silenciozauber, der jetzt über dem Publikum und dem Gamot lag. Der Zauber sollte Zwischenrufe verhindern und seine Befragung damit immer wieder unterbrechen. Er sah nochmal schnell neben sich, die magische Feder wartete nur darauf, dass er anfing und sie die Antworten aufschreiben konnte. Also atmete er nochmal tief durch und begann dann: „Kennen Sie Albus Severus Potter? Wenn ja, woher?“ „Ja, ich kenne ihn. Er ist Schüler in Hogwarts.“ „Sie wissen, wie alt Mr. Potter ist?“ „Ja. Sechzehn Jahre.“ „Kennen Sie Mr. Potter näher als es normal zwischen Schulleiter und Schüler ist?“ „Ja.“ „Wie genau gestaltet sich dieses Näher?“ „Wir haben uns umarmt, wir haben uns geküsst, er schläft in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa.“ „Auf dem Sofa?“ „Ja.“ „Warum haben Sie diese Beziehung?“ „Wir hatten diese Beziehung weil ein Trank mir Gefühle für ihn vorgegaukelt hat.“ „Welcher Trank?“ „Der Name ist bis jetzt noch unbekannt.“ „Die Wirkungsweise?“ „Kommt auf die Dosierung an. Bei einer hohen Dosierung wird ein starkes, sexuelles Interesse vorgegaukelt. Bei einer niedrigen Dosierung werden freundschaftliche Gefühle vorgegaukelt. Bei einer längerfristigen Dosierung werden Gefühle, der Liebe ähnlich, vorgegaukelt.“ „Sie haben den Trank längerfristig genommen?“ „Der Trank wurde mir seit dem 3. September vergangenen Jahres verabreicht.“ „Wer hat Ihnen den Trank verabreicht?“ „Mein Hauself Fino. Jeden Morgen in meinem Kaffee.“ „Haben Sie ihn dazu angehalten?“ „Nein.“ „Wer dann?“ „Albus Severus Potter.“ „Woher wissen Sie das?“ „Fino hat es mir gesagt, nachdem ich ihn frei gesprochen habe.“ „Wieso hat er Ihnen das nicht vorher gesagt?“ „Weil er unter dem Einfluss eines magischen Versklavungsbandes stand und sein erzwungener Meister es ihm verboten hat.“ „Mr. Potter hat dieses Band angefertigt und ihm umgelegt?“ „Ja.“ „Haben Sie Beweise dafür?“ „Die magische Signatur von Albus Potter wurde in dem Band gefunden und Fino hat ihn als Hersteller identifiziert.“ „Wann haben Sie diese Gefühle festgestellt?“ „Kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres, den genauen Zeitpunkt kann ich nicht mehr festlegen.“ „Wie waren diese Gefühle?“ „Starke Zuneigung und später Liebe.“ „Wie sind diese Gefühle jetzt?“ „Keine Liebe mehr.“ „Professor Snape, wie sind Ihre Gefühle jetzt?“ „Enttäuschung, Ablehnung, Wut und Verständnislosigkeit.“ „Sie empfinden keine Liebe mehr?“ „Nein.“ „Wann haben Sie sich das erste Mal mit Mr. Potter privat getroffen?“ „Kurz nach Weihnachten.“ „Wo?“ „Im Tränkelabor.“ „Wieso und wie?“ „Ich habe Tränke gebraut und er kam zu mir.“ „Warum?“ „Er wollte sich für sein Weihnachtsgeschenk bedanken.“ „Welches Weihnachtsgeschenk?“ „Ich habe ihm ein Tränkebuch geschenkt.“ „Warum?“ „Weil es mir damals richtig erschien.“ „Wie hat er sich bedankt?“ „Mit Worten.“ „Wann haben sie sich das nächste Mal getroffen?“ „Während der Weihnachtsferien fast jeden Abend.“ „Was haben sie an diesen Abenden gemacht?“ „Wir haben Tränke gebraut. Und uns unterhalten.“ „Wann sind sie sich näher gekommen? Und wie?“ „Am Freitag nach Beginn der Schule im neuen Jahr. Ich habe ihn mit in meine Privaträume genommen.“ „Warum?“ „Weil ich mit ihm alleine sein wollte.“ „Ist er freiwillig mit Ihnen mitgegangen?“ „Ja, ich habe keine Abwehrreaktionen bemerkt.“ „Was haben sie an diesem Abend gemacht?“ „Wir haben uns unterhalten.“ „Worüber?“ „Über die Möglichkeit einer Beziehung zwischen uns und die Gefahren.“ „Welche Gefahren meinen Sie?“ „Diese Beziehung war illegal und ich habe ihn über die Gefahr aufgeklärt, dass ich dafür nach Askaban kommen würde.“ „Sie waren sich also bewusst, dass Sie das Gesetz für den sexuellen Umgang mit Minderjährigen brechen?“ „Ich habe das Gesetz nicht gebrochen.“ „Wie meinen Sie das?“ „Das Gesetz für den sexuellen Umgang mit Minderjährigen besagt, dass Sex vor dem siebzehnten Geburtstag nur mit der Genehmigung der Eltern geduldet wird. Da wir keinen Sex hatten, habe ich kein Gesetz gebrochen. Über Küsse und Umarmungen steht nichts im Gesetz.“ „Sie hatten keinen Sex? Während der gesamten Zeit?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Weil ich nicht nach Askaban will.“ „Wenn Mr. Potter schon volljährig gewesen wäre, hätten sie dann Sex gehabt?“ „Nein.“ „Wieso nicht?“ „Weil er dann immer noch mein Schüler wäre.“ „Da er erst im sechsten Schuljahr ist, wollten sie dann wirklich ein komplettes Jahr warten?“ „Nein, das wäre nicht nötig gewesen. Er wollte nach dem sechsten Schuljahr die Schule wechseln, dann wäre alles legal gewesen.“ „Bleibt der enorme Altersunterschied. Hat der sie nicht gestört?“ „Am Anfang, ja.“ „Und später?“ „Nein.“ „Wie sind Sie darauf gekommen, dass Ihnen ein unbekannter Trank untergeschoben wurde?“ „Ich hatte einen Zusammenbruch auf einer Lehrerversammlung. Professor Minerva McGonagall und Professor Neville Longbottom haben mich ins St. Mungo gebracht. Dort wurde eine Blutprobe entnommen und der unbekannte Trank festgestellt.“ „Wie war diese Blutprobe?“ „Extrem schlecht.“ „Nach Aussagen der Heiler wären Sie in spätestens vier Wochen höchstwahrscheinlich gestorben. Stimmt das?“ „Wenn es die Heiler sagen, dann wohl ja.“ „Wie sind Sie darauf gekommen, dass Ihr Hauself etwas damit zu tun hat?“ „Heiler Hippocrates Smethwyck hat nachgeforscht, woher dieser Trank kommt und dabei ist er auch auf meinen Hauselfen Fino gekommen. Fino hat aber fast jede Frage mit „Das darf Fino nicht sagen“, beantwortet.“ „Wie haben Sie dieses Verbot umgangen?“ „Indem ich ihn frei gesprochen habe. Das Band wirkt nicht bei freien Elfen.“ „Was hat Fino Ihnen dann erzählt?“ „Er hat uns...“ „Wer ist uns?“ „Ich, Heiler Hippocrates Smethwyck und Hermine Granger.“ „Verstehe. Was hat Fino ihnen erzählt?“ „Er hat uns erzählt, dass Mr. Albus Severus Potter ihm das Band umgebunden hat. Dann hat er ihm befohlen den Trank an verschiedenen Schülern auszuprobieren. Als Mr. Potter mit den Ergebnissen zufrieden war, hat er Fino befohlen mir diesen Trank jeden Morgen in den Kaffee zu schütten. Zusätzlich hat er ihm verboten über irgendetwas davon zu reden.“ „Nennen Sie die Namen der Schüler.“ „Das kann ich nicht, ich kenne sie nicht.“ „Haben Sie Fino nicht danach befragt?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Weil es mich nicht interessiert. Es war klar, dass wenn es zu einer Verhandlung kommt, wird auch Fino befragt werden. Dann kann er ihnen die Namen nennen.“ „Es hat Sie nicht interessiert? Warum nicht?“ „Weil es mir egal ist.“ „Es sind Ihre Schüler. Sie haben eine Fürsorgepflicht.“ „Keiner der Schüler hat irgendwelche negative Folgen davon getragen. Anderenfalls hätte mich Madame Poppy Pomfrey darüber informiert.“ „Wissen Sie, warum nur Sie diese extremen Auswirkungen hatten?“ „Darüber streiten sich die Heiler noch. Da der Trank unbekannt ist, sind auch keine Langzeitwirkungen bekannt. Zudem hat Mr. Potter nicht gewusst, dass ich noch andere Tränke nehme. Die Wechselwirkungen sind ebenfalls nicht bekannt. Zudem ich die Tränke immer stärker gebraut habe, das wird auch eine Ursache sein.“ „Wieso haben Sie die Tränke verstärkt?“ „Weil die normalen Tränke nicht mehr gewirkt haben. Vermutlich vertragen sie sich nicht mit dem unbekannten Trank.“ „Hätten Sie die Tränke noch stärker brauen können?“ „Nein. Wenn ich sie noch stärker gemacht hätte, wären sie toxisch geworden.“ „Hätten Sie das gemacht?“ „Vermutlich ja.“ „Warum? Sie müssen doch gewusst haben, dass das gefährlich ist.“ „Weil ich den Schein vor Mr. Potter wahren wollte. Ja, ich wusste, dass es gefährlich war aber meine Gedanken waren vernebelt, ich hätte alles getan um Mr. Potter bei mir zu halten.“ „Das hat sich geändert?“ „Ja.“ „Professor Snape, nochmal die Frage, hatten Sie Sex mit Mr. Albus Severus Potter?“ „Nein.“ „Haben Sie ihn zu irgendetwas gezwungen?“ „Nein.“ „Haben Sie irgendwelche sexuellen Handlungen an ihm vollzogen?“ „Nein.“ „Was haben Sie mit ihm gemacht?“ „Ihn umarmt und ihn geküsst.“ „Sie wussten, dass es illegal ist. Wieso sind Sie diese Beziehung eingegangen?“ „Weil die Gefühle zu stark waren.“ „Dennoch haben Sie keine sexuellen Handlungen mit ihm vollzogen. Warum?“ „Weil ich noch ein Gehirn habe und das auch benutzen kann. Zudem war er minderjährig. Das ist illegal.“ „Wie denken Sie jetzt über Mr. Potter?“ „Ich denke, dass er irgendeine Art der Besessenheit für mich hegt und psychologische Hilfe benötigt.“ „Also sind Sie gegen eine Verurteilung?“ „Nein.“ „Erklären Sie das.“ „Wenn das Zaubergamot der Meinung ist, dass er für seine Vergehen nach Askaban gehen muss, dann ist es so. Meiner Meinung nach ist das allerdings nicht der richtige Weg.“ „Was wäre, Ihrer Meinung nach, der richtige Weg?“ „Eine Beurteilung durch einen Geistheiler und je nach Ergebnis eine entsprechende Behandlung. Er ist jung, er hat eine zweite Chance verdient.“ „Er hätte Sie beinah umgebracht und dennoch sind sie für eine zweite Chance. Haben Sie doch noch Gefühle für ihn?“ „Nein, habe ich nicht. Aber er ist jung, eine Strafe in Askaban verbaut ihm seine komplette Zukunft, das hat kein Zauberer in diesem Alter verdient. Sein Hauptverbrechen richtet sich gegen mich und ich bin bereit diese Klage abzumildern.“ „In wieweit? Er ist wegen versuchten Mordes angeklagt.“ „Er wollte mich nicht ermorden, er wollte eine Beziehung, also genau das Gegenteil. Er konnte nicht wissen, dass sein Trank mich so extrem gefährdet. Ich wäre bereit bei der Klage auf Körperverletzung runter zu gehen.“ „Bleiben die Anklagen der Anderen.“ „Die kann ich nicht beeinflussen.“ „Wieso denken Sie, dass er psychologische Hilfe benötigt?“ „Weil diese Art der Zuneigung und seine Art der Umsetzung nicht normal ist.“ „Sie glauben nicht an ein ehrliches Interesse von Mr. Potters Seite?“ „Nein.“ „Wieso nicht?“ „Ist diese Frage ernst gemeint? Kingsley blinzelte kurz, eine Gegenfrage sollte unter Veritaserum nicht möglich sein. Snape saß immer noch genauso da wie vorher doch irgendetwas erschien ihm anders. Sein Blick ging zu den Heilern, der Vorderste schüttelte den Kopf und damit war die Befragung vorbei. Er hätte sich zwar gewünscht, dass er ihm noch mehr Fragen stellen konnte aber das war nun mal die Gefahr bei Veritaserum. Je nach geistiger Stärke des Betroffenen hielt es unterschiedlich lange und Snape hatte einen sehr starken Geist. Er sah wieder zu Snape, der sah ihn mit klaren Augen an und wartete scheinbar darauf, dass er entlassen wurde. Eine weitere Aussage unter Veritaserum war erst in zwei Wochen wieder möglich, früher hatten sich alle Heiler dagegen ausgesprochen. Snapes Gesundheitszustand würde das nicht mitmachen. Kingsley griff nach seinem Zauberstab und befreite das Zaubergamot von dem Schweigezauber, die Zuschauer ließ er vorsorglich aus. Denn so, wie einige Zuschauer gerade aussahen, würde er die Verhandlung abbrechen müssen wenn er den Schweigezauber auch von ihnen nahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)