Perfekt von demona1984 ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Kapitel 7 Missmutig sah sich Albus um, er wollte nicht hier sein aber er hatte schlussendlich wirklich keine andere Wahl gehabt. Nicht mal sein Severus hatte verhindern können, dass er mit James und Lily nach Hause reisen musste. Obwohl er Severus erst heute morgen verlassen hatte, vermisste er ihn jetzt schon. Ja, er hatte die Nacht bei ihm verbringen dürfen, leider auf der Couch und mit einer verschlossenen Schlafzimmertür zwischen ihnen. Zumindest hatten sie zusammen gefrühstückt, etwas, was Albus eigentlich jeden Morgen haben wollte. Vielleicht konnte er ihn nach den Ferien dazu überreden, die Sehnsucht sollte dann groß genug sein. Er seufzte leise, warf seine Tasche auf sein Bett und ließ sich daneben fallen. Er hatte sich auf sein Zimmer zurückgezogen, kaum, dass sie in diesem verfluchten Haus angekommen waren. Nicht, dass er etwas gegen das Haus an sich gehabt hätte aber nachdem seine Eltern es renoviert hatten, war nichts mehr von dem alten Charme geblieben. Jetzt war es hell, nett, freundlich, das perfekte Zuhause für die perfekte kleine Familie. Er musste sich zusammenreißen um nicht zu kotzen. Nachdenklich drehte er sich auf den Rücken, starrte die blassgelbe Decke an und verfluchte seine Eltern innerlich ein weiteres Mal. Warum hatten sie ihn nicht in Hogwarts lassen können? Bei seinem Severus. Gerade jetzt, wo es so gut lief. Wie sollte er die zwei Wochen nur überleben? Vor allem mit seinen Geschwistern und deren besten Freunden. Für morgen hatten sich die Weasleys angekündigt und das bedeutete die Wahl zwischen Pest und Cholera. Pest waren in diesem Fall Hugo und Rose und die Aussicht einen Nachmittag unter minderbemittelten Jugendlichen zu verbringen. Cholera war ein Nachmittag mit seinen Eltern und den Weasleys, die in ihm das schwarze Schaf der Familie sahen und ihn in keinster Weise ernst nahmen. Wie sollte er den morgigen Tag nur überstehen? „Albus, Post für dich.“ Überrascht sah Albus von seinem Frühstück auf. „Von wem?“, fragte er misstrauisch. Wer sollte ihm schon schreiben? Seine Mom drehte den Brief rum und runzelte sofort missbilligend die Stirn. „Malfoy“, war alles, was sie Zähne knirschend sagte, sie machte allerdings keine Anstalten ihm den Brief zu geben. „Mom, mein Brief“, sagte er und streckte auffordernd die Hand aus. Ginny zögerte einen Moment, es sah fast so aus als wollte sie ihm den Brief nicht geben doch schließlich reichte sie ihm den Brief. „Was schreibt er?“, wollte sein Vater sofort wissen. „Ich habe ihn noch nicht mal gelesen und selbst wenn, geht es dich nichts an. Es ist mein Brief“, sagte Albus knurrend. Er wurde überrascht angesehen, seine Mutter schluckte sichtbar einen Kommentar runter und auch sein Vater sagte nichts mehr. „Darf ich dann aufstehen?“, fragte Albus. „Natürlich. Aber denk dran, Ron und Hermine kommen zum Mittagessen und da bist du bitte auch da“, sagte Ginny. „Natürlich, Mom“, war alles, was Albus sehr höhnisch raus brachte während er schon aufstand und nur wenige Momente später die Küche verlassen hatte. Während Harry seinem Sohn traurig und etwas ratlos nachsah, musste sich Ginny zusammen reißen um nicht aufzuspringen und ihm nachzugehen. „James, Lily, würdet ihr uns bitte einen Moment alleine lassen?“, fragte sie mühsam beherrscht. „Klar, ich muss eh noch ein paar Briefe schreiben“, kam von Lily während James seine Eltern fragend ansah aber dann mit den Schultern zuckte und zusammen mit seiner Schwester den Raum verließ. „Harry, so kann es nicht weiter gehen.“ „Was genau meinst du?“, fragte Harry misstrauisch. Ginny sah ihn empört an und deutete auf die Küchentür, „wie kannst du zulassen, dass er so mit dir redet?“ „Er hat aber Recht, es ist sein Brief. Es sollte mich nicht interessieren, was drin steht“, gab Harry zurück. „Aber er ist von Malfoy.“ „Falsch, Ginny. Er ist nicht von Malfoy, er ist von dessen Sohn und wenn wir mal ehrlich sind, haben wir dem Jungen nie eine Chance gegeben.“ „Aber er ist ein Malfoy.“ Harry seufzte leise und sagte, „das ist nur ein Name. Ginny, Liebes, sind wir nicht etwas alt für diese Schulstreitigkeiten? Malfoy hat seine gerechte Strafe bekommen und meinst du nicht, er hatte es schon schwer genug? Der Vater und die Ehefrau tot, die Mutter irgendwo außer Landes, das Familienvermögen enteignet und der Name Malfoy ist auch nicht mehr das wert, was er früher war. Er hat nach dem Krieg ganz unten angefangen, als Laufbursche im Ministerium und er hat sich alles selber erarbeitet. Er ist nie wieder negativ aufgefallen, nicht mal der Junge ist jemals negativ in Hogwarts aufgefallen. Wir haben dem Jungen nie eine Chance gegeben. James und Lily haben ständig Freunde mit Heim gebracht und Albus haben wir es immer verboten, das ist doch nicht fair. Auch wenn du es nicht gerne hörst aber wir haben Albus falsch behandelt.“ Ginny starrte ihn fassungslos an, schüttelte aber dann den Kopf und sagte, „Malfoy bleibt Malfoy und solange ich in diesem Haus wohne, wird keiner dieser Familie einen Fuß hinein setzen. Malfoys Vater hat bekommen was er verdient hat und seine Mutter hat sich einfach feige aus dem Staub gemacht. Er hätte nicht mal ins Ministerium rein kommen dürfen aber nein, er hat ja angeblich eine zweite Chance verdient gehabt. Nein, hatte er nicht. Er ist ein verdammter Todesser, noch immer und er wird sich auch nie ändern. Ich will nicht, dass ein Mitglied meiner Familie mit so etwas Umgang hat, es reicht, dass Albus sich über jedes Verbot hinweg setzt. Wir werden jetzt den Tisch abräumen und dann noch etwas aufräumen, schließlich will ich mich vor meinem Bruder und Hermine nicht schämen müssen. Ich will kein Wort mehr über Malfoy oder seine Brut hören.“ Harry wollte etwas sagen aber sie schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab und erhob sich, begann die Teller abzuräumen. Für sie war das Thema erledigt und Harry kannte seine Frau gut genug um zu wissen, dass sie es todernst meinte. Allerdings konnte er nicht wirklich fassen, was sie da gesagt hatte. Fast wie betäubt begann er ihr zu helfen. Unterdessen war Albus in seinem Zimmer angekommen und sah verwirrt auf den Brief. Wieso schrieb Scorpius ihm? Sie hatten in den letzten Wochen nur sehr wenig Kontakt gehabt denn obwohl er sein bester, und einziger, Freund war, hatte er nie verstanden was Severus ihm bedeutete. Gut, dass er den unbrechbaren Schwur geleistet hatte denn so konnte er ihn wenigstens nicht verraten. Also warum schrieb er ihm jetzt? Etwas neugierig öffnete er den Brief und wollte beginnen zu lesen als die Schrift hell aufleuchtete und sich veränderte. Erst dann konnte er die Wörter identifizieren und schon nach wenigen Worten war ihm klar, dass nicht Scorpius sondern Severus ihm geschrieben hatte, „Hallo Albus, bitte sei nicht verwirrt weil sich die Schrift verändert hat. Auf dem Brief liegt ein Verschleierungszauber denn ich bin mir nicht sicher ob deine Eltern nicht deine Post lesen. Sollte dies so sein, werden sie einen Brief von Scorpius vorfinden, indem er bedauert, dass du über die Ferien nicht in Hogwarts bleiben konntest und dass er dir schöne Ferien wünscht. Nur, falls deine Eltern fragen. Aber das glaube ich nicht, ihnen wird nicht mal aufgefallen sein, dass es nicht Scorpius' Siegel ist sondern das von Lucius. Nun, der braucht sein Siegel ja nicht mehr also kann ich es für meine Zwecke nutzen. Du selbst wirst natürlich meinen Brief lesen können und bevor du dich wunderst warum ich dir überhaupt schreibe, ich vermisse dich. Ich weiß, du bist noch keinen ganzen Tag weg aber ich kann nichts dafür und irgendwie hoffe ich, dass es dir genauso geht. Wenn es dir nichts ausmacht und du Freude daran hast, können wir uns gerne über die Ferien schreiben. Ich werde dir heute Abend meine Eule schicken, deine Eltern kennen sie nicht denn ich nutze sie nur für wichtige Dinge und Briefe an deine Eltern gehören ganz eindeutig nicht dazu. Schreib als Adresse einfach Scorpius Malfoy drauf, die Eule weiß wo sie hinfliegen muss. Ein sehr intelligentes Tier, wenn du mich fragst aber genau deswegen habe ich sie mir damals bei Lucius ausgesucht. Auch wenn sie wirklich nicht zu mir passt aber ich möchte nicht zu viel verraten, du wirst schon sehen. Ich weiß gar nicht was ich noch schreiben soll, ich habe lange keinen persönlichen Brief mehr geschrieben. An wen auch? Nun kann ich ja dir schreiben, wenn du das möchtest natürlich. Ich hoffe durch die Briefe können wir uns die Wartezeit bis zu unserem Wiedersehen etwas verkürzen und in dieser Hoffnung möchte ich den Brief auch beenden. In der Hoffnung noch heute von dir zu hören Sehnsuchtsvoll Severus.“ Er fühlte sich wie auf der berühmten Wolke Sieben, sein Severus vermisste ihn und das nach nicht ganz einem Tag. Der Trank wirkte perfekt, wobei, das war gar nicht mehr der Trank, das waren bestimmt schon Severus' eigene Gefühle. Ja, er liebte ihn und er vermisste ihn. Albus lächelte, sein Severus liebte ihn. Er freute sich jetzt schon darauf ihn wiederzusehen, es müsste eigentlich ein Leichtes sein ihn davon zu überzeugen, dass er bei ihm schlafen durfte. Man musste ja nicht gleich miteinander schlafen, es gab ja noch so viel Anderes was man miteinander machen konnte. Das konnte ja nicht alles unter Strafe stehen. Er las sich den Brief nochmal durch, die Eule würde ihm wahrscheinlich nochmal einen gefälschten Brief von Scorpius bringen und er würde auch erst dann antworten. Die Gefahr, dass jemand den Brief unbeabsichtigt las, war viel zu groß also würde er ihn erst nach dem Abendessen schreiben und dann sofort abschicken. Er las den Brief ein drittes Mal, es war einfach zu schön, dass sein Severus ihn vermisste. Mit dem Gedanken, dass er sich die ganzen Ferien über mit seinem Severus schreiben konnte, war die Aussicht auf den Besuch der Weasleys gar nicht mehr so schlecht. Das Mittagessen und der Nachmittag waren weit weniger schrecklich als Albus angenommen hatte. Hugo und Lily hatten sich sofort nach dem Mittagessen in Lilys Zimmer eingeschlossen und machten wer weiß was. Albus war der felsenfesten Überzeugung, dass die Beiden ein Paar waren aber ihre Eltern waren natürlich der ebenso felsenfesten Überzeugung, dass sie nur beste Freunde waren und natürlich nie etwas unmoralisches tun würden. Natürlich nicht. Rose hatte James zu Zauberschach herausgefordert und so waren diese Beiden in der Bibliothek verschwunden. Wieder war auffällig, dass er total überflüssig und ein absoluter Unfall war. Ohne ihn wäre die Personenanzahl perfekt gewesen, ihre Dads schwelgten in Erinnerungen an früher und ihre Mütter waren bei einem Frauengespräch in der Küche. Nur wer blieb noch übrig? Genau, das ungeliebte mittlere Kind. Zumindest hatten seine Eltern Mitleid mit ihm und hatten ihm erlaubt, sich in sein Zimmer zurückzuziehen um dort zu tun, was auch immer er wollte. Was sich als gar nicht so einfach herausstellte aber schlussendlich wandte er sich den Hausaufgaben zu. Er hatte es seinem Severus ja schließlich versprochen und ein Versprechen gegenüber seinem Severus würde er halten. „Da kommt 'ne Eule“, nuschelte Hugo mit vollem Mund, was ihm sofort einen missbilligenden Blick seiner Mutter einbrachte. Alle Blicke gingen in die Richtung, in die er deutete und schnell war ein weißer Punkt ausgemacht, der sich ihnen gemächlich näherte. Sie hatten das Abendessen in den magischen Garten des Grimmauldplatzes, den Harry nachträglich hatte erbauen lassen, verlegt. „Hedwig“, flüsterte Harry so leise, dass es nur Albus, der direkt neben ihm saß, hörte doch er wusste, dass es nicht seine geliebte Schneeeule war. Während der Rest rätselte, wem die Eule gehörte und zu wem sie wollte, wusste Albus Beides schon. Er musste Severus zustimmen, dieses weiße Tier passte so gar nicht zu ihm. Ein Uhu oder sonst eine schöne, große, edle Eule würde besser zu seinem Severus passen. „Ich glaube, der will zu Albus.“ „Nicht schon wieder Malfoy“, murrte Ginny und damit hatte sie sofort die Aufmerksamkeit ihres Bruders. „Malfoy? Was will Malfoy von Albus?“, fragte er. Bevor Ginny zu einer, wahrscheinlichen Hasstirade ansetzen konnte, sagte Harry, „nicht Draco Malfoy sondern sein Sohn Scorpius.“ „Macht es das besser?“, fragte Ron, „Malfoy ist Malfoy. Albus, sag bloß, dass du immer noch mit dem Typen rum hängst.“ „Ja, ich hänge immer noch mit meinem besten Freund rum“, fauchte Albus während er aufstand. „Wir sind noch nicht fertig“, mahnte Ginny. Sie erntete damit nur ein Schnauben, „das ist mir scheißegal. Ich bin doch hier eh das schwarze Schaf, der böse Slytherin, der auch noch mit einem Todessersohn befreundet ist. Entschuldigt mich, das muss ich mir echt nicht geben. Ich werde euch nicht weiter belästigen, ich habe einen Brief zu schreiben und ich habe Hausaufgaben zu machen.“ Er nahm die Eule, die mittlerweile auf seiner Stuhllehne saß, vorsichtig hoch und verließ den Garten. Den empörten Ruf seiner Mutter ignorierte er. Harry verstand die Welt nicht mehr. Nach dem unglücklichen Abgang von Albus hatten sie die restlichen Kinder auf ihre Zimmer geschickt und es sich bei einem Glas Wein und Whisky im Wohnzimmer bequem gemacht. Das Gesprächsthema drehte sich seit Anfang an um Albus, Scorpius und Malfoy. Gut, damit hatte er gerechnet, mit den Meinungen seiner zwei besten Freunde allerdings nicht denn sie stimmten Ginny in allen Punkten zu. Selbst Hermine war der Meinung, dass Scorpius ein absolut schlechter Umgang für Albus war und dass er sofort etwas dagegen unternehmen musste. Das Wie sprach allerdings niemand an, vor allem weil es wahrscheinlich auch keiner wusste wie er Albus den Kontakt verbieten sollte. Sie waren in einem Haus, sie waren sogar in einem Zimmer und er glaubte nicht, dass Snape ihm den Gefallen tat die Zwei auseinander zu legen. Vor allem wollte Harry das gar nicht mehr, er hatte in den letzten Wochen sehr viel nachgedacht und er war zu dem Entschluss gekommen, dass sie Albus sehr unfair behandelt hatten. Und, dass er Scorpius kennenlernen wollte. Er wollte den Jungen kennenlernen, den sein Sohn als besten Freund bezeichnete, es war nur noch eine Frage des Wie. „Harry, sag doch auch mal was.“ Die Stimme seines besten Freundes holte ihn aus seinen Gedanken doch ihm wurde eine Antwort abgenommen weil Ginny mit einer weiteren Tirade gegen Malfoy begann. Also schaltete Harry wieder ab und überlegte weiter wie er mit Scorpius Kontakt aufnehmen konnte. Leider kam er nur zu einem einzigen Ergebnis. „Scorpius, kommst du mal bitte.“ Die Stimme seines Vaters hallte durchs Haus und ließ den Jungen etwas überrascht aufsehen. Sein Vater klang sehr ernst und er war sich sicher, dass er nichts verbrochen hatte um diesen Ernst zu verdienen. Dennoch beeilte er sich der Aufforderung nachzukommen und fand sich sehr schnell im Büro seines Vaters ein. „Ja?“ „Setz dich bitte.“ Noch unsicherer nahm Scorpius vorm Schreibtisch Platz und beäugte misstrauisch den Brief, den sein Vater in den Händen hielt. „Dad? Was kann ich für dich tun?“ „Du könntest mir erklären warum ich hier einen Brief von Harry Potter habe, in dem er fragt, ob er dich treffen darf. Wahlweise hier bei uns oder an einem neutralen Ort. Er schreibt außerdem, dass er gegen meine Anwesenheit bei diesem Treffen nichts einzuwenden hat und da du dich ja eh schon jeden Tag mit Albus schreibst, soll ich die Antwort einfach mit der Schneeeule mitschicken“, sagte Draco. „Aber ich schreibe mich doch gar nicht mit Albus“, protestierte Scorpius sofort und sein Vater nickte, „und weder du noch ich besitzen eine Schneeeule.“ „Jetzt bin ich verwirrt.“ „Ich auch, mein Sohn.“ „Aber wer schreibt sich dann mit Albus? Wie kommt Mr. Potter auf die Idee, dass ich das bin?“, fragte Scorpius. „Mich würde eher interessieren was Potter für ein Interesse an meinem Sohn hat.“ „Hat er das nicht geschrieben?“ „Hier steht nur, dass er dich kennenlernen will. Scorpius, möchtest du mir eventuell etwas sagen?“, fragte Draco. Sein Sohn sah ihn einen Moment fragend an bevor er verstand worauf Draco hinaus wollte und lachend den Kopf schüttelte, „nein, ich habe kein Interesse an Mr. Potter. Er ist mir eindeutig zu alt, er könnte mein Vater sein.“ „Bist du sicher?“ „Ja, Dad, bin ich. Ich habe kein Interesse an Mr. Potter“, wiederholte Scorpius lächelnd, dass er bisexuell war, wusste sein Vater schließlich schon seit einem Jahr. Dennoch sah sein Vater ihn einen Moment abschätzend an, nickte aber dann und fragte, „bleibt die Frage, was er von dir will und wer sich, in deinem Namen, mit Albus schreibt?“ „Vielleicht möchte er einfach den besten Freund seines Sohnes kennenlernen, Zeit wäre es ja“, schlug Scorpius vor. „Gut möglich. Bleibt Teil zwei.“ „Die Briefe müssen mit einem Siegel versiegelt gewesen sein. Nur die Familie Malfoy hat unsere Siegel also genau wir Zwei und Großmutter, und ich glaube irgendwie nicht, dass sie sich mit Albus schreibt“, sagte Scorpius, „außerdem hat sie keine Schneeeule. Der letzte Brief kam doch mit einem Kauz. Also wer hat eine Schneeeule und ein, wahrscheinlich gefälschtes Malfoysiegel?“ Scorpius beobachtete fasziniert wie sein Dad grübelte um plötzlich sehr langsam sehr blass zu werden. Was bei einem Malfoy schon echt schwer war denn sie waren für eine sehr helle Haut bekannt. „Dad?“ „Nicht gefälscht“, murmelte Draco. „Du weißt, auf wen beide Punkte zutreffen?“ „Ja aber das kann nicht sein.“ „Dad, eine Antwort wäre toll.“ „Es gibt nur eine Person außerhalb der Familie, die ein Malfoysiegel hat und das ist Severus Snape.“ „Wieso hat Professor Snape ein Malfoysiegel?“, fragte Scorpius. Er versuchte ruhig zu bleiben doch innerlich wollte er am liebsten schreien. Wenn sein Dad jetzt die richtigen Schlüsse zog und ihm die richtigen Fragen stellte, könnte er Albus durch sein Schweigen vielleicht endlich helfen. „Es ist das Siegel meines Vaters, Severus hat es als Andenken behalten und er besitzt auch eine Schneeeule. Sie stammte aus unserer Zucht“, sagte Draco nachdenklich. „Wir züchten keine Schneeeulen.“ „Nicht mehr aber mein Vater hatte mal welche und davon hat sich Severus eine ausgesucht, sehr treues, intelligentes Tier aber er hat sie so gut wie nie benutzt. Aber wieso sollte er Albus Potter schreiben?“ Diesmal antwortete Scorpius nicht, konnte er nicht doch seinem Vater fiel sein Schweigen nicht auf. Draco starrte nachdenklich auf Brief und dann auf seinen Sohn, der fragend eine Augenbraue hob. In solchen Fällen fiel Draco auf, wie ähnlich er ihm eigentlich war, er hatte äußerlich nichts von seiner Mutter Astoria aber charakterlich war er sein genaues Gegenteil. „Dad?“ „Willst du dich mit Potter treffen?“ „Hast du was dagegen?“, fragte Scorpius, der um das angespannte Verhältnis zu Harry Potter aus der Jugendzeit seines Vaters wusste. „Das war nicht meine Frage, Scorpius. Meine Frage war, ob du dich mit ihm treffen möchtest“, hielt Draco dagegen. Etwas unschlüssig zuckte sein Sohn mit den Schultern und meinte, „vielleicht kann ich mich dann auch in den Ferien mal mit Albus treffen, er könnte uns besuchen kommen, das wäre schon toll. Also ja, ich würde mich schon gerne mit ihm treffen. Aber nicht jetzt, ich habe genug Stress mit den Prüfungen, da brauch ich nicht noch die Nervosität vor dem Treffen mit dem Vater meines besten Freundes. In den Sommerferien wäre perfekt.“ „Soll ich ihm das so schreiben?“ „Wie erklärst du, dass der Brief nicht mit der Schneeeule kommt? Oder willst du Professor Snape schreiben?“, fragte Scorpius. „Das lass mal meine Sorge sein. Ich werde ihm also schreiben, dass er nach den Prüfungen hierher zum Kaffee kommen kann.“ „Dann kannst du ihm gleich 'ne Kriegserklärung schicken.“ Draco grinste bei dem trockenen Kommentar und sagte, „wenn er meinen Sohn kennenlernen will, muss er sich mit mir arrangieren. Dazu muss er wohl oder übel den Mut aufbringen hierher zu kommen, ich tu ihm auch nichts.“ Das Letzte war mit einem Zwinkern gesagt worden, was zu einem Schnauben führte. „Ich seh uns schon das Haus renovieren weil ihr mit den Zauberstäben diskutiert.“ „Scorpius, wir sind Beide erwachsen, wir werden ja wohl über diese Kinderstreitigkeiten hinweg sein. Wir haben uns gegenseitig das Leben gerettet, da werden wir ja normal miteinander reden können“, sagte Draco. „Warum habt ihr das bis jetzt noch nie?“ „Warum sollten wir?“ „Eure Söhne sind beste Freunde“, schlug Scorpius vor. „Die Familie Potter hat gleich zu Beginn klar gestellt, dass du ihn und er dich nicht besuchen darf. Was soll ich da machen? Ich habe in eurem ersten Schuljahr unzählige Briefe an die Potters geschrieben, mit der Bitte, dass ihr euch treffen dürft und ich habe genauso viele, mehr oder weniger nette Briefe erhalten, in denen diese Bitte abgeschlagen wurde“, erklärte Draco, der sich noch gut an seinen am Boden zerstörten Sohn erinnerte. Ein Elfjähriger, der nicht verstand warum er seinen besten Freund nicht besuchen durfte. Auch Scorpius erinnerte sich, es hatte lange gedauert bis er das akzeptiert hatte doch wirklich verstanden hatte er es nie. „Wann schreibst du ihm?“, fragte Scorpius um das unangenehme Schweigen zu durchbrechen. „Heute noch, oder morgen. Ich muss mir erst mal überlegen was genau ich schreibe.“ „Und die andere Sache?“ „Du meinst die Tatsache, dass mein Patenonkel sich scheinbar unter falschem Namen mit einem minderjährigen Schüler Briefe schreibt?“, fragte Draco. Diesmal nickte Scorpius nur und wieder fiel es seinem Vater nicht auf. „Das geht mich eigentlich nichts an. Weißt du da was?“ Scorpius spürte wie sich das Schwurmal erhitzte, diese Frage ging in verbotenes Gebiet und deswegen musste er schweigen. Er durfte nicht mal den Kopf schütteln oder nicken, er konnte nur schweigen oder den Raum verlassen. Diesmal fiel Draco das Schweigen auf, er hob fragend eine Augenbraue bevor sein Blick auf Scorpius' rechte Hand fiel. Deutlich waren die Schwurmale zu sehen. „Deinem Schweigen entnehme ich, dass dieses Thema durch deinen übereilt geleisteten unbrechbaren Schwur unter Verschluss steht. Da mein Herr Sohn mir nur gesagt hat, dass er den Schwur wegen seinem besten Freund geleistet hat, ging die Sache also von Potter Junior aus. Was mich zu der Frage führt, was Potter Junior mit meinem Paten zu tun hat?“, sagte Draco, der nicht wirklich auf eine Antwort wartete sondern gleich fort fuhr, „du kannst mir nichts sagen. Potter Junior wird mir nichts sagen und Severus flucht mich in die nächste Woche, wenn ich ihn auf ein Thema anspreche, von dem ich ausgehe, dass es sehr intim ist. Also lass ich es.“ Scorpius sah seinen Vater fassungslos an, er konnte nicht glauben, dass es ihm so egal war. „Wieso?“, konnte er heraus pressen. „Weil ich im Moment keine Möglichkeiten habe, irgendetwas zu machen und mal ehrlich, Severus ist alt genug um zu wissen was er tut. Wenn er wirklich Interesse an Potter Junior hat, muss er sich mit Potter auseinandersetzen, nicht mit mir. Er kennt die Strafen, wenn es auffliegt und er muss mit dem Risiko leben. Scorpius, ich weiß nicht wie du in diese Sache hineingeraten bist und ich werde immer hinter dir stehen aber bei einem unbrechbaren Schwur kann ich dir einfach nicht helfen. Es tut mir sehr leid aber ich kann dir in diesem Fall nicht helfen“, sagte Draco und er klang wirklich aufrichtig. Es tat ihm weh, dass er seinem Sohn nicht helfen konnte aber gegen die Magie, die in einem unbrechbaren Schwur steckte, hatte er keine Chance. Was ihn natürlich nicht davon abhalten würde ein paar Nachforschungen anzustellen. Doch jetzt konnte er ihm nicht helfen. „Tut mir leid“, sagte er nochmal leise. „Schon gut, das war mir schon klar, Dad. Schreibst du Potter etwas von den Briefen?“ „Nein. Ich werde mir eine Ausrede für die fehlende Schneeeule ausdenken. Scorpius, versprich mir bitte etwas.“ „Was?“ „Pass auf dich auf. Lass dich nicht in Dinge mit reinziehen, die dich nach Askaban bringen könnten. Ich möchte dich dort nicht besuchen müssen und unser Anwalt braucht nicht mehr Arbeit als sonst. Pass bitte auf dich auf“, bat Draco. Sein Sohn stockte einen Moment, lächelte aber dann und nickte, „ich pass auf mich auf, versprochen. Dad, ich setz mich wieder an die Hausaufgaben.“ Dracos Blick ging zur Uhr, Abendessen würde es erst in zwei Stunden geben und er hatte eigentlich keine Lust mehr auf Arbeit. „Was hältst du davon, wenn wir eine Runde zusammen fliegen?“, fragte er. „Ehrlich? Hast du Zeit?“ „Ja, bis zum Abendessen. Komm. Verschieben wir die düsteren Gedanken auf später“, sagte Draco lächelnd während er schon aufstand und um den Schreibtisch rum ging. Sein Sohn sprang förmlich auf und folgte ihm Freude strahlend, es kam sehr selten vor, dass sein Vater Zeit für einen gemeinsamen Flug hatte. Diese Chance würde er sich nicht entgehen lassen. „Potter, kannst du dir mein Gesicht vorstellen als ich deinen Brief in den Händen hielt? Wie kommt es zu diesem plötzlichen Sinneswandel? Bisher wolltest du den besten Freund deines Sohnes auch nicht kennenlernen. Was hat sich geändert? Hast du nachgedacht und bist endlich zu dem Entschluss gekommen, dass unsere dumme Kinderstreiterei nicht auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen werden sollte? Respekt, Potter. Nur etwa fünf Jahre zu spät. Weißt du eigentlich, wie ich mit meinem elfjährigen Sohn gelitten habe als ich ihm immer und immer wieder erklären musste, dass er seinen besten Freund nicht sehen darf? Wie ich mir immer neue Ausreden habe einfallen lassen müssen? Weißt du, wie es ist wenn der eigene Sohn am Weihnachtstag weinend zusammenbricht weil er das Geschenk seines besten Freundes auspackt und wieder nicht versteht, warum er ihn nicht sehen darf? Es ist ein Albtraum wenn man sein Kind an Weihnachten Stunden lang in den Armen hält und hofft, dass es sich beruhigt. Wenn man es ins Bett bringt und noch scheinbar ewig sein Weinen hört. Hattet ihr dasselbe Problem oder habt ihr es einfach ignoriert? Ihr habt nicht mal im Ansatz verstanden, was diese Freundschaft für Scorpius bedeutet hat. Nicht bei dem Namen Malfoy, nicht mit dem Charakter seiner Mutter, nicht bei einem ehemaligen Todesser als Vater. Es hat viele Monate gedauert bis Scorpius verstanden hat, dass dein Sohn zwar sein bester Freund ist aber dass seine Familie ihn nicht mal kennenlernen will und auch jeden Besuch verbietet. Wenn es nach mir ginge, würdest du meinen Sohn nicht zu Gesicht bekommen. Vor allem mit der Aussicht, dass Beide bald siebzehn werden und dann besuchen dürften, wen und wann sie wollen aber ICH bin bereit diesen sinnlosen Kinderstreit für unsere Kinder zu beenden. ICH war schon vor fünf Jahren dazu bereit. Nach Absprache mit Scorpius sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir dich am ersten Tag der Sommerferien um 15 Uhr zum Kaffee erwarten. Du darfst Albus gerne mitbringen, ich möchte den besten Freund meines Sohnes ja bereits seit fünf Jahren kennenlernen aber tu uns allen einen großen Gefallen und lass deine Frau daheim. Wir alle wissen, dass die Kluft Weasley-Malfoy größer ist als zwischen Weißer und Schwarzer Magie. Bevor du dich wunderst warum ich meinen Brief nicht mit dem täglichen Brief meines Sohnes mitschicke, ich schreibe nicht deinem Sohn sondern dir und ich bin durchaus in der Lage einen Namen auf den Briefumschlag zu schreiben und ihn meiner Eule ans Bein zu binden. Ich erwarte keine Antwort aber die Höflichkeit würde es gebieten. Da ich die Höflichkeit der Familie Potter kenne, werde ich mich überraschen lassen. Hochachtungsvoll Draco Malfoy.“ Er war froh, dass er alleine war als der Brief mit dem seltsam gefärbten Uhu ankam denn er hatte Tränen in den Augen. Nein, zumindest er hatte nie gedacht, dass dieses Umgangsverbot den jungen Malfoy so mitnahm. Genau wie Ginny war er davon ausgegangen, dass er genau wie sein Vater und Großvater war, genauso arrogant und eingebildet und deswegen hatten sie sich nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Die verstorbene Mrs. Malfoy hatte er nie gekannt aber er hatte sich damals nicht vorstellen können, dass sie sich sehr von ihrem Mann unterschied. Wenn er jetzt darüber nachdachte, hatte er nur den ersten Brief von Malfoy gelesen, die Restlichen hatte Ginny immer sofort verbrannt. Hatte sie sie überhaupt gelesen? Wenn ja, hatte sie das Leid des Jungen so kalt gelassen nur weil er Malfoy mit Nachnamen hieß? Harry schüttelte den Kopf, das konnte er sich nicht vorstellen, und sah wieder auf den Brief. Den Termin würde er fest in seinen Kalender eintragen, allerdings unter einem anderen Namen denn Ginny sollte lieber nichts davon erfahren. Ein Schuhu ließ ihn aufsehen, der Uhu hatte den Kopf schief gelegt und schuhute ihn gerade nochmal an. „Sollst du auf eine Antwort warten?“, fragte Harry, was er sich allerdings nicht vorstellen konnte. Kopfschütteln. „Was machst du dann noch hier?“ Der Uhu deutete auf seine Kaffeetasse und nach einem Moment, den Harry ihn einfach nur anstarrte, lachte er und schob die Tasse vor das komplett rotbraune Tier. Er hatte nicht einen einzigen schwarzen Punkt auf den Federn. Wären die Federohren nicht gewesen, hätte er es nicht für einen Uhu gehalten. Dieser trank jetzt begeistert einen Schluck Kaffee, schuhute ihn nochmal an und flog dann zum Fenster raus. Harry sah ihm einen Moment nach und entschied, dass das Tier genauso seltsam war wie sein Besitzer. Seine Gedanken gingen zurück zu ebendiesem Besitzer, er würde ihm natürlich antworten und das Treffen definitiv annehmen. Er überlegte, ob er Ginny nicht doch davon erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie würde es nicht verstehen, würde es ihm ausreden wollen und wenn sie das nicht schaffte, würde sie Tagelang beleidigt sein und es ihm bei jeder Kleinigkeit vorhalten. Auf diese Art von Streit hatte er keine Lust, er hatte allgemein keine Lust auf Streit. War das der Grund warum er immer nachgab? Warum er alles runter schluckte und einfach keine Widerworte gab? Er wusste es nicht. Harry seufzte leise, holte dann Pergament und Feder und begann den Antwortbrief an Malfoy zu schreiben. Es wurde vielleicht langsam Zeit, dass er einige Fehler aus der Vergangenheit ausbügelte. Er klopfte ein weiteres Mal an, ein leises Rumpeln ertönte und dann langsame Schritte. Es dauerte noch einen Moment und dann wurde die Tür aufgerissen und er sah sich seinem Paten gegenüber, den er seit dem Krieg nicht mehr gesehen hatte. Schwarze Augen weiteten sich geschockt und Severus war schon im Begriff die Tür wieder zuzuschlagen als Draco schnell sagte, „ich möchte mit dir über die Benutzung des Malfoysiegels, deine Briefe im Namen meines Sohnes und deine Schneeeule reden.“ Krach, die Tür fiel ins Schloss. Etwas fassungslos starrte Draco das schwarze Holz an, er hatte eigentlich gedacht, dass das reichen würde damit Severus ihn rein ließ aber scheinbar hatte er sich geirrt. „Severus, entweder ich rede mit dir oder mit Harry Potter. Es wird ihn brennend interessieren, dass du seinem minderjährigen Sohn Briefe schreibst und das im Namen meines Sohnes. Das Ministerium wird es auch interessieren, hast du solche Sehnsucht nach Askaban?“ Es folgte noch ein Moment der Stille bevor eine sehr genervte Stimme knurrte, „komm halt rein.“ Mit einem zufriedenen Grinsen öffnete Draco die Tür und trat ein. Doch das Grinsen verging ihm schnell als er Severus' Gesichtsausdruck sah. „Setz dich“, knurrte dieser mit einem Deut auf einen Sessel, zeitgleich schwang er den Zauberstab und ein Stapel Pergament erschien auf dem Tisch zwischen ihnen. „Was ist das?“, fragte Draco misstrauisch. „Unterlagen über Artefakte, die auf jede erdenkliche Weise in den Besitz der Malfoys gekommen sind. Dazu zählen Erpressungen, Bestechungen und Mord. Das Ministerium wird sehr erfreut sein wenn es diese Unterlagen zu Gesicht bekommt. Die Wiedergutmachungszahlungen dürften dein restliches Vermögen so gründlich aufbrauchen, dass selbst Scorpius' Urenkel noch Schulden haben. Zudem die Beweise, dass du nicht ganz so unschuldig an einigen Überfällen warst, wie du so gerne betonst“, erklärte Severus kalt, „gehe ich wegen dir nach Askaban, gehst du mit und du verurteilst deinen Sohn zu einem Leben in Armut, in tiefster Armut. Weder du noch er können in eurem Leben genug verdienen um diese Schulden auszugleichen.“ Fassungslos starrte Draco seinen eigenen Patenonkel an. Er konnte nicht glauben was er da gerade hörte aber ein Blick in dessen ernstes Gesicht zeigte ihm, dass Severus das todernst meinte. „Du würdest dein eigenes Patenkind nach Askaban bringen?“, fragte er mit schwacher Stimme. „Ja.“ „Wegen einer, wie auch immer gearteten Beziehung zu einem minderjährigen Schüler? Dem Sohn eines Mannes, den du schon immer verabscheut hast?“ „Ja.“ „Severus, was ist nur mit dir passiert? Erst brichst du jeden Kontakt ab und dann so etwas. Das kann nicht dein Ernst sein“, keuchte Draco. Er fühlte sich wieder wie kurz nach dem Krieg, der Vater tot, die Mutter weg, wie sehr hätte er seinen Paten gebraucht aber dieser hatte jeden Kontaktversuch im Keim erstickt. „Mein voller Ernst“, sagte Severus gerade. „Aber...“ „Kein Aber. Du hast mit den Drohungen angefangen, ich haben nur erläutert wie es weitergeht. Was ich mit Albus Potter zu tun habe, geht dich nichts an.“ „Du benutzt den Namen meines Sohnes“, protestierte Draco. „Er wird es überleben, es ist nur für diese Ferien. Draco, ich werde nicht mit dir diskutieren. Du hast gesagt, was du sagen wolltest, ich habe gesagt, was nötig ist, du kannst also gehen“, schnarrte Severus mit dieser Stimme, die Draco sonst nur gehört hatte wenn er einem bedauernswerten Schüler Punkte abzog und Strafarbeiten aufbrummte. Wie die damaligen Schüler fühlte er sich plötzlich klein und unbedeutend. Severus sagte nichts weiter aber sein Blick sprach Bände dennoch musste Draco es versuchen. „Severus, bitte, ich kenne dich seit meiner Geburt, ich will dir doch nichts Böses. Ich mache mir Sorgen um dich, ganz einfach. Ich will dich nicht beim Ministerium anschwärzen aber sonst hättest du mich nie reingelassen. Verdammt, ich versuche seit sechzehn Jahren Kontakt zu dir zu haben und du blockst alles ab, warum? Warum? Ich bin dein Patensohn, du hast meinen Eltern einst versprochen dich um mich zu kümmern und jetzt weigerst du dich sogar, vernünftig mit mir zu reden. Das kann doch nicht sein“, sagte er doch er sah schon, dass er gegen eine Wand redete. „Du bist erwachsen, ich habe mich in meinem Leben um genug Menschen gekümmert, jetzt bin ich mal dran. Dein Sohn wird es überleben, dass ich mir seinen Namen für diese zwei Wochen ausgeliehen habe. Jetzt verschwinde und denk an meine Worte“, knurrte Severus. Als Draco allerdings immer noch erstarrt in seinem Sessel saß, zog er den Zauberstab und fauchte, „raus oder ich helfe nach!“ Immer noch fassungslos erhob sich Draco, er fühlte sich wie betäubt und genauso verließ er auch den Raum. Er brauchte Zeit um seine Gedanken zu sammeln aber eines stand jetzt schon fest, von ihm würde das Ministerium nicht ein Wort, nicht einen Buchstaben erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)