Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 194: Offenbarung ------------------------ Kapitel 194 - Offenbarung Joeys Panikanruf hatte Seto vor zwanzig Stunden erreicht. Seto wusste nicht, was geschehen war, denn Joey hatte nur panisch und hemmungslos in die Kamera geschluchzt. Scheinbar wollte er etwas sagen, doch die Worte waren einfach nicht zu verstehen. Also war Seto noch während dem Videoanruf aufgesprungen und losgeeilt. Dabei hatte er den offenen Laptop mit einer Hand getragen, während er mit der anderen Jack eine Nachricht schieb. Auf dem Weg zum Flughafen war die Verbindung auf Joeys Seite abgebrochen. Sofort hatte er versucht seinen Streuner anzurufen, doch es war kein Durchkommen möglich. Er landete direkt auf der Mailbox. Also hatte er Jack angerufen, der seinerseits alles hatte stehen und liegen gelassen und sich auf den Weg nach New York City gemacht hatte. Das Taxi war noch nicht ganz zum Stillstand gekommen, als Seto hastig ausstieg. Er reichte dem Fahrer durch das geöffnete Fenster einige Geldscheine und war sich sicher, dass es locker der dreifache Fahrpreis war, doch das war egal. Der Fahrer war seinem Wunsch, so schnell wie möglich das Fahrziel zu erreichen nachgekommen und hatte sich ein deftiges Trinkgeld verdient. Der Fahrer rief ihm noch nach, dass das viel zu viel sei, doch Seto war bereits die paar Stufen zur Haustür hinauf gestiegen, um diese aufzuschließen und in den Windfang hinein zu stürzen. Als er in den Wohnraum kam blieb er geschockt stehen, als er die Umzugskisten überall sah. Aus dem oberen Stockwerk hörte er Jacks ruhige Stimme, mit der er wohl auf Joey einredete. Doch die einzelnen Worte verstand Seto nicht. Er stellte seinen Notfallkoffer - den er Zuhause stets im Kofferraum seines Wagens hatte - ab und eilte die Treppe hinauf. Als er in ihr Schlafzimmer kam sah er zwei Koffer auf dem Bett, in die achtlos Klamotten geworfen worden waren. "Joey... komm schon, rede mit mir", hörte er Jack seinen Sohn bitten, bevor der Blonde aus dem Bad wieder ins Schlafzimmer kam und abrupt stehen blieb, als er Seto sah. Seine Augen waren gerötet und etwas geschwollen vom Weinen und die nächsten Tränen begannen gerade aus ihnen hervor zu quellen. Sofort eilte Seto zu ihm und schloss ihn in seine Arme. Joey ließ einfach alles fallen, was er gerade aus dem Bad geholt hatte, um es in die Koffer zu werfen und krallte sich an seinem Drachen fest. Es hatte fast eine Stunde gedauert, bis sich Joey wieder beruhigt hatte. Seto hatte ihn irgendwann zur Sitzecke im Schlafzimmer gezogen und Jack hatte sich auf Joeys andere Seite gesetzt. Als es abzusehen war, dass Joey sich langsam beruhigen würde war Jack in die Küche gegangen und hatte ihnen einen frischen Tee aufgebrüht, mit dem er zurück kam. Seto half Joey vom Tee zu nippen. Alleine hatte der Blonde die Tasse nicht halten können. "Ich... ich muss weiter packen", stammelte Joey erschöpft. "Warum musst du packen?", fragte Seto behutsam und machte keine Anstalten Joey loszulassen. "Weil ich meinen Kram nicht hier zurück lassen will", war die ernüchternde Antwort des Blonden. "Nein, ich meine, warum du dein Studium abbrechen möchtest?", hakte Seto noch mal neu nach. "W... weil... weil es nicht anders geht", kam es hin und her gerissen von Joey und eine weitere dicke Träne bahnte sich ihren Weg über seine Wange. Seto strich sie ihm vorsichtig weg. "Erklär es mir, Streunerchen", bat der Brünette. Wieder drängten sich weitere Tränen aus den Augen des Blonden, bevor er die Hände vor sein Gesicht schlug. Doch Seto wollte ihn sich nicht so aus der Sache zurückziehen lassen. Also griff er sanft nach den Händen und zog sie vom Gesicht. "Komm schon, Geliebter. Was ist vorgefallen, dass du Hals über Kopf und völlig aufgelöst diese Stadt verlassen willst?", fragte Seto ihn erneut. "Hat... dir jemand weh getan?" Joey presste sein Gesicht gegen Setos Schulter und schluchzte leise weiter. Seto sah ratlos zu Jack, der aber auch nur mit dem Schultern zucken konnte. Scheinbar hatte er in den Stunden, die er vor Seto hier angekommen war, nichts aus seinem Sohn heraus bekommen. Behutsam legte Seto seine Hand an Joeys Wange und brachte ihn dazu ihn anzusehen. "Die Gumi", schluchzte der Blonde nur. "Die Gumi?", kam es verwirrt von Seto. "Sie hat mir hier alles ruiniert", weinte Joey weiter. "Wie das? Sie sitzt doch in Japan im Gefängnis", merkte Seto sanft an. "Weil... WEIL...", Joey war regelrecht zerrissen. "Weil was, Joey?", fragte nun Jack besorgt. "WEIL SIE DIESE VIDEOS GEMACHT HABEN!", platzte es schließlich verzweifelt aus Joey. Als ihm klar wurde, dass er sein Geheimnis hinaus gespien hatte, sprang er von der Sitzecke auf und wollte aus dem Zimmer rennen. Doch er stolperte über den Kram am Boden und fiel auf seine Knie. Schluchzend und völlig verzweifelt krümmte er sich nach vorne und schlug kraftlos mit der Faust auf den hölzernen Boden. Seto und Jack wechselten einen Blick, standen dann auf und eilten zu Joey. Sanft umfingen sie ihn, doch Joey wollte sie von sich stoßen. Alles in ihm schrie danach, dass er sie wegstoßen müsste, bevor sie sich von ihm abwandten. Doch die beiden ließen sich nicht wegstoßen, weder durch die kraftlosen Versuche des Blonden, noch durch dessen Worte, die im Schluchzen völlig unverständlich waren. Dennoch hatten Jack und Seto ihn wieder zwischen sich genommen. Drückten sich eng an ihn. Er sollte spüren, dass sie nirgendwohin gehen würden. "Sssh, Streunerchen. Es ist doch alles gut. Komm, vertrau deinem Dad und mir", flüsterte Seto ihm sanft und voller Liebe ins Ohr. Joey presste sich erneut verzweifelt an ihn und weinte bitterlich. Er wollte so sehr daran glauben, dass sein offenbartes Geheimnis nichts zwischen ihnen ändern würde. Doch die Angst hatte ihn fest in ihrem Griff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)