Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 184: Druck nehmen ------------------------- Kapitel 184 - Druck nehmen Serenity hörte gar nicht mehr auf zu quietschen, als sie den Ring an den Händen ihres Bruders und dessen Freund sah. Es begann sogar schon in den Ohren weh zu tun, doch so drückte sie nun mal ihre unbändige, ehrliche Freude über die Verlobung der beiden aus. Sehr zum Leidwesen aller Anwesenden, die schon befürchteten an diesem Abend noch ihr Gehör zu verlieren. "Gratuliere", kam es von Jack, Joeys Vater, der erst Joey in seinen Arm schloss und ihn sanft an sich drückte. Dann reichte er Seto die Hand, bevor er ihn völlig überraschend auch an sich zog und drückte. Immerhin würde er sein Schwiegersohn werden, da konnte man dann schon etwas vertrauter miteinander umgehen, befand der Ältere. Schließlich kam Marcia und umarmte beide in einer Umarmung und gratulierte ihnen ebenfalls von ganzem Herzen. Dabei legte sie ihre Hand mütterlich an Joeys Wange und strich stolz darüber, während sie ihn anstrahlte. Die Zwillinge waren mehr verwirrt, als dass sie sich freuten. Für die beiden gehörten die beiden ohnehin zusammen und verstanden nicht, dass sie erst jetzt Verlobung feierten. Eigentlich hatten sie gedacht, dass die beiden längst in irgendeinem heiligen Bund oder sowas einander Treue und Liebe versprochen hatten. Mokuba versuchte derweil Serenity etwas zu bremsen, doch vergebens. Jedes Mal wenn sie die Ringe sah quietschte sie im Reflex. Also tat Joey das einzige, was ihm bekannt war, um das abzustellen: Er präsentierte einen Erdbeerblechkuchen. In weiser Voraussicht, wie seine Schwester reagieren würde, hatte er diesen gebacken, da er wusste, dass sie ihn liebte. Und wer den Mund voll hatte konnte nicht quietschen. Nachdenklich sah Joey auf den weißgoldenen Ring an seinem linken Ringfinger. Er war dankbar, dass der Ring nicht offensichtlich golden war. Ein Silberring wäre ihm lieber gewesen, doch Seto hatte gemeint, dass Silber nicht genug war, um den Wert ihrer Liebe auch nur ansatzweise widerzuspiegeln. Glücklicherweise hatte Seto auf einen Stein im Ringverzichtet, wie man ihn womöglich einer Frau geschenkt hätte. "Woran denkst du gerade, Joey?", fragte Kai aus dem Laptop, mit dem er via Skype sprach. "Wertigkeit", antwortete Joey gedankenverloren. "In Bezug auf ...", hakte der Rothaarige behutsam nach. "Was, wenn man etwas einen Wert beimisst und dann feststellt, dass es weit darunter liegt?", meinte er leise. "Was entspricht denn nicht dem Wert, dem man ihm zuschreibt?", fragte Kai. Joey hob seinen Blick und sah in die Kamera. Sein trauriger Blick war Antwort genug für seinen Therapeuten. "Joey... du wirst nur Gewissheit bekommen, wenn du Seto davon erzählst", kam es mit sanfter Strenge von dem Psychologen. Joey senkte seinen Blick wieder betroffen. "Ich will ihn aber nicht verlieren", stammelte er mit Verzweiflung in der Stimme. "Warum hast du so wenig Vertrauen in den Mann, den du heiraten möchtest?", hakte Kai nach und erntete einen verwirrten Blick von dem Blonden. "Aber ich vertrau ihm doch", begehrte er auf. "Dann wag es: Sag es ihm und vertrau darauf, dass es nichts an seiner Liebe zu dir ändert", riet ihm Kai eindringlich. Joey musste schlucken. "Werd drüber nachdenken", erwiderte er leise. "Ich möchte dich jetzt nicht länger aufhalten, ist sicherlich noch früh." "Wir haben jetzt gleich neun Uhr. Mein erster Patient kommt gegen zehn", erklärte Kai sanft. Joey blickte auf seine Wanduhr, die ihm anzeigte, dass es acht Uhr am Abend war. Zeitverschiebung war so ein Thema, dass Joey regelmäßig Kopfschmerzen bereitete. "Ich bin ziemlich fertig vom Tag. Serenity war... laut und anstrengend", gestand er leise und man sah ihm die Erschöpfung tatsächlich an. Kai nickte nur mit einem zarten Lächeln im Gesicht. "Dann erhol dich gut und wir sprechen in zwei Tagen wieder miteinander, okay?", erwiderte der Rothaarige sanft und Joey nickte, bevor er die Verbindung kappte und den Laptop zuklappte. Er lehnte sich zurück gegen die Rückenlehne, bevor er nach ein paar Minuten aufstand und die Zimmertür öffnete und zurück in das Erdgeschoss kehrte, wo Seto und Touji bereits beim Aufräumt waren. "Danke für eure Hilfe beim Aufräumen", kam es müde von dem Blonden. Touji nickte nur und zog sich dann wieder in sein Zimmer zurück, während Seto zu ihm kam. "Na, wie war das Gespräch mit Kai?", fragte er sanft nach. Es kam selten vor das Joey ihn bat dem Gespräch mit Kai fern zu bleiben, denn eigentlich zog der Blonde Kraft aus seiner Anwesenheit. Doch seit ein paar Wochen gab es immer vereinzelte Sitzungen, zu denen Joey ihn auslud. Seto war ihm deswegen nicht böse. Er wusste, dass Joey sich endlich Kai anvertraut hatte, was den Sommer im letzten Jahr betraf und er noch nicht soweit war es auch ihm zu erzählen. Doch sie machten Fortschritte und das war alles was zählte. "Wir drehen uns im Kreis", meinte Joey ehrlich. "Warum?", fragte Seto behutsam nach. "Er rät mir etwas zu tun, was ich für falsch halte... oder nicht falsch, aber... zu riskant", erzählte Joey, während er sich von Seto zum Sofa und schließlich in seine Arme ziehen ließ. "Zu riskant?", erkundigte sich Seto erneut. Missmutig sah Joey ihn an und Seto lächelte entschuldigend. "Ich hab es dir versprochen ... mehr als einmal: Es gibt nichts, was meine Liebe für dich ändern wird", versicherte der Brünette seinem Verlobten und küsste den Verlobungsring seines Streuners. "Du musst es mir nicht erzählen, wenn du es nicht möchtest, aber hör dann auch auf dir deswegen unnötige Gedanken zu machen, Streunerchen... Oder erzähl es mir und lass dich davon überraschen, dass sich nichts ändern wird." "Ich sag schon seit Monaten, dass ich nicht darüber reden möchte... doch ihr habt nicht locker gelassen. Warum sagst du also jetzt, dass es okay ist, wenn ich es dir nicht erzähle?", hakte Joey verwirrt nach. "Weil du mit Tristan und Kai drüber sprichst. Es ging nie darum, dass du dich vor allen erklärst, Liebling... es ging nur darum, dass du überhaupt mit jemand darüber sprichst, damit es dich nicht von innen heraus auffrisst", lächelte Seto zufrieden und sah, wie Joey ihn verdaddelt ansah. Dann schmiegte sich der Blonde eng an ihn und küsste ihn voller Liebe und Dankbarkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)