Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 177: Abhängigkeit? -------------------------- Kapitel 177 - Abhängigkeit? "Er sollte längst hier sein", begehrte Joey auf, der in ihrer Hotelsuite auf und ab lief. "Touji wird schon kommen", erwiderte Seto ruhig, mit einer Spur Genervtheit. "Vielleicht hätten wir ihn vom Flughafen abholen sollen", warf der Blonde ein. Nicht zum ersten Mal in den letzten zwei Stunden. "Beruhig dich endlich", kam es streng von Seto. Sofort blieb Joey auf seinem Weg durch die Suite stehen und sah Seto geschockt an, als hätte dieser verlangt, dass er aus dem Fenster der sich im 30. Stock befindlichen Hotelsuite stürzen sollte. "Was ist mit dir?", fragte Joey langsam. "Was soll mit mir sein?", kam es ungerührt von Seto, der sich eine Zeitung vom Tisch nahm und diese aufschlagen wollte. "Schon den ganzen Tag bist du so... genervt. So kenn ich dich gar nicht", meinte Joey. "Touji wird hier schon eintreffen und es wird nicht schneller geschehen, nur weil du wie ein Tiger im Käfig hier den Teppich abwetzt", erwiderte Seto. Joey sprang zu ihm und drückte die Zeitung, die Seto nun vor sich hob, wieder nach unten. "Stört es dich, dass Touji hier bei mir in Amerika bleibt?", fragte der Blonde plötzlich unsicher und mit großen Augen. Seto schnaufte langsam durch die Nase, bevor er die Zeitung wieder zur Seite legte. "Wenn es mich stören würde, hätte ich nicht alles in die Wege geleitet, dass er her kommt, sobald wir in New York eintreffen. Aber vielleicht... klammerst du dich etwas zu sehr an ihn", erklärte Seto und versuchte gerade bei der zweiten Hälfte mild zu klingen. "Ich klammere mich an ihn?", kam es ungläubig von Joey. "Er hat mir zwei Mal das Leben gerettet." "Zwei Mal?", hakte Seto verwirrt nach. "Na... das erste Mal als das Monster mich in der Gasse zusammenschlagen wollte", zählte Joey auf. "Korrektur: Er hat dich zusammengeschlagen, weil Touji dich aus den Augen verloren und zu spät bei dir eingetroffen ist", wandte Seto harsch ein. "Ohne ihn hätte mein Vater mich ganz sicher wieder irgendwohin verschleppt. Wär dir das lieber gewesen?", brauste der Blonde auf einmal ein. Seto stand auf und legte seine Hände an Joeys Gesicht. "Nein... aber er hätte auch erst gar nicht so nah an dich rankommen dürfen", erklärte Seto, was er gemeint hatte. "Egal... und das zweite Mal, als der Oyabun einfach in deine Villa spaziert ist und mich im Wohnzimmer überrascht hat", zählte der Blonde weiter auf. "Oh, ich denke nicht, dass der Oyabun dich mitgenommen oder dir geschadet hätte. Er hat sich schließlich nur mit dir unterhalten wollen", wandte Seto berichtigend ein. Ungläubig schaute Joey ihn an und entzog sich dann der Berührung des Brünetten. Dieser ließ resigniert die Schultern nach unten fallen und seufzte. "Ja, Touji hat sich vor dich geschoben und hat dich geschützt, wie es seine Aufgabe war. Das bestreit ich ja nicht. Aber er hat dir in dieser Situation nicht das Leben gerettet", fasste Seto kurz zusammen. "Ich versteh dich einfach nicht... was ist dein Problem?", brauste Joey plötzlich auf. "Touji gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, gerade wenn du nicht bei mir bist... sollte das nicht das Wichtigste sein? Also warum redest du ihn schlecht?" "Tu ich nicht, Joey", erwiderte der Brünette geduldig. "Aber du willst mir Touji madig machen... was? Denkst du da läuft was zwischen ihm und mir?", warf Joey wütend in den Raum. Seto blickte ihn nur ruhig an und plötzlich weiteten sich Joeys Augen. "Himmel, dass glaubst du doch nicht wirklich, oder?" "Natürlich nicht", verneinte Seto sofort. Das Gespräch nahm langsam eine lächerliche Wendung. "Bist du eifersüchtig auf Touji?", hakte Joey weiterhin energisch nach. "Nein", kam es wieder ruhig von Seto, der von Joey mit kritischem Blick gemustert wurde. "Ich finde nur, dass du dich zu sehr an ihn klammerst. Wir hätten dir auch hier in Amerika einen Personenschützer anstellen können." "Ich vertraue Touji", kam es nun verzweifelt aufbrausend von Joey. "Warum soll ich mir einen Unbekannten aufs Auge drücken lassen, dem ich nicht vertraue?" "Ich mach mir nur Sorgen um dich, Joey...", wandte Seto ein, "Was wenn er dich wirklich vor was auch immer in diesem Land schützt und dabei verletzt oder getötet wird? Roberts Tod hat dich damals enorm belastet. Jetzt bist du mit Touji noch enger befreundet, als du es mit Robert warst. Das ist nicht gut... weder für dich, noch für Touji." Joey wandte sich bei Roberts Erwähnung ungehalten ab und tigerte zur breiten Fensterfront ihrer Suite. "Du und mein Dad habt mir versichert, ich wäre hier sicher und müsste mich vor nichts fürchten", zischte Joey leise. Seto folgte ihm und stellte sich hinter ihn. Ließ vorsichtig seine Hände von Joeys Seite zu dessen Bauch gleiten und umschlang ihn sanft. Zog ihn dicht an seine Brust und legte seine Lippen an Joeys Ohr. "Das stimmt auch, deswegen wirst du hier auch keinen Personenschützer brauchen", flüsterte er dem Blonden sanft ins Ohr. "Ich will mich doch nur sicher fühlen", brauste Joey erneut auf und wand sich in der Umarmung. "Das wirst du... dafür werde ich sorgen. Deshalb wird Touji ja auch bei dir bleiben", erwiderte Seto, Joey nicht loslassend. "Aber... du musst auch lernen, dich ohne ihn wieder sicher zu fühlen." Joey ließ seinen Kopf resigniert nach vorne fallen. Seto hatte irgendwo ja Recht. In Japan hatte er nicht einen Schritt aus dem Haus gemacht ohne das Touji sein ständiger Schatten gewesen war. Obwohl... "Als ich mich von ihm lösen wollte, hast du es verhindert und jetzt stellst du es da, als wäre ich abhängig von ihm", kam es leise gezischt. "Wann wolltest du dich von ihm lösen?", fragte Seto verwundert nach. "An Valentinstag... da wollte ich, dass er sich den Abend frei nimmt, während du mich zum Essen und dann ins Kino ausführen wolltest. Da hast DU gesagt, dass du dich wohler fühlen würdest, wenn Touji uns begleiten würde", half der Blonde seinem Freund auf die Sprünge, der darauf erst einmal nicht erwiderte. Seto sah an Joey vorbei aus dem Fenster und auf die Stadt hinunter. Stimmt, vor ein paar Monate fand er es selbst keine gute Idee, dass Touji den Abend frei nahm. Aber das lag eher daran, dass er Angst gehabt hatte, dass Joey durch irgendetwas aufgescheucht werden könnte und dann in Panik davon rennen würde. Aber wie sollte er das erklären ohne Joey zu brüskieren? "Hör zu... Touji wird bei dir bleiben... sein Visum geht sechs Monate. Und am Ende dieser Zeit schauen wir gemeinsam darauf, wie du dich fühlst. Wenn du sagst, dass du ihn über diese sechs Monate hinaus brauchst, dann lassen wir sein Visum verlängern, okay?", schlug er Joey vor. Dieser nickte nur. Dann klopfte es an der Suitetür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)