Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 152: Seto ----------------- Kapitel 152 - Seto Seto saß an der Bettkante und strich Joey sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Die Augen seines Streuners waren geschwollen vom vielen Weinen. Er hatte vorhin gar nicht mehr aufhören können und selbst nachdem Kai Joey etwas zur Beruhigung gespritzt hatte, waren die Tränen nur so über das Gesicht seines Geliebten geflossen. Kai musste ihm gar nicht sagen, worüber sie gesprochen hatten. Das war Seto vollkommen klar gewesen. Einerseits war Seto froh, dass Joey endlich mit Kai darüber gesprochen hatte, was im Sommer gewesen war. Er hoffte, dass sich der Blonde nun nicht länger dagegen sträuben würde die Geschehnisse mit Kai aufzuarbeiten. Andererseits machte es ihn betroffen, dass sein Streuner sich weiterhin vehement weigerte mit ihm darüber zu sprechen. Joeys Scham war einfach unglaublich groß und Seto war klar geworden, dass er nicht von sich aus ansprechen konnte, dass er im Grunde wusste zu was diese Kerle seinen Streuner gezwungen hatte. Das würde nur dazu führen, dass sein Geliebter sich von ihm abwenden würde, weil dieser den Gedanke nicht ertragen würde, dass er es wusste. Mokuba kam ins Zimmer und legte sich neben Joey ins Bett. Dann deutete er Seto an, dass Kai noch immer wartete. Nur langsam stand Seto auf, streichelte Mokuba über dessen Mähne und verließ das gemeinsame Schlafzimmer. Als er unten im Wohnzimmer ankam wartete Kai vor dem Kamin stehend. "Wie geht es dir, Seto?", fragte Kai mit sanftem Unterton. Seto kannte diesen Unterton nur zu gut. So hatte Kai immer während ihrer Gespräche früher geklungen. "Ich bin okay.", meinte Seto kurz angebunden. "Du bist immer noch ein miserabler Lügner.", merkte Kai mit einem Schmunzeln an, bevor er zum Chesterfield Sofa begab und sich darauf niederließ. Seto folgte eher unterbewusst Kais Vorbild und setzte sich in den dazu gehörigen Sessel. "Also, was beschäftigt dich?" "Ich weiß, was im Sommer war.", meinte Seto leise. Kai sah ihn überrascht an. "Woher? Hat Joey es dir erzählt?", fragte Kai nach. "Nein. Joey würde mir davon niemals erzählen.", antwortete der Brünette. "Woher weißt du es dann?", wollte Kai wissen. "In Amerika wurde Joey von einem von Serenitys Lehrer angemacht. Als er erfuhr, dass Joey erst 17 ist meinte er, dass sei völlig unmöglich. Diese Erwiderung hat mir keine Ruhe gelassen, also hab ich ihn aufgesucht. Bei sich zu Hause. Dort fand ich in seinem Mülleimer einige DVDs, auf denen Joey abgebildet war. Porno-DVDs.", erzählte Seto und zum ersten Mal ließ er seinen Schmerz über diese Erkenntnis bewusst zu. "Was hast du dann getan?", hakte der Rothaarige nach. "Ich hab die DVDs mitgenommen. Hab sie Jack gezeigt und gemeinsam haben wir versucht alle noch verfügbaren DVDs aufzukaufen, die wir finden konnten.", berichtete der Jungunternehmer. "Habt ihr euch die DVDs angeschaut?", wollte der Therapeut wissen. Seto schüttelte den Kopf. "Nein... das heißt... wir haben uns die Einverständniserklärung angeschaut.", gestand der Brünette. "Die Einverständniserklärung?", kam es verwirrt von Kai. "Auf Hardcore-Pornos wird vor oder nach dem Video eine Erklärung des Darstellers verewigt, dass er mit allem, was im Porno geschehen ist, einverstanden ist.", erklärte Seto. "Und so eine Erklärung gab es von Joey?", stellte Kai eine eher rhetorische Frage. Auf einmal sprang Seto aus dem Sessel auf und wurde energischer. "NEIN. Sie haben irgendeinen abgehalfterten Pornodarsteller genommen, ihm die Haare echt schlecht blondiert und ihn die Erklärung einsprechen lassen. Ein Blinder mit einem Krückstock hätte gesehen, dass die beiden unmöglich die gleiche Person sein können.", kam es wütend von Seto. "Diese Schweine... wenn sie nicht schon einsitzen würden, dann würde ich sie..." "Was würdest du sie?", wollte Kai Setos unausgesprochene Drohung nicht einfach so stehen lassen. "Sie büßen lassen, für das, was sie ihm angetan haben.", zischte Seto gefährlich leise. "Jeden einzelnen von ihnen." "So wie Joeys Vater?", hakte Kai nach. Überrascht blickte Seto zu dem Psychologen. "Woher...", fragte Seto verblüfft. "Unterschätzt du mich noch immer, Seto?", erwiderte Kai mit einem amüsierten Schmunzeln im Gesicht. "Er hätte nur seine Klappe halten müssen, dann hätte ich ihn und seine Taten nicht geoutet.", erklärte Seto geschäftsmäßig. "Wir beide wissen, dass das eine Lüge ist.", merkte der Ältere selbstsicher an. "Ich hasse es, wenn du das tust.", erwiderte der Brünette kalt, während er sich wieder auf einen Sessel fallen ließ. "Was?", wollte Kai wissen. "Mich so gut zu kennen.", antwortete der Jungunternehmer kalt. "Tja, sowas bleibt bei meiner Arbeit nicht aus... du hast es genossen, seine Taten laut und für alle im Besucherraum hörbar anzuprangern. Dir ist bewusst, welche Konsequenzen das für ihn haben wird.", fasste Kai erneut die Situation zusammen. Seto begann zu grinsen. "Ja, ich weiß, was die anderen Insassen tun, sobald sich das rumspricht. Und er hat es verdient.", zischte Seto. "Er ist ein Kinderschänder, der dafür niemals belangt werden wird. Aber er wird seiner Strafe nicht entgehen." "So wie es Gozaburo getan hat?", setzte Kai ernst nach. Sofort wich das selbstzufriedene Grinsen Setos aus dessen Gesicht und blickte Kai mit einem Blick an, mit dem er früher Joeys Freunde von sich fern gehalten hatte. "Gozaburo war ein feiges Schwein, welches lieber Selbstmord begangen hat, als sich den Konsequenzen seines Handeln zu stellen.", zischte Seto so leise und bedrohlich, dass sich Kais Nackenhärchen aufstellten. "Aber er wurde schlussendlich nie für das, was er dir angetan hat, zur Rechenschaft gezogen.", merkte Kai an und versuchte normal zu klingen. "Er ist tot... das hat mich voll und ganz zufrieden gestellt.", erwiderte Seto, während er seinen Blick von Kai abwandte und aus dem Fenster blickte. "Früher hast du bei unseren Gesprächen oft gesagt, dass du dir gewünscht hättest, dass er vor Gericht gestellt worden und ins Gefängnis gekommen wäre, um am eigenen Leibe zu erfahren, was für ein Leid er dir angetan hat.", rief der Rothaarige ihnen beide ins Gedächtnis. "Er hätte es verdient... genau wie dieser Wheeler-Abschaum.", kam es nun wieder aufbrausend von Seto. Kai hätte Seto gerne zugestimmt, doch seine Professionalität zwang ihn wertneutral zu bleiben und seine eigene Meinung für sich zu behalten. "Hast du Joey von deinem Besuch bei seinem alten Herrn erzählt?", wollte Kai nach einem Augenblick wissen. "Nein.", meinte Seto wieder ruhiger. "Er muss das nicht wissen." "Meinst du nicht, es würde ihm eine gewisse Genugtuung geben, zu wissen, dass der Mann, der ihm seine Kindheit und Jugend geraubt hat, nun dafür büßen wird?", hakte der Therapeut weiter nach. "Joey ist anders. Es würde ihm keine Genugtuung geben, sondern höchstens Schuldgefühle bei ihm verursachen. Denn Joey ist nach all dem Scheiß, durch den er gegangen ist immer noch ein guter Mensch.", erklärte der Brünette selbstsicher. "Du bist auch ein guter Mensch.", merkte Kai sanft an. "Nein... nicht so wie Joey...", widersprach der Jungunternehmer. "Sollen wir das Thema wechseln?", fragte Kai und kannte die Antwort bereits, bevor Seto auch nur zur Antwort ansetzte. "Ja, bitte.", kam es wie erwartet von dem Jüngeren. "Wie ist der Sex mit Joey?", fragte Kai unverblümt und erntete dafür einen verdaddelten Ausdruck von Seto, der nicht fassen konnte, welches Thema Kai da gerade anschnitt. "Hab ich doch schon in der Sitzung mit Joey gesagt.", blaffte er defensiv. "Seto... wir sind unter uns.", mahnte Kai ihn. "Ich genieße den Sex mit Joey.", wiederholte Seto ehrlich. "Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas jemals genießen könnte, doch mit Joey... ist es etwas Besonderes." "Soweit ich weiß hattet ihr schon mehrfach Sex miteinander, aber immer in der gleichen Pose: Du auf Joey.", wiederholte Kai das, was Seto ihm selbst bei der gemeinsamen Sitzung mit Joey erzählt hatte. "Ja, und?", reagierte Seto unwirsch. "Warum so und nicht anders?", wollte Kai wissen. "Weil Joey noch nicht bereit ist wieder jemand in sich zu spüren.", erklärte Seto. "Okay, aber... es gibt ja verschiedene Stellungen in der ihr eure Rollen beibehalten könnt.", begann Kai seine Frage zu wiederholen. "Vielleicht... bin ich noch nicht bereit dabei unten zu liegen.", antwortete Seto schließlich, als ihm endlich klar wurde, auf was der Psychologe eigentlich hinaus wollte. "Du brauchst also die uneingeschränkte Kontrolle dabei.", stellte Kai behutsam fest. "Na und... ich bin nun mal ein Kontrollfreak. Du hast damals selbst gesagt, dass das nicht ungewöhnlich für Missbrauchsopfer ist, dass sie danach alles kontrollieren wollen.", kam es sofort defensiv von Seto und blendete aus, dass er sich eben selbst als Opfer tituliert hatte. "Das ist richtig... und wenn du den Sex mit Joey jetzt schon genießt, dann stell dir erst einmal vor, wie umwerfend der Sex wird, wenn du los und dich fallen lassen kannst.", kam es sanft von Kai, der Seto väterlich anlächelte. Seto ließ die Worte auf sich wirken und wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Kai stand langsam auf, ging zu Seto und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. Seto blickte zu ihm auf und wirkte weniger wie der Geschäftsmann, als vielmehr wie ein Kind, welches von seinem Vater überrascht worden war. "Bis übermorgen.", meinte Kai in seiner gewohnt ruhigen Art, bevor er schließlich das Wohnzimmer verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)