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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

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Narben II

Kapitel 75 - Narben II
 

Als Serenity und Mokuba wieder heim kamen, fanden sie Jack und Seto im Wohnzimmer sitzend vor und sich nett unterhaltend. Mokuba sprang neben Seto auf die Couch und Serenity umarmte ihren Vater, nachdem sie die zahlreichen Einkaufstüten vorher abgestellt hatte.

"Na nu... wo ist denn Joey?", wollte die Brünette wissen, als sie feststellte, dass Joey gar nicht im Raum war.

"Er hat sich nochmal kurz hingelegte, bevor die anderen kommen.", antwortete Seto ihr sanft.

"Die anderen?", fragte Serenity verwirrt.

"Joeys Freunde.", ergänzte Seto.

"Wir dachten, weil du auch so gerne schwimmst, wie Joey, dass wir heute eine kleine Poolparty machen könnten.", erklärte Mokuba etwas ausführlicher, als sein Bruder scheinbar bereit war.

"Oh, das wäre entzückend.", kam es begeistert von der Brünette, die ihre Tüten wieder aufnahm. "Dann geh ich mich mal umziehen."

"Ich geh mich auch umziehen.", kam es jauchzend von Mokuba, der ebenfalls aufsprang und Serenity nach oben begleitete.
 

Als Mokuba und Serenity den Flur entlang liefen kamen sie an Joeys Zimmer vorbei. Serenity stoppte kurz und betrachtete sich die Tür. Sie trat einen Schritt auf die Tür zu, dann griff Mokuba nach ihrem Handgelenk. Überrascht blickte sie ihn fragend an.

"Ich wollt nur kurz nach meinem Brüderchen schauen.", erklärte sie dem Schwarzhaarigen.

"Ja, das dachte ich mir schon.", gab Mokuba sanft zu. "Aber Joey mag es nicht, wenn jemand sein Zimmer betritt. Die einzigen, die das wirklich dürfen sind Tristan und Seto."

"Warum?", fragte Serenity verwirrt.

"Das zu beantworten, steht mir nicht zu.", wich Mokuba der Beantwortung aus.

"Mokuba, du weißt doch etwas!", bohrte Serenity nach. "Hat es etwas mit den Misshandlungen meines Vaters zu tun?"

"Bitte, Serenity... wenn du Fragen hast, frag Joey.", erwiderte Mokuba mit einem entschuldigten Ausdruck im Gesicht. Joeys Schwester lächelte ihn sanft an.

"Du hast Recht, Mokuba... sorry, ich wollte dich nicht bedrängen.", gab sie nach, blickte noch einmal zu der geschlossenen Tür, die zum Zimmer ihres Bruders führte und ging dann zögerlich weiter. Ihr Zimmer lag Mokubas genau gegenüber. Sie lächelte sanft, bevor sie in ihres ging, um einerseits ihre Einkäufe noch einmal zu kontrollieren und andererseits sich umzuziehen. Mokuba blickte ihr noch kurz hinterher und verschwand dann in seinem.
 

Eine halbe Stunde später klopfte es an Serenitys Zimmertür. Sie schlüpfte in ihren Bademantel, band den Gürtel zu und eilte dann zur Tür. Als sie diese öffnete begann sie freudig zu strahlen. Vor der Tür stand Joey, der sie sanft anlächelte. Er hatte eine Badehose an, die bis zu den Knien reichte und darauf ein weites T-Shirt, welches ihm viel zu groß war oder zumindest so wirkte.

"Na Schwesterchen...", fragte er in seiner Sunnyboy-Manier. Nicht an ihm erinnerte sie daran, dass er gestern beim Friseur eine Panikattacke bekommen hatte. Er wirkte eigentlich genauso, wie Serenity ihn in ihrer Erinnerung hatte. Und das war es, was sie plötzlich erschreckte. Er legte einen Arm um ihre Schulter.

"Bereit für die Poolparty?", fragte ihr großer Bruder weiter und sie nickte. Das Strahlen hatte etwas abgenommen, dennoch lächelte sie immer noch. Er zog sie aus dem Zimmer, sie zog hinter sich die Tür zu um das Klamottenchaos auf ihrem Bett zu verstecken.

"Wie war es mit Moki in der Stadt?", hakte er im lockeren Smalltalk-Tonfall nach.

"War okay...", antwortete sie. Joey grinste breit.

"Nur okay?", setzte er nach. "Hab gehört, du hast einige Boutiquen geplündert."

"Aaach, sooo viele waren es gar nicht. Vielleicht vier oder fünf.", versuchte sie mit einem Grinsen abzuwiegeln.

"Seee-reee-niii-ty!", kam es im Singsang von Joey.

"Okay, es waren sieben. SIEBEN Boutiquen!", gestand sie peinlich berührt und mit einer gewissen Röte auf den Wangen endlich ein. Joey musste auflachen, als er das verzweifelte Geständnis seiner Schwester hörte.

Verlegen blickte sie zur Seite weg und ihr Blick fiel auf das Handgelenk ihres Bruders, das von ihrer Schulter hängte. So nah sah sie die rundumlaufende feine Narbe am Handgelenk und für einen Moment meinte sie an der Unterseite des Handgelenks noch eine andere, breitere Narbe zu sehen.

Sie erschrak innerlich, als ihr bewusst wurde, was das für eine Narbe war. Hatte ihr Bruder... neeein, sie blickte ihn an und die Heiterkeit ließ sie sofort diesen Gedanken wieder verwerfen. So etwas würde ihr Bruder niemals machen. Er würde niemals aufgeben und diesen Weg beschreiten. Denn ihr Bruder ließ sich nie durch irgendetwas unterkriegen!

Warum war ihr diese Narbe gestern nicht schon aufgefallen, als sie schwimmen waren? Nach einem Augenblick des Grübelns fiel ihr ein, dass ihr Bruder gestern Schweißarmbänder beim Schwimmen getragen hatte. Sie hatte sich noch gewundert, warum jemand solche Accessoires beim Schwimmen tragen sollte. Da war wieder dieses bittere Gefühl der Erkenntnis, als sich ihr Verdacht wieder in den Vordergrund drängte. Wenn... wenn ihr Bruder doch versucht hatte sich das Leben zu nehmen, was hatte ihn dann dazu getrieben? Ihr entging hier doch etwas... oder?

Sie hob ihre eigene Hand und verschränkte sie mit den Fingern ihres Bruders. Er blickte lächelnd zu ihr und sie erwiderte das Lächeln.

"Hey, alles in Ordnung, Schwesterchen?", fragte der Blonde sie plötzlich. Sie nickte hastig.

"Jaaa... ich hab nur überlegt, ob ich das eine Kleid wirklich behalten soll oder nicht wieder umtausche.", log sie ihn an.

"Oh man... das ist wirklich eine schwerwiegende Entscheidung.", neckte er sie.
 

Als sie beim Pool ankamen waren Tristan, Duke und Yugi schon da. Seto und Mokuba traten hinter sie. Jack dahinter. Tristan kam sofort zu Joey und begrüßte ihn mit einem Handschlag. Joey zog ihn an sich ran und umarmte ihn. Duke und Yugi begnügten sich mit einem verbalen 'Hallo'.

"Serenity, du kennst doch sicherlich noch Tristan, Duke und Yugi, oder?", fragte Joey, der in seiner Frage unauffällig die Vorstellung seiner drei Freunde unterbrachte.

"Klar, kenn ich die Chaoten noch.", grinste Serenity, bevor sie die Jungs begrüßte. Dann drehte sich Joey um und sah Jack.

"Ähm... das sind meine besten Freunde.", wollte Joey ihm gerade die drei vorstellen, als Jack abwinkte.

"Ich kenn sie aus dem Krankenhaus.", meinte der Amerikaner sanft zu ihm und lächelte ihn dann an.

"Oh... ja... stimmt... die drei begrüßten auch den Älteren. Scheinbar erinnerten sie sich auch an den Mann, der sich dann als Joeys leiblicher Vater heraus stellte. Serenity eilte zu den Kleiderhaken, schlüpfte aus ihrem Bademantel und präsentierte sich in einem Bikini, der deutlich erkennen ließ, dass sie langsam zur Frau reifte. Joey eilte rasch zu ihr und stellte sich vor sie.

"Zeigt das nicht etwas viel von... na ja... dir?", fragte er besorgt und mit einem maßregelnden Unterton. Sie kicherte.

"Joey, es ist ein ganz normaler Bikini. So etwas tragen in Amerika alle meine Freundinnen.", erklärte sie lachend.

"Ja, die können auch tragen was sie wollen, aber du bist meine kleine Schwester und...", begann er zu argumentieren, als Tristan neben ihm auftauchte, seinen Arm um den Blonden legte und anerkennend Pfiff.

"Wow, Serenity... du siehst großartig aus.", versuchte Tristan sich an einem Kompliment, bevor er einen Ellenbogen von Joey in die Seite bekam und einen bösen Blick kassierte.

"Hey, das ist meine kleine Schwester!", giftete Joey ihn an.

"Ach und deswegen kann sie nicht großartig aussehen?", konterte Tristan lachend, während er zwei, drei Schritte nach hinten sprang. Joey ging ihm hinterher, stieß ihn spielerisch und schubste ihn ins Wasser. Tristan ruderte mit den Armen, suchte Halt und fand Joeys Shirt. Mit einem lauten Ritsch riss der Stoff des Shirts, während dieser auch das Gleichgewicht verlor und seinem besten Freund ins Wasser folgen musste.

Als er wieder auftauchte hörte er bereits das vergnügte Lachen von Tristan, der seinen Arm um ihn legte und ihm eine Kopfnuss verpasste. Joey musste auch lachen und versuchte Tristan nass zu spritzen. Nachdem die beiden die Poolparty förmlich eingeweiht hatten folgten schließlich auch Duke, Yugi und Mokuba in das kühle Nass, während Serenity sich eher gesitteter am Poolrand in das Becken gleiten ließ. Nur Seto und Jack blieben vorerst noch am Rand stehen. So tollten sie eine halbe Stunde durch das Wasser, bis sie völlig außer Atem zum Rand schwammen.

Joey stemmte seine Hände auf den Rand und schob sich aus dem Wasser, bevor er sein Knie auf ihn schob und sich dann umwandte, um sich hinzusetzen. Als er wieder zum Becken blickte sah er Serenity, die ihn entsetzt anblickte. Sein Grinsten wich sofort aus seinem Gesicht, während er sich wieder ins Wasser rutschen ließ und zu ihr schwamm.

"Hey, Schwesterchen... alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Einige Träne löste sich aus ihren Augen und Joey wusste nicht, was sie hatte. Sanft legte er seine Hände an ihre Wange und suchte ihren Blick. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Als er zur Seite blickte sah er in betroffenen Augen Yugis.

"Was... was ist denn?", wollte Joey wissen, der gerade gar nichts verstand.

"Joey... dein Shirt...", begann Yugi. Nicht verstehend blickte der Blonde ihn an. "Das Rückenteil ist gerissen und... ähm... als du eben raus bist..."

Joey kam es so vor als würde für einen Augenblick die Zeit still stehen, als er verstand, was ihm der Bunthaarige versuchte zu sagen. Das Shirt musste vorhin gerissen sein, als Tristan versucht hatte, sich an ihm festzuhalten und als er sich eben aus dem Pool gestemmt hatte war wohl sein Rücken nackt zu sehen gewesen. Er blickte zum Beckenrand, wo er auch die betroffenen Blicke von Seto und Jack fand. Er schluckte und wog seine Möglichkeiten ab. Plötzlich grinste er, wie es für ihn typisch war und blickte Serenity aufmuntert an.

"Hey, halb so wild, Schwesterchen...", versuchte er zu frotzeln und ihre Stimmung wieder zu heben. "Sind doch nur Narben."

Plötzlich sprang sie ihn an, schlang ihre Arme um ihn, schob eine Hand in sein Haar und presste ihn eng an sich. Sie schluchzte bitterlich. Im ersten Moment völlig überrascht legte er dann seine Arme um sie und rieb ihr beruhigend über den Rücken.

"Komm schon, Schwesterchen...", redete er ihr gut zu. "Lass dir doch den Spaß nicht durch die dummen Narben verderben, hm?"

Als Serenity nicht reagierte trug er sie zu den Stufen des Pools und hob sie aus dem Wasser. Er setzte sie auf einem Poolstuhl ab und kniete sich vor sie. Sanft strich er ihr über die tränennassen Wangen. Auf einmal griff sie nach seiner Hand und betrachtete sich offen die Narbe an seinem Handgelenk. Er biss sich auf die Unterlippe, als ihm bewusst wurde, dass er das ungewohnte Accessoire vergessen hatte.

"W... was hat er dir nur angetan?", kam es flüsternd von Serenity.

Betroffen blickte er zwischen sich und seine Schwester auf die freie Sitzfläche. Was sollte er seiner Schwester auf diese Frage jetzt antworten?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Amy-Lee
2018-04-04T00:18:12+00:00 04.04.2018 02:18
Hi, es war toll.

Das ist gar nicht gut, aber irgendwann wäre es so oder so passiert und Serenity hätte die Narben gesehen,
von daher.
Sein Rücken muss ein einziges Schlachtfeld sein, oh je, aber gut, derjenige wird das nie wieder tun können,
es ist nur schade, das Er nicht deswegen einsitzen wird.
Tja, wenn es so wäre, wäre Er nach 2 Jahren wieder draußen und dürfte sich dann, zwei Jahre,
nichts zu schulden kommen lassen und wenn diese vorbei wären, hätte Er sich bestimmt Joey wieder geholt,
demnach ist es zwar blöd, aber auch gut, da sie jetzt auch diese Bande hoch nehmen konnten.

Ich freue mich schon auf das nächste mal.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
04.04.2018 09:04
Da hast du recht Amy. Alles was jetzt noch kommt für Joey ist Aufarbeiten und Verarbeiten.
Nach vornesehen, wieder seinen weg finden.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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