Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 27: Vorbereitungen -------------------------- Kapitel 27 - Vorbereitungen Der Junganwalt Osachi war ein weiteres Mal bei ihnen zu Besuch. Leider verlief nicht alles so reibungslos, wie sie es sich gewünscht hätten. Auf ihren Antrag hin hatte der Richter Wheeler Senior zu sich gebeten, um seine Seite anzuhören. Scheinbar war der Säufer überzeugender gewesen, als ihm alle zugetraut hatten. "Auf jeden Fall" erläuterte Osachi in ruhigem Tonfall, "wünscht der Richter nun ein Gespräch mit Ihnen, Herr Wheeler, um sein Bild zu komplettieren und danach eine fundierte Entscheidung treffen zu können!" Seto sah, dass sein Liebster ein weiteres Mal bis zum Zerreißen angespannt war. Sanft strich Seto über Joey's Hand, der daraufhin den Blick zu ihm hob, dann kurz zum Anwalt blickte und dann aus dem Fenster schaute. "I... ich weiß nicht, ob ich das will!" kam es leise von dem Blonden. "In diesem Fall," setzte der Anwalt ungerührt an, "steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Richter unseren Antrag ablehnt! Das hätte wieder zur Folge, dass Sie, Herr Wheeler, wieder in den väterlichen Haushalt zurückkehren müssen!" "NEIN! NIEMALS!" kam es überraschend fest von Joey, der darauf seinen Blick wieder auf seinen Schoss richtete. "M... muss ich alleine mit dem Richter reden?" hakte der Blonde nach einem kurzen Moment nach. "Nun, ich werde Sie natürlich begleiten und dem Gespräch beiwohnen! Also nein! Sie werden nicht mit ihm alleine sein!" gab Osachi fundierte Auskunft. "Kann... kann Seto auch mit?" kam es unsicher von dem Blonden. "Das wäre nicht ratsam, Herr Wheeler!" kam es nüchtern, aber mit sanfter Stimme vom Anwalt. "Wir versuchen den Richter davon zu überzeugen, dass Sie für sich selbst Verantwortung übernehmen können! Wenn..." Der Anwalt brach kurz ab und richtete seinen Blick zu Seto. "Herr Kaiba, ich habe den allerhöchsten Respekt vor Ihnen und der Beziehung zwischen ihnen beiden und auch auf die Gefahr hin, dass das folgende sie erzürnt und mich meinen Job kostet, aber ich muss es sagen: Ihre Beziehung und die emotionale Abhängigkeit von Herrn Wheeler könnte sich nachteilig auf unser Anliegen auswirken." Seto hatte den Junganwalt am Anfang dieser Angelegenheit noch für begriffsstutzig und übereifrig gehalten, aber der Brünette musste die Courage des Mannes einfach bewundernd anerkennend. Auch auf die Gefahr hin, dass er seinen Job verlor nahm er sich den Mut im Sinne seines Klienten zu beraten, egal wie schmerzhaft die Wahrheit auch schien. Der junge CEO nickte verstehend. "Das Gespräch im Richterzimmer ist erst Anfang nächster Woche." kam es von Osachi, "Wenn Sie wünschen, werde ich in den nächsten Tagen Abends vorbei kommen, dann können wir das Gespräch mit dem Richter ein wenig einspielen und mögliche Fragen durchgehen. Ich berate Sie sehr gern dahingehend, wie Sie sich geben und wie sie was beantworten sollten!" Prüfend blickte Seto zu Joey, der erst nicht reagierte. Erst als Seto ihm ein weiteres Mal über die Hand strich nickte der Blonde hektisch, als habe er einfach nur seinen Einsatz verpasst. Osachi packte die Unterlage wieder in den Aktenkoffer und stand dann auf. "Noch etwas..." kam unsicher von dem Mann Ende zwanzig. "Es wäre förderlich, wenn... Herr Wheeler, Sie sollten in den nächsten Tagen Schlaftabletten nehmen und somit ein Durchschlafen erzwingen. Es wäre förderlich, wenn Sie nicht völlig übermüdet wirken würden und die dunklen Ringe unter ihren Augen verschwinden!" Schamesröte zog auf Joey's Wangen ein, der nur verlegen wegschaute. Seto stand auf. Sein Blick hätte morden können und Osachi schluckte schwer, als auch er seinen Blick senkte und sich verabschiedend verbeugte. Ohne ein weiteres Wort verließ der junge Anwalt das Büro und schloss hinter sich die Tür. Erst da wandte sich Seto zu seinem Liebsten um, ging wieder vor ihm in die Hocke und griff nach seiner Hand. Nur zögerlich wandte der Blonde seinen Blick auf ihn. "Dir würde es wirklich gut tun, einige Nächte durchzuschlafen, Schatz!" kam es behutsam von Seto. Joey ließ seinen Blick sinken und nickte mit missmutigem Gesichtsausdruck. Seto wusste, dass der Blonde die Schlaftabletten hasste. Er hatte ihm mal anvertraut, dass er durch die Schlaftabletten das Gefühl hätte, Kontrolle abzugeben. Seto konnte gut nachvollziehen, wie beängstigend dieses Gefühl der Kontrollaufgabe sein konnte. Er selbst hatte auch lange Zeit versucht alles in und um sich zu kontrollieren. Die Lektion, dass das gänzlich unmöglich war, war schmerzhaft gewesen! "Ich werde gut auf dich aufpassen!" versprach Seto dem Blonden, der ihn wieder anblickte und schwach lächelte. Dann ließ sich Joey nach vorne in Seto's Arm fallen, der ihn eng an sich drückte. "Versuchen Sie den Blickkontakt mit dem Richter die ganze Zeit aufrecht zu halten!" instruierte Osachi Joey. "Auch, wenn es ihnen schwer fällt! Das wird mit Sicherheit als Zeichen für eine gewisse Reife gewertet werden!" Joey nickte verstehend, während er auf seine Hände blickte. "Dann fangen Sie damit an, auch mit mir Blickkontakt zu pflegen!" forderte der Junganwalt streng. Erschrocken blickte Joey zu ihm auf. Seto konnte sehen, wie sich die Wangen seines Freundes röteten. Scham... das war momentan ihr größter Feind! Sie nahm dem Blonden den Mut und die Fähigkeit seine Maske aufzusetzen. Das hatte sich auch auf sein Sozialleben ausgewirkt. In den letzten zwei Wochen - seit er zusammengebrochen war - scheute er den Kontakt zu seinen Freunden, wobei niemand Tristan abhalten konnte immer wieder aufzutauchen. Bei ihm schien der Blonde nicht so ein starkes Bedürfnis zu haben, darüber hinwegzutäuschen, dass es ihm nicht gut ging. Seto fragte sich, ob der andere Brünette vielleicht mehr im Bild war, als der CEO wusste. Die nächsten zwei Stunden stellte der Anwalt unterschiedlichste Fragen. Immer wieder maßregelte er den Blonden, wenn dieser den Blickkontakt abbrach oder stammelnd antwortete. Es war schon der dritte Abend in Folge, an dem es so ging. Zwar überraschten die meisten Fragen den Blonden nicht mehr, aber sie schienen ihn teilweise immer noch kalt zu erwischen und aus der Bahn zu werfen. Die Erschöpfung war dem Blonden deutlich anzusehen. Etwas musste sich am Training ändern und Seto hatte auch schon eine Idee. Die Frage war nur, wie der Blonde darauf reagieren würde! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)