Twenty-four dayz til xmas von Daisuke_Andou ================================================================================ Kapitel 10: Coincidence ----------------------- Der Duft des heißen Kaffees drang in seine Nase und er zog diese zusammen mit der Untertasse zu sich. Das leise Klappern des Geschirrs erstarb ebenfalls wieder. Um einen Schluck zu nehmen, klappte er sein Buch zu, welches er sich gerade in dem kleinen, abgelegenen Café zu Gemüte führte. Die letzten Zeilen, die er gerade gelesen hatte, schwirrten ihm noch durch den Kopf, während er die Tasse mit der heißen Flüssigkeit zu seinen Lippen führte. Behutsam pustete er, ehe er von der Tasse trank. Eine merkwürdige Stimmung lag in der Luft. Eben wie jedes Jahr, wenn es stark auf Weihnachten zu ging. Einerseits herrschte Hektik und auf der anderen Seite eine ganz merkwürdige Ruhe. Alles schien fast schon in Slow Motion vor sich zu gehen. Er konnte sich selbst nicht erklären, wieso er es so empfand, denn eigentlich hing eine sonderbare Traurigkeit über seiner Seele. Es war nicht so, dass es ihm schlecht ging, eher im Gegenteil, aber trotzdem fehlte ihm etwas in seinem Leben. Gerade zur Weihnachtszeit wurde ihm das wieder einmal bewusst. Immerhin tummelten sich die Pärchen überall und stellten ihr Glück zur Schau, während er hier allein seinen Kaffee trank und sich hübsch geschriebenen Geschichten widmete. Irgendwie ernüchternd. Tief seufzend stellte er die Tasse wieder ab und begann, in seiner Tasche zu kramen. Daraus zog er seinen altmodischen MP3-Player, der es nach wie vor tat, und suchte schließlich nach seinen Kopfhörern in seiner Jackentasche. Recht schnell wurde er fündig und stöpselte seine Kopfhörer an. Doch während sein Blick auf diese fiel, biss er sich auf die Unterlippe. Erst gestern hatte er sie beim Betreten der Bahnstation verloren, da sie ihm aus der Jackentasche gerutscht waren. Er hatte es nicht einmal gemerkt, bis sich eine Hand auf seinen Unterarm legte. Zuerst war er total verwundert darüber, dass eine fremde Person ihn überhaupt anfasste, dennoch war er stehen geblieben. „Hier, das hast du verloren!“, hatte ihm der großgewachsene Junge gesagt und ihm seine total verworrenen Kopfhörer in die Hand gedrückt. Dann hatte er ihm ein Lächeln geschenkt, während er sich lediglich ein „Vielen Dank“ abgenuschelt hatte. Allein, wenn er schon daran dachte, färbten sich seine Wangen wieder rot. Er war überhaupt nicht in der Lage gewesen, noch etwas anderes zu sagen. Viel zu hart hatte ihn die Optik des anderen getroffen. Weiche, honigblonde Haare, die sein Gesicht so sanft umspielt hatten. Dazu die munteren, dunklen Augen, die liebevoll und regelrecht fürsorglich auf ihm lagen. Und dann diese wunderschön geschwungenen, vollen Lippen. Wieder seufzte er kellertief. Wieso hatte er nicht einfach eine Einladung auf einen Kaffee springen lassen? So hätte er sich bedanken können und wäre sicherlich mit dieser Schönheit noch weiter ins Gespräch gekommen. Aber so hing er nun nur dieser Begegnung nach und seufzte immer wieder vor sich hin. Sicherlich würde er ihn nie wiedersehen und auch im nächsten Jahr noch einsam im Café hocken… Vor sich hin schmollend stützte er seine Wange in seiner Handfläche ab und blickte gedankenverloren zum Tresen, an dem wieder ein Gast bedient wurde und anschließend zur Seite trat. Doch dann blinzelte er, als sein Blick auf die nächste Person in der Reihe fiel… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)