A Merry Little Christmas von -Red-Karasu ================================================================================ Kapitel 4: The most wonderful time of the year ---------------------------------------------- 04. The most wonderful time of the year   Durch die großen Panoramafenster fielen vereinzelte Streifen kalten Neonlichts von den Straßen draußen herein. Sie warfen scharfe Schatten über das Bett und wurden von den immer wieder auf die Scheiben treffenden Regentropfen gebrochen, deren Weg nach unten Die mit wachem Blick folgte. Das Schlafzimmer selbst war nur von einigen Stumpenkerzen auf einem der Nachttische erhellt, die dem Ganzen etwas von ihrer Kälte nahmen, genauso wie es der warme Brustkorb tat, auf den er seinen Kopf gebettet hatte. Auch wenn die letzten Minuten in Schweigen vergangen waren, konnte er doch Toshiyas entspannte Zufriedenheit ebenso spüren, wie seine eigene und genoss es, wie der Jüngere ihm immer wieder nachlässig durch die langen Haare fuhr, die über seinen Oberkörper flossen. Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen drehte er den Kopf schließlich etwas, um einen Kuss auf die Schulter des anderen zu hauchen.   „Heute zu Hause zu bleiben war definitiv eine großartige Idee“, murmelte er, bekam als Antwort zunächst aber nur ein langgezogenes „Mhhhhhh…“ zu hören, das wohl Zustimmung signalisieren sollte. Dann wanderte Toshiyas Hand ganz gemächlich an seiner bloßen Seite nach unten, ließ Die aufseufzen, als den rauen Schwielen an den Fingerkuppen des Bassisten eine angetane Gänsehaut auf dem Fuße folgte. Die Finger seines Geliebten verharrten kurz auf der Höhe seiner Hüftknochen, bevor er sich damit auf dem Bett abstützte, um sich aufzurichten. Gezwungenermaßen rückte Die ein Stückchen zur Seite, nur um sich gleich darauf wieder in die zerwühlten Laken fallen zu lassen und nun statt des Regens am Fenster den Bewegungen seines Mannes mit den Augen zu folgen, als der sich zu ihm herunterbeugte.   „Ich bin da ganz deiner Meinung…“ Die Worte verließen Toshiyas Mund ganz dicht an seinen Lippen beinahe wie ein Schnurren, verstärkten seine bisher sachte Gänsehaut nur noch. Die weichen Spitzen seines schwarzen Haares kitzelten Dies Wangen, ließen ihn die Augen schließen, noch bevor er den spielerischen Biss in seine Halsbeuge wirklich spüren konnte. Ganz automatisch stellte er seine Beine etwas an, schlang gleichzeitig seine Arme um den Jüngeren, um ihn näher zu sich zu ziehen, konnte nicht anders als hingerissen zu seufzen, als sich ihre nackten Körper gegeneinander schmiegten. Himmel, er war diesem Mann einfach hoffnungslos verfallen und es war ihnen beiden auch vollkommen klar. Spätestens, als er eine Hand fest in Toshiyas Haar grub, um ihn dazu zu bringen, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. Auf den fragenden Blick des anderen hin zog er ihn lächelnd ein weiteres Mal mit ein wenig Nachdruck an den Haaren in seine Richtung, bis sich ihre Lippen endlich wieder trafen. Diesmal war es Toshiya, der einen genießenden Laut ausstieß und sich letztlich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn sinken ließ, fast als würde er in diesem Moment einen nicht wirklich vorhandenen Widerstand aufgeben. Der Gedanke ließ Die in ihren Kuss grinsen – irgendwie war es immer wieder beruhigend zu wissen, dass dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhte – was auch seinem Geliebten nicht zu entgehen schien. Spielerisch haschte Toshiya mit den Zähnen nach seiner Unterlippe, zog neckend etwas daran, bevor er seine Lippen einmal mehr einfing und ihren Kuss vertiefte.   Beide waren sie so in ihr Tun versunken, dass ihnen das leise Geräusch der sich öffnenden Tür ebenso entging, wie das von bloßen Füßen auf dem weichen Schlafzimmerteppich. Das helle Klirren von Gläsern, die auf dem Nachttisch abgestellt wurden, drang zwar an ihre Ohren, aber erst als eine kühle Hand über Toshiyas Rücken strich, konnte dieser sich von den Lippen seines Geliebten losreißen und aufsehen.   „Wenn wir anstoßen wollen, müsstet ihr kurz eine kleine Pause einlegen.“ In Atarus Stimme schwang deutliche Belustigung über den Anblick mit, der sich ihr eben beim Betreten des Zimmers geboten hatte – nicht, dass sie es den beiden irgendwie verübeln konnte, schließlich hätte sie das gleiche getan. Aber auf der anderen Seite hatten sie heute fast den gesamten Tag miteinander im Bett verbracht und es war glücklicherweise nicht so, als ob einer von ihnen heute noch einmal vorhatte dieses für längere Zeit zu verlassen. Eher im Gegenteil.   „Ein paar Minuten haben wir doch noch, oder?“ Allein Dies Anblick, als er diese Frage stellte, ließ in ihr ein altbekanntes Kribbeln aufsteigen und sie automatisch nicken. Seine langen Haare waren vollkommen zerzaust, seine Lippen vom Küssen gerötet und schon die Art, wie seine Blicke über ihren Körper glitten, war mehr als vielversprechend. „Bestimmt“, konnte sie deswegen nur mit einem Lächeln erwidern. „Dann sollten wir dich definitiv nicht länger hier herumstehen lassen.“ Mit einer fließenden Bewegung, die seinen muskulösen Oberkörper auf geradezu unfair attraktive Weise in Szene setzte, richtete Toshiya sich auf und rückte ein Stück beiseite. Und das ließ sie sich bestimmt nicht zweimal sagen, sondern folgte dieser so offensichtlichen Einladung nur zu gern. Eigentlich hatte sie es auf ihren Lieblingsplatz zwischen den beiden Männern abgesehen, wurde aber von Dies Händen aufgehalten, die sich warm um ihre Taille legten und sie dirigierten, bis sie schließlich auf seinem Schoß saß. Für einen kleinen Moment schlossen sich ihre Augen wie von selbst und sie sog hörbar die Luft ein, denn selbst, wenn das hier, von ihrer allgemeinen Nacktheit abgesehen, eigentlich noch recht unschuldig war, allein die Gedanken an daran, wie sie den bisherigen Tag verbracht hatten und was die Nacht vielleicht noch bringen konnte, ließen ihren Körper nur allzu deutlich auf die Nähe zu ihren Geliebten reagieren. Dass Toshiya nun auch noch näher zu ihr rückte, um mit Lippen und Zähnen akribisch ihre Schulter und ihren Nacken für sich zu erobern machte das Ganze dann auch eher schlimmer, als besser. „Wie die Teenager“, brachte sie lachend hervor, erntete dafür nur einen zärtlichen Biss in ihre Halsbeuge, der sie erschaudern ließ. „Du kannst nicht behaupten, dass du nicht wusstest, worauf du dich einlässt, oder?“ „Oder, dass es dir nicht gefällt.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, nutzte Die, der sich mittlerweile auf einen Ellenbogen aufgestützt hatte, seine freie Hand, um damit zärtlich an ihrem Oberkörper nach oben zu streicheln und dessen Konturen nachzuzeichnen. Ohne wirklich einen Gedanken daran zu verschwenden, drückte Ataru ihren Rücken durch, kam seinen Berührungen entgegen und schaffte es nicht einen hingebungsvollen Laut zu unterdrücken, weil es wohl nie einen Moment geben würde, in dem sie die Aufmerksamkeit ihrer Männer nicht genießen würde. Für einen Moment reckte Die sich etwas weiter, um auch Toshiya in seine Liebkosungen mit einzuschließen und seine Finger einmal mehr in dessen mittlerweile ebenfalls ziemlich zerzausten Haar zu vergraben. Dann geisterten die rauen Fingerspitzen an ihrem Schlüsselbein entlang und die Länge ihres Halses nach oben, bis er mit dem Daumen über ihre Unterlippe streichen konnte. Die Geste ließ sie automatisch lächeln und sie konnte gar nicht anders, als ihren Mund ein wenig zu öffnen mit der Zungenspitze spielerisch dagegen zu stupsen. Sie spürte Dies Augen auf sich ruhen, als sie ihre Lippen um seine Fingerkuppe schloss und ganz leicht daran sog, aber bevor er dazu etwas sagen konnte, wurde das Schlafzimmer mit einem Mal von buntem Licht erhellt, dem ein dumpfes Donnern auf dem Fuße folgte. Durch die verregneten Fenster konnten sie immer wieder neue Feuerwerksraketen im Himmel explodieren sehen und hier in ihrem gemütlichen Refugium fühlte es sich fast ein bisschen an, als würde das alles nur für sie stattfinden. Ataru war für einige Sekunden so von dem farbenprächtigen Spektakel am Nachthimmel eingenommen, dass sie ihre Augen nicht davon abwenden konnte, selbst als Die sich nun, wenn auch etwas umständlich, ganz aufsetzte und Toshiya sie beide von hinten in seine Arme schloss. Erst als er sich an ihr vorbei reckte, um seinem Freund einen liebevollen Neujahrskuss aufzudrücken, sah sie wieder zu den Beiden und erlebte wieder einmal einen dieser Momente, in denen ihr ihr Glück fast zu viel erschien. Allein schon deshalb lehnte sie sich noch ein wenig mehr gegen Toshiyas warmen Körper, als erst er und dann Die ihr je einen Kuss schenkten.   „Happy New Year“, murmelte der Ältere gegen ihre Lippen und sie hatte das Gefühl, dass dieses nächste Jahr definitiv ein gutes und vor allem glückliches sein würde, wenn es schon so phänomenal begann.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)