"Was wäre, wenn..." - Noch ein Miraculous-Adventskalender von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 19: Neunzehntes Türchen ------------------------------- Frozer   Was wäre, wenn Cat Noir sein Vorhaben doch in die Tat umgesetzt hätte?    „Und Vorsicht auf dem Rückweg“, riet Ladybug winkend dem Mann, den sie gerade gemeinsam mit Cat Noir gerettet hatte. Sein Drachenfliegerlieferservice schien wirklich keine gute Idee gewesen zu sein. Erleichtert verließ er das Dach auf dem sie ihn abgesetzt hatten.   „Für dich My Lady“, hörte Ladybug den Kater hinter ihr sagen und als sie sich umschaute, hielt er ihr auf Knien eine Rose entgegen. Die musste er aus dem Strauß gepflückt haben, den der Mann hat ausliefern wollen.   „Also ehrlich Cat Noir, du verwandelst dich gleich zurück.“ Sie versuchte wie immer seine Avancen mit Humor zu nehmen und deutete mit einem Lächeln auf seinen blinkenden Ring. Am liebsten würde er ihr sagen, wie egal ihm das wäre und sich hier und jetzt vor ihr zurück verwandeln. Er war abgelenkt und tauchte in einen lebhaften Tagtraum ab, wie es wohl wäre, wenn das wirklich passieren würde, doch dann riss Ladybugs Stimme ihn zurück in die Wirklichkeit. „Cat Noir! Ich kann die Rose wirklich nicht annehmen. Du weißt wieso.“ Es fiel ihr jedes Mal wieder schwer ihn abzuweisen, doch die Gefühle, die sie für Adrien hegte waren einfach größer. „Ich bin in einen Anderen verliebt.“ Wie oft  hatte sie ihm das mittlerweile schon gesagt, in der Hoffnung, dass er es verstehen würde, aber scheinbar konnte und wollte er nicht so schnell aufgeben. Sie trat an den Rand des Hausdaches und stützte sich mit den Armen auf das Geländer.   „Ich weiß My Lady, aber… wenn es ihn nicht gäbe, wäre es dann zwischen uns beiden anders?“ Cat Noir klammerte sich an diesen winzigen Funken Hoffnung. Auch wenn es absolut lächerlich war. Ihr Angebeteter würde ja nicht einfach so tot umfallen.   „Nun, ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht vorstellen.“ Von ihrem Platz aus konnte sie ein großes Plakat sehen, dass wie zum Hohn Adrien zeigte. Seine neue Parfümwerbung war wirklich überall und versetzte ihr jedes Mal wieder einen Stich ins Herz, wenn sie die Bilder ansah. „Tut mir leid Cat Noir.“   Er trat neben sie. Sah, wie sie betrübt ins nichts starrte. Doch tat sie das wirklich? Es war nicht wirklich nichts, wo sie hinstarrte, sondern ein Plakat. Er hatte mittlerweile ziemlich die Schnauze voll von dieser Werbung. Sein Vater hatte es diesmal echt übertrieben was das anging, fand er. Warum schaute sie sich dieses riesige Bild von ihm nur mit so viel Sehnsucht an? Dann ging der Lichtschalter in seinem Gehirn an und er hatte eine Vermutung, was das zu bedeuten haben könnte. Ein Plan manifestierte sich in seinem Kopf und er beschloss es darauf anzulegen. Er ergriff ihre Hände und ließ sie sich zu ihm drehen. Mit traurigen Augen schaute sie ihn an und wollte nach einem Piepen ihrer Ohrringe gerade darauf hinweisen, dass sie beide sich gleich zurückverwandeln würden. Doch da sagte Cat Noir auch schon: „Verwandel mich zurück.“   Erst war sie verwundert und wollte sich noch rechtzeitig abwenden, um seine geheime Identität nicht zu erfahren, doch er hielt sie an den Oberarmen fest, damit sie gezwungen war ihn anzusehen.   Perplex starrte sie Adrien an, der nun etwas verlegen und unendlich hoffnungsvoll auf eine Reaktion von ihr wartete. „Du bist es?“, fragte sie und ihre Stimme war nur ein schwacher Hauch. Obwohl er seine Hände noch immer an ihren Armen hatte, ließ er es zu, dass sie ihr Gesicht in ihren Händen barg. „Oh mein Gott! Ich fass es nicht.“   Nun strahlte Adrien und hob diesmal etwas zuversichtlicher die Rose in die Luft. „Nimmst du sie jetzt an, My Lady?“   „Nein…“, sagte sie nach ein paar Sekunden, die sie brauchte um über das soeben erfahrene nachzudenken. Das Gesicht immer noch verborgen. Aber eins war ihr klar, jetzt gab es wohl kein Zurück mehr, alles oder nichts.   Erst war Adrien erschüttert, doch das dauerte nicht lange, denn nun sah er, dass auch ihr Anzug verschwand. Sie atmete einmal tief durch, dann nahm sie die Hände vom Gesicht, streckte vorsichtig eine Hand aus und lächelte etwas schüchtern. „Aber jetzt würde ich sie nehmen. Das heißt…wenn du sie mir immer noch geben willst?“   Doch entgegen ihrer Befürchtungen schaute er weder sonderlich überrascht, noch enttäuscht oder dergleichen. Sein Gesichtsausdruck war unverändert. Sein Lächeln war umwerfend und seine grünen Augen sahen sie glücklich und liebevoll an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)