Kyōtsū no mirai - Die gemeinsame Zukunft [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan ================================================================================ Kapitel 1: Die Revolte ---------------------- Nach Kagomes Abenteuer im Mittelalter, vergingen in der Zukunft 1000 Jahre. Jeder von ihnen kehrte ein in den ewigen Strom des Lebens, nur um nach dieser Zeit auf dem Planeten Erde wiedergeboren zu werden. Doch hatte sich die Welt gewandelt. Dämonen und Menschen lebten beieinander, nachdem vor 500 Jahren eine große Katastrophe die Menschheit ereilte, die sie nur mit Hilfe von Dämonen bewältigen konnten. Seither lebten sie im Einklang und die Zeit nahm ihren Lauf. Das Jahr des Hundes hatte gerade begonnen unter Führung Tougas, welcher sich vorgenommen hatte, die Verbundenheit zwischen Menschen und Dämon weiter zu fördern und dies begann er damit, eine Menschenfrau namens Izayoi zu ehelichen, um ein Zeichen zu setzen. Seine ehemalige Frau Inu Kimi war jedoch ganz anderer Meinung über die Zweitfrau ihres Gemahles, was dazu führte, dass sie fortging und ihren fünf Jahre alten Sohn, Sesshomaru, bei der Familie ließ, da dieser seinem Vater nacheiferte und das nächste Oberhaupt, der nächste Hundeherrscher sein würde. Was jedoch der Inu no Taisho, der Herr der Hunde, nicht wusste, war, dass sein ehemaliges Weib eine Revolte plante, um den jetzigen Herrscher und dessen verweichlichte Ansichten zu stürzen, damit sie ihren Sohn, der hoffentlich mehr Ehre im Blute besaß, auf den Thron unter ihrer Führung heben könnte. So geschah es, dass eines Tages, als des Herrschers menschliche Frau im neunten Monat kurz vor ihrer Niederkunft stand, die Inu Kimi ihren Plan umsetzte. Sie griff die Hauptstadt Tokyo an, in dem ihr Gemahl residierte. Doch aufgrund der Geburt, schickte der Herrscher Touga nur seine Krieger, um die übermächtige Armee von Dämonen, die menschenliebende Dämonen und Menschen angriffen, niederzustrecken. Priester, Mikos, wie auch Dämonen kämpften gegen diese schreckliche Armee, doch reichte ihre Kraft nicht, da eine dunkle Macht im Hintergrund sich einmischte, die es geschafft hatte, Horden von Dämonen unter seiner Führung zu bündeln und zu entsenden. »Izayoi…«, stöhnte der Herr der Hunde. Sein weißes Haar hatte er zu einem Pferdeschweif hochgebunden, während seine Wangen blaue Male zierten. Wunderschöne goldene Augen fixierten ganz aufgewühlt seine Frau, die in den Wehnen lag und unregelmäßig atmete. Ammen und Geburtshelfer kamen und gingen, während sie die Frau unterstützten. Er kniete zu seiner Frau nieder und hielt ihre Hand, die schwitzend und stöhnend um Atem rang. »Liebster, es kommt…« »Ja unser Kind«, hauchte er und drückte ihre Hand ein wenig mehr, während man draußen die Schreie vernahm. Er betete inständig, dass es seine Frau nicht hörte, doch sie tat es. »Liebster, ich komme allein zu recht. Du musst ihnen helfen!«, bat sie ihn, während ihr schwarzes Haar im Gesicht klebte und ihre braunen Augen fast geschlossen waren. »Nicht, solange du noch in Gefahr schwebst!«, mahnte Touga und schluckte schwer, während seine Frau wie ein Hund hechelte. Sie presste und schrie, doch war ihr Blick bittend und voller Güte für ihr Volk. »Bitte geh, ich überstehe das, auch wenn es mein erstes Kind ist. Sie brauchen dich, bitte«, flehte sie inständig, bis er sich breitschlagen ließ. Sachte bückte er sich über die wimmernde Frau, küsste ihre Stirn, ihre Nase und ihre Lippen. »Ich werde mich beeilen. Liebste Izayoi, bald werde ich wieder bei dir sein«, hauchte er und streichelte sie noch einmal, bevor er aufstand und den Helfern zunickte. Sie verneigten sich. Er kannte sie schon lange und traute ihnen. Keiner von ihnen würde ihn hintergehen, das beruhigte ihn. Kurzerhand verließ er den Raum, lauschte noch dem Keuchen seiner Frau, bevor er das Haus verlassen wollte, doch ein Zupfen an seiner weiten Stoffhose, ließ ihn innehalten. Dort stand ein kleiner fünf jähriger Junge, das Haar ging ihm bis zu den Schultern und war silbern weiß, während seine Augen golden wie Honig waren. »Papa, ich komme mit!« Touga seufzte, kniete zu seinem jungen Sohn nieder und streichelte seinen Kopf. Er hatte eine lila Mondsichel auf der Stirn, wie seine Mutter und hatte auf jeder Wange zwei pinke, spitz zur Gesichtsmittel hin verlaufende Streifen. Sesshomaru. »Mein Sohn, du bist zu jung.« »Bin ich nicht, ich kann schon kämpfen!«, behauptete er vehement und zeigte dem großen Hundedämon seine kleinen Krallen, mit denen er vielleicht Kratzer in die Holzdielen machen konnte, doch bestimmt durchdrangen sie keine ganzen Körper. Des Weiteren war der Herr der Hunde nicht von der Idee angetan, sein kleines Kind mitzunehmen, weswegen er seinem Sohn eine andere Aufgabe gab. »Mein Junge. Ich benötige dich hier, bei Izayoi. Sie bekommt gerade deinen kleinen Bruder und braucht jemanden, der sie beschützt. Schaffst du das?«, fragte er mit fester Stimme. Sesshomaru sah erst ihn an, bevor er zu dem Raum der Niederkunft blickte und leicht zitternd nickte. »Ja, das schaffe ich, Papa.« »Danke, mein Sohn, ich bin bald wieder da«, verlautete der Herr der Hunde noch, bevor er noch beobachtete, wie sein Sohn zu dem Raum seiner neuen Frau ging. Dann machte er sich auf den Weg, gewillt, alle zu schützen und seinen Platz zu verteidigen. Es war unglaublich, wie gewitzt seine erste Frau war. Wahrscheinlich hätte er sie sofort töten sollen, doch hatte er sie noch geliebt, als er sich seine Zweitfrau nahm. Inu Kimi. Hoffentlich könnte er sie aufhalten.   Der Herrscher stürzte los, verlor keine Zeit und verwandelte sich in einen riesigen, weißen Hundedämon. In seiner tierischen Form durchstreifte er die Gegend. Häuser standen in Flammen, Leichen pflasterten den Asphalt und Schreie hallten wie ein Echo von den Wänden wieder. Touga zerriss es fast, die vielen Leichen zu sehen, die einst seine Freunde waren, doch er konnte nicht halt machen und um sie Trauern, er musste kämpfen und die restlichen seiner Männer und Frauen beschützen.   Touga sprang gerade über eine Reihe von Häusern, als er sich schon ins Getümmel stürzte, einen Dämon nach dem nächsten erschlug. Unter ihnen waren alte Freunde, die übergelaufen waren, doch wollten sie nicht Halt machen und kämpften, bis sie starben. Immer weiter kämpfte er, bis ein Heulen die Stille zerriss. Der Hund lauschte, als das Geräusch wieder an sein Ohr gelang. Ein Kind. Ganz eindeutig. Kurz blickte er sich um und schnupperte. Die Luft war rein. Touga verwandelte sich zurück in einen Mann und durchkämmte die Trümmer, die sich vor ihm türmten. Anscheinend war hier einst ein Schrein gewesen. Geschwind sprang er hoch, suchte und fand dann das Geschöpf, welches das Heulen entsandte. Dort unter den Balken war ein Kind. Er riss die Balken fort und musste ein wenig buddeln, bis er es fand. Ein Bündel, eingewickelt in Leinen und… er schluckte. Eine Frau hielt das Bündel in Armen, doch war ihr Leben verwirkt. Erst überlegte er sein Schwert Tensaiga, das Schwert des Lebens zu ziehen, doch schon als er es berührte, spürte er, dass diese Frau längst fort war. Er würde ihre Seele nicht wiederholen können. Touga beugte sich herab und hob den Arm der toten Frau an, bevor er das kleine Mädchen anhob. Ein kleines Armband zierte das kleine Babyärmchen und verriet ihm, dass dieses Kind noch nicht sehr alt war. Auf diesem Band stand der Name Kagome. Bestimmt waren sie erst vor kurzem aus dem Krankenhaus gekommen, was ihm sauer aufstieß. Er seufzte, blickte sich um, doch fand er niemanden, der vom Schrein noch lebte. Sein Herz klopfte laut, während er das Kind an seine Brust drückte. »Was soll ich mit dir tun, kleine Kagome?«, fragte er. Das kleine Mädchen stellte das Weinen ein, betrachtete den mächtigen Mann und begann zu Quietschen, während sie ihre kleinen Finger zu seinem Gesicht ausstreckte. Er hob sie an, bis sie sein Gesicht berühren konnte. Leicht zog sie an seinem Haar, bevor sie blubbernd in sein Gesicht blickte. Ihre Augen strahlten Blau, während ihr Haar Rabenschwarz war. »Soll ich dich mitnehmen?« Sie blubberte wieder, was für ihn ein ja war. Natürlich wäre es auch besser so. Dieses Mädchen hier zu lassen, wäre ihr Todesurteil. Schnell begab er sich heim, übersah noch das, was von seinem Reich übrig war, während er das Kind an seine Brust presste. Es würde Zeit kosten, alles aufzubauen, doch er würde eine Möglichkeit finden, dass sie nie wieder unvorbereitet wären. Er fühlte sich innerlich dafür verantwortlich.   Daheim angekommen, riss er die Türe schnell auf und stürmte zu seiner Frau, vorbei an seinem Sohn, der brav Stellung genommen hatte. Touga stürzte zu seiner Braut, kniete sich neben sie und atmete tief durch: »Liebste…« »Touga, Liebster«, seufzte sie und hob ihre Hand an seine Wange. Sie sah ihm an, dass er heftig gekämpft hatte, doch sie wollte ihn aufmuntern. »Sieh nur, unser Junge.« Touga blickte herab, auf weiße kleine Hundeöhrchen, wie auch kurzes weißes Haar. Das Kind schlief, eingewickelt in rotem Stoff. Es war wunderschön. Er beugte sich herab und streichelte dessen Wange. »Inu Yasha soll er heißen«, verlautete er und küsste seine Frau, bevor er Inu Yasha auf die Stirn küsste. Er war so froh, seine Frau wohlbehalten vorzufinden, was ihm zumindest ein wenig seiner Last nahm. Währenddessen schlich Sesshomaru herein, betrachtete das Kind in den Armen der Zweitfrau seines Vaters und schluckte. Es hatte Ohren. Vorsichtig schlich er heran, versteckte sich leicht hinter seinem Papa, während er auf das Baby blickte. »Schau, Sesshomaru, das ist dein kleiner Bruder Inu Yasha.« »I…nu Ya…sha«, sprach der Kleine aus und lächelte zaghaft. »gefällt mir, aber Papa, was ist das in deinem Arm?« Neugierig sah der Junge zu seinem Vater, der mit einem Arm das Baby an sein Fell und seine Brust presste. Touga lockerte den Griff und Sesshomaru stierte auf das Kind und dessen Armband. »Was steht da?« »Kagome«, sprach sein Vater und zeigte ihm das kleine Kind, was Seelig schlief. Izayoi blickte geschwächt zu dem Kind, bevor er weitersprach. »Ihre Mutter hat nicht überlebt. Sie ist eine Waise…« Izayoi sah zu dem Kind, wie auch Sesshomaru, als der kleine Inu Yasha anfing zu jaulen. Wie, als würde die kleine Kagome antworten wollen, jaulte auch diese. Schnell hob sie ihre Hände und Touga reichte ihr das kleine Mädchen, was sich sofort an Izayoi presste. Liebevoll hielt sie die beiden Kinder, welche sich langsam beruhigten und lächelte ihren Mann an. »Sesshomaru, Touga, darf ich vorstellen, Kagome. Sesshomaru, das ist deine kleine Schwester, Touga und du bist ab jetzt ihr Vater.« Touga kamen fast die Tränen. Seine Frau hatte ein wirklich gütiges Herz. Nicht nur Sesshomaru, behandelte sie wie ihr eigenes Kind, sondern nun auch die kleine Kagome, die er aufgelesen hatte. Sehnsüchtig küsste er ihre Stirn, während er seine Frau in die Arme schloss, wie auch die Kinder. Sesshomaru stand erst kurz abseits, doch Izayoi öffnete ihren Arm leicht, sodass er kam und sich mit an sie kuschelte. So saßen sie alle fünf da. Alles würde gut werden, das wusste Touga, auch wenn seine erste Frau so einen Groll gegen ihn hegte. Was würde ihnen wohl die Zukunft bringen? Das wusste er nicht, doch ahnte er, dass dieses kleine Mädchen etwas ganz Besonderes war, dass er mit Leib und Leben schützen müsste.     Kapitel 2: Die heilige Aura --------------------------- Drei lange Jahre waren seit dem Geschehen vergangen, dass die Stadt geprägt hatte. Touga hatte eine schützende Mauer errichten lassen, die auf magische Art und Weise andere Dämonen zurückhielt. Ja, er hatte den Aufstand niedergeschlagen, doch war es immer noch angespannt und er fürchtete, einen erneuten Angriff, solange er seine erste Frau nicht tötete. Doch nichts desto trotz, versuchte er alles von seiner Familie fern zu halten und führte ein recht ruhiges und beschauliches Familienleben mit seinen drei Kindern, die er über alles liebte. Er würde seine Kinder immer schützen.   Touga schlug gerade seine Zeitung auf und trank seinen Kaffee, als er Kindergetrappel vernahm. Neugierig legte er die Zeitung beiseite und erblickte die schwarzhaarige Kagome und den weißhaarigen Inu Yasha, die hektisch durch die Küche rannten und sich umblickten. »Was macht ihr da?« »Verstecken, pschht!«, kicherten die beiden, während Inu Yasha an seiner Mutter vorbei peste und sich hinter einem Vorhang vor dem Balkon versteckte, wohingegen sich Kagome wild umblickte und dann weiter rannte. Sie schien in die Stube zu laufen, wo sie sich in einen Haufen Kissen warf und darunter versteckte. Touga schmunzelte leicht, als er ihre strahlend blauen Augen zwischen den Kissen herauslugen sah. Sie war wirklich niedlich und er bereute es keinen einzigen Tag, dass er sie als sein eigenes Kind ausgegeben hatte. »ICH KOMME!«, rief im nächsten Moment sein älterer Sohn. Sesshomaru war ganze 8 Jahre alt und stürmte in die Küche. »Guten Morgen, spielt ihr schön?« »Ja!«, frohlockte Sesshomaru. Sein Haar ging ihm bis zu den Schulterblättern. Er war ein wirklich prächtiger Junge und würde bestimmt ein guter Stammhalter werden. Er hob die Zeitung wieder, doch beobachtete er noch, wie Sesshomaru durch das Zimmer schritt und zielstrebig zum Vorhang ging. Das war ganz natürlich, da die Sonnenstrahlen zu diesem Fenster hereinkamen und einen unverwechselbaren Schatten mit Hundeohren auf das Holz warfen. Inu Yasha musste wirklich noch viel lernen, doch er war ja erst drei Jahre alt. »Ich habe dich!«, rief Sesshomaru und zog siegessicher den Vorhang beiseite, nur um einen schmollenden Inu Yasha zu erblicken, der leise vor sich her grummelte. »Du bist gemein, immer findest du mich!« »Dann versteck dich besser, Bruder.« Sesshomaru grinste, während Inu Yasha sich in eine Ecke stellte und schmollte, da er einfach nicht verlieren konnte. Sesshomaru hingegen suchte weiter. Er schnupperte leicht. Ja, eigentlich war das gegen die Regeln, doch Kagome zu finden, dauerte ihm oft viel zu lange und sowieso, wenn es gleich Essen gab. Sesshomaru sah sich etwas um, als er kurz blaue Augen aufblitzen sah. Er schmunzelte, als er seine kleine Schwester unter den Kissen ausmachte. Langsam schritt er zu dem Kissenhaufen hin und sah sich suchend um. Sie sollte es nicht gleich merken, dass er wusste, wo sie war. »Wo ist nur Kagome… wo ist sie nur?« Leises, wohlklingendes Glucksen drang an seine Ohren, bevor er sich mit Schwung auf die Kissen warf. »Hab dich!« »IHKKS!«, keuchte die kleine Kagome, während er sie umarmte. Kagome kicherte immer lauter und umarmte ihren großen Bruder. »Ich habe gewonnen oder?« »Du gewinnst doch immer«, frohlockte Sesshomaru und knuddelte seine Schwester, bevor er aufstand, ihre Hand griff und sie mit sich zog, denn er roch schon das Essen, was seinen und ihren Magen grummeln ließ. »Essen ist fertig, meine Lieblinge«, kicherte Izayoi, die die drei begutachtete. Sie liebte sie alle, als wären sie alles ihre Kinder, auch wenn es nur einer von ihnen war. Die drei Kinder kamen schnell herangelaufen, sodass sie für alles vorsorgte. Touga hob Inu Yasha auf den Stuhl und Izayoi Kagome, während Sesshomaru sich auf seinen Stuhl setzte. »Kagome kann sich wirklich gut verstecken!«, meinte Sesshomaru und lächelte seine kleine Schwester an, die vergnügt grinste, während Inu Yasha leise nörgelte. »Du magst sie nur mehr und suchst immer mich zuerst!« »Ich glaube dein großer Bruder meint das ernst, für Kagome hat er geschummelt, er musste sein Näschen benutzen, ich habe es gesehen!«, lachte Touga und wuschelte Inu Yasha, bevor er Kagome liebevoll ansah und dann zu Sesshomaru schielte, der ein wenig rot um die Nase wurde. »Nur etwas…«, murmelte dieser, während Kagome freudig quietschte und kicherte. Er würde sie auch noch so finden, ganz bestimmt! Zumindest hatte Papa ihm gesagt, dass er seine kleine Schwester immer beschützen müsste, weil es sich so für den großen Bruder gehörte. Daran würde er festhalten. Er würde seinen Papa stolz machen und dafür spielten sie immer verstecken, damit er ihre Lieblingsverstecke kennenlernte und so immer wüsste, wo sie sich verkroch, wenn sie mal Angst hatte.   Nach dem Essen kuschelten sich Kagome und Inu Yasha in ihre Bettchen, während Sesshomaru leicht gähnte, aber er war ein großer Junge, er brauchte keinen Mittagsschlaf mehr. »Wenn du müde bist, leg dich ruhig dazu«, sprach Touga sanft zu seinem Sohn, welcher sich schon wieder die Augen rieb. Ja, sein Sohn wurde älter und würde auch ohne zurechtkommen, doch er war einfach herzallerliebst, wie er dagegen ankämpfte, nachdem die Kinder schon den ganzen Morgen getobt hatten. »Ich bin aber schon groß! Ich darf nicht mehr!«, gab der kleine weißhaarige Bube bekannt. Er würde keine Schwäche zeigen. Niemals. ER musste doch der große starke Bruder sein! »Großer Bruder?«, ließ eine süße Stimme den kleinen Hundedämon aufschrecken. Er drehte sich zur Seite und entdeckte seine kleine Schwester, die seine Hand ergriff und ihn schon mitzog. Kagome konnte immer besser schlafen, wenn ihr Bruder da war, der immer ein Auge auf sie hatte. »Was machst du da, Kagome?«, fragte er ganz verwirrt, während sie ihn schon auf den großen Futon zog, zwischen Inu Yasha und ihr, wo sie zuvor gelegen hatte. »Ich kann besser schlafen, wenn du bei mir bist!«, murmelte Kagome zuckersüß, während sie sich schon auf ihn kuschelte und die Augen schloss. Auch Inu Yasha kuschelte sich an und der Youkai umarmte seine kleinen Geschwister und schmunzelte. Er mochte es bei ihnen, es war wirklich schön warm und… er gähnte und schloss die Augen. Nur fünf Minuten würden ihn schon nicht schwach erscheinen lassen, denn er bewachte seine Geschwister ja, indem er sie in den Armen hielt.   Als Touga und Izayoi dann später nach den Kindern sahen, mussten sie grinsen, wie sich die Kleinen an ihren großen Bruder kuschelten. Schnell deckte Izayoi ihre Kinder zu und schmunzelte liebevoll. »Ich wünschte, sie würden immer Kinder bleiben. Gibt es da keine Möglichkeiten?« »Wir werden alle älter. Hast du Angst?« »Ja, ein wenig. Wer weiß, ob die Welt sie auseinanderreißen wird. Du weißt, was vor den Mauern los ist.« »Schatz, du weißt, ich lasse zurzeit eine Schule errichten. Eben ist sie noch klein, doch ich werde dafür sorgen, dass sie nie voneinander getrennt werden. Vertrau mir bitte.« »Ich nehme dich beim Wort mein Liebster«, kicherte sie und drückte ihren Gefährten noch, bevor sie die Kinder schliefen ließen. Wie sie doch hoffte, dass alles einen guten Lauf nehmen würde. Inu Kimi hasste sie über alles, wollte ihren Tod und das würde sich wohl nie ändern. Nur der Bannkreis hielt sie davon ab, doch würde er ewig halten?   Gerade wollte das Pärchen den Raum verlassen, als sie etwas wundersames erblickten. »Was ist das?«, wunderte sich Touga und schritt langsam zu der kleinen schwarzhaarigen Kagome hin, die ein rosa Schimmer umschloss. Zuvor hatte er noch nie so etwas bei ihr beobachtet, was ihm schon ein wenig Angst einjagte. »Das sind heilige Kräfte oder? Hattest du sie nicht damals bei einem Schrein gefunden?«, fragte seine Frau und kam auch näher, während Kagomes Leuchten immer stärker wurde, sodass es sie fast blendete. Etwas Friedliches ging von ihr aus, doch dem Vater war es nicht geheuer. Vorsichtig hob er Kagome aus Sesshomarus Armen, welcher dadurch wach wurde und seine leuchtende Schwester schlaftrunken erblickte. Vorsichtig löste er sich von Inu Yasha, stand auf und gesellte sich zu den erwachsenen, die seine kleine Schwester so nachdenklich betrachteten. »Was ist mit Kagome?«, fragte er leise, während sein Vater sich auf die Unterlippe biss. Izayoi nahm sie ihm aus den Armen, bevor sie Sesshomaru anlächelte. »Deine kleine Schwester ist etwas ganz Besonderes, aber verrate es keinem, ja?« »Verstanden«, hauchte er und betrachtete die kleine Kagome, welche immer mehr leuchtete, sodass es ihn fast blendete, während seine Eltern sich besorgte Blicke schenkten. Sie waren sich nicht sicher, ob sich Miko-Kräfte so zeigten. Auch wusste der Vater nichts über ihre wahre Mutter oder ihren Vater. Damals hatte er eine Zeit lang gesucht, doch niemanden gefunden, der ihm etwas darüber sagen konnte. Nicht einmal das Krankenhaus, aus dem sie gestammt haben müssen, was wohl daran lag, dass sie ihn alle fürchteten, auch wenn er sie gerettet hatte. Leider konnte er auch nicht einfach mit ihr zum nächsten Schrein gehen, da er Kagome als sein eigenes Kind ausgegeben hatte, wodurch es riesige Probleme geben könnte. Es war eine verzwickte Lage, doch vielleicht würde es sich ja auch legen und die Aura nicht wiederkommen. Das konnte er nur hoffen, denn wenn hätte es riesige Konsequenzen für sie. »Mhmm… was ist?« Kagome erwachte und rieb sich die Augen. Zusätzlich verschwand die Aura um ihren Körper, was ihren Vater beruhigte. Er musste aufpassen, dass sie zu keiner Gefahr für seine Kinder werden würde, doch glaubte er kaum, dass seine kleine Ziehtochter, seiner Familie ein Leid zufügen würde. »Darf ich runter?« Ihre Mutter nickte, setzte sie ab, bevor sie wieder zu Sesshomaru lief, der ihren Kopf wuschelte. »Sesshomaru, zu niemanden«, sprach Touga kraftvoll und sah noch seinen Sohn ernst an, der ihm zunickte. Er musste ihm vertrauen. Sein Sohn würde einmal ein großer Mann werden und so hoffte er, dass er den Mund hielt, da er ihm so sehr nacheiferte. »Ja, schon verstanden«, seufzte er und knuffte Kagome, bevor er sie wieder zu dem Futon führte und sich mit ihr hin kuschelte. Was würde wohl Sesshomaru tun, wenn er wüsste, dass diese Aura sein Untergang sein könnte? Hätte er dann Angst vor ihr? Touga war sich nicht sicher, doch betete er dafür, dass nie etwas dergleichen geschehen würde. Er liebte seine Kinder und das würde sich nie ändern. Egal was geschehen würde. Er würde immer zu ihnen stehen. Kapitel 3: Das Geburtstagsgeschenk ---------------------------------- Dreizehn ganze Jahre waren seit dem Geschehen eingezogen, wo die kleine Kagome im Schlaf rosa geleuchtet hatte. Es war nicht das letzte Mal gewesen, doch zu aller Glück, passierte dies immer nur, wenn die kleine Kagome schlief. Dadurch geschah es, dass Kagome schnell, als sie älter wurde, ihr eigenes Zimmer bekam, doch was ihre Eltern nicht wussten, war, dass sie viele Albträume hatte. Anfangs hatte sie es noch gesagt, doch irgendwann hörte es auf, aber da sie Angst hatte, allein zu schlafen, geschah es mehr als einmal, dass sie in Sesshomarus Schlafzimmer platzte und sich in seinem Bett verkroch. Der heranwachsende Teenager hatte mehr als einmal mit sich zu kämpfen, während die langsam älter werdende Schwester sich an ihn drückte, doch er würde ihr nie ein Leid zu fügen. Sesshomaru wusste um ihre Gabe und spürte immer wieder, dessen Auswirkungen, denn wenn sie leuchtete, fühlte er leichte Schmerzen, sie waren noch zum Aushalten, aber mehr als einmal hatte er am Morgen bemerkt, dass er leichte Rötungen hatte, die aber schon wieder verschwanden. Damals hatte er fast vergessen, dass sie gar nicht das leibliche Kind seines Vaters war, doch immer mehr wurde es ihm bewusst. An diesem Morgen seufzte er und streckte sich. Es war noch recht früh, doch er müsste bald seinen Verpflichtungen als 21-jähriger hinterherkommen. Neugierig hob er seine Decke an und verdrehte die Augen, als er seine 16-jährige Bettbesetzerin entdeckte. Heute hatte sie Geburtstag, auch wenn es wahrscheinlich nicht ganz stimmte. Vorsichtig blickte er sich im Zimmer um, bevor er aufstand und sein Schlaf-Shirt noch ein wenig tiefer schob. Wie fast jeden Morgen, hob er seine Schwester auf die Arme und trug sie in ihr Zimmer zurück, wo er sie brav ins Bett legte und sie zu deckte. Seufzend biss er sich auf die Unterlippe, bevor er sich runterbeugte und ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Ob sie noch bei ihm liegen würde, wenn sie wüsste, dass sie gar nicht verwandt waren? Er würde es zumindest nicht mehr tun… doch es war schon fast eine Normalität. Eine grässliche, denn es machte es schwer, ein Mädchen nach Hause zu bringen. Was wäre es auch für eine Ansage, dass seine Freundin nicht bei ihm schlafen dürfte, weil seine bald erwachsene Schwester nachts bei ihm ins Bett krabbelte. Naja, meistens schlafwandelte sie auch oder sie glaubte es…. Er war sich da nicht wirklich sicher, wie weit sie es eigentlich wusste…   »Mhmm… Morgen, großer Bruder…«, wimmerte die Frau, die er gerade hingelegt hatte und streckte sich, was ihm fast das Blut in die falsche Richtung pumpte. Kagomes Oberweite war gewachsen und wenn sie das tat, dachte er nur daran, dass sie sich jede Nacht an ihn presste. Oh Gott, er war 21 Jahre alt und das war wirklich zu viel. »Morgen Geburtstagskind«, verkündete Sesshomaru, während Kagome noch überlegte. Sie sah hin und her und atmete beruhigt aus. »Danke! Ich dachte schon, du hast mich ins Bett zurückgebracht!«, kicherte sie kokett und setzte sich auf. Sollte er es ihr sagen? Nein, besser nicht… »Du bist jetzt 16, da gehört sich das auch nicht mehr!«, meinte er und wuschelte kurz ihr Haar, bevor er sich auf ihrem Bett niederließ. »Was wünscht du dir?« »Uhh… hmm…«, überlegte Kagome angestrengt und betrachtete ihn nachdenklich. »Wie wäre es… mit Frühstück?« Sesshomaru hob die Schultern. »Wenn es nur das ist, lässt sich einrichten, bevor ich losmuss.« Sie grinste freundlich und folgte ihm noch mit den Augen, während er das Zimmer verließ und sie sich noch mal ins Bett fallen ließ. Heute wurde sie 16 Jahre alt. Sie lebte mit ihren zwei Brüdern in der Nähe der Schule ihres Vaters, welche genau in der Mitte der sicheren, kuppelartigen Barriere errichtet worden war. Die Kuppel war riesig groß und erstreckte sich in alle Richtungen um ein paar Kilometer. Manchmal erschreckte es sie, dass sie niemals hinter die Barriere in ihrem Leben geblickt hatte, doch musste sie das denn überhaupt? Sesshomaru tat es manchmal, er war ausgebildet worden als Kämpfer. Eigentlich fand sie ihn zu klug dafür, aber er meinte, die Sicherheit aller hätte die höchste Priorität, wodurch sie ihn nicht jeden Tag sehen konnte, aber das reichte ihr. Ein wenig müde zog sie sich schnell an und betrachtete dabei ihren Körper und grinste. Sie war jetzt eine junge Dame. Was ihr Bruder dazu sagen würde? »Morgen Kagome!« Erschrocken drehte sie sich um, nur um knallrot ihre Kleider an ihren Körper zu drücken. Warum schlug ihr Herz nur so schnell. »Du sollst doch nicht in mein Zimmer kommen!« »Dachte du bist angezogen, nachdem Bruderherz rausgekommen ist… Unsere Freunde wollten mit uns nachher feiern, geht das klar?« Sie betrachtete ihn eingehend, bevor sie nickte. »Natürlich, ich freue mich, aber jetzt raus!«, schimpfte sie etwas und schmiss ihn aus dem Zimmer, bevor sie sich fertig anzog und ihre Bluse zu knöpfte. Sie trug einen karierten blauen Rock, eine hellblaue Bluse mit einer blauen kleinen Schleife. Als sie fertig war, rannte sie schnell runter und wurde von dem Geruch von Pfannkuchen begrüßt. Sie leckte sich die Lippen. Ihr Bruder konnte das richtig gut. »Das riecht köstlich!«, frohlockte sie, während sie zu Sesshomaru ging, der mit einer Schürze bekleidet gerade die Pfannkuchen auf einen Teller legte und ihren mit frisch geschnittenem Obste garnierte und ein wenig Zimt. »Ist der für mich?« »Natürlich.« Er reichte ihr den Teller, während Inu Yasha leise nörgelte, da er seinen Pfannkuchen selbst belegen musste. Kagome lächelte zaghaft und sah zu Sesshomaru, der die Schürze ablegte. Darunter trug er eine weite schwarze Hakama und ein weißes Kimono Oberteil. »Ihr feiert später?« »Ja, du bist nicht eingeladen, Spaßverderber«, schnauzte Inu Yasha ihn nur von der Seite an. »Nicht wie letztes Mal…« »Du weißt, dass Alkohol nicht für Minderjährige bestimmt ist. Nur weil ihr hier bei mir wohnt, in der Nähe von der Schule, heißt es nicht, dass du machen kannst, was du willst.« »Pah! Dann geh ich zu Papa!«, knurrte Inu Yasha, nur um Kagomes wütenden Blick zu sehen. »Lass den Mist, du weißt, sie leben am Rand der Barriere!« »Dann fahr ich halt mit Paps zur Schule«, knurrte Inu Yasha, während Kagome nur leise seufzte und Sesshomaru eine Augenbraue hochzog. War das sein Ernst? Aber ja, er war ein Teenager und er der Spielverderber, aber er konnte sich auch nicht erlauben, dass sein Vater an ihm zweifelte. Es war wichtig, dass Kagome nicht in der Nähe des Außenkreises lebte, da vor einigen Jahren vermehrt Angriffe dort gewesen waren. Es war nur ein Versuch gewesen und es hatte gewirkt. Sofort hatten die Angriffe aufgehört. Er blickte Kagome seufzend an, bevor er seinen kleinen Bruder anblickte: »Glaubst du, unser Vater, der Direktor, lässt dir durchgehen, wenn du betrunken zur Schule gehst oder besoffen zu Hause ankommst? Versuch es, nur er ist strenger wie ich.« Inu Yasha zuckte kurz zusammen, als ihm das wohl wieder klar wurde. So einfach ging das. Aber ehrlich? Vielleicht wäre es ja gut, würde er nach Hause gehen, dann hätte er eine Sorge weniger und müsste nicht mehr aufpassen, dass Inu Yasha ihn mit Kagome zusammen erwischte. Wer wusste, was das geben würde… »Ja, ist ja schon gut…«, knurrte Inu Yasha noch, während er seinen Pfannkuchen verdrückte und schnell seinen Teller in die Spüle warf. »Wir kommen aber trotzdem spät heim.« »Macht das«, seufzte Sesshomaru. »Feiert schön und herzlichen Glückwunsch zum 16enten.« »Danke übrigens.« Inu Yasha sah seinen Bruder kurz an, als er auf dem Tisch schon ein Geschenk entdeckte. »Meins?« »Deins.« Inu Yasha riss schnell die Verpackung auf, nur um begeistert die Luft einzusaugen. »Ein Smartphone?« Er drehte es ein paar Mal. »Das war doch teuer…« »Es ist ein gemeinsames Geschenk. So kannst du zumindest anrufen, wenn du wieder Scheiße baust.« Inu Yasha knurrte, und sah noch zu Kagome: »Beeil dich, gehen wir lieber.« Kagome seufzte und wischte sich noch schnell den Mund ab, als sie schon loswollte, doch Sesshomaru schnappte ihr Handgelenk und zog seine Schwester zu sich. »Dein Geschenk, vergiss es nicht.« »Ich wollte doch nur ein Frühstück«, meinte sie kokett, doch da drückte er ihr schon das Geschenk in der Hand. Schnell öffnete sie es und zog ein rosa Smartphone heraus. »Ich auch?« »Du auch. Melde dich, wenn dein Bruder Mist baut«, hauchte Sesshomaru, während Kagome ihn überdrüssig umarmte. Sie musste das unbedingt lassen. Er seufzte und drückte sie dann doch. Kagome wurde ein wenig rot, als sie seine Muskeln unter seinem Oberteil spürte. Schnell beugte sie sich hoch und gab dem größeren einen Kuss auf die Wange, bevor sie schon loslief und mit Inu Yasha sich zusammen auf den Weg machte. Sesshomaru blickte ihr noch seufzend nach, bevor er sich selbst auch auf den Weg machte. Zum Glück hatte er ihre Nummern schon. Hoffentlich stellte Inu Yasha keinen Mist an. Jeder wusste, dass es sein kleiner Bruder gerne mit den Partys übertrieb, jedoch wollte er es ihnen auch nicht komplett verbieten. Sie waren noch Kinder und sollten nicht wissen, was da draußen geschah. Zumindest bis Ende des Schuljahres sollten sie noch Ruhe davor haben. Kapitel 4: Vorbereitungen ------------------------- Kagome machte sich zusammen mit Inu Yasha auf den Weg zur Schule. Sie war wirklich riesig aufgeregt, während sie noch einmal auf ihr pinkes Handy starrte. Ihr großer Bruder hatte auch den Pin beigelegt, sodass sie es gleich versuchte, in Betrieb zu nehmen. Begeistert starrte sie auf das sich erhellende Display. Auch ihr Bruder Inu Yasha starrte während des Wegs auf sein Handy. »Das Geschenk gefällt mir«, schmunzelte er und grinste Kagome selbstgefällig an. »Das ist sogar eines der neuen Modelle, wusstest du das?« »Echt?«, staunte Kagome und stierte das Handy von allen Seiten an, als schon das Hintergrundfoto erschien. Sie wurde ein wenig rot, als sie ein Foto von sich und Sesshomaru erblickte. Das war das Selfie, was sie letztens mit seinem Handy im Park gemacht hatten. Sie grinste breit, bevor sie die Apps auf dem Handy interessiert durchging. Auch Inu Yasha tat dies, welcher kein Hintergrundbild hatte. Er hätte sich wahrscheinlich auch nicht über sein Selfie gefreut. »Installier dir What’s App, das haben die anderen auch«, murmelte er und öffnete das Fenster schon, nur um genervt zu sehen, dass sein Bruder schon da drin war, doch auch seine Schwester. Sein Bruder hatte anscheinend schon einiges vorbereitet. Er ahnte, dass dort bestimmt auch eine Tracking App versteckt war, aber den Zahn würde er ihm ziehen. Schlimmstenfalls machten sie das Handy aus, wenn sie auf die Party gingen. Den Abend würde er sich nicht ruinieren lassen von diesem Spielverderber. »Ich habe sie schon«, hauchte Kagome und öffnete es. Sie entdeckte ihre Brüder, öffnete das Fenster von Sesshomaru und textete ihm ein Dankeschön mit einem Kuss-Smilie. Natürlich war sie bisher auch mit einem billigen Handy ausgekommen, doch dieses gefiel ihr sehr, da das alte kein What‘s App gehabt hatte. Fast schon gierig wartete sie, als schon eine Antwort kam: ›Viel Spaß damit, ich muss jetzt arbeiten. Komm gut zur Schule!‹ Grinsend schickte sie ein Daumenhoch-Smilie, bevor sie ihr Handy einsteckte und zu Inu Yasha aufholte, der schon wieder vorgelaufen war. »Was machst du da?«, fragte sie, als sie auf das Handy stierte und er anscheinend einige Apps deinstallierte. »Aufräumen. Solltest du später auch.« »Wieso?« »Weil unser Bruder uns sonst ausspionieren kann«, brummte Inu Yasha, während sie schon an dem großen Schulgebäude ankamen. »Oder willst du das?« »N…nein, aber er macht das bestimmt nicht«, murmelte sie leise. Er schüttelte noch den Kopf, bevor sein Handy in seine Tasche glitt.   Im Klassenraum wurden sie gleich von Sangou und Mirouku beglückwünscht, die sie begeistert in die Arme nahmen. Kagome hatte einige Freunde, wie auch ihr Bruder, was wohl daran lag, dass sie nicht gerade arm waren und Inu Yasha es sich nicht nahm, seinen Einfluss zu nutzen, um Partys zu feiern, was ihren Bruder manchmal in den Wahnsinn trieb. Kagome ahnte schon, dass diese Party auch wieder größer werden würde, aber sie waren auch 16 Jahre alt geworden, da durfte man es auch gerne mal übertreiben. »Und Inu Yasha, wo feiern wir später?«, fragte Mirouku neugierig und lehnte sich auf seinen Kumpel. »Du kennst doch die geschlossene Fabrik. Der Strom funktioniert und nachher kommen die anderen mit den Boxen, den Getränken und allem. Jeder bringt was mit«, griente er und ließ seine Ohren zucken, während er breit schmunzelte. »Für alles ist gesorgt.« »Das klingt nach einer hammermäßigen Party. Gibt es auch Frauen?« »MIROUKU!«, fluchte Sango hinter ihm und schubste ihn kurz. Er grinste unschuldig, während Sangou ihm den Stinkefinger präsentierte. »Pass du auf!« »Sangou«, flüsterte Kagome kichernd und zog Sangou zu sich. »Hast du es ihm schon gestanden?« »Nein…«, seufzte sie. Schon seit längeren war Sangou in Mirouku verknallt, doch wagte sie nie, ihm davon zu berichten, aus Angst, er würde sie zurückweisen. Nun kannten sie sich schon eine Zeit lang, doch das musste ja nicht unbedingt etwas bedeuten. Auch Kagome kannte das. Sie war immer noch Single. Sangou hatte zumindest schon ihren ersten Kuss gehabt, während sie nichts dergleichen hatte. Gut, ihre Brüder waren da auch nicht gerade hilfreich. Sesshomaru hatte ein Auge auf sie gehabt, während er noch mit ihnen zur Schule ging und nun tat es Inu Yasha. Naja, er musste es eigentlich nicht mal tun, da sie alle wussten, dass ihr Bruder ein Draufgänger war, der auch andere zusammenschlug, wenn sie aufmuckten. Seufzend ließ sich Kagome auf ihren Platz nieder und zog ihr Handy heraus. Kurzerhand suchte sie ihre Nummer und stupste Sangou an, die sofort mit ihr die Nummern tauschte. Auch Inu Yasha machte das schnell und zog sein anderes Handy hervor, um alte Nummern zu übernehmen. Kagome war sich sicher, dass Inu Yashas Verhalten noch schlimmer werden könnte, wenn er jetzt leichter mit seinen Kumpels in Kontakt treten könnte. Eigentlich müsste Kagome ja nicht mitmachen, doch wollte sie auch nicht eine Langweilerin sein. Sie mochte ihren Bruder sehr und würde ihn immer unterstützen, egal was er tat. Blub~ Überrascht stierte sie auf ihr Handy und sah, dass bei der grünen Sprechblase plötzlich eine Zahl aufpoppte. Geschwind öffnete sie es, nur um eine Gruppe namens Geburtstagsparty zu entdecken, wo die Nachrichten nur so aufpoppten. Schnell regelte sie die Lautstärke und verfolgte kurz das Nachrichtengewitter, wo jeder etwas mitbringen wollte und sie alles ausmachten. Immer mehr Leute kamen in die Gruppe, wodurch Kagome ein wenig schlecht wurde. Diese Party nahm ungeahnte Ausmaße an. Wirklich schockierend. Sie schloss die Gruppe, entdeckte dann aber noch, dass Sangou ihr geschrieben hatte. Überrascht sah sie auf das Geburtstagskuchen Smilie und die Frage, was Kagome sich wünschte. Sie wusste es nicht und schickte ein Schulterzucken zurück. Kagome würde kaum schreiben, dass sie ihren ersten Kuss wollte. Wer wusste, welcher Idiot sie heute Abend angraben würde. Sie wollte einen romantischen ersten Kuss und keine Zufallsbegegnung.   Das Klingeln ertönte und sie schob schnell ihr Handy in die Tasche, musste leider aber feststellen, dass es immer wieder vibrierte. Sie fluchte leise und schielte zu ihrem Handy, in der Hoffnung, dass der Lehrer es nicht bemerkte, bis Sangou sich ihrer annahm. Sie saß neben ihr und bückte sich schnell, zog ihr Handy raus und schaltete bei What’s App die Gruppe auf stumm. Kagome war darüber wirklich froh und entspannte sich, während Sangou das Handy wieder in die Tasche warf und sie sich dem Unterricht widmen konnten. »Danke«, murmelte sie noch und erhielt ein breites Lächeln: »Kein Problem, wir wollen ja nicht, dass es eingezogen wird.« Kagome nickte und stierte wieder zur Tafel, während Inu Yasha anscheinend ungestüm an seinem Handy tüftelte, aber das auch so gekonnt, dass der Lehrer es nicht bemerkte. Seit das Testosteron bei ihm durchstieß, hatte er sich sehr verändert. Oft vermisste sie den unschuldigen Bruder, der immer für sie da war. Doch so war das. Er hatte ja auch schon seinen ersten Kuss gehabt, wenn sie das den einen Tag richtig beobachtet hatte.   Der halbe Tag verging sonst recht schnell. Sesshomaru hatte zum Glück Kagome Essen eingepackt. Zumindest hatte sie ein Bento in der Pause vorgefunden mit Reis, Würstchenhäschen und anderen Leckereien. »Ist das von deinem Bruder?«, fragte Sangou begeistert und stierte auf ihr Bento. »Hach, vielleicht sollte ich Mirouku vergessen und mich an deinen Bruder ran werfen.« Kagome wurde rot und zog das Bento schnell an sich. »Finger weg!« »Von deinem Bruder oder deinem Essen, Kagome-chan?«, kicherte Sangou und versuchte mit den Stäbchen ein Würstchen zu erbeuten. »Beides!« Sangou lachte laut und packte sich das Würstchen, als sie Kagome mit den Worten: »Kagome ist verknallt!« in einem Singsang durcheinanderbrachte. »Lass das Sangou, das ist mein Bruder«, fluchte Kagome und weinte ihrem Würstchen nach. »Und warum darf ich nicht?« »W…weil…«, murmelte Kagome und wurde hochrot. Sie konnte wohl kaum sagen, dass sie ihren Bruder mochte und gerne bei ihm war. Des Weiteren hatte ihr Bruder niemals eine Freundin gehabt, weswegen sie sich gar nicht so sicher war, ob er auf Frauen stand. »Ich weiß schon, ich bin nicht gut genug, so mies das klingt. Aber versteh schon, er ist Krieger und sieht hammermäßig aus. Des Weiteren scheint er sich bei Frauen rar zu machen«, brummte Sangou und zwinkerte Kagome zu. »Des Weiteren feiert er nicht, deswegen wäre er schon langweilig.« Kagome nickte leicht, während sie ihr Bento verspeiste. Hoffentlich würde die Feier nachher besser laufen. Krieger, war ein harter Beruf, wodurch er viel trainierte. Er hatte vor, sich hochzuarbeiten und sehr wahrscheinlich würden bis dahin keine Frauen in seinem Leben Einzug finden. »Hey, Kagome«, murrte Inu Yasha plötzlich hinter ihr und ließ die Mädchen aufblicken. Mirouku winkte freundlich und bediente sich einfach aus Sangous Bento, was sie ein wenig schmollend duldete. Mirouku bediente sich ständig bei den Frauen, von ihm könnte sie nie erwarten, dass er ihr etwas zubereitete. »Was ist denn?« »Nach der Schule gehen wir kurz nach Hause und ziehen uns um. Die Party steht. Das gute ist, dass Freitag ist, wir können also bis morgens feiern!« »Aber wir dürfen doch nicht, denk an die Ausgangsperre für Minderjährige«, verlautete Kagome und erntete einen genervten Blick ihres Bruders, was sie nervte. Sesshomaru würde toben. »Kagome, unser Bruder ist erst morgens zu Hause, wir müssen nur vor ihm daheim sein. Er hat doch heute seine große Runde. Mach dir also nicht ins Hemd«, brummte Inu Yasha und griff seiner Schwester ins Haar. »Außer du petzt.« »N-nein, mach ich nicht…« »Super. Dann passt alles«, griente Inu Yasha und tätschelte noch Kagomes Kopf, bevor er Mirouku an der Schulter packte und ihn mitzog. »Komm, wir gehen zur Oberstufe.« Kagome sah noch den beiden Männern nach, bevor sie seufzend auf ihr Handy stierte. Der Hintergrund leuchtete auf, als sie das Handy anstupste. Sesshomaru… hoffentlich würde er es nicht mitbekommen, denn sie wollte nicht, dass er glaubte, sie wäre verantwortungslos, aber sie wollte auch nicht einfach von der Party wegbleiben, denn wer wusste, vielleicht fand sie ja doch ihren ersten Freund. »Hast du Gewissensbisse?« »Passt schon. Inu Yasha hat Recht, Sesshomaru ist auf der großen Tour, einmal um die Barriere herum. Meist dauert das einen ganzen Tag, also wird er gar nicht merken, dass wir so lange weg sind.« »Muss schwer sein. Euer Vater ist der Rektor und euer Bruder ist ein Krieger. Muss schwer auf euch lasten. Aber zumindest habt ihr Eltern.« Kagome seufzte und knuffte ihre Freundin. »Lass den Kopf nicht hängen, deine Familie ist doch super nett!« »Das stimmt auch wieder«, kicherte Sangou und klappte ihr Bento zu. »Wir können nur hoffen, dass sie nicht petzen.« »Was sagst du ihnen?« »Dass ich bei dir übernachte. Ist doch einfach. Da hinterfragt keiner, da sie wissen, wie verantwortungsbewusst dein Bruder ist. Sie glauben ja auch, ihr seid die Heiligen, obwohl Inu Yasha so viele Partys feiert.« Kagome seufzte und nickte. Die Ausrede, die sie alle sehr gerne benutzen, wenn mein Bruder unterwegs war. Sesshomaru würde Inu Yasha den Hosenboden versohlen, wenn er es eines Tages erfahren würde, doch vorerst würde wohl das Geheimnis unter ihnen bleiben. Kapitel 5: Die Party -------------------- Dann war es soweit. Endlich war die letzte Stunde vorüber und Inu Yasha und Kagome machten sich auf den Heimweg. Während Inu Yasha mit seinem Handy daddelte, war Kagome schon in Gedanken bei ihrem Kleiderschrank, aus dem sie ein hübsches Outfit zaubern müsste. Sangou hatte ihr gesagt, dass sie wahrscheinlich eher kürzere Kleidung anziehen würde. Sesshomaru würde sie dafür lynchen, wenn er erfahren würde, dass Kagome sich aufbrezelte. Sie seufzte und zog ihr Handy hervor, nur um noch eine Nachricht von ihrem Bruder vorfinden. Er wünschte ihr viel Spaß beim Feiern, jedoch sollte sie es nicht übertreiben. Beinahe hätte sie gelacht. Wahrscheinlich ahnte er etwas. Sie musste unbedingt aufpassen, dass er sie nicht erwischte. Kurzerhand schloss sie das Fenster, denn sie wagte nicht, ihn anzulügen. So wäre die Schuld wenigstens weniger groß, denn sie hatte nie gesagt, sie würde eine kleine Feier veranstalten. »Gute Kagome~« Überrascht drehte sie sich und entdeckte Inu Yasha, der ihr über die Schulter sah. »Schreib ihm am besten nichts. Ich regle das, sollte was sein.« »Danke…«, murmelte Kagome noch, als sie schon daheim ankamen. Ein wenig traurig war sie, dass ihr Vater sich nicht meldete, doch wahrscheinlich steckte er tief in der Arbeit drin oder hatte andere wichtige Verpflichtungen zu erledigen. Doch das war auch gut, nachher hätte er darauf bestanden, mit ihnen zu feiern.   Daheim angekommen, machte sich Kagome sofort in ihr Zimmer auf, wo sie ihren Schrank durchwühlte und am Ende schockiert feststellen musste, dass sie kein wirklich heißes Outfit besaß. Kurz und knackig… Seufzend schrieb sie Sango an: Ich hab kein Outfit… Nur brave Mädchenkleidung… Sangos Antwort kam prompt: Ich komm rüber, lass mich was zusammenstellen, wir finden was Heißes! Kagome machte einen Daumen hoch, bevor sie sich aufs Bett warf und sich im Zimmer umsah. Es war sehr mädchenhaft eingerichtet und hatte wohl ziemlich viel Rosa, was ihr gerade etwas übertrieben erschien. Ob sie ihren großen Bruder nach einer Umgestaltung fragen sollte? Bestimmt würde er ihr helfen, das Zimmer für eine junge Erwachsene zu bereiten. Seufzend wälzte sie sich noch ein wenig hin und her, als es schon an der Haustür klingelte. Geschwind rannte sie runter, nur um Sango an der Tür zu begrüßen. Sie wohnte ganz in der Nähe und hatte schon eine Tüte voll Kleidung, doch war sie theoretisch viel zu schnell: »Wie bist du…?« »Ich hab es mir ehrlich schon gedacht«, lachte Sangou und schnappte Kagomes Arm, bevor sie sie hochzog zu ihrem Zimmer und sich mit ihr auf ihr Bett warf. »Ich hab hier einiges heißes. Dann sind die Männer verrückt nach dir, doch eins finde ich am besten.« Neugierig stierte Kagome in die Tüte, aus der Sangou schon ein rotes, seidiges Kleid zog. Ihr blieb die Luft weg. Es war wirklich wenig Stoff. Leicht rot umarmte sie ihren Körper. War sie überhaupt hübsch genug? Sangou grinste sie nur an und hob eine Augenbraue. »Ausziehen und anprobieren, sonst weißt du es nie.« »Was?« »Kagome, wir kennen uns doch schon lang genug. Du überlegst, ob du das Kleid richtig ausfüllst. Das hier kann man wickeln, dementsprechend sitzt es immer. Vertrau mir!«, kicherte sie und zupfte schon an Kagomes Schuloutfit, was sie langsam auszog. Es war ihr ein wenig peinlich, doch sie hatte schon recht, aber… ihr BH. »Sangou, mein BH wird man sehen können.« »Stimmt, warte!«, kicherte Sangou und zog auf einmal eine Art durchsichtiges Klebeband aus ihrer Tasche. Kagome erstarrte, als ihre Freundin ihr dabei half den BH auszuziehen. Kagome hatte Körbchengröße 75C und bräuchte definitiv einen BH, das spürte sie schon, als ihre Brust ein wenig absackte, doch Sangou grapschte sie dann ungeniert an. »Was…« »Halt still!«, kicherte Sangou weiter und hob Kagomes Brust an, bevor sie diese mit einem Klebestreifen fixierte. Überrascht sah diese auf ihre Brust und dann zum Spiegel, der seitlich stand, nur um festzustellen, dass ihre Brust wieder saß. Ein wenig zog das Klebeband, doch es hielt. »Meine Mutter designt doch Kleidung, weswegen sie genug von diesem Tape hat. Es ist extra dafür da, wenn man was ohne BH tragen muss.« »Wow…«, murmelte Kagome und sah leicht gerötet auf ihr Spiegelbild und dann auf ihre eher kindlichen Hotpants. »Warte…« Schnell war sie an ihrem Kleiderschrank und suchte, bis sie einen schwarzen Stringtanga entdeckte. Sangou klatschte neben ihr begeistert und stierte das kurze Teilchen an. »Du gehst jetzt richtig auf die Vollen?« »Ich hab nichts… hübscheres«, murmelte sie entgeistert und sah den String an. Er war natürlich auch nicht unbedingt heiß, machte aber um einiges mehr her. »Meinst du das geht?« »Klar, zieh ihn mal an. Das Kleid ist an der Seite sowieso hoch geschnitten, da soll ja nichts rausschauen. Du wirst so heiß aussehen, Kagome!« Kagome nickte und zog ihr Höschen um. Es fühlte sich ein wenig ungewohnt an, doch sie würde sich an dieses Gefühl schon gewöhnen, denn Sangou hob nur den Daumen. »Findest du…« »Du hast einen hübschen Hintern«, schäkerte Sangou, bevor sie ihrer Freundin dabei half das Neckholder Kleid anzuziehen, welches man vorne wie eine Tunika unter der Brust wickelte, wodurch es einen sehr tiefen Ausschnitt hatte. Mit einem roten Seidenband wurde das ganze zusammengehalten. Kagome bestaunte sich im Spiegel und wurde leicht rot, als sie bemerkte, dass der Stoff am linken Bein ein wenig gerafft war und sehr viel präsentierte. Insgesamt war es luftig und locker und der Neckholder bestand nur aus einem dünnen Bändchen. Ehrlich? Ihr Bruder durfte das niemals sehen, er würde sie so nicht aus dem Haus lassen, denn falls einer das Band aufzog, würde sie fast nackt darunter sein. Das Kleid schrie regelrecht danach, dass sie einen Mann verführen und auf ihr Zimmer nehmen wollte. »Gefällt es dir? Es sieht hammermäßig an dir aus!« »Ah… ja, meinst du nicht…, dass, ich meine…« »Du musst nichts verstecken. Denk dran, man wird nur einmal 16. Komm, wir zeigen es Inu Yasha!« Danach hatte sie auch schon Kagomes Hand gepackt und sie in Inu Yashas Raum gezogen, nur um den Hanyou halb nackt vorzufinden. Er hatte eine halb zerrissene Jeans an, die nur knapp über seine Hüften ging und einen guten Einblick seines trainierten Körpers zeigte. Partymachen lohnte sich wohl. »Wow«, pfiff Inu Yasha und umrundete seine Schwester. »Wo hast du den Fummel her?« »Von mir! Aus der Kollektion meiner Mutter. Das geht doch oder?« »Und wie! Man, du stiehlst mir die Show mit dem Teil! Schwester, ich wusste gar nicht, dass du solche Beine hast! Fast schon zu schade, dass du meine Schwester bist!« Kagome lief knallrot an und wedelte heftig mit den Armen, während Sangou neben ihr ins Fäustchen kicherte. »Siehst du! Sogar dein Bruder will dich knallen!« »Wenn du keinen Kerl abbekommst, dann liegt es nicht an deinem Aussehen!«, lachte Inu Yasha und spielte mit Kagomes Haaren, die rot wie eine Tomate wurde und die Farbe ihres Kleides schon fast erblassen ließ. »Sei still!«, fluchte sie und sah sich bei Inu Yasha noch einmal im Spiegel an. Vorsichtig hob sie hier Haar hoch. Sie würde es wohl hochstecken… »Du siehst richtig erwachsen aus«, murmelte Sangou hinter ihr. »Die Oberstufenschüler werden Schlange stehen!« Kagome kicherte noch ein wenig, bevor sie sich wieder in ihr Zimmer verkrümelten. Sangou zog sich ein schwarzes, rückenfreies Kleid an, bevor sie Kagomes Haare machte und ihr ein wenig beim Schminken half. Am Ende hätte man sie für 18 gehalten! »Du bist wunderschön!« »D…danke…. Du aber auch!«, murmelte Kagome und sah noch einmal in den Spiegel und drehte sich, als ihr eine wichtige Sache noch auffiel. »Schuhe!« »Ach, das fällt dir noch ein? Du hattest Größe 37 oder?« Kagome nickte und erhielt darauf hin schon zwei hübsche Hackenschuhe. Es war zum Glück nur ein 3 cm Absatz, aber mehr hätte sie auch nicht gepackt. Vorsichtig zog sie diese an und übte schon das Laufen. Nach kurzer Zeit konnte sie das auch wieder. Sie besaß eher wenige Hackenschuhe und meist mit breiten Hacken und nicht wie hier mit Pfennigabsätzen. »Du denkst echt an alles.« »Natürlich, ist ja deine Party.« »Und Inu Yashas. Wahrscheinlich mehr seine, so viele Leute, wie er eingeladen hat…« »Hey, das wird bestimmt die beste Party des Jahres. Das alte Fabrikgelände ist riesig!« Kagome nickte noch, als sie sich fertig machten und dann auf den Weg gingen. Bevor sie gingen, bekam Kagome noch eine rote Handtasche, in der sie ihr neues Smartphone verstaute, bevor sie sich dann endlich auf den Weg machten. Heute würde richtig Party gemacht werden!   Zusammen gingen sie zur Fabrik, wo schon alles vorbereitet war und ein DJ den letzten Soundcheck durchführte. Kagome durchquerte die riesige Halle, die hübsch gestaltet worden war. Es gab am Rand einige Tische, auf denen verschiedenes Fingerfood stand, wie auch Punsch und… Alkohol. Schockiert blieb Kagome am Alkohol hängen und schielte zu ihrem Bruder, der schon zu ihr kam und den Finger auf die Lippen legte. »Verrate ja nichts. Die Älteren haben den Alkohol gebracht, das war als Eintritt abgemacht.« »Aber Sesshomaru wird es riechen!«, flüsterte Kagome besorgt und stierte immer wieder hin. »Piss dich nicht ein, Schwesterherz. Du weißt, dass der müde ins Bett fällt und erstmal einige Stunden schläft. Sobald der wach ist, riecht man es gar nicht mehr. Das packen wir schon«, erklärte Inu Yasha es ihr glaubwürdig, bis sie Ruhe gab. Manchmal pisste es ihn an, dass Kagome so unter Sesshomarus Fittichen stand. Ihr würde es guttun, wenn sie endlich mit einem Jungen rummachen würde. Sollte sie keinen finden, würde er schon dafür sorgen, dass sie befriedigt nach Hause käme. Das wäre nicht die große Sache. Er hatte einige Freunde, die für eine Nacht zu haben waren, doch glaubte er kaum, dass sie keinen finden würde, so gut, wie sie heute aussah. Es war wirklich schade, dass sie Geschwister waren, aber er hatte ja noch die eine Oberstufenschülerin, die später kommen würde.   Nach einer halben Stunde ging es dann endlich los. Alle strömten herein, die Musik pulsierte laut und alle tanzten, doch erst hatte Inu Yasha noch eine Ansprache gehalten, zusammen mit Kagome, die wahrscheinlich die Hälfte der Männer schon in Gedanken ausgezogen hatte, zumindest hatte Kagome kaum Ruhe vor den Männern, die um sie herumschwänzelten. »Hey Kagome, herzlichen Glückwunsch«, hauchte ein braunhaariger Mann mit braunen Augen. Kagome erinnerte sich daran, dass es Hojo war, der sie leicht verträumt ansah. »Du siehst heute wirklich schön aus.« »F…findest du?«, fragte Kagome, während er ihr ein Glas voll Punsch hinhielt. Schüchtern nahm sie es entgegen und leerte es fast auf einen Zug, nur um bemerken zu müssen, dass auch darin Alkohol war. »Natürlich. Hast du Lust zu tanzen?« »Gerne!«, meinte sie sofort und gab schon das Glas zurück, welches er einer Art Kellnerin in die Hand drückte. Kagome staunte darüber, wen Inu Yasha alles hatte anleiern können. Sie war schon fast neidisch darüber, wen er alles kannte. Die beiden gingen auf die Tanzfläche und tanzten wie die Wilden. Es gefiel ihr sehr, doch lange hielt es nicht an, als ein Mann sie an der Hüfte ergriff und zu sich rumdrehte. Überrascht sah Kagome plötzlich in Kougas Gesicht. Er war auch in der Parallelklasse. »Ahh!« »Hey meine Schöne!«, schmunzelte er und leckte sich die Lippen, während er ihr sehr dicht kam. »Das Geburtstagskind sieht heute wunderschön aus.« »D…danke…«, murmelte sie errötend. Irgendwie waren jedoch die Sprüche der Männer nicht wirklich abwechslungsreich. So tanzte sie auch mit ihm, wie auch mit ein duzend anderen Männern, bevor sie sich verschnaufend am Rand einfand und ein Glas Punsch nach dem anderen trank, da sie so durstig war. Keuchend suchte sie die Tanzfläche ab, die gefüllt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen war. Getanzt hatte sie schon sehr viel, sodass ihre Füße langsam weh taten. Wie viel Uhr es wohl war? Neugierig zog sie ihr Handy raus, nur um schockiert festzustellen, dass es weitaus nach Mitternacht war. Vielleicht sollte sie ihren Bruder darauf aufmerksam machen. Schnell suchte sie weiter, als sie ihren Bruder am Rand entdeckte, wie er eine schwarzhaarige Frau an die Wand nagelte. Sie trug eine Unterbrustkorsage in schwarz und eine Bluse darunter,  während sie einen hautengen Rock trug, der gerade so ihr Höschen verdeckte. Kagome schluckte, als sie sich küssten, nein eher rumknutschten und er an ihrer Kleidung fummelte. Die Frau war eindeutig älter wie er, doch da Inu Yasha so gut aussah, schleppte er mit Leichtigkeit ältere Frauen ab. Ein wenig war sie angepisst, denn sie hatte ja schon gehofft, dass sie um die Zeit auch schon längst knutschend mit einem Mann in einer Ecke stände, doch bisher hatte sie nur getanzt. Was machte sie wohl falsch? »Na, neidisch auf die beiden?«, fragte eine männliche Stimme an ihrem Ohr und jagte ihr einen Schauer über den Rücken, als sich eine Hand an ihre Seite legte, wo der Knoten lag. »N…nein…«, versuchte es Kagome und drehte sich ein wenig. Der Mann war ein wenig älter, wahrscheinlich in der Oberstufe. Er hatte einen geflochtenen Pferdeschwanz und rote Augen. Eindeutig ein Youkai, doch… »Wer bist du?« »Darf ich vorstellen, Hiten. Du bist Kagome, nicht wahr?«, fragte er und beugte sich an ihren Hals. Er empfand sie als gutriechend und hatte sie sich ausgesucht. Dieses Mädchen wäre heute Abend fällig. Jungfrau, das gefiel ihm. Er ließ von ihr ab und schnappte sich ein Glas, in das er eine kleine Tablette fallen ließ, bevor er es ihr reichte. »Hier, trink doch was. Du bist mir gleich aufgefallen.« Kagome nickte und trank ihren Punsch mit einem Schluck aus, bevor sie ihn leicht rot ansah. »Bist du aus der Oberstufe?« »Ja, ich bin aber nur zwei Jahre über dir. Ich hörte, du bist Single?« »Ähh… ja…« hauchte Kagome schüchtern, bevor Hiten, der Donnerdämon, sie an der Hand etwas abseits führte. »Willst du tanzen?« »Nein… ich bin ein wenig erschöpft.« »Finde ich gut, wir setzen uns ein wenig an die frische Luft, hier drinnen ist es recht heiß«, lächelte er und führte Kagome langsam raus. Es würde keiner merken. Gut, dass ihr Bruder abgelenkt war. Natürlich hätte er die Braut auch so rumgekriegt, doch wusste er, dass Jungfrauen sich immer zierten und wenn sie nicht ganz da waren, bekam er sie immer zu vielen dreckigen Spielen. Kagome lächelte den Mann liebevoll an, welcher Böses im Sinn hatte, doch sie hatte es nicht verstanden und ignorierte ein wenig, dass ihr schwummerig wurde. Sie schob es auf den Alkohol und das viele Tanzen, weswegen sie nicht bemerkte, wie die Droge langsam zu wirken begann. Während sie rausgingen, sah sie noch kurz aufs Handy, das ein wenig vibriert hatte, doch es hatte schon aufgehört. Egal. Sie lächelte den Mann neben ihr an und hoffte wirklich darauf, dass dieser Abend doch noch einen Kuss für sie hatte. Er war sehr hübsch und sah freundlich aus, vielleicht wäre es ja ihr erster Freund. Draußen angekommen, setzten sie sich auf eine Steinmauer. Es war ein wenig kalt, weswegen sich Kagome an ihn schmiegte, welcher einen Arm liebevoll um sie legte und an ihrem Knoten spielte. Wie geil er doch auf das Mädchen war. Sie war wie eine Hure gekleidet, also würde er auch keine Rücksicht auf sie nehmen. »Bist du oft bei den Partys meines Bruders?« »Ja, immer wieder und du?« »Nicht so oft…«, flüsterte sie, während er über ihre Seite streichelte und Kagome knallrot ihre Beine zusammendrückte, als sie ein leichtes Kribbeln bemerkte. Was es wirklich richtig, den erst besten zu nehmen? Leicht müde sah sie zu ihm, als er sich zu einem Kuss runterbeugte. Genüsslich schloss sie die Augen und schürzte die Lippen, als auf einmal Sesshomarus Antlitz vor ihrem Auge aufblitzte und sie Bammel bekam. Ihr großer Bruder würde sie für eine Schlampe halten… sie kannte den Mann nicht und er sagte immer, sie solle keinem Fremden trauen. Schnell wollte Kagome zurückweichen und versuchte zu sagen, dass sie nicht will, doch aus ihrem Mund kam nur unverständliches Zeug. Leise wimmernd drückte sie gegen seine Brust mit ihren Händen, doch fühlte sie sich von Moment zu Moment schwächer. Angst keimte in ihr und sie kniff die Augen zusammen. »Keine Angst, es wird nicht weh tun«, schnurrte der Dämon und kam ihr immer näher. Sie zitterte innerlich, als sie bemerkte, dass es ihr immer komischer ging. Ob es wirklich der Alkohol war? Hatte er ihr etwas ins Glas getan? Eben war sie noch nicht so drauf gewesen… Immer größer war die Angst, als er an ihrer Kleidung zupfte und ihre Lippen auf sie drücken wollte. AUFHÖREN! Wimmerte sie im Kopf, darauf hoffend, dass jemand kam, um sie zu retten. Kapitel 6: Der erste Kuss ------------------------- Kagome schrie innerlich, als ihr immer mehr schwarz vor Augen wurde. Sie musste etwas unternehmen! So sollte es nicht passieren, wer wusste, was er mit ihr noch vorhatte. Sesshomaru würde nicht kommen und Inu Yasha auch nicht, der war mit der Oberschülerin beschäftigt. Immer weiter näherte sich der Youkai namens Hiten, als er schockiert die Hand zurückzog, weil er sich anscheinend verbrannt hatte. Kagome strahlte rosa und das immer stärker, sodass er von ihr abrückte, weil sein Körper heftig schmerzte. Der Mann fluchte innerlich und knurrte, als Kagome schwächelnd auf die Mauer fiel und sich nur noch wackelig mit den Händen abstützte. »Weib, was soll der Scheiß?«, fluchte er und knurrte immer lauter. Er versuchte sich noch einmal zu nähern, doch es klappte nicht, sodass er immer weiter wich. »Tze, dann halt nicht, blöde Schlampe!« Er rieb sich die Hand, starrte auf die Verbrennung. Seine Haut kräuselte sich, was ihn wirklich anpisste. Auch er hatte viel Alkohol intus, sodass vor Wut Blitze über seine Haut tanzten. Am besten verbrannte er sie auch, damit sie sich merkte, dass man ihn nicht verletzte. Oh ja. Hiten grinste und ließ auf seiner heilen Hand Blitze aufzucken. »Aber erstmal bekommst du noch ein Dankeschön.« Immer näher kam er, passte jedoch auf, dass die Aura ihn nicht brutzelte. Eigentlich müsste sie eine Halbdämonin sein, doch diese Energie war äußerst merkwürdig. Hatten sie ihr Verteidigungstechniken für solche Situationen beigebracht? Es erinnerte ihn fast an diese Priesterinnen, doch dann hätte er  etwas davon gehört oder? Egal. Jetzt würde er ihr ein paar Narben verpassen. Da sie halbdämonisch war, würden sie morgen weg sein und keiner könnte ihm etwas nachweisen. Er kam noch näher und dann ließ er es los, doch bevor der Blitz Kagome erreichte, sprang jemand dazwischen und schlug ihm ins Gesicht. Hiten flog einige Meter nach hinten, bevor er am Maschendrahtzaun zu erliegen kam, welcher noch etwas raschelte. Kagome versuchte die Augen offen zu halten und nahm noch eine schwarze Hakama wahr, die sich immer mehr näherte. Ihre Angst wurde wieder größer und ihre Aura stärker, bis eine Stimme ertönte. Tief und ruhig: »Kagome, alles ist gut, ich bin es, Sesshomaru.« Überrascht riss Kagome die Augen auf, ihre Aura zerstob und ließ sie wieder antastbar werden, was Sesshomaru sofort ausnutzte, um sie auf seine Arme zu heben. Sie presste sich an sein Kimonooberteil und sah ihn erschöpft an: »W…w…wa…mhmm…« »Du hast nicht auf meine Nachricht geantwortet. Ich habe mir Sorgen gemacht. Da unser Vater heute anwesend war, hat er mir freigegeben. Der Mistkerl hat dir etwas in den Drink getan«, knurrte Sesshomaru und sah auf Hiten hinab, der sich zitternd aufrichtete. Sesshomaru knurrte immer lauter und gefährlicher, während seine Augen leicht rot wurden. »Verpiss dich oder ich bring dich um und schaff dich in die äußere Zone«, verlautete Sesshomaru und sah auf den Youkai herab, der sich fast vor Angst einpisste, denn der Donnerdämon hatte schon genug von diesem Hundedämon gehört, der Eiskalt seine Ideale durchsetzen konnte. Er hatte gehört, dass er nicht da war, weswegen er übermütig geworden war, doch jetzt, wo der ältere Mann vor ihm stand, zog er den Schwanz ein. Gegen den hätte er keine Chance. Dieser Mann vor ihm war bekannt für seine Schnelligkeit und sein Gift. Hiten fluchte, rappelte sich auf und rannte um sein Leben. Natürlich wollte Sesshomaru ihm hinterher, da er sein kleines Mädchen angerührt hatte, doch das könnte Schwierigkeiten bringen. Sein Gesicht zuckte zur Fabrik. Er schnaubte und sah zu Kagome hinab. »Ich bring dich heim.« Sie nickte leicht und schmiegte sich an. Kagome wusste sowieso nicht mehr wirklich, was real und was unreal war. Hatte ihr großer Bruder sie gerade wirklich gerettet? Sie war sich nicht sicher, doch wusste sie, dass sie in Sicherheit war. Seufzend krallte sie sich schwächlich in sein Oberteil, während er sie nach Hause trug. Natürlich hätte er den Rest der Gruppe auffliegen lassen können, doch empfand er es wichtiger, erstmal Kagome aus der Gefahrenzone zu bringen und ihren Ruf zu bewahren. Vielleicht würde er aber später einige Krieger zur Fabrik schicken, in der Hoffnung, dass sein Bruder kapierte, dass das falsch war, was er tat. Fast wäre ihr etwas angetan worden. So ein Idiot.   Nach einiger Zeit kamen sie endlich daheim an. Während des Weges hatte er die ganze Zeit ihrem Herzschlag gelauscht, welcher zum Glück gleichmäßig blieb, doch sie würde heute Nacht bei ihm schlafen, falls es ihr schlechter gehen sollte und sie sich erbrechen müsste. Inu Yasha würde er dafür zur Rechenschaft ziehen. Wie konnte man so unvorsichtig sein? Er fluchte noch ein wenig, während er seine kleine Schwester in sein Schlafzimmer trug und ins Bett legte. Erst jetzt bemerkte er ihr rotes Kleid, welches viel zu viel Haut zeigte. Geschickt zog er ihr die Schuhe aus und warf sie in eine Ecke. Kurz überlegte er sie umzuziehen, doch beließ er es dabei und löste nur eine Haarklammer, die ihr Haar hochhielt. Warum musste er gerade jetzt auf dumme Gedanken kommen? Sesshomaru fluchte innerlich und zog sein Kimonooberteil aus und dann seine Hakama, bevor er in eine gemütliche Schlafanzughose schlüpfte und seine Arbeitskleidung ordentlich verstaute. »Kagome, was stellst du nur an…«, brummte er und besorgte einen Eimer mit etwas Wasser und einige Tücher, die er auf ihre Seite positionierte. Ihm war nicht die Alkoholfahne verborgen geblieben. Drogen und Alkohol. So fing sie also ihr neues Lebensjahr an. Seufzend stieg er ins Bett und deckte sie zu, bevor er ihren Kopf liebevoll streichelte. »Morgen geht es dir besser…« »S…sess…sesshomaru…«, schluckte seine kleine Schwester und berührte seine bloße Brust mit ihren Fingern. Anscheinend wurde sie wieder ein wenig wach. Er versteifte sich unter ihren Fingern, die viel zu sanft streichelten. Verdammt, er musste sich unbedingt zurückhalten. Dass er für sie mehr empfand, als er preisgab, war schon schlimm genug, doch dass er es in solch einem Moment tat, war wirklich falsch. »Kagome…« Er schnappte ihre Hand und hielt sie fest, während er sich ihrem Gesicht näherte. »schlaf…« »W---w---weischt du, isch wollde mid dem Jungen wasch maschen…« »Kagome, wieso das? Du bist erst 16.« »Isch hadde noch keinen Kusch…, während Inu-schan mit der anderen…« »Was haben sie getan?«, fragte er nach und hob eine Augenbraue, als er auf einmal stöhnte. Die Hand von Kagome berührte seine Lenden und drückte sich immer fest dagegen, was ihn schier verrückt machte. Er rutschte nach hinten, wich aus, nur um aus dem Bett zu rutschen und auf dem Boden zu landen. Er war ein wenig rot um die Nase, während er fluchend auf seinen Schritt starrte. Verdammt. »Kagome…«, knurrte er, drückte seine Hand gegen die Latte und bemerkte nicht, wie sie selbst zum Bettrand robbte. Überrascht sah er auf, als sich Arme um seinen Hals schlossen und sie ihre Lippen auf seine presste, während sie auch aus dem Bett fiel und direkt auf ihm landete. Am liebsten wäre er ausgewichen, doch war ihm wichtig, dass ihr kein Leid geschah und… er seufzte leicht, während ihre Lippen sich immer fester gegen seine drängten. Es war so falsch, doch er rief sich in seinen Kopf, dass sie nicht verwandt waren und… er war einfach auch nur ein Mann. Keuchend erwiderte er den Kuss, legte sich auf den Boden, während sie auf seinen Lenden hockte und genoss es. Klar, war er selbst ein Schwein in diesem Moment, doch würde sie es wohl nie wieder tun… Vorsichtig löste sie sich und grinste leicht rot: »Dasch wa mein erschter Kusch!« »Meiner auch…«, murmelte er leise und sah in ihre schönen blauen Augen, als er schockiert feststellen musste, wie sie an ihrem Knoten fummelte und er sich im nächsten Moment schon löste. Leicht panisch wollte er das Kleid festhalten, doch Kagome wich in dem Moment zurück und das Kleid klappte auseinander, sodass er ihre festgeklebten Brüste erblickte mit den harten Nippeln, wie auch den kurzen Tanga, der kaum Haut verbarg. Es schockierte ihn, wie sie auf die Straße gegangen war. Das war nicht seine Kagome. Insgesamt war das nicht Kagome. Sie würde niemals so… er schluckte und betrachtete noch kurz ihren Körper, bevor er sich lösen wollte: »Kagome lass das…« »Wischo? Findescht du, dasch isch zu kleine Titten habe?« »Verdammt nein…«, fluchte er, doch sie glaubte ihm nicht und ergriff eine Hand von ihm und presste sie an ihre Brust. Er stöhnte innerlich und schloss die Augen, während ihr harter Nippel an seiner Handinnenfläche rieb. Auch Kagome stöhnte leise. »Du hast wunderschöne Brüste. Insgesamt bist du sehr heiß.« »Findescht du?« »Ja…« »Dann schlaf mit mir!«, nuschelte Kagome nicht ganz bei der Sache und zupfte an seiner Hose, bis ihre Hand an den Saum griff und seinen hochstehenden Schwanz streifte. Sesshomaru stöhnte leicht auf und war sich nicht mehr sicher, wie er reagieren sollte. Es war falsch und doch… hatte er schon oft daran gedacht, wie es wäre, wenn sie… nein, das durfte er nicht… »Isch der grosch!« Sesshomaru riss die Augen auf und starrte herab, während er sich aufrappelte, nur um zu sehen, wie sie seine Schlafanzugshose ein wenig abgezogen hatte und seinen Schwanz anstierte. »Hör auf!« Immer mehr riss es an seiner Selbstbeherrschung. Als sie sich herabbeugte, hielt er die Luft an, denn ihre Zunge glitt kurz über seine Spitze. Sein Herz blieb stehen. Seit wann hatte sie solche Gefühle für ihn gehegt? Leicht panisch wollte er schon eingreifen, als sie ihre Arme um ihn schlang und sie anfing, schlaftrunken ihre Wange an seinem Schwanz zu reiben. »KAGOME!«, schimpfte er noch mal, als er plötzlich ein Schnarchen vernahm. Irritiert sah er zu Kagome herab und musste bemerken, dass sie eingeschlafen war. Doch wusste er nicht, ob er den Göttern danken sollte oder nicht. So weit war er mit noch keiner Frau gekommen und jetzt hatte seine… Schwester… nein… hatte Kagome ihn angefasst. In dem Moment war er so froh, dass sie nicht blutsverwandt waren. Aber Kagome wusste es nicht. Er stöhnte innerlich und löste sich gerade, als die Tür zu seinem Schlafzimmer aufgerissen wurde und sein Bruder im Zimmer erschien und erstarrte, als er seine Schwester mit seinem großen Bruder erwischte, wie sie an seinem Schwanz kuschelte. »Was…« »Du verstehst das falsch«, fluchte Sesshomaru und war schon unter Kagome verschwunden und riss sich die Hose hoch, als sein Bruder nur leicht bitter grinste. »Was soll ich falsch verstehen? Irgendwie habe ich das schon vermutet. Ich verrate dich nicht, wenn du mich nicht verrätst, wie wäre das?« Sesshomaru knurrte, nickte aber dann. Vielleicht war sie nicht seine Schwester, aber trotzdem wäre ihr Vater maßlos enttäuscht, wenn er wüsste, was hier gerade geschehen würde. Er schluckte: »Gut, ich werde nichts verraten…« »Gefällt mir. Euch viel Spaß. Ich habe meine Freundin mitgebracht, also lasst euch nicht stören«, hauchte Inu Yasha noch, bevor er das Zimmer verließ und einen leicht verzweifelten Sesshomaru zurückließ, der langsam aufstand und die fast nackte Kagome ins Bett hievte. Seufzend löste er das komplette Kleid und sah die fast nackte Frau in seinem Bett an, bevor er aus seinem Schrank ein weites T-Shirt suchte und es ihr überzog. Sanft strich er ihr Haar aus dem Gesicht. Das war wirklich schief gegangen. Was sollte er nur tun? Er konnte nur hoffen, dass Kagome von nichts mehr wusste… Doch Inu Yasha würde es wissen… Scheiße…     Kapitel 7: Das Video --------------------   Kagome schlief lange durch und schmiegte sich eng an die Wärmequelle vor ihr. Es fühlte sich wirklich gut an, wären dort nicht diese dröhnenden Kopfschmerzen. Leise jaulend drängte sie ihr Gesicht dichter an die weiche und zugleich harte Haut und versteckte sich mehr unter der Decke. Ihr Kopf drehte sich, während sie den männlichen Geruch wahrnahm und am Überlegen war, wer das bitte war. Sie erinnerte sich nicht mehr an den gestrigen Abend, zumindest nur noch schemenhaft. Da war jemand gewesen… hatte sie Sex gehabt? Wenn ja, verfluchte sie es, denn sie wusste es einfach nicht mehr. Verdammt. Murrend schmiegte sie sich dichter an, als eine Hand ihren Kopf liebevoll streichelte. »Mhm…« »Guten Morgen…«, hauchte Sesshomaru leise, was Kagomes Herzschlag beschleunigte. Erschrocken riss sie den Kopf hoch, nur um sich jaulend den Kopf zu halten. Was machte ihr großer Bruder denn hier? »Wie… warum… ich meine… warum bist du da?« »Ich habe mir gestern Sorgen gemacht und bin zurückgekommen. Du hast mir nicht geantwortet, aber die Nachricht gelesen«, erklärte er ihr so leise er konnte, da er ahnte, dass ihr Kopf hämmerte. »Dir wurde etwas in den Drink getan.« Kagome strengte ihren Kopf an, doch gab sie es nach kurzer Zeit auf. Zumindest war es ihr großer Bruder, der bei ihr war. »Ich erinnere mich nicht…« »Das ist eine Nebenwirkung der Droge.« Sie sah in seine goldenen Augen, als sie spürte, wie sich ihre Wangen nässten. Leise Schluchzer stiegen ihre Kehle hinauf, bevor sie die Arme um ihren Bruder im Bett schlang und ihr verheultes Gesicht an dessen Brust presste. Sesshomaru streichelte beruhigend ihren Rücken und sog ihren Duft ein. »Hat er… ich meine… was hat er…«, stotterte die jugendliche Frau panisch und presste sich immer dichter an ihn. »Alles gut, ich war zur rechten Zeit am Ort. Er war mit dir gerade draußen.« »Hat…hat er mich geküsst?« »Nein, ich konnte es verhindern«, murmelte er an ihrem Ohr und zog sie noch dichter an seine Brust. Er war hin und her gerissen, ob er seiner Schwester sagen sollte, dass ihr erster Kuss mit ihm gewesen war, doch das könnte bedeuten, dass sie sich ihm entzog. »Ich habe ihn in die Flucht geschlagen, keine Angst.« Kagome nickte und drängte sich noch dichter an ihm. Ganz ungeniert presste sie ihren immer weiblicher werdenden Körper an seinen. Zum Schluss auch an seine Lenden. Leise keuchte er, wie auch Kagome, die ihn etwas überrascht anstierte. Er hatte eine Latte. »Morgenlatte«, flüsterte er heiser und sah, wie sie leicht rot wurde. Kagome blieb fast zu lange so an ihn gepresst und schluckte. Musste sie ihn genau jetzt auf die Probe stellen? Ein wohlklingendes Grollen stieg in seiner Kehle herauf. Sie war selbst nicht sicher, was sie da tat. Ihr Herz hämmerte. Aber sie wollte auch nicht abrücken, da es sich so gut anfühlte. »Kagome…« »Nur noch kurz… Danke, dass du da warst… hast du mein Handy geortet?«, fragte sie schluckend nach. »Ja, das habe ich. Dein Bruder hat die APP deinstalliert, jedoch du nicht.« »War wohl auch gut so…«, wimmerte sie leicht und drängte sich noch enger heran, sodass er kaum Luft zum Atmen hatte. »Wer weiß, was sonst passiert wäre…« »Du hast getrunken«, stellte er leicht unterkühlt fest und bettete sein Kinn auf ihren Kopf. »Wir hatten doch darüber geredet.« »Ja… ich… es waren aber nur drei Gläser Punsch…«. Log sie ein wenig, da sie später, ja noch ein paar mehr teilweise aus Frust getrunken hatte. »Hast du sie dir immer selbst geholt?« Sie schluckte und schüttelte leicht den Kopf an seiner Brust. »N…nein…« Er fluchte innerlich und drückte sie auf Abstand. Sein Blick war ernst und wütend. »Kagome, die erste Regel ist, niemals von jemanden Getränke annehmen, du hast es regelrecht herausgefordert!« Sie schluckte und sah in seine wütenden, goldenen Augen. Ihr großer Bruder hatte auch Recht, doch sie… sie hatte nicht daran gedacht. »Es tut mir leid…ich…« »Bei mir musst du dich nicht entschuldigen.« Sein Blick sagte alles. Natürlich musste sie sich nicht bei ihm entschuldigen. Fast hätte der letzte mit ihr gemacht, was er wollte. Bestimmt wäre mehr als ein Kuss draus geworden und sie hätte am nächsten Morgen nicht einmal davon gewusst, dass sie ihre Jungfräulichkeit an einen Oberschüler verloren hätte. »Du verstehst mich also.« »Ja, ich verstehe dich, er hätte mit mir alles machen können…« Wieder stiegen die Tränen hoch. Ihr Herz schlug flatterhaft und sie wünschte sich, davonfliegen zu können. Es war schändlich, peinlich und fast hätte sie einen riesigen Fehler begangen. »Ich trinke nie wieder…« »Sag das nicht, doch solltest du immer dein Trinken selbst holen und dein Glas nie aus den Augen lassen. Wo war dein Bruder?« Sie sah auf und atmete tief durch. »Er hat mit einer Oberschülerin rum gemacht…«, gab sie wahrheitsgemäß zu, während ihr Bruder eine warme Hand an ihre Wange legte und ihre Tränen weg rieb. »Da kam dieser… Hiten, das weiß ich noch.« Sesshomaru stöhnte und rieb die nächsten Tränen auch fort. »Hast du dich deswegen einem wildfremden Mann an den Hals geworfen?« »Ja… schon… ich wollte zumindest, dass mich ein Mann einmal beachtet…«, keuchte sie leise und beobachtete, wie seine Augen wieder weicher wurden. »Kagome…, das ist es nicht wert. Sollte dein erstes Mal nicht schön sein?«, fragte er und hob ihr Kinn an. Dieser salzige Geruch machte ihn ganz wirr. Vorsichtig beugte er sich vor und küsste ihre Wangen, wodurch sich ihr Herzschlag beschleunigte. Bisher hatte er nicht bemerkt, wie sie für ihn empfand. »Das erstes Mal, sollte nicht mit einem wildfremden sein, sondern mit dem Mann, den du liebst.« Kagome schluckte und wurde knallrot, als er ihre Tränen fortküsste. Sesshomaru hatte recht, es sollte jemand sein, den sie von Herzen liebte und nicht irgendein Idiot, den sie nicht mal fünf Minuten kannte. »Du hast Recht…« »Natürlich habe ich recht«, fluchte er leise. »Du bist nicht dein Bruder, das weiß ich.« Sie schluckte. Ihr großer Bruder hatte in allen Punkten recht. Wie hatte sie nur so doof sein können? So dumm, so dumm, so dumm! »Danke, dass du da warst…« Er seufzte und zog seine kleine Schwester an seine nackte Brust und streichelte sie noch mal, bevor er ihr noch einen Kuss auf die Stirn gab und sich löste. Sein Herz tat ein wenig weh, während es an ihn riss, ob er sie nicht einfach küssen sollte, doch es war falsch. Auch würde seine kleine Schwester sich schämen, wenn sie wüsste, was sie getan hätte. Das wollte er ihr nicht antun. Mit Inu Yasha würde er gleich sprechen. Er musste unbedingt die Klappe halten. Wenn sie je erfahren würde, dass sie unter Drogen ihm an die Wäsche gegangen war, würde es so viel verändern und das wollte er nicht, nicht nachdem, was er gestern gesehen hatte. Kagome durfte nicht das Vertrauen zu ihm verlieren, egal wie sehr es ihn verletzte. »Ich werde immer bei dir sein, kleine Schwester. Jetzt ruh dich noch ein wenig aus, ich sehe nach deinem Bruder.« Kagome nickte, während er sich von ihr löste und sie zu deckte. Er beugte sich vor, küsste ihre Stirn und streichelte ihr Haar noch ein wenig ordentlich, bevor er den Raum verließ.   Kagome kuschelte sich in die Decken, als sie bemerkte, dass sie ein Shirt trug. Sie schluckte etwas und schielte zu ihrem Kleid, dass auf dem Boden lag. Ob er sie umgezogen hatte? Es war ihr ein wenig peinlich, dass ihr großer Bruder sie nackt sah, doch eigentlich waren sie ja Geschwister, egal wie schnell ihr Herz manchmal in seiner Nähe schlug. Sesshomaru würde ihr zumindest nichts tun oder so eine Situation ausnutzen, dafür war ihr Bruder zu verantwortungsbewusst und sie hatte auch daraus gelernt. Nie wieder würde es so eine Situation geben. Brummend sah sie zu ihrer Tasche und zog das Handy heraus, nur um zu sehen, dass ihre Freundin sie dutzende Male angerufen hatte. Schluckend wählte sie die Nummer. Wahrscheinlich würde Sangou nicht dran gehen, doch sie tat es. »Kagome, geht es dir gut?«, wimmerte ihre Freundin am Telefon. Sie klang aufgelöst. »Ja… geht es dir auch gut?« »Ich bin so froh… Mir geht es einiger Maßen, du warst gestern weg und dann… tauchten diese Nachrichten auf.« »Nachrichten?«, fragte Kagome sichtlich irritiert und stellte das Handy auf Lautsprecher. »Wo denn?« »Schau in die Gruppe für die Party, es ist ein regelrechtes Lauffeuer.« Überrascht öffnete sie What’s App, auch wenn ihr Hirn noch hämmerte. Der Zähler für die App schien schon aufgehört zu haben, in die Höhe zu schießen. Vorsichtig öffnete sie sie. Natürlich kamen erst die Nachrichten von gestern Morgen, die sie einfach ein wenig übersprang. Immer weiter scrollte sie, bis sie den Abend erreichte, doch da war auch noch nichts Auffälliges, bis es kurz nach Mitternacht war. Stimmt, da hatte Kagome ihren Bruder entdeckt, welcher knutschend in der Ecke stand und dazu gab es auch ein Bild mit ein paar Nachrichten und dann war Hiten aufgekreuzt, auch davon gab es ein Foto. Sie schluckte. Der Mann hatte ihr direkt in den Ausschnitt gestiert und hatte ständig seine Hand an der Schleife. Es kamen Nachrichten, dass sie es wohl nötig hatte, wenn sie mit diesem Kerl rummachen wollte. Und dann ging es los mit massig vielen Nachrichten. »Was zum…« »Du siehst es dir an oder?«, fragte Sangou an der anderen Leitung. Kagome schluckte und zitterte leicht. »Ja… tu ich, was ist das…«, fragte sie verwundert und klickte ein Video an, dass wohl der Auslöser war. Jemand nuschelte etwas davon, dass die kleine Kagome wohl entschieden hatte, erwachsen zu werden und dann wurde die Kamera auf sie und Hiten gerichtet, die auf der Mauer saßen. Ihr wurde speiübel, als sie sah, wie Hiten ranging und sich an sie ran machte. Kagome stoppte das Video. »Hat er mich…« »Wie weit hast du geschaut?« »Als er mich küssen will…« »Schau weiter… weißt du was von gestern?« »Nein… ich weiß gar nichts…«, seufzte sie und hielt zittrig den Daumen über dem Video, bevor sie das Display berührte und sah, was nun passierte. Erschrocken stierte sie das Video an. Ihr Körper wurde rosa, als sie sich wehrte und er sich verbrannte. Er fluchte und fauchte. Derjenige mit der Kamera, brachte auch nur ein Wow raus, während Hiten sehr laut fluchte und sich die Hand hielt. Hatte sie ihn verletzt? Doch sie hatte doch gar keine Kräfte. Ihr Vater hatte damals gesagt, sie wäre rein menschlich, ohne dämonische Eigenschaften oder hatte es solange gebraucht, damit sie Macht entwickelte? Gebannt sah sie zu, wie Hiten Blitze aufzucken ließ und sie komplett breit auf der kleinen Mauer lag. Angst durchströmte sie und derjenige mit der Kamera schien zu begreifen, wie gefährlich die Situation war. Er fluchte und sprang auf, als Hiten einen Blitz springen ließ, doch bevor er Kagome erreichte, sprang schon ihr großer Bruder in der Kampfkleidung dazwischen und wehrte den Blitz ab. Er schlug Hiten mit voller Wucht, welcher gegen den Zaun knallte und zu Boden ging. Der Mann an dem Handy keuchte und staunte, erkannte sofort ihren Bruder und fluchte leise, als Hiten die Beine in die Hand nahm und davonstürzte. Sesshomaru hingegen schien mit ihr zu reden und die Aura verschwand, bevor er sie auf die Arme hob und mit ihr davoneilte. »Was zum…« »Du hast zu Ende gesehen oder? Weißt du wirklich gar nichts mehr?« »Nein! Ich wusste es nicht und mein Bruder sagte nichts davon…«, bibberte Kagome leicht und schluckte, während sie die Kommentare unter dem Video las. Sie waren alle geschockt, fragten sich, was sie war. Da stand auch etwas von heiligen Kräften und dass Hiten ins Krankenhaus musste mit den Verbrennungen, da sie immer schlimmer wurden.  »Ich weiß nicht, was das war…« »Kagome, Hiten geht es sehr schlecht… Er ist noch immer im Krankenhaus mit starken Verbrennungen…« Sie schluckte und sah sich die Fotos an, die er postete und drunter schrieb, dass sie ein Monster wäre. Es tat ihr im Herzen weh, diese vielen Antworten zu sehen. Manche standen zu ihr, sagten, er hatte es verdient, da er ihr bestimmt was ins Glas geworfen hatte, während andere sie beschimpften. »Verdammt… was geht hier nur ab?« »Ich weiß es nicht… aber es ist ein regelrechtes Lauffeuer. Als Inu Yasha die Nachrichten sah, ist er sofort nach Hause gelaufen zusammen mit der Oberstufenschülerin.« Kagome seufzte und stellte wieder auf leise und legte es ans Ohr. »Was soll ich machen?« »Rede mit deinen Eltern. Ich bin nur froh, dass es dir wieder gut geht…« »Ich habe noch Kopfschmerzen, aber die weichen gerade einer gewaltigen Übelkeit«, würgte sie und im nächsten Moment war es so weit. Zum Glück entdeckte sie noch einen Eimer und ergab sich in diesen. Immer wieder würgte sie, während ihre Freundin am Handy sich erkundigte, doch Kagome war nicht danach. Immer mehr kam aus ihrem Rachen, während sie Angst hatte. Was war da nur geschehen? Kapitel 8: Was bin ich? ----------------------- Sesshomaru suchte nach seinem Bruder, fand dann auch diesen in seinem Schlafzimmer. Er stöhnte leise auf, als er die Frau neben ihm im Bett erblickte, die eindeutig nackt war. Anscheinend würde er mit seinem Bruder darüber reden, welche Gefahren Sex mit sich brachten, wie eine Schwangerschaft oder Krankheiten. Er konnte echt nicht noch mehr Probleme gerade brauchen. Was würde ihr Vater dazu sagen, dass er Inu Yasha tun ließ, was er wollte. Leise ging er um das Bett herum und schüttelte seinen Bruder, bis dieser schlaftrunken die Augen öffnete und sich zu ihm drehte. »Alter, was willst du? Ich schlafe, siehst du das nicht?« »Wir müssen reden.« »Über das, was du mit unserer Schwester treibst oder was?« Sesshomaru fluchte, packte seinen Bruder am Arm und zog ihn unliebsam aus dem Bett, sodass er mir nichts, dir nichts auf den Dielen landete und schmerzhaft aufstöhnte. »Alter, du hast doch ein Rad ab!«, fluchte er und stand schon auf. »Was willst du?« »Zieh dir Shorts an.« »Oh, stimmt ja, Bruderherz steht nur auf Schwesterherz Muschie«, neckte er und zog sich die am Boden liegende, schwarze Shorts an, bevor er sich vor seinen Bruder stellte und groß machte. Natürlich reichte er noch nicht an dessen Größe ran, aber das würde sich noch ändern. »Halt deinen vorlauten Mund.« »Selber. Was willst du jetzt?« »Komm mit«, fluchte Sesshomaru und zerrte ihn aus dem Zimmer, um die Frau in seinem Bett nicht zu wecken. Inu Yashas Kater hielt sich zum Glück in Grenzen, weswegen er schon ganz fit war. Aber er war ja auch schon viel Alkohol gewöhnt, was sein Bruder nicht wusste. »Alter, jetzt red‘ schon, ich will wieder schlafen gehen«, knurrte Inu Yasha, als Sesshomaru schon ansetzte: »Erzähl ihr nicht, dass sie mir an die Wäsche geht. Es läuft nichts zwischen uns, sie hat mich überrumpelt.« »Kh…«, machte er und hob eine Braue. »Sie weiß nichts, hab ich recht?« »Nein, tut sie nicht…« »Du hattest einen Ständer«, stellte sein kleiner Bruder fest und hob eine Braue. »Du hast gesehen, was sie getan hat…« Inu Yasha schnaubte, doch dann beließ er das Thema und kramte sein Handy hervor und rief das Video auf. »Aber was anderes, erklär mir das.« Er reichte seinem Bruder das Handy, welcher kurz verwirrt schien, aber dann doch auf das Display starrte, wo das Video sich abspielte. Seine Augen wurden immer größer, bevor sie sich wütend verengten. Jemand hatte alles gefilmt und was noch schlimmer war, hatte er unterlassen, Kagome zu helfen. »Drecksschwein… wer hat das Video gemacht?« »Hallo? Die elementare Frage ist wohl eher, WAS stimmt mit Kagome nicht?« Sesshomaru schnaubte, verstand ihn aber ein wenig. Er selbst hatte es schon oft gesehen, während sein Bruder es bisher nicht bemerkt hatte. »Wer hat es gesehen?« Inu Yasha seufzte und stierte seinen Bruder an, bevor er den Zurück-Button drückte und Sesshomaru im Gruppenchat landete. Danach drückte er auf Gruppeninfo. »Sehr wahrscheinlich alle in der Gruppe, zumindest sind die Häkchen jetzt blau.« Sesshomaru starrte auf die etwa 250 Mitglieder der Gruppe. Verdammt. Das waren eindeutig zu viele, als dass er sie zum Schweigen bringen könnte. »Hat es Kagome gesehen?«, war sein nächster Gedanke, den er laut aussprach. Inu Yasha schnaubte. »Sie ist in der Gruppe und alle haben es gelesen«, verlautete er und zeigte Sesshomaru noch einmal die zwei blauen Häkchen. »Heißt, Kagome muss es auch gesehen haben.« Sesshomaru erstarrte. Hatte sie… verdammt… »Scheiße«, fluchte der junge Mann und lief schnell in Richtung seines Zimmers, während Inu Yasha ihm verwirrt nachsah. Was ging hier nur ab? Seine Freundin Kikyou hatte es gesehen und war kurz erstarrt. Jetzt fing auch noch Sesshomaru an, sich merkwürdig zu benehmen. Die hatten doch alle einen Knall. Stöhnend ging er zurück in sein Zimmer und krabbelte zu Kikyou ins Bett. Eigentlich war er ja interessiert, was abging, doch er war hundemüde und wenn sich die Lage beruhigte, würde er es sowieso erfahren. Sollte er erstmal mit seiner Schwester klären, was hier falsch lief. Er beugte sich über die schwarzhaarige Frau neben ihm und zog sie an sich. Schlaftrunken sah sie auf, bevor er ihre Lippen mit seinen versiegelte.   Sesshomaru hingegen stürzte ins Zimmer, nur um seine kleine Schwester über einem Eimer zu entdecken, das Handy in der Nähe liegend. Er fluchte innerlich und stürmte zu ihr, um ihr Haar zu halten, was sich Großteils schon in den Eimer verirrt hatte. Ihm wurde schlecht bei dem Geruch ihres Erbrochenen. »Kagome«, fluchte er leise und hielt ihr Haar, während sie immer wieder würgte. Fast schon liebevoll rieb er ihren Rücken und versuchte die Geräusche auszublenden, die sie währenddessen machte. Er würde seinen Vater darüber informieren müssen, dass ein Video umging, mit Kagomes Fähigkeiten. Man würde Fragen stellen, wieso sie diese Kräfte besaß, da ihre Mutter keine besessen hatte. Er schluckte und streichelte sie noch weiter. »Mhmmmörrggg…«, würgte seine Schwester noch mal, als es auch endlich aufhörte. Er reichte ihr ein Tuch, welches sie sogleich benutzte, während er das Handy an sich nahm. »Geht es dir besser?« »…Sesshomaru?« »Ja?« »Findest du, ich bin ein Monster?« »Kagome, was redest du da?«, fluchte er und zog seine kleine Schwester in seine Arme, die in Tränen ausbrach. Sie hatte es also gesehen. »Du bist kein Monster.« »Wegen mir ist er im Krankenhaus!« »Er hat es verdient«, sprach Sesshomaru und drückte sie noch ein wenig mehr an sich, während sie auf dem Bett hockten. »Des Weiteren hab ich ihm auch eine verpasst. Du hast einfach seinen Stolz verletzt und er will sich rächen.« »Meinst du?« »Ja. Kagome, er wollte dich missbrauchen«, sprach er leise und küsste ihre Stirn, während sie ihren Kopf hängen ließ. »Großer Bruder, was bin ich? Sie haben etwas von heiligen Kräften geschrieben…« Er seufzte und zog sein Handy hervor. Anscheinend musste ihr Vater kommen. »Kagome, ich kann es dir nicht erklären, ich werde unseren Vater anrufen. Es ist sowieso wichtig, dass er entscheidet, was wir machen sollen. Ich kann dir nur sagen, dass eigentlich nie einer von deiner Macht erfahren sollte.« »Wieso nicht?«, fragte sie unsicher und schmiegte sich immer enger an den Youkai, dessen Herz unter ihrem Ohr raste. »Weil es Fragen aufwirft. Vater wird mehr dazu sagen können.« Sie sah auf und schluckte schwer. Was sollte das nur alles bedeuten? Kagome bekam Angst, was ihre Zukunft betraf, denn langsam vermutete sie, dass sie sich von heute auf Morgen geändert hatte. Fast jeder verachtete sie, so könnte sie am Montag nicht in die Schule gehen. Ihr wurde schlecht. »Ich habe Angst…« Sesshomaru drückte sie fester. Er hatte selbst Angst. Ihr Vater könnte ihr mitteilen, dass sie gar keine Geschwister waren. Dann würde sie auch wissen, dass er es schon immer gewusst hatte. Sie würde sich von ihm entfernen, was er verhindern wollte, doch nur wie? Es war unausweichlich, ihr mitzuteilen, dass sie anders war, doch leider wussten sie nicht was… Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen, doch er würde es müssen. Sein Herz hämmerte immer lauter, während er ihr Zittern spürte. »Ich hab es versaut…« »Kagome, das hast du nicht. Dein Bruder hätte auf dich aufpassen müssen.« Sie nickte leicht und schluchzte wieder. »Warum war ich so dumm?« »Weil wir aus Fehlern lernen. Ich habe auch genug angestellt«, brummte er und hob ihr Kinn an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. Er genoss ihre blauen Augen, die so wunderschön waren. Jetzt wo die Katze aus dem Sack war, müssten sie unbedingt erfahren, was es mit ihren Kräften auf sich hatte. Kagome… »Ich bleibe immer bei dir.« Überrascht sah die Jugendliche in seine goldenen, ernsten Augen. Sie hatte einen Unterton gehört, der ihr Angst machte. Es klang so, als könnte sie nicht mehr hier mit ihnen leben. Das Leben schien im Augenblick verdammt und den Bach hinab zu gehen, wo es doch hieß, mit 16 öffneten sich viele neue Türen. Kagome krallte sich in die Haut ihres großen Bruders, welcher kurz keuchte, bevor er mit ihr zusammen, sich zu seinem Nachttisch beugte und sein Handy ergriff. Unsicher beobachtete die junge Frau, wie ihr großer Bruder die Nummer ihrer Eltern wählte und schluckte. Was würden sie ihm bitte sagen? Sie legte ihren Kopf an seine Brust, als er ihr Kinn losließ und hoffte sich zu beruhigen, wenn sie seinen Herzschlag hörte, doch er raste genauso sehr, wie ihr eigener. Ob ihr Bruder auch Angst hatte? »Guten Morgen Sesshomaru und? Ich sagte dir doch, es ist nichts«, ertönte die Stimme ihres Vaters am Telefon. Sesshomaru seufzte und grinste bedrückt. Ihr Vater hatte geglaubt, dass alles in Ordnung war und ihm den Vogel gezeigt, als er aus der Reihe tanzte. Zum Glück hatte er den jungen Erwachsenen gehen lassen. »Vater, wir haben ein Problem.« Jetzt horchte ihr Vater auf: »Welches?« »Es gibt ein Video von einem Kerl, der Kagome was antun wollte. Sie hat ihn mit der rosa Aura verbrannt. Das Video wurde in einer Gruppe gepostet und geht um, wie ein Lauffeuer. Wir wissen nicht, wie weit es sich verbreitet hat.« Geschockt atmete Touga ein, als er begriff, was sein Sohn ihm gerade mitteilte. Kagome und Sesshomaru hörten den Herrscher der Hunde im Telefon eine Reihe Flüche ausstoßen. Kagome hatte ihren Vater noch nie so viel Fluchen gehört und schluckte. Anscheinend war es eine Art Worst Case Szenario. Man hörte, wie er mehrere Türen öffnete und kramte. »Vater?«, fragte Kagome leise. Sesshomaru seufzte. »Kagome, Kind… Wir reden bald, ich komme zu euch. Sesshomaru, keiner von euch verlässt das Haus.« Sesshomaru schnaubte: »Inu Yasha ist sowieso mit seiner Freundin am Gange, würde mich wundern, wenn er aus dem Bett kommt.« Kagome zuckte zusammen und stierte in Richtung des Zimmers. Hieß das, er hatte seine Freundin mitgebracht, während sie fast vergewaltigt worden war? Ein wenig stimmte sie es wütend. Dabei behauptete man doch immer, Zwillinge wären miteinander verbunden… »Ist das dein Ernst?« »Ja.« Sein Vater seufzte und knurrte leise, während er anscheinend Kleidung anzog. »Gut, ich komme vorbei. Ich will das Video sehen.« Kagome schluckte, als er einfach ihr Handy schnappte und sich das Video schickte, bevor er es zu seinem Vater weiterleitete. Jetzt würde auch ihr Vater sehen, wie unachtsam sie gewesen war. Wie dumm… Sesshomaru bemerkte es und drückte sie noch einmal, bevor sein Vater sich schon verabschiedete: »Bis gleich!« »Bis gleich«, antwortete Sesshomaru noch, als schon das Telefonat vom Display verschwand. Alles würde sich ändern. Wer wusste, was das Leben ihnen ab jetzt bringen würde oder was man mit ihr machte. »Sesshomaru?« »Kagome?«, fragte er und löste ein wenig den Blick, damit sie einander betrachten konnten. »Was ist denn?« »Ich geh glaube vorher duschen…« »Natürlich«, sprach er schnell und ließ sie frei. Vorsichtig stand sie auf und ging schon am Spiegel vorbei, nur um überrascht an ihm hängen zu bleiben. Sie trug ein Shirt ihres Bruders. Sie legte die Arme um ihren Rumpf und stierte kurz zu ihrem Bruder, bevor sie schnell das Zimmer verließ. Vater sollte nicht riechen, dass sie sich übergeben hatte. Vielleicht könnte sie auch die Nacht von sich waschen. Ihr Herz schrie vor Panik. Sie war sich sicher, dass sich alles ändern würde, doch wohin? Sie wollte ehrlich nicht, dass sich ihr Leben veränderte. Ihre heile Familie. Schnell sprang sie unter die Dusche, wusch sich wie eine verrückte. Alles nur, weil sie unbedingt einen Kuss haben wollte. Wie dumm konnte man sein, doch warum hatte keiner von ihrer Kraft geredet? Seufzend drehte sie das Wasser auf kalt, bevor sie erschrocken aus der Dusche türmte und nur noch mit Müh und Not den Hahn ausstellte. Das war zu kalt, doch jetzt war sie wach. Die junge Frau trocknete sich ab, bevor sie ein Handtuch um sich wickelte und in den Spiegel blickte, in ihre blauen Augen, die keiner der Familie hatte. War sie vielleicht adoptiert? Ein Dämon, ein Halbdämon und dann war sie da, die keine Kräfte gehabt hatte und jetzt heilige, wo die Mutter nichts dergleichen besaß. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Was würde ihr Leben für sie bereithalten? Nachdenklich verließ sie das Bad und krachte direkt in Inu Yashas Freundin rein. Sie stürzte zu Boden und blickte zu der älteren auf, die immer noch dastand und auf sie herabblickte. »Hey, was soll der Scheiß? Entschuldige dich gefälligst!« Sie lächelte überheblich. Ihr Blick fühlte sich an, als hätte sie ihr noch einen Tritt mit dem Fuß verpasst. »Du dummes Stück, bei dir entschuldige ich mich nicht.« »Was? Du spinnst wohl!« Kagome rappelte sich auf und sah die ältere Frau an, welche eine Augenbraue hob. »Mit einer Verbrecherin rede ich nicht.« »W---was?« »Heilige Kräfte gegen einen Dämon einsetzen, ist eine Straftat. Man sollte nur in Notfällen dazu greifen!« »Er wollte mich vergewaltigen, du dumme Kuh!«, wetterte Kagome zurück, was Kikyou mit einem fiesen Grinsen abtat. »Sonst würde sowieso keiner mit dir hässlichen Kuh schlafen. Sieh es so, er wollte dir einen Gefallen tun.« Kagome rastete fast aus. Sie wollte der Idiotin eine pfeffern, doch bevor sie es konnte, war schon Sesshomaru da, der ihre Hand packte. »Kagome, was macht ihr hier?« »Sesshomaru, sie sagt, …« »Ich habe es gehört«, knurrte er nur und sah zur Älteren. »Dabei dachte ich immer Mikos hätten sich dem Guten verschrieben.« Sie lachte und sah Sesshomaru schnaubend an, während sie nur ein Shirt von Inu Yasha trug, was kaum ihre Scham verdeckte. »Ich bin nur ehrlich.« »Aber deine Meinung will keiner wissen.« Sesshomaru baute sich vor ihr auf, was die jüngere Frau es belustigt mit ansah. »Oh, bestimmt ist sie gewollt. Es gibt Gesetze, auch für die da. Es wird alle brennend interessieren, wieso sie heilige Kräfte besitzt und keiner vorher was davon wusste. Sie hat nicht gelernt, wie man sie einsetzt. Was wird hier bitte gespielt?« Kagome schluckte und versteckte sich hinter Sesshomaru, der leise knurrte. Er wusste, worauf die Frau vor ihm anspielte. »Berede das mit meinem Vater.« »Werde ich. Ich würde jetzt gerne duschen.« Sie traten schnell beiseite und ließen die Frau durch, während Kagome der Kopf drehte. Was wurde hier nur gespielt? Kapitel 9: Verwirkte Zukunft ----------------------------   Sesshomaru seufzte leise, während er noch einmal der Miko nachsah. Sein kleiner Bruder hätte sich wirklich eine bessere Freundin aussuchen können. Warum war diese Frau nur so gehässig? »Sesshomaru…, werde ich wirklich bestraft?«, fragte Kagome, die ihren Kopf an seinen nackten Rücken lehnte. Er seufzte, spürte, dass ihr Kopf glühte. Das war gar nicht gut. Er drehte sich und hob seine kleine Schwester mit Schwung auf seine Arme, die fast schon kreischend ihr Handtuch festhielt. Schluckend betrachtete sie ihren Bruder, wie er sie so einfach durch die Gegend trug, als wäre es das Normalste der Welt. »Ja, es gibt Gesetze, doch du hast aus Notwehr gehandelt, auch wenn es eher ein Unfall war. Dieser Youkai hat nachträglich noch versucht, dich zu verletzen.« Sie nickte und atmete tief durch, als er sie schon auf ihr Bett absetzte und die junge Frau ihr Handtuch etwas zurecht schob. Ihre Augen waren leicht trüb und dunkel. Das blau strahlte nicht mehr. So oft hatten ihre Augen ihn schon an das Meer erinnert, was er nur noch selten zu Gesicht bekam. Es strahlte schimmernd in der Sonne, das Licht tanzte darauf, wenn es ein schöner Tag war, jedoch verdunkelte es sich, wenn die Sonne nicht schien und ein Sturm tobte, wie in ihren Augen. Gerade fühlte er sich, als würde er in dem Sturm ihrer Augen untergehen und immer tiefer versinken. Er beugte sich unbewusst über sie und stierte in ihre Augen. Nicht nur sie war in diesem Sturm gefangen, suchend nach dem rettenden Leuchtturm, sondern auch er. Sesshomaru wusste nicht, was sich nun ändern würde. Es stimmte, Kagome hatte ihre Kraft nicht unter Kontrolle und sie schien zu wachsen. Es hatte bisher noch nie eine solche Situation gegeben, in der sie wirklich in Gefahr gewesen war, weswegen es ihnen nie aufgefallen war, doch jetzt… Jetzt würde man womöglich die Wahrheit ergründen, dass sie nicht ihrer Familie angehörte und sie eine starke heilige Kraft besaß. Das würde dazu führen, dass ihre Zukunft besiegelt war. In dieser Zeit wurde man nach seinen Fähigkeiten eingeteilt. Er hatte immer gehofft, dass seine kleine Schwester freie Wahl hätte, da sie so deklariert worden war, dass sie keine Mächte besaß. Sesshomaru wusste von seinem Vater, dass ihre Mutter in der Revolte damals starb und er selbst wollte nicht, dass ihr das gleiche Schicksal wiederfuhr. Der ganze Schrein war an nur einem Tag ausgelöscht worden. Sein Vater gab sich bis heute daran die Schuld, doch nicht ihn traf die Schuld, sondern Sesshomarus Mutter, die es angezettelt hatte. Sesshomaru schluckte. Kagome wich ein wenig zurück und landete auf den kühlen Laken. Ihr langes nasses Haar verteilte sich auf den Kissen, während er mit dem Knie aufs Bett stieg und seine Arme neben ihrem Gesicht abstütze, nur um sie weiter zu betrachten. Kagome würde alles auf die Schnelle lernen müssen, sie würde sich entscheiden müssen. Wahrscheinlich würde sie für den Erhalt der Barriere sorgen oder müsste wie er draußen kämpfen, um den Wall zu schützen. Es war eine sehr wichtige Aufgabe, doch egal wie stark sie waren, kamen manchmal Dämonen, die so mächtig waren, dass auch ihre Reihen schrumpften und meist waren es erst die sterblichen, die nicht überlebten. Er schluckte, beugte sich herab und lehnte seine Stirn an ihre. Seine kleine Schwester würde in den Krieg ziehen müssen und würde ihr Leben eines Tages verlieren, wenn er Pech hatte. Vielleicht könnte ihr Vater etwas regeln, doch auch wenn es noch seine Herrschaft war, gab es Regeln, die sie zusammen beschlossen hatten… »Kagome, hör mir zu«, sprach er und verlor sich immer tiefer in ihren Augen, während sie einfach still und starr unter ihm lag. »J…ja?«, fragte sie leicht rot und verstand nicht, was er da machte. Sie war es nicht gewohnt, dass ihr Bruder sie so ansah. Seine goldenen Augen verängstigten sie, weil so viele Funken darin tanzten. Er schien zu überlegen und etwas zu suchen. Am liebsten hätte sie sich an den Lichtfunken festgehalten, die ihr klar machten, dass er über alles Bescheid wusste. »Deine Macht war gestern sehr groß. Sollten sie dich zwingen, den Außenring zu schützen, melde dich für die Erhaltung der Barriere. Du bist nicht für den Kampf geschaffen.« Überrascht sah sie in seine Augen. Ihr Bruder war im Kampf, machte eine Ausbildung zu einem General. In der Schule hatten sie die Geschichte schon oft durchgenommen. Bald wäre die Zeit, den weiteren Weg aller zu entscheiden. Damals, vor der Katastrophe, vor ihrer Geburt, hatten alle frei wählen können, da sich die Population erholt hatte, doch jetzt, wo sie hier eingesperrt waren, gab es wieder Regeln. Menschen bekleideten oft die einfachen Berufe, wie auch schwächere Dämonen, während starke Dämonen und Menschen mit heiligen Kräften, den Wall beschützten. Natürlich erhielten sie viele Sondervergütungen, wurden geehrt und hatten mehr Rechte, als andere, weswegen Sesshomaru auch keinen Ärger bekommen würde, was Hitens Prügel anging, doch genauso gefährlich war es. Kagome schluckte, als sie an Sesshomarus Anfangszeit dachte, als er eines Tages im Regen gesessen hatte. Er hatte sich das Haar gerauft und wollte nicht reinkommen, bis sie mit einem Schirm zu ihm ging und ihren Bruder umarmte. Es hatte gedauert, doch dann hatte er erzählt, was auf dem Schlachtfeld passiert war. Ein Hinterhalt und da er unachtsam gewesen war, war wegen ihm eine Priesterin gestorben. Kagome schluckte. Oft hatte sie ihn dort im Regen gesehen, zumindest in seinem ersten Jahr, doch dann hatte er sich geändert, war härter geworden, kälter geworden. Natürlich war er zu ihr immer liebevoll, doch wenn er da rausging, wurde er anders. Sesshomaru kämpfte für seine Familie und seine Kameraden da draußen. Ihr Herz zog sich zusammen. Verständlich, dass er wollte, dass sie die Mauer nur schützte. Sie selbst wusste nicht, was sie tun würde, wenn er nicht mehr heim kam… »Versprochen, ich werde mich um die Mauer kümmern.« Sesshomaru nickte und sah sie ernst an. »Kagome, es tut mir sehr leid.« »Das muss es dir doch nicht«, flüsterte sie und umarmte ihren großen Bruder, zog ihn auf sich, auch wenn es ihr ein wenig peinlich war. Der junge Mann keuchte und sog ihren Duft ein, während sein Herz hämmerte. Nun wurde sein Ziel immer wichtiger. Dieser Krieg musste enden, damit seine Schwester überleben könnte. Seine Lippen berührten kurz ihren Hals, verharrten dort, bevor er sich löste und ihr Haar aus dem Gesicht streichelte. Sie blickten einander noch einmal tief in die Augen, bevor er von ihr ging und ihre Hände löste. »Zieh dich an, Schwesterchen, unser Vater kommt bald. Du solltest ihm nicht so begegnen.« »Ja«, flüsterte sie noch und sah zu, wie er ihr Zimmer verließ, bevor sie sich anzog und ihre Haare föhnte. Er machte sich Sorgen um sie und sie verstand es auch. Jemand wie sie war auf dem Schlachtfeld ganz falsch. Weder war sie sportlich, noch könnte sie den Tod eines Kameraden verkraften. Der Gedanke, dass Sesshomaru sterben könnte, war schon schrecklich. Wenn es auf dem Schlachtfeld geschah, würde sie verharren und… Kagome kamen die Tränen, als sie nur daran dachte. Nein… Bisher hatte sie noch keinen Gedanken daran verloren, was sie später machen wollte, doch das war jetzt sowieso egal, denn man würde ihr nun einen Weg weisen. In dem Moment wünschte sie sich, dass man die Zeit zurückdrehte. Wenigstens war sie nun ein wenig vorbereitet, wenn ihr Vater kam, doch wie sollte ihr Leben nun aussehen?   Die junge Frau sah unsicher in den Spiegel. Gestern hatte sie noch gefeiert und heute? Heute war es eine komplett neue Welt. Alles hatte man verdreht. »Papa…«, murmelte sie, als die Tür sich öffnete. Doch es war nicht Touga, sondern Inu Yasha, ihr Zwillingsbruder, der seufzend die Tür schloss und zu ihr ging. »Inu?« »Kikyou hat es mir gerade erzählt…« »Was hat sie erzählt?«, fragte Kagome hastig und zitterte leicht. Diese Frau sollte ruhig sein… »Dass du wohl eine Miko bist.« Sie atmete tief durch und streichelte über ihren schwarzen Rock, den sie sich angezogen hatte. Des Weiteren trug sie ein schwarzes T-Shirt. Es war einfarbig, ohne Aufdruck. Ihr war einfach danach gewesen. »Ja und? Sesshomaru meinte, ich werde wohl die Mauer erhalten müssen oder im Außenring kämpfen…« Er seufzte und sprang halb aufs Bett, bevor er sie in die Arme zog. »Kagome… Du wirst nicht kämpfen, das weißt du oder?« »Das meinte unser Bruder auch…«, brummte sie und schmiegte sich an. Ihr Bruder tat oft arschig, war aber ein ganz lieber, wenn es um so etwas ging. »Ich musste versprechen, dass ich mich um die Mauer kümmere.« Inu Yasha seufzte leicht und küsste die Stirn seiner Schwester, die wahrscheinlich gar nicht seine Schwester war, doch das hatte ihr Bruder wohl noch nicht verraten. Kikyou hatte ihm erklärt, dass sie sehr wahrscheinlich nicht mit ihnen verwandt war, doch auch wenn nicht, würde sie immer seine Schwester bleiben. »Brav. Papa ist gerade heimgekommen. Du sollst zu ihm runterkommen. Tut mir übrigens leid, dass Kikyou dich so angefahren hat. Es nervt sie ein wenig, wie unser Vater deine Abstammung vertuscht hat, während ihr Schicksal schon seit langem besiegelt war.« Kagome blickte auf und zwinkerte ein paar Mal, als Inu Yasha ihr Haar kurz wuschelte und in ihr Ohr flüsterte: »Kikyou ist jetzt 18, sie ist eine Kriegerin. Sie lernt seit Jahren die Kriegskünste und musste alles hinter sich lassen.« Das Herz der schwarzhaarigen Frau hörte kurz auf zu schlagen. »Sie ist eine Kriegerin? Aber… ihre …« »Ihre Überlebenschance ist gering. Auch wenn Menschen nicht so viele Dienstjahre ableisten müssen, überleben sehr wenige.« »Aber du liebst sie doch!«, meinte sie hastig und vergaß schon ganz ihren Vater, der auf sie wartete. War seine Freundin deswegen so gemein zu ihr gewesen? Wäre das nicht passiert, hätte man es weiter geheim gehalten, hätte Kagome nicht dieses Schicksal erwartet… »Ja, das tue ich, weswegen ich mich auch für den Kriegsdienst eingetragen habe. So kann ich sie ein wenig beschützen, falls wir im gleichen Gebiet patrouillieren.« »Du hast was? Aber… aber!« »Sieh es doch mal so, wenn du die Barriere schützt und wir da draußen sind, suchen wir uns ein Haus am Außenrand und können immer noch zusammen sein.« Kagome drückte sich eng an ihren Bruder. Anscheinend kämpfte ihre ganze Familie an der Front. Ihr Vater herrschte natürlich, aber kämpfte auch. Nur ihre Mutter hatte nicht diese Pflicht, weil sie die Frau des Herrschers war und schon längst das Dienstalter überschritten hatte. Auch hatte sie keine besonderen Fähigkeiten, wodurch sie nur Kanonenfutter wäre. Schluckend löste sie sich und sah ihren Bruder tief in die Augen. Fast schien es ihr schon feige, sich in der Mauer zu verstecken, während ihre Familie tapfer kämpfte, doch würde sie es wahrscheinlich gar nicht erst packen. Es tat ihr schon fast im Herzen weh, dass sie sich immer weniger sehen würden, doch anscheinend war so das Leben. »Wir sollten runter…« »Ja, Schwesterherz«, flüsterte der Hanyou noch, bevor er sich von ihr löste und mit ihr nach unten ging, wo sogar Kikyou stand, die den Herrscher fast schon wütend ansah. Auch Sesshomaru war da, saß am Tisch und hatte die Hände gefaltet. Ob ihr Vater ihn geschimpft hatte, dass das passiert war? Kagome fürchtete sich vor dem Gespräch, doch musste sie es führen, musste sich entscheiden und ihre Träume aufgeben, doch der Gedanke, den Inu Yasha ihr geschenkt hatte, dass sie so gar nicht so weit von einander entfernt waren, gab ihr Mut. Unsicher stellte sie sich vor ihren Vater und verneigte sich, bevor sie in seine goldenen Augen blickten, die weich und liebevoll waren, besorgt und traurig, bevor sie sich verhärteten, wie auch seine Gesichtszüge. Sesshomaru schien aufstehen zu wollen, doch sein Vater bedeutete ihm mit der Hand, sitzenzubleiben. Das musste sie allein schaffen. Kapitel 10: Der Higurashi Schrein --------------------------------- »Kagome, bitte setz dich«, verlautete er ernst. Seine Stimme war tief und schien aufgewühlt, wie es auch seine Seele war, die in ihm fast schon Amok lief. Er hatte das Unglück heraufbeschworen. Schon als sie ein Baby gewesen war, hätte er sich an jemanden wenden müssen, doch jetzt war es zu spät. Er konnte nur darauf hoffen, dass nicht seine Tochter alles ausbaden müsste. Sie hatte es nicht verdient. Egal was es ihn kostete, er würde seine schützende Hand über Kagome halten, doch wer wusste, wahrscheinlich müsste er ihr jetzt beichten, dass sie gar nicht zu dieser Familie gehörte, auch wenn sie es schon immer getan hatte. Kagome würde immer seine Tochter sein. Kagome betrachtete ihren Vater, bevor sie sich brav an den Tisch setzte, gegenüber von Sesshomaru, dessen Hände sich auf den Tisch verkrampften. Vorsichtig legte sie eine Hand auf seine, was ihn aufblicken ließ. Touga beobachtete es, unsicher darüber, wie sehr es ihrer Verbindung schaden würde. Sesshomaru schnappte sich ihre Hand und drückte sie, sah sie unmissverständlich an. Hatte er sie schon vorbereitet? »Kagome, gestern Nacht, ist etwas passiert. Du hast eine starke Macht verwendet und jemanden verletzt.« »Dieser Mann wollte sie missbrauchen, es war Selbstverteidigung«, mischte sich Sesshomaru auch gleich schon ein und drückte die Hände seiner Schwester. Seine Muskulatur war angespannt und am liebsten wäre er aufgesprungen. Er würde nicht zulassen, dass man sie dafür bestrafte. Touga seufzte innerlich, während Kikyou schnaubte. Anscheinend hatte der Vater seine Kinder nicht unter Kontrolle. »Kagome kann für sich selbst sprechen, Sesshomaru«, verlautete Touga und sah Sesshomaru ernst an. »Du kannst sie nicht immer beschützen.« Sesshomaru knurrte kurz, als Kagome ihn einfach in die Hand kniff und das Wort ergriff: »Er hat mir etwas ins Getränk getan. Ich bin ohnmächtig geworden. Bis zu dem Video wusste ich nicht einmal was passiert ist.« Touga nickte und atmete tief durch. »Verstehe. Also war es wirklich Selbstschutz.« »Das ist das Unterbewusstsein einer Miko«, mischte sich Kikyou jetzt ein und sorgte dafür, dass alle zu ihr sahen, während sie fortfuhr. »Ihre Augen zeugen davon. Häufig haben Mikos blaue Augen, weil ihre Seele so hell strahlt. Wenn eine Miko ohnmächtig ist, handelt ihr Seele meist selbstständig. Jedoch war ihr Angriff unkontrolliert, da sie es nicht zu kontrollieren gelernt hat. Solche Energieausstöße können tödlich für einen anderen Dämon sein. Das nur dieser Dämon darunter litt, ist schon ein Wunder, es hätte auch jeden anderen verbrannt.« Kagomes Hand zuckte zurück, doch Sesshomaru ließ sie nicht los. Sie hatte es sofort verstanden, dass Kikyou damit sagte, dass sie auch Sesshomaru hätte verletzen können. »Schön, du verstehst, was ich sagen will. Nur eure starke Bindung zueinander hat die Situation entschärfen können.« Sesshomaru streichelte kurz über Kagomes Hand, bevor er still zu Kikyou sah. Sie verstand, dass auch wenn es nicht so gewesen wäre, er seine Schwester nach Hause gebracht hätte. In seinen Augen funkelte etwas, was ihr ein wenig Angst machte. Auf dem Video hatte er den Donnerdämon mitten im Angriff angegriffen. Dieser Mann war die Schrecken des Außenrings gewöhnt. »Somit trifft meine Tochter keine Schuld.« Kikyou nickte und verzog ein wenig die Lippen. »Doch ist sie wirklich ihre Tochter?« Inu Yasha und Kagome keuchten auf, während Sesshomarus Hand ihre nur noch fester drückte. »Kikyou, was soll der Scheiß! Natürlich ist Kagome meine Zwillingsschwester! Das weißt du doch, Kikyou, also red' nicht so einen Scheiß!«, fluchte der Hanyou und ergriff Partei für Kagome. Er war bei ihr und umarmte seine Schwester, die zu zittern begonnen hatte. Wie konnte nur seine Freundin behaupten, dass Kagome nicht seine Schwester war, wo sie zusammen geboren worden waren? Das konnte doch nicht wahr sein. Sein Blick ging zu seinem großen Bruder und er erstarrte. Warum schien er so abgeklärt zu sein? Sesshomarus Augen waren auf einen toten Punkt auf den Tisch gerichtet. War es doch wahr? Hatte es deswegen diese missverständliche Aktion in seinem Zimmer gegeben, weil er wusste, dass sie nicht seine Schwester war? Touga seufzte und blickte zu Kikyou, die anscheinend sofort verstand. Sie verbeugte sich tief, bevor sie sich umdrehte und den Raum verließ. Sollten sie erst einmal sich aussprechen, währenddessen würde sie in einem Nebenraum warten. Wie war nur eine Miko in seine Fänge gekommen? Des Weiteren war diese Kagome sehr stark, zumindest der Energieausstoß, obwohl sie ohnmächtig gewesen war. Von welchem Schrein sie wohl stammte? Erschreckender Weise erinnerten sie ihre Mächte an ihre eigenen. Auch ihre Aura war rosa, wenn sie die Macht nutzte. Doch der Higurashi Schrein war damals komplett vernichtet worden. Nur sie hatte überlebt, während alle anderen ausgelöscht worden waren. Sie war zu der Zeit sehr krank gewesen, weswegen sie bei einem anderen Schrein gewesen war, der für Heilungen aller Art verantwortlich war. Nie war sie zurückgekehrt zu ihrem Zuhause. Angeblich hatte man ihre Mutter in den Trümmern gefunden und ihre kleine Schwester war gefressen worden. Dämonen liebten das Fleisch kleiner unschuldiger Kinder. Wütend schlug sie gegen eine Wand und fluchte innerlich. Wer war sie nur? Es konnte doch nicht sein, dass sie vielleicht ihre tote Schwester war oder doch? Ihr Herz zitterte, bevor sie ihr Handy rauskramte und einen Anruf an den Schrein tätigte, in dem sie seither lebte. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, es nachzuweisen.   Die kleine Familie hingegen, drohte daran zu zerbrechen. Inu no Taisho ging zu seiner Tochter und legte ihr eine Hand auf die Schulter, während Inu Yasha zur Seite wich und sich nicht sicher war, was er von der ganzen Situation denken sollte. »Vater, was hat das zu bedeuten?« »Meine Kinder. Ich hatte gehofft, dass dieser Tag niemals kommen würde«, verlautete er und drückte Kagomes Schulter. Sie sah auf in seine Augen, bebte innerlich, während Sesshomaru ihre Hand nicht loslassen wollte, als könnte sie sonst entschwinden. »Kagome, damals vor 16 Jahren war die Revolte, als Izayoi in den Wehnen lag. Sie schickte mich los, zu kämpfen, was ich erst nicht wollte. Viele Dämonen und ehemalige Freunde tötete ich, als ich plötzlich das Weinen eines Kindes vernahm.« »Aber…«, fing Inu Yasha an, doch sein Vater bedeutete ihm, zu schweigen. »Ja, das war die kleine Kagome. Ich fand sie unter Trümmern. Ihre Mutter hatte sie mit ihrer letzten Kraft beschützt und ist dabei gestorben.« Kagomes Herz setzte aus, froh darüber, dass Sesshomaru und Touga sie hielten. Auch Inu Yasha berührte seine Schwester. Das durfte nicht wahr sein. »Also ist sie gar nicht meine Zwillingsschwester?« »Nein, nicht direkt. Ich habe Kagome mitgenommen und deine Mutter entschied, dass Kagome nun unsere Tochter wäre, da keiner im Schrein überlebt hatte. Kagome, bitte glaube mir, wenn ich dir sage, wir lieben dich, als wärst du unsere eigene Tochter. Nein, für uns bist du unsere eigene Tochter und nichts wird daran ändern.« Sie schluckte, Tränen quollen nach oben und liefen über ihre Wangen. Ihr Vater zog sie in seine Arme, während ihre Geschwister sich an sie klammerten. »Papa…«, wimmerte sie und versteckte sich an dessen Brust. Das durfte doch nicht wahr sein. War alles eine Lüge gewesen? Dann war sie gar nicht ohne Kräfte geboren worden, sondern hatte ganz andere… »Sesshomaru, wusstest du es?« Ihr Bruder schluckte. Sah auf in ihre Augen, die ganz geschwollen und rot waren. »Ja, ich wusste es. Damals war ich fünf Jahre alt, als du zu uns kamst.« Kagome lief knallrot an. So dicht beieinander waren sie gewesen und vorhin das auf ihrem Bett. Sie schluckte und spürte ihr Herz immer lauter hämmern. Er drückte ihre Hand noch einmal, während Touga ihren Rücken streichelte. »Dein großer Bruder hat geschworen, dich immer zu beschützen. Ihn trifft keine Schuld. Des Weiteren sind wir doch sowieso eine Patchwork Familie«, versuchte sie ihr Vater aufzumuntern und küsste ihre Stirn. »Du bist meine und Izayois Tochter. Auf ewig.« Kagome nickte und atmete tief durch. »Was wird jetzt passieren? Sesshomaru sagte, dass ich eine nun vorbestimmte Zukunft hätte und…« »Ja, so ist es. Ich werde jedoch versuchen, dir mehr Zeit zu verschaffen. Es war mein Fehler, dein wirkliches Sein vor allen zu verbergen. Es soll nicht dein Fehler sein.« »Danke Vater. Ich werde später einfach den Bannkreis schützen«, verlautete sie und atmete noch einmal tief durch, als die Tür hinter ihnen mit Schwung aufgeschoben wurde und Kikyou eintrat. Touga erhob sich und sah die junge Frau ernst an. Sie erlaubte sich wirklich zu viel, wo er noch der Herrscher war, Frieden bestand einfach noch nicht komplett. Die Herzen der Menschen waren immer noch von der Revolte verwirrt. »Ihre Aura ist nicht die, eines Verteidigers. Ihre Kräfte sind für den Kampf.« Diesmal holten alle tief Luft, als die Frau dort sprach. »Kann es sein, dass Sie Kagome vom Tempelgelände des Higurashi Schreins gerettet haben?« »Aber woher…« Kikyou seufzte und sah zu der jungen Frau. »Ich selbst stamme vom Higurashi Schrein. Als kleines Kind war ich schwer krank und war in einem anderen Schrein. Meine Mutter, nein unsere Mutter, Kagome, verlor an diesem Schrein ihr Leben und meine kleine Schwester war verschwunden, weswegen man vermutete, dass ein Youkai sie verspeist hatte.« Kagome starrte die Frau ungläubig an, wie auch ihren Vater, der sich leicht verkrampfte: »Damals fand ich niemanden, der etwas vom Schrein wusste…« »Der Schrein, wo ich mich zurzeit befand, war weit weg von diesem Schrein. Es hatte gedauert, bis man die zerstörten Gebiete wieder betreten konnte. Des Weiteren waren sie Heiler und es gab viele Verletzte.« Kikyou sah bedrückt zur Seite, bevor sie wieder mit der Familie Blickkontakt aufnahm. »Kagome, du bist meine kleine Schwester und stammst von einem Schrein, der auf das Kämpfen spezialisiert war. Du kannst keine Barriere dieser Stärke aufrechterhalten. Lass dir nichts von ihnen einreden, so wie ich, wirst auch du kämpfen müssen. Aber da dein Vater, der Herrscher, meinte dein wahres Ich zu verbergen, wird er ewig mit dem Gedanken leben müssen, aus dir Kanonenfutter gemacht zu haben.« Sesshomaru ließ in diesem Moment Kagomes Hand los, sprang vor, wie ein Geächteter, packte Kikyous Hals und knallte sie gegen die nächstbeste Wand. Seine Augen glühten, während er wütend knurrte: »Sie wird kein Kanonenfutter!« Kikyou keuchte, blieb jedoch stark und sah ihm in die Augen. »Was willst du dagegen tun? Schwächling. Keiner von uns kämpfenden Mikos lebt lang. Meinst du, du wirst es besser machen? Wir sind sterblich, im Gegensatz zu euch und trotzdem lasst ihr uns da draußen kämpfen.« Sesshomaru knurrte, während Touga im Hintergrund seufzte und von Kagome abließ, die sich wacklig erhoben hatte. Ihr Bruder war wütend, das spürte sie, doch auch wenn Kikyou ihre Schwester war, stand sie noch immer zu Sesshomaru. »Sesshomaru, lass sie runter. Es gibt einen Grund, dass wir Mikos an unserer Seite benötigen. Viele Dämonen sind übermächtig, nur die heilige Kraft kann sie so weit schwächen, so dass wir eine Chance gegen sie haben.« Kikyou keuchte, doch Sesshomaru drückte weiter zu, während sie verbittert lächelte. Sesshomaru wusste, dass sie im nächsten Jahr zu ihnen stoßen würde. Diese Frau schien jetzt schon wütend und traurig. Bestimmt hatte sie, wie Kagome, einst an ein anderes Leben gedacht. Doch hatte auch nicht er gewusst, dass die heiligen Kräfte ihre Rolle bestimmten. Das veränderte alles und der Gedanke, dass seine kleine Schwester, seine Kagome, auch dort draußen sterben könnte, ließen in ihm diese ganzen Toten wieder auferstehen, die an seiner Seite in den letzten drei Jahren gestorben waren. »Ich werde stärker werden und niemand wird unter meiner Führung sterben. Weder du, noch meine Schwester. Nenn sie also nie wieder Kanonenfutter.« Kikyou sah überrascht in das Antlitz des Youkais, dessen Augen wieder golden und fest wurden. Sie glitzerten leicht, während er sie fixierte.  Auch sein Griff schien sich zu lockern, doch war es nicht sein Verdienst, sondern dem ihrer kleinen Schwester, die die Hand an Sesshomarus Hände legte und mit der anderen seine Schulter ergriffen hatte: »Bitte, lass sie runter…« Sesshomaru schielte zu Kagome und lockerte den Griff soweit, dass sich Kikyou befreien konnte. Starke Arme fingen sie, doch waren es nicht Inu Yashas, sondern Tougas, der sie auffing. Ihr Liebster hingegen schien hin und her gerissen zu sein. War er wütend auf sie? »Vater,«, ergriff Inu Yasha das Wort. Er empfand, dass jetzt der richtige Moment war, um ihm seine Entscheidung mitzuteilen, »auch ich werde mich als Krieger melden. Also Kikyou, du siehst, unsere Schwester ist kein Kanonenfutter und du wirst es auch nicht sein. Ich find es scheiße, wie du von unserer Schwester redest oder was du von uns hältst. Wir sind vielleicht Dämonen oder Halbdämonen, doch das macht uns nicht anders als euch. Vater steht für diese Welt ein und hat sich gegen Sesshomarus Mutter gestellt, seine erste Frau, nur um meine Mutter zu schützen. Wir sind eine Familie, egal wer was Gegenteiliges sagt und Kagome packt das. Sie ist stark und mutig!« Kikyou schluckte, während Touga die Miko ein wenig drückte und ihr ins Gesicht sah. Sie erschrak, als sie diese gütigen Augen sah und zitterte leicht: »Ich weiß, es ist schwer und auch ich, verstehe das Gefühl, was einen erfasst, wenn man hört, dass seine geliebte Tochter da rausgehen soll. Kikyou, nicht nur Mikos sterben da draußen, sondern auch Dämonen. Vor 16 Jahren tötete ich eigenhändige hunderte meiner Freunde, um für meine Ideale einzustehen, weil ich nicht akzeptieren wollte, dass ihr unterjocht werdet.« Die Familie rückte näher zusammen und Sesshomaru blickte zu seiner Schwester, die er kurzerhand in die Arme zog. »Ich werde dich beschützen. Wir trainieren, sodass du die stärkste wirst. Vertraue mir.« »Das werde ich, Bruder. Ich glaube an dich und Kikyou, sie haben Recht. Meine Familie liebt mich und bleibt es. Du nennst mich vielleicht Schwester, doch diese hier sind meine wahre Familie. Sie haben mich bei sich aufgenommen, Papa hat sogar mich als Inus Zwilling ausgegeben und meine Mutter hat mich immer geliebt. Dann streng ich mich einfach an und werde eine starke Miko. Ich verstehe aber auch deine Angst, ich habe meinen Bruder so oft gesehen, wie es auf ihm lastete, wie es ihn veränderte. Doch ich weiß, wir können es schaffen«, sprach sie und packte Kikyous Hand und drückte sie. Schwester. Dieses Wort klang merkwürdig, wie sie es sagte, auch wenn sie wohl ihre wahre Familie war. Zumindest hatte sie eine Ahnung, weswegen die Frau vor ihr war, wie sie war. In ihr war tiefer Groll, doch ihre Familie hatte Recht damit, dass nicht nur wir Menschen darunter litten. Sesshomaru hatte lange nicht mehr seine Mutter gesehen. Wie musste es sein, wenn man wusste, dass die eigene Mutter bereit war, den Tod ihres Sohnes herauszufordern? Ihre Mutter hatte auch Sesshomaru als eigenes Kind aufgenommen und egal wie sehr es eine Lüge war, für sie war es die Wahrheit und ihr Bruder hatte sie auch nie anders behandelt, obwohl er es gewusst hatte. Es gab so viele schöne Erinnerungen und die Miko war sich sicher, es würde noch viel mehr geben. Wenn war es halt so, dass sie an die Front müsste, doch dann wären sie weiter zusammen. Seite an Seite würden sie für eine bessere Welt kämpfen und wer wusste, vielleicht war sie darin besser, als in Zwischenmenschlichen Aktionen. Kikyou schluckte, als sie verstand, wie diese Familie funktionierte. Im Gegensatz zu Kagome war sie als Waise aufgewachsen, wie viele andere, hatte nie diese unbändige Liebe erfahren, die ihr Vater gerade Kikyou gegenüber einfach so äußerte. Der Miko kamen die Tränen, als sie begriff, wie warmherzig, dieser mächtige Mann war. Sogar Sesshomaru schien sich zu beruhigen, hatte gesagt, er würde alle beschützen. Vielleicht war es wirklich sie, die dumm war. »Ich beneide dich, Kagome…«, murmelte sie leise und wischte sich die Tränen weg. Inu Yasha war bei Kikyou, zog sie aus den Armen seines Vaters in seine eigene und küsste ihre Stirn. Ihm war der Altersunterschied egal: »Kikyou, wieso beneidest du sie?« »Weil sie euch hat. Andere würden verzweifeln, doch ihr scheint so stark zu sein, würdet alles füreinander tun und weicht nicht zurück, egal was passiert. Ich beneide dich um deine Familie, Kagome, auch wenn sie nicht deine echte ist. Nein, für dich ist und bleibt sie deine Familie…« Inu Yasha seufzte, stierte kurz zu seinen Familienmitgliedern, bevor er etwas aussprach, das wohl keiner erwartet hätte von dem Draufgänger: »Was redest du da nur für einen Scheiß, Kikyou. Ich werde dich heiraten, dann gehörst du auch zur Familie. Einer mehr oder weniger ist doch scheiß egal. Wie Papa sagte, wir sind eine Patchwork Familie. Meine Mama freut sich bestimmt, wenn sie noch eine Tochter bekommt.« Kikyou kamen die Tränen, während Touga auf seinem Sohn stolz war, auch wenn er ein wenig mehr Rücksprache gewünscht hätte. Auch Sesshomaru erstaunte es. Hatte sein Bruder gerade wirklich gesagt, er wolle Kikyou heiraten? Kagome presste sich ein wenig an Sesshomaru, denn auch sie schien es die Sprache zu verschlagen. Dieser sture Hund suchte nicht gerade den besten Moment für einen Heiratsantrag aus… »Heißt das, du willst mich… wirklich heiraten?« Inu Yasha lief knallrot an: »Klar, sag ich doch!« Der Hanyou wedelte wild in der Luft rum, suchte Hilfe, doch seine männlichen Familienmitglieder schienen, wie auch seine Schwester, komplett von der Rolle zu sein. »Hey, seht mich nicht so an!« »Romantischer gings nicht mehr oder?«, flüsterte Kagome ein wenig, als Inu Yasha begriff, was wohl der Fehler war. »Ist nicht schlimm… Ja ich will«, murmelte Kikyou und küsste ihn auf die Lippen, während sie sich eng an ihn quetschte und Inu Yasha kaum noch atmen konnte. »Ich sollte eure Mutter anrufen… oder am besten gehe ich zu ihr… Sesshomaru, kommst du klar?« Sesshomaru nickte, während er Kagome einfach eng an sich drückte. Gerade hatte er sich viel vorgenommen und auch Inu Yasha schien dies zu tun. Immer hatte er sie fernhalten wollen vom Kriegsschauplatz, doch nun folgten sie alle. Einerseits tat es gut, zu wissen, dass man nicht alleine dort war, doch andererseits fürchtete er um ihre Leben. Er würde noch stärker werden müssen und mit Kagome trainieren. Sie musste stark werden und diese Kikyou wohl auch, die Inu Yasha einfach so zu seiner Schwester gemacht hatte. Niemand würde sterben. Niemand! Kapitel 11: Des eigenen Glückes Schmied --------------------------------------- Nur wenige Monate später fand dann auch schon die Hochzeit von Inu Yasha und Kikyou statt, während Kagome begonnen hatte, die Kunst des Mikodaseins zu lernen. Es gab viele Bücher, die sie büffeln musste, wie auch einige Kurse, die sie zusätzlich belegte, weswegen sie kaum Zeit fand, mit Sangou abzuhängen, doch es ging nicht anders, wenn sie das überstehen wollte. Wie jeden Morgen, auch wenn heute die Hochzeit war, stand sie schon gegen 5 Uhr auf und zog sich einen Trainingsanzug an. Sie gähnte herzhaft, als es schon an der Tür klopfte. »Fertig?« »JA!«, rief Kagome schnell, als schon die Tür aufging und Sesshomaru nur in Trainingshose erschien. Sie schnaubte. Warum musste er immer oberkörperfrei durch die Gegend laufen? Seit sie wusste, dass sie keine Geschwister waren, hatte sie angefangen, ihn etwas anders wahrzunehmen. Auch die Sprüche ihrer Freundin Sangou hauten da ganz schön rein, nachdem sie es ihr damals erzählte. Das wohl schlimmste war, von ihr erinnert zu werden, wie nah sie sich doch oft gestanden hatten und da Sesshomaru es gewusst hatte, dass er vielleicht ganz andere Gedanken dabei hatte. Kagome betrachtete noch kurz seine Muskeln, die von Tag zu Tag zunahmen, bevor sie zu ihm eilte und er es sich nicht nehmen ließ und sie kurz an sich zog. Leicht rot blickte sie ihn an, als seine Hand über ihren Oberschenkel strich. »IHKKS! Was soll das!«, fluchte Kagome und sprang ein wenig zurück. »Deine Oberschenkel werden immer muskulöser.« Ihr Mundwinkel zuckte. War das sein Ernst? »Könntest du das bitte lassen? Ich dachte echt, du…« »Kagome.« Er sah sie ernst und mit Vorwurf an. »Solche plumpen Anmachen traust du mir zu?« Sie grinste. »Mirouku aus meiner Klasse bringt das immer bei Sangou und… naja…« »Kagome«, fluchte er und beugte sich zu ihr herab, bevor er ihre Hand ergriff und mit sich zog. »Komm jetzt, heute ist die Hochzeit, das wird stressig genug.« Sie nickte, folgte ihm und war im nächsten Moment schon draußen, bevor er die Aufwärmübungen vormachte und sie ihn nachmachte. Einerseits war es schon peinlich, aber mit Sesshomaru war es nur halb so schlimm. »Was hältst du eigentlich von der Hochzeit?« »Ehrliche Meinung?« Kagome nickte, während sie sich auf den Weg machten. Sesshomaru lief für sie wie immer langsam, bevor er antwortete. »Mein Fall wäre sie nicht.« »Ich mag sie auch nicht so sehr, obwohl sie meine Schwester ist… findest du, wir ähneln uns?« »Außer deiner Aura ist da nichts«, verlautete Sesshomaru, bevor sie einen Zahn zu legten. Kagome mochte Kikyou einfach nicht, da sie immer so hochnäsig war, doch Inu Yasha störte es nicht, vielleicht weil auch er kein unbeschriebenes Blatt war. Sie holte ein wenig auf und joggte neben ihm. Er gab natürlich wie immer die Richtung an und es ärgerte Kagome immer noch, dass er nicht mal aus der Puste war, während sie an einer Wassertränke für Menschen stehen blieben. Sie keuchte schwer und gierte nach dem kleinen Springbrunnen. »Alles gut?« »Puh… wie schaffst du das nur?«, stöhnte Kagome und ließ sich neben der Tränke auf den Boden fallen. Ihr war egal, dass sie auf Beton saß. »Kagome ich trainiere schon länger«, verlautete er und trank auch einen Schluck, bevor er sich neben sie niederließ. Sein Haar war hochgebunden zu einem Pferdeschwanz, was wirklich gut aussah. Seine Brust hob und senkte sich schnell, während zumindest ein wenig Schweiß über seine Muskeln entlangliefen. Begeistert beobachtete Kagome, wie ein Schweißtropfen über seine Brust zu seinen Bauchmuskeln und dann zum Rand seiner Sporthosen lief und eine glitzernde Spur hinterließ. Ein wenig gaffte sie, was Sesshomaru irgendwann dann auffiel. Verwundert hatte er nachgesehen, was sie verfolgte, als er begriff, dass sie einen Schweißtropfen verfolgte. Er stöhnte kurz. »Kagome, was tust du da?« »N…nichts«, stotterte sie schluckend. Sesshomaru hob schnell sein Bein an, damit er die leichte Latte verbergen konnte. Warum wurde er nur hart, wenn sie eindeutig dreckige Gedanken hatte? Verdammt. »Wir läuft denn sonst dein Training?« »Ganz gut…«, flüsterte sie und schielte auf ihre Hände. Warum musste sie einen so heißen nicht-Bruder haben? »Ich werde immer besser, siehst du ja.« »Das tue ich. Wir können weiterhin fast jeden Tag joggen gehen, wenn du willst.« Sie nickte hektisch und grinste breit: »Ja, gerne!« Sesshomaru lächelte kurz, bevor er sich erhob, da er seine Gefühle unter Kontrolle bekommen hatte. »Dann sollten wir weiter machen, die Hochzeit wird anstrengend genug.« Kagome kicherte, richtete sich auch auf und dann lief sie mit ihm noch den Rest der Strecke. Sie würde es packen, das wusste sie!   Als sie endlich daheim waren, ging Sesshomaru als erstes unter die Dusche, da sie erst noch ein paar Sachen heraussuchen wollte, während Sesshomaru sowieso sehr schnell war, so würde sie ihn nicht behindern. Deswegen wartete sie die normalen 10 Minuten, die er brauchte und schielte dann aus ihrem Zimmer. Vielleicht hatte sie ihn nicht gesehen, aber er war auch schnell. Zumindest stand die Tür offen, was ihr bedeutete, dass er schon draußen war. Schnell huschte sie hinein, drehte sich geschwind um und zog die Tür zu, als sie mit Ach und Krach gegen eine nackte Brust knallte. Überrascht stützte sie sich an der kühlen Haut ab und stierte nach oben, in Sesshomarus Gesicht, um knallrot anzulaufen. »W…w…ww…«, stotterte sie, doch anstatt, dass er wegging, blieb er vor ihr stehen und begutachtete sie leicht unsicher. »K…kannst du…« »Sieh aber weg.« »W…wieso?« »Kagome, ich bin nackt. Splitternackt.« Wie auf Befehl wanderte ihr Blick ruckartig nach unten, nur um einen Blick auf seinen Schwanz zu erhaschen. Kagome kreischte leicht, als Sesshomaru schon auf Abstand ging und sie schnell aus dem Bad verschwand. Er seufzte und blickte zu seiner Latte, die sie sehr wahrscheinlich gesehen hatte. Natürlich hatte Kagome bestimmt begriffen, was sie da gesehen hatte. Wie sollte er ihr das nur erklären, dass der Gedanke an ihre Blicke am Morgen und eben ihre Berührung, das ausgelöst hatten. Brummend umfasste er sein hartes Glied, bevor er die Tür abschloss. Anscheinend sollte er mehr darauf achten. Dummerweise hatte er sich erst ein wenig um sein Aussehen gekümmert und wollte gerade unter die Dusche, als sie reingestürmt war. Verdammt. Gerade hatte er die Tür schließen wollen, als sie in ihn gerannt war. Innerlich knurrte er und drückte seinen Steifen noch einmal fest, bevor er aufstöhnte. Schnell verschwand er unter der Dusche und rieb sein Glied, während seine Gedanken schmutziger Weise bei Kagome waren. Er war so froh, dass zumindest nicht mehr zwischen ihnen stand, dass sie Geschwister waren. Was sollte er nur deswegen tun? »Mhmm…«, stöhnte er noch einmal und rieb schneller und schneller. Es ärgerte ihn, wie geil sie ihn machte, wo er doch noch gar keine Erfahrungen hatte. Kagome… Wie sollte er nur weiter mit ihr unter einem Dach leben? »uhmm…. Kagome…«   Kagome hingegen hatte sich in ihrem Zimmer verschanzt. Ihr Herz raste. Als sie runtergesehen hatte, hatte er einen Harten gehabt. Entweder wegen ihr oder… nein, sie hatte ihn doch nicht erwischt, wie er sich einen… runtergeholt hatte oder? Die junge Frau lief hochrot an. Nein, Sesshomaru würde doch nicht…zumindest nicht mit geöffneter Tür… nein… er hatte bestimmt nicht… Kagome schluckte, sie hatte seinen Schwanz gesehen. Seinen Penis, sein Glied, sein mächtiges Ding… wie sollte sie das nur bezeichnen? Groß, dick und hart hatte er wie eine eins gestanden. Leise schrie sie und presste ihr Gesicht knallrot ins Kissen, als eine Hand ihren Rücken berührte und sich jemand aufs Bett neben sie setzte. Geschockt blickte sie auf, nur um knallrot zu werden. »Sesshomaru!«, keuchte sie und biss sich auf die Unterlippe. Er hatte sich nur mit einem Handtuch bekleidet neben sie gesetzt. Sein nasses langes weißes Haar klebte an seinem Oberkörper und sie konnte nicht verhindern, dass sie den Tropfen wieder auf ihren Wegen folgte, wie sie hastig nach unten rollten, ihn liebkosten, seine Muskeln umspielten, bis sie am Rand des Handtuches verschwanden. Sie wimmerte leise, verstand sich selbst nicht mehr, warum sie ihn so lüstern betrachtete. »Kagome, es tut mir leid wegen vorhin«, verlautete er, während er ihren Blick beobachtete. Ob sie wohl genauso, wie er empfand? Er war sich nicht sicher, wollte es aber auch nicht herausfordern, nicht jetzt, so kurz nachdem sich das geklärt hatte, dass sie keine Geschwister waren. Sesshomaru lächelte kurz, als sie ihn knallrot anblickte. Ob es nicht noch mehr Gründe gab, warum er Single war? Er glaubte langsam daran. »H…hab ich dich bei was gestört?« »Wie?«, fragte er ein wenig irritiert und hob eine Augenbraue. »Was meinst du?« »Ich…«, sie sprang auf und setzte sich neben ihn. »wollte dich nicht dabei stören, wenn du dir einen runterholst!« Jetzt war er es, der zusammenzuckte. Kurz dachte er schon, sie wäre noch einmal reingekommen, bis er es begriff und sofort die Hände hob: »Nein! Verdammt, was denkst du von mir? Bei offener Tür?« »Uhm… ja… darüber hab ich auch nachgedacht… hast du?« »Noch einmal. Nein, habe ich nicht. Das kam vom Sport. Manchmal passiert das.« Sie schluckte und schielte zu seinem Handtuch runter, bevor sie wieder aufblickte in seine goldenen Augen. »Entschuldigung, dass ich so … überreagiert habe, aber seit wir keine Geschwister mehr sind… da…« »Verständlich. Daran muss man sich erstmal gewöhnen, doch vertrau mir bitte weiterhin. In erster Hinsicht bin und bleibe ich dein Bruder, der dich immer beschützen wird«, verlautete er und streichelte ihren Kopf, bevor er ihre Stirn küsste und sie an seine Seite zog. Kagome nickte, schluckte und atmete tief durch. Vorsichtig legte sie die Arme um seinen Körper und presste sich an ihn, während er innerlich seufzte und sich zusammenreißen musste. Es würde ihm reichen, sie so in seiner Nähe zu haben. Viel zu wichtig war es jetzt, dass sie stark wurde, als dass sie sich darum Sorgen machen musste. Wer wusste, was geschehen würde, wenn es gar nicht zwischen ihnen funktionierte.  »So, jetzt solltest du aber duschen gehen, nicht dass du noch in Inu Yasha oder Kikyou rennst. Wobei ich glaube in Kikyou möchtest du weniger rennen, als in Inu Yasha oder?« Kagome erstarrte, nickte und stürzte schon los, während er zurückblieb und ihren wohligen Duft noch einmal einatmete. Verdammt. Er musste sich unbedingt zügeln. Am besten legte er mehr Trainingseinheiten am Tag ein, um nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Diese Nacht, als sie getrunken hatte und unter Drogeneinfluss stand, war nicht echt gewesen, auch wenn sie ihn so gaffend immer betrachtete, konnte das nicht sein. Zumindest würde er dieser Auffassung bleiben. Später könnte es sowieso kommen, dass er ihr Vorgesetzter sein würde und dann dürfte es nicht sein, zumindest könnte es Probleme geben. Sesshomaru seufzte noch einmal, bevor er in sein Zimmer ging und sich für die Hochzeit fertig machte. Sie war wie eine verbotene Frucht, die so dicht über seiner Nase hing, dass er sich nur minimal strecken müsste, um hineinzubeißen, doch wenn er dies tat, könnte die Frucht vergilben und vom Baum fallen. »Scheiße…« »Bruder, seit wann fluchst du denn so?«, fragte sein Bruder hinter ihm und trat ins Zimmer. Er verzog die Lippen und grinste. »Sportlatten hast du jetzt also?« »Halt die Klappe. Solltest du nicht bei deiner Braut sein?« »Erst später, es bringt Unglück, die Braut in ihrem Kleid zu sehen und das hier ist auch viel interessanter«, verlautete er und warf sich Bett in seinem Anzug auf Sesshomarus gemachtes. »Es geht doch um die Nacht, wo sich alles änderte, wo sie deinen Schwanz im Suff gelutscht hat.« Sesshomaru schnaubte: »Sie hat ihn mir nicht gelutscht. Denk dran, sie ist unsere Schwester.« »Von wegen, das wusstest du doch immer. Kagome wird halt erwachsen. Sie hat einen hübschen Busen, einen hübschen Hintern und …«, weiter kam Inu nicht, als sein Bruder ihn schon gepackt hatte und wütend gegen die Wand presste, jedoch ließ er ihn sofort wieder los. »Sei still. Ja, ich wusste es, doch sie ist meine Schwester, wie auch deine und so sieht sie es. Ich werde daran nichts ändern und du wirst den Mund halten!« »pff«, zischte Inu Yasha und rieb sich über den Hals. »Wahrscheinlich stehst du deinem Glück selbst im Weg. Weißt du, Kagome hatte noch nie einen Freund. Jetzt hast du noch die Chance, aber irgendwann…« »Das wäre besser für sie«, fluchte Sesshomaru und flocht sein Haar ein wenig, bevor er es seinen Rücken hinabbaumeln ließ. »Sie verdient etwas Besseres, als mich.« Inu Yasha hätte kotzen können. War es denn so schwer? Es war ganz klar, dass ihre Schwester auf ihn stand. Er war im Gegensatz zu Sesshomaru nicht blind und bemerkte, ihre Blicke, die sie teilten. Schon bevor das rauskam, dass sie keine Geschwister waren. Ach egal, die beiden mussten das selbst herausfinden. Er würde nun seine Kikyou heiraten, mit ihr schlafen und die letzte Zeit genießen, bevor sie aufs Schlachtfeld musste. Doch auch danach, nur war zu überlegen, ob er mit ihr zum Außenring zog, damit sie es nicht so weit hatten, aber konnte das gut gehen, diese beiden allein zu lassen? Er schnaufte. Ach, erstmal schauen, was Vater dazu sagte. »Ich lass dich mal allein, mit deinen Selbstzweifeln«, verlautete er noch, bevor er den Raum verließ und sich die Zeit mit seinem Vater vertrieb, bis es endlich so weit war. Kikyou und Inu Yasha traten vor den Altar und gaben sich das Ja-Wort. Es war eine schöne Feier, sie tranken, lachten und aßen, ignorierend, dass Kikyou bald um ihr Leben kämpfen müsste, doch würde es ihr helfen, da sie endlich einen Grund hatte, weswegen sie überleben müsste. Wer wusste, sollte sie irgendwann schwanger sein, dürfte sie auch aufhören mit den Kämpfen, was er gutheißen würde.   Am Abend kehrten sie dann alle heim und Inu Yasha nahm Kikyou mit auf sein Zimmer. Sie kicherten sehr, bevor sie übereinander herfielen und Kagome, die nur einen Raum weiterschlief, komplett um den Verstand brachten. Nach einiger Zeit hatte die leicht angetrunkene Kagome entschieden, auszuwandern, da sie das leise Gestöhne und Gepolter einfach nicht mehr ertragen konnte und so trieb es sie in das Zimmer ihres älteren Bruders, welcher anscheinend Kopfhörer benutzte, um diese Geräusche nicht ertragen zu müssen. Vorsichtig schlich sie sich an, bevor sie in ihrem knappen Nachthemd mit Schlafshorts in sein Bett krabbelte und sein Gesicht beobachtete, wie er anscheinend schon schlief. Leicht angetrunken rückte sie näher, bevor sie seinem Gesicht ganz dicht kam und im Dunkeln seine glänzenden Lippen betrachtete. Wie sie wohl schmeckten? Die junge Frau schluckte, beugte sich vor und küsste ihn einfach kurz, bevor sie sich schnell neben ihm im Kissen versteckte, weil sie Angst hatte, dass er wach wurde, doch nichts geschah. Was trieb sie da nur? Vorsichtig schmiegte sie sich an ihn und spürte, wie er sich leicht im Schlaf drehte und einen Arm um sie legte und sie an sich zog. Es fühlte sich gut an, hinterließ ein wunderschönes Kribbeln in ihrem Körper. Ob es am Alkohol lag? Aber er war ihr Bruder, hatte gesagt, er wäre es auf ewig, also konnte es nicht sein, dass zwischen ihnen mehr war. Was dachte sie auch da… sie schmiegte sich an, während er sie umarmte. Sesshomaru hatte den Kuss gespürt, ließ es sich jedoch nicht anmerken, da er ihren Herzschlag gehört hatte. Hatte Inu Yasha vielleicht Recht, dass er sich selbst im Weg stand? Er würde abwarten, sehen was geschah, doch jetzt erstmal würde er ein guter großer Bruder sein und sie von den Geräuschen aus dem Nebenzimmer schützen, die ihn um den Verstand brachten. Was würde ihnen wohl die Zukunft bringen? Kapitel 12: Die traurige Wahrheit --------------------------------- Ein weiteres Vierteljahr verging seit der Hochzeit von Inu Yasha und Kikyou, bevor die beiden auszogen, da Kikyou nun in den Außendienst ging. Natürlich hätten sie dort auch bleiben können, jedoch wollte Inu Yasha, dass seine frisch angetraute Frau, schneller nach Hause kam, während er einfach ein wenig früher loslaufen würde. Ehrlich? Seine Geschwister freute es riesig, da Sesshomaru es kaum noch ertrug und auch Kagome nicht, wie oft sie das Bett wackeln ließen. Für die beiden Singles ohne jeglichen Sex war es eine riesige Qual, das laute Gestöhne zu hören. Kagome und Inu Yasha hingegen begangen ihr neues Schuljahr. Wie es nicht anders zu erwarten waren, trat Inu Yasha die Ausbildung zum Krieger an, während Kagome das Mikotraining als Kriegerin antrat. Überraschender Weise blieb sie jedoch nicht allein. Die junge Frau hatte es verwundert, als zu Beginn des neuen Schuljahres auch Sangou und Mirouku da waren. Sangou wollte als Dämonenjägerin eintreten. Sie würde eine Art Ninja werden, die zur Vorhut gehörte, da sie sich in vielen Künsten ausgezeichnet hatte. Einerseits war Kagome froh, doch sie hatte auch Angst um sie, doch ahnte sie, dass es damit zusammenhing, dass Mirouku als Priester dazu gehörte. So wie sie wusste, gehörte er auch einem Tempel an und hatte es von Kind an gelernt. So würden sie also alle auch später draußen zusammen kämpfen, doch war das so in Ordnung? Kagome war sich nicht ganz sicher, doch sie musste die Entscheidung ihrer Freunde hinnehmen, die mit ihr in den Kampf ziehen würden. Sie waren sogar wohl eine der wenigen Klassen, die so viele sterbliche Auszubildende aufwies, doch würden auch später genug überleben?   Die junge Frau zog ihren ersten Tag voller Elan durch, nur um sich immer wieder leicht den Kopf zu raufen über die Informationsflut, die sie überrollte. Anscheinend vertraute man nicht jedem alle Informationen über ihre Situation an. In der Schule hatten sie nie so viele Informationen erhalten. Wahrscheinlich war es so, damit man nicht in der Verzweiflung versank. Wie schlimm es jeden Tag für Sesshomaru da draußen sein musste, der tapfer Widerstand leistete und doch nicht vorankam. War dieser Kampf vielleicht schon sinnlos? Sie schützten die Menschen, die in diesem Kreis lebten, doch… wäre es nicht leichter, sie sterben zu lassen und ihr eigenes Leben zu bewahren? Kagome seufzte innerlich und schüttelte dann den Kopf. Was sagte sie da nur? Ein Blick nach links und rechts. So viele waren in ihrer Klasse. Sie alle kämpften und auch viele Dämonen. Sie liebten einander, so wie ihr Bruder Kikyou liebte. Es gab bestimmt Dinge, die Menschen besser konnten als Dämonen oder weswegen es wichtig war, dass sie lebten und nicht nur als Vieh gehandhabt wurden.   Später nach dem Unterricht ging Kagome noch schnell einkaufen, sie würde heute ein Curry für Sesshomaru und sich kochen. Es war ganz ungewohnt, dass sie ab jetzt zu zweit in dem Haus wohnen würden. Sesshomaru hatte entschieden, weiterhin in der Stadtmitte zu wohnen, nahe der Schule und Kagome beizustehen, was ihr wirklich gefiel, doch… änderte es nichts daran, dass Kagomes Gedanken immer mehr von dem Geschwisterdasein sich entfernten. Sie war sich nicht sicher, warum, doch schon immer hatte sie seine Nähe gesucht, aber könnte Sesshomaru diese Gefühle überhaupt erwidern? Seufzend fing sie daheim an, alle Zutaten vorzubereiten. Sie hatte sich eine rosa Schürze mit Rüschen umgebunden, schnitt die Zutaten und kochte alles. Bestimmt freute er sich darüber, wenn er nach Hause kam, da heute die neuen Rekruten bei ihnen anfingen. In zwei Jahren, würde dann auch sie nach da draußen gehen und kämpfen. Kagome hatte jetzt schon Angst, doch sie war sich sicher, dass sie bei Sesshomaru in Sicherheit wäre. Er würde bestimmt großartig sein, sobald er General werden würde.  Sie würde sich auf ihn verlassen und zusammen mit ihren Freunden würden sie es bestimmt weit bringen, auch wenn es eher aussichtslos klang. So viele Dämonen hatten damals gewütet und so viele getötet, wer wusste, wie es wo anders auf der Erde aussah, die doch so riesig war. Gab es noch andere Orte wie diesen oder waren sie die letzten? Immer mehr beschäftigten die Fragen die junge Frau. Sie konnte sie einfach nicht beiseiteschieben. Leise fluchte sie und rührte das Curry, als sie bemerkte, dass es fast anbrannte. Warum zitterten ihre Hände? Warum fühlte sie sich so dumm? Bisher hatte sie sich nie wirklich viele Gedanken darüber gemacht. Jeden Tag hatte sie gelacht, sich gefreut und war zur Schule gegangen. Ja es hatte diese Kuppel gegeben, doch nie hatte sie wirklich begriffen, wie ausweglos ihre Situation war. Fast schon unterbewusst stellte sie die Herdplatte aus und blickte noch kurz in den Topf, bevor sie sich auf den Boden sinken ließ und ihren Kopf gegen die Glasscheibe vom Ofen drückte. Wie töricht war sie nur gewesen? Sie schluckte. Sesshomaru hatte anfangs immer gepeinigt ausgesehen, doch er war so unbändig stark, während sie sich gerade verstecken wollte, sich schämte, seine Arbeit nie so sehr geehrt zu haben. Verdammt… Tränen kullerten über ihre Wangen, als sie sich daran erinnerte, was sie alles heute gehört hatten. Nicht nur sie, auch ihre Freunde hatte es bestimmt heftig getroffen. Vorsichtig zog sie ihr Handy raus und bemerkte, dass Sangou sie angeschrieben hatte. Schon als sie die Zeilen überflog, wusste Kagome, dass nicht nur sie mit den Nerven fertig war. Sangou plagten auch einige Gewissensbisse, weil sie den Kämpfern nie wirklich gedankt hatte. Auch verstand sie jetzt, warum Krieger so viel Macht besaßen. Ob sie es bereute, beigetreten zu sein? Kurzerhand wählte sie Sangous Nummer, die auch gleich schon dran ging. »Kagome, wie geht es dir?« »Nicht so und dir?« »Genauso… wusstest du schon vorher, wie schlimm es da draußen aussieht? Sesshomaru macht doch eine Generalslaufbahn.« »Nein… ich sah anfangs, wie er blass war, als er in den Kampf zog, doch nie hätte ich geahnt, dass es so schlimm ist. Langsam verstehe ich, warum Vater meine Macht verheimlichen wollte und wieso Sesshomaru wollte, dass ich nur die Barriere schütze«, murmelte Kagome am Telefon und spielte mit ihrer Schürze. »Sag, meinst du, ihn belastet es auch, da draußen zu sein und für nichts und wieder nichts zu kämpfen? Die Aussage war doch, dass wir nur die Barriere schützen, damit sie nicht bricht, doch wir konnten sie in diesen ganzen Jahren kein Bisschen erweitern.« »Ich weiß nicht, ob es ihn belastet, doch er will stärker und stärker werden. Weißt du, ich glaube daran, dass wir es unter Sesshomarus Führung schaffen könnten…« »Wieder mehr Land zu gewinnen?« »Ja. Ich glaube an ihn und an seine Kraft.« »Kagome…, gut, wenn du daran glaubst, werde ich auch daran glauben. Lass es uns anpacken und dann holen wir uns das zurück, was uns gehörte.« »Ja, Sangou, das tun wir«, hauchte Kagome und griff sich ans Herz. Es tat gut, mit ihr zu reden. »Egal wie beängstigend es ist, wir dürfen nicht aufgeben.« »Danke Kagome, es tut gut, mit dir zu reden, wo wir doch diese Schweigepflicht auferlegt bekommen haben.« »Mir auch. Ich bin froh, dass du mit dabei bist.« Kagome lächelte leicht verbittert. Sie würden es schon packen, bestimmt. »Ich auch.« Eine Stille trat ein, wo sie anscheinend beide einmal durchatmeten. Ob Sesshomaru jetzt mit ihr über alles reden dürfte? Bestimmt… Vielleicht würde so die Mauer zwischen ihnen einreißen, die sich in den letzten Jahren gebildet hatte. »Du Kagome, meine Mutter ruft. Wir sehen uns Morgen?« »Ja, guten Hunger.« »Danke, dir später auch, du wartest auf Sesshomaru oder?« »Jup!« »Wie ein Mann und seine liebende Frau.« »Sei still!«, fluchte Kagome und schüttelte sich. »Bis morgen!« Danach legte Kagome einfach auf und ließ leicht rot den Kopf wieder gegen den Ofen sinken. Liebende Frau? Dass sie nicht lachte, sie waren Geschwister… Nachdenklich schloss sie die Augen und rieb sich die letzten Tränen aus dem Gesicht. Sesshomaru…, was würde unsere Zukunft wohl bringen?   Sie saß dort wahrscheinlich mehrere Stunden, denn als sie die Augen öffnete, war es in der Küche schon düster geworden. Überrascht setzte sie sich auf und jaulte kurz, weil ihr Kopf schmerzte. Gerade wollte sie aufstehen, als sie erschrak und das Licht in der Küche angeschaltet wurde. Schnell hatte sie die Hand vor die Augen gehoben, da das Licht noch viel schlimmer war. »Kagome, was ist passiert?« Im nächsten Moment spürte sie den warmen Atem Sesshomarus an ihrer Wange, der sich vor sie hinkniete. »Mhmm… ich bin nur eingedöst…«, murmelte sie, doch spürte sie, wie sein Finger von ihrem Auge zu ihrem Kinn entlangfuhr. »Du hast geweint«, bemerkte er, während sie den Arm runternahm und in seine goldenen Augen blickte. Sie waren von Sorge erfüllt, während seine Hand an ihrem Kinn verblieb und ein leichtes Zittern durch ihren Leib ging. »Sesshomaru…« Im nächsten Moment schlang sie die Arme einfach um seinen Hals und presste sich an seinen warmen Körper. Erst schien er überrascht, doch dann ahnte er, woran ihr Handeln lag. Es war ihr erster Tag und die Lehrer schonten sie nicht vor der Wahrheit. Seine Hände umschlangen ihren schmalen Oberkörper und zogen sie dicht an sich. Er hätte gerne auf ewig das Geheimnis vor ihr bewahrt. Langsam stand er auf, hob sie hoch und drückte sie immer fester an sich. »Sie haben euch heute erzählt, wie die Wahrheit aussieht oder?« »Ja…« Er seufzte und streichelte ihr Haar. »Ich konnte es dir nicht sagen.« »Ich weiß… aber jetzt darfst du es.« »Was meinst du damit?« »Wenn etwas ist, bitte sag es mir, ja?«, fragte Kagome sacht und presste sich ein wenig mehr an ihn, als er auf einmal kurz zusammenzuckte. Überrascht ließ sie ab und sah an seine Hüfte, wo auf einmal ein roter Fleck herausstach. Schockiert riss sie sein Oberteil aus der Hose und stierte auf eine Wunde. »Ist das heute passiert?« »Es wird bald verheilen«, versprach er ihr und lächelte schwach. »Ich werde dir erzählen, wenn etwas Schlimmes passiert, hilft dir das?« »Ja… danke, dass du uns alle beschützt, wo deine Mutter…« Sesshomaru schnaubte: »Red nicht weiter. Was meine Mutter getan war, war eine dumme Handlung aus Eifersucht. Nur, weil Vater den Frieden besiegeln wollte und sie es nicht akzeptierte, dass er sich in einen Menschen verliebte. Ihr Handeln rechtfertigt nichts und deswegen… werde ich sie unterjochen und wenn es sein muss, werde ich sie töten.« Kagome schluckte, bevor sie in sein Gesicht sah, dass wütend verzerrt war. Sie hatte ihn noch nie so gesehen. In seinem Gesicht stand das Grauen, die unbändige Wut darüber, was seine Mutter getan hatte. Wie konnte er sie nur so hassen? »Sesshomaru, aber sie ist doch deine Mutter…« »Kagome«, flüsterte er und drückte sie noch einmal. »Ich kann dieser Frau nicht verzeihen, auch wenn sie meine Mutter ist. Reite nicht weitere darauf rum. Nach ihren Maßstäben wärst du nichts wert und das werde ich nicht akzeptieren.« Sie nickte. Er hatte ja Recht. Für ihn war es schwer genug und sie versuchte ihm jetzt noch Gewissensbisse einzureden? Wie dumm… Ihre Sicht verschwamm leicht, als schon wieder Sesshomaru bei ihr war und ihre Tränen wegküsste. Dieser Mann hatte ein gutes Herz im Gegensatz zu seiner Mutter. »Entschuldige… mich lässt das von heute noch nicht so los…« »Ich wünschte, ich könnte dir sagen, dass es leichter wird…« »Ich weiß, ich habe dich damals gesehen… Wahrscheinlich bist auch eher du es, den man drücken sollte und nicht mich.« Er schnaubte leicht und blickte tief in ihre verheulten Augen. »Eigentlich habe ich eher Hunger. Im Gegensatz zu dir, sind Dämonen für den Kampf geboren. Des Weiteren geht es allen gut, auch wenn ich deiner neuen Schwester am liebsten selbst den Kopf abgerissen hätte.« Kagome zwinkerte ein paar Mal: »Wie?« »Sie meint sie hat einen Freifahrtschein, weil ich damals sagte, ich beschütze sie. Fast hätte ich darauf gehofft, dass ihr Plan aufgegangen wäre.« »Was meinst du?« Er seufzte und wuschelte ihren Kopf, bevor er sich an ihr Ohr beugte: »Es hatte einen Grund, warum das Bett so oft polterte. Frauen haben eine Trumpfkarte, wenn sie schwanger sind, dürfen sie nicht kämpfen. Der Erhalt der Menschheit geht vor, der Mikos sowieso.« »Sie wollte schwanger werden?« »Ja, so könntest du auch dem Ganzen entkommen.« Sie sah in sein Gesicht, spürte eine Hand an seiner Seite, bevor sie ihn leicht wütend anstierte: »Das ist doch… feige! Die blöde Kuh hat doch einen Terz gemacht, warum sie da raus muss und ich mich rumschleichen wollte, dabei…« »Hat sie die ganze Zeit versucht, schwanger zu werden, doch anscheinend klappt es nicht. Inu Yasha hat da auch schon mal etwas erwähnt, dass er an seiner Potenz zweifelt. Weißt du, es gibt nicht wenige, die keine andere Wahl hatten und es deswegen versuchen.« Kagome seufzte, ahnend, dass es bestimmt genug in ihrer Klasse gab, doch sie würde nicht so enden. »Ich werde deswegen bestimmt nicht anfangen und mir einen Mann zu suchen, der mir `nen Braten in die Röhre schiebt. Überhaupt haben Sangou und ich abgemacht, dass wir mit dir zusammen das Land zurückerobern. Ich zieh nicht wie sie meinen Schwanz ein!« Sesshomaru sah sie überrascht an: »Sangou? Deine Freundin? Ist sie auch…« »Ja. Mirouku auch und noch einige.« Es schien ihn ein wenig zu überraschen, bevor er sich einfach auf den Stuhl setzte: »und ihr wollt unter meiner Führung…« »Land zurückgewinne. Ja.« Er drückte sich eine Hand ins Gesicht und schien kurz zu zittern, bevor er sie wieder anblickte: »Ihr habt doch keine Ahnung, wie mächtig diese Dämonen sind…« »Nein, haben wir nicht und doch glauben wir an dich. Wir werden alle trainieren und super stark werden. Wir haben telefoniert. Klar, wir wissen nicht, wie es da draußen aussieht und ob wir überhaupt eine Chance haben, doch wollen wir nicht die Hoffnung aufgeben. Darum bitte, erzähl uns alles. Wir haben so lange die Augen davor verschlossen, einfach in den Tag gelebt… schau dir Inu Yasha und mich an, wir haben gefeiert, Güter verschwendet und nie daran gedacht, wie es dir dabei geht. Gott, wir sind dumme Kinder gewesen und sind dir auf der Nase rumgetanzt. Das letzte Viertel Jahr hast du in deiner Freizeit mich trainiert, statt deine Wunden heilen zu lassen. Wir waren undankbare Bälger und schon deswegen will ich dich unterstützen. Du hast zu Kikyou gesagt, du wirst noch stärker und das werden wir auch. Wir werden zusammen da rausgehen und… mhmm« Stocksteif stand sie da, während seine Lippen sich auf ihre pressten. Damit hatte sie nicht gerechnet und auch Sesshomaru schockierte es, was er da tat, doch er musste ihren Redeschwall stoppen. Es schmerzte ihn, dass er nicht mehr für sie hatte tun können, während sie sich da entschuldigte, nicht genug auf seine Gefühle geachtet zu haben. Langsam löste er seine Lippen und starrte in Kagomes vor Schreck verzerrtes Gesicht: »Hör auf damit. Es ist gut, dass ihr ohne Angst leben konntet, dass ihr so unschuldig leben konntet. Weißt du, deswegen gehen wir doch da raus, damit die Kinder leben könnten, als wäre nichts. Keiner wünscht sich, dass ihr Angst habt, deswegen gibt es diese Geheimhaltung. Es macht dich fertig. Stell dir vor, du wärst so aufgewachsen, mit dem Wissen, wie die da draußen leiden. Du hättest dich nicht freuen können.« Sie schluckte und nickte leicht: »Da hast du recht, aber… wieso … ich meine…« Er seufzte und zog sie einfach an sich: »Ich kann dich wohl kaum Ohrfeigen oder? Beruhig dich jetzt erstmal und komm runter. Nach und nach erzähle ich dir davon, doch jetzt lass uns essen.« Ein wenig traurig löste sie sich und schaltete den Herd an, während er den Tisch deckte. Warum kam in ihr nur der Gedanke hoch, dass sie sich gewünscht hätte, dass er sagte: ›Ich liebe dich!‹ Sesshomaru hatte ihr nur helfen wollen und doch wollte sie mehr von diesem Krieger, der sein Leben jeden Tag für sie riskierte. Würde sie ihm eines Tages ihre Gefühle beichten können? Kapitel 13: Sesshomarus Geburtstag ---------------------------------- Ein weiteres Vierteljahr zog ein und somit brach der Herbst an, welcher dieses Jahr sogar noch recht warm begann. Kagome hatte sich langsam an den Gedanken gewöhnt und Sesshomaru berichtete ihr des Öfteren darüber, was da draußen geschah und wie weit sie gekommen waren. Natürlich belastete es Kagome immer wieder, aber sie fühlte sich ihm um einiges Näher. Auch war ihr Zusammenleben ganz angenehm. Es schien ganz normal zu sein. Sangou hatte manchmal damit Recht, dass man glauben könnte, dass sie beide ein Paar waren, so wie Sesshomaru mit ihr manchmal umging. Dieser Kuss vor einem Vierteljahr hatte sich nicht wiederholt, was sie fast schon schade fand. Es war einfach nur absurd, wie konnte sie nur in ihren Bruder verknallt sein? Das war lachhaft… einfach dumm und kindisch, dass sie nur Augen für ihn hatte, wo so viele hübsche Männer da waren. »Denkst du an Sesshomaru? Gib es zu, ich habe euch an meinem Haus entlangjoggen sehen. Ehrlich? Hätte Mirouku so einen Body, dann hätte ich…« »Pschtt!«, zischte Kagome und schielte knallrot zum Lehrer. »Seit wann stalkst du mich denn?« »Nur manchmal. Ihr seid ja früh wach für euer Spezialtraining. Zumindest weiß ich jetzt, wo deine Kondition herrührt. Ist ja so, als wärst du der Hund und er der Knochen«, kicherte sie und zwinkerte ihr süffisant zu. Kagome wusste gar nicht, was sie sagen sollte, aber es stimmt auch irgendwie. Sesshomaru war wie ein Knochen, den sie nicht erreichte. Schon öfters hatte sie überlegt, ob da was sein könnte, da Sesshomaru keine Freundin hatte. Hatte Sangou vielleicht recht, dass er nur Augen für sie hatte? Ihr Herz hüpfte kurz, bevor sie die Lippen schürzte: »Heute hat Sesshomaru übrigens Geburtstag. Ich wollte ihm nachher mein Geschenk geben!« »Wofür du jobben warst?«, fragte Sangou interessiert und stierte wieder zu ihr rüber. Kagome nickte nur und strahlte. Hoffentlich würde ihr Geschenk ihm gefallen. »Ja, es war gar nicht günstig, aber ich fand es ganz praktisch.« Sangou seufzte und verzog die Lippen ein wenig: »Ein Set für das Schärfen seines Schwertes, ich weiß ja nicht…« »Naja, er pflegt seine Waffen immer sehr gut, doch ich habe auch noch ein paar Kleinigkeiten für ihn und naja…« Sangou hob eine Augenbraue: »was naja?« »Ich dachte…. Wo wir allein feiern, könnte ich…« »Willst du es etwa endlich versuchen? Das könntest du doch immer…« »Ja, aber … ich weiß nicht…« Sangou grinste breit: »also eine romantische Geburtstagsfeier?« »G…genau!«, murmelte Kagome schüchtern. Sie würde es einfach mal versuchen, denn dort war immer dieses Kribbeln und der schnelle Herzschlag. Vielleicht würde es ja klappen und wenn konnte sie es auf was anderes schieben. Vielleicht würden sie ja mit Alkohol anstoßen. Die perfekte Ausrede! Danach schwieg ihre Freundin und hob nur den Daumen, bevor sie sich dem Unterricht wieder widmeten. Das würde schon schief gehen. Vielleicht gab es ja eine Hoffnung drauf.     Später verabschiedete sich Kagome dann noch und machte sich auf dem Weg. Am Schultor traf sie Inu Yasha, der breit grinsend wartete und wieder einen auf cool machen musste: »Hey Schwesterherz!« Sie hob die Hand zur Begrüßung und war schnell bei dem weißhaarigen Mann mit dem großen Ego. Er trug eine enge Jeanshose in einem verwaschenen Schwarz, wie auch ein schnoddriges schwarzes T-Shirt. »Na, worauf wartest du?« »Ist das echt deine Frage? Sesshomaru hat doch Geburtstag, da dachte ich, ich feire mit euch!« Kagome stöhnte. Stimmt ja, doch… »Was ist mit Kikyou?« »Oh? Die ist heute länger unterwegs. Des Weiteren stört es sie nicht.« »Wie klappts mit dem Baby machen?« Inu Yasha seufzte, während sie sich auf den Weg machten. »Miserabel. Ich hab mich sogar testen lassen. Aber ehrlich? Ja, ich fände es gut, wenn sie nicht da draußen ist, doch Kinder muss ich noch nicht unbedingt haben. Ich bin ja selbst ein halbes Kind und dann könnte ich das Feiern vergessen…« »Sag nicht, du planst schon unseren nächsten Geburtstag?« »Wieso nicht, Kagome. Klar, ist echt viel Scheiße passiert, aber ich finde es kann nur besser werden. Schon einen hübschen Typen abgegriffen?« Sie seufzte und schlug ihm leicht in die Seite, was er nicht mal parierte. Er strengte nur seine Bauchmuskeln an. Kagome knurrte innerlich. Sogar der war so stark. »Nee, kein Interesse.« »Stimmt ja, wo das mit den Geschwistern vom Tisch ist, können du und Sesshomaru ja jetzt ganz offiziell poppen. Wie oft macht ihr es am Tag und wie schaffst du es, nicht nach ihm zu riechen?« Knallrot blieb die junge Frau stehen und riss die Augen auf. Was für einen gequirlten Scheiß redete Inu Yasha da bitte? Offiziell poppen? »Wir poppen nicht…« »Nicht?« »Nein, außer du weißt was anderes…«, grummelte Kagome und strich ihr schwarzes Haar zurück. Sie würde es ja vielleicht sogar versuchen, doch… »er hat doch gar kein Interesse an mir.« Inu Yasha fing auf einmal an zu prusten und zu lachen. Lachte ihr Bruder sie gerade echt aus? Er hielt sich den Bauch und konnte nicht mehr. »Das siehst du aber ganz falsch!« »Tu ich?« »Magst du ihn?«, fragte Inu Yasha die junge Dame und zog sie etwas an seine stählerne Brust. »Wenn ja, verrate ich dir ein paar gut gehütete Geheimnisse, wenn ich bei euch ein leckeres Mittagessen bekomme.« Sie seufzte und nickte, was ihn sehr erfreute. Sofort schob er sie vor sich her, sodass sie kaum noch hinter herkam. Was bedeutete das denn bitte? Welche Geheimnisse gab es? Es machte sie sehr neugierig, denn vielleicht gab es für Sesshomaru und sie doch eine Zukunft. Gemeinsam.   Daheim machte sich die schwarzhaarige Schönheit sofort daran, das Essen zuzubereiten. Sie schnippelte das Gemüse, briet das Fleisch und machte Inu Yasha ein feines Menü, bevor sie sich selbst mit einem Teller vor ihn setzte und ihn fixierte. »Raus mit der Sprache!« »Warte!« Inu Yasha kostete und nickte dankend. Kikyou war nicht unbedingt die beste Köchin, sodass er meist ranmusste. Manchmal war er sich nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung gewesen war. Die Sache mit der Schwangerschaft saß ihm quer im Magen. Demnächst würde Kikyou sich testen lassen, doch wenn es an ihr lag, fürchtete er, dass es sie zerstören könnte. »Gut, ich verrate es dir. Du weißt unser 16enter Geburtstag?« »Ja, ich hatte KO Tropfen oder so intus und habe für Aufruhr gesorgt.« »Nicht nur das, liebe Schwester. Zumindest nicht nur da draußen«, brummte Inu Yasha und hob die Augenbrauen. »Als ich heimkam und nach dir sehen wollte, entdeckte ich dich in Sesshomarus Zimmer, wie er auf dem Boden lag, du auf ihm und an seinem Schwanz rumgespielt hast. Er hatte echt einen Mega Ständer.« Sie wurde knallrot und verschluckte sich am Wasser, das sie daraufhin ausspuckte. War das sein Ernst? »Das habe ich nicht wirklich oder?« »Oh und wie. Weißt du, dass du oft in seinem Bett eingeschlafen bist? Er steht schon länger auf dich, doch ich habe es meist ignoriert.« »Aber dann…« »Kagome, der Kerl liebt dich. Nur ist unser Bruder feige, den ersten Schritt zu machen. Ist nichts bisher passiert?« »Oh… naja, an eurer Hochzeit, habe ich ihm im Bad überrascht und er war auf einmal…« »Steif?« Sie nickte schnell, während er nur ihr zuzwinkerte: »Du musst den ersten Schritt machen, ich werde deswegen auch nicht sauer. Bei ihm weiß ich zumindest, dass er gut auf dich achtgibt, Schwester.« »Hmm…. Danke, das macht mir Mut, ich wollte sowieso heute Abend…« »Ach du… heilige Scheiße. Warum sagst du das nicht? Dann geh ich natürlich heim. Verführ ihn mal so richtig. Wie wäre ein sexy Outfit?« »Meinst du? ...« »Klaro, hey lass den Kopf nicht hängen, ich wünsche dir viel Glück. Sag mir dann, ob er gut im Bett ist, du entjungferst ihn ja.« Sie grinste breit und nickte. Das wäre schön, vielleicht würde es ja was zwischen ihnen werden… »Und wenn wir nicht kompatibel sind?« »Ist das dein Ernst? Wir leben schon ewig beieinander, ihr vertragt euch super, macht viel miteinander. Das ist doch schon längst eine Beziehung. Glaub mir, zwischen mir und Kikyou fliegen oft auch mal die Fetzen.« »Oh… gut!« Die schwarzhaarige Frau war Feuer und Flamme. Man konnte regelrecht sehen, wie die Flammen um ihren Körper tanzten. Sie würde heute Abend den ersten Schritt machen und Sesshomaru verführen. »Dann hau ich auch schon ab!« Überrascht sah sie auf und betrachtete Inu Yasha, der den Daumen erhob. Auch sie erhob sich und umarmte ihn. Sie dankte innerlich für seine Worte. Dann hatte sie betrunken an ihm rumgespielt? Wer wusste, ob nicht mehr passiert wäre, wenn Inu Yasha nicht reingeplatzt wäre. Sie freute sich wirklich schon darauf. Endlich würde ihr Traum wahr werden.   Später war alles vorbereitet. Sie hatte eine kleine Geburtstagstorte für ihn aus dunkler Schokolade, aber auch normales Essen, wenn er hungrig wäre. Sonst hatte sie Sekt ergattern können. Das würde bestimmt toll werden. Sie duschte, machte sich hübsch und zog ein tief geschnittenes Top an, mit einem kurzen Rock in grün. Hoffentlich würde es ihn locken und sonst zog sie einfach das Top aus und präsentierte ihren Spitzen-BH. Das würde wunderbar werden und dann hätten sie beide ihren ersten Sex. Sie freute sich riesig und starrte ein wenig auf die Uhr. Es wurde spät, wann kam er? Kurzerhand hob sie ihr Handy von der Anrichte und fand schon eine Nachricht, dass er bald heim käme. Sie schickte ihm einen freudigen Smilie zurück, als noch eine Nachricht eintrudelte: ›Ich bring noch jemanden mit!‹ Kagome schnaubte innerlich und tippte zittrig ein, sie hätten nicht genug Essen etc. Alles Mögliche versuchte sie zu tippen, doch am Ende löschte sie es wieder und seufzte. Es war sein Geburtstag. Klar, wollte sie ihn flachlegen, doch wenn er was anderes vorhatte, wollte er nicht dazwischenfunken. Irgendwann musste der Gast ja heim und dann könnte sie zu ihm ins Bett kriechen. Genau. Aufgeschoben war nicht aufgehoben! ›Klar, ich freu mich. Ich decke dann gleich ein!‹ Er las die Nachricht, antwortete jedoch nicht, aber das war auch egal. Schnell machte sie den Tisch fertig und fragte sich, wen er mitbrachte. Bestimmt einen guten Freund, auch wenn Kagome ihn eher selten mit anderen Leuten anbandeln sah.  Vielleicht würde sie so auch ein wenig lockerer werden, da sie sehr aufgeregt war. Grinsend rieb sie sich die Hände, als sie schon den Schlüssel in der Tür vernahm. Anscheinend waren sie schon fast dagewesen? Geschwind rannte sie hin und riss die Tür auf. »Herzlichen Glückwunsch, Sesshomaru!«, frohlockte sie und umarmte ihn liebevoll. Sie presste sich ein wenig mehr als sonst an ihn, bevor sie die Augen öffnete und erschrak. Eine Frau… sie hatte schwarzes, hochgebundenes Haar und rote Augen. Sie schien älter wie sie selbst zu sein und flößte ihr etwas Angst ein. Sesshomaru löste sich und streichelte ihren Kopf, als wäre sie ein Kleinkind: »Danke, Kagome. Darf ich vorstellen, das ist Kagura.« »Das ist also deine süße kleine Schwester?«, fragte Kagura und hob eine Augenbraue. Das Mädchen war sehr aufreizend angezogen. Ob sie wohl irgendwo dazwischenfunkte? Sie musste etwas grinsen. »Freut mich.« Kagome verzog ein wenig die Lippen und stierte diese Kagura an. Wieso brachte er eine Frau mit? War sie eine gute Freundin? Bestimmt! »Mich auch… Das Essen ist bereit!« Sie wollte Sesshomarus Hand ergreifen, doch dieser drehte sich zu Kagura und nahm ihre eine Jacke ab. Sie trug darunter ein kurzes, sehr aufreizendes Kleid. Schnell hatte er die Jacke aufgehängt, während Kagome eine dunkle Vorahnung ergriff. Er würde doch nicht … nein, nicht doch… »Wer ist das eigentlich genau?«, fragte sie neugierig, während sich die anderen schon an den Tisch setzen. Kagura grinste breit und rückte mit dem Stuhl dichter zu Sesshomaru, bevor sie eine Hand auf seine Brust legte und ihm hübsche Augen machte. So viel Sexappeal. Da konnte sie nicht mithalten! »Ganz schön neugierig!« »Das ist Kagura. Sie gehört zu den neuen Rekruten. Wir haben uns vor einiger Zeit kennengelernt«, erklärte er ihr verständnisvoll, während Kagome vor Wut kochte. Inu Yasha sagte, er würde sie lieben, doch diese Frau fummelte immer mehr an ihm rum. »Wir vertreiben uns die Zeit miteinander, musst du wissen!« »Musst du das an die große Glocke hängen?«, fragte Sesshomaru etwas unterkühlt, bevor er zu der Torte blickte. Kagomes Hände zitterten. Das lief alles falsch! »Hier, dein Geschenk«, stotterte sie verunsichert und schob ihm schon das Geschenk zu, was er neugierig öffnete. Er erstaunte. Sie hatte ihm etwas für die Pflege seines Katanas geschenkt. Manch einer hätte ihr einen Vogel gezeigt, doch er freute sich sehr. »Vielen Dank, Schwester«, sprach er, beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Wie gerne würde sie ihn jetzt an sich ziehen und ihre Lippen auf seine pressen. Was bedeutete nur Zeit vertreiben?  Sesshomaru selbst war sich nicht sicher, ob er gerade das richtig tat, doch es war besser für sie beide, bevor es noch weiter ausartete. Langsam konnte er seine Gefühle nicht mehr verbergen, da half nur jemand, um diese Gefühle anders auszuleben. Kagura selbst war an keiner festen Beziehung interessiert, weswegen sie sich darauf geeinigt hatten, nur das Bett miteinander zu teilen. Sie wusste nichts davon, was er für seine Schwester empfand, doch dies war auch gut so. »Hmmm, da muss ich ja gleichziehen«, schnurrte Kagura und hob selbst ein Geschenk raus, was sie ihm reichte. »Mach auf!« Sie schien sehr selbstsicher und Kagome war auch neugierig. Sesshomaru öffnete die Schachtel und fand eine weitere, die er öffnete. Darin lagen Karten, die er neugierig ansah. »Das ist ein Sex-Spiel. Damit kann man es heißer im Bett gestalten. Man zieht und tut, was darauf steht!« Sesshomaru schluckte, wie auch Kagome, bevor sie das Wort ergriff: »Mein Bruder hat aber keine Freundin.« »Da bist du wohl falsch informiert.« Kagome riss die Augen auf und starrte ihren Bruder entrüstet an: »Sie ist deine Freundin?« »Kann man so sagen«, meinte Sesshomaru und Kagomes Herz vereiste, bevor es in tausend Teile zerbrach, als hätte einer mit dem Hammer auf das Herz geschlagen. Das war doch nicht sein Ernst oder? Wie ungeniert redete sie? Sesshomaru stand doch nicht auf solche Frauen! Obwohl… wusste sie das? Aber… Tränen sammelten sich in ihren Augen, wollten herausquellen. Sie hyperventilierte etwas. »Ich… äh…« »Kagome, alles in Ordnung?«, fragte Sesshomaru vorsichtig und sah, wie seine Schwester immer wieder den Kopf schüttelte. Was bedeutete das denn wieder? »Ich bin nur so überrascht, tut mir leid«, kicherte sie etwas niedergeschlagen und setzte sich wieder, bevor sie ihm die Torte hinschob. »Wünsch dir noch was.« Sesshomaru pustete aus. Sein einziger Gedanke war, dass Kagome und er immer beieinander wären, egal was es kosten würde, doch da ahnte er noch nicht, dass Kagome ihn liebte. Hätte er es gewusst, hätte er niemals diese Frau angeschleppt. Für ihn war es nur wichtig gewesen, ihre Beziehung zueinander zu erhalten.   Nach dem Essen verschwanden dann Kagura und Sesshomaru auf seinem Zimmer. Angeblich wollte er Kagura etwas zeigen. Natürlich hatte Kagura ihr im Geheimen verraten, dass es lauter werden könnte. Ihr Herz schmerzte so sehr, während sie das leise Stöhnen und Rumpeln hörte. Das war komplett schief gegangen. Ihr Herz tat immer mehr weh, während sie sich in ihrem Bett vergrub und einige Tränen unter der Decke vergoss. Sie hätte es sein sollen, die mit ihm schlief und nicht eine dahergelaufene Dämonin. Wie konnte er ihr nur so sehr das Herz brechen? Warum nur? Sesshomaru… Sie liebte ihn und er trat ihre Gefühle mit Füßen. Hatte sie zu lange gewartet? Was würde die Zukunft bringen? Vielleicht hatte sie ja Glück, dass die beiden sich nicht abkonnten. Darauf musste sie einfach hoffen, denn sie könnte nie ertragen, sollten die beiden später heirateten. Sesshomaru… wieso verstand er sie einfach nicht? Wieso war er nur so blind? Irgendwie würde sie ihm zeigen, dass sie viel besser war, als sie und wenn nicht, würde sie sich einen Kerl angeln. Irgendwas würde schon passieren, doch dieser Geburtstag war für die junge Kagome ein totaler Reinfall. Endete hier ihre gemeinsame Zukunft?     Kapitel 14: Der windige Freund ------------------------------ Ein weiteres Vierteljahr verging und dann war es soweit. Kagome und Inu Yasha hätten heute Geburtstag. Die junge schwarzhaarige Frau machte sich immer besser in der Schule. Sie war sich manchmal nicht sicher, ob es daran lag, dass sie nur ihren Frust rauslassen wollte, da Sesshomaru auch weiterhin mit dieser Kagura verkehrte und mit ihr immer wieder Sex hatte. Es störte sie wirklich sehr. Ständig kam Kagura am Wochenende vorbei und dann hörte sie es. Es war einfach ekelhaft! Warum konnte sie nicht mit ihm? Wieso musste er mit der? Das konnte doch nicht wahr sein, dass sie eine Beziehung hatten. Es ging immer nur um Sex, Sex, Sex! »Kagome, alles in Ordnung?«, ertönte neben ihr eine Stimme, als ein Crêpe vor ihr landete. Sie schielte zu ihrem Bruder und fühlte sich ein wenig erschöpft. Warum tat er es nur? »Klar, ich überlege nur, wie ich feiern soll.« »Wie wäre es, wenn du hier feierst? Es muss nicht wieder ausarten und…« »Was?« »Ich muss heute länger arbeiten, somit hättest du freie Bahn.« Kagome grummelte und sah ihn noch einmal an. »Solange du nicht mit Kagura ficken willst und deswegen den Geburtstag deiner kleinen Schwester verpasst!« Sie klang hochnäsig und anklagend, aber so sollte es auch sein. »Nein. Ich würde das doch nicht verpassen. Sobald ich fertig bin, komm ich wieder. Du kannst sie nicht leiden oder?« »Es ist deine Sache… Nur ich dachte, du stehst eher auf vernünftige Frauen mit Grips und nicht nur auf große Titten.« Er hob eine Braue, während sie sich den Mund zuhielt. Sie war wirklich angepisst. Sesshomaru seufzte und kratzte sich am Hinterkopf. Was war nur mit ihr? Sollte er ihr vielleicht sagen, dass es nur um Sex ging? Wäre eine Möglichkeit. Kagura arbeitete mit ihm und keiner konnte wissen, ob nicht doch mal einer starb. Kurzerhand beugte er sich über sie herab und lehnte seine Stirn an ihre. Ihr Gesicht wurde ganz rot: »Gibt es denn sowas heute noch?« »Klar« »Und wo?«, fragte er. Kagome sah auf und atmete tief durch. »Ganz in deiner Nähe, du blinder Hund!« Danach sprang sie auf, schnappte ihr Bento und flitzte aus dem Haus. Sesshomaru blieb ein wenig verwirrt zurück und legte den Kopf schief. Was meinte sie damit? Doch nicht sich oder? Warum musste er gerade jetzt an das letzte Jahr denken, wo sie sich so nah gewesen waren? Inu Yasha hatte ja gesagt, sie könnten zusammen sein, doch Kagome wollte bestimmt nicht so etwas. Das konnte er nicht glauben. Sie bräuchte einen Mann, der sie umsorgte.   Kagome lief diesmal. Sie hatte nicht einmal sein Geschenk angenommen. Mist, warum hatte sie das nur gesagt? Ihre Wünsche waren schlimm. Vielleicht sollte sie sich auch einen Freund suchen und mit ihm Sex haben, um zu verstehen, was so Besonderes daran war und warum er nicht mit ihr wollte… »Hey, Erde an Kagome!«, rief eine männliche Stimme hinter ihr und holte mit einem Affenzahn auf, bevor er vor ihr stehen blieb und die Arme hob. Überrascht hielt Kagome an und wich schon aus, bevor sie wieder weiterlief. »Hey, warte doch mal!« Was wollte der nur? »Kouga, was ist denn?«, seufzte sie, als er sie wieder einholte, packte und an sich drückte. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Gab es zu Hause Ärger oder warum hast du es so eilig?« Kouga löste sich, hielt aber lächelnd ihre Hand noch fest. Er trug die Schuluniform und hatte sein braun schwarzes Haar hochgebunden. Seine blauen Augen schimmerten wunderschön, was Kagome ein wenig durcheinanderbrachte. »Sag es mir!« »Oh Kouga… es ist… ach, mich pisst nur die Freundin meines Bruders an«, brummte sie und spürte, wie die Last leichter wurde. Er hatte ihre Tasche abgenommen. »Stimmt, dein Bruder hat von ihr geredet. Sie hat im Sommer ihren Abschluss gemacht. Angeblich macht sie für massig Männer die Beine breit.« »Das ist ein Gerücht. Mein Bruder würde sonst nicht ein Vierteljahr mit ihr schlafen…« Kouga lächelte und streckte sich etwas. »Naja, denk dran, heute wird gefeiert, also denk nicht darüber nach!« »Du hast ja Recht…«, seufzte sie und dackelte brav an seiner Seite voran. Heute würde sie sich einfach vergnügen… »Sag mal, bist du Single?« »Ich?« »Noch einer hier?«, fragte sie leicht genervt, bevor er ihr zuzwinkerte. »Single.« Kagome schürzte die Lippen und betrachtete ihn noch mal. Ob er mit ihr schlafen würde? »Aber das ist nicht die eigentliche Frage oder?« Er kam ihr ein wenig zu nah und schnupperte an ihren Hals, was sie rot werden ließ. »Schauen wir doch mal. Feierst du mit Inu Yasha wieder eine große Party?« »Nee, ich hatte vor, daheim zu feiern. Mein Bruder ist nicht da und nach letztem Jahr…« »Stimmt, dieser Hiten…«, knurrte Kouga und schlug gegen eine Mauer, die leicht bröckelte. »Er ist ein echter Arsch. « Sie nickte und seufzte. »Darum will ich daheim und schaue nachher, wer dazu Lust hätte…« »Oh ungeplant?«, fragte Kouga neugierig und sah Kagome nicken. »Ganz anders, wie dein Bruder. Also, wenn ich darf, würde ich kommen und dir nach der Schule beim Einkaufen und vorbereiten helfen, wie wäre das?« »Oh, das wäre Klasse!«, frohlockte Kagome und ergriff Kougas Hände. Sie lächelte breit, was er erwiderte. »Aber was ist mit Inu Yashas Party?« »Ach, ehrlich? Ich muss das nicht haben. Auf so einer Party ist alles oberflächlich, man kennt niemanden und selten lernt man einen kennen bei dem vielen Alkohol.« »Da hast du Recht…«, seufzte sie und ging mit ihm langsam in die Schule. »Wir treffen uns dann später am Schultor!« »Jo, bis später!«, verkündete er noch, bevor er schon abgedüst war. Kagome grinste. Einer würde schon mal kommen und er half ihr sogar. Sie hatte Kouga gar nicht so hilfsbereit eingeschätzt.   Während des Unterrichts konnte sie noch Sangou und Mirouku für den Geburtstag begeistern, aber das reichte ihr auch. Inu Yasha meinte, er würde später vorbeischauen, doch vorher veranstaltete er eine wieder größere Feier. Sollte er doch. Dann war es auch schon so weit. Kagome und Kouga, wie auch Mirouku und Sangou kauften zusammen ein. Es machte sogar richtig Spaß. Eine kleine Party hatte etwas und sie entschieden sich, ein paar Spiele mitzunehmen und eine Karaoke Box auszuleihen. Das einzige, was sie nicht wirklich kauften, war Alkohol. Nur eine Falsche Sekt besorgten sie. Es erstaunte Kagome, als Kouga ihr erklärte, dass sie eine Sondererlaubnis hatten, da man später meistens nüchtern bleiben musste, doch sie war mit ihren Gedanken einfach nur beim Geburtstag. Daheim angekommen, war es an Kouga, erstmal neugierig durch das Haus zu tigern: »Wow, das ist ja echt groß! Hier wohnt ihr zu zweit? Verdammt!« Kagome gluckste, wie auch Sangou, die Kagome sofort nach oben holte und mit ihr das Outfit wechselte. Sie hatte für Kagome einen hübschen blauen Faltenrock und ein bauchfreies Top in derselben Farbe. »Das ist nicht dein Ernst oder?« »Oh doch, du willst dir doch Kouga angeln oder?« »Vielleicht… ich weiß nicht, ich bin nicht so der Typ, der gleich mit einem anderen in die Kiste…« »Verstehe ich, aber so bleibt die Tür zumindest offen. Es würde dir vielleicht über Sesshomaru hinweghelfen.« »Vielleicht…«, seufzte Kagome leicht bedrückt und ließ sich einmal knuddeln. »warum kapiert er es nur nicht?« »Hast du mit ihm direkt geredet?« »Hallo? Er hat eine Freundin, wie kommt das denn? Nein! Das mach ich nicht, ich zerstöre nicht seine Beziehung!« »Du bist einfach zu gut für diese Welt!«, hauchte Sangou und ließ sich auf ihr Bett fallen. »Willst du ihn eifersüchtig machen?« »Ich glaube kaum, dass es ihn interessieren würde, wenn ich mit jemanden Sex hätte.« Sangou seufzte. Sie musste etwas unternehmen, doch nur was? Hoffentlich würde ihr noch eine gute Idee kommen, bevor ihre Freundin Unsinn anstellte. Aber vielleicht passierte auch nichts und wenn, hatte sie ja Kagome gerade unterstützt, doch… sie musste einfach abwarten.   Als sie fertig waren, fingen sie mit der kleinen Feier an. Es tat Kagome wirklich gut, mit ihnen zu reden und zu beobachten, dass es zwischen Sangou und Mirouku immer mehr wurde. Anscheinend begriff er langsam, dass Sangou auf ihn stand, denn er war heute sehr zuvorkommend. Beachtlich. Sie spielten am Ende sogar Tabu, was wirklich gut ging, da sie sich in Pärchen aufteilten. Leider waren ihre Freunde um weiten besser, als sie, da sie mit Kouga noch nie gespielt hatte, aber was erwartete sie auch? Normal verbrachten sie nicht viel Zeit miteinander, auch wenn er sehr nett war. »Wie wäre es, wenn wir Fotos machen?«, fragte Sangou neckisch und schnappte sich schon Kagomes Handy. »Wir machen ein Gruppenselfie!« Kagome nickte und rückte schon an Kougas Seite, der dreist einen Arm um sie legte, damit sie noch enger rückte. Immer dichter und dichter, bis Sangou endlich einen guten Blick hatte und das Foto machte, während Kagome ein wenig abgelenkt war. Eine Hand lag auf ihren nackten Bauch, was sie durcheinanderbrachte. Warum kribbelte das nur so? Sangou grinste und schickte das Foto noch schnell an Inu Yasha und Sesshomaru, bevor sie ihr das Handy zurückgab. »Jetzt haben wir immer eine Erinnerung!« »Au ja!«, kicherte Kagome leicht und stand auf, um die Hand loszuwerden. Sie war sich einfach nicht sicher, ob sie etwas mit ihm anfangen sollte oder nicht. Eigentlich wollte sie Sesshomaru, doch… sie schluckte. Wie wäre es wohl mit einem Mann? Leicht rot schielte sie zu Kouga, der ihr Lächeln freundlich erwiderte. »Ich hole uns ein wenig Sekt!« »Super Idee!«, hörte sie noch hinter sich, bevor sie eine Falsche holte und vier Gläser. Alkohol würde bestimmt gut helfen und das tat es sogar. Sie fühlte sich ruhiger und entspannter, während sie weiterspielten und die Männer immer mehr Mut gewannen. Sangou freute es und zwinkerte ihr zu, was wohl bedeutete, dass sich da was anbahnte. Das machte Kagome eifersüchtig. Es konnte doch nicht wahr sein…, aber vielleicht ging ja auch was bei ihr? Sie lehnte sich dichter an Kouga, der den Wink verstand und sie ein wenig an sich zog. »Wenn dir kalt ist, wärme ich dich sehr gerne.« »Ah… danke…«, hauchte sie schüchtern und lehnte sich an, während Sangou einen Film vorschlug. Zu Kagomes Erstaunen war es ein Romantik Film, dem die Jungs sofort zustimmten. Was ging hier denn ab? Sie hatte wirklich null Ahnung von Männern und das bewies sich spätestens nach der ersten halben Stunde des Films, den sie im dunklen sahen. Mirouku und Sangou schienen einander immer näher zu kommen, bis sie sich auf einmal völlig hemmungslos küssten. Sie wurde knallrot und schielte zu Kouga, welcher sich selbst nach vorne beugte, um ihr einen Kuss zu rauben, doch im letzten Moment machte sie einen Rückzieher und stand auf, was Kouga völlig falsch verstand, als sie ihn so schüchtern ansah. Er glaubte, sie wolle den Raum wechseln und folgte ihr natürlich sofort, bis sie in der Küche Halt machte. »Kagome, wie wäre es, wenn wir etwas Spaß hätten?« »Äh… also… ich weiß nicht…«, druckste sie rum, während Kouga sie an der Wand schon festnagelte und ihrem Gesicht ganz nah kam. »Weißt du… ich habe noch nie… und…« »Verstehe, keine Sorge«, hauchte er und beugte sich noch dichter an ihre Lippen. Sie war sich ein wenig unsicher, doch vielleicht könnte sie dann ihren Bruder verstehen, warum er mit dieser Kagura das Bett teilte. Nur etwas… Kouga ergriff die Chance und beugte sich vor, dicht vor ihren Lippen, während seine Hand ihr Oberteil hochschob. Nur dieses eine Mal, was konnte sie verlieren? Vielleicht würde sie ja lernen, worauf Männer und erst recht Sesshomaru standen. Dann könnte er ihn vielleicht wieder für sich gewinnen. Sie schloss die Augen und atmete tief durch, genoss das Kribbeln auf der Haut, auch wenn es sich ein wenig komisch anfühlte, doch so war es halt anscheinend… Ihre Lippen dicht voreinander, hielt sie kaum noch die Spannung aus. Jetzt wäre es so weit und das war es auch. Er presste seine Lippen erst sanft und dann immer fester auf ihre, während er über ihre nackte Haut strich. Stöhnend bog sie sich durch. Seine Lippen waren leicht rau und kratzten, doch es gefiel ihr überaus gut. Kagomes erster richtiger Kuss. Kouga war nicht Sesshomaru, doch sie sollte auch endlich aufhören zu träumen und leben. Sie konnte ihm nicht immer nachlaufen. »Ich will es mit dir tun, wo ist dein Zimmer«, flüsterte er ganz ungeniert in das Ohr der nun siebzehn jährigen. Ihr Herz schlug auf einmal ganz schnell, während das Kribbeln sich verstärkte, doch sie war sich unsicher, bis auf einmal eine Hand unter ihr Oberteil an ihre Brust griff und die andere an ihren Schritt. Sie wimmerte leise und erregt, während er sie penetrierte. »Wenn du nicht willst, musst du es sagen.« »Doch, ich will…«, stöhnte sie und vermisste seine Hände, die sich automatisch gelöst hatten. Er hob sie mit Schwung auf seine Arme und grinste. »Wo muss ich hin?« »Nach oben«, seufzte sie und fühlte, wie ihre Beine ganz weich wurden. Gut, dass er sie trug, denn sonst wäre sie die Treppe nicht mehr hochgekommen.   Oben angekommen, leitete sie ihn zu ihrem Zimmer, in das er beherzt eintrat. Er schnupperte und bemerkte ein wenig den Geruch eines Hundes. Bestimmt der Bruder. »Hier?« »Ja…«, flüsterte sie und spürte im nächsten Moment das Bett in ihren Rücken. Schüchtern wollte sie sich aufsetzten, doch er war schon über ihr, küsste sie und zog sie ungehemmt aus, in dem er jeden Zentimeter küsste, den er befreite. »Wie stehst du zum Schwanger werden? Ich hörte, ihr Mikos seid sehr darauf versessen?« »Ich will nicht schwanger werden! Zu 100 % nicht!« Er nickte und löste sich kurz. »100% Sicherheit…«, begann er und beugte sich zu der Jungfrau hinab, »gibt es nur, wenn ich in deinen Hintereingang eindringe.« »W…was?«, keuchte sie schüchtern, während er sie schon umdrehte und ihren vollen Hintern mit seinen Händen liebkoste. »Das tut doch weh…« »Wenn man es richtig macht, nicht so sehr und das Beste, du bleibst weiter Jungfrau und musst dir auf der Schule nichts anhören, dass du eine Dienstverweigerin bist.« Sie ließ es sich durch den Kopf gehen, bevor sie zustimmte. So würde es niemand riechen, dass sie mit einem Mann geschlafen hatte und… sie wäre weiter Jungfrau. Ihr Gesicht wurde rot, während er sie komplett auszog und über ihren Intimbereich strich. Ihm gefiel das Mädchen vor ihr und er würde vorsichtig sein, damit sie es genoss.   Sesshomaru betrat zeitgleich wieder die Barriere. Er schnaufte leicht und sah zu seinen Kameraden. Heute war alles gut gegangen, doch würde es nicht immer so sein. Sein Blick ging zu Kikyou, die ihm kokett zulächelte. Sie war eher Ballast als Hilfe. Vielleicht hatte er geschworen, dass ihr nichts geschah, doch sie nutzte es schamlos aus, um sich in den hinteren Reihen zu verstecken. Natürlich war es gefährlich, doch sich nur auf andere zu verlassen war dumm und könnte ihr eines Tages das Leben kosten. »Hey Bruder!«, rief plötzlich eine ihm bekannte Stimme. Da war er, sein kleiner Bruder, Inu Yasha, doch was tat er hier? »Feierst du gar nicht mit Kagome?« »Nee, sie wollte daheim ein Doppeldate haben.« »Doppeldate?«, fragte der Hühne verwirrt und schob sich eine Haarsträhne zurück. »Was meinst du damit?« »Warte, ich habe von Kagome ein Bild bekommen.« Er hob das Handy raus, öffnete What's app und zeigte Sesshomaru das Bild mit Sangou, Mirouku, Kagome und Kouga, der ungeniert eine Hand auf Kagomes Bauch hatte. »Heiß oder? Unsre Schwester lässt es anscheinend richtig krachen!« Sesshomaru erstarrte, als er das Bild sah. Dieser Mann wollte etwas von seiner Kagome. Er knurrte. »Bruder, eifersüchtig? Du hast doch Kagura.« »Sei still. Ich mach mir nur sorgen. Wie konntest du sie allein lassen?« »Hallo? Erde an Sesshomaru, Erde an Sesshomaru. Wer war es denn, der zu doof war, sie nach mehr zu fragen? Ist doch klar, dass sie auch ihre ersten Erfahrungen machen will. Sie ist halt kein Spätstarter wie du.« »Verdammt«, fluchte er und sah Inu Yasha noch einmal wütend an. »Ich geh nach Hause.« Inu Yasha grinste: »Wer weiß, wobei du dann stören wirst. Vielleicht haben sie gerade Sex!« Sesshomaru war schon los, sie machte doch nicht wirklich so eine Dummheit oder? Kannte sie den Mann überhaupt richtig?   Es kostete Sesshomaru eine halbe Stunde, dann war er daheim. Kaum hatte er das Haus betreten, hörte er ein leises Gestöhne. Vorsichtig ging er gen Stube und wollte gerade losschnellen, als er bemerkte, dass es nicht seine Schwester, sondern ihre Freundin war. Er beruhigte sich, doch ein markerschütterndes Stöhnen von oben ließ ihn zusammenfahren. Sofort war er oben und ohne anzuklopfen, riss er Kagomes Zimmertür auf. Sein Herz setzte aus, als er seine kleine Schwester auf dem Bett sah, während ein Mann in ihr steckte. Sie wimmerte, während er gerade auf ihr zu erliegen kam. »Kagome, du bist so eng, hat es dir gefallen?« »J…jahhh…«, stöhnte sie und vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen. Sie bemerkte gar nicht mal, dass ihr Bruder in der Tür stand. »Das freut mich«, brummte er und küsste ihren Nacken, bevor er sich aufrichtete und ihren Rücken ruhig streichelte, doch nicht nur das, er drehte sich zu Sesshomaru und grinste. Wie gerne wäre er losgestürmt und hätte ihn grün und blau geschlagen, doch wäre das wohl genau die falsche Herangehensweise. Inu Yasha hatte ja recht, dass Kagome nicht ewig wartete, wenn sie es überhaupt getan hatte. Es war bestimmt besser so, dass sie ihre ersten Erfahrungen mit einem Gleichaltrigen machte und nicht mit ihrem Bruder und sowieso, hatte er Kagura extra genommen, um darüber hinweg zu kommen. Schweren Herzens schloss er wieder die Tür und atmete tief durch, als er schon eine Hand an seiner Hose spürte: »Ich liebe den Geruch nach frischem Sex, komm mit Sesshomaru, ich blas dir einen, da stehst du doch drauf. Wie sagtest du? Ich blase dir das Hirn aus dem Schädel, genau das brauchst du.« Er nickte und spürte den leichten Druck, den Kagura ausübte. Kagome war seine kleine Schwester, diese Grenze durfte er nicht übertreten. Vielleicht würde es ihm ja reichen, sie einfach glücklich zu sehen. »Ich komme«, hauchte er noch, bevor er folgte und das frisch verliebte Paar allein ließ und sich seinem Trostpflaster widmete, sich im Sex ertränkte, bevor er Hand an seine kleine Schwester noch legte.     Kapitel 15: Das Findelkind -------------------------- Der Frühling brach an und man konnte beobachten, wie mit den Blumen auch die Liebe zwischen vielen Pärchen erwachte, doch Sesshomaru war kaum danach. Kagome hatte neue Regeln aufgestellt, nachdem sie ihm gesagt hatte, sie hätte jetzt einen Freund. Auch hatten sie ein Zeichen abgesprochen, sodass keiner dem anderen in die Quere kam. Immer öfter überlegte er, in den Außenbezirk zu ziehen, doch immer, wenn er sich dazu aufraffte, geschah es, dass Kagome nachts in sein Bett krabbelte und sich an ihn kuschelte. Er fluchte jedes Mal, doch etwas dagegen unternehmen, wollte er nicht. Viel zu sehr vermisste er die Nähe seiner Schwester, die so zufrieden aussah, wenn sie in seinen Armen lag. Ach Kagome, was sollte er nur tun? Viel zu oft verfluchte er, dass er sich für Kagura entschieden hatte. Ob sie ihn wohl geliebt hätte, wenn er ihr gesagt hätte, dass er mehr von ihr wollte? Sesshomaru war sich nicht sicher, doch es war besser so. Wirklich besser… »Sesshomaru, schau mal«, riss sein Kamerad ihn aus den Gedanken und deutete auf eine Ruine. »Da war was!« Sesshomaru nickte und schnupperte. Es roch nicht nach Dämon, doch was war das? »Ich werde nachsehen gehen«, verlautete er schnell, bevor er sich anschlich. Seine Geschwindigkeit war dabei sehr von Vorteil, weswegen er sehr oft zu erst los ging. Sie hatten sich gerade in Gruppen aufgeteilt und sicherten das Gebiet. Gerade umrundete Sesshomaru die Mauer, als er einen Felsspalt bemerkte, in den sich etwas quetschte und verschwand. Was war das? Es roch nach allem Möglichen. Ein kleiner Kobold? Er hob die Hand, gab ein Zeichen, dass er etwas entdeckt hatte und auf Tuchfühlung ging. Sie trauten ihn, weswegen es keiner hinterfragen würde. Kurzerhand bückte er sich und blickte in das Loch, dort war etwas. Langsam krabbelte er hinein, leise und vorsichtig, den Blick auf ein zusammengebrochenes Bett gerichtet. Dort war etwas, nur was? Die Gefahr ignorierend, dass diese Hausruine zusammenstürzen könnte, stand er auf, sobald er durch das Loch war. »Ist da jemand?« Er hörte, wie nackte Füße sich am Boden abdrückten, um tiefer unter das Bett zu krabbeln. Da war etwas, aber es hatte Angst. »Wer bist du?«, versuchte es und setzte sich mit dem Rücken vor das Bett. Es war gefährlich, doch er spürte keine dämonische Aura, somit könnte es ihm bestimmt kein größeres Leid zufügen. »Ich bin Sesshomaru, ein Krieger hinter der heiligen Barriere.« Das Wesen blieb weiter stumm, nur ein hektisches Atmen. Ein Herzchen, was laut und schnell schlug. Ob es ein Kind war? Aber ein menschliches hier draußen? »Magst du nicht mit mir hinter die Mauer kommen?« Das Kind hielt die Luft an, verängstigt und unsicher. Sie hatte ihre Eltern verloren und kämpfte sich jetzt allein durch die Gegend. Ihre Eltern hatten ihr einst gesagt, hinter der Mauer wäre sie sicher, doch konnte sie dem Mann trauen? »Alles ist gut, ich beschütze dich, wenn du willst«, flüsterte er beruhigend und legte seine Hand auf den Boden, ein wenig unter das Bett. »Du hast bestimmt lange nichts mehr gegessen.« Sie nickte und sah auf seine Hand, schluckte und krabbelte langsam vorwärts, bis sie an seiner Hand war und ihre kleine Hand kurz auf seine legte. Erst zuckte sie zurück, doch als er seine Hand nicht bewegte, legte sie sie wieder auf seine. Seine Hand war warm und seine Haut sehr hell. Er schien ihr nichts Böses zu wollen und wenn, würde sie sowieso nicht mehr lange ohne Essen überleben können. »Sobald du rauskommst, bringe ich dich hinter die Barriere. Dort gibt es ein warmes Bett, gutes Essen und meine kleine Schwester, Kagome, hat ein großes Herz. Sie ist selbst ein Waisenkind gewesen.« Die kleine umschloss einen seiner Finger, während ein schwarzer Schopf hervorkam. Sesshomaru beobachtete das kleine Mädchen, wie es vorsichtig zu ihm hochsah. Er lächelte und legte seinen Kopf schief, abwartend. Das Mädchen musste Schreckliches mitgemacht haben, weswegen er ihr Zeit geben musste, doch seine Sorge war unbegründet. Die kleine Dame schlüpfte komplett raus und stellte sich vor ihn. Neugierig sah sie ihn an, während ihr Herz noch leicht hämmerte. Ihre Lippen bewegten sich, doch sie schien keine Stimme zu haben. War sie schon so schwach? Das Mädchen riss die Hände an ihren Hals, doch immer noch nicht. Sie schien verzweifelt. »Es ist nicht schlimm, sie kommt wieder. Nicke, wenn du möchtest, dass ich dich mitnehme.« Sie nickte und schnappte seine Hand, die er ihr reichte, bevor er aufstand. Sie ging ihm gerade so bis zur Hüfte. Wahrscheinlich war sie sechs oder sieben Jahre alt, auf keinen Fall älter. »Ich bringe dich jetzt an einen schönen Ort, hab keine Angst«, sprach er weiter, kniete sich herab und bot ihr seinen Arm an, auf den sie vorsichtig krabbelte. »Gut gemacht, halt dich fest«, murmelte er noch, bevor er sich dann aufmachte. Er schlüpfte durch ein Fenster und machte sich zu seinem Kollegen auf, der ihn überrascht anstarrte. »Was ist das?« »Ein Kind. Ich werde sie hinter die Mauern bringen. Ich spüre hier keinen Gegner, lass uns zurückgehen.« »Verstanden.« Sein Kamerad folgte ihm bis sie zum Sammelplatz fanden. Sein Vater war da und schien überrascht. »Was hast du da mein Sohn?« »Ich habe sie bei den Ruinen gefunden.« Touga beugte sich herab, doch das Mädchen presste sich nur an Sesshomarus Brust und verbarg ihr Gesicht, was den Herrscher ein wenig kränkte. »Hm… sie mag mich wohl nicht… gut, bring sie zurück und gib sie ab.« »Nein, Vater.« »Wie meinen?« »Ich nehme sie mit zu Kagome, ich hab es ihr gesagt. Sie sollte nicht mit anderen Kindern zusammen sein. Nicht, nachdem was sie erlebt hat. Sie war allein. Wer weiß, wie lange…« Sein Vater legte eine Hand auf seine Schulter. Bei Kagome hatte er auch das Mädchen nicht weggeben können. Dann sollte er sie mitnehmen, vielleicht war es gut, wenn sie jemanden hatte, zu dem sie Vertrauen gefasst hatte. »Nimm dir eine Woche frei, ich werde jemand anderen deinen Platz einnehmen lassen.« »Danke, Vater«, sprach Sesshomaru, bevor er mit dem kleinen Mädchen in Lumpen, hinter die Barriere verschwand. Er sorgte dafür, dass keiner das Mädchen zu sehen bekam. Nebenher rief er seinen kleinen Bruder an, der Kinderkleidung von Kagome von ihren Eltern abholen sollte.   Daheim angekommen, öffnete er leise die Tür, holte sein Handy raus und schrieb Kagome eine kurze Nachricht, dass sie heimkommen sollte, es wäre sehr wichtig. »Wir sind jetzt bei mir zu Hause, du kannst wieder schauen«, redete er ihr gut zu und ging in die Küche, wo er kurzerhand den Kühlschrank öffnete und hineinsah. Was sollte er nur einem Kind geben? Kagomes Puddings könnten ihr schmecken… Vorsichtig nahm er einen Pudding raus und einen Löffel, bevor er sich mit ihr aufs Sofa setzte. Das Mädchen löste sich langsam und ließ ihren Blick vorsichtig umherschweifen. Es sah ganz anderes aus, als der Ort, wo sie vorher gehaust hatte. Nachdenklich blickte sie auf zu ihrem Retter, bevor sie den Pudding anstarrte. Das Mädchen wusste nicht, was es war und hob nur fragend eine Augenbraue. »Das ist ein Pudding. Meine kleine Schwester liebt diese Sorte.« Sesshomaru öffnete die Verpackung und holte mit dem Löffel eine kleine Portion heraus, die er an ihre Lippen hielt. »Probiere mal. Es schmeckt sehr gut.« Sie sah auf und dann noch einmal zum Löffel, bevor sie sich vorbeugte und an dem Löffel nippte. Es war sehr niedlich, wie sie ganz vorsichtig immer mehr in den Mund nahm und es schluckte. Ihre Augen leuchteten leicht auf, während er ihr noch einen Löffel hinhielt und sie ihn diesmal schneller ableckte, bis sie ihm den Löffel und die Verpackung abnahm und selbst aß. Sie schlang eher, als könnte ihr einer das Essen stehen. »Alles deins, keine Angst«, sprach er und sah ihr zu, wie sie alles aufaß.   Nicht einmal eine Viertelstunde später kam Kagome nach Hause. Kouga war mitgekommen, da sie gerade ein Date gehabt hatten. »Was will dein Bruder denn?« »Keine Ahnung, doch wenn er schreibt, dass es wichtig ist, dann ist es wichtig.« »Pff«, murrte Kouga und trat in die Stube, wo er Sesshomaru schon erblickte. »Hey alter Köter, was ist so wichtig, dass Kagome und ich unser Date abbrechen mussten?« Das Mädchen sah an Sesshomaru vorbei, direkt in Kougas Gesicht. Sie wurde ganz blass uns sprang im nächsten Moment von Sesshomarus Schoß und rannte panisch weg. Sie versteckte sich unter dem Tisch, ihr Herz hämmerte. Sesshomaru wurde wütend, sprang auf und sah zu Kouga: »Verpiss dich.« »und wenn nicht?« »Vergiss nicht, dass ich über dir stehe. Das Mädchen ist schon verängstigt, du machst ihr Angst!« »Red keinen Quatsch!«, knurrte Kouga und ging zum Tisch, wo er mit Schwung runterschaute, »Hey du, komm da raus!« Er zeigte die Zähne, was das Mädchen noch mehr Angst machte. Sie wimmerte und drängte sich in eine Ecke. Sesshomaru knurrte, schritt hin, packte Kouga am Kragen und schleuderte ihn zur Seite: »Geh, bevor ich vergesse, dass du was mit meiner Schwester hast!« Kouga knurrte, doch bevor sie sich prügeln konnte, kam Kagome herein, sie hatte noch ihre Jacke ausgezogen. Es dauerte kurz, bevor sie das kleine Mädchen unter dem Tisch entdeckte, ihren wütenden Bruder und Kouga, der sich aufplusterte. »Was ist hier los?« »Dein dummer Freund hat dem Kind Angst gemacht, dass ich vor den Mauern gefunden habe. Wirf ihn raus oder ich töte ihn!« Kagome schluckte: »Kouga, geh bitte.« »Das ist nicht dein Ernst, Kagome!«, fluchte er und riss sich von Sesshomaru los, bevor er zum Tisch stürzte und das Kind an ihren Lumpen hochhob. »Er benutzt sie doch nur, um mich los zu werden!« Das reichte Sesshomaru. Mit einem Satz stürzte er vor und riss dem Wolf den Arm aus, an dem er das kleine Mädchen festhielt. Er presste sie an seine Brust und sprang zurück, während der Wolf fluchend zu ihm sah. Sesshomaru löste den Arm von ihren Kragen und warf ihn ihm zu. »Meine letzte Warnung. Dein Arm kommt zurück, aber nicht dein Herz.« Kouga fluchte und Kagome rannte auf ihn zu. Er glaubte, sie würde ihm beistehen, aber nein. Sie hob die Hand und pfefferte ihm eine. Sie war selbst eine Waise und Sesshomaru hatte genug von draußen erzählt. Auch sah sie die Sorge in den Augen ihres Bruders: »Vollidiot! Raus mit dir! Glaubst du wirklich, Sesshomaru schleppt ein Kind an um dich los zu werden? Du bist so ein Egoist! Weißt du, ich will dich nie wiedersehen! Raus! RAUS!« Kouga knurrte, fauchte leise, doch dann ging er, sich den Arm an die Schulter haltend. Die hatten einen an der Waffel. Sie war sowieso langweilig, da sie nicht wirklich was ausprobieren wollte.   Als Kouga den Raum verlassen hatte, sackte Kagome leicht verzweifelt zu Boden und sah zu ihrem Bruder, der sich auch entspannte. Er presste noch immer das jetzt wimmernde Mädchen an die Brust, während er zur Seite sah. »Ich bin zu weit gegangen.« »Nein… wie du schon sagst, er wächst nach…«, schluckte Kagome. Sie wusste, dass da draußen andere Sitten herrschten. »Er hätte sonst auch nicht aufgehört… wer ist sie?« »Ich weiß es nicht, ich habe sie draußen gefunden. Sie hat keine Eltern und ist halb verhungert. Ich wollte dich bitten, ihr Essen zu machen und ihr ein heißes Bad einzulassen. Inu Yasha bringt alte Kleidung von dir.« »Soll sie erstmal hierbleiben?«, fragte seine kleine Schwester nach. Er nickte und sie lächelte. Ihr Bruder hatte ein gutes Herz. Langsam stand sie auf und lächelte, als das Mädchen sich die Augen rieb und kurz zu Kagome blickte. Was sie wohl erlebt hatte? »Danke.« »Kein Problem«, hauchte Kagome und suchte etwas für Pancakes raus. Sie würde dem Mädchen weiches Essen machen, mit viel Kalorien. Es tat ihr etwas weh, dass sie Kouga rausgeworfen hatte, doch es war wohl an der Zeit gewesen, da er sie in letzter Zeit zu immer mehr drängen wollte, was sie nicht mochte. Sie seufzte und briet schon die ersten Pancakes, während ihr Bruder mit dem Mädchen auf dem Schoß am Essenstisch saß und sie einfach nur hielt.   Als Kagome fertig war, stellte sich den Teller vor das Mädchen, das ganz vorsichtig mit ihren Patschhändchen einen Pfannkuchen nach dem nächsten nahm und ihn aß. Sie war wirklich süß. Kagome lächelte zart und setzte sich mit an den Tisch. Erst war das Mädchen vorsichtig und drängte sich dichter an Sesshomaru, doch nach und nach wurde es besser. »Kagome kann gut kochen oder?«, fragte er vorsichtig und sie nickte. »Danach bekommst du ein heißes Bad und dann kannst du schlafen.« Sie nickte noch einmal und Kagome stand auf: »Ich lass etwas ein.« »Danke«, meinte er nur und sah noch zu, wie sie zum Bad verschwand. Es tat ihm etwas leid, dass Kagome mit Kouga Schluss gemacht hatte, doch dieser Kerl war ein Idiot und verdiente sie nicht. Würde er eins seiner Mädchen je wieder anrühren, würde er ihn töten oder aus der Barriere werfen. Der würde schon noch verstehen, wer hier am längeren Hebel saß. Die Kleine sah auf, machte ein kleines Bäuerchen und zwinkerte ein paar Mal. »Keine Angst, keiner tut dir was«, hauchte er und streichelte ihre Wange. Er stand auf und trug sie ins Badezimmer, wo Kagome schon das Wasser eingelassen hatte. »Das Wasser hat genau die richtige Temperatur«, lächelte sie und blickte zu dem Mädchen. »Willst du baden?« Sie nickte und Sesshomaru wollte sie absetzen, doch sie krallte sich nur fest und schüttelte den Kopf. »Möchtest du nicht mit Kagome…« Herzerwärmend war der Blick des Mädchens, dass sich weiter festkrallte. »Anscheinend will sie bei dir bleiben. Geh mit ihr ruhig baden, sie ist ein kleines Kind, das geht noch«, murmelte Kagome. »Wir haben auch als Kinder oft zusammen gebadet, weißt du noch?« »Ja…«, hauchte er und nickte, bevor er sie absetzte. »Wir baden zusammen, keine Sorge.« Sie nickte, während er sie behutsam auszog. Ihr ganzer Körper war dreckig. Normal wuschen sie sich vor dem Baden, doch ahnte er, dass sie erstmal einweichen müsste, damit es abging. Er schmunzelte, bevor er aufstand und schon sein Kimono aus der Hakama zog und auf die Seite warf. Gerade war er bei der Hose, als ihm auffiel, dass Kagome knallrot die Luft anhielt. Auch er wurde leicht rot: »Würdest du dich umdrehen?« »Äh… ja…«, flüsterte sie. Gesagt getan. Sesshomaru zog sich aus und stieg schnell mit dem Mädchen in die Wanne, welche seine Hand nicht losließ und schnell zu ihm robbte und sich anlehnte. »Du kannst wieder schauen.« Kagome blickte zu ihm und dann zu dem Mädchen, was sich an ihren Retter drängte. »Sie wird wohl auch in meinem Bett schlafen… Nimmst du Inu Yasha gleich die Kleidung ab?« »Kein Problem, nehmt euch Zeit. Ich kümmre mich um den Rest.« Er nickte noch, bevor Kagome das Bad verließ und die Tür schloss. Ob sie wohl länger bleiben würde? Wäre sie dann so etwas wie eine kleine Schwester? Sie lächelte leicht und ging schon zur Tür, als sie läutete: »Da bist du ja, Inu Yasha!« »Warum braucht ihr deine Kinderkleidung?«, fragte er verwirrt und hob eine Augenbraue, bevor er den Raum betrat und zu einem Blutfleck in der Küche sah. »Kougas Blut.« »Sesshomaru hat ein Kind aufgelesen und Kouga hat ihr Angst gemacht. Als er es zu weit trieb, hat er ihm den Arm ausgerissen.« »Wow, er ist echt reizbar, seit du mit Kouga zusammen bist. Da konnte er seinem Frust endlich Luft machen.« Kagome sah ihn verwirrt an. »Mochte er ihn nicht?« »Ne, nie. Aber das liegt wohl schon daran, dass wir den Geruch der anderen Rasse nicht abkönnen. Aber wieso mochte? Er ist nicht tot oder?« »Nein, aber ich hab Schluss gemacht…« Inu Yasha hob eine Braue, bevor er innerlich grinste. Endlich. »Besser so, aber das Kind…« »Sesshomaru badet mit ihr.« »Verstehe«, hauchte er und sah die Kleidung an, die er in einer Tasche mitgebracht hatte, bevor er sie Kagome reichte. »Bleibt sie erstmal?« »Ja, so wie ich bei euch blieb. Sie vertraut Sesshomaru sehr. Solange es sich nicht ändert, wird er sie nicht in eine andere Familie geben.« »Dann seid ihr jetzt Mutter, Vater und Kind?« Sie wurde rot und schüttelte sich. »Ich bin, wenn überhaupt die Tante, Kagura ist doch mit Sesshomaru zusammen.« Inu Yasha seufzte. »Ich glaube kaum, dass sie auf Kinder steht.« Er zuckte mit den Schultern und betete ein wenig, dass Kagura die Lust verlor, wo Sesshomaru schon wieder diesen Schwesterkomplex entwickelte. »Aber egal, ich will euch nicht aufhalten, Kikyou wartet.« »Verstehe.« Kagome umarmte ihren Bruder noch, bevor der sich schon wieder auf den Weg machte und sie ins Bad ging und Kleidung hinlegte. Sesshomaru blickte sie ein wenig verträumt an, während das Kind anscheinend döste. »Schläft sie?«, fragte Kagome und trat langsam an die Wanne heran, darauf achtend, ihren Bruder nicht zu sehr anzustarren. »Ja, sie ist eingeschlafen… Ich weiß nicht, ob ich sie wecken soll.« »Lass sie schlafen. Ist vielleicht besser so. Ein wenig sauberer ist sie ja schon«, verlautete Kagome und holte schon Sesshomarus Handtuch, wie auch eins für die kleine Maus. »Soll ich sie rausheben?« »Warte, ich hebe sie raus.« Kagome nickte und hielt schon das Handtuch hin, als sie knallrot wurde. Sie hatte nicht erwartet, dass Sesshomaru sich mit ihr im Arm erhob, weswegen sie kurz einen Blick auf seinen nackten Körper hatte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Etwas zu lang starrte sie noch hin, bevor sie auf das Mädchen sah, was er ihr reichte. Auch er schien ein wenig gerötet, als ihm der Fehler in seiner Aktion aufgefallen war. Das war nicht seine Absicht gewesen, doch ändern konnte er es nicht. Er legte ihr das Kind in die Arme und sah zu, wie sie das Handtuch um sie schlang, bevor er ihr das andere Handtuch abnahm und um seine Hüfte schwang. »Entschuldige.« »P…passt schon«, stotterte Kagome und hielt sie in den Händen, bevor er das kleine Mädchen trocken tupfte. Sesshomaru half ihr, der Kleinen Schlafsachen anzuziehen, bevor auch er das Mädchen Kagome abnahm. Vorsichtig brachte er sie in sein Schlafzimmer und legte es auf sein Bett, während Kagome ihm folgte. »Könntest du bei ihr bleiben, bis ich mich angezogen habe?« »Natürlich.« Kagome setzte sich ans Bett und streichelte das Mädchen, welches sich sofort einkuschelte. Sie war wirklich niedlich mit ihren schwarz braunen Haaren. Sie hatte einen rosa, flauschigen Schlafanzug an. Einer ihrer Lieblingsschlafanzüge in ihrer Kindheit. Er hatte eine Kapuze mit kleinen Hundeöhrchen, die sie immer gern aufgesetzt hatte. »Fertig.« Sie blickte auf. Sesshomaru trug selten zu seinen Schlafanzughosen noch ein Oberteil, da ihm meist zu warm war, doch wegen dem Kind würde er es erstmal tun. Man sollte keine falschen Gedanken bekommen. »Soll ich auch hier schlafen?« »Wie?«, fragte er verwirrt, während Kagome ein wenig traurig zur Seite blickte. »Ich… vielleicht mag sie mich dann und… ich… also… ich… will irgendwie nicht allein sein.« Er roch die herannahenden Tränen. Die Trennung machte ihr bestimmt zu schaffen. »Gerne«, meinte Sesshomaru und ging zum Bett. Kagome verschwand schnell, zog sich einen Schlafanzug an und kam zurück, bevor sie zu ihm ins große Bett schlüpfte. Sie war froh, hier liegen zu dürfen. Ein wenig hatte ihr Kouga Angst gemacht. Wer wusste, ob er wiederkäme, wenn sie nicht aufpasste.     Sie kuschelten sich danach alle unter die Decke. Sesshomaru legte sein Arm aufs Kissen. Die kleine Waise schmiegte sich an seine Brust und drängte sich dicht dran, während Kagome sich auf seinen Arm kuschelte und einen Arm um das Mädchen legte. Zum Schluss drehte er sich und umarmte beide: »Es tut mir leid, Kagome, dass wegen mir…« »Nein, schon gut, es ist wirklich gut so. Sie ist sowieso erstmal wichtiger«, lächelte Kagome liebevoll und schmiegte sich eng an. Sie hatte es sowieso vermisst, sich an ihn zu kuscheln. Viel zu oft hatte sich Kouga beschwert, dass sie morgens nach Hund roch, obwohl sie doch gar nicht mit ihm kuschelte. Er hatte ihr nie geglaubt und sie dann immer angemacht, doch jetzt würde sie sich keine Sorgen mehr machen brauchen und könnte öfters bei ihm liegen, außer seine Freundin machte ärger, doch, dass war ihr egal. »Schlaft gut, ihr zwei.« »Das gebe ich gerne zurück. Gute Nacht!« Er lächelte, beugte sich rüber und gab Kagome einen Kuss auf die Stirn. Sie wurde rot. »So gefällst du mir besser.« »Danke, du bist der beste«, kicherte sie noch, bevor sie die Augen schloss und langsam einschlief. Mutter, Vater und Kind, klang schon niedlich in ihren Ohren. Ob es so gewesen wäre, wenn sie ein Paar geworden wären? Mit ihm hätte sie sich wohl auch Kinder vorstellen können, aber nur mit ihm. Sie wollte immer an seiner Seite sein, wenn nicht als seine Frau, dann als seine Kameradin. Nicht nur er würde sie auf dem Schlachtfeld schützen, auch sie ihn. Das nahm sie sich vor und jetzt hätten sie noch einen Grund mehr, immer wieder nach Hause zu kommen, wo ein kleines Mädchen zwischen ihnen schlief. Wer wusste, ob es vielleicht doch noch eine gemeinsame Zukunft für sie gäbe. Kapitel 16: Schmetterlinge im Bauch ----------------------------------- Der Sommer brach herein. Das kleine Mädchen hatte endlich ihre ersten Wörter gesprochen, sodass sie erfuhren, dass sie Rin hieß. Ihre Eltern waren von Wolfsdämonen getötet worden, wodurch sich die Angst vor Kouga im Nachhinein aufklärte. Zusätzlich hatte sich einiges geändert. Kagura hatte bald mit Sesshomaru Schluss gemacht. Anscheinend hatte sie wie Kouga ein Eifersuchtsproblem, sodass die beiden Singles zusammen mit einem kleinen Mädchen lebten. Immer wieder holte Kagome bei ihrer Mutter Informationen ein, wie sie sich um das Kind kümmern müsste, wenn mal dies oder das geschah. Kagome hätte nie geahnt, dass Mutter sein, so schwer war. Rin ging jetzt auch zur Schule, doch hatte es einiges benötigt, damit sie Mut fasste.   »Kagome?«, fragte das kleine Mädchen, welches in ihrem Schlafanzug am Tisch saß. »Was möchtest du denn, Rin?« »Können wir schwimmen gehen? Oma Izayoi hat mir einen schicken Badeanzug gekauft!« Kagome grinste. Stimmte ja, Izayoi hatte einen wirklich schönen gekauft. »Da ich Ferien und Sesshomaru Urlaub hat, gerne.« Sie grinste und nickte schnell, während Kagome dem Mädchen Pancakes auf den Tisch stellte mit ein wenig Honig. »Aber iss erstmal, ich wecke Sesshomaru, ich glaube er hat seinen Wecker überhört.« Rin nickte: »Du musst ihn bestimmt wie Dornröschen wachküssen!« Kagome wurde rot und schüttelte schnell den Kopf, egal wie niedlich es klang. »Warum sollte ich ihn küssen, das machen nur Liebespaare. Du weißt, der Prinz heiratet danach die Prinzessin.« »Das könnt ihr doch auch, dann könnt ihr mich adoptieren und ich wäre offiziell euer Kind!«, kicherte sie begeistert und grinste breit, sodass Kagome kurz über ihre Füße stolperte. »Ah… du… ich… wir sind Geschwister…« »Oma Izayoi sagt, das seid ihr nicht und dass ihr bestimmt tolle Eltern wäret.« Kagome ließ den Kopf sinken und seufzte. Das dachte ihre Mutter also? Warum nur? Und Rin auch? »Das geht nicht so einfach…« »Wieso, ich dachte, wenn du ihn wach küsst, dass ihr heiraten müsst.« »Ah… nur wenn ich ihn küsse, wenn nicht, dann nicht!« Rin schmollte, während Kagome schnell nach oben lief. Warum musste sie nur immer so etwas erzählen? Es war nicht das erste Mal… Leise schlich sie in Sesshomarus Zimmer, um ihn zu wecken. Er lag wirklich noch im Bett. Natürlich hatte er es sich auch verdient nach dem ganzen Gekämpfte. Kurzerhand setzte sie sich aufs Bett und sah auf sein Gesicht, welches so ruhig und sanft schien. Wie ein schlafender Prinz. Sie wurde ein wenig rot. Seine Lippen glänzten leicht und waren so weich, sodass sie es sich nicht nehmen konnte und sich leicht verträumt über ihn beugte. Schnell hielt sie ihr Haar zurück, um ihn nicht zu wecken. Wie sehr hätte sie sich gewünscht, dass der erste Kuss von ihm gewesen war, doch das waren Hirngespinste. »Aufstehen, Sesshomaru«, hauchte sie zart auf seine Lippen. Er stöhnte leicht und drehte sich. Sie wollte noch ausweichen, doch seine Hand zog sie mit. Da rollten sie, bis er auf einmal auf ihr lag und sein Gesicht in ihre Halsbeuge presste. Kagome keuchte, als sein ganzes Körpergewicht auf ihren zierlichen Körper lastete. Er war schwer und sie spürte seine Morgenlatte, wie sie an einer viel zu intimen Zone sich gegen ihr weiches Fleisch presste. Kagome wimmerte, während er sich weiterbewegte. Sein Gesicht drehte sich, bis seine Lippen an ihren Hals lagen und leicht daran nippten. Seine Zähne kratzten über ihre Haut, sodass Kagomes ganzer Körper kribbelte. »Sesshomaru, aufwachen…«, wimmerte sie weiter, während er sein Körpergewicht wieder änderte. Sein Atem veränderte sich und er schien die Beine an ihren Seiten aufzustellen. Auch sein Oberkörper bewegte sich hoch, bis seine Unterarme sich neben ihren Kopf aufs Kissen stützen und sein Gesicht dicht über ihren waren. Schlaftrunken öffnete er die Augen, blickte der jungen Frau ins Gesicht. »Mhmm…«, hauchte er und beugte sich näher über ihr Gesicht. Sie wollte noch etwas sagen, als er sie plötzlich küsste. Kagome erstarrte und auch Sesshomaru schien zu begreifen, dass es sich nicht um einen Traum handelte, wie erst vermutete. »K…kagome?«, fragte er überrascht und ließ von ihr ab. Sie keuchte und war knallrot. Was hatte er nur getan? Geschwind war er von ihr und musste sein Gleichgewicht finden: »Entschuldige, ich habe geträumt…« »Ich…ich…ja… alles gut…«, zitterte Kagome, bevor sie sich vom Bett schwang und zur Tür rannte. »Zieh dich an, Rin will gerne schwimmen gehen! Beeil dich!« Danach war sie weg und er blieb etwas neben der Spur zurück. Verdammt, was hatte er wieder angestellt? Im Halbschlaf hatte er Kagome geküsst, die geschockt davongerannt war. Die Abweisung schmerzte, doch wie sollte man auch sonst reagieren, wenn der Bruder über einen herfiel. Seufzend griff er sich eine Hose und ein Shirt, bevor er runter ging, wo Rin begeistert frühstückte und Kagome knallrot am Herd stand. »Guten Morgen Rin.« »Morgen!«, kicherte sie. »Hat Kagome dich wachgeküsst?« »Was?«, fragte er verwirrt und sah zu Kagome, die zusammenzuckte. »Naja, wenn sich Prinz und Prinzessin küssen, müssen sie heiraten und dann könnt ihr mich offiziell adoptieren!« Er erstarrte und schielte zu seiner Schwester, bevor er wieder zu Rin sah und ihr über den Kopf streichelte. »Da gehört mehr als ein Kuss dazu. Weißt du, wir sind als Geschwister aufgewachsen und so lieben wir uns auch. Ein Liebespaar ist anders.« »Und wie?«, fragte sie neugierig, während Kagome traurig wurde. »Nun…«, fing er an und kratzte sich an der Wange. Er konnte ihr nicht sagen, das Paare Sex hatten und Kinder zeugten, doch stimmt, was unterschied ihre Beziehung sonst davon? »wenn man jemanden liebt, hat man Schmetterlinge im Bauch.« »Wie kommen die denn da hin?« »Hn…«, fing er an und blickte hilfesuchend zu Kagome, die leicht deprimiert dreinschaute. Was war jetzt los? Er musste sich später unbedingt entschuldigen, auch wenn sein Herz etwas anderes wollte. »Naja…« Er berührte ihren kleinen Bauch und sah noch einmal traurig zu Kagome, »Das sind Liebesschmetterlinge. Sie entstehen aus warmen und schönen Gefühlen und wenn sie groß sind und du jemanden ganz doll liebhast, flattern sie heraus und färben deine Welt in wunderschöne Farben ein, wie in einem Märchen.« Sie zwinkerte und auch Kagome schielte überrascht zu Sesshomaru. Was war das denn bitte für eine Erklärung? Doch dem Mädchen reichte es. Sie hielt ihren Bauch ganz fest: »So wie bei mir? Ich freue mich auch ganz dolle, bei euch zu sein, alles ist so schön und ich will immer bei euch sein, weil ich euch ganz dolle Liebe!« Er streichelte ihren Kopf: »Wenn du später deinen Prinzen findest, kribbelt es sogar noch viel mehr und schenkt dir ein wunderschönes Lächeln.« »Echt? Hoffentlich finde ich bald meinen Prinzen!«, kicherte sie und löste sich, bevor sie zu Kagome rannte und diese zu sich runter zerrte. »Was ist denn?« Rin legte ihren Kopf an Kagomes Bauch und lauschte. »Was machst du da?« »Ich lausche, ob da Schmetterlinge sind!«, kicherte sie. Kagome musste lachen. Auch wenn das mit dem Kuss zu viel war, fand sie Rin zuckersüß. Ihr Bauch vibrierte vom ganzen Lachen, sodass Rin auch beim Lachen einstimmte. »Ich höre ganz viele! Also bist du verliebt!« Kagome sah knallrot zu Sesshomaru, der kurz ihren Blick erwiderte, bevor er sich seine Tasse Kaffee schnappte, die Kagome für ihn vorbereitet hatte. Geschwind hatte er das Zimmer verlassen, innerlich fluchend. Wie sollte das nur weiter gehen? Sollte er es ihr vielleicht doch sagen?   »Warum ist er weggelaufen?« »Also… Rin… ich… naja…«, fing Kagome an zu stottern und drückte die kleine Rin an sich. »es ist kompliziert…«, murmelte sie und wuschelte sie, bevor sie noch einmal Sesshomaru nachsah. Auch Rin folgte ihrem Blick und seufzte innerlich. Sie wusste, dass sich die beiden mochten, sie würde noch schaffen, dass sie sie adoptierten und immer zusammenblieben, bestimmt! Das nahm sich zumindest die kleine Rin vor, denn sie liebte ihre Mama und ihren Papa. Auch ihr Onkel bezeichnete sie als ihre Mama und Papa, aber warum verstanden das Mama und Papa nicht? Ob sie wohl ihren Onkel fragen sollte, ob er ihr helfen könnte?   Später waren sie dann zum Schwimmen gefahren. Rin trug einen gelben Badeanzug mit Sonnenblumen darauf, während Kagome einen türkisenen Bikini trug, der fast schon zu viel von ihren Körper präsentierte, doch das konnte sie sich erlauben, wo sie jeden Tag trainierte und kein Fett mehr zu viel hatte. Alles saß an der rechten Stelle. Sesshomaru hingegen trug eine lockere weiße Badeshorts und hatte sein Haar zusammengebunden. Es war ein Freibad, wo sie sich auf ein großes Handtuch gesetzt hatten. Gerade schmierte Kagome die kleine Rin mit Sonnenschutzmilch ein, damit sie sich auch keinen Sonnenbrand holte. »So, jetzt kannst du gleich schwimmen gehen.« »Aber du musst doch auch noch!«, lächelte Rin und deutete auf Kagomes helle Haut. Sie hatte Recht. »Magst du mich einreiben?« »Mhmm…. Nein… ich komm doch gar nicht dran!« »Rin-chan, du bist ja hier!« Rin drehte sich um. Das passte sich ja: »Ich komm gleich wieder, das sind Freunde aus der Schule!« Schon war sie weg und ließ Kagome mit der Sonnenmilchflasche stehen. Das war nicht ihr Ernst oder? Kagome schluckte und fing an sich die Brust einzuschmieren, doch an den Rücken käme sie nicht ran. »Sesshomaru… also, würdest du mich einreiben?« Er nickte und kniete sich hinter sie, bevor er ihr die Milch abnahm, sich etwas auf die Hand tat und warm rieb. Sanft strich er die Creme auf ihren Rücken. Erst hatte Kagome es nicht für schlimm gehalten, bis sie seine Hände auf ihrer nackten Haut spürte und rot wurde. Wieso tat es nur so gut? »Ah…«, seufzte sie, als er anfing zu kneten. »Du musst nicht… mhmm…« »Du bist ganz verspannt«, flüsterte er und massierte ihren Nacken. »Es tut mir leid wegen vorhin, glaub mir, ich wollte dich nicht verletzten…« »Du hast mich nicht verletzt…«, murmelte sie leise und entspannte sich etwas. »Ich war einfach… überrascht… Rin hatte gesagt, ich solle dich wach küssen, damit wir heiraten und sie adoptieren und… dann küsst du mich plötzlich.« Sesshomaru hielt inne, bevor er seine Arme um ihren Hals schlang und sie nach hinten an seine Brust zog. Er sah in ihr Gesicht und hob eine Augenbraue: »Woher hat sie die Flausen? Bist du deswegen weggelaufen?« »Ja… bin ich… es war mir peinlich…« »Dabei habe ich dich geküsst.« »und mich aufs Bett gezogen und dich auf mich gelegt«, erzählte sie ihm seufzend. »Du schlafwandelst…« »Du doch auch«, hauchte er an ihr Ohr. »Weißt du, dass du immer noch manchmal nachts in mein Bett kommst und dich an mich kuschelst?« Sie wurde rot und schluckte, während er ein wenig Milch von ihrer Brust strich. »Wirklich?« »Ja, doch es stört mich nicht, ich mag es, wenn du bei mir liegst.« »Das erklärt wohl auch, dass Kouga immer meckerte, ich würde nach Hund stinken, doch wie kam ich in mein Bett?« »Ich habe dich jedes Mal wieder morgens hineingelegt.« Sie lächelte unschuldig. »Gut, dass es nicht passierte, während Kagura bei dir geschlafen hat.« Sesshomaru sah sie verwirrt an, bevor er ihr Gesicht zu sich drehte, um ihr zu beweisen, dass er die Wahrheit sagte: »Kagura hat nie übernachtet, sie war nur eine Freundin mit gewissen Vorzügen.« »W…Was?«, fragte sie überrascht. »Dann… ist sie nicht deine erste Liebe gewesen?« »Nein.« Sie seufzte und lehnte sich an. »Kouga war auch nicht meine erste große Liebe… ich bereue manchmal, ihn als erstes geküsst zu haben.« Sesshomaru lächelte und küsste ihre Stirn: »Hast du nicht, weißt du noch, als du 16 geworden bist?« »Inu Yasha hat es mir erzählt… es ist so peinlich, ich habe mit deinem… Penis gekuschelt…« Er seufzte: »Er hat es dir erzählt? Ja… aber vorher hast du mich geküsst.« Sie riss die Augen auf, wollte gerade was sagen, als ein Schatten über ihnen auftauchte: »Da seid ihr ja!« Die beiden stoben auseinander, als ihr Vater sich neben ihnen niederließ. Auch ihre Mutter kam und sah die beiden entschuldigend an. Touga hatte immer ein Talent, zum falschen Moment hineinzuplatzen. »Touga, Liebling, vielleicht sollten wir den Kindern mehr Freiraum lassen.« »Wieso denn?«, fragte er und sah Sesshomaru an. Er schnappte sich die Milch. »Junge, du bekommst noch einen Sonnenbrand, komm her!« Er packte seinen Sohn und spritzte ihn mit Sonnenmilch voll. Izayoi versank im Boden, während Kagome schnell reißausnahm, bevor sie drankam. Sesshomaru knurrte und fletschte die Zähne, als Kikyou sich neben Izayoi setzte und alle mit einem Nicken begrüßte. Kagome wunderte sich nur, wo Inu Yasha war, als er auftauchte, mit der kleinen Rin auf seinen Schultern. »Brüderchen!«, kicherte sie und rannte zu ihm. Inu Yasha schmunzelte, während Rin auf einmal genervt zu der Familie sah. »Onkel, wir hatten sie fast!« »Da hast du Recht…«, brummte er und wuschelte seine Schwester. »Heißer Bikini, Frag mich nicht, wo er herkommt… Paps wollte heute eigentlich arbeiten, bis er hörte, wir gehen schwimmen. Er meinte ein Familienausflug täte uns allen gut.« Kagome seufzte leise, während Inu Yasha ihr zuzwinkerte: »Der Tag ist noch jung.« »Genau und dann hat sie ganz große Schmetterlinge im Bauch!«, kicherte Rin und zupfte an Inu Yasha Ohren. »Schmetterlinge?«, fragte Inu Yasha und sah hoch. »Ja, kleine sind schon da, ich hab sie gehört!« Inu Yashas Gesicht entgleiste: »Bist du schwanger? Von Sesshomaru oder Kouga?« Kagome kippte fast um, bevor sie die Fäuste in die Seite stemmte: »Sehe ich so aus? Ich bin nicht schwanger! Und was heißt hier von Sesshomaru oder Kouga? Nur damit du es weißt, ich habe…« Rin starrte sie nachdenklich an, was Kagome stoppen ließ. Wenn sie ihr das noch heute erklären müsste, würde sie tot umkippen. »Wird man schwanger, wenn man sich doll liebhat? Sind das die Schmetterlinge? Bin ich auch schwanger?« Inu Yasha erstarrte und sah hilfesuchend zu Kagome, die schief lächelte: »Ähh…« »Ähh…«, machte Inu Yasha weiter, bevor sie mit Rin zur Decke gingen und Inu Yasha Rin vor Touga absetzte. Sesshomaru nutzte die Gunst der Stunde und sprang auf, die beiden Fragend anblickend. »Sesshomaru, lauf! Kagome hat ein falsches Thema angesprochen.« »Welches?«, fragte er noch, als er Rin schon hinter sich hörte. »Opa Touga, Oma Izayoi, wird man von Schmetterlingen Schwanger?« Touga erstarrte, während Izayoi ihre drei Kinder ansah. Auch Sesshomaru schluckte. Was hatten sie nur wieder angestellt? »Rin, du kannst Opa und Oma alles fragen«, meinte Inu Yasha und grinste. »Oma war schon zweimal schwanger!« Rin nickte, während Inu Yasha sich Kikyou krallte und Kagome Sesshomaru. Sie liefen, bis sie am Wasser ankamen und Kikyou eine Augenbraue hob: »Kindisch.« »Kagome, wieso kam sie mit schwanger an?« »Sie erzählte Inu Yasha, dass sie Schmetterlinge in meinem Bauch gehört hat und er hat gefragt, ob ich von Kouga oder dir Schwanger bin!« »WIE?«, fluchte Sesshomaru und sah böse zu Inu Yasha. »Das kannst du doch nicht sagen!« »Da hat Sesshomaru Recht. Aber Kagome, ich wusste gar nicht, dass du jetzt schon mit deinem Bruder schläfst, um dich vor dem Dienst zu drücken.« Kikyou sah sie gehässig an. »Will ich gar nicht und ich schlafe nicht mit Sesshomaru! Ich habe auch nie vorgehabt, mich vor dem Dienst zu drücken, im Gegensatz zu dir! Du bist doch nur so pissig, weil es nicht klappt!«, schimpfte Kagome. Keine Sekunde später, ohrfeigte Kikyou sie, bevor ihrer älteren Schwester Tränen über die Wange liefen. »Miststück! Du hast leicht Reden, du kannst zumindest schwanger werden!« Kikyou rannte heulend weg, Inu Yasha folgte ihr sofort, doch sah er Kagome erst noch böse an. Was war jetzt los? »was?« Sesshomaru schnappte Kagomes Hand und zog sie an eine ruhige Stelle, wo die anderen sie nicht beobachteten: »Ich weiß es erst seit kurzem von Inu Yasha, Kikyou kann keine Kinder bekommen.« »Wie?« Sie riss die Augen auf. Das hatte sie nicht gewusst. »Durch ihre ganzen Kinderkrankheiten, ist sie unfruchtbar.« »Da bin ich echt in ein Fettnäpfchen getreten oder?« Er nickte, während sich Kagome ins Gras fallen ließ. Sesshomaru kniete sich neben sie: »Du wusstest es nicht. Inu Yasha wollte dich damit nicht belasten…« Sie nickte und lehnte sich leicht an ihn. »Ich mach alles kaputt…« »Red nicht so einen Unsinn.« »Ohne mich wärst du besser dran.« »Ohne dich, währe ich bestimmt schon durchgedreht«, flüsterte er und streichelte ihre Wange, bevor er aufstand und ihre Hand nahm. Langsam zog er sie zum Beckenrand, bevor er einen Arm um sie legte. »Halt die Luft an.« Im nächsten Moment sprang er mit ihr hinein. Geschockt krallte sie sich an ihn. »Ahh!«, fluchte sie. Es war unorthodox, doch er wusste, wie man sie schnell ablenken konnte: »Geht es dir besser?« »Ja…«, seufzte sie noch, bevor sie ihm tief in die Augen blickte. Seine goldenen Augen glänzten leicht in der Sonne, bevor er sich zu ihr runter beugte und seine Lippen auf ihre presste. Erst war sie überrascht und wollte sich lösen, doch dann spürte sie seine Arme. Kurz löste er sich und sah sie fragend an. »Sag es mir, wenn du es nicht willst.« »Warum, küsst du mich aus Mitleid?« Er hob ihr Kinn an, sodass sie ihm tief in die Augen sehen konnte: »Das würde ich nie tun… Weißt du…« »Was?«, fragte sie, während ihr Herz immer lauter schlug. Liebte er sie etwa? Konnte das sein? »Kagome, ich habe Schmetterlinge im Bauch«, brummte er und kam ihren Lippen wieder näher. »Schon immer waren sie da und jetzt sind sie so groß, dass sie mich noch zerfetzen, wenn ich sie nicht rauslasse.« Sie wurde purpurrot bei seiner Ansage. »Ich… heißt das… du liebst mich?« »Wie eine Freundin, nicht Schwester. Wenn du es aber nicht willst…« Sie hechtete vor und presste ihre Lippen auf seine. Schnell schlang sie die Arme um seinen Kopf und hielt ihn. Ihre Lippen öffneten sich und er nutzte die Gelegenheit, sie mit einem Zungenkuss gefangen zu nehmen. Es fühlte sich so gut an… Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit keuchend lösten, schreckten sie auf, als sie Geklatsche vernahmen. Ein kurzer Blick zeigte ihnen ihre ganze Familie. Kikyou schien sich etwas beruhigt zu haben, während Inu Yasha jodelte: »Endlich haben sie es getan!« »Bekommen Mama und Papa jetzt ein Kind?« Alle zuckten ein wenig zusammen, während Kagome und Sesshomaru das Gesicht verzogen. Das konnte noch was werden, doch zumindest waren sie einen Schritt weitergekommen und hatten sich ihre Liebe gestanden, doch konnte sie auch bestehen? Kapitel 17: Verlorene Wünsche ----------------------------- Eine ganze Woche verging, in der … nichts passierte. Kagome seufzte. Sesshomaru musste wieder los und sie beide hatten nach dem Kuss im Schwimmbad nichts weiter getan. Das konnte nicht wahr sein oder? Da gestand er ihr seine Liebe und sie ihm und dann… »Kagome, ich muss los«, hauchte Sesshomaru plötzlich über ihr. Kagome wurde knallrot und schielte zur Seite, während er sich neben sie aufs Bett gesetzt hatte. »Was hast du?« »Ich… hab es mir anders vorgestellt…«, brummte sie. Sesshomaru lächelte leicht und schwang sich aufs Bett, sodass seine Beine neben ihrer Hüfte waren. Er legte sich über sie, legte seine Unterarme aufs Kopfkissen uns sah ihr ins Gesicht, bevor er sich einfach runterbeugte und sie küsste. Kagome keuchte. Er drückte mit seiner Zunge gegen ihre Lippen, bis sie diese öffnete und ihn ein ließ. Ihre Arme schlossen sich um seinen Hals, während er sie immer weiter küsste und nicht verhindern konnte, dass er hart wurde. Er löste sich und sah ihr tief in die blauen Augen: »Besser?« »Ja…«, seufzte sie schon glücklicher. »Weißt du… ich meine… Kikyou und Inu Yasha und du und Kagura damals…also… und ich und Kouga...« »Kagome, wir sind nicht die. Des Weiteren sind wir nicht allein«, brummte er und knabberte an ihren Hals. Er hatte doch selbst Lust, doch… er schielte ein wenig zur Tür, in der die kleine Rin mit einem großen Kuschelhund stand. »Vielleicht übernachtete sie ja mal bei Izayoi, sie würde sich sowieso freuen.« Kagome nickte und streichelte sein Haar: »Wir sind wohl wie eine Familie oder?« »Das sind wir und Kagome, Sex ist nicht alles im Leben.« Sie wurde rot und nickte, während Rin schon langsam zu Kagome ins Bett krabbelte: »Gehst du wieder da raus?« »Ja, Rin. Ihr beide geht dafür aber heute zum Sommerfest und ich komme später nach.« »Juchuh! Dann schauen wir das Feuerwerk an?«, sie freute sich, während Kagome tief durchatmete. Es war ihr ein wenig peinlich, dass Rin neben ihnen lag. Ganz verständlich ließ Sesshomaru die Finger von Kagome. Es war nicht, weil er sie nicht so sehr liebte, sondern weil Rin immer da war, wo er war. Wie ein Schatten. Selten hatten sie länger Zeit für sich. »Sesshomaru?«, fragte Kagome leise. Er horchte auf und sah sie interessiert an. »Könnten wir uns ein großes Bett besorgen? Wo wir alle richtig gut reinpassen, damit ich bei dir liegen kann?« »Das sollte gehen, auch wenn ich gut auch mit dem kleinen klarkam«, brummte er und küsste sie noch einmal, bevor er Rin auf die Stirn küsste. »Seid brav, solange ich arbeite.« »Ja!«, antworteten sie im Chor, bevor Sesshomaru schon vom Bett runter war und los ging. Kagome vermisste ihn jetzt schon, doch war die Vorfreude auf den Abend noch viel größer. Glücklich zog sie Rin in die Arme, die leise quietschte: »Na, wollen wir noch ein wenig schlafen?« »Ja!!!«, kicherte sie und schmiegte sich an. »Ich hab euch so lieb! Tut mir leid, dass ich euch störe…« »Rin, das hast du falsch verstanden«, hauchte Kagome und zog die Decke über sie beide rüber. »Es ist nur manchmal merkwürdig, dass sich kaum etwas geändert hat…« »Bestimmt, weil ihr vorher auch schon ein Paar wart. Was sollte man anders machen, wo ihr die tollsten Eltern der Welt seid!« »Du bist so süß!«, freute sich Kagome und knuffte sie. »Wir geben uns Mühe…« »Wie im Märchen!« »Ja, wie im Märchen. Alles wird gut!«   Einige Stunden später, als der Abend langsam heranbrach, war Sesshomaru immer noch mit den anderen unterwegs. Sie hatten sich aufteilen müssen, da vermehrte Dämonenauren wahrgenommen wurden. So zog Sesshomaru in die eine und Touga in die andere Richtung mit einigen Männern. Sesshomaru hatte schon oft gute Arbeit geleistet, weswegen Touga ihm vertraute. Er teilte ihm Kikyou zu, die die Dämonen schwächen sollte, während er selbst eine ältere Miko mit sich führte, dessen Kräfte nicht so stark waren. Gerade kamen sie durch eine sehr zerstörte Ecke des ehemaligen Tokyos, als einige Geräusche vernahmen. Sesshomaru dirigierte sie, lauschte und schnupperte, während Kikyou wie so meist weit hinten blieb, da sie nicht als Dämonenfutter enden wollte. Am liebsten wäre sie mit Touga zusammen gegangen, warum musste sie mit ihm, wo er mit Kagome wahrscheinlich schon demnächst fleißig Kinder produzierte. Egal was sie sagte, er würde nicht zulassen, dass sie in den Kampf ging und sie einfach schwängern. Kikyou war wütend und achtete nicht wirklich auf die Umgebung, während die Mannschaft vor ihr sich immer weiter entfernte, bis sie weg waren. Sie blieb stehen und hob die Schultern. »Oh je, ich hab sie verloren. Ist doch sowieso nur eine dumme Übung, hier ist nichts«, zeterte Kikyou. Doch da war etwas, unbemerkt schlich es hinter ihr her. Es war interessant, wie unachtsam sie doch wurden. Vielleicht konnten sie es nutzen. Kikyou, die es nicht bemerkte, ging dann aber doch weiter, als sie Sesshomarus Aura spürte. Sicher war sicher. Währenddessen folgte ihr die Gestalt und kontaktierte die anderen. So eine Miko konnte also doch ganz praktisch sein, da sie die Dämonenaura so gut spürte.   Kurze Zeit später fand Kikyou Sesshomaru und die anderen. »Sind wir fertig?«, murrte sie an Sesshomarus Seite, der sie wütend anstarrte. »Zurück auf deine Position, Kikyou.« »Wieso?«, fragte sie und drehte sich halb. »Hier ist keiner. Du hast doch einen an der Waffel. Wir sollten zurück, du weißt, dass das Fest schon längst angefangen hat.« Er sah leicht wütend zu ihr. »Unsere Arbeit geht vor! Was wäre, wenn sie angreifen!« »Mach dir nicht ins Hemd, die Barriere hält. Hier ist wie gesagt keiner, sonst hätte ich es doch gemerkt.« »Kikyou. Ich habe meinem Bruder versprochen, ein Auge auf dich zu haben, doch das heißt nicht, dass du mit mir hier draußen wie mit einem Idioten umspringen kannst. Hier ist etwas.« »Du spinnst doch!«, fluchte sie und zeigte ihm den Vogel, bevor sie sich umdrehte und in eine Ruine ging. Sesshomaru knurrte, sah zu seinen Kameraden und folgte. Er musste das klären, auch wenn sie es Inu Yasha petzte. »Kikyou, es tut mir leid, dass du hier sein musst, doch solltest du ernster damit umgehen«, schimpfte er. »Ihr könnt später ein Kind adoptieren, wenn es dich so stört.« »Ach wunderbar, dass du auf das Thema kommst. Du schiebst doch Kagome im nächst bestem Moment einen Braten in die Röhre, damit sie nicht hier sein muss!« »Ich akzeptiere ihren Wunsch, dass sie hier sein will. Sie sieht darin einen Nutzen für alle und nicht einen Zwang. Des Weiteren hatten wir noch keinen Sex!« Er war lauter geworden und es hatte wohl die halbe Mannschaft gehört, was ihm sehr peinlich war, während Kikyou ihn überrascht anstarrte: »Ihr habt… nicht? Aber… wieso willst du, dass sie ihr Leben aufgibt?« »Sie gibt ihr Leben nicht auf, sie beschützt uns, was du eigentlich auch tun solltest. Du boykottierst unser Vorhaben. Deine Aufgabe ist, die Gegner zu schwächen und nicht hinten faul rumzusitzen. Des Weiteren hast du dich von der Gruppe entfernt, was Konsequenzen haben wird.« »Nur, wenn du mich verrätst, aber das tust du nicht oder?« Er knurrte. »Warum sollte ich es nicht?« »Weil ich dann strafversetzt werde und eine Strafe bekomme. Das tust du deinem Bruder nicht an oder?« »Du wagst es?«, knurrte er und trat auf sie zu. »Ich werde dich melden, Kikyou. Mir ist es egal, was mein Bruder sagt. Du bringst alle mit deinem dummen Verhalten in Gefahr!« Sie schnaubte. Gerade wollte sie etwas sagen, als Schreie ertönten. Sesshomaru schreckte hoch, roch plötzlich jemanden. Wütend sah er noch zu Kikyou: »Hier war doch jemand! Ich mache dich verantwortlich, wenn jemand stirbt! Kämpfe gefälligst und hilf!« Danach rannte er raus, während Kikyou beleidigt stehen blieb. Sollte er sie verraten, vielleicht sollte sie ihm einen Pfeil in den Rücken jagen, damit er nicht auspacken konnte. Sie hasste ihr Leben. Sesshomaru hingegen kämpfte. Überall kamen Dämonen her, die sie eingekesselt hatten. Gerade wollte er Kikyou einen Befehl zu brüllen, als er bemerken musste, dass sie nicht da war. Knurrend ließ er eine Giftpeitsche erscheinen, drehte sich im Kreis und zerschlug einige Gegner. Auch die anderen kämpften tapfer, doch sie hatten keine Chance. Nicht ohne Kikyou. »Kikyou!«, schrie er dann doch, als sie immer mehr vom Haus weggedrängt wurden, bis die Gegner sich ihnen zuwendeten. Kikyou war noch dort, jetzt könnte sie von hinten angreifen. »JETZT!«, befahl er ein weiteres Mal laut, doch auch diesmal nicht. Er knurrte. So käme er nicht zu ihr, sie waren viel zu stark. Fluchend drehte er sich um: »RÜCKZUG!« Dann rannten sie. Sesshomaru erblickte noch kurz Kikyou, als plötzlich ein Dämon sie packte, und sie vom Erdboden verschwand. Seine Augen weiteten sich, er wollte noch zu ihr, doch er wurde schwer getroffen und wankte zurück. Keuchend ging er in die Knie, als ihm die klaffende Wunde an seiner Brust auffiel, die von oben nach unten ging. »Sesshomaru!«, kam ihm ein Kamerad zur Hilfe und hob ihn an, während noch ein andere kam und sie ihn stützten. »Wir müssen hier weg! Sie hat selbst Schuld!« Danach trugen sie ihn so schnell es ging fort, während Sesshomaru schlecht war. Es war ein Hinterhalt gewesen, doch woher hatten sie… stimmt, Kikyou hatte keine Barriere errichtet, wie sonst auch nicht. Seine Brust schmerzte und dann wurde ihm schwarz vor Augen. Er verlor viel zu schnell Blut und bräuchte dringend einen Arzt.     »Kagome, schau mal!«, kicherte Rin und hielt ihrer Ziehmama einen Anhänger hin. »Der ist schön!« »Da hast du Recht Rin, ein Hund!«, frohlockte Kagome. Sie trug einen weißen Kimono mit rotem Blumenmuster, während Rin einen gelb-orange karierten trug. »Ich kauf ihn dir!« Schnell bezahlte sie und gab ihr den kleinen Hund, an dem eine Kugel hin. Es war ein weißer Hund, der sie daran erinnerte, dass Sesshomaru auch einer war. Was er davon wohl halten würde? Begeistert nahm sie Kagome an der Hand, als Inu Yasha mit Zuckerwatte auftauchte: »Hier, ihr zwei!« Kagome grinste und nahm ihm schon eine ab, wie auch Rin, bevor sie alle drei daran knabberten. »Sesshomaru und Kikyou verpassen noch das Beste, hoffentlich kommen sie bald.« »Oh ja! Weißt du schon, was du dir wünschen wirst?« Inu Yasha nickte und lächelte leicht traurig: »Das Kikyou doch noch schwanger wird. Es gibt da einige Techniken. Kikyou hat in dem Schrein angefragt, wo sie als Kind war.« »Das wäre schön!«, lächelte Kagome und wuschelte Rin den Kopf: »Ich habe ja schon ein Mädchen!« »Rin ist auch toll, sie könnte wirklich deine Tochter sein, nur vom Alter her wäre es schwer!« Kagome nickte, als Inu Yasha plötzlich Rin auf seine Schultern hob. »Lass uns weiter schauen, Kagome. Da es langsam dunkel wird, sollten wir schon einmal einen guten Platz fürs Feuerwerk und die Show suchen, wenn unsere Schätze kommen. Wie läuft es übrigens mit Sesshomaru?« »Nicht anders als sonst…« »Hätte mich auch gewundert, ihr wart schon immer ein Herz und eine Seele. Bestimmt war er schon lange in dich verliebt.« »Naja, ich auch ewig in ihn«, murmelte Kagome leise und wurde rot. »Darum freu ich mich so, dass wir endlich…« »Ihr hättet das schon vor einem Jahr haben können, doch ihr musstet euch ja selbst belügen!« Kagome gab ihren Bruder einen Schlag in die Seite. Sie hatte ganz schön Wumms drauf, sodass Inu Yasha kurz schwankte: »HEY!« Kagome kicherte und ging schnell voran: »Werde ja nicht frech und du weißt… wir waren 16 Jahre lang Geschwister, da ist es nicht so einfach… Geschwister bleibt man immer, auch wenn man streitet, doch sollten wir uns als Paar trennen... dann…« »Kagome, du machst dir einen viel zu großen Kopf!«, seufzte er, als er schon mit ihr die Wiese erreichte, auf der sich einige breit gemacht hatten. Ja, sie beide machten sich viele Gedanken, doch das war gut oder? Genießend setzten sie sich ins Gras und sahen auf in den dunklen Himmel, an dem immer mal wieder Teile der Barriere schillerten. In einem Jahr würden sie wohl auch mit den beiden da draußen sein… »Meinst du, wir werden gute Krieger werden?« »Ich schon, aber du? Ich bin mir da ja nicht so sicher.« »Inu… du bist doof, ich trainiere wie wild!«, wetterte sie und hob ihre Hand, formte die Finger zu einer Pistole und tat so, als ob sie schoss. Er hob eine Augenbraue, während Rin ganz kindisch so tat, als wäre sie getroffen worden. »Mama ist eine tolle Schützin, Onkel!«, erzählte Rin dann begeistert und machte auch die Handbewegung nach. »Wenn ich groß bin, will ich das auch lernen!« Kagome kicherte: »Rin, das musst du nicht.« »Wieso?« »Weil wenn dein Onkel und ich dann an der Reihe sind, werden wir zusammen mit Touga, Sesshomaru und Kikyou alle retten und die Gegner besiegen!« Rin nickte staunend, während Inu Yasha breit grinste: »Da hat sie recht. Vertrau uns, du wirst immer sicher sein.« »Genau!«, meinte sie und sah wieder zum Himmel, nichtsahnend, was gerade außerhalb der Barriere stattgefunden hatte. Gerade begann das Feuerwerk, als Inu Yasha auf einmal sein Handy rausholte und auf das Display stierte. Kagome beobachtete, wie sein Gesicht ganz blass wurde. Er biss sich auf die Unterlippe, leise fluchend und sprang auf. »Was ist?« »Sie wurden angegriffen! Wir müssen sofort hin!« Kagome erschrak und nickte. Schnell stand sie und sie rannten zusammen mit Inu Yasha vom Fest. Inu Yasha hob Kagome auf seine Arme, zusammen mit Rin, bevor er Richtung Außenring loshechtete. Es hatte dringlich geklungen, Sesshomaru war schwer verletzt im Krankenhaus. Wie es ihm und Kikyou ging? Er hatte große Angst und jagte immer schneller über die Dächer. Ihm war es egal, dass er gegen viele Regeln damit verstieß. Wichtiger war, zu ihnen zu kommen.   Als sie endlich am Krankenhaus ankamen, rannten sie zusammen zur Notaufnahme. Touga und Izayoi waren schon da und warteten vorne, doch wo war Kikyou? Inu Yasha sah sich besorgt um. »Wo ist Kikyou? Wurde sie auch verletzt?« Touga seufzte und sah die beiden an, bevor Izayoi aufstand und mit Rin an der Hand raus ging: »Komm mit, die Erwachsenen möchten etwas besprechen.« »Geht es Papa gut?« »Keine Sorge, er wird wieder.« Rin nickte noch, während sie verschwanden und Kagome ahnte, dass etwas nicht stimmte. Ihr Herz schlug wild und heftig. »Was ist mit Sesshomaru?« »Ein Monster hat ihn schwer getroffen, seine Heilung setzt aber schon ein, es könnte aber sein, dass sie Blut benötigen.« Kagome nickte, und sah immer wieder zu dem Schild, das über dem OP Saal leuchtete. »Und Kikyou? Was ist mit ihr?« Ihr Vater seufzte und schloss die Augen: »Sie… ist tot.« »WAS? WAS HEISST DAS?«, wetterte Inu Yasha schon los und stürzte auf seinen Vater zu, den er wütend am Kragen packte. »Sie ist nicht tot!« »Ein Dämon hat sie erwischt…« »Wieso hat Sesshomaru sie nicht gerettet?« »Kikyou hat…« Touga konnte nicht aussprechen, dass die Frau seines Sohnes, alles zu verantworten hatte, weswegen er log. »Sie mussten sich zurückziehen. Kikyou wurde von der Gruppe abgeschnitten.« »Aber Sesshomaru hätte…« »Er könnte sterben. Sesshomaru hatte keine Chance bei so vielen Gegnern!« Inu Yasha bebte, als Tränen über seine Wangen liefen. Kagome schnappte schnell seine Hand: »Sind sie denn sicher, dass Kikyou tot ist? Sie ist doch so stark…« »Sie verschwand. Es gibt keine Spur von ihr…« »ICH WERDE SIE SUCHEN!«, fing Inu Yasha schon an, doch sein Vater sprang auf und packte den Sohn, der ganz durcheinander war. »Red keinen Unsinn, du bleibst hier, mein Sohn!«, schimpfte er. Inu Yasha kämpfte mit ihm, doch am Ende gewann sein Vater und schlug ihm in den Nacken, sodass er ohnmächtig wurde. Besorgt umarmte er ihn und sah zu Kagome. »Es tut mir leid…« Kagome wimmerte leise. Sie hatte Kikyou gehasst, doch dass sie verloren war, schmerzte, machte ihr Angst. Wo war ihr Wunsch geblieben, dass sie zusammen den Gegner besiegten? Weinend umarmte sie ihren Vater, der sie fest an sich drückte. »Es tut mir leid…«, sprach er noch einmal und drückte seine Kinder. Kagome hatte somit ihre einzige Schwester verloren. Er hatte gehört, dass Kikyou sich gegen seinen Sohn gestellt hatte und dieser deswegen abgelenkt war. Hätte er nur früher von den Problemen gewusst, die Kikyou und er hatten. Es war sein Fehler gewesen. Erst als es so ausartete, hatten Sesshomarus Kameraden gesprochen, die ihren Kameraden hoch anpriesen. Hätte er Kikyou vielleicht freistellen sollen? Seine Hand streichelte seine kleine Tochter. Wie konnte er seinen großen Fehler nur wieder gut machen?   Einige Tage später erwachte Sesshomaru endlich. Kagome lag auf seinen Beinen und döste friedlich. Sie hatte sich höllische Sorgen um ihn gemacht und war keinen Schritt von seiner Seite gewichen. Inu Yasha hingegen war kaum zu halten, sodass sein Vater ihn unter Gewahrsam nahm. Sesshomaru öffnete müde die Augen, das Licht brannte, doch er gewöhnte sich schnell dran. Sein ganzer Körper schmerzte. Er war schwer getroffen worden und hatte viel Blut verloren. »Mhmm…«, stöhnte er schmerzerfüllt und sah zu seinem Mädchen herab. Er hob seine Hand, was gar nicht so einfach war und legte sie auf ihren Haaransatz. Da schlief sie, war bei ihm und würde ihn nie im Stich lassen, doch könnte er sie auch beschützen, wenn es darauf ankam? Im Kampf hatte er lernen müssen, dass immer etwas passieren könnte. Was war, wenn er sich mit Kagome auf dem Schlachtfeld stritt oder sie voneinander abgelenkt waren? Er schluckte. Wie sollte er es verkraften, wenn er sie verlor? »Kagome…«, seufzte er besorgt und streichelte sie, bis sie wach wurde und schlaftrunken aufblickte. Ein Lächeln spielte sich auf ihre Lippen: »Endlich bist du wach!« »Kagome… wir können nicht so weiter machen.« »Was?«, fragte sie verwirrt und zwinkerte. Er musste es jetzt tun, bevor er es sich anders überlegte. Kagome wäre nie sicher, wenn er nicht stärker wurde. Seine Gefühle durften ihnen nicht im Weg stehen. »Kagome…« »Was ist los?«, fragte sie und beugte sich dicht an seine Lippen, wollte ihn küssen, doch er drehte sich weg. Sie sah den Schmerz in seinen Augen und schluckte. »Wir können nicht zusammen sein.« Sie fiel aus allen Wolken. »Was heißt das?« »Ich habe heute bemerkt, dass ich schwach bin und mich von meinen Gefühlen ablenken lasse. Kikyou habe ich verloren, doch diesen Fehler werde ich nie wieder begehen.« »Und darum beendest du es?«, zickte sie und packte sein Gesicht, sah ihm tief in die Augen, doch er seufzte nur, bevor seine Augen eiskalt wurden. »Kagome, ich werde dein General sein. Kikyou ist nur tot, weil ich mich nicht durchsetzen konnte, weil sie mich im Griff hatte und meine Gefühle ließen mich unvorsichtig werden, ich stritt mit ihr, als fast alle hätten sterben können!« Kagome schluckte, sie wusste schon vorher, dass Touga gelogen hatte, doch jetzt wusste sie auch warum. »Sesshomaru… ich bin nicht Kikyou, ich werde dir nie wiedersprechen…« »Dann akzeptiere meine Entscheidung. Vorerst sollten wir keine Beziehung führen.« Sie seufzte und ließ die Schultern sinken. »Aber…« »Ka-go-me. Du hast gesagt, du wiedersprichst mir nicht und doch tust du es. Wie soll das auf dem Schlachtfeld sein? Du würdest mir nicht gehorchen, würdest dich in Gefahr bringen!«, sprach er und drehte sein Gesicht weg. »Kagome, es ist aus, jetzt geh und lass mich allein.« Sie schluckte, bevor sie sich traurig wegdrehte. »Wir warten zu Hause auf dich…« »Wo wir dabei sind, zieh besser zu Touga und Izayoi.« »Sesshomaru…«, flüsterte sie leise, bevor sie das Zimmer verließ und an der nächsten Wand weinend zusammensackte. Sesshomaru fraß es in sich rein und sie wusste einfach nicht, was sie tun sollte. Sie würde um ihn kämpfen, vielleicht waren es auch nur das Morphin. Hoffend und betend vergrub sie ihr Gesicht auf den Knien. Sie würde ihm schon beweisen, dass sie stark war und er sich nicht sorgen müsste, denn ihr Herz gehörte nur ihm und sie wusste, dass er sie über alles liebte, sonst würde er das nicht tun. Zeit würde hoffentlich seine Wunden heilen. Kapitel 18: Menschenscheu ------------------------- Ein Viertel Jahr zog ins Land. Kagome wohnte zurzeit bei Touga und Izayoi, wie auch Inu Yasha, der immer noch nicht über Kikyou hinweg war. Sein Herz schmerzte und auch Kagomes, da Sesshomaru sie nicht ranließ. Rin hatte er auch fortschicken wollen, doch diese weigerte sich auch weiterhin. Es war sowieso besser, da die Schule so näher war und er nicht ganz einsam. Heute hätte Sesshomaru auch Geburtstag und Kagome erhoffte sich, ihm so wieder näher kommen zu können. Er trainierte wie ein Verrückter, plante und arbeite. Touga war stolz auf seinen Sohn, doch sorgte er sich sehr um seinen Spross, der aus den Augen verlor, wieso er eigentlich daraus ging. »Kagome, Schatz, gehst du später noch zu Sesshomaru?«, fragte Izayoi lächelnd und kam gerade in die Küche, wo es schrecklich aussah. Sie grinste kopfschüttelnd und beobachtete ihre Ziehtochter, die Sesshomaru einen Schokoladenkuchen gebacken hatte. Er sah wirklich köstlich aus und war klein, verziert mit seinem Alter und anderen schönen Musterungen und Schnörkeln. »Ja, Izayoi, ich hoffe ich bekomm ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus raus…« »Nenn mich doch bitte weiter Mama«, hauchte Izayoi und strich ihr schwarzes Haar zurück, bevor sie ihre Tochter von hinten umarmte und an ihre Brust zog. »Du bist groß geworden, doch auch wenn du nicht meine leibliche Tochter bist, bist du meine Tochter. Sowieso, wenn du später meinen Sohn heiratest.« Kagome wurde rot und lehnte sich an. Sie fühlte sich in letzter Zeit einsam und fürchtete, dass Sesshomaru die Trennung ernst gemeint hatte. Sie hatte ihn immer gesehen, doch jetzt, wo sie hier war, sah sie ihn gar nicht mehr und die Gründe waren ihr auch schnell ausgegangen. Oft hatte sie nach der Schule bei Rin vorbeigeschaut und mit ihr gekocht und Hausaufgaben gemacht, doch Sesshomaru kam meist erst spät heim. Nein er kam erst heim, wenn sie weg war. Rin hatte es ihr berichtet, dass Sesshomaru immer kurz nach ihrem Verschwinden ankam, egal wann sie ging. Sie hatten es sogar schon einmal übertrieben und bis nach Mitternacht durchgemacht. Sesshomaru war nicht erschienen, erst nachdem sie weg war, hatte er sich gezeigt. Er ging ihr aus dem Weg und doch konnte sie nicht aufhören, ihn zu lieben, wo sie sich ihre Gefühle gestanden hatten… doch… ihr Blick ging hoch, als Inu Yasha ins Zimmer kam. Er trug in letzter Zeit komplett zerrissene Kleidung und sah wütend zu dem Kuchen. Schnell rettete sie ihn. Inu Yasha hasste seinen Bruder immer noch. Er glaubte nicht, dass Kikyou an allem schuld war. Für ihn war Sesshomaru der einzig schuldige, der sie im Stich gelassen hatte. »Hast du dem Scheißkerl einen Kuchen gebacken? Ich bitte dich Kagome, das verdient dieser Frauenmörder nicht!« »Inu Yasha!«, schimpfte Izayoi, doch Inu Yasha schnaubte nur und zuckte mit den Schultern. Er tat wie immer wie ein Arschloch, doch wenn sie allein waren, war er sehr lieb… er war schwer verletzt. Seine Seele blutete auch weiterhin und sie erlebte zu oft, wie ihr Bruder in Tränen ausbrach. Was sollte sie nur tun? Immer wieder war sie hin und her gerissen, doch Inu Yasha musste es irgendwann akzeptieren. Sie vermisste ihren Bruder. Nicht einen, beide. »Inu Yasha, was machst du da?«, fragte Touga hinter ihm und ließ den Hanyou zusammenzucken. »Ich sagte dir, du sollst dir etwas Ordentliches anziehen und nicht für Tumult sorgen! Wenn du stärker werden willst, dann lerne zu kämpfen, um die zu beschützen, die du…«, Touga verschluckte das Wort, doch Inu Yasha verstand. »Die ich liebe. Ja, ich werde Kagome beschützen und Kikyous Mörder rächen«, sprach der Hanyou, doch meinte er nicht den Mörder, sondern seinen Bruder, den er einfach nur verabscheute. Sesshomaru würde er unterwerfen. So ein Arsch durfte kein General werden. »Ich brauche keinen Schutz, weder von dir, noch von Sesshomaru. Ihr werdet sehen, wie stark ich werde!«, wetterte die schwarzhaarige Frau und schnappte den Karton mit dem Kuchen, bevor sie schon an ihm vorbei ging. »Glaubt ja nicht, dass ich eure Hilfe brauche.« Touga und Izayoi seufzten, als Inu Yasha ihr noch besorgt hinterher sah. Was hatten sie nur falsch gemacht? Jedes ihrer Kinder schien nur noch Unsinn im Kopf zu haben. Kagome trainierte neue Kampftechniken und machte sich sehr gut in der Schule, da sie selbstständig werden wollte. Inu Yasha trainierte neue Kampftechniken und war ein Schläger, der auf die falsche Bahn geriet Und Sesshomaru versuchte einen Fehler auszubügeln, an dem er nur teilweise schuld war. Er hatte seinem Sohn zu viel Verantwortung gegeben, war blind gewesen und hatte nicht erkannt, dass Kikyous Herz von Eifersucht verdorben war. Kagome war bis zum Schluss nicht mit ihr klar gekommen, Touga hatte oft gehört, dass es Reibereien gab und diese Schwestern so gar keine Schwestern waren. Wer wusste, ob sie nicht auch Kagome später absichtlich in Gefahr gebracht hätte, damit es diese nicht mehr gab. »Was sollen wir nur tun?«, flüsterte Touga, als Inu Yasha auch die Küche verlassen hatte. »Die Küche aufräumen«, antwortete seine Frau und machte sich schon daran, was auch er tat. »Touga, Liebling. Sieh dir die Küche an. Unsere Kinder sind ungestüm und wollen schnell etwas haben, doch übersehen sie das Chaos, was sie hinterlassen. Wir als ihre Eltern räumen es noch auf, doch müssen sie lernen, es selbst zu tun.« »Vergleichst du das Kücheaufräumen mit der Erziehung unserer Kinder?« Sie lächelte sanft und fing an, die Backutensilien zu waschen. »Wir müssen es unseren Kindern beibringen, nach und nach. Sie sind Kinder und wissen es nicht besser. Inu Yasha hatte vorher keine Freundin und sie waren frisch verheiratet. Bestimmt hat er nie gemerkt, wie seine hübsche Freundin ist. Sesshomaru hingegen wusste es, hat gute Miene zu bösem Spiel gemacht und glaubte, er wäre alt genug, um es alleine zu können, doch er hat es nicht gelernt. Er ist noch in seiner Generalsausbildung, bis zum Sommer. Du hast ihm zu viel Verantwortung gegeben und er wollte dich nicht enttäuschen. Für ihn ist es sehr schwer, wo seine Mutter doch…« »Ich weiß. Meine erste Frau ist seine Mutter und er hatte immer Angst, man würde ihn mit ihr in einen Topf werfen. Ich weiß noch, als er klein war, wie er manchmal ganz schmutzig und mit Kratzern heimkam.« »Er hat die Tränen verkniffen, sich auf die Lippe gebissen und gebibbert, während du ihn aushorchen wolltest. Meist bin ich später zu ihm hin und hab die Tränen aus ihm rausgekitzelt. Er wurde oft geärgert und verprügelt, darum will er auch ein General sein und seine Mutter…« »töten. Ich weiß, doch ahne ich, dass es ihn noch mehr zerstören wird. Vielleicht ist sie lange nicht mehr bei ihm gewesen, aber sie ist seine Mutter…« »doch für Kagome würde er es tun und sich noch weiter von uns entfernen… Nur Kagome kann zu ihm durchdringen, sie versucht Sesshomaru und Inu Yasha aufzuräumen. Alles in Ordnung bringen, was sie auch nicht kann. Du siehst, wir müssen es ihnen erst richtig beibringen, noch versuchen sie Dinge, die sie nicht begreifen.« Er seufzte und umarmte seine Frau, presste sie fest an seine Brust. »Wenn das nur so einfach wäre, ich hoffe nur, dass Sesshomaru wenigstens heute mit ihr redet…« »Sie wird nicht aufgeben, sie liebt ihn wirklich.« Er nickte und küsste sie, bevor er weiter abtrocknete. »Hoffen wir auf das Beste.«   Kagome beeilte sich, um zu Sesshomaru zu kommen. Sie wusste, dass er heute wie ihr Vater frei hatte. Er würde ihr nicht entkommen und wenn sie bis zum nächsten Tag warten würde. Am Ende müsste er kommen, da er bestimmt nicht wollte, dass sie die Schule schwänzte. »Rin-chan!«, rief sie schon, als die kleine Schwarzhaarige vor dem Haus auftauchte. Rin lachte und hob die Hand. Sie hatte ein hübsches weißes Kleid mit Karomustern an, die es ihr wirklich angetan hatten. »Na, du wartest hier?« »Ja!«, kicherte sie und umarmte ihre Ziehmutter. Auch wenn Kagome nicht mehr bei ihnen wohnte, war sie etwas wie ihre Mutter, die ihr jeden Tag half und bei ihr lebte. »Ist unser Geburtstagskind zugegen?« Rin schüttelte traurig den Kopf und verzog die Lippen. »Ist er nicht, er ist in der Nacht plötzlich weg, er hat sich ein Motorrad gekauft«, flüsterte sie, während Kagome die Tür aufschloss. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen und immer noch einen Schlüssel für das Haus. »Ein Motorrad? Dabei schimpfte Sesshomaru immer mit Inu Yasha… Aber wir stören uns daran nicht, er kommt bestimmt!«, machte sie ihrer kleinen Ziehtochter Mut und ging mit ihr ins Haus. Schnell stellte sie den Kuchen in den Kühlschrank, den vorher Rin mit großen Augen bestaunte. »Der ist so schön…« »Du bekommst auch einen, wenn du möchtest.« »Ich weiß leider nicht, wann ich Geburtstag habe…«, seufzte sie traurig und spielte mit ihren Fingern. »Wie wäre es im Frühling, als du zu uns gekommen bist? So könnten wir das gebührend feiern.« Rin nickte begeistert und lief um Kagome rum, bevor ihr Magen leicht ertönte. »Upps…« »Sesshomaru ist ja seit heute Nacht weg… du musst essen, Rin.« »Papa sagt, ich darf nicht selbst an den Herd!«, grummelte sie und hob einen Finger. Kagome kicherte und konnte es sich sehr gut vorstellen, da Sesshomaru sie auch anfangs nicht an die Küche ließ. »Gut, dann kochen wir zusammen«, sprach Kagome und öffnete den Kühlschrank. Zumindest ernährte sich Sesshomaru noch ganz gut, bei seinem Krafttraining, auch wenn ihr ein wenig schlecht wurde bei den ganzen Proteinhaltigen Kram. Eintopf gab es bestimmt schon lange nicht mehr…»Gibt er dir auch was anderes außer Fleisch?« Rin gluckste und nickte. Sie ging zu einem Korb und deutete auf das ganze Gemüse: »Das hat er vom Wochenmarkt geholt!« »Wundervoll!«, frohlockte Kagome und holte ein wenig Gemüse raus. »Gibt es noch Nudeln oder Reis?« »HAI!«, schrie sie und holte schon einen Sack Reis. »Gut, dann machen wir einen Wok!«, verlautete Kagome und holte einen Hocker, mit dem sich Rin an den Tresen stellen konnte. Sie erklärte ihr genau, wie man was schnitt und zeigte ihr ein paar Tricks. Normal hatte sie bisher immer Essen mitgebracht, wenn sie zusammen gekocht hatten, das hätte sie sich wohl sparen können.   Nach einer geschlagenen Stunde waren sie dann endlich fertig und aßen gemütlich zusammen, während sie immer wieder zur Uhr stierten: »Und auch heute, an seinem Geburtstag, lässt er uns sitzen.« »Meinst du… Papa wird wieder?« »Bestimmt… Er hat sich damals schon immer einen Kopf gemacht, wenn jemanden etwas passiert. Weißt du, er meinte immer, er würde alles besser machen, doch die Erfahrung mit deiner Tante, hat ihn aus der Bahn geworfen. Er wollte sie um jeden Preis beschützen und die Narbe auf seiner Brust, wird ihn jeden Morgen im Spiegel daran erinnern.« Sie nickte und lächelte traurig. »Mama und Papa sind auch gestorben, doch wo ich euch habe, ist alles wieder gut. Wenn du hier wieder wohnen würdest, würde es bestimmt wie früher werden.« »Ach Rin-chan«, seufzte Kagome und wuschelte sie ein wenig. »Wir bekommen das schon hin, ich gebe zumindest nicht auf.« Rin nickte noch mal, während sie aufaßen und dann das Geschirr abwuschen. Stunde um Stunde verging, doch er kam nicht, dabei hatte sie sich so gefreut. Seufzend kuschelte sie sich mit Rin aufs Sofa und sah einen Film an. Vielleicht kam er wenigstens für eine Minute. Sesshomaru, warum tat er es ihr nur an?   Rin weckte ein leises Geräusch. Sie sah sich müde um, nur um zu bemerken, dass die Terrassentür offenstand. Verwirrt sah sie hinter sich, wo Kagome lag und sie fest in Armen hielt. Ob Sesshomaru da war? Vorsichtig krabbelte sie raus und wollte mit ihrem Papa reden, dass er reinkam. Leise schlich sie heraus und entdeckte ihn, wie er mit einem Stock eine Schlagtechnik übte. Er war sehr leise. »Papa, da bist du ja.« »Geh rein.« »Papa, Kagome ist da…« »Lass sie schlafen.« »Aber Papa, du hast Geburtstag!« »Hn.« Rin Seufzte und ging schnell wieder rein, bevor sie mit dem Kuchen rauskam und ihn auf die Veranda stellte. »Den hat Kagome extra für dich gemacht… Es wäre unverschämt, ihn nicht zu probieren.« »Iss du ihn.« Sie schnaubte und stampfte auf. Sesshomaru blickte zu dem kleinen Mädchen und den Kuchen. Er sah im Dunkeln, erkannte die Verzierungen und ahnte, wie viel Mühe sie sich gegeben hatte. Kagome sollte das nicht tun. »Das ist deiner! Papa, Essen!« »Rin.« »Ja?«, fragte sie, als er ihr einen ernsten Blick zu warf. »Du wirst zu Kagome ziehen.« »WAS?«, schimpfte sie und schüttelte den Kopf. »NEIN!« »Rin, ich bin kein guter Umgang.« Rins Lippen bebten, während sie mit dem Kuchen zu ihm rannte und ihm ihn hinhielt. »Nein, ich bleibe hier! Bitte!« »Rin.« »Du bist mein Papa und ich lasse Papa nicht allein! Wenn du jetzt kein Stück isst, dann weck ich Kagome.« Sesshomaru schnaubte und sah noch einmal zum Kuchen. »Aber nur einen Bissen«, verlautete er und kniete sich vor das Mädchen. Rin hatte sogar eine Gabel dabei, die sie hervorholte. Er nahm sie ab und kostete. Der Kuchen war ihr gelungen. »So.« »Schmeckt er?« »Ja«, meinte er weiter eher einsilbig und schloss die Augen, bevor er doch noch ein Stück aß. Rin freute sich und grinste breit. Er würde sie nie vertreiben können. Vielleicht war es doch auch besser so. »Geh wieder schlafen.« »Darf Kagome heute Nacht bleiben?« »Ja, aber wehe ihr kommt zu spät zur Schule.« Sie nickte und ging schon zurück, doch Sesshomaru nahm ihr vorher den Kuchen ab und aß ihn weiter, als Rin verschwunden war. Kagome wusste wirklich, was er mochte. Könnte er sie nur so sehr beschützen, wie er es wollte. Jeden Tag hielt er nach Kikyou Ausschau, doch nichts. Weder eine Leiche noch ein Lebenszeichen. Warum er die Zeit hatte? Sein Vater gab ihm besondere Aufgaben, als Vorbereitung für die Prüfung. Die Einsamkeit hatte sich bei ihm zu einem Dauerzustand entwickelt. Nicht einmal Rin sah er oft, doch es schreckte sie nicht ab.   Als er mit dem Essen fertig war, schlich er ins Haus. Er schwitze und wollte sich zumindest ein Handtuch holen, doch blieb er am Sofa hängen, wo Rin zusammen mit Kagome schlief. Sein Herz schmerzte bei dem Anblick, wie sie dort umschlungen lagen. Er musste an damals denken, wo sie immer mal wieder im kleinen Bett gekuschelt hatten. Vorsichtig ging er zu ihnen, beugte sich herab und betrachtete Kagomes Gesicht. Er seufzte und beugte sich vor, nur um sie kurz auf die Wange zu küssen. »Danke…« »Mhmm… herzlichen Glückwunsch, Sesshomaru, ich bin wach geblieben… mhmm…« Er hatte leicht gezuckt, doch bemerkte er schnell, dass sie im Schlaf redete. »Ich werde dich immer beschützen…«, flüsterte er und küsste sie noch einmal, bevor er hochging, um sich sein Handtuch zu holen. Kagome, er würde stark werden und dann würde sie nie in ihrem Leben Angst haben müssen, dafür sorgte er, auch wenn er sie nur vom Weitem beobachten konnte.   Kapitel 19: Das Weihnachtswunder -------------------------------- Der Winter brach an und schon bald kam Weihnachten. Kagome seufzte und blickte aus dem Fenster. Der Schnee rieselte langsam herab und bedeckte Häuser, Straßen und die Pflanzen. Ihr war langweilig. Seit geschlagenen fünf Stunden wartete sie jetzt schon darauf, dass Sesshomaru kam. Klar, er mied sie, doch er würde nicht das Weihnachtsfest auslassen. Immer schon hatten sie an Weihnachten zusammen gefeiert und auch Rin freute sich. Sie war schon ein paar Tage jetzt hier, da Izayoi und Kagome mit ihr einiges unternehmen wollten. Rin sollte zu dieser Jahreszeit nicht allein sein. »Wo bleibst du nur…«, fluchte sie und holte ihr Handy aus. Ihre Nachrichten kamen an, doch nie antwortete er. Auch die letzte hatte er gelesen. Wie sie ihm die Ohren langziehen würde, wenn er hier aufkreuzte. Brummend zog sie ein Kissen an die Brust, als sie hörte, wie die Tür auf ging. Begeistert drehte sie sich schon um, als ihre Schultern herab sackten. Es war Inu Yasha. »Kagome, komm runter, wir essen gleich.« »Aber Sesshomaru ist doch nicht da…« »Der Idiot kommt nicht, er stellt sich krank«, verlautete Inu Yasha und setzte sich vor Kagome, die immer trauriger wurde. Er seufzte leise und hob ihr Kinn an. »Kagome, du wusstest, dass er eine Ausrede findet.« »Aber Rin ist hier und ich dachte…« »Er liebt dich nicht mehr, kapier das doch, aber ich tu es.« Sie zwinkerte verwirrt und stierte ihn schockiert an: »Was sagst du da?« »Kagome, du bedeutest mir viel. Lass uns zusammen sein, vergiss ihn.« Kagome stand wütend auf und schmiss ihm das Kissen ins Gesicht. »VOLLIDIOT!« Schnell rannte sie aus dem Zimmer. Warum sagte Inu Yasha das? Er liebte Kikyou, nicht sie. War es, weil sie Geschwister waren? Kagome jaulte und stürzte in die Küche, wo ihre Mutter schon lauerte. »Mama… ich…« »Würdest du Sesshomaru das bringen?« »Hm?«, verwirrt blieb sie stehen und stierte auf einige Schalen Essen, die ihre Mutter verschlossen hatte. »Wie?« Die Sorge um Inu Yasha war wie weggefegt. Sie feierten doch oder? »Sesshomaru ist krank, er hat bestimmt zu wenig gegessen. Außer du willst lieber mit uns…« »Nein, ich mach es!« Kagome stellte schon alles in einen Korb. »Kann mich einer rüberfahren?« »Natürlich, keine Sorge. Alles in Ordnung?« »Inu Yasha dreht durch, wie sonst auch«, flüsterte Kagome noch, während sie schon alles nahm und sie sich auf den Weg machten. Hoffentlich ging es Sesshomaru gut.   An Sesshomarus Haus angekommen, stieg Kagome aus und schnappte sich das Essen, bevor sie sich verabschiedete. »Wenn etwas ist, ruf an, dann schick ich Papa vorbei, nur solltest du es erstmal versuchen, bevor Touga mehr zerstört, als repariert«, lächelte Izayoi und zwinkerte Kagome freundlich zu, was diese erwiderte. »Ja… das könnte schief gehen. Ich lass mich nicht unterkriegen, keine Sorge.« Danach ging sie rein und stellte das Essen in die Küche. Es war zum Glück noch heiß. Sesshomaru würde das guttun, das wusste sie. Leise schlich sie nach oben und ging zu Sesshomarus Zimmer. Sie klopfte nicht einmal, bevor sie die Tür öffnete und hineinstierte. »Was willst du?«, ertönte es übel gelaunt aus dem Bett. War er tatsächlich so richtig krank? Seine Stimme klang ein wenig rau. »Ich habe Essen für dich«, verlautete sie und trat schon ein, was er mit einem Knurren betitelte. »Geh.« »Nö.« Kagome warf sich mit Schwung auf sein Bett, sodass es wippte. Sesshomaru vergrub sich tiefer unter der Decke. »Kagome…« »Wie geht es dir?« »Gut…« »Darum liegst du krank im Bett? Weil es dir gut geht?«, fragte sie neckisch und setzte sich neben ihn auf die Decke, unter der er versteckt war. »Ja.« »Du bist so ein sturer Hund.« Kagome zupfte an seiner Decke, doch er verteidigte seine Position, sodass sie sich dann einfach halb auf ihn drauflegte. »Ich gehe nicht, bevor ich weiß, dass es dir gut geht.« Er seufzte genervt und schlug das Laken zur Seite, damit Kagome ihn ansehen konnte. Sie erschrak, als sie seinen fünf Tage Bart entdeckte und das sein Haar kurz geschnitten war. Seine Haare waren etwa sieben Zentimeter lang, wenn sie es richtig einschätzte. Was war hier passiert? »D…dein Haar…«, bemerkte sie und schluckte, während sie seinen Bart anstarrte. Bisher hatte er nie einen gehabt. Sie hatte auch nie mitbekommen, dass er sich rasierte… wie… »Ich hab es geschnitten, es störte…«, flüsterte er genervt und schielte zu ihr rüber. »was dagegen?« »Ähh… Nein, es ist deine Entscheidung«, hauchte sie, bevor sie einfach eine Hand auf seine Stirn legte. »Du hast Fieber…« »Hab ich nicht…«, brummte er und schob ihre Hand weg, doch streichelte er dabei ihren Handrücken. »Zufrieden?« »Nein.« Er seufzte noch einmal und setzte sich mit Schwung auf. Sie wurde knallrot, als sie seine muskulöse Brust sah. Er hatte zugelegt. »Wow…«, hauchte sie und konnte nicht anders, als mit ihren Fingern über die Muskeln zu streicheln. Sein Gesicht versteinerte augenblicklich, während er innerlich darüber fluchte, dass sein Körper immer noch auf sie reagierte. Dabei hatte er sich doch abhärten wollen. Kagome wurde rot, als sie immer tiefer glitt. Eigentlich hatte sie geglaubt, dass Sesshomaru sie stoppte und schimpfte, aber nein, er blieb ruhig, versteinerte und ließ sich weiter streicheln. »Kagome…« »Ja?«, fragte sie schmunzelnd und umspielte sein Sixpack. Es gefiel ihr immer mehr. »Hör auf.« »Gut«, hauchte sie und ließ ihre Hand runtergleiten und legte sie auf seinen Schoß, wo sie eindeutig eine Wölbung unter der Decke spürte. Er zuckte und keuchte leise. »Kagome…«, knurrte er und schnappte ihre Hand. »Was soll das?« »Ich kümmere mich um dich.« »Davon sehe ich nichts«, brummte er und schielte zur Seite. Der Ständer war schon schlimm genug, sie musste es nicht weiter treiben… »Willst du dein Weihnachtsgeschenk?« »Hn? Gehst du dann?« »Wenn du willst, ja.« »Dann ja.« Sesshomaru sah sie ein wenig interessiert an, als sie ihn an den Schultern ergriff und in die Kissen presste. Keuchend sah er zu ihr, als sie schon unter seiner Decke verschwand. Was hatte sie vor? Er wollte gerade etwas unternehmen, als ein lautes Stöhnen seiner Kehle entrang. Schockiert riss er die Decke weg, nur um sie an seinen Shorts zu entdecken, wie sie seinen Schwanz rausgeholt hatte und über seine Eichel leckte. Obwohl er es sah, machte sie weiter, was ihn immer verrückter machte. Das durfte nicht wahr sein. »Kagome, wir sind nicht zusammen…« »Mir egal, ich hab es verbrochen!«, keuchte sie und leckte noch einmal. Er stöhnte und packte ihr Haar, doch anstatt sie wegzudrücken, drängte er sie näher an seinen Schwanz. »Kagome… verdammt, ich will es nicht, aber… mhmm…«, stöhnte er und leckte sich die Lippen. »Verdammt…« Er löste seine Hand und vergrub sein Gesicht darin, während Kagome noch einige Male zart darüber leckte. Vielleicht hätte sie ein Buch oder so kaufen sollen, wie das richtig funktionierte. »Ich bin nicht gut, tut mir leid…« »Kagome…«, brummte er und zog sie zu sich an seine Brust. Jetzt saß sie auf seiner Erektion, was Kagome ganz verrückt und feucht machte. »Sesshomaru, ich liebe dich immer noch… kannst du nicht…. Nur dieses Mal… ich…« »Kagome…«, fluchte er und küsste sanft ihre Wange. Sie kicherte ein wenig, da sein Bart kitzelte. »Ich will dich beschützen, bei mir bist du nicht sicher.« »Ich fühl mich bei dir aber sicher…, wenn du mich nicht willst… Inu Yasha hat mir vorhin seine Liebe gestanden.« Das hatte gesessen. Sesshomaru riss die Augen auf und knurrte. »Er hat was? Hat er dich angerührt?« »Nein, außer du willst mich weiterhin nicht…« »KAGOME!«, wetterte er und sah sie wütend an, bevor er sich zurückwarf und das kurze Haar raufte. »bitte, wir dürfen nicht…« »Halt die Klappe«, schnauzte sie ihn auf einmal an und brachte ihn aus dem Konzept, bevor sie ihn einfach küsste. »Ich weiß, du hast Angst, ich könnte sterben… doch willst du unsere kostbare Zeit einfach wegwerfen?« »Nein…«, fluchte er und zog sie an sich, küsste sie und spielte an ihrer Kleidung. »Ich fürchte mich jedoch davor.« Sie seufzte und legte die Arme um ihn, während sie ihre Hüften leicht an ihm rieb. »Hättest du mich nicht vertrieben, wüsstest du, dass ich in der Klasse die beste Schützin bin und nur gute Noten habe. Man schlug mir sogar vor, dass ich später eine höhere Position bekleiden könnte, wenn ich wollte. Was sagst du dazu?« Es erstaunte ihn. »Du lügst oder?« Sie schüttelte den Kopf, doch er wollte ihr nicht glauben, weswegen sie überlegte und ihm eine Idee unterbreitete: »Wie wäre es mit einem Übungskampf. Wenn ich gewinne, wohne ich wieder hier und wir haben phänomenalen Sex. Wenn du gewinnst, gehe ich.« Er hob eine Augenbraue. Sie sollte wissen, dass sie nicht gegen ihn gewinnen können, wieso tat sie das? »Gut«, flüsterte er nachdenklich und beobachtete, wie sie von ihm krabbelte. Schnell richtete er seine Unterhose, indem er seinen Steifen zurückschob. Wieso dachte er nur dabei daran, wie ihr weiches Fleisch sich anfühlen könnte? Keuchend schüttelte er den Kopf, stand auf und positionierte sich im Zimmer. »Gleich hier.« Kagome wurde rot und nickte. Auch sie nahm eine Kampfstellung ein. Jetzt war es an ihr, ihren Liebsten zurückzuerobern, auch wenn sie es sich anders vorgestellt hatte. Sie würde ihm schon zeigen, wer hier wo stand. Er wartete, weswegen sie als erstes angriff. Sesshomaru erschrak fast darüber, wie schnell sie doch war. Geschickt wehrte er ihre Angriffe ab, doch bemerkte er, dass sie eine Taktik verfolgte. In seiner Kehle manifestierte sich ein Knurren, dass immer lauter wurde, je länger sie sich diesen Nahkampf lieferten. Kagome schien alles zu geben, so ernst, wie sie dreinschaute. Bedeutete er ihr so viel? Wieso tat sie das? Der nächsten Attacke wich er zu langsam aus, sie traf ihn an der Brust, was ihn kurz taumeln ließ. Wo hatte sie ihn getroffen? Fluchend verengte er die Augen, während sie ihn breit angrinste: »Na, tut es weh?« »Ja, wieso?« »Weil ich hart zuschlagen kann?«, fragte sie ganz unschuldig, was ihn aufhorchen ließ. »Nein, ich habe meine Macht benutzt, um meinen Schlag ein wenig schmerzhafter zu machen, doch hab ich nicht viel Kraft reingegeben.« Leicht verdutzt rieb er über seine Bauchmuskeln, bevor er nun in den Angriff wechselte. Sie bückte sich, drehte sich und tanzte fast um ihn herum. Schnell vergaß er, dass es nur Spaß war und strengte sich mehr und mehr an. Kagome hatte wirklich trainiert. Sie war auch nicht Kikyou, sie war Kagome, die schon immer an die Front mit ihm wollte, was ihm immer mehr gewahr wurde. Er fluchte und dann durchstieß er ihre Verteidigung, packte sie und wollte sie gerade umwerfen, als sie aus seinem Angriff schlüpfte und er am Ende nur noch ihr Shirt festhielt. Da stand sie in einem BH, was ihn schlucken ließ. Das war wirklich unfair, dass sie in einem Spitzen BH vor ihm stand. Kichernd löste sie auch unten rum ihre Kleidung und stand im Spitzenhöschen vor ihm: »Das störte sowieso, jetzt kannst du mich nicht mehr packen!« Sie war knallrot, aber ihr gefiel es, ihn so zu ärgern. Sesshomaru gaffte nur noch an und vergaß seine Verteidigung, sodass sie mit Wucht und ihrer Macht gegen ihn stieß. Er fiel nach hinten, doch er packte sie am Arm und zog sie mit sich, sodass sie auf dem Bett landeten. Sie lag auf ihm und keuchte leicht, während seine Latte immer mächtiger gegen ihre Muschie drückte. »Kagome, du bist gut geworden.« »Nicht wahr? Aber du bist langsam. Dir fehlt der Sparrings Partner.« »Hn«, knurrte er, bevor er in ihr Haar griff und sie herabzog. Ihre Lippen berührten sich, verschmolzen und ihren Kampf führten ihre Zungen weiter, die immer heftiger einander umspielten und gegeneinanderstießen. Es war heiß und Sesshomaru genoss es. Er hatte sich danach schon immer gesehnt… »Ich muss aufgeben, damit ich mein Geschenk auspacken darf oder?« »Wie wäre Gleichstand?«, hauchte sie und spürte schon, wie ihr BH geöffnet wurde. »Wir können ja sehen, wer jetzt länger durchhält oder so…« »Zerstör den Moment nicht«, brummte er und zog ihr den BH vom Leib, bevor er ihren Hintern umgriff und neckisch massierte. »Das will ich mit dir genießen.« Sie seufzte wohlig, als er sich mit ihr umdrehte und sie auf dem weichen Bett landete. Ihr ganzes Gesicht war knallrot. »Sesshomaru…« Er kniete sich zwischen ihre Beine und streifte ihr Höschen ab, nur um einen guten Blick auf ihre feuchte Muschie zu erhaschen. Der Geruch ihrer Jungfräulichkeit und ihrer Bereitschaft, ließen seinen Kopf zwirbeln, weswegen er sich erregt vorbeugte, ihre Hüften anhob und über ihre feuchte Mulde leckte. Kagome schrie vor Lust und versuchte ihm zu entkommen, doch er leckte einfach weiter: »Selbst schuld, du wolltest es.« »Ja… aber… oh Gott!« Er stöhnte heiser und machte weiter, während er seine Hand in seine Shorts gleiten ließ. Wie weit musste er sie wohl dehnen? Schon jetzt war er steinhart, wollte in ihre feuchte Mulde stoßen und sie für sich beanspruchen. Bisher war er ihr mitunter deswegen aus dem Weg gegangen, da sie seine Selbstbeherrschung zerstörte. »Sesshomaru… ich komme, wenn du weiter machst… ich will nicht so…« Er nickte und ließ sie herab. Jetzt wäre es so weit. »Soll ich dich weiten?« »Nein…«, flüsterte sie wagemutig. Das musste er ihr nicht zweimal sagen. Schon war er über ihr, hob ihre Hüfte leicht an und drängte seine Eichel an ihre Mulde. Er rieb sich, genoss es, wie feucht sie wurde, bis Kagome ihre Hüfte mehr anhob und er ein wenig in sie glitt. Sie schluckte und warf sich in die Kissen, während ihr Brustkorb sich hektisch bewegte. Er verstand es, sie war so eng und erregend. Langsam glitt er tiefer und tiefer, während sie sich auf den Laken hin und her warf. Ihr Stöhnen wurde immer lauter. Nur sie wollte er. Nur sie. Mit Haut und Haar. Dann war es so weit, er spürte ihr Häutchen. Seine Hände lösten sich von der Matratze und schoben sich zu ihren Händen, die er mit seinen umschlang. Ihre Finger umschlossen die Hand des jeweils anderen. »Du kannst noch…« »Ich will nur dich und das ändert sich nie! Nimm mich!« Er nickte und stieß zu. Sie beide stöhnten, als ihr Körper sich leicht verkrampfte und er es kaum noch aushielt. Sie stellte ihn wirklich auf die Probe. Langsam bewegte er sich, suchte seinen Rhythmus, während seine Kagome sich stöhnend entgegen bewegte. Ihre Körper verbanden sich immer mehr. Wie lange hatte es gebraucht, bis sie sich endlich liebten. Sie würde ihn nie wieder gehen lassen und sie war froh darüber, dass sie sich für ihn aufgehoben hatte. Wimmernd und stöhnend, verlor Kagome den Boden unter den Füßen. All ihre Gefühle entluden sich auf einmal, ihre Münder liebkosten einander, ließen kaum zu, dass sie zu Luft kamen, während er immer schneller wurde, bis sie es nicht mehr halten konnten. Tausende Blitze durchzuckten ihre Körper, als sie kamen und sich aneinanderpressten. »Kagome…« »Sesshomaru…« Ein glückliches Lächeln bildete sich auf ihren Gesichtern, während sie beide schnell atmeten. »Ich lasse dich nie wieder gehen.« »Das hatte ich mir erhofft, dass du das sagst…«, flüsterte sie und zog ihn noch zu einem Kuss herab. Ihr kleines Weihnachtswunder hatte funktioniert. Hoffentlich würde sie ihm ab jetzt besser helfen können, denn sie gehörten zusammen. Sie grinste breit, als auf einmal ihr Handy vibrierte. Kagome stockte, wie auch Sesshomaru, der geschwind nach dem Handy suchte, das zwischen die Laken gewickelt war. Schnell holte er es raus und erstarrte: »Mutter…« Kagome schluckte und nahm ihm sein Handy ab: »Ja Mama?« »Geht es dir gut mein Schatz? Bist du außer Atem? Hat er dich rausgeworfen?« Kagome wurde knallrot und sah zu Sesshomaru hoch, der alles gehört hatte. Er beugte sich herab und flüsterte in den Hörer: »Hab ich nicht. Aber wir kommen gleich rüber, ich muss mich nur Familientauglich machen.« »Ohhh! SESSHOMARU! Mein kleiner Junge, das freut mich!« »Mama, ich bin größer als du.« Sie kicherte und legte auf, bevor Sesshomaru sich herabbeugte und Kagomes Schlüsselbein küsste. »Hoffentlich ahnt sie es nicht… Wobei man es dir ansieht, dass es dir gefallen hat.« »Dir doch auch… Ich liebe dich…« »Dummerchen, ich dich auch«, flüsterte er noch in ihr Ohr, bevor er sie mit seinen Lippen liebkoste. Warum fühlte er sich nur so dumm? Kikyou hatte ihn komplett aus der Fassung gebracht, doch Kagome hatte seine Schrauben wieder angezogen. Er lächelte leicht und küsste sie noch mal. Seine Kagome. Kapitel 20: Endlich vereint --------------------------- Der Sommer brach über unsere Protagonisten herein, während sie ihre frische Liebe genossen. Rin war überaus glücklich, dass Kagome wieder bei ihnen wohnen durfte und Sesshomaru mehr Zeit mit ihnen verbrachte. Sie hatte gewusst: Kagome würde es schaffen. Aber es wurde noch viel besser, denn Rins Wunsch erfüllte sich endlich. Bald könnten sie das kleine Mädchen als ihr eigenes Kind adoptieren und dann würde sie auf ewig bei ihnen bleiben. »Rin, das steht dir wirklich gut«, kicherte Kagome, während sie an dem kleinen Rüschenkleid zupfte. »Ein sehr schönes Blumenmädchen.« »Danke, Mama, du siehst aber auch toll aus«, frohlockte sie, während sie Kagomes schönes Kleid bestaunte. Es war schneeweiß und mit Rosen und Stickereien verziert. Ihre Mama war einfach die Schönste und würde heute Papa heiraten. »Bestimmt hast du riesige Schmetterlinge im Bauch!« Kagome kicherte: »Oh ja, die hab ich. Ist es für dich wirklich in Ordnung, wenn du ein paar Tage bei Oma und Opa bleibst?« »Natürlich!«, rief sie laut. Rin hoffte, wenn Mama und Papa viel Zeit für sich hätten, würde sie bestimmt noch ein Geschwisterchen bekommen. Vielleicht sogar mit Ohren wie Onkel Inu Yasha. Das wäre so wunderbar! Begeistert umrundete sie die schwarzhaarige Schönheit, die sich immer wieder mit ihr drehte. Es war wie ein Märchen und manchmal war sie sich nicht sicher, ob sie es träumte, doch nachdem sie sich ausgesprochen hatten, schien Sesshomaru es eilig zu haben. Er hatte ernst gemeint, dass er sie nicht mehr gehen lassen würde. Verträumt blickte sie auf den Verlobungsring, den er ihr schon kurz nach Weihnachten an den Finger gesteckt hatte. Inu Yasha war nicht sehr begeistert darüber, doch Touga hatte ihm den Kopf gewaschen.   »Willst du das wirklich tun?«, fragte eine leicht traurige Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und erblickte Inu Yasha, der an seiner Krawatte zupfte. »Inu Yasha, hör auf damit«, fluchte sie, ging zu ihm und richtete die Krawatte. »Du weißt, dass ich ihn schon lange liebe, du hast uns auch unterstütz…« »Da hatte er auch noch nicht meine Frau auf dem Gewissen«, knurrte er und Kagome tat etwas, was den Hanyou komplett aus der Bahn war. Sie ohrfeigte ihn. »Jetzt halt mal den Ball flach. Sesshomaru hat sie nicht auf dem Gewissen! Nur weil man dir nicht die Wahrheit sagt!« »Wahrheit? Was willst du damit behaupten?« »Kikyou hat sie nicht beschützt, keinen Kreis errichtet und Sesshomaru gemobbt. Sie hat sich alles erlaubt. Nicht auf ihn gehört. Denkst du, ihn quält es nicht, dass er sich nicht durchsetzen konnte? Wegen der Sache wollte er mir auch fernbleiben! Dabei hat er nicht Schuld und solange du es nicht kapierst, sind wir keine Freunde mehr!« Inu Yasha starrte sie verdattert an, bevor sie mit der Hand auf den Ausgang deutete. »Kagome…« »Verpiss dich, heute ist mein großer Tag und ich lass ihn mir nicht von dir versauen.« Rin kam hinter Kagome hervor und sah ihren Onkel betrübt an. Inu Yasha schluckte, seufzte und verschwand. Es tat ihr in der Seele weh, dass Inu Yasha sie nicht akzeptierte, aber das würde sich hoffentlich noch geben. Sie wünschte sich die alten Zeiten herbei. Auch Weihnachten war unterkühlt gewesen, doch das konnte die junge Frau nicht ändern. Jetzt würde sie den Mann heiraten, den sie schon immer geliebt hatte und dann würden sie in den Krieg ziehen und für Rin und sich selbst eine wunderbare Zukunft schaffen.   Wieder klopfte es und die beiden blickten zur Tür, die sich nur einen Spalt öffnete: »Kagome, alles in Ordnung? Inu Yasha ist gerade rausgestürmt…« »Sessh-chan, du darfst nicht schauen, das bringt Unglück.« »Ich weiß, aber erkunden wollte ich mich«, meinte er ernst. Sie sah, wie seine Hand durch den Spalt glitt. Seufzend ging sie zur Tür und ergriff seine Hand. Ihre Finger umschlangen einander und erfreuten ihr Herz. »Er hat ein wenig rumgestänkert, doch ich hab ihn des Plates verwiesen. Mach dir also keine Sorgen. Ich habe ihm gesagt, dass du nicht schuld bist.« »Das hättest du nicht tun müssen. Vielleicht ist es gut so, dass er glaubt, ich wäre das Monster und nicht sie. Ich trage sowieso genug Schuld daran.« »Red nicht so einen Stuss«, fluchte Kagome und ergriff seine Hand auch noch mit ihrer Zweiten. »Ich liebe dich über alles und ich finde, du bist wundervoll. Deine anderen Kameraden unterstützen dich. Hast du mir nicht erzählt, dass sie dich ständig fragen, ob du mit ihnen einen Heben gehst?« »Schon…« »Siehst du. Ich finde, wir sollten sie alle einmal einladen. Wir lernen alle kennen und du weißt, wenn ich dann bei dir da draußen bin, beschützen wir einander. Vertrau mir.« »Ach Kagome«, seufzte er und schmunzelte auf der anderen Seite der Tür. Wie dumm war er nur gewesen, sie solange warten zu lassen. Da konnte er wohl von Glück reden, dass kein anderer zugeschlagen hatte. Sie gehörte zu ihm, war seine Kagome, die starke junge Frau, die die Welt verändern würde. Des Weiteren könnte sie es wirklich schaffen, eine Generalin zu werden. Seine mächtige Frau, die mit ihm täglich trainierte. Es war erstaunlich, wie stark sie doch geworden war. »Du solltest jetzt gehen, Sesshomaru. Ich bin gleich bei dir.« »Lass mich nicht warten. Du bekommst keine kalten Füße oder?« »Nein. Endlich gehörst du mir und wenn du mir den Ring ansteckst, ist es amtlich, dann wirst du mich nie wieder los!« »Was planst du mit mir?«, fragte er heiser und streichelte mit dem Daumen über ihren Handrücken, als die kleine Rin sich zu ihnen gesellte und den Vogel abschoss: »Sie will mit Papa ganz viele Babys machen!« »Rin!«, fluchte das junge Paar knallrot. Sie sah zum Türschlitz und erblickte kurz ein goldenes Auge, was in ihr Auge starrte. Eigentlich wollte Kagome doch keine Kinder, auch wenn sie keine Rücksicht in letzter Zeit nahmen, sofern sie mal dazu Zeit hatten. »Ich geh dann«, flüsterte er noch und ließ ihre Hand los. Kagomes Herz schlug heftig, während sie zu Rin stierte. »Rin, das darfst du doch nicht einfach sagen…« »Hihi~«, kicherte sie und grinste breite. »Willst du denn keine Kinder mit Papa?« »Doch… schon, aber erst, wenn es wieder sicherer wird. Schwer zu erklären…«, seufzte die junge Frau, während sie Rin bei der Hand nahm und sie zum Altar gingen. Musik spielte und sie gaben einander das Ja-Wort. Es war eine wunderschöne Feier, mit Musik, Essen und vielen Freunden, die die beiden beglückwünschten. Ein perfekter Moment im Chaos. Kagome wünschte sich, dass sie bald nie wieder einen Gedanken daran verschwenden müssten, wie gefährlich es da draußen war.   Die Feier dauerte bis spät in die Nacht und beide tranken genug. Ständig wollte jemand mit ihnen anstoßen, bis Kagome nicht mehr konnte und sich an ihren Gatten schmiegte: »Isch kann nisch mäh!« Sesshomaru verdrehte die Augen: »So klingst du auch. Lass uns Heim gehen. Rin ist auch schon mit unseren Eltern zusammen losgefahren. Somit…« Sie riss die Augen leicht auf, bevor sie knallrot abließ. Wollte er etwa heute noch? »Abba…« »Die Hochzeitsnacht ist doch die Wichtigste«, brummte er sehnsüchtig an ihrem Ohr, als er sie schon auf die Arme hob und heraustrug. Viele Frauen schmachteten die beiden an, während die Männer nur seufzen konnten.   Sesshomaru trug seine Braut geschickt über die Schwelle, welche an seiner Brust eingedöst war. »Eingeschlafen?« Kagome schlug die Augen leicht auf und schüttelte den Kopf: »Nicht ganz, bin noch da.« Er blickte zu ihr herab, während sie ihre Arme um seinen Hals schlang und sich hochzog. Liebevoll küsste sie ihn und streichelte durch sein schulterlanges Haar. »Sesshomaru, wir bleiben für immer beieinander oder?« »Für immer.« Geschickt trug er sie hoch und öffnete sein Zimmer. Kagome grinste, als sie das große Bett entdeckte, welches anscheinend jemand mit Rosenblättern verziert hatte. »Hilfst du mir aus meinen Kleidern?« Er nickte und stellte sie ab, bevor er schon den Reißverschluss öffnete. Sie kicherte und hielt sich an ihm fest. Es gefiel ihr irgendwie, dass er auf einmal so stürmisch wurde und ihr an die Wäsche ging. »Sesshomaru~«, flötete sie lüstern und öffnete seine Krawatte, bevor sie an seinem Hemd solange zog, bis es aufging. Dabei sprangen auch einige Knöpfe ab, aber die könnte sie die Tage einfach wieder dran nähen. Keinen Moment wollte sie mehr vergeuden und Sesshomaru verstand es. Das Kleid rutschte an ihrem Körper herab und offenbarte eine blaue Korsage mit einem heißen blauen String. Sie war die Verführung pur. Eine Göttin ohne Gleichen und könnte Aphrodite Konkurrenz machen, so wie sie sich gerade rekelte. Sesshomarus Hose hatte sie auch schon geöffnet. Sie rutschte herab und da stand er, mit aufgerissenem Hemde, in schwarzen Shorts und mit einer halb geöffneten Krawatte. Kagome biss sich auf die Unterlippe und zog ihren Gatten an der Krawatte aufs Bett. Spielerisch warf sie sich in die kühlen Laken zwischen die Rosenblätter und zog ihn immer dichter. »Mach diesen Abend unvergesslich für mich.« »Hn. Sollte er es nicht schon sein?«, hauchte Sesshomaru nur und küsste seine Braut, während er mit seinen Fingern über die Korsage strich. Wer hatte ihr nur dieses heiße Teil besorgt? Seine Kagome, seine Kagome. Er konnte das nur immer wieder im Kopf wiederholen, während er ihr das Höschen auszog. Sie wimmerte leise und reckte ihre Hüften ihm entgegen. Diese Frau machte ihn wirklich irre. »Kagome, du bist die Versuchung selbst.« »Du doch auch«, schnurrte sie regelrecht unter ihm, während er sich herabbeugte und ihre Scham küsste. Sie wimmerte leicht, während seine Zunge sich kreisend bewegte und seine Krallen ihre Oberschenkel streichelten. Wie sollte er nur mit diesem Sexappeal umgehen? Jetzt dachte er schon daran, was er mit ihr alles anstellen könnte. Seine Zunge stieß in sie hinein, füllte sie aus und ließ sie laut stöhnen. Endlich waren sie ungestört und konnten sich ausleben.   Nach dem Vorspiel packte er plötzlich ihre Hüften und drehte sie, sodass sie auf allen Vieren vor ihm war. »Bitte nimm mich richtig.« »Das hatte ich vor, Kagome«, hauchte er und zog sich seine Shorts aus, bevor er sich immer noch in Hemd und Krawatte an ihrem Hintern rieb. Sein Schwanz drang jedes Mal ein paar Zentimeter in ihre Muschie ein, doch rutschte er auch jedes Mal wieder raus, was die junge Frau ganz irre machte. »Bitte, nimm mich!«, flehte sie und bog ihren Hintern ihm weiter entgegen, bis er es nicht mehr ertrug und mit einem Mal heftig in sie stieß. Kagome krallte sich ins Laken und wimmerte, als er wieder herausglitt und danach noch ein weiteres Mal kraftvoll in ihre Lustgrotte stieß. Er genoss es. So oft hatte er es sich damals ausgemalt und jetzt würde er alles nachholen. Rin blieb vorerst eine Woche bei ihren Eltern, solange wie auch ihre Freizeit galt. Jede Minute würde er genießen. Wer wusste, vielleicht würde er sie danach auch ans Bett fesseln. »Ahhhh«, keuchte sie, als er das nächste Mal in sie stieß. So viele dreckige Gedanken und Ideen hatte er noch nie gehabt. Kagome, was tat sie nur mit ihm? »Sesshomaru, ich komme!« Er stöhnte und beschleunigte sein Tempo, drängte sich fester an sie und bewegte sich, bis auch er so weit war. »Ich auch, komm mit mir!«, keuchte er und dann kamen sie stöhnend und bebend. Sesshomaru presste seine Braut an sich, während er sich in sie ergoss. Sie hatten alle Vorsicht fallen lassen, doch störte es sie nicht, zumindest hatte Kagome sich nicht dagegen geäußert. Glücklich glitt er aus ihr und warf sich neben sie in die Kissen, bevor sie sich schon an ihn schmiegte und seine Lippen mit ihren belagerte. Er umschlang sie und zog die Decke über sie, während ihre Münder nicht genug von einander bekommen konnten. Diese Frau gehörte zu ihm. Viel zu lange hatte er gewartet und so viel falsch gemacht, doch ab jetzt würde alles besser werden. Er schwor es sich, mit ihr zusammen eine neue Welt zu schaffen und vielleicht erfüllte sich auch Rins Wunsch nach einem Geschwisterchen, zumindest wäre er nicht abgeneigt.     Kapitel 21: Verschüttet ----------------------- Der Herbst zog unter der Kuppel ein und Kagome, wie auch Inu Yasha, Sangou und Miroku würden endlich nach draußen dürfen. Leider wurden sie einer anderen Abteilung zugeteilt, als Sesshomaru zugeteilt. »Kagome, wir sehen uns später«, hauchte Sesshomaru und küsste den Nacken seiner Liebsten. »Ich wäre lieber bei dir…« »Kagome, es ist besser, wenn du dort erst einmal anfängst. Die Versorgung ist durchaus wichtig, auch wenn ihr eher im Geheimen eure Arbeit verrichtet. Gib dir bitte Mühe.« »Natürlich«, hauchte Kagome und deutete auf ihre Lederkluft mit den Pistolen an ihren Hüften. »Ich nehme es ernst, nur hatte ich irgendwie gehofft, gleich in meinem ersten Jahr alles zu schaffen.« Er seufzte und zog seine Frau noch kurz an sich und küsste sie auf die Lippen: »Übereile es nicht.« »Ach Schatz«, brummte sie und küsste ihn auch noch mal. »Ich glaube du musst jetzt aber zu deinen Leuten, sie starren uns schon an.« »Sie sind neidisch, weil ich so eine heiße Frau habe«, knurrte er und drehte sich zu den anderen, die sich schnell wegdrehten. »Bis heute Abend, gib auf dich acht.« »Werde ich«, meinte sie noch, bevor sie sich löste und ihm zuzwinkerte. »Heute Abend gibt es dann Steak!« »Gerne.« Sie trennten sich und Inu Yasha schnaubte. Kagomes Ellenbogen traf zufällig seine Seite, was den Hanyou zusammenzucken ließ. »Hör auf damit, du bist kein Pferd.« »Ja, ja!«, knurrte er und blickte zum Rest des Versorgungstrupps. Sie würden die Lebensmittel überwachen, doch er wollte Kikyou suchen. Was für ein Graus, jetzt würde er hier erstmal seine Zeit fristen können. Bestimmt steckte sein Vater hinter der ganzen Sache, dass er nicht in den Krieg ziehen durfte. Wie er es doch hasste! Murrend reihte er sich ein, als man seinen Namen aufrief und betrachtete immer wieder Kagome, die voller Elan war. Wenigstens eine von ihnen hatte sich dafür begeistern lassen. Kagome… Inu Yasha seufzte innerlich, während sie ihre Rüstung noch einmal gegenseitig prüften und dann loszogen. Sie hatte ihn abblitzen lassen und Sesshomaru schien vergessen zu haben, was mit seiner Kikyou passiert war. Er verabscheute die Tatsache, dass sein Bruder das Glück gefunden hatte und seines verschwunden war. Niemand konnte ihren Platz einnehmen, nicht einmal Kagome, auch wenn er es sich manchmal gewünscht hatte.   »Nehmt Haltung an. Heute holen wir die Versorgungsgüter ab. Wir haben da draußen einige Verbündete, die uns helfen, Materialien aufzufüllen, die wir nicht selbst erwirtschaften können«, begann ihr General. Er war ein schöner weißhaariger Mann mit Ohren. Kagome war sich nicht ganz sicher, ob er ein Hanyou oder ein Youkai war, da er so viel Macht ausstrahlte. »Das wird eure Feuertaufe sein. Vielleicht glaubt ihr noch, dass das so einfach sein wird, wie einem Baby einen Lolli zu klauen, doch dem ist nicht so. Auch wir rücken weit vor, um die Waren entgegen zu nehmen und jeder kluge Dämon weiß, dass die Menschen unter uns, diese Nahrung brauchen. Somit kann man nicht sagen, eins ist einfacher und das andere schwerer. Jedoch vermeiden wir im Gegensatz zu dem Kampftrupp offene Auseinandersetzungen.« Kagome lauschte und nickte ein wenig, während Inu Yasha nur Desinteresse zeigte, doch auch Kagomes Freunde waren hellauf begeistert. Sie strahlte regelrecht Selbstvertrauen und Mut aus, was dem General auffiel. Er lächelte leicht, doch dann entdeckte er den hundeohrigen Mann neben ihr und verzog kurz die Lippe. Sein Fuß schnellte hoch, bevor seine Hand eine kurze Bewegung in der Luft ausführte und Inu Yasha neben ihr, einen jaulenden Kommentar von sich gab. Gerade wollte dieser seine Stimme erheben, als der weißhaarige General mit den langen Ohren vor ihm stand: »Konzentrier dich, sonst schruppst du später die Ausrüstung von allen und prüfst sie. Deserteure kann ich nicht gebrauchen.« »Grrr…«, fing Inu Yasha an, bevor er schon im Staub landete und hustete. »Ich wiederhole mich ungern.« Er drehte sich um und blickte noch kurz zu Kagome, die besorgt zu dem Hanyou blickte: »Dein Freund?« »Nein, mein Bruder«, seufzte Kagome und erblickte ein weiteres Lächeln, bevor der Mann wieder nach vorne zu den anderen ging. »Wir brechen auf. Des Weiteren sollte der Junge im Dreck eine Lehre für euch sein. Ich bin schon seit Beginn hier im Dienst und auch vorher war ich ein General. Glaubt nicht, ich bemerke nicht, wenn ihr Schabernack treibt. Nehmt die Mission ernst. Auch wenn ihr keine Menschen seid, achtet immer auf die anderen und helft einander. Abmarsch!«   Danach machten sich alle auf den Weg. Die Truppe vermied offene Flächen und verbarg sich Großteils zwischen den Trümmern. Es war sehr anstrengend, doch Kagome riss sich am Riemen. Zum Glück schleppten sie nur die Waffen an ihren Körper mit, da es sich um eine kleine Mission handelte. Das Gelände war so anders, ständig musste man darauf achten, nicht auf Trümmer zu treten oder anzuecken. Es zog sich alles in Kagomes Magen zusammen, während sie immer weiter vorrückten. Zumindest kam sie mit den Befehlen des Generals klar. Er schien seine Worte ernst zu meinen und nahm auf die Menschen Rücksicht, die ein wenig mehr Probleme hatten, doch auch die Youkai und die Hanyou mussten sich erstmal dran gewöhnen. »Versucht euch die Gegend einzuprägen. Die Kuppel beherbergt nur einen kleinen Teil der damaligen Großstadt. Zwischen den Häuserruinen kann man sich schnell verirren.« Kagome nickte und blickte sich um, entdeckte manchmal besondere Merkmale, die sie sich einprägte, bevor sie einmal zurückblickte und merken musste, dass man die Kuppel nicht sah. »Sie ist unsichtbar«, verlautete der General neben ihr. Kagome schreckte leicht hoch. Er war verdammt schnell. »darum ist es wichtig, sich Anhaltspunkte zu setzen. Im Fall der Fälle, wenn man von der Gruppe getrennt wird. Eine Miko spürt meistens die Kraft der anderen, doch andere Menschen, wie deine Freunde, sind teilweise nicht so gesegnet. Jedoch spielen Gegner auch gerne ihre Späße.« »Ich werde mir alles einprägen«, verlautete Kagome und lächelte den hübschen Mann an, bevor sie ihre Hand aufs Herz legte. »Später würde ich gerne sehen, wie meine Kinder wieder frei sein können.« »Ein schönes Ziel, was sogar in greifbare Nähe rückt, so viele, wie dieses Jahr beigetreten sind«, hauchte er und drehte sich wieder um, während der Trupp sich ein wenig die Umgebung einprägte, nur einer war faul, saß dort und schnaubte. »Dein Bruder scheint nicht so zu denken.« »Nehmen Sie es ihm nicht übel, seine Frau wurde von Dämonen verschleppt und er hofft sie zu sehen. Er ist dem Trupp wegen ihr damals beigetreten, der Verlust sitzt noch tief, wie auch der Hass zu meinem Liebsten.« Er nickte und beugte sich ein wenig tiefer: »Sesshomaru ist dein Mann?« »Ja und Inu Yashas großer Bruder. Ich war einst ein Findelkind und Kikyou, Inu Yashas Frau, entpuppte sich als meine Schwester. Leider war Kikyou unter Sesshomarus Führung in seiner Ausbildung und war wohl schlimmer wie Inu Yasha. Sesshomaru hat es nicht geschafft, sie zum Mitmachen zu bewegen und…« »Ich weiß. Die Geschichte kenne ich. Bei Verlusten muss der General oder Auszubildende vor eine Art Gericht. Seine Kameraden haben ihn verteidigt, weswegen er seinen Dienst antreten durfte.« Kagome blickte überrascht auf: »Was wäre gewesen, wenn…« »Wenn man ihn für schuldig befunden hätte? Er wäre wohl degradiert worden. Mikos sind sehr wertvoll und stehen an einer hohen Stelle im Trupp. Ihre Sicherheit ist viel wert. Doch mach dir keine Gedanken.« Kagome nickte und schluckte. Kikyou hatte also fast sein Leben zerstört und Inu Yasha war wütend auf seinen Bruder, der nichts dafürkonnte. Hatte sich Sesshomaru deswegen auch so sehr angestrengt? »Danke.« »Nicht dafür. Zumindest kann ich diesen Hanyou nun besser einschätzen und kenne seine Beweggründe.« Kagome lächelte noch, während er wieder zu den anderen schritt und ein Zeichen für den Aufbruch gab. Hoffentlich würde sich Inu Yasha noch beruhigen.   Einige Zeit später erblickten sie dann die Versorgungsgüter. Es waren viele Rucksäcke, prall gepackt und auf diesen saß eine rothaarige junge Frau. Sie hatte flauschige, leicht rundliche Ohren und einen roten mit schwarzen Punkten gefleckten Schwanz, der immer wieder auf die Rucksäcke schlug. In ihrem Haar war einiges an Schmuck und Federn, was ihr einen wilden Eindruck gab, auch hatte sie schwarz verzierte Augen mit Linien, die einer Katze ähnelten. Die Frau schnaubte und schüttelte sich kurz, bevor sie mit einem Satz vom Proviant sprang und sich provokativ davorstellte: »Das wurde aber auch Zeit, ich saß hier wie auf dem Präsentierteller.« Kagome hörte das Fauchen, was sie danach aussandte, während der weißhaarige zu ihr trat und auf sie herabsah. Er war ein Riese und sie schien so klein vor ihm. »Entschuldige, wir haben Zuwachs bekommen, sie brauchten Vorbereitung.« »Toll, einfach toll«, knurrte sie und sah an dem General vorbei zu seinen neuen Schützlingen. Sie schnaubte. »Nächstes Mal will ich benachrichtigt werden.« »Natürlich, Hiaka.« Der General neigte kurz den Kopf, bevor er sich an seine Mannschaft wandte. »Nehmt euch alle einen Rucksack. Wer stark ist, kann auch mehr nehmen, doch bedenkt, dass ihr weiter wendig sein müsst.« Alle gehorchten und gingen sich schon einen Rucksack holen, nur einer muckte auf. Inu Yasha. Kagome seufzte und zupfte an der Kleidung ihres Bruders, der sie nur genervt ansah: »Das ist Kinderkram, du weißt, was ich will.« »Aber er ist unser General. Wenn du Pech hast, wird man dich versetzten.« »Vielleicht zu meinem lieben Bruder?« »Nein, eher in den Innendienst, jetzt komm schon!«, fluchte sie, doch Inu Yasha wollte nicht, weswegen Kagome sich erstmal belud. Dem General blieb es nicht verborgen, weswegen er sich gerade etwas überlegte, als er bemerkte, wie flammend rotes Haar an ihm vorbei zischte. Er beobachtete die Dame, wie sie mit einem großen Rucksack auf den Hanyou zu schlenderte und ihn ihm einfach auf den Kopf warf. »Was zum?«, fluchte der Hanyou und ließ die Tasche neben sich fallen, bevor er aufstand und die Frau anknurrte. »Hast 'nen Rad ab oder was?« »Ne, der einzige der 'ne lockere Schraube hat bist du. Wegen dir seid ihr doch zu spät, gib's zu!«, fluchte die Frau und knurrte. Ihr Schwanz zuckte wie wild, während Inu Yashas Ohren auch zuckten. Kagome wurde es langsam echt zu viel. Musste er sich mit jedem anlegen? Gerade wollte sie einschreiten, als eine große Hand sich auf ihre Schulter legte und ihr bedeutete, abzuwarten. »Von wegen!«, schnauzte Inu Yasha. »Und was willst du? Bist doch nur eine Frau!« »Tja«, lachte sie hämisch und stellte sich in Pose, strömte ihre Macht aus und grinste. »Im Gegensatz zu dir lebe ich schon immer hier draußen, du verwöhnter Hanyou. Du würdest nicht einen Tag allein hier überleben, also sei bloß still.« »Ach ja? Wetten doch?« »Gerne«, sprach sie und drehte sich zum General, der ihr zunickte. Vielleicht war es besser, ihn eine richtige Feuertaufe zu geben. Er war ungestüm und würde vorher nicht begreifen, wie diese Welt tickte. Natürlich würde Hiaka ihn nicht umbringen, doch würde es ihm eine Lehre sein, wenn er begriff, wie mächtig Dämonen doch eigentlich waren.   So konnte Kagome nur noch mitansehen, wie ihr Bruder und diese Hiaka verschwanden und sich anscheinend einen Wettkampf lieferten, während der Trupp sich auf den Rückweg machte. »Mach dir keine Sorgen um deinen Bruder. So bekommt er seinen Willen und wird auch verstehen, wie einfältig er ist.« »Aber… ist es nicht gefährlich?« »Jeder Tag ist gefährlich, doch solange er so ist, wird er euch in Gefahr bringen«, verlautete noch ihr General, bevor sie sich zum Bannkreis aufmachten. Die beiden Hanyous wären auch eine gute Ablenkung.   Währenddessen verfolgte Inu Yasha Hiaka, die geschickt über Trümmer sprang und keine Rücksicht nahm. »Zeig, was du kannst. Schnelligkeit ist vom Vorteil«, knurrte sie und ließ ihn nicht an sich herankommen. Es war ganz spaßig für sie, da sie selten noch in dieser Zeit spielte. Wer wusste, wie er sich anstellte. Wenn er unbedingt einen auf Draufgänger machen wollte, gerne, doch glaubte sie, dass er einfach null Ahnung hatte oder haben wollte. Schnell umrundete sie eine Ecke und dann die Nächste, als sie bemerken musste, dass er fehlte. Was zum? Schnell machte sie kehrt. So hatte sie sich das nicht gedacht. Anscheinend wollte er mehr zum Stadtkern, als mit ihr spielen. Dabei waren in der Stadt die wirklich großen Monster.   Inu Yasha hatte sie ausgetrickst. Er würde Kikyou finden, auch wenn er in das Innere eindringen müsste. Sie lebte noch, bestimmt! Zumindest hoffte er es und wollte vorher nicht aufgeben. Kikyou! Immer schneller lief der Hanyou, als er bemerkte, wie diese Jaguarfrau hinter ihm her stürzte. Sie schien durchaus wütend zu sein, weswegen er noch schneller wurde, bis er auf einmal eine sehr mächtige Aura spürte, doch war er zu langsam, als eine riesige Hand auf ihn zu schnellte. Hiaka erkannte die Gefahr sofort und sprang von der Seite gegen ihn, sodass sie schon in die Richtung flogen, als die Hand sie traf. Der Schmerz war höllisch, doch ein direkter Treffer hätte noch mehr Schaden angerichtet. Sie knallten mitten in eines der Häuser hinein und flogen schnaufend gegen einige Wände, die den Druck ihrer Körper nicht aushalten konnten, sodass es mehrere Wände brauchte, bis ihr Flug gestoppt wurde. Der Arm der rothaarigen blutete und schien gebrochen, während der Hundejunge nicht besser aussah. Er keuchte und hielt sich den Brustkorb. Bestimmt waren einige Rippen gebrochen, denn obwohl das Monster sie getroffen hatte, war sein Körper als erster durch die Wände geflogen. »Mhm… Vollidiot«, stöhnte die Jaguar-Frau und betrachtete ihren Arm. Das war gar nicht gut. »Wegen dir sterben wir am Ende noch!« »Argh… so einfach bekommt man mich nicht tot!«, prahlte Inu Yasha, doch als er aufstehen wollte, bemerkte er den höllischen Schmerz, der ihn wieder zusammensacken ließ. Verdammt. »Jetzt spuckst du keine großen Töne mehr, was?«, fluchte sie und kam wackelnd zum Stehen, als das Gebäude erschüttert wurde und sie fast wieder hinfiel. »Steh jetzt auf, das Monster wird das Haus zerstören. Wenn wir uns nicht beeilen, werden wir begraben!« Sie packte mit der heilen Hand seine Kleidung und zerrte ihn auf die Beine. Es erstaunte den Hanyou, dass die Frau nicht vor Schmerzen stöhnte, so schlimm wie ihr Arm aussah. Ehrlich, ihm wurde dabei sogar schlecht. »Tut dein Arm nicht weh?« »Und wie der wehtut, doch der wächst nach, wenn ich aber tot bin, nicht mehr!«, fluchte sie und zerrte weiter, bis er ihr schneller folgte. Er hielt sich die Rippen und fluchte immer wieder, während das Haus stärker bebte. Schnell rannten sie die Treppen herunter, als ein lautes Knarzen ertönte und sie mitansehen mussten, wie das obere Geschoss zusammenbrach. Danach folgte das nächste und immer weiter. Sie kamen kaum hinterher, doch Hiaka wusste, dass Inu Yasha niemals einen Sprung aus dem Haus überleben könnte. Sie vielleicht, doch er nicht. Er hatte innere Blutungen und zu viele gebrochene Rippen, als dass er einen Aufprall verkraften könnte. So rannten und rannten sie, bis sie fast an der Eingangstür waren, doch als ihnen ein riesiges Auge und dann Maul anblickte, stockten sie. Das Monster hatte Hunger und wollte sie direkt in sein Maul locken. Diese Mistviecher. »Was zum?«, fragte Inu Yasha noch verwirrt, als sie schon wieder ein Geräusch hörten. Doch anstatt auf den Gegner zuzulaufen, packte sie den Hanyou und rettete sich im letzten Moment mit ihm in den Keller. Sie hörten noch, wie das Erdgeschoss zusammenbrach und das Monster wütend schrie. Hiaka lächelte leicht. Heute würde sie kein Futter werden, doch – die junge Frau sah sich im dunklen Keller um – könnte ihr heute die Luft ausgehen. Alles nur, weil sie diesen Hanyou herausgefordert hatte. Hätte sie nur vorher erkannt, dass er lebensmüde war. »Bist du zufrieden?«, fragte sie leicht genervt und ging schwankend durch den Keller, in der Hoffnung etwas brauchbares wie Verbandsmaterial zu finden. »Wegen dir gehen wir jetzt beide drauf.« »Pah! Ich hätte das geschafft, wärst du nicht gekommen!« Sie schnaubte und ließ ihre Augen aufblitzen. »Du kleiner Pinscher glaubst also wirklich, du hättest das Monster da draußen allein platt gemacht?«, fragte sie genervt und suchte nach einem Peilsender, den sie aktivierte, auch wenn ihre Rettung eher unmöglich schien. »Bestimmt«, murmelte er und rieb sich über die Rippen, die langsam heilten. »Warum bist du mir überhaupt gefolgt?« »Warum? Ist doch klar, wenn dir etwas passiert, geht es Kogi-chan an den Kragen. Er hätte seine Aufsichtspflicht verletzt und müsste vor Gericht.« »Erzähl nicht so einen Scheiß, dann wäre mein Bruder auch vor Gericht gewesen«, hauchte Inu Yasha genervt. »Ich bin nur ein Hanyou, wen interessiert schon mein Ableben.« Die Frau knurrte, kam auf ihn zu und packte ihn an den Kragen. »Jeden interessiert das. Wieso glaubst du denn, dass dein Bruder nicht vor Gericht musste? Hat er jemanden sterben lassen oder was?« »Ja. Meine Frau. Eine Miko und niemanden hat es interessiert.« »Hm?«, fragte sie verwirrt und blinzelte, bevor sie die Zähne fletschte. »Sag nicht, es geht um die Miko, die eine ganze Gruppe Monster zu ihrem Trupp führte und sie nicht einmal auf Befehl des Übungsgenerals unterstützte.« »Kikyou hätte sie nicht im Stich gelassen! Erzählt man sich das?« Die Hanyou schnaubte und kam ihm ganz nah. Darum also diese Aktion. »Das muss man sich nicht erzählen, ich habe es gesehen, da wir ihnen zur Hilfe geeilt sind. Es war ein Schlachtfeld, der Übungsgeneral wollte trotzdem die Frau retten und wurde schwer verletzt. Man musste ihn vom Schlachtfeld zerren, während die Frau mitgenommen wurde. Hätte er sie fahrlässig sterben lassen, wäre er heute kein General. Aber bleib in deiner Traumwelt, du bist genauso wie diese Miko, denn du hast mein Leben achtlos in Gefahr gebracht, weil du nur an dich denkst! Überleg mal, wenn ich tot bin, wer die Güter überwacht? Keiner, dann sterben alle Menschen und Hanyous! Auch deine Frau war nicht besser. Sie wollte nicht da raus und war faul, nahm es hin, dass die anderen für sie starben, weil sie die Gesetze kannte.« Inu Yasha erstarrte und riss die Augen auf. War es wirklich so gewesen? Ja, Kikyou war egoistisch, aber sie würde doch nicht… oder doch? Sein Herz setzte aus, als er darüber nachdachte und auch über das, was die Frau vor ihm sagte. Sie war für das Essen zuständig und sie hatte ihn beschützen wollen, wodurch sie sterben könnte und somit auch die Versorgung seiner Freunde. »Kapierst du es jetzt?«, fluchte sie und ließ sich neben ihm mit einem Verbandskasten nieder. »Jetzt fixiere meinen Arm, dann kümmre ich mich um deine Wunden.  Ich weiß, es ist schwer zu glauben, wenn die eigene Frau scheiße baut, doch musst du es akzeptieren. Dein Bruder ist kein Arschloch. Ich habe ihn selbst kennengelernt. Er gibt sich viel Mühe, um es allen anderen recht zu machen.« Inu Yasha schnaubte leise, während er den Arm seiner Kameradin verarztete: »Ich will es einfach nicht glauben…« »Es ist dir überlassen. Doch zieh nicht andere in deinen Schlamassel mit rein«, seufzte sie und beobachtete, wie er mit einer Stange ihren Arm schiente. Das war wirklich nicht so geplant gewesen.   Es waren schon gefühlte Stunden vergangen und sie spürten, dass die Luft knapper wurde. Die Frau fror und auch dem Mann wurde kalt, weswegen sie immer dichter aneinanderrückten. »Bilde dir nichts drauf ein«, brummte sie leise, während sie sich an ihn kuschelte. »Tu ich schon nicht«, seufzte er und legte einen Arm um die Frau, während er es langsam aufgab. Zumindest waren seine Rippen schon besser verheilt, sodass er vielleicht bald stark genug wäre, um ein Loch hinein zu reißen, außer die Luft ging ihnen vorher aus. Immer mehr machte er sich darüber Gedanken, wie dumm er doch gehandelt hat und sah auf das rote Haar herab, welches die hübsche Frau umspielte. Sie hatte es wirklich nicht verdient, für ihn zu sterben. »Es tut mir wirklich leid, dass ich dich mit reingezogen habe.« »Hm… ich hätte dich nicht provozieren sollen«, antwortete sie und schmiegte sich enger an. Langsam wurde sie müde, doch sie durfte nicht einschlafen. »Wenn wir doch hier rauskommen, werde ich mich irgendwie erkenntlich zeigen…« »Das merke ich mir. Als erstes kannst du mich gesund pflegen. Wie klingt das?«, fragte sie und grinste ihn an. »Weißt du, hier draußen wird man kaum verwöhnt, ich müsste für meine Genesung hinter die Kuppel und du wärst mein Diener.« Inu Yasha wurde leicht rot und riss die Augen auf: »D…D…Diener?« »Klar.« Er knurrte, bevor er nickte: »Gut, aber nur bis es dir besser geht.« »Klingt gut, da habe ich einen Grund, nicht einzuschlafen. Sollte ich es versuchen, weck mich«, verlautete sie noch, als ihre Augen schwer wurden. »Hey!«, knurrte er und rüttelte sie, bis sie wieder wach wurde. Der Sauerstoff war wirklich knapp und würde bald aufgebraucht sein.   Es verging eine weitere halbe Stunde, in der sie sich gegenseitig wachhielten, als sie plötzlich ein kleines Schaben hörten. Erschöpft folgten sie dem Ton, bis sie an einer Wand ankamen. »Schlag sie ein«, befahl sie dem Hanyou, dem es schon wieder recht gut ging. Sofort gehorchte er, nutzte seine Macht und setzte sie frei, während die Frau rief: »Vorsicht, wir brechen durch!« Im nächsten Moment zerbröckelte die Mauer und sie hievten die Steine weg, als ein kleiner Fuchsyoukai erschien: »Hiaka-san!« Der Kitsune lief um sie rum. Er war gerade mal so groß wie ein Kleinkind und nahm sie unter die Lupe. »Du bist verletzt?«, krächzte er und sah zu dem weißhaarigen. »Ist er das gewesen?« »Indirekt«, seufzte sie, kniete sich vor ihn und streichelte liebevoll seinen Kopf. »Danke, du kommst im letzten Moment, sind noch andere da?« »Ja! Wir machen das Loch oben gerade breiter und buddeln uns runter, ich wollte nur erstmal für neue Luft sorgen.« »Danke, unsere wurde schon knapp«, lächelte die Jaguar-Hanyou und sah zum Loch und dann zu Inu Yasha. »Du musst wohl dein Versprechen einlösen.« Inu Yasha seufzte. Er hatte es doch nur gesagt, weil er glaubte, sie würden sterben. Genervt blickte er zu dem kleinen Dämon und dann zur Frau. »Muss ich wohl.« Der Youkai sah noch einmal hin und her, bevor er wieder rausstürmte und sie den Tunnel größer machten, bis die beiden befreit werden konnten.   Nachdem sie befreit worden waren, wurden sie zur Barriere eskortiert, wo allen die Augen rausfielen. Inu Yashas General hielt ihm eine Standpredigt, bevor er sich bei Hiaka entschuldigte, die mit der heilen Hand wedelte und nur davon redete, dass sie als Ausgleich einen Diener hätte. Der General wunderte sich noch, während sie auf Tragen gehievt wurden und zum nächsten Krankenhaus gebracht wurden. Der kleine Fuchsyoukai stellte sich als ein Waisenkind namens Shippo heraus, der brav bei Hiaka bleiben wollte, während Inu Yasha seine Strafe verbüßen müsste, indem er ihr diente. Was das wohl werden würde? Kapitel 22: Die Aussprache?! ---------------------------- Ein Vierteljahr verging, während Hiaka sich bei Inu Yasha im Haus eingenistet hatte. Erst war nur ein Monat geplant gewesen, doch nun waren es bereits drei, nachdem ihr Arm noch einmal nachträglich gebrochen werden musste, da es Komplikationen gab. Auch genoss sie diese Ruhe und Stille, während Inu Yasha ihr dienen musste. »Morgen«, brummte der Hanyou und stellte ihr das Frühstück auf den Schoß. »Wie lange muss ich noch?« »Hm… mal schauen«, grinste sie und probierte ihre Pancakes. Köstlich. »Dein Essen schmeckt von Tag zu Tag besser, weißt du das?« »Pff. Eigentlich müsstest du heute kochen, da ich Geburtstag habe«, schnaubte der Hanyou und warf sich neben sie aufs Bett. »Oh, echt?«, fragte sie. »Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.« Die Hanyou beugte sich vor und gab ihm ein Küsschen auf die Wange, was ihn knallrot vom Bett krachen ließ. Sie kicherte. Er konnte wirklich süß sein, überhaupt seit er aufhörte, von dieser anderen Frau zu reden. Kagome hatte es ihr erklärt, wie ihre große Schwester drauf gewesen war. Grässlich. Wie blind konnte dieser Mann nur sein? »Lass das«, knurrte er nur und sah zu ihr auf. Warum schlug sein Herz nur immer wieder so schnell, wenn sie in seiner Nähe war? Dabei war sie doch manchmal eine dumme Pute… »Was willst du heute machen?« »W…was?«, fragte Inu Yasha überrascht und blickte in die grünen Augen. »Na, du hast Geburtstag, also machen wir heute, was du willst«, flötete sie und aß gerade den letzten Pancake, bevor sie aufstand und schon nach Kleidern für den entsprechenden Anlass suchte. »Ähh… weiß nicht, meine Schwester hat vielleicht etwas geplant«, flüsterte er und dachte an Kagome, die wirklich in ihrem Beruf aufblühte, während er fast täglich die Ausrüstung schrubbte. Der General konnte echt eine Nervensäge sein, wenn es darum ging, ihn zu bestrafen, doch besserte es sich. Langsam konnte er ihn als seinen General akzeptieren, während Kagome ständig nur angepriesen wurde. »Gut, dann ruf ich sie an!«, meinte sie nur und wählte schon Kagomes Nummer. Inu Yasha wollte ihr schon das Hany wegnehmen, als Kagomes Stimme ertönte. »Hallo? Hiaka, bist du es?« »Ja, Kagome! Herzlichen Glückwunsch erstmal. Hast du Lust mit uns etwas zu unternehmen?« Kurz herrschte Stille, während sich im Hintergrund eine Unterhaltung abspielte. »Wie wäre es, wenn wir zusammen kochen und später ein Picknick machen?«, schlug Kagome vor und grinste breit. »Außer Inu Yasha will schon wieder eine riesige Party vom Zaun brechen.« »Kh!«, knurrte Inu Yasha, der sich neben Hiaka begeben hatte, um mitzuhören. »Gut, wir kommen zu euch.« »Wunderbar. Wann sollen wir da sein?«, fragte Hiaka noch und notierte sich einige Zutaten, bevor Kagome sie noch bat, auch Shippo mitzubringen, da Rin so gerne mit ihm spielte. Das würde bestimmt lustig werden.   Eine halbe Stunde später, bereiteten Sesshomaru und Kagome schon einiges vor, während sie auf ihren Besuch warteten. »Meinst du, das ist der richtige Weg?«, fragte Sesshomaru leise nach und beugte sich zu seiner Frau herab, die gerade ein Rezeptbuch durchblätterte. »Sessh-chan, ihr solltet miteinander mehr reden. Inu Yasha hat jetzt von ihr gehört, was damals war und ich finde ihr solltet wie erwachsene Männer damit umgehen.« Er seufzte leise und strich eine lange schwarze Strähne hinter ihr Ohr. »Du sagst das immer so einfach. Es ist zu viel Zeit vergangen, als dass es mit Worten behoben werden könnte.« »Vielleicht geht das auch nicht, aber es wäre ein Anfang. Ihr tretet nur auf der Stelle und Rin vermisst es auch, mit ihrem Onkel rumzublödeln und da eine neue Frau in seinem Leben ist…« »Sie hat sich durch eine Wette bei ihm eingenistet. Ich sehe das nicht als neue Frau, eher als Parasit.« »Ach, ich glaube schon, dass sich da etwas anbahnt, zumindest redet er nicht mehr von Kikyou und benimmt sich, wenn wir auf Mission sind. Sie tut ihm gut.« »Hn«, brummte er und hob ihr Kinn an. Er hasste es, wenn sie von ihrer Mannschaft redete, weil meistens irgendwann ein Spruch kam, wie großartig doch der General wäre. Wie er ihn verabscheute. Ständig schlich er um Kagome rum, die ihn als eine Art Mentor sah, nachdem er ihr erklärte, wie sie es weit bringen könnte. Wenn ihr einer die Kniffe zeigte, war er es. »Was hast du?«, fragte sie verwirrt, griff sein wieder längeres Haar und zog ihn herab, bis sich ihre Lippen trafen. Manchmal verstand sie nicht, was mit ihm los war. Ob es ihn wurmte, dass sie nicht ihm unterstellt war? »Vielleicht bin ich irgendwann auch ein General, Kogi-san meint, ich könnte es zu etwas bringen.« Jetzt knurrte er. Seit wann sprach sie so vertraut über ihn? »Kogitsunemaru? Kagome, wenn du Hilfe brauchst, ich zeig dir alles.« »Keine Sorge, er zeigt mir einiges unterwegs, so können wir daheim einfach unser Leben genießen. Ehrlich, ich bin froh, dass wir die Arbeit in letzter Zeit da draußen lassen, so können wir es doch viel mehr genießen«, schnurrte sie neckisch und küsste ihn noch einmal, aber diesmal mit Zunge. Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Geschickt schnappte er sie und hob sie auf die Arme, ohne dass sich ihre Münder trennten. »Wie lange haben wir?« »Du willst doch nicht jetzt?«, fluchte Kagome leise und deutete nach oben. »Rin-chan badet oben!« »Keine Lust auf Geburtstags-Sex?«, fragte er neckisch und setzte sie auf den Tisch, bevor er sich zwischen ihre Beine drängte. Kagome errötete und schüttelte nur den Kopf. »Schon, doch später. Inu Yasha riecht es und er dreht durch. Aber später kann ich es mir vorstellen, wenn die Kinder beschäftigt sind oder wir einen kuschligen Ort finden.« »In Ordnung, doch vergiss nicht, wenn ich dein Wort habe, dann…« »Ja, Sesshomaru, ich weiß es«, kicherte sie und küsste ihn noch mal, bevor er sie vom Tisch hüpfen ließ. Manchmal war Sesshomaru sehr anhänglich, überhaupt, wenn es um den General ging, doch nur wieso? Sie seufzte und grinste breit. Er war doch nicht eifersüchtig oder?   Dann war es so weit, der Besuch klingelte und Rin öffnete freudig die Tür, nur um gleich Shippo an der Hand zu nehmen und mit ihm ins Haus zu rennen: »Komm, ich zeig dir meine neuen Spielsachen!« »Au ja!«, freute sich Shippo und rannte mit ihr die Treppen hoch, während Hiaka nur verwirrt hinterher sah. Rin hatte sie keines Blickes gewürdigt, ob da wohl was in der Luft war? »Da seid ihr ja!«, begrüßte Kagome schon beide und drückte Inu Yasha fest an sich: »Herzlichen Glückwunsch!« »Gebe ich gerne zurück«, brummte er und drehte sich mit ihr kurz, bevor er sie absetzte. »Schon eine Idee, was wir machen sollen?« »Ich würde sagen, alles was die Zutaten für ein Picknick hergeben. In meinem Kochbuch stehen einige frittierte Dinge und auch Anleitungen, um Tiere aus Nahrungsmittel zu schnitzen!« »Das klingt ja schön!«, kicherte Hiaka und schnappte sich schon Kagome. Es machte ihr wirklich Spaß mit den anderen unter der Kuppel zu wohnen, sodass sie gar nicht mehr zurück wollte, doch eines Tages müsste sie, egal wie gut ihr Nachfolger war.   So bereiteten sie allerhand zu, doch am meisten machten Kagome und Hiaka, während Sesshomaru und Inu Yasha sich undefinierbare Blicke zu warfen und kein Wort redeten. Die Frauen seufzten, doch das wurde schon. Würden sie nur endlich den ersten Schritt machen. »Sessh-chan, reich mir doch bitte die gehackten Zwiebeln«, bat Kagome ihren Mann, obwohl die Zwiebeln bei Inu Yasha standen. Sie hoffte, dass Sesshomaru wenigstens eine Bemerkung brachte, aber nein, dafür hielt Inu Yasha ihr die Zwiebeln unter die Nase. Manchmal war es ja ganz schön, wenn sie so brav waren, doch langsam ging es ihr auf die Nerven. Wo waren ihre Brüder, die sich auch mal gegenseitig anmachten? »Danke Inu Yasha.« »Keine Ursache«, hauchte Inu Yasha und lächelte sie freundlich an. Hiaka schüttelte nur den Kopf. »Ihr beide seid schrecklich, ihr verderbt einen jeden Spaß«, brummte sie. Inu Yasha horchte auf und auch Sesshomaru. »Wieso, wir streiten nicht.« »Doch diese Stille und diese Anspannung… ist Scheiße. Einer links und der andere rechts von uns. Wenn ihr nicht helfen wollt, geht raus und prügelt euch, wie es Brüder tun, doch hier auf heile Welt zu tun, in dem ihr einander ignoriert, geht gar nicht. Oder Kagome?« »Sehe ich auch so. Geht raus und kommt erst wieder, wenn ihr miteinander geredet habt. Ich habe kein Bock, ein Picknick so zu verbringen.« Die beiden Männer seufzten und sahen einander an, als die Frauen mit dem Finger schon auf die Tür deuteten. Als sie immer noch nicht wollten, schnappte sich jede einen und sie warfen die beiden einfach in den Vorgarten und stemmten die Hände in die Seiten: »Los, reden! Mein Geburtstagswunsch ist, dass ihr das endlich klärt. Ihr erfüllt eurer kleinen süßen Schwester doch den Wunsch oder?« Hiaka schluckte. Sie hatte das schon gehört, aber irgendwie klang das gruselig, wenn man bedachte, dass kleine Schwester und großer Bruder verheiratet waren. »Komm Hiaka, wir machen alles fertig!« Sie nickte und folgte Kagome schon wieder rein, während die Jungs draußen standen und einander mit den Blicken taxierten. Keiner wusste so wirklich, wie er das Gespräch beginnen sollte.   »Also…«, fing Inu Yasha an und trat von einem Fuß auf den anderen. »Die Sache mit Kikyou… warst du deswegen wirklich vor Gericht?« »Ja«, antwortete Sesshomaru und lehnte sich gegen einen Baum. Wie ungern er dieses Gespräch doch führte, schon gar, weil er sich dafür verantwortlich fühlte. »Nachdem ich aufgewacht bin, wurde ich vorgeführt.« »Hat Kikyou wirklich deine Befehle missachtet und meine Beziehung zu ihr gegen dich ausgespielt?« »Das hat sie. Sie war der Meinung, ich würde alles für sie tun, was ich dummerweise getan habe. Mikos haben eine hohe Stellung im Trupp.« »Aber du hast nie etwas gesagt…« »Was hätte ich sagen sollen? Kleiner Bruder, deine Frau tyrannisiert meine Gruppe und ich bin unfähig, mich durchzusetzen, bitte hilf mir? Inu Yasha. So einfach ist das alles nicht.« »Vielleicht hätte ich mit ihr reden können…« »Inu Yasha, ich muss als General Autorität ausstrahlen. Es ist ein Wunder, dass nicht die anderen mir auch auf der Nase rumgetanzt sind. Vielleicht wäre es besser gewesen, man hätte mich degradiert…« Inu Yasha seufzte und betrachtete seinen Bruder, der sich an die Brust griff. Die Narbe war an dieser Stelle. Seine Heilkräfte hätten sie verschwinden lassen sollen, doch er trug sie wie ein Mahnmal. »Sesshomaru… sag nicht so etwas. Sie vertrauen dir alle, das hab ich schon längst bemerkt. Nicht nur Hiaka hat dich gelobt, auch deine Kameraden und… Kikyou, sie wollte nie da raus, vielleicht hätte man sie degradiert, wenn du nur etwas gesagt hättest.« Sesshomaru erstarrte und blickte auf, bevor er noch einmal seine Brust drückte: »Vielleicht hätte ich das tun sollen, doch wollte ich auch nicht schwach sein. Ich dachte, ich bekomme das schon hin und dann… haben sie uns angegriffen. Womöglich hätte ich sie retten können, wenn…« »Du dein Leben gegeben hättest?« Inu Yasha stand neben ihm und packte ihn am Kragen. »Denkst du, damit hättest du uns geholfen? Dann wäre Kagome zusammengebrochen.« »Wäre sie wohl«, flüsterte er und blickte zum Küchenfenster. »Doch dann...« »KH! Nein… alter, verdammt noch mal. Klar hätte ich mir gewünscht, dass sie da ist, aber wenn sie die Schuldige ist, sollte nicht Kagome deswegen leiden, weil du einen auf Kamikaze Dämon machst!« »Inu…«, begann Sesshomaru und blickte in die goldenen Augen seines Halbbruders, der ihn auf einmal einfach an sich drückte. »Was…« »Du bist so ein Volltrottel!« Sesshomaru starrte verwirrt herab. Was war denn jetzt los? Vorsichtig legte er eine Hand auf den Kopf seines Bruders und verzog die Lippen. »Warum bin ich ein Volltrottel?« »Weil ihr mir direkt die Wahrheit hättet sagen sollen. Scheiße… warum heul ich…« Er streichelte seinen Bruder noch und seufzte leise: »Die Wahrheit ist oft schmerzhaft. Inu Yasha, es tut mir leid, was geschehen ist, doch… weißt du, Kagome meint, dass Hiaka dir sehr guttut und…« »Halt die Klappe, das weiß ich doch«, schluchzte der kleinere noch, bevor er sich die Augen rieb und seinen Bruder böse anstierte. »Wenn wir den Dämon finden, der damals alles anrichtete, hilf mir, ihn umzubringen.« »Ja…«, hauchte Sesshomaru. Er begriff nicht unbedingt das Gespräch, doch glaubte er, dass sie jetzt alles besprochen hatten. Warum hatte er nur das Gefühl, dass er das halbe Gespräch verpasst hatte?   Später veranstalteten sie dann das Picknick und endlich fühlte sich Kagome wieder wohl, während auch Hiaka mehr und mehr aufblühte. Es tat wirklich gut, dass die Männer sich ausgesprochen hatten und sie endlich ihre Sorgen los waren. Genüsslich kuschelte sich Kagome an Sesshomaru, während Hiaka ein wenig fröstelnd an Inu Yasha rückte: »Picknick war nicht die beste Idee.« »Ach ich find sie super«, grinste Kagome die beiden an und genoss die Wärme ihres Mannes. »Wofür hat man sonst die Männer, wenn nicht als bewegliche Wärmflasche.« »Kh. Ich bin keine Wärmflasche!«, knurrte Inu Yasha, doch legte er einfach einen Arm um Hiaka. »Nein, du hast einfach nur ein heißes Gemüt«, hauchte die Frau in seinem Arm und schmiegte sich an. Es war wunderbar. Ob Kagome mit Absicht dieses Picknick gewählt hatte? »Du bist durch und durch ein heißer Typ.« Inu Yasha wurde rot und kratzte sich am Kopf, bevor er diesen auf ihren legte und sie ihm ein Würstchen in Form eines Oktopusses in den Mund schob. »Wenn du so redest, denkt man noch, wir wären ein Paar.« Sesshomaru seufzte und streichelte seine Frau leicht, während die beiden etwas diskutierten. Ob er sich damals genauso dumm angestellt hatte, was Kagome betraf? Wenn ja, verstand er, warum sein Bruder ihn so rabiat zur Brust genommen hatte, als er einen Fehler nach dem nächsten begann. Was würde den beiden wohl die Zeit bringen? Sesshomaru hoffte, dass Inu Yasha komplett von Kikyou wegkam, denn diese Beziehung schien ihm viel echter, als die mit der kühlen Frau, die immer nur ein Kind wollte und alle anderen wie Dreck behandelt hatte. Würde sein Bruder doch noch die große Liebe finden? Kapitel 23: Frühlingsgefühle ---------------------------- Der Frühling fand seinen Anfang, nicht nur in der Natur, sondern auch in den Herzen der Bewohner des Bannkreises. Kagome gähnte gemütlich und erwachte aus einem wunderschönen Traum, während sie Sesshomarus wunderbaren Geruch einatmete. »Guten Morgen~«, schnurrte die junge Frau in den Armen des Youkais, der ihr Herz schon vor einiger Zeit erobert hatte. Sie genoss diesen Morgen sehr, da Rin bei Shippo übernachtete. »Guten Morgen«, brummte Sesshomaru und beugte sich über seine Frau, die ihn zuckersüß anlächelte. Die Nacht war lang gewesen, doch so fit wie sie aussah, ahnte er, dass sie noch mehr wünschte. »Unersättliche Priesterin.« »Na und? Wie oft haben wir so viel Zeit?«, fragte sie fluchend und legte die Arme um seinen Hals. »Komm schon, hab dich nicht so.« Er nickte, beugte sich herab und presste seine Lippen auf ihre. Sie schmeckte so köstlich, dass er sich gar nicht lösen wollte, während ihre Hand schon an seiner Hüfte lag und ihn neckte. Es war keine gute Idee gewesen, gestern nackt zu schlafen, doch sie hatte darauf bestanden. Diese Frau war eine Teufelin, ein Succubus, der ihn um den Verstand brachte. »Du hast es ganz schön eilig.« »Darf ich nicht? Solange du eine Morgenlatte hast.« Kagome lachte leise, weswegen er sich von ihr löste und sich entzog. Sie wollte ihm schon nach, als er sich zwischen ihre Beine hockte und seine goldenen Augen glitzerten. Der Frau verging ihr Lachen, als sie sein Atem an ihrem Schritt spürte. Sie wimmerte leise, als sie seine Zunge spürte, die immer wieder neckisch hervorschnellte. Das durfte nicht wahr sein. »Sesshomaru!«, stöhnte sie sehnsüchtig und streckte ihre Hüfte leicht hoch. Sie schmeckte köstlich und er würde ihre Wollust befriedigen. »Kagome, halt still«, hauchte er gegen ihre Muschie, bevor er seine Finger zur Hilfe nahm und sie zärtlich um ihre Mulde kreisen ließ. »Sonst finde ich deine Lustgrotte nie.« Neckisch fuhr er immer wieder rum und tat so, als würde er den Eingang nicht finden, bis sie so sehr quengelte, bis er endlich eindrang. Sie stöhnte laut auf und wurde hochrot, als sie, wie auch er den klang ihrer feuchten Muschie hörte. Kagome wurde so feucht, dass Sesshomaru sich immer wieder herabbeugte und an ihrer Mulde saugte, nachdem er die Finger herauszog. Immer mehr wehrte sich Kagome, während der erste Orgasmus sie überrollte. Er glitt an ihre Klitoris, saugte und zwickte leicht mit den Zähnen hinein, was sie gleich noch einmal kommen ließ. »AHHH NEIN!« Sesshomaru grinste leicht und löste sich, während Kagome das komplette Bett zerwühlt hatte. Wie er es genoss, sie so zu hören. Hätte er nur früher seine Gefühle geäußert. »Dreh dich um.« »Vergiss es!«, schimpfte sie, doch er packte sie einfach und drehte ihren Hintern um, sodass sie wie ein unterwürfiger Hund auf dem Bett saß. Sie sah ihn schockiert an. »Nicht hinten! Vergiss es, nein!« »Wer sagt, dass ich das will?«, knurrte er und presste sich von hinten an ihre Vagina. Sie stöhnte und streckte ihren Hintern höher, als er sich an der feuchten Mulde rieb und immer wieder ein wenig eindrang. Kagome stöhnte immer wieder, bis er endlich eindrang und immer wieder hart in sie stieß. »Du machst mich so hart«, stöhnte er leise und hielt sie an der Seite fest, um immer fester zustoßen zu können. Es dauerte nicht lange und er spürte, wie sie ein weiteres Mal kam und so eng wurde, dass er es nicht mehr unterdrücken musste, doch wollte er es so nicht beenden und legte sich hinter sie. »Was planst du?«, wimmerte sie, als er sich positionierte und wieder in sie eindrang. Sie löffelten miteinander, was Kagome bisher noch nie gehabt hatte. Stöhnend drängte sie sich an ihn, während er ihre Brüste umfasste und sie massierte. Er spielte an ihren Nippeln, zwickte in sie hinein und genoss ihr Stöhnen, während seine Lippen ihren Hals kosteten, knabberten und seine Zunge über ihre Halsschlagader leckte. »Kagome, ich könnte ewig so weiter machen.« »Ich auch«, wimmerte sie und genoss seinen harten Schwanz, der immer größer und mächtiger wurde oder wurde sie einfach nur enger? Kagome wusste es nicht, doch konnte sie auch kaum einen klaren Gedanken fassen, während er sie so nahm und an sich presste. »Bitte…« Er keuchte und wurde schneller, als er sich schon in ihr ergoss und spüren konnte, wie auch sie wieder einen Orgasmus hatte. Kagome wurde noch so eng werden, dass er am Ende in ihr steckenbleiben würde, auch wenn ihm der Gedanke irgendwie gefiel. »Meine feuchte Frau.« »Sesshomaru…«, flüsterte sie und schmiegte sich mehr an, als er langsam aus ihr glitt. »ich liebe dich.« »Ich dich auch«, murmelte er und biss leicht in ihr Ohrläppchen, während er die Decke über sie beide enger zog und sie noch ein wenig küsste. »Gib mir bitte einige Minuten.« Kagome zuckte. »Oh, so meinte ich das gar nicht«, gluckste sie und dreckte sich in seiner Umarmung, um seine Lippen mit ihren zu bedecken. »Ich wollte es einfach sagen, das war keine Aufforderung für die nächste Runde.« »Schade.« Sesshomaru sah sie ein wenig unverschämt an, was Kagome gar nicht behagte. Ob sie dem standhalten könnte? Bestimmt könnte sie nicht mehr laufen, wenn er mit ihr fertig war.   Währenddessen, am Rande des Bannkreises, gähnte Inu Yasha herzhaft und stapfte Richtung Badezimmer. Shippo und Rin raubten ihm alle Nerven, während Hiaka sich aus dem Staub gemacht hatte, doch wo war sie? Er fand es nervig, dass sie sich am Abend ausgeklinkt hatte und bisher nicht wiedergekommen war. Der Hanyou betrat gerade das Bad, als er sie entdeckte. Überrascht sah er die nackte rothaarige an, die sich gerade ausgezogen hatte. Sie war dreckig und hatte ein paar Kratzer. »Hiaka!«, keuchte er und wurde rot, als er bemerkte, dass er alles sehen konnte. Schnell sah er weg. »Wo warst du? Wieso bist du verletzt?« »Ich war draußen…«, flüsterte sie und rieb sich über die Arme. »Gestern als wir alle so beisammen waren, wollte ich nach meiner Familie sehen. Es geht ihr auch gut, doch auf dem Rückweg bin ich an einen Dämon geraten«, murmelte sie weiter und trat vor Inu Yasha. Sie betrachtete den Hanyou in den Boxershorts und schluckte. »Warum hast du mir das nicht gesagt, ich hätte dich begleiten können«, brummte er und bekam Gänsehaut. Warum musste sie so dicht sein? »Hätte es denn etwas geändert?«, fragte sie und lehnte ihre Stirn gegen seine Brust. »Du hättest mich doch abgehalten, stimmts?« »Ja«, fluchte er und umarmte sie einfach, presste ihren nackten Körper an seinen und bebte. »Du hättest sterben können.« »Vergiss nicht, ich habe vorher dort draußen gelebt.« »Aber jetzt lebst du hier, verstanden?«, fragte Inu Yasha nach und hob ihr Kinn an, sodass sie ihm ins Gesicht sehen musste. Beide waren knallrot, während ihre Lippen dicht aneinander waren. »Ist das dein Ernst?«, fragte sie verwirrt und schluckte. Hatte er gerade wirklich gesagt, sie wohne jetzt hier? »Ja«, knurrte er und nahm seinen Mut zusammen. Schnell beugte er sich herab und küsste sie, was Hiaka komplett aus der Fassung brachte. Überrascht riss sie die Augen auf, doch schon bald schloss sie diese wieder und öffnete ihre Lippen, ließ seine Zunge ein, die drängend gegen ihre stieß. »Wag es nie wieder zu gehen!« »Inu-chan«, wimmerte sie, während er sie langsam Richtung Dusche drängte. Es kam ihr wie ein Traum vor, während sie seine Unterhose herabstreifte und er das Wasser in der Dusche anschaltete, nur um mit ihr drunter zu springen. Irgendwie waren ihre Lippen, wie aneinander gelebt, sodass ihre Körper sich immer wieder streiften. »Mhmmm…«, ertönte es nur, während sie sich streichelten und das warme Wasser genossen. Hiaka seufzte wohlig und schluckte, als er sie plötzlich leicht anhob und gegen die leicht kühlen Fliesen presste. Schnell umarmte sie seinen Hals und schlug ihre Beine um seine Hüfte, als sie schon seinen harten Schwanz spürte. Hiaka wimmerte leicht und bewegte ihre Hüften kreisförmig, neckte ihn und saugte an seiner Unterlippe, bis er endlich in sie eindrang, sie gefangen nahm und vollkommen ausfüllte. Schon oft hatte sie davon geträumt, dass er sie fickte und jetzt würde es passieren. Genießend bewegte sie ihre Hüften immer wieder gegen seine Lenden, während er fast schon grob in sie stieß. Dieser Mann wusste was er wollte und auch sie tat es. Endlich hatte er es begriffen, sich von seinen Gefühlen leiten lassen. Schon einige Zeit hatte sie sich wie daheim gefühlt. »Uhmmmm…«, stöhnte sie heiser, als er ihre Lippen frei ließ und sich leicht herabbeugte und ihre eine Brust leckte und den Nippel mit seinen Lippen umfasste. Ihre Finger vergruben sich in seinen Haaren, zerrten und zogen daran, während er sie immer härter nahm. »Inu Yasha, bitte ohh jahh, Inu Yasha… ich komme!«, wimmerte die junge Frau, als sie schon spürte, wie sich ihre ganze Welt verdrehte und sie stöhnend kam. Inu Yasha bewegte sich schneller und kam dann auch in ihr, ergoss sich in ihr. »Hiaka, ich liebe dich!« »Ich dich auch«, verkündete sie mit zittriger Stimme, während er sie noch sanft streichelte und das warme Wasser auf seiner Haut genoss. Er hatte es getan, das Band zu Kikyou getrennt und sich ihr hingegeben. Diese Frau war so anders, wie seine verstorbene Frau. Bei ihr fühlte er sich sicher, ihr vertraute er blind und fühlte sich gut dabei. Sie würde ihm nie etwas vorhalten, nie sagen, er wäre ein Schwächling. Hiaka war feurig und wies ihn in die Schranken, doch machte sie ihm auch Mut. Hiaka war das was er brauchte und wollte. Genüsslich küsste er ihre Schläfe, ihre Nase und ihre Lippen. »Hiaka.« »Inu Yasha«, flüsterte sie und umarmte ihn einfach, während sie sich löste und sich an ihn lehnte. Liebevoll streichelte er sie. »Lass uns für immer zusammen sein.« »Hiaka, ich werde dich nie wieder gehen lassen, werde dich zu meiner Frau machen.« Sie lächelte zaghaft und schmiegte sich an ihn, während er sie säuberte. Er würde die Welt von der Tyrannei der Dämonen befreien, sodass sie sich nie wieder um ihre Familie sorgen müsste. Nie wieder. Er würde stark werden, denn jetzt hatte er wieder ein Ziel vor Augen. Kapitel 24: Die Generalsanwärterin ---------------------------------- Der Sommer brach über unsere Protagonisten ein und Kagome durfte endlich den Zweig des Generals einschlagen. Natürlich bot sich Kogitsunemaru als ihr Mentor an, was Sesshomaru wahrlich missfiel. Aber wie sollte er sich auch fühlen, da dieser weißhaarige Schönling immer um seine Frau rumtigerte, als würde sie zu ihm gehören. Natürlich wusste er, dass Mikos beschützt werden mussten, doch behagte es ihm gar nicht. »Willst du nicht lieber mich als Mentor?« »Nein, Liebster. Du würdest zu nachsichtig sein und es käme nicht gut, da wir verheiratet sind«, brummte Kagome, während Sesshomaru mal wieder seine Finger nicht von ihr lassen konnte. Sie verstand nicht, warum er immer so anhänglich nach dem Duschen war. »Was machst du da?« Sesshomaru sorgte dafür, dass sie komplett nach ihm roch, zu oft nahm er die Nuancen des anderen Youkais an ihr wahr, was er dadurch verhindern wollte. Kagome war ihm treu und doch war er sich nicht sicher, ob das Kogitsunemaru interessierte. Dieser Youkai… »Ich genieße nur deine Nähe, bis wir uns wiedersehen. Bitte höre auf dein Herz, nicht alles was dein Mentor sagt, musst du befolgen. Sollte er etwas Unlauteres verlangen, dann…« »Halt, Stopp!«, warf Kagome ein und hob eine Augenbraue. »Er verlangt nichts von mir. Mach dir doch nicht solche Gedanken. Sesshomaru, wir sind nicht seit gestern verheiratet. Ich liebe nur dich.« Sesshomaru seufzte und küsste sie noch einmal, bevor er sich löste, als er Kogitsunemaru bemerkte, der sich zu ihnen gesellte. »Sesshomaru, deine Frau will eine Generalin werden, du solltest sie nicht so schwach erscheinen lassen.« »Hn«, fluchte er und hob eine Braue. »Willst du mir den Abschied von meiner Frau verbieten?« »Ja.« Sesshomaru knurrte, doch Kagome legte eine Hand auf seine Brust und hob die Schultern an. »Beruhig dich, irgendwie hat er recht. Ich fühle mich so schwach, wenn du mich so umgarnst. Wie wäre es, wenn wir uns einfach einen Abschiedskuss geben?«, fragte sie, beugte sich hoch und küsste ihn einfach, bevor sie von ihm abrückte und Kogitsunemaru ihr zunickte. »Wir sehen uns heute Abend, ja?« »Ja«, hauchte er und sah zu, wie sie los lief. Doch als Kogitsunemaru, der weißhaarige Mann mit den Fuchsohren ihr folgen wollte, packte er diesen am Oberarm und lehnte sich dicht an sein Ohr. »Wehe Kagome passiert etwas.« »Keine Sorge, ich behüte sie wie meinen Augapfel«, flüsterte er blickte der Dame nach, was Sesshomaru nur wütender machte, sodass er anfügte. »Hast du Angst, dass sie sich in mich verlieben könnte?« »Das würde sie niemals!«, knurrte er weiter, während Kogitsunemaru sich umdrehte und breit lächelte. »Dann stört es dich doch nicht, dass wir beim Sparring engen Hautkontakt haben oder?« Sesshomaru knurrte lauter und wollte gerade schon fester zupacken, als sein Gegner seine Hand löste und schon einige Meter weiter hinten war. »Ah, ah, ah. Sesshomaru hast du so wenig Vertrauen in deine Frau?« Danach war er schon Meilenweit entfernt. Sesshomaru seufzte leise und blickte zu Inu Yasha, der sich gerade aufwärmte. »Inu Yasha.« »Was ist, Brüderchen?«, fragte der Hanyou und sah verwirrt zu seinem großen Bruder auf, der eine Grimasse wie sieben Tage Regenwetter zog. »Pass auf, dass dieser Kogitsunemaru Kagome nicht zu nahekommt.« »Hallo? Erde an Sesshomaru, wie soll ich das machen? Er trainiert sie und erklärt ihr die Tricks, soll ich immer dazwischen springen und einen auf Affe machen?« »Wenn es nur so geht, ja.« »Du spinnst doch. Wenn ich das mache, darf ich die Waffen putzen. Kein Bock, des Weiteren ist Hiaka dabei, die macht mir die Hölle heiß.« Sesshomaru knurrte, fletschte die Zähne und suchte weiter, bis er bei Hiaka war, die ihn sofort abblitzen ließ. Sie hatte das Gespräch schon verfolgt und würde auch die Mission nicht gefährden. Was war mit dem Mann nur los, dass er so durchdrehte? »Ihr seid doch Kagomes Freunde oder?«, fragte Sesshomaru an Sangou und Mirouku gewandt, die ihn fragend anblickten. »Sorgt dafür, dass Kogitsunemaru sich von Kagome fernhält.« »Wir enttäuschen dich nur ungern, doch wir sind nicht in ihrem Team. Heute erkunden wir neue Wege und wir sind in kleine Teams aufgesplittert. Soweit ich es weiß, lenken uns Kagome und Kogitsunemaru, indem sie auf einem erhöhten Punkt Ausschau halten und uns anfunken.« Sesshomaru wurde blass. Sie taten was? Dann waren sie allein? Nachher würde Kogitsunemaru sie weiter umgarnen, bis sie ihm komplett verfiel. Das durfte doch nicht wahr sein oder? Knurrend sah er zu Kogitsunemaru, der freudig lächelnd eine Hand hob. Es störte den Youkai wirklich, doch seine Mannschaft schien langsam mitzubekommen, dass etwas nicht rund lief. Am Ende könnte er nur hoffen, dass sie nicht nach ihm roch. Kagome navigierte zusammen mit Kogitsunemaru die Trupps, die verschiedene Häuser unter die Lupe nahmen und neue Wege aufzeichneten. Dies war nur möglich, weil sie so viel Zuwachs gehabt hatten. Auch waren dieses Jahr wieder viele dazugestoßen, die nun teilweise in den kleinen Truppen unterbracht waren. Zwei Erfahrene und ein Unerfahrener, der von den älteren lernte. Es war ein gutes Training und Kagome konnte sich erproben. »Hier, schau mal«, verlautete Kogitsunemaru, legte eine Hand an die Hüfte der Miko und schob sie zur anderen Seite. »Das Team brauch ein wenig Unterstützung. Versuche alle im Blick zu haben.« »Verstanden«, antwortete Kagome schnell und beobachtete die Situation, bevor sie ein Funkgerät zur Hilfe nahm und sie anfunkte. Sofort erklärte sie ihnen, wie sie weiter vorgehen sollten, während eine stärkere Windböe sie erfasste. Kurz verlor sie den Halt, doch ihr Mentor schnappte sie und zog sie einfach an seine Brust. Kagome wurde leicht rot, bevor sie schon weiter machte. »Danke, wie hältst du dich?« »Training. Ich wiege aber auch einiges mehr. Du solltest überlegen, ob du Gewichte nutzt, wenn du an höheren Positionen bist.« »Vielleicht besser so«, seufzte sie und machte fleißig weiter, während er ihr Halt gab. »Erst behandelt mich Sesshomaru wie ein kleines Mädchen und jetzt musst du mich festhalten, ob die anderen mich respektieren werden?« »Bestimmt. Es kommt nicht nur darauf an, wer die meiste Muskelmasse besitzt, sondern auf das da oben kommt es an.« Er berührte Kagomes Stirn mit einem Finger und lächelte freundlich. »Davon hast du fiel.« Danach legte er seine Hand leicht auf ihre Brust. »Und auch dort hast du viel Herz. Ich glaube an dich und an deine Wünsche. Vielleicht erscheint es noch wie ein Traum, doch bald wird er zu deiner Realität. Überhaupt werden dich viele als Vorbild sehen, wenn du es schaffen solltest.« Sie lächelte und gab schon die nächsten Befehle, bewundernd, dass jeder ihr folgte. Zum Glück hatte sie noch niemanden entdeckt, der keine Lust hatte. »Das klingt wunderbar, doch wie soll ich mit jemanden wie Kikyou umgehen oder jemanden wie Inu Yasha?«, fragte sie besorgt und ließ die Schultern etwas sinken. »Kagome, dafür hast du immer noch deinen Vorgesetzten. Versuch bloß nicht alles allein zu regeln, denn nicht immer kann funktionieren die unorthodoxen Methoden. Wenn du wirklich einen Querulanten hast, brichst du die Mission ab aus einem erfundenen Grund und meldest es deinem Vorgesetzten.« Kagome nickte und lächelte. »Danke, dass du mein Mentor bist.« »Gerne doch. Ich habe schon viel Erfahrung. Sesshomaru hätte es aber auch so nicht sein können, da er noch nicht lang genug ein General ist.« »Verständlich«, murmelte sie und entdeckte noch eine Gruppe, die Ziellos geworden war. Auch ihnen gab sie noch eine Anweisung. Nach und nach würde sie sich einen Namen machen, das wusste sie. Später sackte Kagome ein wenig erschöpft gegen ihren Mentor, der sie die ganze Zeit gehalten hatte. Er würde mit ihr demnächst in einem Windkanal trainieren, damit sie lernte, auch bei starkem Wind nicht weggefegt zu werden. Sie kehrten zusammen heim und er führte noch ein abschließendes Gespräch mit ihr, erklärte ihr, was sie nächstes Mal besser machen könnte und was sie fabelhaft gelöst hatte. Alles in allem war es ein erster guter Tag für sie, doch nicht für Sesshomaru, dem sofort der Geruch des Mentors an ihr auffiel. Jedoch wollte er nicht vor ihrer Kompanie einen Aufriss machen. Er musste ihr einfach vertrauen. »Sesshomaru!«, rief sie dann auch schon und verneigte sich noch vor Kogitsunemaru, bevor sie zu ihrem Liebsten lief und ihn einfach umarmte. »Weißt du, Kogitsunemaru hat mich gelobt! Ist das nicht toll? Heute habe ich Anweisungen gegeben und sie sind ihnen gefolgt!«, plapperte die Miko aufgeregt und drückte ihren Liebsten. »Pass auf, bald bin ich auch eine Generalin! Warte es nur ab und dann können wir alles schaffen!« Sesshomaru wurde fast vom breiten Grinsen seiner Frau geblendet, die überglücklich war, wie ihr Tag verlaufen war, während es ihn einfach nur quälte, dass sie ihm so nahe gewesen war. »Wieso riechst du so sehr nach deinem Mentor?«, bemerkte er leicht abgehackt, was Kagome verwirrt aufblicken ließ. Sie schnupperte an ihrer Kleidung und schien noch irritierter, als ihr wieder einfiel, dass er eine bessere Nase hatte. »Oh, ach so. Wir waren auf einem Hochhaus und ich hab den Halt verloren«, seufzte sie beschämt. »Er hat mich dann festgehalten, damit wir nicht abbrechen mussten, doch er hat mir schon verkündet, dass ich in einem Windkanal trainieren muss.«, stöhnte Kagome und sah ihn entrüstet an. »Hilfst du mir ein wenig dabei? Ich will mich nicht noch mehr blamieren, wenn er sieht, wie ich einfach weggefegt werde.« »Kagome…«, seufzte Sesshomaru und streichelte ihr Haar glatt, dass ein wenig zerzaust war. Also hatte er sie nur beschützt und doch störte ihn der Geruch. Aber dies würde auch weiter passieren, wenn sie nicht lernte, auf eigenen Beinen zu stehen. »Gut, ich werde dir auch helfen. Dein Mentor wird schon sehen, wie schnell du lernst«, verkündete er, trotz der wildesten Hintergedanken. Er würde alles Mögliche unternehmen, damit dieser Youkai keinen Grund mehr fände, um seine Kagome anzufassen, auch wenn es Extratraining erforderte. Niemand würde seine Kagome anfassen. Niemand, nicht einmal dieser Mentor namens Kogitsunemaru. »Alles in Ordnung? Ich sehe in deinen Augen ein Feuer«, wimmerte Kagome erschrocken. Woher kam dieser Kampfgeist? »Ja. Ich stelle nur gerade einen Trainingsplan auf. Niemand wird meine Frau als Schwach betiteln.« Kagome stöhnte. Das klang nach viel Arbeit und irgendwie glaubte sie, dass Sesshomaru nicht nur das im Sinne hatte. Wo würde das noch enden? Sie spürte schon jetzt den Muskelkater, der sie überfallen würde. Warum musste Sesshomaru immer nur so verbissen sein? Kapitel 25: Eifersucht ---------------------- Der Herbst, zusammen mit Sesshomarus Geburtstag kam rein. Unermüdlich trainierte er seine Frau, die schon oft auf dem Zahnfleisch ging. Manchmal übertrieb er es einfach nur, doch ahnte sie schnell, woran es lag. Immer wenn sie engeren Körperkontakt mit ihrem Mentor gehabt hatte, warf er eine Schippe drauf und laugte sie komplett aus. Wie sie sich doch manchmal wünschte, dass es einfach in Sex ausartete, aber nein, er trainierte sie wie der Teufel und ließ erst nach, bis sie es beherrschte. Natürlich gewann sie dadurch große Anerkennung bei ihren Kameraden, doch ihre Ehe litt einfach nur noch darunter. Sie musste unbedingt etwas unternehmen, weswegen sie zu seinem Geburtstag ihren Mentor einlud. Sesshomaru musste ihn näher kennenlernen, vielleicht würde dann alles besser werden, denn diese Eifersucht ertrug sie nicht mehr. »Morgen Schatz!«, flüsterte Kagome freundlich und weckte ihren Mann, indem sie unter die Decke krabbelte und seinen Penis aus der Boxershorts befreite. Er schlief noch, doch als sie anfing, an ihm zu lutschen, erwachte er stöhnend und wusste gar nicht, was passierte. Kagome kicherte ein wenig über den verwirrten Ausdruck und verschwand wieder unter der Decke, um ihn weiter zu befriedigen. Sesshomaru stöhnte lauter und warf sich in die Kissen. »Kagome, was machst du da?« »Ein Geburtstags-Blow-Job. Was denn sonst?« »Ohh…. Verdammt, Kagome!«, fluchte er und hob seine Lenden leicht an, damit sie ihn mehr vewöhnte. Die junge Frau kicherte und rieb mit der Hand, als er schon kam und sich in ihren Mund ergoss. Überrascht schluckte sie und hob die Decke an, seinen Lusttropfen im halben Gesicht. »Sesshomaru…« »Es tut mir leid, Kagome…«, fluchte er und reichte ihr ein Taschentuch. »Nur hatte ich einen Sextraum und…« »Schon gut, du musst dich nicht entschuldigen«, flötete sie, während sie seinen Schaft zartstreichelte und ihr Gesicht säuberte. »Er will ja noch eine zweite Runde.« Mehr sprach sie gar nicht, als sie sich schon Rittlings auf ihn setzte und sein Schwanz in sie glitt. Sesshomaru keuchte und betrachtete die nackte Frau, die sich so ungeniert auf ihm bewegte. Schnell umgriff er ihre Brüste, knetete sie und zog sie an sich heran, nur um mit seinen Lippen an ihren Nippeln zu saugen, was Kagome komplett heiß machte. Das war ein wunderbares Geburtstagsgeschenk. Viel zu selten schliefen sie miteinander, weil sie die meiste Zeit Muskelkater hatten oder einfach nur müde vom Training waren.   Nach ihrem Liebesspiel gingen die beiden dann duschen und zogen sich an. »Feiern wir hier?« »Ja, wir bekommen später ein wenig Besuch«, lächelte die schwarzhaarige Schönheit, während sie gerade Pancakes briet und Rin schlaftrunken an den Tisch kam. Sesshomaru hoffte, dass seine kleine Tochter nichts gehört hatte, auch wenn er sich vorstellen könnte, dass es sie begeistern würde… Er selbst machte sich sowieso seine Gedanken, da Kagome nicht schwanger wurde. Ob es doch in der Familie lag oder nutzte sie einen Trick? Wer wusste das schon? Neugierig sah er zu, wie Kagome einen Shake mixte und ihn trank. Sie würde doch nicht… oder doch? Ihr war es immer schon wichtig gewesen, aber eigentlich hatten sie doch darüber geredet, dass sie es drauf ankommen lassen würden. Er verzog etwas die Lippen und lehnte sich zurück, als Rin endlich wach wurde und doch wieder aufstand. »Herzlichen Glückwunsch, Papa!«, frohlockte sie und holte ein Bild hervor, dass sie wohl mit Shippo gemalt hatte. »Das ist für dich!« »Vielen Dank«, lächelte er und sah das Bild mit sich und Kagome, Rin und… wer war das da? »Wer ist das denn?« »Das ist mein zukünftiger Bruder. Inu Yasha meint, dass er bestimmt Hundeohren haben wird! Wäre das nicht toll?« Kagome verschluckte sie halb, während Sesshomaru nur unsicher lächelte. »Das wäre wirklich möglich… Doch vielleicht wird es auch ein Schwesterchen…« »Wieso, ist Mama schwanger?«, fragte sie sofort und Kagome warf Sesshomaru einen vernichtenden Blick zu. »Nein, bin ich nicht. Er meint nur, dass man nicht bestimmen kann, was es wird, sollte es soweit sein.« »Ach so!«, seufzte Rin. »Dann müssen Mama und Papa also noch mehr Liebe machen?« Sesshomaru erstarrte: »Wie… wer…« »Tante Hiaka sagte das. Wenn man Liebe macht, entstehen Kinder daraus, die im Bauch der Mama heranwachsen, so wie die Schmetterlinge. Das passiert wohl, wenn sich die Schmetterlinge im Bauch der Mama treffen und sich verbinden.« Kagome schluckte. Sie musste unbedingt ein Auge darauf haben, was Inu Yasha und Hiaka dem Mädchen erzählten. Was würde nur passieren, wenn sie erfuhr, wie das wirklich funktionierte mit dem Kindermachen. »Ah, ja… aber naja, nicht immer verbinden sie sich. Weißt du, unsere Schmetterlinge sind sehr verschieden und da ich meine Ausbildung mache und Sesshomaru nur mit mir trainiert, können sie keine Liebe machen, sondern bekämpfen sich eher.« »WAS? Papa, Papa! Du darfst Mama nicht so triezen! Sie trainiert doch auf der Arbeit!« »Ach Rin, ich will nur, dass die Schmetterlinge stark in ihr werden, damit das Kind später gesund ist.« Rin sah hin und her, während Sesshomaru und Kagome leise seufzten. »Hmm… also trainiert Papa Mamas Schmetterlinge, damit ein starkes Geschwisterchen rauskommt?«, sie sah hin und her und beide nickten nur leicht ratlos. »Kann man vielleicht das Geschlecht beeinflussen, wenn mehr männliche Schmetterlinge in Mama sind, als ihre eigenen?« »Nicht auszuschließen?«, fragte Kagome, besorgt, wo das Gespräch enden könnte. Rin nickte und sah ihren Vater eingehend an: »Papa!« »Ja Rin?« »Pump Mama voll mit deinen Schmetterlingen, damit es ein Junge wird!« Kagome fiel fast der Teller mit den Pancakes aus der Hand, während Sesshomaru blass um die Nasenspitze wurde. Verdammt, Rin durfte eindeutig nicht mehr bei ihrer Tante und ihrem Onkel spielen. Sie würden dafür sorgen, dass Shippo zu ihnen zu Besuch kam. Dann würde ihr Sexleben darunter leiden, besser als diese Gespräche zu führen. Beide hatten in diesem Moment aber auch dummerweise an den Morgen denken müssen, als Sesshomaru in ihrem Mund und ihrer Vagina gekommen war. Da nahm das mit Schmetterlingen vollpumpen ganz merkwürdige Ausmaße an, doch konnten sie irgendwie nicht darüber lachen, dass Rin immer ins Schwarze traf. Jedoch war sich Kagome sicher, dass die Menge seines Spermas nicht über das Geschlecht bestimmen würde.   Einige Stunden später, nachdem sie eine kalte Platte bereitet hatten, kamen auch schon Inu Yasha und Hiaka mit dem kleinen Shippo und ernteten bitterböse Blicke. »Alles in Ordnung?« »Inu Yasha«, fluchte Kagome und zog dem Hanyou die Ohren lang. »Rin hat uns berichtet, wie deine Freundin ihr erklärt hat, wo Babys herkommen!« »Hiaka, du hast was?« »Ich hab's Kindertauglich gemacht. Du hast mir von den Schmetterlingen erzählt, da sagte ich, dass sie sich im Bauch der Mama verbinden und auf einmal ein Baby da ist.« »Oh, klingt wirklich nicht schlimm«, hauchte Inu Yasha und sah Kagome verwirrt an, als diese ausholte: »Ja, nur dass sie jetzt glaubt, die Menge der Schmetterlinge, das Geschlecht bestimmen und sie Sesshomaru sagte, er solle mich mit seinen Schmetterlingen so vollpumpen, damit es ein Junge wird!« Hiaka brüllte vor Lachen, als sie es hörte und hielt sich den Bauch, während auch Inu Yasha Tränen in den Augen bekam und unaufhörlich zitterte: »Sie hat was? Echt? Geil, meine Nichte ist die geilste!« »Und wie! Oh Gott, was für Gesichter habt ihr gemacht?« »Schockiert, nach dem Geburtstagssex am Morgen.« »AHAHAHAHA!«, kicherte Hiaka und biss sich auf die Unterlippe. »Wortwörtlich hat er dich also vollgepumpt und Rin wollte, dass ihr noch 'ne Runde einlegt? Wirklich geil!«, lachte Inu Yasha, während Kagome die beiden wütend anfunkelte. »Find ich ehrlichgesagt nicht! Glaubt mir, wenn noch so eine Aktion kommt, jage ich euch!« »Ja, ja, Schwesterchen. Hab dich doch nicht so, ist doch toll, dass sie euer Liebesleben unterstütz.« »Aber nicht so! Sie ist ein Kind!«, fluchte Kagome noch, während Inu Yasha sie liebevoll umarmte und in den Raum schob, bevor er zu Sesshomaru ging und ihm zum Geburtstag gratulierte. »Na, großer Bruder, wie läuft es mit den Schmetterlingen? Haste heute schon genug in sie gepumpt?« Ein lauter rumms ertönte. Inu Yasha lag auf dem Boden und Sesshomaru trat mit dem Fuß auf dessen Kopf. »Du hast den Knall nicht gehört oder?« »Doch doch, ich höre ihn!«, seufzte Inu Yasha, als Hiaka schon vor Sesshomaru stand und ihn böse anblickte, sodass er freiwillig den Fuß von seinem Bruder nahm. »Lass ihn in Ruhe. Was kann er dafür, dass ihr Rin solche Steilvorlagen auf dem silbernen Tablett serviert. Klärt sie einfach auf und basta, dann müssten wir uns keine Lügen ausdenken.« »Was für Lügen?«, fragte Rin plötzlich neben allen und ließ sie zusammenzucken. Rin hatte einen zuckersüßen Rehblick aufgesetzt, der allen zeigte, dass sie die Wahrheit nie verkraften würde, dass ihre Eltern wie Tiere übereinander herfielen, um ein Kind zu zeugen. Sie sollten sie noch länger in ihrer Traumwelt lassen, wo Schmetterlinge zu Kindern wurden. »Nichts!«, meinten alle gleichzeitig, was Rin mit den Augen klimpern ließ. »Geh doch mit Shippo spielen, weißt du, Mama und Papa haben nur gefragt, wie es bei deiner Tante aussieht, ob sie vielleicht auch Kinder haben werden!« »Au Ja!«, kicherte sie und packte Shippo an der Hand, bevor sie sich freudig vor Hiaka positionierte, welche Kagomes Schadenfrohen Blick noch sah. »Ihr müsst ein Mädchen bekommen, dass mit meinem Bruder spielen kann! Dafür darf mein Onkel nur ganz wenig Schmetterlinge in dich Pumpen und deine müssen seine niederschlagen! Also Onkel, halt dich zurück!« Inu Yasha wurde rot und Hiaka erblasste. »Äh… wie war das?« »Rin erklär es deiner Tante doch noch mal«, spornte Kagome ihre Tochter an, die sofort wieder ansetzte. »Onkel Inu Yasha darf nicht so oft mit Tante Hiaka Liebe machen, denn wenn er zu viel Schmetterlinge in sie pumpt, wird es ein Junge und das wäre nicht schön! Also Shippo, pass auf, dass die beiden nicht so viel Liebe machen!« »Ai, ai!«, machte Shippo und sah seine Eltern an. »Da ihr jetzt meine Mama und mein Papa seid, sei euch gesagt, ich werde verhindern, dass ihr viel Liebe macht, denn ich bin auch für eine süße kleine Schwester!«, kicherte er und ließ Kagome und Sesshomaru fast schon hämisch kichern. »Wisst ihr, damit die beiden nicht viel Liebe machen, wie wäre es, wenn du öfters bei Shippo übernachtest.« »Au ja!« Kagome grinste. Klar, sie wollte es erst verhindern doch irgendwie war sie gerade äußerst schadenfroh, dass die beiden den frisch verliebten das Leben schwer machen würden. »Kagome, du solltest aufhören«, flüsterte Sesshomaru leise in ihr Ohr. Sie nickte und zwinkerte ihrem Bruder süffisant zu. »Tja, jetzt könnt ihr die Suppe allein auslöffeln!« »Kagome, das bedeutet Rache!«   Endlich hatten sich alle ein wenig beruhigt, auch wenn es einige Spannungen gab, da Rin mit Shippo sich hingesetzt hatte und Bilder von Schmetterlingen zeichnete und kleine Geschwister. Sie waren tatsächlich am Diskutieren, wie viele sie wollten. Was hatten sie sich da nur eingebrockt? Gerade wollten sie ein anderes Thema anschneiden, als die Tür klingelte. »Wer wollte noch kommen?« »Eine Überraschung!«, lächelte Kagome und ging schnell zur Tür, an der schon Kogitsunemaru stand. »Hallo, hier bin ich«, lächelte der weißhaarige Youkai und seine Öhrchen zuckten kurz, als er schon eintrat und Kagome über den Kopf streichelte. »Du bist ja ganz rot, alles in Ordnung?« »Oh, ja, alles gut, wir hatten gerade nur ein… aufwühlendes Thema.« »Soll ich wieder gehen?«, fragte er überrascht, doch Kagome schüttelte nur den Kopf und nahm ihn bei der Hand. »Nein, schon gut, wir ziehen das jetzt durch. Ist vielleicht besser so.« Kagome brachte ihn schnell in die Stube, wo der Youkai mit gemischten Gefühlen empfangen wurde. Inu Yasha und Hiaka schienen erfreut und Hiaka stürzte sogleich zu Kogitsunemaru und umarmte ihn kurz. »Wusste gar nicht, dass du heute kommst!« »Ja, ich wurde eingeladen.« Sesshomaru knurrte und sah zu Kagome, die dem Besucher schon einen Platz anbieten wollte. Das war doch nicht ihr ernst, diesen Kerl zu seinem Geburtstag einzuladen oder? »Er ist nicht eingeladen«, sprach Sesshomaru nur und stand schon auf, ging zu dem General und baute sich vor ihm auf. »Reicht es nicht, dass du meiner Frau bei der Arbeit nachstellst?« »Wie meinen?«, fragte sein Gegenüber und legte den Kopf schief, bevor er Sesshomaru liebevoll anlächelte. »Ich bin ihr Mentor, das solltest du doch wissen, es ist meine Aufgabe, ihr nachzustellen.« »Von wegen, du überschreitest deine Grenzen. Ganz gut, dass Kagome dich eingeladen hat, so kann ich dir endlich die Meinung sagen.« »Sesshomaru…«, fing Kagome an, doch er hob die Hand, bedeutete ihr zu schweigen. »Ich mag es nicht, wie du sie ansiehst oder anfässt. Kagome kann auf sich alleine achtgeben, also lass deine Finger von ihr. Immer riecht sie nach dir und das macht mich rasend vor Wut!« »Ich muss dich enttäuschen, sie ist nicht perfekt und braucht Hilfe, dafür muss ich sie anfassen. Bist du so eifersüchtig?« »Das machst du mit Absicht!«, fluchte Sesshomaru und packte auf einmal seinen Gegenüber am Kragen. »Jedes Mal riecht sie am ganzen Körper nach dir, das ist doch nicht normal!« Danach war es um Sesshomaru geschehen. Er holte aus und wollte dem anderen eine verpassen, doch dieser war schneller, schlang sein Bein um seines und brachte ihn zu Fall, doch Sesshomaru ließ sich nicht lumpen, ergriff im Fall dessen Kleidung, sodass sie beide rangelnd zu Boden gingen. Sie umschlangen einander und Sesshomaru wollte nicht aufgeben, bis dieser unter Kagomes Mentor landete. Kogitsunemaru nagelte Sesshomaru fest und beugte sich über ihn, als Kagome der Kragen platzte. »Kogi-chan ist schwul, Sesshomaru er will wirklich nichts von mir, jetzt hört auf!« Kagome war hochrot, wie auch alle anderen, während Sesshomaru ganz blass wurde und zu seinem Kontrahenten blickte, der ihn verschmitzt angrinste. Schnell hatte Sesshomaru die Oberhand und rollte sich mit ihm, sodass er auf Kogitsunemaru saß: »Spricht sie die Wahrheit? Du bist schwul?« Sesshomaru stierte ihn ernst an. Das war bestimmt nur eine Lüge, ein Vorwand, doch – der Hundedämon zuckte jäh zusammen und sprang auf, als er etwas unter seinen Lenden spürte – entsprach seine Aussage der Wahrheit. Es dauerte keine weitere Sekunde, da war Kagomes Mann einen Meter nach hinten gesprungen und stierte unsicher auf die Latte und dann zu seiner Frau. »Was… wie…« »Naja, Ehrlich? Nicht deine Frau, eher du wärst mein Typ«, brummte der Youkai und zwinkerte Sesshomaru zu, wodurch diesem schlecht wurde. Das durfte nicht wahr sein… »Sag nicht…« »Doch, deine Frau roch nach mir, in der Hoffnung, dass du dich von ihr trennst und einen Tröster brauchst.« Kagome erstarrte und jetzt war sie es, die sich Kogitsunemaru zur Brust nahm: »Ist das dein Ernst?« Der Youkai lachte und schüttelte den Kopf: »Nein, natürlich nicht, ich glaube kaum, dass er sich bei dem Kerl ausheult, der ihm die Frau ausspannt. Nein, ehrlich ich habe nur getan, was sein musste, dass mein Geruch so viel penetranter als deiner ist, liegt vielleicht daran, dass ich einer anderen Rasse angehöre«, brummte er und stand wieder auf. Sesshomaru schluckte und sah ihn wütend an: »Mistkerl.« »Hey, hab ich je behauptet, dass ich was von deiner Frau will? Du warst nur eifersüchtig. Kagome hatte wohl recht, dass nur die Wahrheit dich auf den Boden runterholt. Sie meinte euer Liebesleben würde darunter leiden.« »Du hast ihm was erzählt?«, fragte Sesshomaru geschockt, während Kagome unsicher grinste. »Papa! Dann schnell, pump schnell mehr Schmetterlinge in Mama, sonst wird es ein Mädchen!« Kogitsunemaru erstarrte und blickte zu einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen, dass sich vor ihren Papa stellte und auf seine Mutter deutete. »Los! Sofort!« »Genau!«, mischte nun auch Shippo mit, was Inu Yasha und Hiaka ein Grinsen auf die Lippen zauberte. »Was heißt das?«, fragte der weißhaarige irritiert und wurde auch gleich von Hiaka aufgeklärt. Der Mann brach in ein lautes Brüllen aus und fiel zu Boden, bevor er sich hin und her wälzte. »AHAHAHAHAHAHAHA!« »Sei Still!«, schimpfte Sesshomaru und wollte im Boden versinken, während Rin ihre Mutter zu ihrem Papa schob. »Schnell Papa! Pump alles in Mama, was du hast, wir feuern euch auch dabei an oder Shippo?« »JA!«, schrie dieser. »Ja, los, Liebemachen, Sesshomaru sei ein Mann, deine Frau hat das ja sowieso bemängelt!«, lachte der weißhaarige. »Wir passen auch auf die Kinder auf, damit ihr ganz ungestört seid!«, flötete Hiaka und zwinkerte dem Pärchen zu. »Das ist nicht euer Ernst oder?«, fragte Kagome schockiert, während jeder ein Bild von den Kindern hochnahm mit vielen hübschen Schmetterlingen. »Doch, Schwesterherz! Denk daran, es braucht viele Schmetterlinge, also haltet euch nicht zurück!« Sesshomaru knurrte, schnappte seine Frau und türmte. Das ertrug er einfach nicht. Geschwind verschleppte er sie, bis sie sich in einem angrenzen Park gerettet hatten und auf eine Bank sanken. »Geht es dir gut?« »Einigermaßen…«, seufzte Kagome und lehnte sich an Sesshomaru an. »Meinst du wirklich, unser Liebesleben hat gelitten?« »Ja… wir haben nur noch Sport gemacht. Darum dachte ich, ich konfrontiere dich mit der Situation…« »Nächstes Mal sag mir einfach direkt, dass er vom anderen Ufer ist. Bitte bevor ich seinen harten Schwanz an meinem Hintern spüre.« Kagome wurde rot und nickte. »Was machen wir nur wegen… der Sache mit den Schmetterlingen?« »Gute Frage. Wir sitzen es aus. Am besten kommen wir erst heim, wenn sie alle schlafen und dann überlegen wir uns schon was.« »Stimme zu«, hauchte sie und schmiegte sich an ihn. Diese Geburtstagsfeier war wahrlich ausgeartet. Wie sollte sie nur Rin klar machen, dass sie alles Mögliche tat, um zurzeit nicht schwanger zu werden? Irgendwie würde sie es ihr schon beibringen, doch nur nicht mehr heute.     Kapitel 26: Die Nuance ---------------------- Ein Vierteljahr verging, ohne dass es große Vorkommnisse gab, außer dass Rin noch mehr als einmal von den Schmetterlingen sprach und mit Shippo zusammen welche in allen Formen und Farben kreierte. Auch in der Schule hatte sie davon erzählt, doch es endete nicht damit, dass die Erzieher es verboten, sondern sich auch tot lachten. Es war wie ein Lauffeuer gewesen und ein Monat hatten Sesshomaru und Kagome stark in ihren Abteilungen zu kämpfen, da es immer einen gab, der einen Witz darüber abließ, doch keiner wusste, dass Kagome ein spezielles Getränk jeden Morgen zu sich nahm, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Sie wollte bei ihm sein und mit ihm kämpfen, doch Rin durfte das nicht wissen, während Sesshomaru schon längst etwas geahnt hatte. Viel zu auffällig war sie jeden Morgen am Mixen und er roch die speziellen Kräuter, dessen Wirkung er recherchiert hatte. »Guten Morgen Mama!«, kicherte Rin ganz freudig und lief um Kagome herum, die gerade ihre Paste braute. »Guten Morgen!«, antwortete Kagome und kniete sich zu ihrer kleinen Ziehtochter herab, die sie mit einer freudigen Umarmung begrüßte. »Hast du gut geschlafen?« »JA!«, rief Rin und knuddelte ihre Ziehmutter noch einmal, bevor sie sich löste und in ihrem Schlafanzug im Kreis drehte. »Ich habe geträumt, dass es kein Krieg mehr gibt und ich ein kleines Brüderchen habe und und und…« Kagome hörte gar nicht mehr zu, sie seufzte innerlich und lächelte. Wenn das doch so einfach wäre. Puff und der Krieg vorbei. Leider würde weder das eine noch das andere schnell passieren, doch das musste sie Rin nicht unbedingt auf die Nase binden. Sie wusste wie es da draußen aussah, doch versuchte sie immer nur das positive zu sehen, was der jungen Frau im Herzen weh tat. »Guten Morgen«, hauchte Sesshomaru und zog Kagome nach oben, um sie in einem kurzen leidenschaftlichen Kuss zu ziehen. »Geht es schon wieder um die Zukunftsplanung?« »J…ja«, murmelte Kagome und genoss den Kuss, während Sesshomaru seine Frau an der Seite streichelte und einen Blick auf das Getränk warf. »Dass dir diese Paste nicht aus dem Halse wieder rauskommt, wundert mich«, grunzte er und löste sich von ihr, während Kagome den Mixer betätigte. Wenn er wüsste, wie sehr ihr die Paste aus dem Halse kam, doch auf den tollen Sex würde sie nicht verzichten. Lieber spielte sie Katz und Maus und trank das Getränk. »Es hilft mir, fit zu bleiben«, verlautete Kagome nur und nahm einen großen Schluck von dem bitteren Getränk. Alles verzog sich in ihren Mund und sie schüttelte sich. »Pfuii!« »Vielleicht sollte ich es auch trinken…?«, fragte Sesshomaru und hob eine Augenbraue, doch Kagome schüttelte sich nur, weil er dann bestimmt sofort die Lunte riechen würde, wenn er merkte, dass das Zeug die Fitness nicht verbesserte. »Passt schon!« »Hn«, antwortete er nur und schlug die Zeitung auf, während Kagome sich ans Frühstück wieder machte. Sie wechselten sich wöchentlich ab. »Denk an die Zeit.« Diese vier Wörter ließen Kagome etwas hochschrecken und beeilen. Manchmal vergaß sie fast, wie wichtig Pünktlichkeit war und machte allen schnell ein herzhaftes Frühstück, dass sie zusammen genossen, bevor sie Rin auf den Weg zur Schule schickten und selbst zur Arbeit gingen. »Heute arbeiten wir zusammen für einen größeren Einsatz. Es könnte unangenehm werden, sollten wir zusammen zu spät kommen.« »Die Schmetterlinge…«, seufzte sie und Sesshomaru nickte nur. »Ich musste mir das oft genug anhören, jedoch haben es bei uns eher Hiaka und Inu Yasha verbreitet. Wenn ich jetzt mal zu spät komme, höre ich sie über Schmetterlinge tuscheln.« »Mein Geburtstag war auch ein Desaster, aber das können wir nicht ändern. Wahre einfach Haltung.« »Klar wahre ich Haltung.« Kagome schmollte ihn noch einmal an, als sie schon im Laufschritt ihre Gruppe erreichten und sich Sesshomaru mit einem kleinen Kuss von Kagome trennte, bevor ihr Mentor hinter ihr auftauchte, vor dem er Reiß aus nahm. »Hat er immer noch Angst?« »Naja, der Geburtstag war nicht der beste…«, kicherte Kagome, während der größere Kogitsunemaru ihr über den Kopf kurz streichelte. »Zumindest ist er nicht mehr eifersüchtig.« »Wenigstens etwas.« Der weißhaarige Mann mit den spitzen Ohren sah noch einmal Sesshomaru nach, während er wieder zu Kagome linste. »Auch euer Sex ist wieder besser?« »Du stellst Fragen!«, fluchte sie und boxte ihn in die Seite, während sie auch einen Blick auf ihren Liebsten warf, der wirklich alles tragen konnte. »Aber ja, er ist sehr gut. Deiner?« »Autsch, das war gemein, Schülerin«, jaulte er gespielt und schenkte ihr einen deprimierten Blick. »Du weißt ganz genau, dass ich keinen Kerl fürs Bett habe. Schon schade, aber als General scheint man die meisten zu verschrecken.« »Du suchst doch einfach gar nicht«, kicherte sie und sah sich um. »Ich sehe hier viele hübsche Männer, einer muss doch schwul sein…« »Leider tragen sie kein Schild.« Kogitsunemaru lächelte noch einmal, bevor sie sich zu Hiaka und Inu Yasha begaben, die sich ein wenig liebevoll angrinsten. Kagome freute sich für die beiden, dass es so super lief und erst recht, dass ihr Bruder Kikyou vergessen hatte. Zumindest fast. Manchmal bemerkte sie noch, dass er nach ihr Ausschau hielt, doch hatte es sich um weiten gebessert. »Hallo ihr zwei!« »Na, wie läuft die Schmetterlingstransaktion?«, fragte Inu Yasha grinsend und kassierte von Kagome einen Schlag in die Magenkuhle, der sich gewaschen hatte. »Autsch! Man, du haust härter zu als mein Bruder!«, jaulte er und ging zu Boden, während Hiaka ihn nur angriente. »Du solltest nicht immer danach fragen! Langsam solltest du lernen, dass deine Schwester und dein Bruder zuschlagen.« »Ach sei ruhig!«, grummelte er und stellte sich wieder hin, während er Hiaka anblickte. »Überhaupt kann ich dann fragen, ob die Kinder euch auch brav von der Transaktion abhalten!« Das saß. Inu Yashas Ohren sanken herab und er schien den Tränen nahe, während Hiaka seinen Kopf sanft streichelte: »Siehst du? Das hast du davon… Ja, Shippo lässt uns kaum eine Minute, dabei ist dieser hübsche Kerl hier ständig geladen… du willst nicht wissen, wo wir in letzter Zeit Sex hatten…« »Jeder hat Sex, außer mir…«, seufzte Kogitsunemaru und biss in sein Oberteil. »Ich sollte mir ein Kind anschaffen, wenn eure so gut für euer Sexleben und eure Beziehung sind!« Alle erstarrten und rissen die Augen auf. Jeder konnte sich viel vorstellen, doch nicht ihn mit einem Kind, wo er selbst noch eines war…. Grotesk. »Lieber nicht«, sprachen alle im Einklang und mussten ein Lachen unterdrücken, während Kogitsunemaru laut schnaubte und die Zähne bleckte. »Kogi-chan, du weißt doch selbst, dass das schief geht.« »Hmmmmm….grr…« Gerade wollten sie weiter diskutieren, als ihre Gruppen zusammengerufen wurden. Heute würden sie weiter ins Innere vordringen und Erkundungen anstellen. Noch nie war die Gruppe so groß gewesen, sodass alle aufgeteilt wurden. Die mitunter stärksten kamen in die vorderste Front und alle mussten bemerken, dass es nur eine Wahl gab: Kogitsunemaru, Sesshomaru, Hiaka, Kagome und Inu Yasha. Sesshomaru kam zu ihnen und betrachtete Inu Yasha und Kagome. Mit Kogitsunemaru und Hiaka hatte er gerechnet, doch die anderen beiden? »Seit wann seid ihr so gut geworden?« »Kogitsunemaru ist einfach ein guter Lehrer«, erklärte Kagome und zwinkerte ihm zu, bevor sie auf ihre Pistolen klopfte. »Des Weiteren sagte ich doch, dass ich die beste Schützin in der Schule und auch jetzt bin. Des Weiteren bin ich wohl die beste Miko!« Sesshomaru seufzte und Kogitsunemaru lächelte Inu Yasha an: »Er hat sich auch gemacht, seit Hiaka da ist. Sie hat eine sehr gute Wirkung und ist ausdauernd. Mach dir also keine Sorgen, Sesshomaru. Niemanden wird etwas passieren.« »Ich nehme dich beim Wort«, knurrte er und streichelte seiner Frau kurz eine Strähne aus dem Gesicht, die sie sich schnell zurückband. »Kagome, du bleibst aber hinten.« »Sesshomaru, ich bin… FERNKÄMPFER. Natürlich stehe ich nicht in der ersten Front.« Sesshomaru brummelte noch, als sein Vater auf dem Feld erschien und allen zunickte. Zu letzt kam er zu der kleinen Gruppe, die an vorderster Front sein würde: »Ich verlasse mich auf euch und ich bin sehr stolz.« Sesshomaru und Inu Yasha lächelten, aber auch Kagome, als Toga sie liebevoll ansah. Toga würde immer ihr Vater sein, auf ewig.   Dann ging es los und sie begaben sich aufs Schlachtfeld. Die besten Leute stürmten vor, verteilten sich und erkundeten die Gegend. Sie brauchten einfach ein Erfolgserlebnis, nachdem in letzter Zeit immer weniger Dämonen aufgetreten waren. Natürlich konnte es eine Falle sein, aber genau aus diesem Grund waren vorne die besten der besten. Kogitsunemaru und Sesshomaru hatten die Fähigkeit ihre Gestalt zu wandeln, sollte es zum Äußerten kommen. Inu Yasha seine Stärke und Hiaka auch. Sie waren schnell und flink, während Kagome einen mächtigen Bannkreis schon errichten konnte und ihre Waffen, beladen mit ihrer Seele, abfeuern konnte, um die Dämonen zu schwächen. Es war Toga nicht schwer gefallen, dieses Team zu bilden, auch da sie einander kannten und vertrauten. Wenn es einer schaffen konnte, dann diese fünf Personen. So war es dann auch. Immer weiter drangen sie an diesem Tag vor und es war keine Einbildung gewesen. Die Dämonen schienen sich zurückgezogen zu haben. Immer wieder entdeckten sie Kleingruppen von Verbündeten, die sich versteckt hatten in den Ruinen, die sie auf Karten verzeichneten. »Schon merkwürdig, wieso ziehen sie sich wohl zurück?«, wunderte sich Kogitsunemaru, als sie schon fast in der Stadtmitte waren. »Ob es noch andere Gruppen gibt, die ihnen gefährlich werden?« »Wir haben uns aber auch ewig nicht weit bewegt«, murmelte Sesshomaru und schnupperte in der Luft, als ihm ein Duft in die Nase drang, die ihm bekannt vorkam. Auch Inu Yasha schien die Nuance aufzunehmen. Seine Haare stellten sich auf, seine Ohren zuckten. »Inu Yasha, denk nicht dran«, fluchte Sesshomaru und packte seinen Bruder am Arm, der kreidebleich wurde. Hiaka verstand es nicht und schnappte seinen anderen Arm: »Was ist los?« »Ich… rieche…« »Kikyou«, murmelte Sesshomaru und auch Kagome wurde bleich. Dann verstand Hiaka. Die Miko, die einst auf dem Schlachtfeld verschwunden war. »Aber wieso…« »Vielleicht konnte sie sich befreien!«, wetterte Inu Yasha schon drauf los, doch auch Kogitsunemaru schien nicht diese Sache in Betracht zu ziehen. »Kannst du dir sicher sein? Es war nicht gerade vor einem Monat.« Inu Yasha knurrte und bleckte die Zähne. »Wir müssen nachsehen!«, zeterte er und zog an seiner Kleidung, doch keiner ließ ihn los, während Kagome sich auf die Lippen biss. »Inu Yasha…«, fing sie an und sah noch einmal hin und her. »Wir dürfen nicht aus der Reihe tanzen. Wenn sie es wirklich ist, wird sie zu uns stoßen, doch erst einmal müssen wir alles absuchen, danach können wir sie suchen. Ist das in Ordnung?«, fragte Kagome und berührte ihren Bruder an der Wange. »Ich verstehe deinen Unmut, doch alle könnten in Gefahr geraten.« »Aber wir suchen sie?«, fragte Inu Yasha und schnupperte noch einmal. Sie roch nicht verletzt, also war sie in Ordnung und… wer wusste, wieso das so war. Alle nickten ihm zu, bis er sich beruhigte. Sesshomaru ahnte, es würde sich um eine Falle handeln, aber auch die anderen, doch vorerst müssten sie sich um die anderen Angelegenheiten kümmern. Sie waren einen Schritt näher an ihrem Traum, die Welt zurückzuerobern. »Komm, wir müssen weiter!«, spornte Kagome alle an und schnappte sich die Hand ihres Bruders. »Kommst du?« Inu Yasha nickte und folgte ihr, während Hiaka besorgt zu Kogitsunemaru blickte und leise flüsterte: »Glaubst du, er lässt mich für sie sitzen, wenn sie noch lebt?« »Bestimmt nicht, dann wäre er ein Volltrottel«, brummte statt Kogitsunemaru Sesshomaru, der kurz ihr rotes Haar wuschelte. »Des Weiteren glaube ich kaum, dass Kikyou etwas Gutes im Sinn hat. Schon damals war sie… von einem anderen Schlag. Kagome wird ihn verprügeln, wenn er Unsinn anstellt.« »Genau. Also lass den Kopf nicht hängen«, hauchte Kogitsunemaru und knuffte sie, bevor sie wieder weiter liefen. »Seit du da bist, ist er ganz anders und ich glaube, er genießt es sehr, bei dir zu sein.« »Danke«, hauchte sie und nickte. Sie hatten Recht. Diese Kikyou, sollte sie noch leben, würde sie nicht ausbooten, dagegen würde sie sich wehren. Sie liebte Inu Yasha über alles und keiner nahm ihn ihr weg. Niemand. Lächelnd strich sie kurz über ihren Bauch, bevor sie weiter rannten. Diese neue Welt würde ihnen gehören und niemand anderem.     Kapitel 27: Wieder vereint???!!! -------------------------------- Das Frühjahr brach an und sie hatten schon einen Großteil erobert, sodass sie ihre Barriere ausweiten konnten. Es war das erste Mal seit dem Angriff, dass sie so viel Territorium zurückgewannen, weswegen die Leute in der Kuppel immer besser gelaunt waren. Auch bemerkte Hiaka bald, dass da etwas war, was auch Kagome auffiel. Sie grinsten einander an. »Ist es wirklich… ich meine…« »Ja, der Arzt hat es bestätigt«, hauchte Hiaka und streichelte über das Bäuchlein. »Doch Inu-chan hat Null Ahnung. Er glaubt echt, ich hätte einfach zugelegt, weil er so gut kocht!« Kagome lachte heiser und nickte: »Aber das hast du doch auch.« »Selber«, knurrte die Frau und kuschelte sich ein wenig ins Sofa. »Es ist übrigens schön, dass wir heute frei haben.« »Finde ich auch«, kicherte Kagome und warf immer wieder einen Blick auf Hiakas Bauch. Man konnte nicht wirklich etwas sehen, der Bauch war einfach ein wenig dicker geworden, doch Hiaka hatte sich auch testen lassen… »Trinkst du immer noch diese eklige Paste?« »Ja…«, murmelte Kagome und wurde rot. »Wieso?« »Weil du vielleicht auch in die andere Richtung denken könntest, wo wir so weit gekommen sind«, schnurrte sie und zog ein Kissen an die Brust. »Wäre doch schön, wenn mein kleines Kind einen Spielkameraden hätte oder?« Kagome seufzte und schüttelte nur den Kopf. »Du bist eine… Ein wenig will ich noch warten…« »Weiß Sesshomaru davon?« »Ich glaube nicht… zumindest hat er nicht gefragt…« »Aber du hast ihm doch mal gesagt, erst Kinder, wenn wir alles zurückerobert haben. Ich weiß ja, dass Inu Yasha den Kopf in den Wolken hat und wohl erst nach der halben Schwangerschaft etwas begreift, doch Sesshomaru? Er ist nicht umsonst General.« »Vielleicht hast du Recht«, kicherte Kagome und berührte kurz Hiakas Bauch. Wie es wohl wäre, von Sesshomaru ein Kind zu bekommen? Würde es Ohren wie Inu Yasha haben? Weißes Haar oder schwarzes? Bestimmt wäre es aber richtig niedlich und Kagome würde dieses Kind niemals gehen lassen. Schon deswegen musste sie dem Kind einen ruhigen Hort schaffen. »Wie lange bleibst du noch im Dienst?« »Ich? Ach… wir werden sehen. Doch werde ich Kogi-chan sagen, was Sache ist, damit ich nicht an vorderster Front kämpfe. Es ist ja auch meine erste Schwangerschaft und gleich auf den Dienst verzichten, will ich nicht. Inu Yasha braucht mich!« »Du bist so anders…« »Hm?« »Ach Kikyou ist meine richtige Schwester eigentlich. Sie war ja mit Inu zusammen und es ging nur darum, schwanger zu werden und somit den Dienst quittieren zu können.« »Dummes Ding. Sie hat keine Ehre im Blut.« »Sie hatte Angst.« »Was hat es ihr gebracht? Am Ende hat sie alle in Gefahr gebracht und wurde entführt«, schnauzte Hiaka und presste ihre Hände auf den Bauch. »Inu Yasha hatte das echt nicht verdient und dein Mann auch nicht. Sollte sie je wieder auftauchen und sollte es ihr gut gehen. Glaub mir, ich zerkratz ihr das Gesicht.« »Du bist sehr gereizt?« »Ja… ab und an redet er in letzter Zeit von ihr und hat nicht aufgegeben, sie wiederzufinden, doch ich kann darauf ehrlich verzichten.« »Verstehe ich voll und ganz.« Kagome lächelte ihre Freundin noch an, bevor sie aufstand und den beiden einen Tee kochte. Hoffentlich würden sie dem Geruch heute auf den Grund gehen, denn Hiaka brauchte Ruhe und Entspannung und nicht diese Angst, Kikyou könnte auf den Plan treten.   Währenddessen waren Sesshomaru, Inu Yasha und Kogitsunemaru auf Erkundungstour. Immer öfters bestritten sie auch zu dritt ihre Runden, um ihre neues Territorium zu sichern. »Schon eine Spur?«, fragte der Gruppenführer und betrachtete die zwei halbstarken Hundedämonen. Sie waren geschickt und würden es weit bringen, doch verstand er den Hanyou nicht wirklich, dass er so sehr seiner verschollenen Frau nachlief, wo er daheim doch eine wunderschöne hatte, die womöglich sogar schwanger war. Kogitsunemaru war es schon mehr als einmal aufgefallen, dass seine gute Freundin keinen Alkohol mehr trank und auch sonst von einigen ihrer Leibgerichte absah. Da musste etwas im Busch sein, doch da Inu Yasha noch nicht angegeben hatte, hielt sie es wohl noch geheim. Wie konnte man nur so blind sein? »Was schaust du so, Alter?«, murrte Inu Yasha, während er die Fährte suchte. »Was willst du?« »Nichts«, griente Kogitsunemaru und zwinkerte Sesshomaru zu, der den Wink nicht verstand und angeekelt zurücksah, weil er glaubte, dass der Hühne einen Annäherungsversuch startete. »Nicht doch!«, zischte Kogitsunemaru und packte sich den großen Bruder und verdrehte die Augen. »Denk nicht so etwas, ich würde nie Kagomes Herzchen anrühren. Ich wollte nur fragen, ob dein Bruder oft so begriffsstutzig ist, was seine Frau angeht!« Sesshomaru seufzte und verdrehte die Augen. »Ganz normal. Er merkt es spätestens in 6 Monaten.« »Oh, dann lach ich, aber dann sind eure Schmetterlinge vom Tisch. Wann plant ihr denn?« »Frag nicht so doof, du hast ihr doch den Tipp mit den Kräutern gegeben.« »Oh… ja schon teilweise… sie nimmt sie noch?« Sesshomaru nickte und zuckte dann mit den Schultern. »Es ist wohl auch besser so, ich könnte sie nie von hier fernhalten und ich würde wohl durchdrehen, wenn ich ihre Schwangerschaft rieche.« »Stimmt. Deine Komplexe sind hart, was das betrifft. Aber wir haben es bald und dann denk dran… viele kleine Babies! Vielleicht wird ja ein Junge schwul«, frohlockte der weißhaarige und kassierte eiskalte Blicke. »Nie und nimmer. Aber auch wenn, ich würde dich von meinem Sohn fernhalten.« »War nur Spaß!«, neckte ihn der große und ließ schon ab. Er ahnte, dass die beiden ihm die Hölle heiß machen würden, doch warum verstand Sesshomaru nie Spaß? »Da ist etwas!«, lehnte Inu die anderen wieder auf die Fährte und deutete in die Richtung, bevor er schon los sprintete, dicht gefolgt von den anderen. Die erste heiße Spur nach langem.   Immer weiter trieb es die Männer Richtung Mitte. Es war dicht am Rand ihres Territoriums. Was machte Kikyou da? Inu Yasha hatte geglaubt, dass sie das letzte Mal schon viel Dichter dagewesen wäre oder war sie verwirrt? Brauchte sie vielleicht Hilfe? »Bruder, vergiss nicht, es könnte eine Falle sein!«, fluchte Sesshomaru und beeilte sich, seinen Bruder zu überholen, doch dieser rannte immer schneller und schneller, während sich der ältere immer mehr sorgte. Einzig Hiaka hätte ihn wohl ausbremsen können, doch da die Frauen Urlaub hatten wegen eines Arzttermins, waren sie jetzt nur zu dritt. »Inu Yasha!« Auch Kogitsunemaru holte ein wenig auf und lief auf Sesshomarus Höhe. »Seit wann ist er so schnell?« »Hiaka und er machen ständig Wettrennen«, murrte Sesshomaru und sprang auf ein Haus mit seinem Kollegen, um eine bessere Sicht zu haben und da entdeckten sie Kikyou, umzingelt von Dämonen, während sie diese mit einer Barriere kaum noch zurückhalten konnte. Ja, es war am Außenkreis ihres Territoriums, doch sie waren schon einiges weiter. Wieso waren hier Dämonen? »Vielleicht ist sie geflohen?«, bemerkte Kogitsunemaru, während Sesshomaru sich schon verwandelte und loshechtete. Möglich wäre es, doch konnte das sein? Wieso sollte man sie halten? »Kikyou!«, schrie Inu Yasha schon und griff Dämonen an, bevor Sesshomaru auftauchte und sie mit seinen mächtigen Pranken wegstieß. Kleine Dämonen, schwächlich. Es war lachhaft, dass Kikyou angeblich Probleme mit diesen hatte, wo Kagome solche alleine beseitigen konnte. Das stank doch bestialisch bis zum Himmel, dass sie ein falsches Spiel trieb. Sesshomaru tötete noch den letzten, bevor er sich zurückverwandelte und Kikyou anscheinend ohnmächtig in Inu Yashas Armen zusammenbrach. »Endlich bist du da!«, flüsterte die junge Frau und lehnte sich gegen Inu Yasha, der ihren Kopf streichelte und sie fest an die Brust drückte. »Ich konnte entkommen, Liebster!« Inu Yasha zuckte kurz, während sich die Frau hochbeugte und ihm einen schwachen Kuss schenkte. Auch die anderen waren sichtlich schockiert, doch musste Inu Yasha es ihr erklären, aber stattdessen flüsterte er nur: »Ich hab dich so vermisst. Wir bringen dich nach Hause, alles wird gut.« Danach hob er sie auf und sie sackte vollkommen zusammen. Sesshomaru gefiel es gar nicht und auch Kogitsunemaru knurrte leise, nur für den großen hörbar, während Inu Yasha schon los ging. »Das stinkt.« »Das musst du mir nicht sagen. Die Dämonen waren schwach. Sie sehen aus wie Bauern, die man leichtfertig in einem Schachspiel opfert. Wir sollten diese Frau nicht aus den Augen lassen.« »Der Meinung bin ich auch, Sesshomaru, auch wenn ich kaum glauben kann, wie kalt du reagierst, wo du einst alle Schuld auf dich geschoben hast.« »Ich glaube das ist so, wegen seiner neuen Frau«, murrte Sesshomaru und folgte seinem Bruder mit einigem Abstand. »Spätestens da wird Kikyou ihr wahres Gesicht zeigen. Schon damals ist sie ausgerastet, als es um Kinder ging. Nun kehrt sie heim und in ihrem Haus wohnt eine schwangere Frau und ein Ziehkind.« »Wir sollten Hiaka vorwarnen. Kann sie notfalls bei euch unterkommen?« »Ich finde, Kikyou sollte gar nicht in diesem Haus sein. Sie muss einfach akzeptieren, dass ihr Ehemann eine andere Frau hat«, hauchte Sesshomaru knurrend. »Sind sie noch verheiratet?« »Ja.« Sesshomaru seufzte und folgte immer weiter. Er spürte, dass diese Frau gefährlich war, doch sein Bruder würde niemals auf ihn hören und es auch nicht verstehen. Viel zu loyal war sein Bruder veranlagt und sah in Kikyou nur das gute, auch wenn er längst begriffen hatte, dass sie an dem Fiasko von damals schuld gewesen war. »Kikyou, gleich sind wir da«, murmelte Inu Yasha, unsicher darüber, was er tun sollte. Kikyou war seine Frau, sie waren verheiratet und doch war daheim noch Hiaka, seine neue Frau und Shippou. Wie sollte er seiner Frau nur erklären, dass er… sie ersetzt hatte. Seine ganze Gefühlswelt stand Kopf. Es war immer eine Sache gewesen, zu hoffen sie wieder zu finden, doch hatte er spätestens bei Hiaka den Gedanken verloren, bis er sie gerochen hatte. Warum nur? Wie verhielt man sich in einem solchen Moment? Was würde Hiaka sagen? Könnte Kikyou vielleicht bei ihnen bleiben? Er war sich nicht sicher, doch auch sein Vater hatte doch zwei Frauen besessen. Sprach etwas dagegen? »Inu-chan?«, keuchte Kikyou leise und ließ den Hanyou herabblicken. Sie lächelte liebevoll und streichelte seine Wange. »Bleib immer bei mir, ich will nie wieder ohne dich sein.« Sein Herz schmerzte. Er konnte sie nicht jetzt verletzten oder? »J…ja…«, murmelte er und blickte ihr nicht ins Gesicht, aber dafür zu den Männern, die ihn gekränkt anstarrten. Kikyou war wieder da und er ahnte, sein Leben würde chaotisch werden. Er hatte vielleicht eine große Klappe, doch in Sachen Liebe, Beziehung und allem war er eine Niete. Des Weiteren konnte er kaum vor ihr mit den Männern darüber reden, was er tun sollte. Vielleicht aber würden sie sich ja gut verstehen? Er schüttelte den Kopf. Hoffentlich würde ihm noch früh genug ein Plan einfallen. Kapitel 28: Die Rache --------------------- Als sie am Stützpunkt angekommen waren, machte sich Sesshomaru gleich daran, die Frauen vorzuwarnen. Er war sich sicher, dass Kagome bei Hiaka war, wo Inu Yasha demnächst mit Kikyou aufschlagen würde. »Schatz, ihr seid schon zurück?«, fragte seine Liebste gleich und klang überaus glücklich. »Weißt du, wir waren beim Arzt und Hiaka ist…« »Ich weiß. Es ist wichtig. Inu Yasha hat Kikyou gefunden.« »WAS?«, rief seine Frau ins Telefon und schluckte heftig. Durchs Telefon hörte er ihren lauten Herzschlag, der immer schneller raste. »Aber… wo?« »Am Rande. Es ist merkwürdig, letztens war sie näher dran, doch diesmal waren auch Dämonen hier. Sehr schwache. Unterste Kategorie, vor denen wir sie retten müssen, da sie sie nur etwas auf Abstand halten konnte.« »Du weißt, dass wir Mikos der Kampfkategorie sind? Man braucht dafür kaum Energie.« »Das kam mir und deinem Mentor auch komisch vor. Aber Inu Yasha riecht die Lunte nicht. Zumindest will er sie mit nach Hause nehmen. Zu euch. Bitte, passt auf euch auf. Wir kommen auch gleich nach, doch müssen wir vorher Bericht erstatten.« »Ich verstehe schon. Wir werden aufpassen.« Sesshomaru legte auf und nickte seinem Kollegen zu, bevor sie sich auf machten. Er vertraute seiner Frau voll und ganz, doch sorgte er sich ein wenig um Hiaka, dass sie vielleicht etwas Falsches sagte, doch Kagome würde sie schon aufklären.     »Hiaka, wir haben ein Problem.« »Was ist denn Kagome?«, fragte ihre Freundin verwirrt und betrachtete die schwarzhaarige, wie sie von einer Ecke zur nächsten tigerte. »Was ist los?« »Kikyou ist wieder da«, knurrte Kagome und trat gegen den Couchtisch. »Es ist wahrscheinlich eine Falle, doch Inu-chan ist wiedermal blind.« Hiaka erinnerte sich an damals. Einzig seine Suche nach seiner damaligen Frau hatte die beiden zusammen gebracht. Eigentlich musste er ihr dankbar sein, doch wo sie wieder da war und sie selbst schwanger… hatte sie große Angst. »Meinst du… er nimmt sie und ich muss ausziehen?« »Red keinen Stuss! Wenn er auf die Idee kommt, bringe ich ihn um. Des Weiteren bist du tausend Mal besser. Was sag ich da… Millionenfach besser. Diese Frau ist egoistisch und denkt nur an ihr Wohl. Aber bitte, halte deine Schwangerschaft geheim. Sie könnte ausrasten.« »Vielleicht wäre das genau das richtige, damit Inu es versteht.« »Denk dran, sie ist eine Miko und du ein Dämon. Das Kind könnte Schaden nehmen.« Hiaka verstummte und streichelte ihren Bauch. Ihr Kind war ihr jetzt schon sicher und sie würde es vor dieser Frau schützen, doch könnte eine Miko ihr so gefährlich werden? Sie würde es sehen, aber wenn Kagome sagte, dass sie so viel besser war und diese Kikyou ihren Liebsten nie gut behandelt hatte, würde sie sich durchsetzen. Sie war jetzt hier und das hatte diese Frau zu akzeptieren. Es war nur Platz für eine Frau an seiner Seite und das war sie. »Sie soll bloß kommen«, knurrte Hiaka leise und ließ ihre Hände knacken. »Sei aber vorsichtig«, hauchte Kagome und hörte schon den Schlüssel in der Tür. Sie waren wirklich schnell gewesen. Kagome verstand nicht, dass sie nicht erst ins Krankenhaus gingen. Oder war Kikyou nicht verletzt? Kagome war sich nicht sicher, doch  fürchtete sie die Konfrontation, als sich schon die Tür öffnete. »Ich bin wieder da«, verkündete Inu Yasha und trug die Miko über die Schwelle. »Wieso sagst du das?«, fragte Kikyou irritiert, während er sie auf einem Stuhl absetzte. »Ist hier jemand?« »Ahm… nun ja… Kagome ist da!«, meinte er schnell, als Kagome auch schon im Türrahmen erschien. »Was macht sie hier?«, fragte Kikyou verwirrt und sah zu ihren Mann auf. »Hast du sie statt meiner genommen?« »Was? Nein, sie ist mit Sesshomaru verheiratet!«, meinte er schnell und schluckte, als auch Hiaka erschien. Kagome wollte sie noch zurückdrängen, doch es klappte nicht. »Ich bin aber Inu Yashas Frau. Sie besucht mich«, verkündete sie und zeigte ihre Krallen. Ihr war die Vorsicht egal. Hier ging es um Besitzansprüche und sie roch diese Frau viel zu sehr an Inu Yasha. Hatten sie sich geküsst? Ein Knurren ertönte und die Frau präsentierte sich kämpferisch, bereit loszuschlagen. »Wer bist du?« »Pf… willst du mir etwa Angst machen?«, fragte Kikyou und hob eine Augenbraue. »Ich heiße Kikyou und bin rechtmäßig mit Inu Yasha verheiratet. Dies ist unser Haus und du bist nur Gast.« »Das war ein mal. Inu Yasha, sag ihr, dass wir zusammen sind und uns lieben.« »Ich also…«, begann Inu Yasha, doch Kikyou stand in dem Moment auf und betrachtete ihre Konkurrentin wütend. »Mir egal, raus aus meinem Haus!«, zischte sie und wurde auch fuchsteufelswild. »Inu Yasha liebt nur mich, du bist doch nur ein Ersatz!« »Das bin ich nicht!« wetterte die Frau zurück, während Inu Yasha verzweifelt ihnen zusah und Kagome auch langsam wütend wurde, als Kikyou laut schnaubte und nach vorne ging. Sie wollte Hiaka ohrfeigen, doch diese wich gekonnt aus, aber auch Kikyou schien eine gute Kämpferin. Kagome spürte, dass hier wirklich was im Argen war, denn Kikyou parierte und packte die junge Frau in einen Schwitzkasten. Wieso war sie nur so stark? »Inu Yasha, wirf sie raus. Oder gibt es andere Gründe?«, hauchte sie und strich über den Bauch der rothaarigen. Sie zuckte, schnaubte und sah zu Inu Yasha. »Kikyou, bitte beruhige dich, lass Hiaka los!«, seufzte Inu Yasha und schluckte, als Kikyou eiskalt antwortete: »Ist es, weil sie schwanger ist? Nur weil es bei uns nicht klappt, fickst du gleich die nächste? Ich töte das Kind, dann gehörst du wieder mir alleine!« »Was?«, fragte Inu Yasha verwirrt und sah alle an. »Schwanger?« »Inu-chan, ich wollte es dir sagen, heute beim Arzt…« Inu Yasha schluckte und sah zu Kikyou, deren Hand über Hiakas Bauch ruhte, während die Hanyou nicht los kam. »Inu Yasha, ich bin wieder da. Lass sie uns einfach loswerden, dann wird alles wie früher.« »Kikyou… Bitte, lass sie los.« »Sag nicht, du liebst sie? Das ist nicht dein Ernst, weißt du, was ich für dich getan habe?« »Nein…?«, fragte Inu Yasha, überlegend, was er tun könnte, während sich Kagome leise von hinten näherte. Vielleicht reichte es einfach, diese Frau von Kagome abzulenken. »Ganz einfach. Ich habe mir Hilfe gesucht, ich kann wieder schwanger werden!« Überraschung war nicht nur in Inu Yashas Gesicht. Hilfe gesucht? »Aber du wurdest entführt!« »Ich bin freiwillig mitgegangen. Sesshomarus Mutter hat mir geholfen gegen einen kleinen Preis.« »Der wäre?«, fragte Inu Yasha, als Kikyou ihn liebevoll anlächelte. »Ganz einfach, wie man die Barriere überwindet, ohne dass es jemand bemerkt.« »WAS HAST DU?«, zischte Hiaka und starrte die Frau an. »Wie konntest du?« »Weißt du, wie es ist, wenn man nicht schwanger wird? Sowieso würde der Krieg aufhören. Dann würde sie über uns herrschen na und? Alles besser als da draußen zu sterben!« »Kikyou, wie konntest du nur?«, keuchte Inu Yasha, während Kagome Kikyou angriff und Hiaka aus dessen Griff befreite, doch Kikyou störte es kaum. »Wieso nur?« »Verstehst du nicht?« »Aber mein Vater hat euch alle beschützt und viele Freunde verloren und du willst alle Menschen verskalven lassen, nur um Schwanger zu werden?« »Das ist doch kein großes Opfer. Wir könnten an ihrer Seite stehen. Keine Sorge, dafür hab ich gesorgt«, hauchte Kikyou und grinste, während Inu Yasha Dämonenblut immer mehr kochte. »Wie konntest du nur?«, wiederholte sich Inu Yasha noch mal und schüttelte nur den Kopf, als Sesshomaru hinter seinem Bruder erschien und bemerkte, dass etwas nicht stimmte. »Sesshomaru…« »Was ist hier los?« »Nichts, was dich angeht, verschwinde großer Köter.« Kikyou war schlecht gelaunt und sah wieder zu Hiaka, auf die sie langsam zuging. »Ich lösche dieses Balg ganz aus und dann wird sie die neue Herrscherin. Inu Yasha, vertrau mir, ich weiß, was das beste für uns ist.« »Kikyou«, fluchte Inu Yasha und kam einen Schritt auf seine ehemalige Frau zu. »Das ist nicht das beste für uns…« Er hatte es begriffen und schluckte. »Es ist einfach das beste für dich. Du hast gar nicht an uns gedacht, weißt du, wie sehr ich gelitten habe? Tag ein Tag aus habe ich um dich getrauert, bis Hiaka in mein Leben trat und davor habe ich meinen Bruder zum Teufel gewünscht! Du hast alles damit kaputt gemacht!« »Kaputt? Was erzählst du da? Was haben sie dir eingebläut?« »Nichts. Sie haben mir meinen dummen Glauben teilweise gelassen. Ich sehe es aber jetzt klarer. Du willst sie töten und mein Kind, nur damit du mich haben kannst. Du hast mich verlassen, um schwanger zu werden und uns alle verraten. Was ist aus dir geworden?« »Ich denke nur daran, all dies zu überstehen.« »Kikyou…«, seufzte er und zitterte, während sie einen schnellen Schritt auf Kagome und Kikyou zu schlitterte. Inu Yasha schnellte vor, packte die Frau und schlug sie gegen die nächste Wand. »HÖR AUF!«, schrie der Hanyou verzweifelt und stellte sich leicht zittrig vor Hiaka, die immer wütender wurde. Wie konnte sie nur? Wie konnte man so egoistisch sein? »Ich…«, fing sie an und ließ alle zu ihr blicken, als sie Kikyou anknurrte. »Ich liebe Inu Yasha, im Gegensatz zu dir. Du tust ihm weh, ist dir das scheiß egal? Inu Yasha hat ein gutes Herz und wegen dir musste er so viel leiden!« Sie stellte sich neben Inu und schnappte dessen Hand, welch sie auf ihren Bauch legte. »Das ist ein Kind der Liebe und wir lieben einander und mir ist es egal, was du willst. Inu Yasha ist doch kein Gebrauchsgegenstand, den du je nach belieben zur Seite stellen kannst. Was denkst du eigentlich? Inu Yasha ist ein toller Kerl! Du hast ihn nicht verdient! Du hast nichts von alle dem verdient! Er hat sich für dich den Arsch aufgerissen und du kommst her und erzählst nur scheiße! Schämst du dich gar nicht?« »Halt die Klappe!«, schnauzte Kikyou zurück und hielt sich die Seite. »Du wirst krepieren, auch wenn es das letzte ist, was ich tue. Er gehört mir!« »Dir? Dass ich nicht lache!« fauchte Hiaka und stürzte los, doch bevor sie weit genug kam, hatte Inu Yasha sie überholt und schlug Kikyou ein weiteres Mal ins Gesicht, sodass diese Ohnmächtig zu Boden glitt. »Du fällst Hiaka nicht an, verstanden?«, knurrte er und seine Augen wurden knallrot. Sein Dämonenblut wollte diese Frau töten, sein eigen Fleisch und Blut schützen, was in seiner Frau heranwuchs, doch Hiaka war zur Stelle, umgriff den Arm des Hanyous und küsste ihn. »Schatz«, murmelte sie und umarmte den Mann, der die ohnmächtige Frau wütend anstarrte. »Töte sie nicht«, murmelte sie weiter und streichelte ihren Liebsten liebevoll weiter, bis dieser sich beruhigte und Sesshomaru zu Kikyou ging und sie wie einen fauligen Sack Abfall hochhob. »Ich kümmere mich darum.« »Danke«, murmelte Kagome und sah zu, wie Sesshomaru sie mit sich nahm und draußen noch andere warteten. Also war er nicht alleine gekommen. Wie schwer es für ihren Bruder sein musste, direkt in Kikyous wahres Gesicht zu blicken. Was würde sie wohl nun erwarten, wo bekannt war, dass Kikyou alles über ihre Heimat verraten hatte? Könnten sie überleben oder würde ihnen kaum noch Zeit bleiben, um die herannahende Gefahr abzuhalten?   »Hiaka?«, murmelte Inu Yasha noch leise, während seine Frau ihn umarmte. »Was ist?«, fragte sie heiser und streichelte ihren Mann. »Ich lass dich nie wieder gehen… Ich liebe dich… und ich freue mich auf unser Kind«, brummte er und drückte sie fest an sich. »Vertrau mir, ich werde dich beschützen und nie wieder so dumm sein…« »Das hoffe ich auch für dich. Sonst komm ich und hau dich.« »So oft du willst«, knurrte er und stupste ihre Nase, bevor er sie küsste. Wie hatte es nur so weit kommen können? Er hinterfragte seine ganzen Gefühle zu Kikyou, die anscheinend ihn immer nur ausgenutzt hatte, doch das war eigentlich auch egal. Was zählte war das hier und jetzt. Seine Liebste, die von ihm schwanger war, Shippou, der in der Schule gerade war und seine ganze andere Familie. Auch wenn Kikyou sie verraten hatte. Niemand würde seinem Mädchen etwas tun. Dafür würde er sorgen. »Du bleibst ab jetzt hier.« »Vergiss es«, schnurrte sie und biss ihm in die Unterlippe. »Aber wir können ja eine kleine Abmachung einfädeln, die du erfüllen musst, damit ich brav daheim deine Dame am Herd  spiele«, hauchte sie und spürte seine warmen Küsse. »Gut, ich gebe mir Mühe!« Sie lächelte ihn an und kuschelte sich an ihn. Niemand würde sich ihnen je wieder in den Weg stellen. Nie wieder.     Kapitel 29: Die letzte Hürde ---------------------------- Der Sommer brach langsam herein und Hiakas Bauch fing an zu wachsen. Kikyou hatte man verhört und da ihr Charakter schwach war und sie immer die beste Option suchte, hatte sie schon nach kurzer Zeit ausgepackt, da Sesshomarus Mutter keinen Versuch unternahm, sie aus der Gefangenschaft zu befreien und auch Inu Yasha ihr nicht folgen würde. Sie hatte verspielt, das hatte die Frau irgendwann begriffen, als sie des Hochverrats angeklagt wurde, doch sie erwartete keine Verbannung, sondern die Gefangenschaft. Durch ihre Informationen hingegen, die sie herausposaunt hatte, hatten sie weitere Ländereien wieder für sich erobert. Es war sehr interessant, dass es mehr als eine Kuppel gab und so steuerten die Protagonisten diese an und suchten Verbündete. Immer mehr stießen dazu und schon bald hatten sie die Macht, sich gegen den Feind zu behaupten. »Hiaka, bleib heute zu Hause«, murmelte Inu Yasha an der Schläfe seiner Liebsten und küsste ihren Kopf, bevor sie sich zu ihren Bauch herunterkniete und sein Ohr heranlegte. Es war einfach ein Wunder. Immer hatte er bei dem Wort Kind daran denken müssen, wie zwanghaft er es mit Kikyou versucht hatte, doch bei ihnen war es ein Kind der Liebe. Sie bedeutete ihm immer mehr. Nein alles und das Kind in dem Bauch auch. »Kommst du bald wieder?«, fragte Shippo hinter ihm und zupfte zart an der Kleidung, während Inu Yasha ihm zunickte. »Natürlich und dann werden wir nie wieder Angst haben müssen!«, grinste er und wuschelte seinen Kopf. »Doch bis dahin passt du auf deine Mutter auf, sie könnte uns sonst hinterherlaufen und wir wollen ja nicht, dass deinem Geschwisterchen was passiert.« »Ja Papa, ich passe auf!«, krakelte er und schnappte sich schon den Hosensaum seiner Mutter. »Mama, du stehst unter Bewachung!« Hiaka kicherte und schüttelte nur den Kopf: »Dein Ernst?« »Ja, du hast nur Dummheiten im Kopf«, murrte Inu Yasha und sah sie ernst an. »Denk an das Kind.« »Ja… Herr General.« »Ha, ha, ha.« Inu Yasha hob eine Braue, während sie ihm in die Wange zwickte. »If mein daf ernst!«, versuchte er herauszubringen und knurrte leise, bis sie seine Wange los ließ. »Wenn du uns folgst, werde ich dich an die Leine legen!« »Hmm…«, fing sie grinsend an und zwinkerte ihm kurz zu. »Also ich hätte nichts gegen solche Spiele, aber nein danke. Hast gewonnen, ich bleibe hier, aber wehe du passt nicht auf dich auf!« Inu Yasha verdrehte noch die Augen, bevor er seine Liebste auf die Lippen küsste. »Versprochen.« Sie nickte und sah noch zu, wie er von dannen ging. Ihr blieb nichts anderes übrig, als hier zu verweilen, doch sie würde jeden Moment an ihn denken. Inu Yasha würde das schaffen.   Sesshomaru und Kagome machten sich auch schon bereit. Für sie war die Prozedur eine ganz andere, auch wenn sie umso herzlicher war. »Kagome, willst du wirklich mit?«, hauchte Sesshomaru heiser an Kagomes Ohr, während sie ein Glas Wasser trank. »Was meinst du? Natürlich komme ich mit!«, schnaubte die junge Frau, während er über ihren Bauch streichelte und immer wieder an ihrem Ohr knabberte, sodass sie langsam aber sicher ihn in die nächste Ecke gezerrt hätte. »Geht es darum?« Er nickte und küsste ihre Lippen. »Es ist unverantwortlich«, hauchte er und zwickte ihr in die Unterlippe. Besitzergreifend umschlang er sie in der Küche, besorgt um seine trächtige Frau. Es hatte sich vor einem Viertel Jahr ergeben, nachdem sie Kikyou gestellt hatten. Kagome hatte am Morgen ihr Getränk fallen lassen und er hatte es genutzt, sie in ein Gespräch gezogen. Kagome hatte verneint, dass sie etwas dagegen tat und er die Chance genutzt. Vielleicht war es im Endeffekt falsch gewesen, doch… wollte er sie voll und Ganz besitzen. »Du hättest damals ehrlich sein sollen.« »Ach was… als Hiaka schwanger wurde… ich… also…« »Dir gefiel der Gedanke von einem kleinen Ich, dass dir sein Lächeln schenkt?« »Ja… aber dass es auf Anhieb passiert…« »Nun, du hast danach nichts getrunken und Rin hat uns ja angespornt«, brummte er unverschämt und küsste ein weiteres Mal seine Frau. »Aber lass mich alleine gehen. Vater kommt mit und auch Kogitsunemaru und Inu Yasha.« »Wer soll euch denn bitte beschützen?«, fragte Kagome schnaubend, doch Sesshomaru hob nur eine Augenbraue. »Vater hat Inu Yasha seine Schwerter gereicht und ich habe auch ein eigenes erhalten. Mach dir nicht immer solche Gedanken, des Weiteren will ich nicht, dass du siehst, dass ich gegen meine Mutter kämpfen muss.« Das verstand die junge Frau und sie nickte. Es stimmte, Sesshomaru musste sich seiner Mutter stellen und diese würde sich wohl nicht wie Kikyou bequatschen lassen. Unsicher streichelte sie ihren kleinen Bauch und schluckte. War sie bereit, ihren Mann gehen zu lassen? »Ich kann mich auch besser ohne dich konzentrieren. Dein Geruch… mein Instinkt befiehlt mir, dich um jeden Preis zu beschützen. Du weißt, wie verrückt es mich in letzter Zeit macht.« »Das stimmt, doch… meinst du…« »Bleib hier. Unser Kind braucht dich und des Weiteren bleibt Hiaka auch. Ich werde ihr ausrichten, dass sie zu dir kommen soll. So seid ihr zusammen und erfahrt gleichzeitig, wenn wir wohlbehalten zurückkehren. Es wird nicht morgen sein oder übermorgen. Bitte.« Kagome schluckte und nickte am Ende. Hatte sie denn eine große Wahl? Unsicher umarmte sie ihren Mann, küsste ihn und zog ihn dicht an ihre Brust. Er war stark, er würde das schaffen. Ihr Sesshomaru. »In Ordnung, aber wehe du kommst nicht wieder.« »Verstehe.« Sie küssten sich noch einmal und Sesshomaru war froh, dass Kagome ihn nicht begleitete. Schon so hätte er Schwierigkeiten, mit ihr war es vielleicht zu gefährlich. Seine Eifersucht war immens geworden und die Sorge um sein ungeborenes Kind.     Sesshomaru und Inu Yasha trafen auf ihren Vater und Kogitsunemaru. Es war so weit. Sie würden endlich den letzten Schlag durchführen. »Wo hast du Kagome?«, fragte Inu Yasha neugierig und suchte nach seiner Schwester, doch Sesshomaru schüttelte nur den Kopf. »Sie bleibt daheim.« »Wow, sag nicht, du konntest sie dazu bewegen! Alter bei Hiaka war das so kompliziert!« »Unsere Frauen sind Kämpfernaturen. Das müssen wir akzeptieren, doch wäre es viel zu gefährlich.« »Ihr habt daran gut getan«, sprach Inu no Taisho und gesellte sich zu seinen Söhnen, während Kogitsunemaru die letzten Dinge erledigte. »Wir haben genug, die mitkommen. Wir vier werden direkt in den Palast eindringen.« »Verstanden«, sprachen sie alle zusammen. Endlich würden sie alle wieder frei sein. Der Traum, den Sesshomaru und Kagome gehabt hatten. Bevor das Kind geboren werden würde, würde diese Welt sicher sein.   So machten sie sich auf, kampfbereit und voller Elan, sodass sie immer schneller voranpreschten und weitere Gruppen sich ihnen auf dem Weg anschlossen. Es war die Zeit, sich zu erheben und das zurückzuholen, was ihnen gehörte. Die Dämonen hatten schon zu lange gewütet und sie hatten Fehler begangen. So viele, dass es jetzt und hier enden würde. Immer weiter rannten sie und weiter, bis der Sitz der Dämonen in Sicht kam. Jetzt war es so weit. Sesshomaru und Touga verwandelten sich in riesige Hunde und griffen in forderster Front an. Alle, die sich ihnen entgegen stellten, starben. Sie zielten direkt auf die Kehle der Dämonen und rissen sie raus, während Inu Yasha mit Tessaiga mächtige Attacken los ließ und Kogitsunemaru die Rücken der anderen sicherte. Er navigierte jeden, entdeckte die Schwachstellen und schon bald kamen sie an den Toren an. Sesshomaru und Touga nahmen ihre menschliche Gestalt an und Sesshomaru musste Keuchen, aber auch Touga schien erschöpft: »Es waren sehr viele hier, doch bisher läuft alles nach Plan.« Ein Blick nach hinten zeigte es, denn die anderen Gruppen kamen und räumten mit den kleinen Dämonen auf, während sie nun auf die letzte Ebene gingen. Sesshomaru schluckte. Seine Mutter hatte er sein ganzes Leben nicht mehr wieder gesehen, weswegen er nicht die engste Bindung hatte und doch war es seine Mutter. »Du musst das nicht«, sprach sein Vater heiser und betrat mit ihm und den anderen beiden den Saal. »Du kannst den anderen draußen helfen.« »Nein Vater. Sie ist meine Mutter und ich werde nicht die Augen davor verbergen. Wegen ihr ist Kagomes Mutter gestorben«, sprach Sesshomaru unterkühlt und atmete tief durch. Er würde Rache nehmen, auch wenn er sie dafür töten müsste. »Verstehe«, sprach sein Vater nur leise und berührte noch dessen Arm, als sie schon einen riesigen Thronsaal betraten. Sie hatte sich wahrlich etwas aufgebaut. Seine Mutter hatte ihn liegen gelassen, um alle Menschen einzupferchen. »MUTTER!« »Sesshomaru«, hauchte seine Mutter lächelnd und erhob sich von ihrem Thron. »Welche freudige Überraschung.« »Nun, nicht unbedingt«, knurrte Sesshomaru und bleckte die Zähne. »Wie konntest du nur so etwas tun?« »Wieso?«, fragte sie und sah die Männer etwas irritiert an. »Ganz einfach, die Menschen haben vergessen, was wir sind und ich habe es ihnen eingebläut.« »Das ist nicht dein Ernst? NUR DAS?«, knurrte Sesshomaru und sein Vater kam nicht einmal zu Wort, als dieser schon einen Satz machte und seine Mutter wütend in die Augen starrte. »Weißt du, wie wir gelitten haben?« »Du hättest mit deinem Vater herkommen können, aber er wollte lieber bei dieser Menschenfrau sein.« Sesshomaru ahnte, dass Eifersucht mitspielte. Wieso konnte man nur so etwas tun? Sein Herz bebte heftig, während sie einfach weiter erzählte, als wäre es etwas ganz normales. Wie konnte sie nur? »Mutter, hör auf damit. All dies wegen solch dummer Beweggründe? Was denkst du dir? Weißt du, wie diese Stadt aussieht? Sie ist Schutt und Asche!« »Jetzt werde ich aber verehrt.« Er knurrte laut und wollte zuschlagen, doch sein Vater schubste ihn weg in seiner Hundegestalt und fraß seine Gemahlin mit einem Happs, bevor er davoneilte. Sesshomaru sah wie erstarrt hinter seinem Vater her, während Dämonen in den Palast drangen. Er verwandelte sich und kämpfte zusammen mit seinem Bruder und seinen Kameraden gegen diese, bis sie es aufgaben und Touga wiederkehrte, der als Hund seine Stimme erhob. »Ich bin der Herrscher der Dämonen, vergisst dies nicht und solltet ihr euch gegen mich stellen, werde ich euch alle töten zusammen mit meinen Söhnen!«   Einige wehrten sich noch, doch nach und nach erkannten sie, dass er der rechtmäßige Herrscher war. Nie wieder würde er es zulassen, dass ein Dämon aus der Reihe tanzte, während seine Söhne erschöpft nach Hause kehrten. Kogitsunemaru verblieb auch noch, um ihren Vater zu sichern. »SCHATZ!«, riefen die Frauen gleichzeitig und sprangen ihren Männern in die Arme. Sesshomaru und Inu Yasha drückten ihre Frauen, während die Welt immer mehr an Farbe gewann. »Wir haben es geschafft.« »Wir waren siegreich, Vater kümmert sich um den Rest.« Die Frauen nickten, weinten und konnte ihre Männer nur festhalten. Sie hatten sich riesige Sorgen gemacht, auch wenn sie gewusst hatten, dass ihre Männer stolze und mächtige Krieger waren. »Endlich ist es vorbei!« Kapitel 30: Epilog ------------------ Endlich hatten sie gemeistert, wovon sie alle stets geträumt hatten, nachdem damals ihre heile Welt sich in die Hölle verwandelt hatte. Nun würden sie alle ein neues Leben beginnen. Kagome und Hiaka bekamen schon bald ihre kleinen Sprösse und wie es sich ihre Ziehkinder gewünscht hatten, gebar Kagome einen gesunden Sohn und Hiaka eine gesunde Tochter. Anfangs war es für Kagome problematisch, so auf Kampf wie sie getrimmt war, doch schon bald genoss sie die ruhigen Stunden mit ihrem Sohn und ihrer Tochter Rin, während ihr Mann Sesshomaru zusammen mit Inu Yasha nach draußen zog, um mit dem Vater die Welt wieder zu einem schönen Ort zu machen.   Kikyou wurde immer noch festgehalten, doch langsam erkannte auch sie, welchen dummen Fehler sie begangen hatte, wo die Welt sich nun normalisierte, doch sie hatte Hochverrat begannen und würde noch lange eingesperrt bleiben.   Kogitsunemaru fan nach dem Krieg auch endlich seine erste große Liebe. Es geschah, als er die anderen Gebiete abklapperte und einen gleichgesinnten fand, doch war sein Glück nicht von so großer Dauer, als er bemerken musste, dass sein neuer Liebster ein Waisenhaus betrieb, weswegen ihm viele verrückte Kinder auf der Nase rumtanzten, ihm an den Ohren zogen oder an seinen Schwanz. Doch die Liebe war einfach so groß, da konnte er nichts sagen und schon bald setzte er seine Machtposition durch und ließ den General heraushängen, bis die Kinder ihm alle brav gehorchten.   Touga und Izayoi genossen es auch, dass Frieden einkehrte und zogen in den großen Palast, in dem einst seine Exfrau für Unruhe gesorgt hatte. Ihr Liebesleben erblühte wieder und auf bald war sie in freudiger Erwartung, was die Hundebrüder ein wenig schockierte, da Rin und Shippo wieder von Schmetterlingen anfingen und nun auch Touga und Izayoi knallrot wurden und ganz aus dem Häuschen waren, doch Touga… verschlimmerte die Position? »Das heißt dann, wenn Mama und Papa ausgewogene Schmetterlinge haben, werden es Zwillinge?«, fragte er grinsend und kniete sich zu den Kindern. »Oder wie geht das?« Die Kinder grinsten breit und drehten sich zu ihren Eltern. »Wir wollen Zwillinge! Warum habt ihr das nicht vorher gesagt? Los Mama und Papa sorgt für gleich viel Schmetterlinge!« Das Thema Schmetterlinge schien nie wieder in dieser Familie alt zu werden und Inu Yasha und Touga schafften immer wieder neue Grundlagen für Diskussionen über die Menge von Schmetterlinge.   Mirouku und Sangou heirateten später auch und gründeten eine kleine Familie. Sangou besuchte Kagome später oft und sie gründeten eine kleine Gruppe mit vielen schwangeren Frauen oder welchen mit Kindern. Die Kinder hingen an den Lippen der Mütter, die von ihren Abenteuern erzählten, ihren Kämpfen und wie die Welt einst gewesen war. Auch wenn es nur ein kurzer Abschnitt im Leben eines Dämons war, war es für einen Menschen um so größer. Denn diese Zusammenkunft und der Kampf bewiesen, wie gut sie miteinander leben konnten und würde hoffentlich in der Zukunft dafür sorgen, dass nie wieder Freunde zu Feinden wurden.     Alle konnten endlich wieder lachen und den Schrecken ihrer Vergangenheit rückte immer ferner, auch wenn sie manchmal die aufregenden Zeiten vermissten, die sie so sehr zusammengeschweißt hatte.         Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)