Kyōtsū no mirai - Die gemeinsame Zukunft [Sesshomaru x Kagome] von Kibo-kamichan ================================================================================ Kapitel 18: Menschenscheu ------------------------- Ein Viertel Jahr zog ins Land. Kagome wohnte zurzeit bei Touga und Izayoi, wie auch Inu Yasha, der immer noch nicht über Kikyou hinweg war. Sein Herz schmerzte und auch Kagomes, da Sesshomaru sie nicht ranließ. Rin hatte er auch fortschicken wollen, doch diese weigerte sich auch weiterhin. Es war sowieso besser, da die Schule so näher war und er nicht ganz einsam. Heute hätte Sesshomaru auch Geburtstag und Kagome erhoffte sich, ihm so wieder näher kommen zu können. Er trainierte wie ein Verrückter, plante und arbeite. Touga war stolz auf seinen Sohn, doch sorgte er sich sehr um seinen Spross, der aus den Augen verlor, wieso er eigentlich daraus ging. »Kagome, Schatz, gehst du später noch zu Sesshomaru?«, fragte Izayoi lächelnd und kam gerade in die Küche, wo es schrecklich aussah. Sie grinste kopfschüttelnd und beobachtete ihre Ziehtochter, die Sesshomaru einen Schokoladenkuchen gebacken hatte. Er sah wirklich köstlich aus und war klein, verziert mit seinem Alter und anderen schönen Musterungen und Schnörkeln. »Ja, Izayoi, ich hoffe ich bekomm ihn ein wenig aus seinem Schneckenhaus raus…« »Nenn mich doch bitte weiter Mama«, hauchte Izayoi und strich ihr schwarzes Haar zurück, bevor sie ihre Tochter von hinten umarmte und an ihre Brust zog. »Du bist groß geworden, doch auch wenn du nicht meine leibliche Tochter bist, bist du meine Tochter. Sowieso, wenn du später meinen Sohn heiratest.« Kagome wurde rot und lehnte sich an. Sie fühlte sich in letzter Zeit einsam und fürchtete, dass Sesshomaru die Trennung ernst gemeint hatte. Sie hatte ihn immer gesehen, doch jetzt, wo sie hier war, sah sie ihn gar nicht mehr und die Gründe waren ihr auch schnell ausgegangen. Oft hatte sie nach der Schule bei Rin vorbeigeschaut und mit ihr gekocht und Hausaufgaben gemacht, doch Sesshomaru kam meist erst spät heim. Nein er kam erst heim, wenn sie weg war. Rin hatte es ihr berichtet, dass Sesshomaru immer kurz nach ihrem Verschwinden ankam, egal wann sie ging. Sie hatten es sogar schon einmal übertrieben und bis nach Mitternacht durchgemacht. Sesshomaru war nicht erschienen, erst nachdem sie weg war, hatte er sich gezeigt. Er ging ihr aus dem Weg und doch konnte sie nicht aufhören, ihn zu lieben, wo sie sich ihre Gefühle gestanden hatten… doch… ihr Blick ging hoch, als Inu Yasha ins Zimmer kam. Er trug in letzter Zeit komplett zerrissene Kleidung und sah wütend zu dem Kuchen. Schnell rettete sie ihn. Inu Yasha hasste seinen Bruder immer noch. Er glaubte nicht, dass Kikyou an allem schuld war. Für ihn war Sesshomaru der einzig schuldige, der sie im Stich gelassen hatte. »Hast du dem Scheißkerl einen Kuchen gebacken? Ich bitte dich Kagome, das verdient dieser Frauenmörder nicht!« »Inu Yasha!«, schimpfte Izayoi, doch Inu Yasha schnaubte nur und zuckte mit den Schultern. Er tat wie immer wie ein Arschloch, doch wenn sie allein waren, war er sehr lieb… er war schwer verletzt. Seine Seele blutete auch weiterhin und sie erlebte zu oft, wie ihr Bruder in Tränen ausbrach. Was sollte sie nur tun? Immer wieder war sie hin und her gerissen, doch Inu Yasha musste es irgendwann akzeptieren. Sie vermisste ihren Bruder. Nicht einen, beide. »Inu Yasha, was machst du da?«, fragte Touga hinter ihm und ließ den Hanyou zusammenzucken. »Ich sagte dir, du sollst dir etwas Ordentliches anziehen und nicht für Tumult sorgen! Wenn du stärker werden willst, dann lerne zu kämpfen, um die zu beschützen, die du…«, Touga verschluckte das Wort, doch Inu Yasha verstand. »Die ich liebe. Ja, ich werde Kagome beschützen und Kikyous Mörder rächen«, sprach der Hanyou, doch meinte er nicht den Mörder, sondern seinen Bruder, den er einfach nur verabscheute. Sesshomaru würde er unterwerfen. So ein Arsch durfte kein General werden. »Ich brauche keinen Schutz, weder von dir, noch von Sesshomaru. Ihr werdet sehen, wie stark ich werde!«, wetterte die schwarzhaarige Frau und schnappte den Karton mit dem Kuchen, bevor sie schon an ihm vorbei ging. »Glaubt ja nicht, dass ich eure Hilfe brauche.« Touga und Izayoi seufzten, als Inu Yasha ihr noch besorgt hinterher sah. Was hatten sie nur falsch gemacht? Jedes ihrer Kinder schien nur noch Unsinn im Kopf zu haben. Kagome trainierte neue Kampftechniken und machte sich sehr gut in der Schule, da sie selbstständig werden wollte. Inu Yasha trainierte neue Kampftechniken und war ein Schläger, der auf die falsche Bahn geriet Und Sesshomaru versuchte einen Fehler auszubügeln, an dem er nur teilweise schuld war. Er hatte seinem Sohn zu viel Verantwortung gegeben, war blind gewesen und hatte nicht erkannt, dass Kikyous Herz von Eifersucht verdorben war. Kagome war bis zum Schluss nicht mit ihr klar gekommen, Touga hatte oft gehört, dass es Reibereien gab und diese Schwestern so gar keine Schwestern waren. Wer wusste, ob sie nicht auch Kagome später absichtlich in Gefahr gebracht hätte, damit es diese nicht mehr gab. »Was sollen wir nur tun?«, flüsterte Touga, als Inu Yasha auch die Küche verlassen hatte. »Die Küche aufräumen«, antwortete seine Frau und machte sich schon daran, was auch er tat. »Touga, Liebling. Sieh dir die Küche an. Unsere Kinder sind ungestüm und wollen schnell etwas haben, doch übersehen sie das Chaos, was sie hinterlassen. Wir als ihre Eltern räumen es noch auf, doch müssen sie lernen, es selbst zu tun.« »Vergleichst du das Kücheaufräumen mit der Erziehung unserer Kinder?« Sie lächelte sanft und fing an, die Backutensilien zu waschen. »Wir müssen es unseren Kindern beibringen, nach und nach. Sie sind Kinder und wissen es nicht besser. Inu Yasha hatte vorher keine Freundin und sie waren frisch verheiratet. Bestimmt hat er nie gemerkt, wie seine hübsche Freundin ist. Sesshomaru hingegen wusste es, hat gute Miene zu bösem Spiel gemacht und glaubte, er wäre alt genug, um es alleine zu können, doch er hat es nicht gelernt. Er ist noch in seiner Generalsausbildung, bis zum Sommer. Du hast ihm zu viel Verantwortung gegeben und er wollte dich nicht enttäuschen. Für ihn ist es sehr schwer, wo seine Mutter doch…« »Ich weiß. Meine erste Frau ist seine Mutter und er hatte immer Angst, man würde ihn mit ihr in einen Topf werfen. Ich weiß noch, als er klein war, wie er manchmal ganz schmutzig und mit Kratzern heimkam.« »Er hat die Tränen verkniffen, sich auf die Lippe gebissen und gebibbert, während du ihn aushorchen wolltest. Meist bin ich später zu ihm hin und hab die Tränen aus ihm rausgekitzelt. Er wurde oft geärgert und verprügelt, darum will er auch ein General sein und seine Mutter…« »töten. Ich weiß, doch ahne ich, dass es ihn noch mehr zerstören wird. Vielleicht ist sie lange nicht mehr bei ihm gewesen, aber sie ist seine Mutter…« »doch für Kagome würde er es tun und sich noch weiter von uns entfernen… Nur Kagome kann zu ihm durchdringen, sie versucht Sesshomaru und Inu Yasha aufzuräumen. Alles in Ordnung bringen, was sie auch nicht kann. Du siehst, wir müssen es ihnen erst richtig beibringen, noch versuchen sie Dinge, die sie nicht begreifen.« Er seufzte und umarmte seine Frau, presste sie fest an seine Brust. »Wenn das nur so einfach wäre, ich hoffe nur, dass Sesshomaru wenigstens heute mit ihr redet…« »Sie wird nicht aufgeben, sie liebt ihn wirklich.« Er nickte und küsste sie, bevor er weiter abtrocknete. »Hoffen wir auf das Beste.«   Kagome beeilte sich, um zu Sesshomaru zu kommen. Sie wusste, dass er heute wie ihr Vater frei hatte. Er würde ihr nicht entkommen und wenn sie bis zum nächsten Tag warten würde. Am Ende müsste er kommen, da er bestimmt nicht wollte, dass sie die Schule schwänzte. »Rin-chan!«, rief sie schon, als die kleine Schwarzhaarige vor dem Haus auftauchte. Rin lachte und hob die Hand. Sie hatte ein hübsches weißes Kleid mit Karomustern an, die es ihr wirklich angetan hatten. »Na, du wartest hier?« »Ja!«, kicherte sie und umarmte ihre Ziehmutter. Auch wenn Kagome nicht mehr bei ihnen wohnte, war sie etwas wie ihre Mutter, die ihr jeden Tag half und bei ihr lebte. »Ist unser Geburtstagskind zugegen?« Rin schüttelte traurig den Kopf und verzog die Lippen. »Ist er nicht, er ist in der Nacht plötzlich weg, er hat sich ein Motorrad gekauft«, flüsterte sie, während Kagome die Tür aufschloss. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen und immer noch einen Schlüssel für das Haus. »Ein Motorrad? Dabei schimpfte Sesshomaru immer mit Inu Yasha… Aber wir stören uns daran nicht, er kommt bestimmt!«, machte sie ihrer kleinen Ziehtochter Mut und ging mit ihr ins Haus. Schnell stellte sie den Kuchen in den Kühlschrank, den vorher Rin mit großen Augen bestaunte. »Der ist so schön…« »Du bekommst auch einen, wenn du möchtest.« »Ich weiß leider nicht, wann ich Geburtstag habe…«, seufzte sie traurig und spielte mit ihren Fingern. »Wie wäre es im Frühling, als du zu uns gekommen bist? So könnten wir das gebührend feiern.« Rin nickte begeistert und lief um Kagome rum, bevor ihr Magen leicht ertönte. »Upps…« »Sesshomaru ist ja seit heute Nacht weg… du musst essen, Rin.« »Papa sagt, ich darf nicht selbst an den Herd!«, grummelte sie und hob einen Finger. Kagome kicherte und konnte es sich sehr gut vorstellen, da Sesshomaru sie auch anfangs nicht an die Küche ließ. »Gut, dann kochen wir zusammen«, sprach Kagome und öffnete den Kühlschrank. Zumindest ernährte sich Sesshomaru noch ganz gut, bei seinem Krafttraining, auch wenn ihr ein wenig schlecht wurde bei den ganzen Proteinhaltigen Kram. Eintopf gab es bestimmt schon lange nicht mehr…»Gibt er dir auch was anderes außer Fleisch?« Rin gluckste und nickte. Sie ging zu einem Korb und deutete auf das ganze Gemüse: »Das hat er vom Wochenmarkt geholt!« »Wundervoll!«, frohlockte Kagome und holte ein wenig Gemüse raus. »Gibt es noch Nudeln oder Reis?« »HAI!«, schrie sie und holte schon einen Sack Reis. »Gut, dann machen wir einen Wok!«, verlautete Kagome und holte einen Hocker, mit dem sich Rin an den Tresen stellen konnte. Sie erklärte ihr genau, wie man was schnitt und zeigte ihr ein paar Tricks. Normal hatte sie bisher immer Essen mitgebracht, wenn sie zusammen gekocht hatten, das hätte sie sich wohl sparen können.   Nach einer geschlagenen Stunde waren sie dann endlich fertig und aßen gemütlich zusammen, während sie immer wieder zur Uhr stierten: »Und auch heute, an seinem Geburtstag, lässt er uns sitzen.« »Meinst du… Papa wird wieder?« »Bestimmt… Er hat sich damals schon immer einen Kopf gemacht, wenn jemanden etwas passiert. Weißt du, er meinte immer, er würde alles besser machen, doch die Erfahrung mit deiner Tante, hat ihn aus der Bahn geworfen. Er wollte sie um jeden Preis beschützen und die Narbe auf seiner Brust, wird ihn jeden Morgen im Spiegel daran erinnern.« Sie nickte und lächelte traurig. »Mama und Papa sind auch gestorben, doch wo ich euch habe, ist alles wieder gut. Wenn du hier wieder wohnen würdest, würde es bestimmt wie früher werden.« »Ach Rin-chan«, seufzte Kagome und wuschelte sie ein wenig. »Wir bekommen das schon hin, ich gebe zumindest nicht auf.« Rin nickte noch mal, während sie aufaßen und dann das Geschirr abwuschen. Stunde um Stunde verging, doch er kam nicht, dabei hatte sie sich so gefreut. Seufzend kuschelte sie sich mit Rin aufs Sofa und sah einen Film an. Vielleicht kam er wenigstens für eine Minute. Sesshomaru, warum tat er es ihr nur an?   Rin weckte ein leises Geräusch. Sie sah sich müde um, nur um zu bemerken, dass die Terrassentür offenstand. Verwirrt sah sie hinter sich, wo Kagome lag und sie fest in Armen hielt. Ob Sesshomaru da war? Vorsichtig krabbelte sie raus und wollte mit ihrem Papa reden, dass er reinkam. Leise schlich sie heraus und entdeckte ihn, wie er mit einem Stock eine Schlagtechnik übte. Er war sehr leise. »Papa, da bist du ja.« »Geh rein.« »Papa, Kagome ist da…« »Lass sie schlafen.« »Aber Papa, du hast Geburtstag!« »Hn.« Rin Seufzte und ging schnell wieder rein, bevor sie mit dem Kuchen rauskam und ihn auf die Veranda stellte. »Den hat Kagome extra für dich gemacht… Es wäre unverschämt, ihn nicht zu probieren.« »Iss du ihn.« Sie schnaubte und stampfte auf. Sesshomaru blickte zu dem kleinen Mädchen und den Kuchen. Er sah im Dunkeln, erkannte die Verzierungen und ahnte, wie viel Mühe sie sich gegeben hatte. Kagome sollte das nicht tun. »Das ist deiner! Papa, Essen!« »Rin.« »Ja?«, fragte sie, als er ihr einen ernsten Blick zu warf. »Du wirst zu Kagome ziehen.« »WAS?«, schimpfte sie und schüttelte den Kopf. »NEIN!« »Rin, ich bin kein guter Umgang.« Rins Lippen bebten, während sie mit dem Kuchen zu ihm rannte und ihm ihn hinhielt. »Nein, ich bleibe hier! Bitte!« »Rin.« »Du bist mein Papa und ich lasse Papa nicht allein! Wenn du jetzt kein Stück isst, dann weck ich Kagome.« Sesshomaru schnaubte und sah noch einmal zum Kuchen. »Aber nur einen Bissen«, verlautete er und kniete sich vor das Mädchen. Rin hatte sogar eine Gabel dabei, die sie hervorholte. Er nahm sie ab und kostete. Der Kuchen war ihr gelungen. »So.« »Schmeckt er?« »Ja«, meinte er weiter eher einsilbig und schloss die Augen, bevor er doch noch ein Stück aß. Rin freute sich und grinste breit. Er würde sie nie vertreiben können. Vielleicht war es doch auch besser so. »Geh wieder schlafen.« »Darf Kagome heute Nacht bleiben?« »Ja, aber wehe ihr kommt zu spät zur Schule.« Sie nickte und ging schon zurück, doch Sesshomaru nahm ihr vorher den Kuchen ab und aß ihn weiter, als Rin verschwunden war. Kagome wusste wirklich, was er mochte. Könnte er sie nur so sehr beschützen, wie er es wollte. Jeden Tag hielt er nach Kikyou Ausschau, doch nichts. Weder eine Leiche noch ein Lebenszeichen. Warum er die Zeit hatte? Sein Vater gab ihm besondere Aufgaben, als Vorbereitung für die Prüfung. Die Einsamkeit hatte sich bei ihm zu einem Dauerzustand entwickelt. Nicht einmal Rin sah er oft, doch es schreckte sie nicht ab.   Als er mit dem Essen fertig war, schlich er ins Haus. Er schwitze und wollte sich zumindest ein Handtuch holen, doch blieb er am Sofa hängen, wo Rin zusammen mit Kagome schlief. Sein Herz schmerzte bei dem Anblick, wie sie dort umschlungen lagen. Er musste an damals denken, wo sie immer mal wieder im kleinen Bett gekuschelt hatten. Vorsichtig ging er zu ihnen, beugte sich herab und betrachtete Kagomes Gesicht. Er seufzte und beugte sich vor, nur um sie kurz auf die Wange zu küssen. »Danke…« »Mhmm… herzlichen Glückwunsch, Sesshomaru, ich bin wach geblieben… mhmm…« Er hatte leicht gezuckt, doch bemerkte er schnell, dass sie im Schlaf redete. »Ich werde dich immer beschützen…«, flüsterte er und küsste sie noch einmal, bevor er hochging, um sich sein Handtuch zu holen. Kagome, er würde stark werden und dann würde sie nie in ihrem Leben Angst haben müssen, dafür sorgte er, auch wenn er sie nur vom Weitem beobachten konnte.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)