Schatten der Vergangenheit von Kittykate ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel I - neues Leben ---------------------------------- Hier würde sie von nun an wohnen. Unentschlossen betrachtete sie das Einfamilienhaus. Ein nettes Häuschen bestehend aus einem Erdgeschoss und Obergeschoss mit Flachdach. Auf jeden Fall größer als die Wohnung in der sie zuvor lebte. Ein Balkon im Obergeschoss führte ums Haus herum. Eine Brusthohe Hecke umfasste das Grundstück. „Bis später!“ Ihre Augen wanderten zu dem Nachbarhaus. Die Häuser in dieser Siedlung waren hier absolut identisch. Dann fiel ihr Blick auf einen gutaussehenden Jungen, der in ihrem Alter war und nach einem Gruß ins Haus die Türe hinter sich zuzog. In diesem Moment hob er den Blick und strahlend blauen Augen musterten sie. Sie betrachtete den athletischen Körper, der in einem Shirt und einer Jeans steckte. Die braunen Haare standen wirr ab. Sie entdeckte ein umwerfendes Lächeln auf seinen Lippen und die blauen Augen blitzten ihr regelrecht entgegen. Mit großen Schritte folgte er dem Weg durch den Vorgarten und näherte sich schnell. Ihr war es unmöglich den Blick abzuwenden. Das sollte ihr Nachbar sein? Immer noch überwältigt starrte sie ihn an, musste dabei ihren Kopf etwas in den Nacken legen, denn der Junge überragte sie um fast einen ganzen Kopf. „Hallo“, begrüßte er sie freundlich. „Wir kennen uns nicht, aber das könnten wir jetzt ändern.“ Er zwinkerte ihr schelmisch zu und hob seine Hand vor ihr Gesicht. Erstaunt beobachtete sie seine Bewegungen, wie er seine Hand zur Faust formte und wieder öffnete. Plötzlich hielt er eine rote Rose zwischen Daumen und Zeigefinger. „Ich bin Kaito Kuroba. Freut mich dich kennen zu lernen“, grinste er ihr entgegen und hielt ihr die Rose entgegen. „Danke“, hauchte sie und nahm sie lächelnd. Wow, noch nie hatte ihr ein Junge Blumen geschenkt. „Deine Augen verraten mir alles, nur deinen Namen nicht“, hakte er erneut charmant nach. Überrascht blickte sie errötend auf. „Ran Mori“, stellte sie sich nun vor und lächelte ihn an. „Freut mich auch.“ Seine blauen Augen betrachteten sie unablässig, sein Lächeln war einfach umwerfend und Ran fühlte wie weich ihre Knie plötzlich wurden. „Darf ich dich auf einen Kaffee einladen?“ Bevor Ran etwas erwidern konnte, mischte sich plötzlich ein Mädchen ein. „Nein, darfst du nicht“, fauchte dieses und trat auf den Gehweg. „Wer hat dich schon nach deiner Meinung gefragt?“, erwiderte Kaito ebenso barsch. „Falls es dir entgangen ist, ich unterhalte mich gerade mit einer sehr bezaubernden Frau.“ Er grinste wieder provokant und fügte hinzu: „So ganz anders als du es bist, Ahoko!“ Erstaunt beobachtete Ran die Streiterei. Das Mädchen war in etwa gleichgroß wie sie selbst, baute sich dennoch stolz und angriffslustig vor dem Jungen auf. Die blauen Augen blitzten herausfordernd. Dass er sie um einen Kopf überragte schien sie überhaupt nicht zu stören. „Aoko“, versuchte Ran das Mädchen zu beruhigen, wurde aber gänzlich ignoriert. „Egal was du vor hast, vergiss es! Ran ist ganz bestimmt keines dieser Mädchen“, zischte sie ihm bedrohlich zu. „Das sollte Ran selbst entscheiden“, dabei zwinkerte Kaito wieder seinem Flirt zu. Doch im nächsten Moment taumelte er überrascht einige Schritte zurück, konnte sich jedoch schnell wieder fangen. Ein wütender Blick glitt zu Aoko. Das Mädchen hatte all ihre Kraft eingesetzt um ihn weg zu schubsen, was nicht so ganz wie erhofft klappte. „Hör mit dem Scheiß auf, Kaito! Du wirst ihr nicht zu nahe kommen“, fauchte sie. Ran staunte über diese Auseinandersetzung. Im nächsten Moment spürte sie eine warme Hand um ihre und wurde von dem Mädchen mit ins Haus gezogen. Einen letzten Blick warf Ran noch über ihre Schulter zurück. Kaito stand an Ort und Stelle und blickte den beiden mit ausdrucksloser Mimik nach. Dann schloss sie die Türe hinter sich. „Tut mir leid, dass dieser Idiot dich belästigt hat“, entschuldigte sich Aoko sofort und zog sich ihre Hausschuhe an. „Aber an diesen Schleimbeutel wirst du dich nun gewöhnen müssen. Am besten du ignorierst ihn einfach. Dann lässt er dich auch bald in Ruhe.“ Ran folgte ihr überrumpelt und blickte sich um. Sie stand in einem schmalen Flur. Eine kleine Anrichte mit einer Garderobe war hier angebracht. Dann folgte sie Aoko in ein angrenzendes Zimmer. Die Küche, wie sie beim Betreten feststellte. Eine schöne Küche, modern mit Kochinsel in der Mitte des Raumes. Ein Esstisch, der sechs Personen Platz bot, stand ebenso im Raum. Ein Blick durchs Fenster ließ sie die Straße erkennen. Aoko verschwand hinter der Kühlschranktüre und kam mit einer Packung Saft wieder hervor. Sie holte aus einem weiteren Schrank zwei Gläser hervor und deutete Ran sich an den Tisch zu setzen. „Er machte auf mich einen netten Eindruck“, gestand Ran zögernd. Aoko brachte alles zum Tisch und setzte sich dazu. „Lass dich nicht täuschen“, warnte sie und schenkte in die Gläser Saft ein. „Er ist mehr Schein als Sein“, fügte sie noch kryptisch hinzu. „Wie meinst du das?“, hakte Ran nach. „Sei einfach vorsichtig.“ „Dicke Freunde seid ihr beide wohl nicht?“, grübelte Ran weiter, während sie versuchte durch Aokos Worte in Bezug auf Kaito durchzublicken. Aoko zuckte nichtssagend mit den Schultern. „Warum bist du schon hier? Und wo sind Eri und Papa?“ Ran trank einen Schluck, auch wenn sie noch einige Fragen bezüglich des Nachbarjungen auf der Zunge liegen hatte. „Die Umzugsfirma ist fertig. Sie fahren gemeinsam hierher und müssten bald da sein. Ich habe mich vorhin mit Sonoko getroffen und bin dann direkt hierher gekommen. Ihr Freund wohnt hier in der Nähe.“ „Soll ich dir schon mal dein Zimmer zeigen? Papa hat es die Tage noch gestrichen. Ich bin mir sicher es wird dir gefallen“, sprang Aoko schon voll Tatendrang auf und führte Ran in das Obergeschoss. Ran folgte dem Mädchen, lief an den ersten beiden Zimmertüren vorbei und blieb vor der letzten Türe auf der rechten Seite stehen. Aoko deutete auf die Türe hinter ihnen. „Hier ist das Badezimmer und das hier...“, sie deutete auf die verschlossene Türe. „...ist dein Reich.“ Schon drückte sie die Klinke und schob die Türe auf. Ran trat in ein helles Zimmer ein, das in einem zarten Lila gestrichen war. Die Sonne schien durch die große Fensterfront herein. „Du hast die Nachmittagssonne hier drinnen. Bei mir drüben ist die Morgensonne. Der Balkon“, sie deutete durch die große Glastüre. „geht ums Haus herum. Bei meinem Zimmer ist er zu Ende und er reicht noch bis vorne hin.“ Dabei deutete sie nach rechts. „Hier ist übrigens auch das Schlafzimmer unserer Eltern“, erklärte sie. Ran nickte. Hier würde sie also von nun an leben. „Wir sind zuhause“, rief Eri freudig ins Haus. „Mädchen, wo seid ihr?“ Aoko und Ran beeilten sich ins Erdgeschoss zu kommen und sahen durch die offenstehende Haustüre, wie die Umzugsfirma die Möbel aus einem Transporter auspackte und auf den Gehweg stellten. Wenig später wurden die einzelnen Möbelstücke hereingetragen und Eri kommandierte wohin was gehörte. Aoko verschwand in ihr Zimmer und auch Ran ging in ihr neues Reich um die Möbelpacker anzuweisen, wo sie sich ihre Möbel vorstellte. Mit jedem weiteren Möbelstück wurde das Zimmer heimeliger und zum Schluss brachten die Männer der Umzugsfirma noch die Umzugskartons ins Haus. In den nächsten Tage würde sie alles ausgepackt haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)