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Nikolaus

von

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Einziges

Einziges Kapitel
 

Eine schneebedeckte Terrasse, umgeben von kahlen Rosenbüschen und nur von einer einzigen, schwachen Kerze erhellt, im restlichen Garten herrschte Dunkelheit. Im Kerzenschein war ein kleiner Junge zu sehen, vielleicht fünf oder sechs Jahre alt. Seine Kleidung war sichtlich abgetragen und ihm eigentlich viel zu groß aber für das Wetter eindeutig zu dünn. Der Beobachter bewegte sich, wollte sehen, was der Junge um diese Uhrzeit auf der Terrasse machte.

Der Blickwinkel änderte sich, der Junge war jetzt von vorne zu sehen, den Kopf so weit gebeugt, dass man nur einen unordentlichen, schwarzen Haarschopf erkannte. Dennoch wusste er, wer da vor ihm hockte und geradezu verbissen versuchte ein Paar Schuhe zu putzen. Der Versuch war schon von Anfang an zum scheitern verurteilt gewesen denn dieses alte, abgetretene und löchrige Paar Turnschuhe würde nie glänzen. Ein leises Schniefen erklang, was aber sofort verstummte als hinter dem Jungen das Licht im Haus anging. Fast schon panisch fuhr er herum als auch schon die Terrassentür aufgerissen wurde und der Schatten eines großen, sehr beleibten Mannes fiel auf den Jungen.

„Was machst du da, Freak?“

„Schuhe putzen, morgen ist doch Nikolaus.“

Der Mann begann zu lachen, ein kaltes, gehässiges Lachen, dass sogar dem Beobachter einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Wie fühlte sich dann der kleine Junge? „Das ist sinnlos.“

„Aber morgen ist Nikolaus“, flüsterte der Junge, der die Schuhe an sich drückte als wären sie ein besonderer Schatz.

„Für normale Menschen ist Nikolaus, nicht für Freaks. Der Nikolaus kommt nicht zu Freaks, nur zu lieben, normalen Kindern“, höhnte der Mann.

Der Junge schwieg, ein paar Tränen sammelten sich in seinen Augen. Doch dann schniefte er und fragte leise, „darf ich meine Schuhe trotzdem raus stellen? Bitte. Vielleicht macht der Nikolaus ja eine Ausnahme.“

Der Mann lachte weiter, schüttelte aber dann den Kopf und sagte, „stell die Schuhe dazu aber pass ja auf, dass du Dudleys Schuhe nicht dreckig machst. Er ist schließlich ein normales, liebes Kind. Er wird etwas kriegen, er ist kein Freak.“

„Danke.“

Immer noch lachend drehte sich der Mann um, warf die Tür hinter sich zu und schnell saß der Junge wieder im Schein seiner einsamen Kerze. Doch er hätte sie nicht gebraucht, er strahlte selber und begann wieder seine Schuhe zu putzen. Der Beobachter verspürte einen unangenehmen Stich an der Stelle, an der er sein eigenes Herz vermutete bevor sich die Szene auflöste.
 

Es dauerte einen Moment bis der Beobachter wusste, was die nächste Szene zeigte. Sein Blick ging über mehrere Paar Schuhe und sie hätten unterschiedlicher nicht sein können.

Ein Paar Damenstiefel aus feinstem, schwarzen Leder, der Rand mit hellem Pelz verziert. Sie glänzten im Schein der weihnachtlichen Beleuchtung an der Haustür und den Fenstern. Der Nikolaus war fleißig gewesen, neben dem obligatorischen grünen Tannenzweig sah der Beobachter eine Schachtel feine Pralinen und eine kleine Schachtel, in der normalerweise Schmuck verschenkt wurde. Sein Blick ging weiter.

Ein Paar Männerstiefel aus derben Leder, schon etwas abgetragen aber auch Hochglanz poliert auch wenn der Beobachter nicht sicher war, wer die Schuhe poliert hatte. Auch hier der Tannenzweig, eine große Packung Schokoladenkekse und eine Verpackung, die der Beobachter nicht einschätzen konnte. Vielleicht ebenfalls Schmuck, oder eine Uhr, er wusste es nicht und es war ihm auch fast egal. Er wandte den Blick dem dritten Schuhpaar zu.

Die Schuhe eines Kindes aber definitiv nicht von dem Jungen denn diese Schuhe waren neu, der Beobachter würde sogar wetten, dass sie neu gekauft waren. Hier hatte der Nikolaus es besonders gut gemeint, die Schuhe quollen über vor Schokolade, Gummitierchen und er zählte nicht weniger als sieben kleiner, eingepackter Geschenke, die sich um die Schuhe herum verteilten. Der Beobachter schüttelte den Kopf, das konnte nicht gut für den Charakter des Kindes sein. Er musterte diese drei Paar noch einen Moment bevor er sich dem Letzten zuwandte.

Die Schuhe des Jungen, alte, abgetragene Turnschuhe, die er nicht mal mehr einem Hauselfen geben würde und schon gar keinem kleinen Jungen. Kein Tannengrün schmückte die Schuhe, keine Schokolade und keine Geschenke, sie waren einfach lieblos ein Stück beiseite geschoben worden. Auf den zweiten Blick sah er, dass doch etwas in den Schuhen war aber er konnte es nicht erkennen. Ein Geräusch ließ den Besucher quasi beiseite treten denn die Bewohner des Hause erwachten.
 

Der Mann von der letzten Szene, dazu ein Junge, der jetzt schon zu dick für sein Alter war. Die Familienähnlichkeit war nicht zu übersehen, der Junge hatte nichts von seiner Mutter, die dem Beobachter schmerzlich bekannt war. Es war lange her, dass er sie gesehen hatte und die Erinnerungen an sie waren keine Guten.

Die Familie freute sich über den fleißigen Nikolaus, Mutter und Vater nickten sich wohl wollend zu als der Junge sich begeistert auf die Geschenke stürzte. Schnell wurde alles zusammen gerafft und in ein anderes Zimmer geschleppt, niemand achtete auf den kleinen Jungen, der sich langsam seinen Schuhen näherte. Die Enttäuschung hatte sich tief in sein Gesicht gegraben als er bemerkte, dass doch etwas in den Schuhen war. Sofort hellte sich das Kindergesicht aus, grüne Augen strahlten den Besucher förmlich an während er sich andächtig vor seine Schuhe setzte und langsam die Hand ausstreckte.

Der Junge bemerkte es nicht, der Beobachter schon. Der Vater stand in der Tür des Wohnzimmers und beobachtete ihn. Doch der Junge hatte nur Augen für seine Schuhe. Er hob den Schuh vorsichtig hoch und steckte seine Hand hinein.

Die Gefühle, die über das Gesicht des Jungen huschten, würden den Beobachter noch sehr lange verfolgen. Freude, Verwirrung, Fassungslosigkeit, Ekel und schließlich maßlose Enttäuschung und der Beobachter wusste auch warum. In der Hand des Jungen lag eine alte, matschige, halb verschimmelte Mandarine.

„Ich habe dir ja gesagt, dass der Nikolaus nur zu normalen Menschen kommt. Zu Freaks kommt er nicht“, höhnte der Mann von der Tür aus.

Langsam drehte der Junge den Kopf zu ihm rum, Tränen liefen über seine Wangen.

„Hör auf zu heulen und verschwinde in deinen Schrank. Wir wollen Dudley nicht den Tag verderben nur weil du hier rum heulst“, knurrte der Mann, „ich will dich den restlichen Tag nicht mehr sehen. Du bist und bleibst ein Freak.“

„Ja, Onkel“, flüsterte der Junge während er aufstand und zur Treppe schlurfte. Erst dachte der Beobachter, dass er die Treppe nach oben gehen würde aber zu seiner grenzenlosen Überraschung schlich er zu einer Tür unter der Treppe. Schnell war der Junge dahinter verschwunden, der Beobachter hatte einen kurzen Blick auf eine alte Matratze mit einer dünnen Decke. Lebte er etwa da? Die Tür fiel hinter dem Jungen ins Schloss, zwei Riegel wurden vorgeschoben und irgendetwas sagte dem Beobachter, dass der Junge den Schrank heute wirklich nicht mehr verlassen würde.
 

Die Szene verblasste und jetzt wurde der Beobachter sich der Stimme wieder bewusst, die er ganz am Anfang einfach beiseite geschoben hatte.

„Bitte hören Sie auf.“

Er runzelte die Stirn, musste sich kurz erinnern, dass er in einer fremden Erinnerung, in einem fremden Kopf war. Zusammen mit dieser Erkenntnis spürte er auch die geistige Gegenwehr, die so schwach und unerfahren war, dass er sie einfach ignoriert hatte als er die Terrasse gesehen hatte.

„Hören Sie bitte auf, ich flehe Sie an.“

Natürlich, der Okklumentikunterricht. Fast schon beschämt zog sich der Beobachter zurück, verließ den Geist und stellte sich wieder der Realität.


 

Etwas verwirrt blinzelte Severus in das Zwielicht, versuchte ins Hier und Jetzt zurück zu finden denn nach einem so detaillierten Erinnerung brauchte es immer etwas um wieder in der Realität anzukommen. Doch auch wenn er noch irgendwo zwischen Erinnerung und Realität stand, hörte er doch die leisen Schluchzer. Schnell fand sein Blick seinen Schüler, der zusammen gekauert auf seinem Stuhl saß, die Beine angezogen und das Gesicht an die Knie gedrückt, in dem verzweifelten Versuch die Geräusche zu dämpfen. Nun, das war kein Wunder, er musste jetzt sonst etwas von seinem Lehrer erwarten. Severus seufzte innerlich, er wusste um seinen Ruf aber in diesem Moment bereute er es, dass seine Schüler ihn in den meisten Fälle fürchteten. Nach dieser Erinnerung hätte der Junge Trost verdient aber wenn er das versucht hätte, würde er ihn wohl verfluchen.

„Los, lachen Sie schon.“

„Bitte?“

Ruckartig hob Potter den Kopf, Tränen liefen über sein Gesicht, dass sich jetzt aber wütend verzog bevor er aufsprang. „Los, lachen Sie schon. Lachen Sie über den Freak.“

Severus legte den Kopf schief und schnarrte, „das ist nicht zum Lachen.“

„Nein, was dann? Ihnen fällt bestimmt das Passende ein.“

„Mitleid.“

„Ich will Ihr Mitleid nicht, ich brauche es nicht“, fauchte Potter ihn wütend an.

Zu seiner Überraschung schüttelte Severus den Kopf und sagte, „ich habe kein Mitleid mit Ihnen, das wäre vergebens weil ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Ich habe Mitleid mit den Menschen, die Sie scheinbar Ihre Familie nennen müssen.“

Die Wut verschwand, machte Verwirrung Platz. „Wieso? Weil sie mich aufnehmen mussten?“

„Nein. Ich habe Mitleid mit solchen Menschen, die niemals verstehen werden was für ein großartiges und einzigartiges Geschenk die Magie ist. Menschen, die in ihrem Kleinbürgertum gefangen sind, ohne die Möglichkeit daraus zu entkommen und die Wunder zu sehen, denen wir tagtäglich gegenüber stehen“, erklärte Severus ruhig. Er wusste, dass er seinen Schüler gerade mehr als schockte und die Tatsache, dass er nur mit offenen Mund angestarrt wurde, bestätigte ihn in dieser Vermutung. „Der Unterricht ist für heute beendet. Wir machen nächste Woche um die gleiche Zeit weiter“, sagte Severus um die Stille zu durchbrechen. Er trat an seinen Schreibtisch, griff nach einem Pergament und reichte es dem Jungen, der es einfach nur wortlos entgegen nahm. „Gehen Sie direkt in Ihren Turm.“

„Ja, Sir“, brachte Potter jetzt doch noch raus. Seine Hand verkrampfte sich um das Pergament, das ihm den Aufenthalt außerhalb seines Gemeinschaftsraumes erlaubte. „Gute Nacht, Sir“, murmelte Potter beim Rausgehen.

„Gute Nacht.“

Völlig perplex blieb Potter stehen und drehte ihm nochmal den Kopf zu, Fassungslosigkeit. Doch dann schüttelte er den Kopf und ging wirklich.

Severus sah die geschlossene Tür einen Moment an bevor er sich umwandte und den Raum verließ um in sein privates Wohnzimmer zu gehen. Sein Weg führte ihn zu einer gläsernen Vitrine, wo er ein Denkarium heraus nahm. Mit dem Zauberstab zog er die Erinnerung aus seinem Kopf, er wollte sie nicht für immer da drin haben denn eigentlich gehörten sie nicht ihm. Ein letzter Blick auf die silbernen Schlieren, die langsam auf den Grund des Denkariums sanken dann drehte er sich um und verließ den Raum. Es war spät und er wollte ins Bett. Doch Severus hatte das dumpfe Gefühl, dass sich irgendetwas verändert hatte.
 

Wie in Trance brachte Harry den Weg in den Gryffindorturm hinter sich. Das Portrait der Fetten Dame fiel hinter ihm zu und er durchquerte den dunklen Gemeinschaftsraum als wäre er ferngesteuert. Erst als er in seinem Bett lag, die Vorhänge zu gezogen hatte und einen Stillezauber auf alles gelegt hatte, brach er zusammen. Er schämte sich abgrundtief, dass er mit seinen siebzehn Jahren noch heulte wie ein Kleinkind aber diese Erinnerung hatte ihn einfach fertig gemacht.

Warum musste dieser Bastard auch genauer hinsehen? Warum hatte er nicht einfach an der Erinnerung vorbei gehen können? Harry seufzte leise, drehte sich auf die andere Seite und musste sich eingestehen, dass er selber schuld war, dass Snape das Alles gesehen hatte. Wenn er etwas mehr trainiert hätte, hätte er ihn wohl abwehren können aber er fand den Unterricht immer noch sinnlos. Er würde Voldemort nie abwehren können, wie sollte das auch möglich sein? Ein alter, mächtiger Schwarzmagier gegen einen siebzehn jährigen Jungen? Wohl kaum. Ein weiteres Seufzen entrang sich seiner Kehle, das alles nur weil er jedes Jahr um diese Zeit melancholisch wurde.

Ungewollt schob sich die Erinnerung, die Snape sich angesehen hatte, vor sein inneres Auge und er spürte die Tränen von damals wieder hoch steigen. Schnell blinzelte er sie weg, er hatte Vernons Worte damals wirklich geglaubt bis er nach Hogwarts gekommen war. Selbst hier hatte er noch an das erste Nikolausfest geglaubt aber da auch hier niemand daran dachte, waren seine Schuhe leer geblieben. Zumindest hatte er sie nicht reinigen müssen, wie die ganzen Jahre zuvor. Aber der Glaube war geblieben, die Idee dahinter fand er einfach zu schön.

Harry seufzte erneut, löschte aber dann das Licht und kroch unter seine Decke. Es machte keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen. Er konnte nur hoffen, dass Snape die Sache auf sich beruhen ließ, genau wie heute Abend. Was auch immer der Mann heute geraucht oder geschnüffelt hatte, er hoffte, dass er es weiter machte. So war der Mann wesentlich erträglicher, aber er wusste irgendwie, dass dieser Umstand nicht lange anhalten würde.
 

Doch Snape blieb seltsam, zumindest wenn man Harry fragte. Es schien als hätten ihn seine Erinnerungen entweder sehr geschockt oder er überlegte immer noch was für einen Spruch er ihm rein drücken könnte. Was auch immer der Grund war, er bedeutete Ruhe für Harry. Snape ließ ihn in Ruhe, er behandelte ihn völlig normal, schrie ihn kaum noch an und selbst der Punkteabzug hielt sich in Grenzen. Man könnte fast glauben, dass er nicht mehr Harry Potter aus Gryffindor war sondern ein ganz normaler Schüler aus einem anderen Haus. Wenn Harry ehrlich war, gefiel ihm diese Situation sehr. Er war lediglich gespannt, wie der nächste Okklumentikunterricht verlaufen würde, der ausgerechnet an Nikolaus stattfinden würde. Das war wohl ein Wink des Schicksals.
 

Der Mann, der am Nikolausmorgen um kurz nach ein Uhr in der Nacht den Gryffindorturm betrat, war nicht der Nikolaus. Er konnte gar nicht weniger mit dem Mann zu tun haben aber dennoch war ihr Anliegen das Gleiche. Wenn auch, im Falle des schwarzen Mannes, nur bei einem Jungen. Lautlos und völlig unbemerkt bewegte sich Severus durch den Gemeinschaftsraum, die Treppe hoch zu den Jungenschlafsälen. Er wusste genau wo er hin musste und ein Stillezauber auf sich selber sorgte dafür, dass er auch ungehört dorthin gelangte. Schnell war er an der richtigen Tür angelangt. Er legte die Zauberstabspitze an das dunkle Holz und murmelte einen Zauber, der die Stelle rund um die Spitze durchscheinend machte. So hatte er ungehinderten Blick in den Schlafsaal, die Betten waren alle belegt und so, wie es aussah, schliefen alle. Noch schnell ein Hörzauber, der ihm zeigte, dass außer leisem Schnarchen nichts zu hören war. Erst dann öffnete Severus die Tür und schlüpfte lautlos hinein.

Mit wenigen Schritten stand er vor dem Bett, dessen Bewohner ihm in den letzten Tagen so viele Gedanken gekostet hatte. Er würde gerne seinen Gesichtsausdruck sehen wenn er seine Überraschung sah aber darauf würde er verzichten müssen. Außer er legte einen Überwachungszauber über den Raum, kurz überdachte Severus diesen Gedanken, verwarf ihn aber dann wieder. So weit sollte und würde er nicht gehen. Daher sah er sich nur kurz um, suchte die passenden Schuhe und füllte sie mit den Mitbringseln, die er besorgt hatte. Eine kleine Gemeinheit hatte er sich allerdings nicht verkneifen können. Mit einem schwachen Grinsen sah Severus kurz auf sein Werk und machte sich dann auf den Rückweg. Er war gespannt wie er sich heute im Okklumentikunterricht verhalten würde, denn auf den würde Severus nicht verzichten nur weil heute Nikolaus und Samstag war.
 

Er traute seinen Augen nicht, hatte schon mehrfach die Augen geschlossen und wieder geöffnet, seine Brille mehrfach geputzt und sich bereits drei Mal selbst gekniffen. Aber an dem Bild änderte sich nichts, da standen wirklich seine Schuhe und jemand hatte sie gefüllt. Zu Nikolaus.

„Harry, alles in Ordnung?“, fragte Ron gerade.

Sprachlos deutete Harry auf seine Schuhe.

Ron runzelte die Stirn, ging aber dann ums Bett herum und blieb genauso angewurzelt stehen. „Wo kommt das denn her?“

„Vom Nikolaus?“, vermutete Harry fast schon hilflos.

„Nikolaus?“, fragte jetzt Neville und damit hatte Harry die Aufmerksamkeit des gesamten Schlafsaales. Schnell fanden sich alle an Harrys Bett ein.

Noch schneller saßen alle fünf Jungs auf Harrys Bett, die gefüllten Schuhe in ihrer Mitte aufgestellt und sich ratlos ansehend. Keiner hatte sich bis jetzt durchringen können die Sachen anzufassen, selbst die Schuhe hatten sie per Zauber aufs Bett geholt.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Dean.

„Wir könnten Hermine holen, die kann bestimmt einige Zauber, die überprüfen ob die Sachen verzaubert sind“, schlug Ron vor.

„Klar, die wird uns auslachen weil wir vor etwas Schokolade Angst haben“, warf Seamus ein.

„Aber ungewöhnlich ist es schon. Ich meine, wer verschenkt denn etwas zu Nikolaus und dann noch in unserem Alter“, sagte Harry.

„Eine Verehrerin?“

„Wäre da nicht Valentinstag besser geeignet?“

„Ist noch sehr lange hin, vielleicht wollte sie nicht warten.“

„Aber Nikolaus?“, fragte Ron, „ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass das jemals bei uns gefeiert wurde. Das feiern doch nur Muggel, oder?“

Während der Rest weiter fachsimpelte, wurden Harrys Augen sehr groß. Sein Blick ging auf die Schuhe, das konnte nicht sein aber das konnte auch kein Zufall sein. Ron hatte Recht, in der Zaubererwelt gab es keinen Nikolaus aber ein Zauberer, der bei den Muggel aufgewachsen ist, müsste ihn kennen.

„Harry? Du siehst so aus als wüsstest du, von wem die Sachen sind.“

„Ich habe eine Idee“, gestand Harry leise.

„Los, sag schon von wem.“

Doch Harry schüttelte den Kopf, das würde ihm erstens keiner glauben und zweitens wären die Konsequenzen, wenn sein Nikolaus das erfahren würde, ungeahnt schmerzhaft. „Lieber nicht. Ich bin mir auch nicht ganz sicher.“

„Also sind sie nicht gefährlich?“, fragte Seamus.

„Nein, ich denke nicht.“

„Gut, dann aufmachen.“

Grinsend griff Harry nach dem ersten Schuh und holte seine Geschenke raus. Er war gespannt, was sein Nikolaus sich so hatte einfallen lassen.
 

Schnell lag der Inhalt beider Schuhe auf dem Bett und wurde sehr genau untersucht und probiert denn es hatte sich heraus gestellt, dass es alles Muggelsachen waren. Keine explodierende Schokolade oder Sachen, die weg sprangen.

Eine Schokoladenfigur vom Weihnachtsmann, eine kleine Packung Lebkuchen, mehrere Zuckerstangen, ein paar Mandarinen, Äpfel und Nüsse und zwei kleine, verpackte Geschenke. Kleinigkeiten, genau die Kleinigkeiten, die er sich früher zu Nikolaus gewünscht hatte und nie bekommen hatte. Aber warum jetzt? Und warum von ihm?

„Mach die Päckchen auf, los, mach die Päckchen auf“, forderte Ron ihn auf.

Mit einem Grinsen machte Harry das erste Päckchen auf und fand ein kleines Buch, etwas doppelt so groß wie seine Hand und in helles Leder eingebunden, kein Titel. Während er sich noch fragte, was das ist, wurden die Augen der Anderen groß. „Wisst ihr, was das ist?“

„Das ist ein Lernhelfer“, sagte Ron, „die sind schweineteuer. Hermine will immer so einen haben aber sie sind zu teuer.“

„Was ist ein Lernhelfer?“

„Das Buch ist magisch. Du schreibst etwas rein, egal wo und der Helfer verbindet es untereinander. Also wenn du auf der ersten Seite irgendetwas über Zaubertränke schreibst und auf Seite zwanzig nochmal was zu dem Thema, auch wenn du das von der ersten Seite vergessen hast, zeigt dir der Helfer die Zusammenhänge. Er ist wie ein Erinnermich aber halt in schriftlicher Form“, erklärte Neville.

„Versteh ich nicht.“

„Du machst dir doch Notizen wenn du lernst, oder?“, fragte Dean.

„Ja, mach ich.“

„Wenn dir ein Gedanke kommt, wie lange musst du dich durch einen Wust aus Pergament kämpfen bis du die entsprechende Notiz gefunden hast?“, fragte Seamus jetzt.

So langsam dämmerte Harry, wie wertvoll dieses Geschenk war. „Ewig“, gestand er.

„Genau und der Helfer zeigt dir sofort alle Zusammenhänge. Ähnlich wie das Tagebuch von IHM, nur ohne die böse Seite.“

„Darauf kann ich auch verzichten“, lachte Harry, der dem Helfer noch einen Blick zuwarf und ihn dann vorsichtig auf seinen Nachttisch legte. Das Buch war wirklich wertvoll und wenn er den Gebrauch erst mal richtig verstanden hatte, bestimmt auch sehr nützlich. Er griff nach dem zweiten Päckchen, das wesentlich unförmiger war. Als er es öffnete, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Der Rest begann zu lachen denn in dem bunten Papier lagen ein Kamm und eine Bürste. Erst auf den zweiten Blick wurde ersichtlich, dass auch dieses Geschenk wertvoll war denn Beides war sehr hochwertig und edel und sie waren sogar graviert. HP war sorgsam in das rot gemaserte Holz graviert.

„Also doch eine Verehrerin, die dir da einen Wink mit dem Zaunpfahl gibt“, grinste Neville.

Während die Anderen jetzt rätselten wer ihm da die Geschenke geschickt hatte, legte Harry den Kopf schief. Keine Verehrerin, dachte er, aber ein Mann, der scheinbar eine Art von Humor hatte, die ihm keiner zutrauen würde. Harry grinste leicht, Snape konnte austeilen, mal sehen ob er auch einstecken konnte. Dobby würde ihm helfen können, blieb die Frage wie er den heutigen Okklumentikunterricht überleben sollte. Er war sich absolut sicher, dass er sich nicht konzentrieren könnte.

„Harry? Alles in Ordnung?“

„Ja, alles gut. Was haltet ihr davon wenn wir endlich frühstücken gehen?“, fragte Harry während er die Sachen sorgfältig weg räumte.

„Weißt du von wem die Sachen sind?“

„Nein, aber wer auch immer sie geschickt hat, ich freu mich darüber. Vielleicht kann ich mich irgendwann revanchieren.“

Der Rest nickte mehr oder weniger und dann machten sie sich fertig um sich auf den Weg zu machen. Die Gedanken kreisten schnell um andere Themen, nur Harrys Gedanken blieben an seinem Vorhaben hängen.
 

„Severus, du siehst nicht gut aus“, sagte Albus leise und mitfühlend. Sein Zaubertränkelehrer war schon kalkweiß zum Frühstück gekommen und außer einer Tasse schwarzen Kaffees hatte er nichts vor sich stehen.

„Danke Albus, dieser Umstand ist mir seit knapp 40 Jahren bewusst“, knurrte Severus.

„Du siehst krank aus“, sagte Albus unbeeindruckt, „du solltest ins Bett gehen.“

Severus seufzte und murrte, „ich muss Unterricht vorbereiten, erwarte zwei Ravenclaws zur Strafarbeit und heute Abend habe ich noch die zweifelhafte Ehre Mr. Potter zum Okklumentikunterricht zu empfangen. Ich habe keine Zeit ins Bett zu gehen.“

„Die Ravenclaws kann ich übernehmen“, warf Minerva von Albus' anderer Seite aus ein. Auch ihr war aufgefallen, dass es Severus wohl gar nicht gut ging aber der Kerl war so stur, er würde seine Tagesplanung genau so durchziehen, egal wie es ihm ging.

Albus strahlte erst sie an und wandte sich dann an Severus, „die Unterrichtsvorbereitung kann bis morgen warten und ich bin mir sicher, dass Mr. Potter nichts dagegen hat wenn du den Unterricht verschiebst. Du kannst es auf Morgen oder Montag verschieben.“

Eine schwarze Augenbraue ruckte nach oben, Severus sah ihn zweifelnd an.

„Severus, glaubst du wirklich, dass es eine gute Idee ist in deinem kranken Zustand etwas so Anspruchsvolles wie die Okklumentik zu unterrichten?“, fragte Albus auch wenn er die Antwort schon kannte.

„....nein, ist es nicht.“

„Siehst du. Also verschieb den Unterricht einfach um ein, zwei Tage. Dann nimmst du einen Trank und gehst ins Bett“, sagte Albus, jetzt schon wesentlich bestimmter als vorher.

Ein weiterer zweifelnder Blick doch dann nickte Severus niedergeschlagen. Innerlich war er erleichtert denn er war sich sicher, dass er den heutigen Tag nicht so durchgestanden hätte.

„Geh ins Bett.“

„Ich bin ja schon weg“, knurrte Severus während er sich erhob. Er war sich der Blicke seiner Kollegen bewusst als er den Lehrertisch verließ und den Ravenclawtisch ansteuerte. Die Raben sahen überrascht auf als er dort ankam, sein Blick lag auf zwei Mädchen aus der sechsten Klasse. „Ihre Strafarbeiten finden heute bei Professor McGonagall statt. Sie finden sich genauso pünktlich bei ihr ein wie bei mir. Verstanden?“

Eingeschüchtertes aber fast schon erleichtertes Nicken war die Antwort.

Severus warf ihnen noch einen Blick zu und wandte sich dann um, sein zweites Ziel lag bei den Löwen.
 

„Vorsicht, Snape“, murmelte Ron während er über Harrys Schulter deutete.

Überrascht drehte sich Harry um und runzelte sofort die Stirn, sein Lehrer sah irgendwie krank aus aber das konnte natürlich auch täuschen. „Professor Snape?“, fragte er als er direkt vor ihm stand.

„Ihr Okklumentikunterricht wird auf morgen Abend acht Uhr verschoben“, schnarrte Snape.

„Aber morgen Abend ist Quidditchtraining“, protestierte Harry sofort, „warum können wir das nicht heute machen?“

„Weil ich noch so etwas wie ein Privatleben habe und nicht gewillt bin mich heute mit Ihrer Inkompetenz auseinander zu setzen“, knurrte Snape, „aber ich sehe ein, dass das Training für Sie irgendeinen Sinn hat. Also verschieben wir den Unterricht auf sechs Uhr. Wenn Sie sich etwas anstrengen, sind wir um acht Uhr fertig und Sie können zum Training. Was halten Sie von dieser Idee?“

Ungefähr so viel wie von einem Kaffeekränzchen mit Voldemort aber das verschwieg Harry. Der Bastard wusste ganz genau, dass er nach dem Unterricht keine Kraft mehr für Quidditch hätte. Aber er wusste auch, dass er keine andere Wahl hatte. „Klingt hervorragend, Professor Snape“, presste er zwischen den Zähnen hindurch.

„Sehr schön, dann sehen wir uns morgen Abend um sechs.“ Damit drehte sich Snape rum und verließ die Halle.
 

„Bastard“, murrte Harry.

„Das ist nichts Neues“, gab Neville zurück, „aber du hast heute frei und könntest mit nach Hogsmeade kommen.“

Harrys Gesicht hellte sich sofort auf und er nickte begeistert, er musste vorher nur noch schnell was erledigen. Er sprang auf und sagte, auf die fragenden Blicke, „ich muss noch schnell was klären und komme dann zum großen Portal. In einer halben Stunde?“

„Klar, wir warten dann auf dich.“

Damit war Harry zufrieden, er nickte ihnen nochmal zu und machte sich dann auf den Weg.
 

Schnell war ein unbenutztes Klassenzimmer gefunden.

„Dobby?“

Ein Knall ertönte und schon stand der Hauself vor ihm. „Was kann Dobby für Master Harry tun?“

„Ich möchte, dass du in der Muggelwelt etwas für mich besorgst. Wenn ich dir Galleonen gebe, kannst du die irgendwie in Muggelgeld wechseln? Bei Gringotts, oder so?“, fragte Harry. Er wollte schließlich nicht, dass sein Hauself zum Dieb werden musste.

Dobby nickte mit schlackernden Ohren und sagte, „das kann Dobby tun. Wenn Master Harry ihm ein Pergament für die Kobolde gibt, dann wechseln die Kobolde das Gold was Dobby ihnen bringt. Dobby muss dann noch wissen, wo er Sachen kaufen soll.“

Mit einem Grinsen sah sich Harry um, in jedem Klassenzimmer lag immer irgendwo Pergament und Feder rum und so wurde er auch fündig. „Was muss ich da drauf schreiben?“

„Master Harry muss schreiben, dass er will, dass Dobby sein Gold in Geld der Muggel tauscht. Dann muss er noch unterschreiben“, erklärte Dobby während er neben den Tisch trippelte.

Schnell waren die wenigen Worte zu Pergament gebracht, er hoffte nur, dass es klappte.

„Was soll Dobby kaufen?“

Jetzt grinste Harry, rollte das Pergament zusammen um es ihm zu reichen und erklärte ihm dann, was er besorgen sollte. Das Grinsen übertrug sich auf Dobby während er eifrig nickte.
 

Etwas besorgt sah sich Harry im Korridor um, sorgsam darauf bedacht, dass der Tarnumhang nicht verrutschte. Ein rascher Blick auf die Karte des Rumtreibers sagte ihm, dass er alleine war, ganz alleine. Das war auch nicht weiter verwunderlich, es war weit nach der Ausgangssperrre. Er hatte, nachdem er aus Hogsmeade zurück gekommen war, fast stündlich auf die Karte geschaut. Doch Snape war fast die ganze Zeit in seinen Privaträumen gewesen und da er da nicht klopfen wollte, hatte er schon ein Problem bei der Umsetzung seines Planes gesehen. Aber kurz vor elf hatte Snape seine Räume doch noch verlassen, er schien einen Spaziergang gemacht zu haben denn er war am Eingangsportal von der Karte verschwunden. Das war der perfekte Zeitpunkt gewesen. Es wäre auch eine Schande gewesen, wo er doch mehrere Stunden in der Hogwartseigenen Küche verbracht hatte. Auch wenn er die armen Hauselfen fast zur Verzweiflung getrieben hatte.

Jetzt hockte Harry hier in dem Korridor, verborgen unter seinem Tarnumhang und hielt den Blick fest auf die schwarze Holztür und das Präsent davor gerichtet. Er konnte nur hoffen, dass er sich nicht geirrt hatte was seinen persönlichen Nikolaus anging und die Hoffnung, dass er genauso gut einstecken wie austeilen konnte. Schritte waren plötzlich zu hören, leise, langsame Schritte. War das Snape? Das hatte nichts mit dem akkuraten Stechschritt seines Lehrer gemein. Ein Blick auf die Karte bestätigte aber seine Vermutung, es war Snape, der da fast schon schlendernd näher kam. Jetzt hieß es warten und beten und die Luft anhalten.
 

Die frische Luft hatte ihm gut getan aber er hatte immer noch Kopfschmerzen, der Trank hatte bei weitem nicht so gut geholfen wie er gehofft hatte. Wenn das so weiter ging, müsste er sich für Morgen etwas einfallen lassen. So konnte er keine Okklumentik unterrichten aber nochmal verschieben konnte er es nach der Ansprache in der großen Halle auch nicht. Ein leises Seufzen nicht unterdrückend bog er in den Korridor ein, in dem seine Gemächer lagen und sofort erwachten sämtliche Instinkte.
 

Harry hätte nie gedacht, dass ein Mensch so schnell seinen Zauberstab ziehen konnte aber sein Lehrer überzeugte ihn gerade vom Gegenteil. Er war also nicht der Einzige, der Nikolausgeschenken gegenüber misstrauisch eingestellt war. Mit einem Grinsen beobachtet er weiter.
 

Im zweiten Moment schallte sich Severus einen Trottel denn der seltsame Gegenstand vor seiner Tür entpuppte sich beim Näherkommen als absolut kindischer, roter Plastikstiefel, der scheinbar gut gefüllt war. Er konnte sich vorstellen von wem er kam, dennoch sprach er mehrere Diagnosezauber darüber. Man lebte nicht schließlich nicht so lange wenn man leichtsinnig war. Doch es gab keine hinterhältigen Zauber, der Stiefel und sein Inhalt waren scheinbar wirklich ein Geschenk. Neugierig geworden ließ er es nach oben schweben und besah es sich genauer. Etwas fiel ihm sofort ins Auge und aus dem Schmunzeln wurde ein Lachen.
 

Der Mann konnte lachen? Harry traute weder seinen Augen noch seinen Ohren als Snape etwas aus dem Stiefel nahm und dabei lachend den Kopf schüttelte. Doch es klang recht angenehm, ein tiefes, dunkles Lachen. Er konnte sich schon denken, warum er lachte. Scheinbar konnte er genauso gut einstecken wie austeilen.
 

Severus besah sich die Flasche Shampoo einen Moment genauer, das war nicht billig gewesen und doch wäre es genauso sinnlos wie alle Anderen, die er im Bad stehen hatte. Die Dämpfe der Tränke ruinierten leider seine Haare, er war einfach anfällig für so etwas aber es war eine interessante Botschaft. Scheinbar waren Kamm und Bürste gut angekommen. Immer noch grinsend sah sich Severus den weiteren Inhalt an.

Ein Weihnachtsmann aus dunkler Schokolade, zwei Pfefferminzstangen, verschiedene Nüsse, ein paar Äpfel und Mandarinen, drei kleine, lachende Lebkuchenmänner, die scheinbar selbst gebacken und verziert waren und eine fürchterlich grellbunt eingepackte Schachtel, etwas länger als seine Hand aber schmaler. Nach dem Gewicht und der Gewichtsverteilung könnte es ein Schneidemesser sein. Ein sehr netter Nikolausgruß.

Das Geschenk würde er drinnen aufmachen also steckte er jetzt endlich den Zauberstab weg und setzte sich wieder in Bewegung. Die Tür zu seinen Gemächern öffnete sich für ihn von alleine, sie war auf seine magische Signatur verzaubert.
 

Scheinbar fand sein Geschenk Anklang denn Snape nahm es mit. Jetzt musste er nur noch warten bis er weg war und dann konnte er auch ins Bett gehen. Moment, warum blieb er nochmal im Türrahmen stehen? Hatte er es sich doch anders überlegt? Da, Snape drehte sich nochmal um, sah in seine Richtung, sah ihn genau an. Wie war das möglich? Ein schmales Lächeln erschien auf seinem Gesicht bevor er dankend nickte und sich dann endgültig umdrehte. Beim Durchqueren der Tür sagte er allerdings noch, „einen Punkt Abzug von Gryffindor für nächtliches Herumschleichen. Nächste Woche gleiche Zeit und lernen Sie bis dahin Ihren Geist zu leeren. Sonst müssen wir uns noch gegenseitig Weihnachtsgeschenke besorgen.“ Damit fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
 

Fast zehn Minuten saß Harry noch im Korridor und starrte die Tür an. Woher wusste der Typ immer, wo er war? Aber dann grinste er, stand auf und streckte die starren Glieder. Wenn er die Worte richtig verstanden hatte, hatte er Morgen keinen Okklumentikunterricht und für nächste Woche sollte er wirklich lernen, ..... oder sich schon einmal ein Weihnachtsgeschenk ausdenken. Harry ließ die Gedanken bis zum Turm schweifen und als er durch das Portrait kletterte, hatte er sich entschlossen nicht wirklich zu lernen. Die Suche nach einem Weihnachtsgeschenk war sehr viel lustiger und die Reaktion darauf auch. Also, was schenkte man einem Severus Snape zu Weihnachten?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen Nikolausabend wünsche ich noch. :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FluffyFox
2019-11-02T23:47:02+00:00 03.11.2019 00:47
So eine schöne Geschichte! =) Genau sowas habe ich jetzt zum lesen vor dem Einschlafen gebraucht, danke!^^
Von:  xSasuSakux
2019-01-28T15:31:00+00:00 28.01.2019 16:31
Super süß geschrieben und unterhaltsam dazu.
Das Severus Snape so etwas wie Humor besitzt, eigentlich unvorstellbar. Aber er ist immerhin auch nur ein Mensch.
Von: abgemeldet
2018-12-13T21:43:23+00:00 13.12.2018 22:43
Ah, eine amüsante Story! Und wie immer perfekt umgesetzt: Ein Hauch Harry, ein Hauch Serverus, dazu eine Prise Gefühl und eine Untze Humor. 😅
Antwort von:  demona1984
14.12.2018 12:28
Jetzt noch bei 180° für 20 Minuten in den Ofen und wir haben die perfekten Plätzchen. :D
Von:  Ka-Sei
2018-12-06T23:59:09+00:00 07.12.2018 00:59
Unglaublich unterhaltsam und lustig!

Ich freue mich schon auf das Weihnachtskapitel :D
Antwort von:  demona1984
07.12.2018 18:26
Ähm, ich weiß noch gar nicht ob ich ein Weihnachtskapitel schreibe. o.O Aber ich denke drüber nach.
Antwort von:  Ka-Sei
07.12.2018 21:08
Ich würde mich freuen :D
Aber mach, wie du Lust und Laune und Zeit und Muse hast <3
Ich würde es auf jeden Fall lesen :)
Alternativ könnte auch ein Silvester Kapitel sehr unterhaltsam sein :)
Von:  Maginisha
2018-12-06T17:34:08+00:00 06.12.2018 18:34
Aaah, eine tolle Nikolausgeschichte. Hat mir sehr gut gefallen und den Abend versüßt. :)

Es hat mir vor allem gefallen, dass es nicht zu süß und zu sehr OOC war. Ich meine, das ist eine Geschichte mit den beiden, in denen sie nett zueinander sind, ja irgendwie immer, aber du hast es gut hingekriegt, dass es trotzdem passt. Nochmal Daumen hoch dafür.
Antwort von:  demona1984
06.12.2018 18:54
Freut mich, dass es dir gefallen hat. :)

Naja, OOC war es schon aber ich denke, man kann es lesen ohne an Karies zu erkranken. ;D Aber etwas Fluff muss schon sein. =)
Antwort von:  Maginisha
06.12.2018 19:50
Auf jeden Fall. Es war genau die richtige Portion Puderzucker oben drüber, ohne dass man Angst um seine Füllungen haben muss. ;)


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