"Was wäre, wenn..." - Noch ein Miraculous-Adventskalender von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 5: Fünftes Türchen --------------------------  Riposte   Was wäre, wenn Adrien Marinettes Ausbruch gehört hätte?   „Du magst sie sehr oder?“, fragte das Mädchen im roten Fechtkostüm und lächelte wissend.   „Marinette? Ja natürlich. Sie ist eine sehr gute Freundin, wenn du sie erst richtig kennst, magst du sie sicher auch.“ Adrien grinste breit als er das sagte, dann überreichte er ihr den Degen. „Bitte, er gehört dir.“ Sie nahm ihn entgegen und verbeugte sich. „Ich freue mich schon darauf deine Freundin Marinette kennen zu lernen.“   Ein rotes Auto fuhr vor und Adrien erkannte es als jenes, dass seine Fechtpartnerin heute von der Schule abgeholt hatte. Also streckte er ihr seine Hand entgegen. „Ich bin Adrien und wie heißt du?“   „Kagami“, entgegnete sie und erwiderte den Händedruck. Noch an der Autotür rief sie ihm zu. „Ich freue mich schon auf unsere Revange.“   „Ich mich auch, Kagami.“ Kurz hingen seine Gedanken dem Mädchen nach, das sich gerade mit dem Auto entfernte. Sie war selbstbewusst und stark. Etwas unterkühlt und vielleicht ein klein wenig zu ehrgeizig für seinen Geschmack, aber sympathisch und ehrlich. Er konnte sich eine Freundschaft mit ihr sehr gut vorstellen und auch den nächsten Kampf konnte er kaum erwarten.   Währenddessen saß Marinette hinter einem Aufsteller des Louvre und war ziemlich geknickt. Sie hatte das Gespräch belauscht und war mal wieder deprimiert. Tikki versuchte tapfer sie aufzuheitern. „Wenigstens weißt du jetzt wie sehr Adrien eure Freundschaft schätzt.“   Das schien ziemlich wenig bis überhaupt nichts zu helfen. Sie war dabei sich da ziemlich rein zu steigern und ignorierte dabei konsequent ihre kleine Freundin und alles um sich herum. „Ja ich weiß. Toll…er mag mich, aber ich will nicht, dass er mich einfach nur mag, ich meine, schon… aber du weißt schon, ich will das er mich riiiiichtig mag.“   „Dann schlage ich vor, dass du etwas besser fechten lernst.“ Tikki kicherte und hoffte, dass Marinette die kleine Stichelei aufheitern würde. Doch es kam anders als beide gedacht hatten. Sie sah auf einmal wie hinter dem Schild, an dem Marinette lehnte, eine Gestalt auftauchte. Noch zu sehr in ihr Gespräch mit dem Mädchen vertieft, schaffte sie es nicht rechtzeitig sich zu verstecken. Dann erkannte sie, wer da aufgetaucht war und ihre Augen wurden groß.   Marinette merkte, dass Tikki abgelenkt war, drehte sich um und erstarrte. Adriens Blick war wie gebannt auf den kleinen roten Kwami gerichtet und es schien nicht, dass sich das so schnell ändern würde. Er war herüber gekommen, weil er laute Stimmen gehört hatte und nachsehen wollte, was da los war. Hier versteckt auf seine Klassenkameradin zu treffen überraschte ihn. War sie doch eigentlich in der Fechtschule zurückgeblieben. Aber das kleine Wesen da neben ihr, damit hatte er nicht gerechnet. Ausgerechnet Plagg mischte sich nun in diese scheinbar festgefahrene Szene ein. Er huschte aus seinem Versteck und bluffte Adrien mit einem breiten Grinsen an. „Ach, jetzt tu doch nicht so, als hättest du noch nie einen Kwami gesehen.“   Schockiert blickte Marinette von einem zum andern. Die Sprache hatte sie ganz offensichtlich verloren. Auch Adrien war zu überrumpelt um etwas zu sagen. Tikki betrachtete die Szene eine Weile, dann schlug sie etwas vor. „Vielleicht sollten wir die beiden lieber alleine lassen. Komm schon Plagg.“   „Was? Gerade jetzt wo es spannend wird? Sei nicht so eine Spielverderberin. Etwas Popcorn wäre cool, ich glaub das dauert länger.“   Plötzlich regte sich Marinette und schien aus ihrer Starre zu erwachen. „Dein Kwami ist aber ganz schön frech“, stellte sie etwas belustigt fest, nachdem sie diese Überraschung erst einmal kurz hatte sacken lassen. Tikki verschränkte kopfschüttelnd die Arme. „Das ist noch untertrieben.“   Adrien schien ebenfalls langsam aufzutauen und konnte ein Kichern einfach nicht unterdrücken. „Da muss ich ihr recht geben.“   „Hey!“, protestierte Plagg beleidigt. Daraufhin musste auch Marinette lachen. Beide entspannten sich langsam, je länger ihr Gehirn Zeit bekam, sich mit dieser Wendung zu befassen und nun lächelten sie sich an. Marinette etwas schüchtern, aber nicht unglücklich über diese Erkenntnis. Jetzt wurde ihr so einiges klar. Jedoch hätte sie nie damit gerechnet, dass ausgerechnet Adrien Cat Noir sein könnte. Adrien im Gegensatz dazu strahlte übers ganze Gesicht. „Wie sieht es aus My Lady, darf ich dich zu einem Spaziergang einladen?“ Ganz in Cat Noir Manier bot er ihr galant seinen Arm an. Marinette gluckste und deutete auf seine Brust. „Im Fechtkostüm?“   „Von mir aus auch im Schlafanzug, wenn dir das lieber wäre“, antwortete er großspurig. Daraufhin hakte sich Marinette lachend bei ihm unter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)