Realms torn apart von Silwyna ================================================================================ Kapitel 2: Die ein oder andere Überraschung -------------------------------------------  Kapitel 2 - Die ein oder andere Überraschung                Die Neuigkeit, dass sich eine nicht gerade unwichtige Person bei ihnen gemeldet hatte, übte auf Marik eine stärkere Wirkung aus, als es eine Pressbetankung mit zwei Litern Kaffee getan hätte. Wenn sich ausgerechnet er bei ihnen meldete, dann musste wirklich etwas vorgefallen sein, dass das Potential hatte die Welt aus den Angeln zu heben...oder so ähnlich. Hastig befreite sich Marik aus dem Ungetüm an Decken und Kissen, das sein Bett war und landete dabei durch ein Missgeschick seinerseits recht unsanft auf dem Boden. Sein Ellbogen knallte gegen das Bettgestell und der Stoß hallte in seinem ganzen Körper wider. "Ach Scheiße!", fluchte der junge Mann und hielt sich die schmerzende Stelle. Zu seinem Glück verebbte das unangenehme Gefühl schnell wieder und er war im Nu wieder auf den Beinen. Murrend darüber dass er nicht hatte ausschlafen können und über den Umstand dass es nicht gerade ein schönes Erwachen war, tappste Marik barfuß durch die unterirdische Wohnung. Viele Räume bewohnten die Geschwister nicht mehr, etliche Zugänge hatten sie versiegelt, vor allen in den Ecken des Unterschlupfes, wo sich finstere Erinnerungen tummelten. Es gab nur noch ein Schlafzimmer für jeden, ein großes Wohnzimmer -was früher mal der Versammlungsraum des ganzen Clans gewesen war-, ein mehr als nur geräumiges Bad und eine Küche. An letzterem ging Marik gerade vorbei als ihm sein Bruder entgegen kam, zwei dampfende Tassen in seinen großen Händen haltend. Man konnte Marik sagen was man wollte, für war Odion ein Bruder! Nach allem was der Mann für ihn getan hatte, was kümmerte einem da die Blutsverwandtschaft? "Bitte sag mir, dass da Kaffee drin ist!", nuschelte Marik und bekam auch prompt eine der Tassen in die Hand gedrückt, begleitet von einem schiefen Lächeln seitens Odion. "Schwarz, zwei Stück Zucker!" "Mein Held!", scherzte der jüngere von beiden und gönnte sich einen kräftigen Schluck. "Hat Ishizu dich schon eingeweiht, was er will?" Odion schüttelte den Kopf und leerte seine Tasse mit einem Hieb fast bis zur Hälfte. "Sie hat lediglich gesagt, es sei wichtig! Aber ich denke, sie wird es uns schon noch sagen!" Schweigend gingen die beiden Brüder ins Wohnzimmer. Der Raum war wirklich sehr groß, war er doch früher für mehr als nur drei Personen gedacht. Aber so hatten die Geschwister wenigstens kein Problem, alles unterzukriegen. In der linken Ecke, wenn man den Raum vom Flur aus betrat -es gab noch einen Zugang über die Küche- war ein großer Tisch aus dunklem, glatt polierten Holz. Ishizu machte sich dort oft mit ihren Unterlagen breit und mit Unterlagen waren Fotografien alter Wandabbildungen gemeint und etliche Notizbücher oder Zettel zusammen mit dem Material, was die Familie Ishtar zum Übersetzen der Alten Schriften nutzte in derem Sinne die Kinder einst erzogen worden waren. Kurz gesagt herrschte auf diesem Tisch so gut wie immer wohl geordnetes Chaos, doch heute war er wie leergefegt. Ishizu hatte ihre Bücher und Zettel beiseite geräumt und nur ihr Laptop stand auf dem Tisch, über den die junge Frau mit einer Mischung aus Sorge und Misstrauen gebeugt saß, während ihre Augen von einer auf die andere Seite huschten... in einem äußerst beachtlichen Tempo! "Wird dir nicht übel?", versuchte es Marik mit einem Scherz, als er in Hörweite kam. Er stellte seine Tasse neben ihren Computer ab und legte von hinten die Arme um seine Schwester bevor er sie mit einem flüchtigen Kuss auf die Schläfe begrüßte. "Guten Morgen erstmal, du warst vorhin so schnell wieder weg!" Ishizu seufzte strich sich ein paar wirre Strähnen aus dem Gesicht. Sie hatte ihr langes, dunkles Haar zwar aus dem Gesicht gebunden aber wenn man wie ein aufgescheuchtes Huhn auf und ab lief war es mit dem Halt der Frisur nicht weit her. "Tut mir leid, es geht nur gerade alles drunter und drüber in der Botschaft und dann das hier!" "Was genau meinst du mit >das hierDuke, geh in die Küche!<“, meckerte er und stand auf. „Warte, so meinte ich das doch gar nicht!“, rief Yugi ihm hinterher, doch Duke war schon in Richtung Küche verschwunden und es war Tea die Yugi beschwichtigen durfte. „Du weißt doch, dass er hin und wieder auch mal seinen Spaß macht!“ „Ich will nur nicht, dass er das falsch versteht…“ „Tue ich nicht!“, hörte man es beschwingt aus der Küche rufen und Duke klang tatsächlich eher amüsiert als eingeschnappt und Yugi war beruhigt. „Wir sind dran, Alter!“, erinnerte ihn Joey an das Turnier das sie vor sich hatten und stupste seinen besten Freund mit dem Ellbogen in die Seite. Der schüttelte kurz den Kopf, als wolle er Gedanken vertreiben und sah dann verwirrt zu Joey. „Was? Ach ja…“, stammelte er und setzte sich auf den Boden, dort wo Ryou vorher gesessen hatte, während Joey Tristans Platz einnahm und die beiden, die sich eben noch duelliert hatten es sich auf dem Sofa bequem machten. Tea sah von einem zum anderen und stand schließlich auf. „Ich wird sehen, ob ich Duke in der Küche helfen kann!“, verkündete sie und ging. „Okay!“, machte Joey, den Blick auf sein Blatt gerichtete und winkte ihr hinterher. Yugi nickte lediglich. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie geblieben wäre…     #*+*#       Während im Haus von Yugi allgemein beschwingte Stimmung herrschte, war ein Mann auf einem anderen Kontinent kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er lief immer wieder in seinem Büro auf und ab, jemand der ihn beobachtet hätte, könnte sich Sorgen machen, dass er eine Furche in dem Boden hinterlassen würde, doch er war allein. Nun, nicht ganz allein aber die Personen die sich bei ihm im Raum befanden waren bewusstlos. Der Mann blieb vor seinem Schreibtisch stehen, griff mit zitternden Hand nach dem Weinglas, das dort stand und leerte es in einem großen Zug. Das half, wenn auch nur wenig und er seufzte tief, bevor er sich durch die langen Haare fuhr. ‚Das kann einfach nicht wahr sein. Erst muss ich den armen Jungen in meine Obhut nehmen und jetzt das. Jahrelang war nichts dergleichen passiert und nun gleich alle drei?!‘, dachte er sich und schüttelte ungläubig den Kopf. Doch zu seiner Verteidigung: Es waren auch höchst ungewöhnliche Umstände, in denen er sich gerade befand und er hatte einfach keine Ahnung wie er das Problem lösen sollte. Maximillion Pegasus war kein Mann, der bei übernatürlichen Dingen sofort an die Decke ging,aber das machte auch ihn nervös. Sicher, er hatte Ishizu und ihre Familie hergebeten, doch das würde das Rätsel auch nicht schneller lösen. Ein helles Piepen an der Tür zu seinem Büro verriet, dass jemand den Raum gern betreten würde -seit Mais kleinem Einbruch waren die Sicherheitsvorkehrungen gut verzehnfacht worden- und mit dem Betätigen eines Knopfes auf dem Schreibtisch ließ Pegasus die Person herein. „Was gibt es?!“, fragte ein junger Mann und trat mit einer Mischung aus Neugier und Sorge in den Raum. Pegasus wies auf die Sitzecke, wo drei Personen lagen, bewusstlos und es erweckte auch nicht den Eindruck, dass sie bald erwachen würden. Ein Schwall von Wörtern die Pegasus nur teilweise verstehen konnte, brachen aus dem jungen Mann heraus, als er sich den Personen näherte und seine Miene war nun die pure Fassungslosigkeit. Einer der drei Männer die dort lagen glich Pegasus „Schützling“ wie ein Zwilling wenn man von der helleren Haut mal absah und die anderen beiden waren ihm wohlbekannt. „Max, wie kann das sein?“, fragte der Junge seinen Gastgeber und wandte sich zu ihm, in der Hoffnung Antworten auf die etlichen Fragen zu bekommen, die ihm nun im Kopf herumgeisterten. Er war wohl einer von höchstens vier Leuten auf der ganzen Welt, denen es gestattet war, Pegasus mit dem verkürzten Vornamen anzusprechen. Es lag nicht daran, dass zwischen ihm und seinem Gast ein besonderes Vertrauensverhältnis bestanden hätte aber weder sein voller Name, noch sein Nachname mit dem er fast immer angesprochen wurde, kamen dem Ägypter leicht über die Zunge… um nicht zu sagen gar nicht. Dass er nach fünf Jahren halbwegs verständliches Japanisch und mäßig gut Englisch verstand war nur einer gewaltigen Menge Arbeit von beiden Seiten zu verdanken. „Ich weiß es nicht, Seth. Aber wir werden das schon noch früh genug herausfinden!“, meinte Pegasus und stellte sich hinter Seto Kaibas Ebenbild. „Wie lange sind sie schon hier?“ „Seit heute Nacht. Sie lagen auf dem Hubschrauberlandeplatz und wenn es den Leuten im Kameraüberwachungsraum nicht aufgefallen wäre, hätten sie sich den Tod geholt…wobei das bei zwei von ihnen überflüssig erscheint!“ „Heute Nacht? Seit dem…Sturm?“ „Wenigstens wissen wir jetzt, warum es so höllisch gekracht hatte, oder?“ „Sehr witzig!“, grummelte Seth und klang dabei haargenau so wie Kaiba.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)