What happens next? von Michirukaioh (H&M) ================================================================================ Kapitel 1: Meine Ankunft ------------------------ Als ich noch 4 Jahre alt war, stellte ein Arzt fest, dass ich eine ganz schlimme Krankheit hatte. Das würde für mich in einem Jahr "Lebe wohl" bedeuten. Ein Arzt in Sydney hatte bis her diese Krankheit als Einziger erfolgreich heilen können, mehr hatten es noch nicht geschafft. Meine Eltern machten sich große Sorgen um mich, da ich immer kranker und kranker wurde. Sie beschlossen, diesen australischen Arzt aufzusuchen, der mich dann heilen sollte. Jedoch hatten meine Eltern kein Geld für diese Reise und mir ging es Tag für Tag immer und immer schlechter. Mein Vater schrieb einen Brief an diesen Doktor, in dem er schrieb, dass er eine kranke Tochter hatte, die nicht in Asien behandelt werden konnte. Dannach schien ein Wunder zu geschehen. 5 Tage darauf stand der Arzt vor der Haustür meiner Eltern, und war bereit dafür, mich kostenlos zu behandeln. Doch diese Behandlung war doch nicht ganz kostenlos, wie meine Eltern am Anfang dachten. Sie sollten mit mir zahlen. Meine Eltern willigten ein und so wurde ich seinem Kind versprochen. Er sollte 6 Jahre älter als ich sein und ich sollte ihn irgendwann heiraten. Weitere 11 Jahre lebte ich glücklich und gesund bei meinem Eltern, doch so langsam sollte ich zu der Familie, bei der ich dem Kind versprochen wurde. Kurz darauf zog die fremde Familie nach Ōsaka und schickten mir einen Brief. In einem Monat sollte ich zu ihnen kommen und dort mein Leben weiter leben. Meine Eltern stimmten aus Dankbarkeit zu und so musste ich ein Monat später bei mir zu Hause ausziehen. Ich war erst 15! Nun war ich mit dem Taxi auf dem Weg nach Ōsaka und ich hatte nicht mal vor 2 Stunden zu meinen Eltern "Lebe wohl" gesagt. Ich wusste, dass ich sie nie wieder sehen würde, worüber ich irgendwie traurig war. Dennoch war ich froh, mal raus zu kommen. Aber das ich dort den Sohn heiraten musste, auch wenn ihn nicht liebte, fand ich alles andere als toll. Ich hoffte einfach, dass es kein Macho mit riesem Ego war. Wenn es so ein Kerl war, würde ich ihn sofort im Strahl ankotzen. Nach einigen Stunden Fahrt war ich am Haus Tenoh angekommen und stand nun ratlos davor. Der Taxifahrer war bereits verschwunden, da er meinte, die Leute die hier wohnten, seien gruselig. Sollte ihnen ein Auge raushängen oder sie hätten Pferdeköpfe, würde ich sofort an eine Flucht denken. Aber wenn das Verhalten gruselig war, dann nicht. Jeder empfand das auch als anders. Ein lauer Regentropfen zersprang auf meiner Nase und ließ sie nass werden. Ich richtete meinen Blick in gen Himmel und bemerkte, dass es langsam zu regen begann. Ich empfand es schon als Frechheit, mich in Regen stehen zu lassen. Hier draußen am Tor gab es keine Klingel und das Ding an sich war abgeschlossen, und somit konnte ich es auch nicht öffnen. Somit wurde ich patschnass und irgendwann rüttelte ich energisch an dem Tor. Doch keine Reaktion. Heute war echt mein Glückstag! Wieder rüttelte ich an dem Eisen, doch nichts im Geringsten geschah, nur dass die Regentropfen auf dem Boden prallten und sich meine Laune verschlechterte. In dem Haus brannte nicht mal das kleinste Licht. Nichts! War da etwa gar keiner da? Na toll! Ich hatte ja nicht mal einen Regenschirm mit! Genervt stand ich nun da und stand mir meinen Magen in die Kniekehlen. Nun schlug die Kirchenuhr, welche hier irgendwo in der Nähe sein musste, zu der siebzehnten Stunde. Es war um Fünf! Keine Ahnung, wie lange ich schon hier stand, aber zwei Stunden mussten es auf jeden Fall schon sein. Der Fahrer schien sich wohl im Haus geirrt zu haben. Ich versuchte, an dem Schild, welches am Briefkasten gehämmert wurde, etwas lesen zu können. Das Schild war schon wirklich sehr heruntergekommen. Kaum zu glauben, dass es noch gar nicht so alt sein konnte. ,,Joshua und Grace Tenoh", las ich mit großer Mühe vor. Das waren sehr außergewöhnliche Namen. Joshua hatte ich noch nie gehört. Der Name war mir wirklich sehr fremd. Beim näheren Betrachten des Hauses, erkannte ich auch mal die Farben, was vorher nicht möglich war. Das Unwetter schien etwas wieder zurückgezogen zu sein. Ein Glück! Und jetzt fiel mir auch auf, dass es nicht mehr regnete. Wieder einmal hatte ich Glück! Das Haus war garantiert kein Haus mehr. Eine Villa war es aber auch nicht mehr. Eher ein Anwesen. Mann, war das groß! Das Gebäude wurde in einem dunklen Braun fast schon schwarz gehalten. Auf mich machte es einen sehr düsteren Eindruck. Wenn diese Familie Tenoh wirklich erst hierher gezogen ist, dann müssten sie das Anwesen abgekauft haben. Es war zu 100% nicht neu, sondern schon einige Jahrzehnte alt. Schon langsam trat der Sonnenuntergang an und noch immer stand ich da. Wenn mich diese Leute nicht reinlassen wollen, dann Pech! Ich renne den nicht hinterher! Schon leicht wütend machte ich mich auf den Weg... Wohin wusste ich nicht, aber weg von hier, das wusste ich. So setzte ich mich in Bewegung und lief Richtung Stadt. Als ich bereits einige hundert Meter hinter mich gebracht hatte, drehte ich mich noch einmal um. Ich wusste nicht warum, aber ich tat es einfach, und siehe da! Das Tor war offen. Stöhnend drehte ich mich wieder um und lief den ganzen Weg wieder zurück. Dort angekommen betrat ich ohne lange zu überlegen das Gelände. Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich ein metallisches Geräusch hörte. Langsam drehte ich mich um und blickte sofort das nun geschlossene Tor an. Leicht verwirrt lief ich weiter und ich wagte es auch, mich etwas umzusehen. Es war schon irgendwie beängstigend hier, doch ich dachte mir nichts weiter darüber. Die abgeholzten Bäume, die nur noch Baumstumpfe sein mochten, die nicht vorhandenen grünen Sträucher, das strohartige Gras. All das verlieh diesem Ort ein gruseliges Auftreten. Ich wollte gar nicht erst wissen, wie es denn dann im Haus aussah, aber irgendwann müsste ich da rein, auch wenn ich nicht wollte. Das ist nicht wollte, wusste ich übrigens jetzt schon. Ich lief weiter bis hin zu der großen, nein riesigen Holztür, die allerdings verschlossen war. Aber hier gab es wenigstens eine Klingel! Das würde mir einiges erleichtern. Außerdem musste jemand zu Hause sein! Jemand hatte ja auch das Tor geöffnet. Als mein Zeigefinger der Klingel immer näher kam, wurde das ungute Gefühl, was mich beschlich immer und immer größer. Als ich nun den Knopf herunter drückte, konnte ich von hier draußen ein ziemlich stumpfes Klingeln hören. Das wird man doch nicht im ganzen Haus hören! Ich rechnete schon damit nicht reingelassen zu werden, doch plötzlich war das Hindernis beseitigt. Die Tür wurde endlich geöffnet. Ich konnte es kaum fassen. Langsam setze ich einen Fuß vor den anderen und schon stand ich in einem großen Empfangssaal. Auch hier wurde alles in dunklen Farben gehalten. Der Kronleuchter in der Mitte der Decke war sogar komplett schwarz. Von den Kerzen bis hin zu ihrer Flamme. Schwarzes Feuer hatte ich bisher noch nie gesehen. Ob das überhaupt echt wahr? Heutzutage gab es eigentlich alles! Als mir auffiel, dass mich doch jemand rein gelassen hatte, blickte ich mich schnell um. Doch da war niemand. Weit und breit war keiner zu sehen. 》Komisch... Ich hatte vorhin aber auch gar niemanden gesehen...《 Eine leichte Angst breitete sich in mir aus und so beschloss ich mal, die Tür zu schließen, was ich auch tat. Wieder schaute ich mich um, aber wie zu erwarten war, war da niemand. Ich lief weiter und so lief ich eine große Treppe entlang. Überall war es ruhig und düster. Es schien so, es wäre hier niemand. Ohne weiter nachzudenken öffnete ich eine Tür und befand mich jetzt wohl in einem Badezimmer. Sofort schloss ich wieder die Tür und atmete durch. Da war zwar niemand drin, doch da musste ich mich nicht umschauen. Ich ging ein Stück weiter und öffnete die nächste Tür. Das hier schien wohl eine Art Spielzimmer zu sein. Ich zählte innerlich auf: 》Ein Dartbrett, eine Bar, ein Sofa und ein Mensch, ein Billardtisch und ein Kickertisch ist ebenso vorhanden. MOMENT?! Mensch?!《 Erschrocken schaute ich zu den blutroten Sofa und da konnte ich auch eine Person sehen. Ein Mann, oder es konnte auch eine Frau sein, saß da mit einem Glas Wein in der Hand und ich bemerkt auch, dass er oder sie mich frech angrinste. Einen Moment musste ich das erst mal realisieren, bis ich dann den Blick erwiderte. So schüchtern wie ich war, stotterte ich: ,,Ähm... also... Guten Tag..." Ob das nun eine angemessene Begrüßung für eine so reiche Person war, wusste ich nicht. Ich kam schließlich aus armen Verhältnissen! Doch diese fremde Person grinste mich nur weiter an und sagte: nichts. Leicht verängstigt riss ich einen Schritt aus und dieser oder diese grinste nur noch breiter. Ich wusste mir nicht weiter zu helfen und so wurde die Angst auch etwas größer. Ich wagte kein Wort mehr auszusprechen. Die Person hatte ein wirklich sehr mysteriöses Auftreten. Beim näheren Betrachten fiel mir aber auf, dass er oder sie eine wirklich sehr hübsche Person war. Die Haare hatten eine reine blonde Farbe. Welche Augenfarbe das nun war, konnte ich bei dem Abstand nicht erkennen, aber schöne Augen hatte er/ sie auf jeden Fall schon mal. Die Person trug ein weißes Hemd und eine schwarze lange Hose. Insgesamt sah, ich vermute mal er, sehr schnuckelig aus. Die Röte stieg bei diesem Gedanken in mein Gesicht und ich drehte mich etwas weg. ,,Du musst Michiru Kaioh sein, stimmt's?", ertönte plötzlich eine Stimme. Ich hätte in Ohnmacht fallen können, so dldoll hatte mich das erschrocken. Aber das kam von dem Sofa aus! Also muss es dieser Blondschopf sein, der da gerade gesprochen hat. Aber was für eine wundervolle Stimme war das denn bitte? Ich hätte dahinschmelzen können! Schnell blickte ich zu der Person und musterte sie. Erst kurz danach merkte ich, dass mir eine Frage gestellt wurde, da er mich erwartend anblickte. ,,Äh... Ja, die bin ich", stimmte ich der Frage zu. Wieder grinste er mich an, doch nun erhob er sich. Im nächsten Moment stand er hinter mir und seine Arme schlangen sich um meinen Körper. Erschrocken zuckte ich zusammen und ein Aufschrei verließ mein Körper. ,,Keine Angst. Ich tu dir nichts", schnurrte es in mein Ohr und ich hätte sofort dahinschmelzen können. 》Aber wie hatte er es geschafft, so schnell hinter mich zu kommen? 《 Etwas drückte sich gegen meinen Rücken und ich musste feststellen, dass da eine Frau mich gerade umarmte. ,,Schön, dass du da bist", sagte sie und plötzlich knabberte sie an meinen Ohr. ,,Wer sind Sie?", rief ich ängstlich. Mein ganzer Körper zitterte wie verrückt. Ich mochte es nicht, wenn eine fremde Person mir zu nahe kommt. ,,Ich bin Haruka Tenoh, deine Verlobte", hauchte ihre unsagbar schöne Stimme in mein Ohr. Mir lief ein gewaltiger Schauer über den Rücken und schien mich sogar irgendwie zu lähmen. Ich bekam etwas Panik, als ihre Hand über meinen Bauch immer weiter nach unten wanderte. Mir entglitt ein kleiner Seufzer, als ihre Hand sich unter meine Bluse bohrte. Keinen Zentimeter konnte ich mich bewegen und so suchte ihre Hand meinen BH. Ich schnappte verzweifelt nach Luft und mein Herz begann zu rasen. ,,Hab keine Angst, schönes Kind", schnurrte es wieder, während ich versuchte, mich wieder unter Kontrolle zu bringen. ,,Was wollen Sie von mir?!, stöhnte ich erstickt auf, während ihre Finger mit meinen Brustwarzen spielten. ,,Ich habe das Recht dich zu berühren", grinste diese, was ich aber nicht so richtig wahrnehmen konnte. Sie begann, mein Hals zu küssen, was mir vollkommen den Verstand zu rauben schien. Meine Angst war wie verflogen. ,,Aber ich denke, es wäre besser, erst einmal meine Eltern "Hallo" zu sagen, schönes Kind", sagte sie und ließ mich endlich los. Ich dachte nicht mal daran zu fliehen. Da ich mich noch immer nicht bewegen konnte, klappte ich plötzlich zusammen. Ich öffnete meine Augen. ,,Wo bin ich?", murmelte ich. Mein verschwommenes Blickfeld wurde langsam klarer. Ich konnte ein fremdes Gesicht erkennen, dass ich bisher noch nie zuvor gesehen hatte. Ängstlich schreckte ich auf und schnell setzte ich mich hin. Vor mir saß wohl ein Dienstmädchen, welches mich nur nett an lächelte. ,,Keine Angst. Ich tue dir nichts", versicherte sie mir. Freundlich schien sie auf jeden Fall zu sein. Ich glaubte es ihr sogar. ,,Wo bin ich?", fragte ich etwas neugierig, während ich mich in dem Zimmer umsah. ,,Sie sind in ihrem Schlafzimmer, junge Dame", sagte sie. ,,Wer bist du?" ,,Ich bin Maria. Ich bin das Dienstmädchen hier und wenn Sie irgend ein Anliegen haben, dann sagen Sie es mir ruhig." Erleichtert, wenigstens eine normale Person hier zu haben, atmete ich aus. ,,Danke. Aber ich habe eine Frage. Wer ist denn diese Haruka?" ,,Haruka ist die Tochter des Herren. Sie ist eure Verlobte, junge Dame", erklärte sie mir und ich schaute sie nur fragend an. ,,Meine Verlobte? Also muss ich ein Mädchen heiraten? Da muss es eine Verwechslung geben." Ich versuchte mich rauszureden, doch ohne Erfolg. Anscheinend hatte ich gar keine andere Wahl, als diese Haruka zu heiraten. ,,Ich lass Sie nun in Ruhe", lächelte sie und so erhob sie sich. Fragend schaute ich ihr hinterher, bis sie die Tür öffnete. Ich bekam noch zwei andere Leute zu sehen, die im gleichen Moment, als Maria das Zimmer verließ, es betragen. Die beiden hatten einen sehr mysteriöses Aussehen. Fast schon gruselig sahen sie aus. Im nächsten Moment schien ein ungeheure Macht mich zu ergreifen und sofort wurde ich bewußtlos. Wieder riss ich meine Lider auf und schnell setzte ich mich hin. Nun waren andere Leute hier. Die zwei, die vorhin reingekommen waren. Scheu blickte ich sie an und ich rutschte auch ein Stück weg. ,,Hallo, ich bin Grace Tenoh", lächelte die Frau mich lieblich an, ,,Und das hier ist mein Mann Joshua Tenoh.'' Das waren also die Eigentümer dieses Anwesens! Noch immer leicht ängstlich musterte ich die zwei, wodurch Grace anscheinend lachen musste. ,,Du bist wirklich ein schönes Mädchen geworden", beruhigte sie sich langsam. ,,Das muss ich auch mal betonen!", meinte Joshua und dann schien ihn etwas raus zu platzen, ,,Ein perfektes Opfer!" Ich erschrak. Was meinte er damit?! ,,Opfer?" Meine Augen waren geweitet. Umsonst hat er das wohl kaum gesagt! ,,Hör auf! Ihr macht ihr Angst!", ertönte eine wütende Stimme. Ich zuckte unwillkürlich zusammen. Das war die Stimme von... von... ,,Aber Haruka!", sagte Grace nur, ,,Hast du ihr es noch gar nicht erzählt?" Langsam drehte ich mich um 180 Grad und somit folgte ich Graces Blick. Und da bekam ich sie zu sehen. Haruka saß neben dem Bett, in dem ich lag, in einer Art Sessel. Gelassen lag ein Arm auf der Lehne und der andere angewinkelt und bedeckte ihr Grinsen. Ahnungslos blickte ich mich um, während Harukas Blick nicht von mir weichte. ,,Nein, natürlich nicht", grinste sie. Ich wurde rot bei dem Anblick Harukas und das konnte ich leider auch nicht verstecken. Wieder grinste sie mich an, doch plötzlich erhob sie sich. Im nächsten Moment was sie mir ganz nah und so legte sie sich langsam auf meinen Körper, indem sie mich runter drückte. ,,Du bist perfekt für mich", schnurrte sie mir entgegen. Bestimmend packte sie mich am Kinn. Unsere Gesichter kamen sich immer und immer näher. Kurz, bevor unsere Lippen sich berühren wollten, hielt sie in ihrer Bewegung inne. ,,Welche Blutgruppe hast du?", hauchte sie leise. Ich fragte mich, warum sie das wissen wollte. Das war doch eigentlich völlig egal. Ohne zu zögern, sagte ich: ,,0" ,,Das hört man gerne", wisperte es, ,,Hetero?" Langsam wurde ich stutzig. Warum wollte sie das wissen? Ob ich hetero bin- ok. Aber warum wollte sie meine Blutgruppe wissen? ,,Wieso?", Fragte ich neugierig und ahnungslos. ,,Nur so", lachte sie mich an. Verwirrt blickte ich sie an und endlich nahm sie Abstand. Ihr breites Grinsen machte mir irgendwie Angst. Erst jetzt konnte ich ihre Augenfarbe erkennen. 》Lila- eine schöne Farbe. Moment?! Lila? Wie geht denn sowas? Trägt die etwa Kontaktlinsen?《 Ich schaute noch mal hin und ich schien mich wohl verschaut zu haben. 》Gelb- aber das ist doch genauso schlimm?!《 ,,Sag jetzt!", wurde sie langsam ungeduldig. Ich wollte sie nicht weiter provozieren, deswegen hielt ich es für besser, zu antworten. ,,Ich war noch nie verliebt", lautete meine Antwort. ,,Hui! Das ist für dein Alter ungewöhnlich", überlegte sie. Immer wieder schikanierte sie mich, indem sie immer und immer wieder näher kam und dann wieder Abstand nahm. Mich machte es geradezu wahnsinnig! ,,Hm", lachte Haruka mich deswegen aus. Mir war die Sache sichtlich unangenehm. Vor allem vor den Eltern! Was sollte der Scheiß!? Endlich ging sie mal runter von mir und endlich konnte ich mal durchatmen. Erleichtert tat ich dies auch. Als ich mich umschaute, konnte ich nur noch Haruka sehen, welche mich lüstern angrinste. Ich wusste mir nicht recht zu helfen. Ich hatte doch nur kurz durchgeatmet! Wie konnte man denn so schnell verschwinden? So langsam fühlte ich mich wie im Irrenhaus. ,,Wie....?!", platzte mir es auf einmal raus. ,,Sie haben bloß das Zimmer verlassen, um uns beide nicht zu stören", sagte sich schnurrend. ,,Wer oder was bist du?", murmelte ich vor mich hin und das schien sie wohl gehört zu haben. ,,Das wirst du gleich erfahren. Nur keine Bange." Ihr Grinsen reichte bis über beide Ohren. Ich fragte mich, was sie wohl vor hatte. Umsonst hatte sie das bestimmt auch nicht gesagt, dass ich es erfahre. Also musste da irgendwas sein. ,,Kein Mensch?", fragt ich ängstlich. Jedoch antwortete sie mir nicht.... Als hätte sie mich ignoriert. Aber wenn ich es gleich erfahre, dann müsste doch jetzt gleich was passieren. 》Sie kann nun ja kein Mensch mehr sein. Aber das ist doch unlogisch... Ja! Sie ist ein Tier!《 Innerlich musste ich kurz lachen, aber ich ließ mir nichts im Geringsten anmerken. Dennoch schien sie es bemerkt zu haben. Aber wie? ,,Was lachst du so?", fragte sie grinsend. ,,Woher weißt du...?!" Langsam legte sie sich auf mich und ich musste mir nicht zu helfen. Ich schien plötzlich wie machtlos gegen sie zu sein. Kein einziges Körperteil konnte ich bewegen, doch dennoch versuchte ich es. ,,Ich kann deine Gedanken lesen", schnurrte sie mir entgegen, ,,Versuch es erst gar nicht. Du kannst dich nicht bewegen." So langsam wurde meine Angst größer und so merkte ich gar nicht, dass mein Körper wie verrückt zitterte. Ich schien Angst davor zu haben, erfahren zu müssen, wer oder was sie war. Mittlerweile wollte ich es eigentlich auch gar nicht mehr wissen. Ich wollte einfach nur noch von hier weg, aber nach wie vor war ich wie gelähmt. Sie packte mich am Kinn und zerrte mich leicht nach oben, sodass ich in ihre Augen sehen musste. Ihre Augen waren so leblos kühl und emotionslos, dass sich ein Schauer über meinen Rücken jagte. Wie konnte man bitte solche Augen haben?! Stürmisch küsste sie mich. Ich ließ es einfach zu, da ich mich so und so nicht wehren konnte. Immer intensiver wurde der Kuss und mir schien es, als würde sie ein tierisches Verlangen reinstecken. Als ich ihre Zunge in meinen Mund bohrte, wollte ich sofort die Kuss unterbrechen, doch es gelang mir nicht. Während ihre Zunge ein wildes Spiel mit meiner begann, musste ich widerwillig mitmachen. So bekam ich nach einer Zeit keine Luft mehr, doch noch immer hörte sie nicht auf. Erst als ich in den Kuss hinein schrie, unterbrach sie den Kuss. Schwer atmen fiel ich in die Matratze zurück und ich schnappte verzweifelt nach Luft. Nicht länger hätte ich solche tierischen Triebe aushalten können! Wer weiß, was danach passiert wäre... Kapitel 2: Fremde Leute und der erste Biss ------------------------------------------ Ängstlich blickte ich ihr in die Augen und endlich konnte ich mich wieder bewegen. Ich versuchte, sie von mir runter zu schupsen, doch das gelang mir nicht mal ansatzweise. Im nächsten Moment waren meine Handgelenke neben meinem Kopf an den Kissen festgenagelt. Ihre Finger schienen sich in meine Arme zu bohren und ich schrie schmerzlich auf. ,,Was willst du von mir?!", fragte ich Scheu. Doch keine Antwort kam. Stattdessen öffnete sie ihren Mund ganz langsam. Mir lief ein gewaltiger Schauer über den Rücken, der durch Mark und Knochen zu jagen schien. Aus ihren Mund glänzten mich tatsächlich Reißzähne an. Meine Pupillen waren längst geweitet. Wie gebannt starrte ich das Lebewesen vor mir an und wusste mir nicht zu helfen. War das froh mir wirklich das, was ich vermutete? Mit einem breiten Grinsen kam sie mir wieder näher. Eingeschüchtert wollte ich ausreißen, doch keine Chance. ,,Du bist ein...", stellte ich fest, nachdem ich kapiert hatte, dass ich nicht fliehen konnte. ,,Ja, ich bin einer", grinste sie mich lüstern an. Über mir lag tatsächlich ein echter Vampir! Ein Vampir! Ich hätte nie für möglich gehalten, dass es sowas gab. Aber Moment mal...! Das bedeutet ja für mich, dass ich ein Monster heiraten muss! Das kann doch nicht wahr sein! ,,Du... du... bist ein Vampir?!", fragte ich vorsichtshalber noch mal nach. Sie nickte nur grinsend. ,,Ich muss mit einem Vampir mein Leben verbringen?", fragte ich fassungslos. ,,Nicht nur mit einem, mit drei", lautete darauf die Antwort. War Maria etwa auch einer? Oder vielleicht die Eltern? Ich musste wirklich mit Monstern unter einem Dach leben?! ,,Drei?" ,,Ja, meine Eltern sind ebenfalls Vampire" Ging das überhaupt? Ich wusste zwar nicht viel über Vampire, aber konnten die denn Kinder kriegen? Mir kamen viele Fragen auf, wo ich allerdings nicht jede gestellt hätte. ,,Ja, du denkst vollkommen richtig. Vampire können keine Kinder bekommen. Meine Mutter war allerdings zu meiner Geburt noch ein Mensch und erst danach machte mein Vater sie zu seines gleichen. Meine Mutter hatte mich dann bereits als Baby gebissen", erzählte sie mir. Ich hatte also richtig vermutet. Aber was für eine schreckliche Mutter muss man sein, das Kind zu beißen?! ,,Meine Mutter ist nicht schrecklich. Sie tat dies nur, weil wir gejagt wurden und ich sonst leicht sterben könnte. Außerdem könnte ich mich sonst daran erinnern und das wollte sie nicht", sagte Haruka nun. Aufmerksam hörte ich ihr zu und einen Moment benötige ich, um das Gesagte zu realisieren. Mir tat ist plötzlich leid, sowas gedacht zu haben. Ich kannte die Frau doch gar nicht! Etwas entschuldigend blickte ich sie an. Nach einer Weile ging sie endlich runter von mir und so konnte ich auch endlich aufstehen. Schweigend flüchtete ich in die hinterste Ecke, worüber Haruka wohl nur lachen konnte. ,,Du bist ein bisschen schüchtern, oder? Oder habe ich dich eingeschüchtert?", fragte die Blonde etwas lauter. Stimmt. Ich war wirklich sehr schüchtern. Vor allem wenn ich mit Menschen reden musste, die ich nicht kannte. Fremde Leute vermied ich eigentlich immer. Für mich war es also der blanke Horror, von einer Person, die mir auch noch fremd ist, geküsst zu werden, egal ob nun Frau oder Mann. Viele würden Haruka um den Hals springen, ohne zu wissen, was sie eigentlich ist. Sie würden sich ihr Grab sogar selber schaufeln! Da müsste diese sich nur noch bedienen. Aber sind Vampire denn wirklich so nach dem Blut hinterher? Die Blonde vor mir nickte nur mit dem Kopf. Verlegen schaute ich weg. 》 Sie kann meine Gedanken lesen, Michiru! Auch das, was sie nicht wissen soll!《 Als ich mich wieder traute, zu ihr zu sehen, war diese verschwunden. Ich war allein in diesem schrecklichen Zimmer! 'Schrecklich' passte da irgendwie am besten. Es war einfach komplett schwarz und blutrot gehalten! Selbst die Bettwäsche! Mich nervte die ganze Sache jetzt schon! Aber ich konnte ja nicht mehr ganzes Leben lange drin bleiben! Ich würde doch einen Kollaps bekommen! So neugierig wie ich war, setzte ich mich in Bewegung und schnell stand ich vor der schwarzen Holztür. Langsam erhob ich meine Hand und genau so langsam drückt ist die Klinke nach unten. Mit einem verrosteten quietschen sprang die Tür auf. Nun konnte ich auch in den Gang schauen. Natürlich war dieser auch rot und schwarz. War ja auch nicht anders zu erwarten! So betrat ich den Gang und erkundigte das Haus. Das erste Zimmer, was ich betrat, war ein Wohnzimmer. Auf dem Sofa konnte ich sofort Grace und Joshua erkennen und da war auch Haruka! Schüchtern trat ich einen Schritt zurück. Ich hoffte, dass sie mich nicht bemerkt hatten, doch das hatten sie. Alle drei Blicke waren auf mich gerichtet. ,,Komm ruhig rein!", lächelte Joshua mich freundlich an. Für einen Moment dachte ich, dass es Menschen waren, aber das waren sie ganz bestimmt nicht. Zögernd nahm ich die Einladung an und ich setzte mich in den freien Sessel. Niemals hätte ich es gewagt, mich neben einer dieser Vampire zu setzen! ,,Haruka hat dir fürchterliche Angst gemacht, oder?", fragte Joshua mich. Auf diese Frage wollte ich nicht antworten. Einerseits wollte ich Haruka nicht verpetzen, anderseits wusste ich nicht, ob mir meine Verlobte nun Angst gemacht hatte oder nicht. ,,Ich weiß nicht", murmelte ich abwesend vor mich hin. Doch Harukas Grinsen riss mich aus meinen Gedanken. 》Was sie wohl gerade denkt? Bestimmt nichts Gutes《 Eine Vampiren zu heiraten, bedeutete so schon nichts Gutes. Ich konnte jetzt schon bereits ahnen, dass ich nach der Hochzeit nicht mehr lange zu leben hatte. Aber warum brachte man mich nicht gleich um?! Das würde mir die Angst sehr wohl ersparen. ,,Erzähl etwas über dich!", schlug Grace nach einem langen Schweigezeit vor. Da ich ja nicht mal wusste, was genau sie wissen wollten, blieb ich still. Womöglich dachten sie ist etwas Falsches über mich, aber was machte das schon!? Ich würde doch sowieso bald sterben! ,,Was sind deine Hobbys?", half die Mutter mir auf die Sprünge. Kurz überlegte ich. Ich wollte ja nichts Dummes sagen und mich dadurch vielleicht noch blamieren. ,,Schwimmen", war meine knappe Antwort. ,,Nur keine Scheu!", tadelte Joshua mich. ,,Ich...", stammelte ich vor mich hin. Ich wusste nicht so richtig, was ich sagen sollte. War das eben böse gemeint? Ängstlich blickte ich zu Haruka. Ein Hilfesuchender Blick hatte sich dabei mit unter geschlichen, worauf ich ein liebevolles Lächeln zu Antwort bekam. ,,Mecker doch nicht gleich rum, Vater. Du machst ihr doch fürchterlich Angst", schritt nun Haruka ein. Ich war sichtlich froh darüber, da ich dachte, jetzt totalen Ärger zu bekommen. Ich atmete wieder ordentlich durch. ,,Ähm.... tut mir leid. Ich bin etwas schüchtern", sagte ich und ich beschränkte mein Blickfeld verlegen auf meinen Schoß. Es stimmt wirklich. Ich war sau schüchtern! Vor allem bei fremden Personen. ,,Alles gut, Kleines! Mein Mann wird meist schnell ungeduldig. Verzeih ihm das bitte", entschuldigte Grace sich bei mir. Ich konnte darauf einfach nichts sagen und so nickte ich nur. ,,Ich merke schon, dass du ziemlich eingeschüchtert bist. Hat Haruka dir etwas angetan?", fragte der ältere Mann mich. Da ich schwieg, antwortete Haruka: ,,Ich habt ihr nur gezeigt, was ich bin", zuckte sie unschuldig mit den Schultern. Von wegen! Sie hat mich wahnsinnig gemacht und mich geküsst! Warum bitte log sie gerade? Mit einem warnenden Blick funkelte sie mich an. Aber warum?! ,,Gut. Du musst sie ja nicht sofort beißen", sagte Joshua lächelnd, ,,Jetzt zu dir, Michiru. Wenn du dich Haruka nackt präsentierst, musst du damit rechnen, dass sie dich anspringt. Zu den Regeln: da wir Vampire sind, wie du nun weißt, können wir nicht an den Tag gehen. Nachts gehen wir immer auf Jagd. Deswegen wurdest du auch so spät reingelassen. Wenn du raus willst, gehst du bitte immer in Begleitung von Maria" Ich nickte schweigend. Maria war wohl ein Mensch. Ich hoffte das auch, da ich auch mal irgendjemand normales brauchte. ,, Essenszeiten gibt es bei uns nicht. Wenn du Hunger hast, dann frag Maria, da sie hier der einzigste Mensch ist", sagte nun Grace. Wieder nickte ich nur. Im Moment wollte ich einfach nur noch nach Hause. Nicht länger wollte ich bei diesen Monstern bleiben! Irgendwann wird sich die Chance zum Fliehen schon noch ergeben. Aber dass ich einen Vampir sogar heiraten musste, fande ich doch etwas übertrieben. Selbst wenn ich Haruka nicht liebe, müsste ich ihr das Versprechen geben. Wer weiß schon, was sie dann mit mir anstellt...?! Laut den Vampirfilmen, die ich bisher gesehen hatte, hatten diese Viecher immer mit Blut und Sex zu tun. Was ist, wenn sie mich meines Willen beraubt und ich ihre Sexsklavin werde?! Mit einer Frau! Wie ekelhaft ist denn das bitte?! Angeekelt schaute ich in die Runde, was alle zu bemerken schienen, da sie mich alle erwartend anblickten. ,,Was ist denn?", fragte Joshua und er griff nach seinem Weinglas. Ich schaute ihn zu, während er einen Schluck des Weines genüsslich trank. ,,Nichts", blockte ich nur ab. Ich hatte nicht länger Lust mit diesen Ungeziefer zu reden und so fragte ich etwas schüchtern: ,,Darf ich mich im Haus etwas umsehen?" Daraufhin nickte Grace freundlich und danach blickte sie zu ihrer Tochter. ,,Sei du doch so lieb, und führe sie hier herum", lächelte die Mutter sie an. Grinsend erhob die Blonde sich und schaute mich erwartend an. Im Moment wusste ich nicht so richtig, was zu machen war. Ratlos schaute ich wieder in die Runde. Hatte ich etwa gesagt, dass ich herumgeführt werden möchte? Das ist zwar sehr nett, aber ich würde doch ganz gerne mich von Maria rum führen lassen. Dabei vergaß ich mal wieder, dass Haruka meine Gedanken lesen konnte. In der nächsten Sekunde hielt sie mir einladend die Hand hin. Ich zögerte. Wollte ich das? Nun, eigentlich nicht mehr. Die Lust, das Anwesen anzuschauen, hatte mich verlassen. Dennoch ergriff ich die Hand, nachdem ich mit mir innerlich zu kämpfen hatte. Sofort zog sie mich in ihre Arme. Ein kurzer Aufschrei verließ meine Lippen, den ich sofort bereute. ,,Hab keine Angst. Ich werde dir nicht wehtun. Du bist schließlich meine Verlobte", schnurtest sie in mein Ohr, ,,Und Ich will dich ja nicht verscheuchen, schönes Kind" Mir war schlecht. Absolut schlecht. Ich hätte sie ankotzen können. Und das im Strahl! Ihre Worte ekelt mich einfach nur an, genauso wie dieser versaute Zungenkuss vorhin. Ich versuchte mich irgendwie weg zu drücken, aber ich bekam es nicht mal ansatzweise hin. Im Gegenteil. Sie drückte mich nun nur noch umso fester in ihre Arme. Ergeben schloss ich meine Augen. Eine dermaßen starke Kraft schien mich zu befallen. Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und eine Gänsehaut breitete sich auf meinen ganzen Körper vollkommen aus. Ich legte meinen Kopf auf ihrer Brust ab und ich hoffe, dass dieser Albtraum bald aufhört! Als diese ungeheure Kraft mein Körper endlich wieder verließ, ließ auch der Druck in Harukas Armen nach. Ich öffnete meine Lider und so drücke ich mich etwas von ihr weg. Mir fiel auf, dass wir uns nun in der Eingangshalle befanden. Leicht verwirrt blickte ich sie nun an. ,,Ich hoffe doch, dass du meine Macht gespürt hast! Sobald du dich meinen Willen widersetzt, nutze ich diese und danach bist du wie ein Schoßhündchen", grinste sie mich überheblich an. Ängstlich blickte ich ihr in die Augen, welche rot aufleuchten. ,,Was machen wir hier?", fragte ich neugierig. ,,Na ich will dir doch das Haus zeigen", kam es selbstverständlich, ,,Also... das Haus ist 25 605 Tage alt" Ahnungslos blickte ich sie an. Als ob ich damit etwas anfangen konnte! ,,70 Jahre und... 55 Tage", lächelte sie mich an. Ah...! Damit konnte ich was anfangen! Noch immer blickte ich ihr in die Augen. Irgendwie konnte ich meine Augen nicht von dir lassen. Warum das so war, wusste ich nicht so recht. ,,Was ist denn?", fragte sie mich grinsend, ,,Ich kann ja auch gerne mein Bett zeigen" Grinzend küsste sie meine Vene. Immer fordernder wurden die sanften, dennoch heißen, Küsse und so entglitt mir ein kurzes Seufzen. Schmerzhaft bohrten sich ihre Zähne in mein Fleisch, während ich auf schrie. Eine starke Hand hielt meine Mund zu, welche wohl Haruka gehörte. Mir liefen Schmerzenstränen aus den Augen hinab über meine Schläfen. Der Schmerz war kaum auszuhalten. Immer mehr bohrten sich ihre Zähne in meinen Hals und so trank sie von meinem Blut. Mittlerweile schrie ich nicht mehr, noch versuchte ich mich zu wehren. Ich ließ die Sache einfach über mich ergehen. Ein seltsames Gefühl baute sich in mir auf, doch ich konnte es nicht zuordnen. Ich hatte sowas noch nie verspürt! Außerdem pulsierte mein Schritt erregt auf, was ich mir auch nicht erklären konnte. Nach kurzen Zeit löste sie sich endlich wieder von mir und ich versuchte wieder ordentlich zu atmen. Kurz küsste sie auf die Wunde, was mich zum zusammenzucken brachte. Schmerzlich presste ich meine Hand auf die Bissspur. ,,Du bist ja ein unschuldiger Engel. Unberührt... Bist ja noch Jungfrau, das schmeckt man an deinem Blut", sagte sie lächelnd, ,,Aber das bleibst du nicht mehr lange" Abermals biss sie zu und als sie wohl schon zu viel getrunken hatte, verlor ich jedigliche Kraft. Sie nahm ich auf ihre Arme und grinste mich an. Wie ein nasser Sack hang ich in ihren Armen und blickte sie nur noch abwesend an. Danach verlor ich mein Bewusstsein. Ich schlug erschrocken meine Augen auf. Was war passiert?! Ich brachte mich in eine sitzende Position und so suchte ich nach Durchblick. Ich befand mich in meinem Zimmer. War es etwa schon morgen? Noch leicht verwirrt blickte ich zum Fenster und ich musste augenblicklich feststellen, dass es noch Abend war, oder Nacht. Eine innerliche Uhr besaß ich leider nicht. Als ich aufstehen wollte, jagte ein fürchterlicher Schmerz durch Mark und Knochen. Meine Atmung war etwas eingeschränkt und so schnappte ich verzweifelt nach Luft. Was zum Teufel war das? Eine Sehne schlicht mir durch den Kopf. Haruka hatte mich gebissen! Ich schleppte mich zu dem großen prachtvollen Wandspiegel und prüften nach, ob da wirklich was war. Meine Bluse war kommt jetzt im Halsbereich mit Blut getränkt. Die Wunde blutete noch immer sehr stark. Geschockt ich hob ich den Stoff zur Seite und erblickte die Bisswunde. Das war auf jeden Fall kein schöner Anblick! Da ich kein Blut ersehen konnte, wozu mir bei den Anblick, wie auch durch den fürchterlichen Geruch, schlecht. Kurz schloss ich meine Augen, um mich etwas zu beruhigen. Ich hoffe, dass ich mir das alles nur eingebildet habe, aber der Schmerz hört einfach nicht auf. Also ich meine Lider wie der öffnete Komma bekam ich fast einen Herzinfarkt. Haruka stand hinter mir und grinste mich Latif an. Ich schaute sie eher hilfesuchend an und ich hoffte auch irgendwie, Hilfe zu bekommen. ,,Was ist?", fragte sie kühl. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Ich war über diese Tonlage echt verwundert und ich vermutete, dass sie im Moment nicht so gut drauf war. Deswegen wollte ich sie auch nicht nerven. ,,Sag es mir!", befahl sie mir. ,,Ich.... mir ist schlecht", sagte ich gleich. ,,Wegen der Bisswunde", lächelte sie amüsiert. ,,Ich kann kein Blut ersehen", murmelte ich und senkte den Kopf, als ich den Tränen nahe war. ,,Achso", sagte sie. Im nächsten Moment legte sie ihre Arme um meine Hüften und drückte mich fest gegen ihre Brust. ,,Schließ deine Augen", säuselte sie in mein Ohr. Ich tat, wie mir geheißen. Im nächsten Moment geschah etwas mit mir, ehe ich mitbekommen konnte, wie mir geschah. Ich verlor das Bewusstsein. Kapitel 3: Erinnerungen und Ängste ---------------------------------- Als ich meine Augen wieder öffnete, war es bereits morgens. Irgendjemand hatte mich wieder in meinem Bett gelegt. Ich versuchte mich an den vergangenen Tag zu erinnern, aber ich konnte mich nur teilweise erinnern. Einiges war sogar vollkommen weg und so hatte ich hier und da einen Filmrisss. Das alles war doch zu kurios! Vampire!? Das muss ich mir eingebildet haben. Plötzlich konnte ich mich an etwas erinnern. Die Szene spielte sich wie vor meinen geistlichen Auge ab. Ja... diese Haruka ist ein Vampir und dazu noch meine Verlobte! Ich soll also ein Monster heiraten und dabei ist es völlig egal, wie ich fühle?! Das darf doch nicht wahr sein!? Ich redete mir ein, dass sie nur ein Mensch sei, aber der Anblick ihrer Zähne lies das einfach nicht zu. Das Bild hatte sich viel zu sehr in mein Gehirn gebrannt. Meine Augen suchten das Zimmer ab. Aber nirgends war mein Koffer zu sehen. Hallo? Da waren meine Klamotten drin?! Und was ist dann mit meinen Zeichenutensilien? Genervt blickte ich in den Kleiderschrank und stellte fest, dass dieser gefühlt, aber nicht mit meinen Klamotten, war. ,,Und wo ist jetzt bitte mein Zeug?'', murmelte ich rum, ,,Haben die etwa mein Zeug weggeschmissen!?" Kurz überlegte ich, was ich machen könnte. So betrat ich den Gang und suchte Harukas Zimmer auf. Ich ging leise hinein und konnte sie im Bett schlafen sehen. »Mann, sieht die süß aus!«, schoss es mir durch den Kopf. Sofort bestrafte ich mich mit Beleidigungen. Solche Gedanken waren nun wirklich nicht normal! Mir war es schon beinahe peinlich vor mir selbst. ,,Sie schlafen also tagsüber..", wisperte ich vor mich hin. Ich schloss meine Augen und wollte die Tür schließen, doch ich kam nicht weit. Ich konnte die Tür keinen Millimeter mehr bewegen. Verwundert öffnete ich meine Augen und musste augenblicklich in rot leuchtende Augen blicken. Sie schienen mich zu durchbohren und schauten in meine Seele. Ängstlich trat ich einen Schritt zurück, doch sofort wurde ich wieder zurückgezogen. Ich schrie erschrocken auf und landete in ihren Armen. Völlig verstört blickte ich die Person an. ,,Was willst du denn von mir?", schnurrte Haruka. Ich kuschelte mich komischerweise etwas in ihren Armen ein und war sichtlich froh darüber, in ihren Armen zu sein. ,,Warum hast du mich geweckt?" Ihre freundliche Stimme jagte mir einen gewaltigen Schauer über den Rücken. So gefiel sie mir viel besser, als wenn sie kühl zu mir ist. Auch ihre Stimme war im freundlicheren  Ton viel schöner! Am liebsten hätte ich ihr so für immer lauschen können! ,,Ich.. Wo ist mein Koffer?", fragte ich ganz leise. ,,Den habe ich entsorgen lassen. Klamotten sind in deinem Schrank", grinste sie mich an. IST DAS DEIN ERNST?! DU HAST MEINE ZEICHENSACHEN WEGGEHAUEN?! Mir liefen Tränen über die Wangen, als ich daran denken musste, dass mein Teddy da noch drin war. Er war ein Geschenk meiner Eltern, die ich wohl nie wieder sehen werde. Sie hatten tatsächlich ohne meine Erlaubnis alles weggeworfen?! ,,Warum weinst du?", fragte Haruka etwas verwundert. Im Moment wollte ich kein Wort mit ihr reden und so stand ich wütend auf und ging. Mir war es egal, was sie jetzt über mich dachte, aber ich hatte keine Lust mehr. Sie hatten doch tatsächlich meine Sachen entsorgt! Ich fasse es nicht! Ich wollte soeben wieder in mein Zimmer gehen, doch da stand Haruka schon vor mir. Sofort wichen meine Füße einen Schritt zurück. ,,Warum so aggressiv?", grinste sie mich süß an. In der nächsten Sekunde packte sie mich am Kinn und zerrte mich nach oben. Erschrocken riss ich meine Augen auf. Sollte ich ihr etwa antworten? Sie müsste es doch eigentlich wissen! Warum also fragte sie mich?! ,,DU.... DU....", in mir schien alles zu eskalieren, ,,DU HAST MEINE GANZEN SACHEN EINFACH WEGGEHAUEN?!" Belustigt schaute sie mich an. Ich war einfach nur fassungslos. Wenn Blicke töten könnten, wäre Haruka jetzt gestorben. Wieder packte sie mich am Kinn, doch ich schubste sie von mir weg. ,,Fass mich nicht an!", zischte ich sie an. Ich konnte sehen, dass meine Verlobte sehr erschrocken war. Konnte ich auch irgendwie verstehen, da ich noch nicht so ausgerastet war. Ich war generell immer eine recht ruhige Person. Man konnte mich nicht so schnell auf brass bringen, aber im Moment war ich so fertig mit den Nerven, dass es möglich war. Dass ich einen Vampir heiraten muss, war doch etwas zu viel für mich. Meine Eltern nie wiederzusehen, übrigens auch. ,,Warum bist du denn so wütend?", stichelte sie mich. Als sie mich verschmilzt angrinste, konnte ich die Röte in meinem Gesicht nicht verstecken. Verlegen schaute ich weg und meine Hände umschlossen meine Wangen. Lächelnd legte sie ihren Arm um mich und zog mich dann an ihren Oberkörper. Nun war ich wie ausgewechselt, sagte kein Wort. Wie ein verliebtes Schulmädchen halt! Laut atmend versuchte ich mich unter Kontrolle zu bringen, aber vergebens. Mein Herz raste, was ich mir einfach nicht erklären konnte. Ihre Nähe machte mich total aufgeregt, aber warum? ,,Das tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du da Andenken drin hast, aber diesen Beutel und den Teddy habe ich mal raus genommen", hauchte sie in mein Ohr. Was? Gott sei Dank?! Hoffentlich war es der Beutel mit dem Zeichenzeug! ,,Welche Farbe hatte der Beutel denn?", fragte ich voller Hoffnung. ,,Keine Ahnung. Aber da waren Pinsel drin." ,,Huh.... Ein Glück!" Erleichtert atmetete ich aus. Ich war echt froh darüber, dass sie nicht den Beutel mit meinem Schminkzeug erwischt hatte. Ich war überhaupt froh, daß sie nochmal reingeschaut hatte. ,,War dir dieser Beutel etwa wichtig?", fragte sie neugierig. ,,Ich hab mir das selber gekauft von dem Geld, was meinen Eltern mit geschenkt haben über die Jahre. Außerdem gehe ich sehr sorgfältig und sparend damit um", protestierte ich. ,,Ja, ja! Ist ja gut!'' Im nächsten Moment konnte ich etwas Weiches in meinem Rücken spüren und ich schrie erschrocken auf. ,,Keine Angst, du bist auf meinem Bett", grinste sie mich an. Voller Angst suchte ich nach einer Möglichkeit zu fliehen, doch da gab es keine. Sofort rechnete ich mit dem Schlimmsten. Ein Kuss? Vielleicht ein Biss?! Oder vielleicht noch schlimmer- Sex?! Wer weiß, was sie nun vor hatte und ehrlich gesagt wollte ich das auch gar nicht wissen. Das Einzige was ich gerade wollte, war hier wegzukommen. Wieder raste mein Herz und meine Atmung war sichtlich schneller und lauter. ,,Was willst du von mir?!" ,,Nur keine Bange, meine Perle", grinste sie mich an. P.. - P... - Pe.... - Perle?! Sie hat mich doch nicht gerade wirklich 'Perle' genannt, oder?! Mein Herz schien so schnell zu schlagen, daß ich lieber ohnmächtig werden wollte. Verlegen sah ich sie an, welche nur wegen des Anblickes verschmilzt grinsen musste. Mein Kopf war hochrot angelaufen, was ich nicht mal mit Mühe verstecken konnte. ,,Was ist denn, Machérie?", grinste sieh mich an und sie setzte sich auf mein Becken. Hilflos schaute ich mich um. ,,Du wirst nicht fliehen können, Darling." Perle, Machérie, Darling... Was kommt denn noch? Ich vergaß dabei allerdings, dass Haruka meine Gedanken doch lesen konnte! ,,Liebste?", schlug Haruka vor. Innerlich kotzte ich gerade ab und ich hoffte nur, dass es bald vorbei war. Vorbei... Ja...... Ha.... Ich werde mein ganzes Leben mit ihr verbringen müssen! Ob sie mich liebt? Wohl kaum. Wir kennen uns ja erst seit gestern. Dass Haruka das nun las, war mir recht herzlich egal. Soll sie doch meine Gedanken lesen!!! Ihre Hände stützten sich neben meinem Kopf ab. Immer näher kam sie mir und so hauchte sie folgenden Satz auf meine Lippen, bis sie mich küsste: ,,Ich liebe dich nicht.'' Natürlich wusste ich das, jedoch war es ein kleiner Stich ins Herz. Sie ist ein Vampir, Michiru! Sie kann nichts fühlen! Wie auch bei unseren ersten Kuss quetschte sie ihre Zunge in meinem Mund und so raubte sie mir sämtliche Luft. Zur meinem Verwundern jedoch machte ich sogar mit. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und auch intensiver. Ich konnte Verlangen in mir spüren, wie es stieg und unaufhaltsam wurde. Das steckte ich auch in den Kuss hinein, doch nur ausversehen. Dieses Gefühl schien mir komplett den Verstand zu rauben. Immer größer wurde das Verlangen in mir. Dass ich es überhaupt so lange aushielt, war mir selber fremd. Schon lange bekam ich keine Luft mehr, aber dennoch ging es weiter. Ich wagte es ja noch nicht mal mehr zu atmen. So langsam rannten Tränen aus meinen Augen, da ich Panik hatte. Vor was wusste ich nicht. Vielleicht davor, daß ich ersticken könnte. Ob das nun möglich war, wusste ich nicht, aber Angst hatte ich trotzdem. Meine Hand krallte sich in ihren Haaransatz im Nacken und suchten dort nach Rettung. Zumindest schien es so. Mein Körper spielte komplett verrückt. Langsam verließ ihre Zunge meinen Mund und endlich konnte ich durchatmen. Kapitel 4: Wirre Gedanken ------------------------- Erschöpft fiel ich zurück in das Kissen. Meine Augen suchten nach denen ihrer, welche ich auch sofort fand. Laut atmend blickte ich sie an und mir schien im nächsten Moment klar geworden zu sein, dass ich machtlos war. ,,Erzähl was über dich",  befahl Haruka mir in einem total kühlen Ton. Eine Zeit lang musste ich überlegen, was ich ihr sagen konnte, aber ich blieb ideenlos. ,,Und was?", fragte ich etwas leise. Ich wollte keinen Ärger von ihr bekommen, deswegen musste es auch nicht sein, sie zu provozieren. ,,Rede über deine Vergangenheit",  schlug sie hochmütig vor. ,,Ähm... also... Na ja. Ich hatte als ich noch klein war die Krankheit und dein Vater hat mich heilen können.'' ,,Ich weiß. Ich war selber dabei. Ich habe dich immer abgelenkt, wenn du eine Spritze bekommen hast", grinste sie mich an. ,,Hä?! Aber..." ,,Ich bin über 400 Jahre alt. Ich kenne dich noch als Hosenscheißer, meine Perle." Ungläubig starrte ich sie an. Sie hat mich bereits gekannt, als ich noch ein Baby war? ,,Wie geht...?!", kam es durcheinander von mir. ,,Ich war öfters bei euch und hatte dich auch oft auf dem Arm. Allerdings wussten sie nicht, dass ich die Tochter des Arztes und eines Tages deine Verlobte bin", lachte sie spitzbübisch. ,,Aber hast du da nicht noch in Australien geboren?" ,,Ja. Für mich ist es keine Schwierigkeit, mich mal hin und her zu teleportieren. Das ist ganz einfach." Ich konnte es nicht fassen. Sie kannte mich also schon seit 15 Jahren? ,,Ich habe dich damals sofort in mein Herz geschlossen. Und die Frage, ob ich dich liebe ist auch sehr leicht zu beantworten. Der Brief, der dein Vater meinem Dad geschickt hatte ist übrigens nie angekommen. Ich war diejenige, die meinem Vater von der Krankheit erzählt hatte. Nur wegen dir sind wir hierher gezogen. Nachdem die Behandlung beendet war, habe ich ihm erzählt, dass ich dich sehr ins Herz geschlossen habe. Daraufhin schlug ich vor, dich als Bezahlung ganz einfach zu nehmen und deine Eltern haben 'ja' gesagt", erklärte sie mir grinsend. Ich war einfach sprachlos. Sie waren wegen mir hier her gezogen? Wegen mir! ,,Ich.. also... Es... Ich", stotterte ich meine Entschuldigung. Zumindest hatte ich es vor, mich zu entschuldigen. Ob das nun noch eine war, wusste ich nicht. ,,Dir brauch das nicht leid zu tun. Und ich denke, du weißt jetzt, warum du mich heiraten sollst." ,,Du... liebst mich?", fragte ich ungläubig. Also war das vorhin gar nicht ernst gemeint? Ich werde also von einem Vampir geliebt?! Das kann doch nicht wahr sein! Ich darf mich ja nicht in sie verlieben! Das würde mein Ende bedeuten! ,,Nicht ohne Grund will  ich dich für mich allein haben.'' Wieder kann sie mir näher und dann hauchte sie diesen Satz auf meine Lippen: ,,Ich lebe nur für dich, Liebste." dann war sie verschwunden. Völlig sprachlos blickte ich mich um. Ich war allein. Völlig allein. Genauso könnte ich niemanden mehr vertrauen. Die Einzige, die in Frage kommen würde, wäre Maria. Aber selbst ihr darf ich nicht vertrauen. Nicht umsonst ist sie hier. Sie ist bestimmt auch ein Monster, wenn nicht sogar ein Vampir! Noch immer spürte ich ihre Lippen auf meinen, dabei war sie schon lange weg. Dennoch konnte ich ihre Gegenwart eindeutig spüren. Prüfend schaue ich mich in dem Zimmer um, doch tatsächlich war sie nicht hier. Seufzend lief ich zu dem Fenster und sah aus. Es waren gerade mal ein paar Tage hier vergangen und es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Aber bis zu meinem Lebensende dauerte es wahrscheinlich noch eine Weile, wo ich mir auch nicht mehr so sicher sein konnte wegen der Vampire. Als die Verlobte von Haruka wird man garantiert nicht lange überleben. Sie hatte mich bereits schon gebissen. Wie also wird es in ein paar Jahren aussehen? Da werde ich sicherlich kein Mensch mehr sein. ,,Ich habe gar keine andere Wahl. Früher oder später werde ich so wie sie sein müssen", erkannte ich, während sich ein ungutes Gefühl in meinem Bauch ausbreitete. Mit diesen Gedanken wollte ich nicht leben. Allein schon die Tatsache, dass ich ein Monster heiraten musste, war schrecklich. Gegen Haruka konnte ich mich nicht mal wehren! Was sollte ich denn machen, wenn sie mir wieder zu nahe kommt oder mich gar berührt? Ich wollte einem Monster nicht so nahe sein. Leicht betrübt sah ich zu Boden. ,,Ich habe gar keine andere Wahl", wiederholte ich mich. Mit dieser Feststellung kam ich in diesem Moment gar nicht klar. Wie konnten meine Eltern so etwas zu lassen? ,,Sie können auch nichts davor . Woher hätten sie auch wissen sollen , dass meine Verlobte ein Vampir ist...", seufzte ich. Hätten sie das gewusst, wäre ich nicht hier. Ganz sicher. ,,Doch was, wenn sie ist doch wussten", hörte ich eine Stimme nahe meinem Ohr. Mir war wieder jemand so nahe und ich konnte mir auch vorstellen, wer es war. Ich schnellte herum und wurde sofort dazu gezwungen, ihr in die Augen zu sehen. Mal wieder war mir nicht klar, welche Farbe sie hatten. Sie leuchteten auf und augenblicklich war mein Körper wie gelähmt. Ich stand einfach so da und sah ihr in die Augen. Freiwillig tat ich das bestimmt nicht, doch sicher war ich mir natürlich nicht. Haruka war sicherlich in der Lage, mich zu kontrollieren. Und das muss ich mir mein ganzes Leben antun! Ich werde auf gar keinen Fall dieser Sache lebend entkommen! ,,Das weißt du doch gar nicht", grinste mein Gegenüber mich an, ,,Du wirst meiner Gegenwart nicht leiden, meine Perle." Ihre Stimme war er ein Hauchen und dennoch konnte ich jedes Wort verstehen. ,,Ich werde mich ja nie wohl fühlen", kam es ohne zu zögern über meine Lippen. Ob es ein Fehler war, wusste ich nicht genau. Genau so wenig war mir klar, wie sie darauf reagieren würde. Etwas schüchtern versuchte ich sie anzusehen, obwohl dies mir viel Mut kostete. Doch alles halb so schlimm. Haruja begann gerade einmal zu schmunzeln. In ihren Gesicht lag ein belustigtes Grinsen, nur ihre Augen waren keines Falls belustigt. Eher das Gegenteil. Ich rechnete bereits mit Ärger, doch dem war nicht so. Stattdessen zwang sie mich in ihrer Arme. Da ich einem Vampir allerdings nicht so nahe sein wollte, versuchte ich mich von ihr wegzudrücken, jedoch ohne Erfolg. Wie ein Schraubstock hatte sie meinen Körper umklammert. ,,Dann werde ich dafür sorgen, dass es dir hier bei uns besser ergeht! Du sollst dich hier doch wohlfühlen, meine Schönheit", schnurrte sie. Es war doch etwas komisch, so etwas aus dem Mund eines Monsters zu hören. Und trotzdem begann mein Herz sofort zu rasen. Auch eine leichte Röte hatte sich in meinem Gesicht gebildet. Obwohl 'leicht' bestimmt untertrieben ist. Mein Kopf ist gerade bestimmt so rot wie Tomate... ,,Nicht ganz, aber fast", lachte die Vampirin vor mir. Ich senkte ohne ein weiteres Wort zu sagen den Kopf. Dadurch musste ich aber ihre Brust ansehen. Viel konnte man nicht sehen, da sie eine Bluse trug, aber da war ich auch froh drüber. Denn sie kam mir je ohne meiner Erlaubnis näher. Ich musste an den letzten Kuss, wodurch mir sofort schlecht wurde, denken. Wie kann man denn eine fremden Person so nahe kommen? Ich wäre dazu gar nicht in der Lage! ,,Anscheinend schon. Beim letzten Kuss hast du auch mitgemacht!" Michiru! Sie kann deine Gedanken lesen! Du darfst nicht viel darüber nachdenken! Nicht spotten! ,,Auch das habe ich gehört, Darling", lachte sie. Fast schon überfordert sah ich sie an. Sie kannte ihn meiner Gedankengänge. Einfach alles! Schon bei dem Gedanken wurde mir schlecht. Erneut versuchte ich mich von ihr zu stoßen, doch ich hatte wenig Erfolg. Gegen dieses Biest hatte ich keine Chance. Erst als ich sie darum bat mich los zu lassen, tat sie mir den Gefallen. Als sie sich von mir gelöst hatte, sprang ich sofort zurück. Vielleicht hatte ich in diesem Moment auch übertrieben, aber ich hatte große Angst vor ihr und das konnte ich nicht verbergen. Etwas verlegen sah ich auf den Boden. Für mich war es so rübergekommen, dass es ihr wichtig war, dass ich mich wohlfühlte. Uns was wenn nicht? Sie wird dich eh irgendwann beißen! ,,Erst wenn du es willst , meine Schöne", lächelte sie, wobei sie mir eine Strähne hinter das Ohr streifte. Als sie damit fertig  war, schlug ich ihre Hand weg. Dabei sah mein  Gesichtsausdruck in keinster Weise freundlich aus. Doch Hass empfand ich ihr gegenüber nicht. Vielleicht tat ich es am Anfang, doch jetzt wäre das gelogen. Schon als ich sie das erste Mal gesehen hatte, was sie freundlich zu mir gewesen. Und charmant war sie auch. Schon immer. Bei ihrem Verhalten konnte ich mich nicht beschweren. ,,I-ich werde jetzt runter in die Küche zu Maria gehen", versuchte ich von ja los zu kommen. In diesem Moment wollte ich einfach von ihr wegkommen. ,,Ich begleite dich", sagte sie gegen meine Erwartung. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Doch irgendwann hatten Vampire doch auch mal Hunger, oder? Sie trinken Menschenblut. Also werde ich beim nächsten Mal ihr zum Opfer fallen. Du kannst dich schon mal darauf vorbereiten! ,,Du denkst zu schlecht von mir, mein Kleines. Ich habe die eben schon gesagt, dass ich es erst tun werde, und du bereit dafür bist." ,,Heißt, du musst früher oder später auf die Jagd?" ,,Nein, da sind wie schon etwas weiter, meine Perle. Es gibt so genannte Bluttabletten, die man in einem Glas Wasser auflöst. Danach ist die Flüssigkeit blutrot und es stillt auch gleichzeitig den Durst. Aber richtiges Menschenblut ist doch etwas köstlicher." Während die sprach traute Ich mich immer mehr sie anzusehen. Anhand ihrer Augen hätte jeder Außenstehende sehen können, dass sie nicht menschlich ist. Da war diese gewisser Leere in ihren Augen. Und Kälte. Ich wusste, dass ich genau diese Leere füllen musste. Für mehr als Sex bin ich nicht da. Doch der Gedanke versetzte mir ein Stich in mein Herz. Schon traurig wie du dich aufführst, Michiru... Ganz schön armselig... Haruka sah mit einer hochgezogenen Braue zu mir herab. Irgendwie wirkte sie genervt. Ich wüsste zu gern, was sie in diesem Moment dachte. Ob ihre Gedanken positiv oder negativ waren, konnte ich ihr nicht ansehen. Doch ich würde es zu gern wissen. Ich senkte meine Blicke zu Boden. Das alles hier war so unglaubwürdig! Das hier würde mir keiner abkaufen. Nicht mal meine Eltern! Jeder wusste, dass es keine Vampire gab. Und ich dachte das bis vor kurzem eigentlich auch, doch durch eine gewisse Sache war ich jetzt schlauer. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mein ganzes Leben so im Irrglauben war. Hätten meine Eltern das gewusst... Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was sie mit meinem Eltern gemacht hätten, wenn sie Bescheid wüssten. Ich sollte meine Eltern aus dem Kopf schlagen. Sie sind daran Schuld. Sie haben mich aufgegeben. Sie haben mich völlig Fremden überlassen! Das würde ich ihnen niemals verzeihen können. In diesem Moment vergaß ich aber, dass Haruka meine Gedanken lesen konnte. ,,Sie haben es aus Dankbarkeit getan. Und wer weiß? Wenn sie Bescheid gewusst hätten, hätten sie sich mit allen Mitteln gewehrt. Aber du weißt ja, dass ich dich habe wollte. Du verdankst mir eigentlich dein Leben. Es gibt doch kein besseres Dankeschön als dich, meine Liebe", grinste sie. 'Meine Liebe'...? Warum nennt sie mich so, verdammt?! Ich sah zögernd wieder in ihr Gesicht. In ihren Augen lag etwas, was ich mir nicht erklären konnte. So stellte ich mir nur mein Blick vor, wenn ich Heißhunger auf Sashimi hatte. Ich vermutete, das sich Hunger auf meinem Blut hatte. Richtige Angst hatte ich nicht. Im Gegenteil: Ich konnte sie sogar herunter schlucken. Meine Augen hangen weiterhin an ihren. Ich sah sie noch eine Weile an, bis ich dann ein kleines Stück herunter wanderte. Ihre Lippen sahen so weich aus, dass ich mir unbewusst auf die Lippen biss. Dazu kam noch, dass ich mich nicht mehr traute, ihr in die Augen zu sehen. Da war klar geworden, was ich gerade wollte: Einen Kuss. Ich hatte keine Ahnung wer das kommt. Vielleicht liegt es an dem Biss? Ich kann mir nicht erklären, woher diese plötzliche Anziehung kommt. Und am Liebsten hätte ich mich einfach gegen sie gelehnt, aber das würde ich sicherlich nicht einfach so dürfen. Deshalb blieb ich schüchtern vor ihr stehen. ,,Wenn dir danach ist, dann tue es", sagte sie komplett unerwartet. Und noch überraschender legte sie ihre Arme um mich. Obwohl es sie an Vampir war, war sie meine Verlobte. Ich muss mein ganzes Leben mit dir verbringen... Trotz dass ihr ein Vampir ist, ist sie so zärtlich zu mir... Im Moment wollte ich das einfach. Ihr nahe sein. Auch wenn ich mich sonst von ihr weggedrückt hätte. Jetzt gerade würde ich es nicht tun. Ich lehnte mich gegen ihre Brust und genoss diesen Augenblick, obwohl ich das eigentlich nicht sollte. Der Geruch von Rosen stieg mir in der nächsten Sekunde in die Nase. Warum fühle ich mich so wohl ? Das ist doch nicht da... Du musst deine Gefühle unter Kontrolle bringen! Ich erhob langsam meine Blicke. Auf ihren Mund befand sich ein breites Grinsen. Ich gab mich schon damit zufrieden, keinen Kuss zu bekommen, aber dann legte sie trotzdem ihre Finger unter mein Kinn. Es dauerte gar nicht lange, bis mein Herz zu rasen begann. Sie kam mir langsam näher, wobei mir bewusst war, wer genau das Sagen hatte. Ihre Augen schlossen sich und ich tat es ihr nach. Dann küsste sie mich. Ich war froh, dass sie meine Wunsch erfüllt hatte. Sehr froh. Haruka machte mich so verrückt! Ich wusste nicht, welche Meinung ich zu ihr haben sollte. Mal war sie positiv mal negativ. Ihre Lippen auf meinen führten sich wunderbar an. Aber trotzdem hielt ich mir währenddessen vor Augen, dass die Vampir war. ,,Hör auf, daran zu denken", hauchte sie plötzlich auf meine Lippen. Erneut fanden sich unsere Lippen zu einem Kuss in dem ich es tatsächlich kurz vergessen konnte. Ich fühlte mich sicher, obwohl ich das eigentlich nicht sollte. Wenn es nach mir gänge, hätte ich mich dafür bestraft, doch Haruka unterbrach den Kuss einfach nicht. Doch irgendwann war ich wegen der Luftnot gezwungen, mich von ihr zu trennen. Ich erinnerte sie daran, dass ich ja eigentlich zur Küche wollte. Mein Magen rebellierte schon eine ganze Weile und mittlerweile hatte ich sogar Bauchschmerzen von dem Hungergefühl. Hier bekam ich echt viel zu wenig Nahrung! ,,Ich habe Hunger...", seufzte ich leicht genervt. Auf ihrem Mund bildete sich ein Grinsen. ,,Dito", zuckte meine Verlobte mit den Schultern. Mir war klar, dass sie mitkommen würde und dies hatte sie vorhin auch gesagt. Kapitel 5: Ungewollte Geborgenheit ---------------------------------- Ein Glück bekam ich etwas zu essen. Hätte ich dies nicht bekommen, wäre ich am Ende vielleicht noch zusammen gebrochen! Okay, das war doch etwas übertrieben, doch die Bauchschmerzen waren unerträglich gewesen. Fast glücklich schaufelte ich das Essen in mich rein, während Haruka mich ganz genau  musterte. Sie saß mir am Tisch gegenüber und ich konnte ihre Augen an mir spüren. Ich wusste die ganze Zeit, dass sie jeden Moment auch 'essen' würde. Oder eher trinken... Ich fühlte mich irgendwie fehl am Platz. Ich wollte ihr beim Blut trinken nicht zusehen. Das Dienstmädchen befand sich ebenfalls im Raum. Wie waren nämlich nur in der Küche geblieben. Maria werkelte noch irgendwas am Herd herum, aber ich sah es nicht genau. Ich sah nur, dass sie nicht kochte. Als das das Hungergefühl schon so langsam befriedigt war, sah ich auf meinen Teller hinab. Er war fast leer, aber ich würde nicht alles aufessen können. Plötzlich kam Maria dazu und stellte vor Haruka ein Glas mit roter Flüssigkeit ab. Ich wusste sofort, was sich daran befand. Ich senkte meinen Blick noch tiefer als eh schon- auf meinen Schoß. ,,Ich wünsche Ihnen ebenfalls einen guten Appetit", hörte ich Ihre Stimme sagen, danach verließ sie den Raum. Ich war nun ganz alleine mit ihr. Mit meiner Verlobten. Sie saß mir in diesem Moment grinsend gegenüber. Ich sah das Grinsen nicht, aber ich wusste, dass sie es tat. Und sie war sich sicher im Klaren, dass das Ganze mir unangenehm war. Die Luft knisterte gerade zu. Wir sagten kein Wort und dann hörte ich sie auch noch trinken. Um mich irgendwie ablenken zu können, versuchte ich weiter zu essen, doch es war bereits kalt. Wie lange saßen wir hier schon so?! Ich hatte keine Ahnung, aber ich wollte weg von hier. Weg von ihr. Obwohl ich mich bei ihr seltsam wohl fühlte. Es ist anders als sonst. Anders als gestern. Und schon stellte sich mir die Frage, wie lange ich schon hier war. Ich hatte komplett vergessen, auf die Zeit zu achten. Wie spät es wohl gerade ist...? Tagsüber halt Haruka ja den Tagesschlaf. Heißt das, dass Vampire wirklich nicht unter die Sonne treten können? ,,Das stimmt nicht, Kleines. Ich kann jederzeit raus. Und wie haben es gerade 20 Uhr 38 und 48 Sekunden", sagte sie. Ich sah sie verwundert an. Manchmal fragte ich mich, woher sie das wusste. Eine innere Uhr? Ich erwiderte nur ein Nicken. Um mich wenigstens etwas abzulenken, stand ich mit einer Entschuldigung vom Tisch auf, da ich die Reste dieses wundervollen Essens nicht der Mülltonne spenden wollte. Man müsste mal dazu sagen, dass ich noch nie so eine große und vor allem moderne Küche gesehen hatte. Vorher hatte ich mich gar nicht umgesehen, doch jetzt tat ich genau dies und es versetzte mich gerade zu in Staunen. ,,Du hast nie wirklichen Luxus erlebt, oder?", sagte Haruka plötzlich, womit ich komplett überfordert war. Warum sie das wissen wollte? Sie war doch immer mal bei uns gewesen...! Da hätte sie es doch sehen müssen! ,,Das habe ich auch. Aber du kannst mir ja trotzdem auf meine Frage antworten", kam es von ihr mit einem fast lieblichen Lächeln. Und genau da sah ich auch noch ein zweites Mal hin, weil ich es kaum fassen konnte. Ihr Lächeln war in diesem Moment fast menschlich! Dieser Anblick brannte sich förmlich in meinen Schädel ein. So sollte sie immer sein. Nicht so angsteinflößend. Wenn sie nur immer so sein würde... So gefällt sie mir viel besser.. Ihr Grinsen wurde breiter. Mal wieder hatte ich einen entscheidenenden Punkt vergessen: Sie kannte meine Gedanken. Die Schamesröte schoss mir augenblicklich Richtung Kopf. Mit einem panischen ''Oh Mist!'' drehte ich mich von meiner Verlobte weg. Ich hörte sie lachen, aber ich konnte sie einfach nicht ansehen. ,,Also sollte ich mehr lächeln?", fragte sie, ,,Wenn es dir lieber ist? Dann werde ich das tun. Ich möchte doch, dass sich meine Geliebte wohl fühlt!'' Ihre Worte brachten mir auch nicht wirklich viel. Ich wurde noch verlegener. Zur Ablenkung stellte ich meinen Teller in den Kühlschrank. ,,A-also ich würde dann mal wieder hochgehen...", stotterte ich. Am Liebsten wäre ich in einem schwarzen Loch verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Mit einem belustigten Grinsen erhob auch sie sich. ,,Gut, ich werde dir Gesellschaft leisten", meinte sie. Wie ein Gentleman hielt sie mir die Tür auf. Mein Blut hatte sich noch nicht beruhigt und dementsprechend war mein Schädel so rot wie eine reife Tomate. Und durch ihre liebevolle Geste wurde das alles nur noch schlimmer. Das alles war mir so peinlich! Mein Blick war fest auf dem Boden gerichtet und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Würde ein Gegenstand mitten im Gang stehen, würde ich auf jeden Fall dagegenrennen. Irgendwie musste ich in diesem Moment an etwas anderes denken. Deshalb dachte ich einfach an ihre Eltern. Bis auf die 2 oder 3 Mal war ich nicht auf Grace und Joshua gestoßen. Was sie wohl die ganze Zeit machten? Schon komisch, dass ich nie auf die Beiden treffe... Komisch. Mir war klar, dass Haruka wusste, was ich dachte. Aber auf jeden meiner Gedanken konnte sie eh nicht eingehen. Auch dieses Mal ging sie gar nicht erst darauf ein. Wir liefen gemeinsam durch das große Anwesen. Sie führte mich anscheinend irgendwo hin, da sie ganz zielstrebig abbog. Ich folgte ihr brav, um Ärger aus dem Weg zu gehen. Ich hatte gewisser Maßen das Gefühl, dass mich diese dunklen Wände erdrückten. Das lag vielleicht daran, dass es bei mir zu Hause fast nur weiße Wände gab. Aber dieses zu Hause gab es für mich nicht mehr. Und irgendwie wollte ich dort auch nicht mehr hin, denn meine Eltern haben mich zu tiefst enttäuscht. Ich konnte es kaum in Worte fassen, doch in dem alten zu Hause wird ich mich nicht mehr wohl fühlen. Hier war nun mein richtiges zu Hause und so langsam konnte ich mich damit auch anfreunden. Trotz der Vampire hier behandelte man mich freundlich. Mit dem Wohlfühlen war ich noch nicht ganz so weit, jedoch wenn ich überlegte... So schlimm war es gar nicht in Harukas Armen. Plötzlich kam sie zum Stehen, wodurch ich Schwierigkeiten hatte nicht gegen sie zu knallen. Aber ich reagierte zu spät. ,,Es tut mir leid", verbeugte ich mich sofort. ,,Das kann doch mal passieren", lachte die Vampirin. Ob sie mich auslachte konnte ich nicht sagen, aber es war mir verdammt peinlich. Sie öffnete mir die Tür und ließ mich als Erste eintreten. Dann folgte sie mir uns schloss die Tür hinter sich. Wir befanden uns in einem riesigen aber trotzdem gemütlichen Wohnzimmer. Als erstes stach mir der große Fernseher ins Auge. Davor lag Schafsfell auf dem Parkettboden. Dann standen da noch ein kleiner Tisch und ein riesiges Sofa. Es war ein monströses Ledersofa, was noch gar nicht so alt zu sein schien. Ich sah mich mit offener Kinnlade um. So viel Luxus auf einem Haufen hatte ich noch nie zuvor gesehen. Von außen konnte man das nicht mal erahnen! Als ich vor den Tor damals angekommen war, hatte ich erst gedacht, dass der Taxifahrer sich im Haus geirrt hatte. Und dazu meinte er auch noch, dass die Besitzer des Hauses gruselig wären. Doch damit war er nicht im Unrecht. Warum? Hallo?! Vampire! Das ist nicht normal! Wer glaubte heutzutage denn noch an Vampire? Also ich nicht! Diesen Albtraum muß ich mein ganzes Leben Tag für Tag aushalten! Trotzdem wischte ich diese negativen Gedanken bei Seite. Ich würde meinem Schicksal ja eh nicht entfliehen können. Ich musste Haruka heiraten, egal was kommen würde. Die Angst vor ihr war fast verschwunden. Irgendwie... Aber irgendwie war sie auch noch da. Keine Ahnung. Haruka hatte sich mittlerweile auf dem Ledersofa niedergelassen. Sie zappte durch sämtliche Programme, nur schien sie nichts zu interessieren. Deshalb schaltete sie den Flimmerkasten einfach wieder aus. In meinen früheren zu Hause hatten wir auch einen, jedoch war er schon sehr alt gewesen. Wir hatten echt riesen Glück, wenn er mal funktionierte. Ich sah in ihre Richtung. Irgendwie stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ob sie der Grund dafür war? Ich wußte es nicht, aber es fühlte sich gut an. Ich freute mich regelrecht auf die Zeit mit ihr. Ich wollte zu ihr gehen, doch ich bewegte mich keinen Millimeter. Erst als sie mir ein Zeichen gab, war ich zu einer Bewegung in der Lage. Fast sehnsüchtig rannte ich auf meine Verlobte zu. Sie breitete erfreut ihre Arme aus. Als ich am Sofa angekommen war, sprang ich ihr direkt entgegen. Etwas in mir sagte mir, dass ich in ihrer Gegenwart sicher war. Das ich keine Angst zu haben brauchte. ,,Woher kommt denn diese plötzliche Freude?", grinste sie mich verwundert an. Ich setzte mich mit roten Wangen neben sie. Doch sie ließ gar nicht lange den geringen Körperkontakt zu. Stattdessen drückte sie mich fest gegen sich. Ich legte zögernd meinen Kopf auf ihre Brust. Erst traute ich mich gar nicht, da ich ja eigentlich hier nichts zu sagen hatte. Wenn es denn tatsächlich mal zu mehr kommen sollte, dann würde das nicht anders sein. Darüber sollte ich jetzt nicht nachdenken. Sie kann deine Gedanken lesen, Michiru! Schüchtern sah ich in ihr Gesicht, doch sie quitterte es nur mit einem wissenden Grinsen. ,,Darüber solltest du dir keine Sorgen machen. Es passiert einfach und da werde ich dich auch nicht hetzen. Zu meiner Spezies mag auch Erregung und Sex gehören, aber du weißt, was ich für dich fühle und da werde ich dich nicht dazu zwingen." Ich wusste nicht, was ich denken sollte, geschweige denn sagen sollte, aber ich wusste, dass ich mich bei ihr sicher fühlte. Mit geschlossenen Augen lehnte ich mich gegen sie. Ihr wundervoller Duft umgab mich und löste das Gefühl der Geborgenheit in mir aus. Fast schon hörbar sog ich ihren Duft ein. Daraufhin konnte ich ein kurzes Schmunzeln ihrerseits vernehmen. Verwundert erhob ich meinen Kopf. Eigentlich wollte ich nur wissen warum sie lachte, aber das hatte ich sofort vergessen. Ihre Pupillen leuchteten mir entgegen. Ich versank gerade zu in dem Gelb. War es überhaupt gelb? Nein, eher rot. Dann wieder gelb. Sie legte eine Hand auf meiner Hüfte ab. Die Stelle, die ihre Hand berührte begann sofort zu kribbeln. Bei dieser Körperreaktion von mir erschrak ich regelrecht. So durfte ich nicht reagieren. Das ist absolut nicht gut. Überhaupt nicht. ,,Was genau meinst du?" ,,Nichts", kam es von mir wir aus der Pistole geschossen. Nicht nachdenken Michiru! Ablenken! Ablenken! ,,Ähm... Du kannst ja mal was von dir erzählen!" Ich hoffte, dass sie es nicht bemerkte. Da durften einfach keine Gefühle entstehen. Das wäre lebensmüde! Haruka schien aber zu bemerken, dass mir die Situation unangenehm war. ,,Gute Idee. Wo woll ich anfangen? Ich bin 429 Jahre alt. Als ich geboren wurde, machte mich meine Mutter zu einem Vampir. Denn damals wurden sie von den Werwölfe heimgesucht und man hätte mich zu leicht töten können. Aber das hatte ich dir schon mal erzählt", begann sie ein Glück zu sprechen, ,,Was möchtest du denn sonst noch von mir wissen, meine Perle?" Ich ignorierte das Wörter 'meine Perle'. Irgendwas musste es ja geben. Nach über 400 Jahren muss sie doch was erlebt haben, was es wert ist zu erzählen! ,,Hobbys?", half ich meiner Verlobten auf die Sprünge. Kurz zögerte sie, als müsste sie überlegen, was sie sagen konnte und was nicht. ,,Ich fahre gern Motorrad", zuckte sie mit den Schultern. Keine Ahnung wie ungläubig ich sie in diesem Moment anstarrte, aber das war das Letzte mit dem ich gerechnet hätte. Warum haben Vampire so menschliche Eigenschaften?! ,,Ich spiele auch Klavier", grinste sie mich an. ,,Ich kann Violine spielen", begann ich unbewusst zu strahlen. ,,Dann können wir ja mal gemeinsam spielen", schlug sie mir vor. Das Angebot erfreute mich wirklich sehr. Trotzdem konnte ich nicht 'ja' sagen, denn ich merkte selber, dass ich mich immer mehr an ihr verlor. So durfte ich nicht enden! Aber wenn Haruka oder Vampire generell solche menschlichen Eigenschaften haben, dann konnten sie kaum so gefährlich sein, wie ich eigentlich dachte. Und vielleicht würde sie mich dann doch am Leben lassen? Fliehen kann ich eh nicht vor ihr. ,,Über was denkst du nach?", wollte Haruka von mir wissen. Ich sah sie etwas ratlos an, denn das Gedachte konnte ich doch nicht sagen. Dabei kannte sie doch meine Gedanken! ,,Ich... glaube, dass du in deinem Inneren auch nur eine harmlose Person bist", sagte ich einfach so ohne zu zögern, ohne darüber großartig nachzudenken. ,,Harmlos?", wiederholte sie meine Worte und hob dabei die rechte Braue, ,,Bei aller Liebe! Harmlos bin ich bei Weitem nicht. Im Gegenteil. Du solltest mich lieber mit Vorsicht genießen!" Nach dem Gesagten konnte ich ihr nicht mehr in die Augen sehen. Gerade eben noch fühlte ich mich so geborgen bei ihr, doch jetzt holte mich die Realität wieder ein. Haruka war also doch ein kaltblütiger Vampir und sie würde sicher auch nie zögern, mich erneut zu beißen. Richtige Angst verspürte ich zwar nicht, doch wohlfühlen ging auch nicht mehr. Tja Michiru... Es scheint dein Schicksal zu sein, eines Tages als Vampir auf dieser Erde zu schleichen... Haruka ging nicht weiter auf das von mir Gedachte ein. Darüber war ich auch froh, doch loslassen kam für sie nicht in Frage. Stattdessen drückte sie mich noch fester gegen sich. Ich wehrte mich nicht dagegen, aber trotzdem wollte ich weg. Mir war nicht klar, was ich denken sollte. Ich befand mich immerhin in den Armen eines Vampirs, der meine Gedanken kannte! Und eben hatte sie noch gesagt, dass sie gar nicht so ungefährlich ist. Im Moment hätte sie leichtes Spiel. Ich liege wehrlos in ihren Armen und könnte ihr nächstes Opfer sein. Vielleicht bin ich ja auch nur Zeitvertreib? Früher oder später wird sie mich eh töten. Haruka schien zu merken, was gerade in mir vorging. Denn irgendwann ließ sie mich dann doch los. ,,Na schön. Du magst dich jetzt vielleicht noch unwohl fühlen, aber das wird noch. Glaub mir!" Sie drückte mir noch einen Kuss auf die Stirn, eh sie sich dann ganz langsam in der Luft auflöste. Immer noch benommen starrte ich auf die Stelle, an der meine Verlobte mich eben noch angelächelt hatte. Wo sie wohl hin ist? Erst nach einer Weile konnte ich mich wieder fangen. Und erst danach konnte ich aufstehen. Mein Ziel war mein Schlafzimmer. Müde war ich schon den ganzen Tag, also würde mir das sicher gut tun. Also verließ ich das große Wohnzimmer und lief durch die düsteren Korridore. Nur ab und zu erhellte eine Lampe den langen Gang, doch es reichte aus, um etwas zu sehen. Irgendwann war ich an meinem Zimmer angekommen und für einen kurzen Moment hatte ich sogar Angst davor, dass Haruka in meinem Zimmer sein könnte. Nur was hätte sie dort zu suchen? Trotzdem war ich vorsichtig beim Betreten. Wie erwartet war sie nicht hier. Keine Ahnung wo sie war. Ich schloss die Tür hinter mir uns trat in den Raum. ,,Endlich allein", stöhnte ich etwas benommen. Es war zwar nicht übel mit ihr, aber trotzdem genoss ich gerade das Alleinsein. Meine Blicke wanderten etwas durch den Raum und blieben an dem großen Schrank hängen. Mir fiel auf, dass ich gar nicht weiter hineingesehen hatte, dabei besaß ich nun komplett neue Kleidung. Ich überwand mich und stand auf. Was, wenn mir der Inhalt nicht gefällt? Ohne noch weiter zu überlegen, sah ich hinein. Was ich dort sah, war gar nicht so schlecht. Der Großteil waren Kleider und Röcke, ansonsten noch Oberteile. Gut für mich, da ich noch nie gerne Hosen getragen hatte. Und dazu waren die Kleidungsstücke wunderschön. Ich musste lächeln. Vielleicht war es doch nicht so schlimm hier? Im Moment kannte ich die Antwort nicht, jedoch gewöhnt ich mich immer mehr hier ein. ,,Schon komisch. Bis vor ein paar Tagen hatte ich panische Angst vor Haruka. Und jetzt...?!'' Ich brach ab. Denn danach musste ich daran denken, was sie in diesem Raum mit dem blutroten Sofa mit mir gemacht hatte. Sie kannte mich gar nicht - und ich sie auch nicht - und dann war sie einfach so unter mein Oberteil gefahren. ,,Okay.... Das darf nicht noch einmal passieren!", ermahnte ich mich, doch gleichzeitig war mir klar, dass es sinnlos war. Mahnungen waren komplett zwecklos. Wenn Haruka etwas wollte, dann holte sie es sich auch. Ich schloss wieder die Schranktür und setzte mich wieder auf das Bett. Ich schlief relativ schnell ein, da mich dieser Tag doch ausgepowert hatte. Kapitel 6: Eine echte Freundin ------------------------------ Ursprünglich hatte ich geplant, dass Zimmer und das Bett nie mehr zu verlassen. Aber schon nachdem ich aufgewacht war, trieb mich der Hunger aus dem Bett. Im Moment reichte mir nur ein Apfel, aber später musste ich unbedingt etwas Richtiges zu mir nehmen. Nachdem ich mir also etwas Obst geholt hatte, verschwand ich wieder in meinem Zimmer. Eigentlich wollte ich zeichnen, doch ich fand etwas Spannenderes. Meine Utensilien hatte ich in der obersten Schublade des Schreibtisches verstaut. Als ich genau diese Schublade öffnete, befand sich ein Buch auf den ganzen Sachen. Es war nicht genau neu, sah aber trotzdem unversehrt und wie im guten Zustand aus. Vorsichtig hob ich es heraus. Ob ich hinein schauen durfte? Ich tat es einfach. Und was sollte ich sagen? Da war nichts. Es war leer. Als hätte ich etwas Falsches getan, schloss ich es schnell wieder. Nun fiel mir die Schrift auf der Vorderseite des Buches ins Auge: ,,Tagebuch". Und darunter stand mein Name. Das Buch war für mich gedacht. Aber warum? Ohne zu zögern griff ich nach einen Stift und öffnete das Buch. Ganz oben auf der ersten Seite schrieb ich das heutige Datum. Danach war ich wie weg, komplett eingenommen vom Schreiben. Als ich fertig war, las ich den von mir geschriebenen Text durch. ~Ich habe dieses Buch mit meinem Namen versehen gefunden. Ich hab keine Ahnung wo es herkommt, aber vielleicht hilft es ja bei irgendwas. Danke dafür. Mit 15 ausziehen?! Ich wollte gar nicht weg! Ich liebe doch meine Familie und vor allem meine Eltern! Aber sie haben mir den Scheiß eingebrockt. Also kann ich auch auf sie verzichten. Einen Vampir heiraten, das ist schon komisch. Nicht normal um genau zu sein. Ich habe Angst, doch ich kann nicht weg. Und dann tut mir ihre Nähe so unfassbar gut... Ich kann es einfach nicht unterdrücken. Liegt es daran, dass sie ein Vampir ist? Eventuell... Ich weiß es nicht. Ihre Eltern ticken nicht normal. Was sie manchmal sagen macht mir Angst, aber trotzdem labern sie totalen Schrott... Ich hab echt keine Ahnung wie das weiter gehen soll, aber ich wünsche mir, dass dieser Alptraum bald endet. ~ Ich legte das Buch zurück in die Schublade. Danach zog ich mir eines der Kleider an, die in dem Schrank hingen. Es passte wie angegossen und es gefiel mir auch richtig gut. Keine Ahnung wer die Kleidungsstücke dort hinein getan hatte. Aber diese Person hatte verdammt guten Geschmack. Kurz darauf verließ ich mein Schlafzimmer. Haruka schlief mit großer Wahrscheinlichkeit gerade, also brauchte ich keine Angst zu haben. Aber was wenn ich auf ihre Eltern traf? Wie sollte ich da überhaupt reagieren? Was sollte ich ihnen gegenüber sagen? Was wenn sie mich töten wollen? Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Wegen des Hungers musste ich aber quer durch das Haus laufen, um zu der Küche zu gelangen. Die Gänge waren fast vollkommen stockfinster. Man hatte die Fenster mit schweren Vorhängen verhangen. Haruka hatte doch gesagt, daß die Sonne ja gar nicht so gefährlich war. Trotzdem brannten die kleinen Lampen noch. Irgendwie war es beängstigend alleine hier in der Villa herum zu irren. An den Wänden hingen alte Bilder von irgendwelchen Leuten. Vielleicht war es die Familie. Das wollte ich aber ehrlich gesagt gar nicht wissen. Denn sie sahen alle so leicht gestört aus. Ob sie auch Vampire waren? Bei dem Thema hatte ich echt keine Ahnung. Das alles war so unglaublich. Ich wollte es immer noch nicht wahrhaben. Ich lebte gemeinsam mit Vampiren unter einem Dach. Und bisher wurde ich auch schon mal gebissen, doch ICH war keiner. Ein Glück. Lieber würde ich sterben, als zu so etwas zu werden. Vor einem bestimmten Bild blieb ich stehen. Darauf war Haruka zu sehen und es schien auch noch gar nicht so alt zu sein. Auf dem Foto saß sie auf einem edlen schwarzen Sessel. Ihr Grinsen reichte bis über beide Ohren und in ihrem Gesicht erkannte man ihre Furchtlosigkeit. Noch eine ganze Weile starrte ich das Bild mit dem goldenen Rahmen an, eh ich dann irgendwann weiter lief. Wie viel Zeit vergangen war wusste ich nicht, aber mein Magen hatte sich mal wieder zu Wort gemeldet. Deshalb lief ich weiter und war schnell an der Küche angekommen. Schon vor der Tür stieg mir der Geruch von Kaffee in die Nase. Allein schon dadurch wurde ich noch hungriger. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern betrat ich das Zimmer hinter dieser Tür. Ich wusste bereits, dass es ja nur Maria sein konnte, die da Kaffe kochte. ,,Oh, Guten Morgen, Miss", lächelte sie mich an. Sie stand gerade an einem der Schränke und holte Teller heraus. Der Tisch war bereits etwas gedeckt und ich konnte den Geruch von Croissants wahrnehmen. ,,Ähm... Guten Morgen", brachte ich etwas perplex hervor. Mir war gar nicht klar, ob ich 'danke' sagen sollte, da sie ja das Dienstmädchen war und dafür da war, aber gleichzeitig war es auch sehr nett gewesen. Sie hätte es auch nicht machen können. ,,Ich habe mir mal erlaubt, für Sie Frühstück zu machen. Wenn es für Sie keine Störung ist, dann würde meine Wenigkeit mit Ihnen speisen. Wenn ich darf...", sagte sie und verbeugt sich auch noch. So eine unangenehme Situation hatte ich schon lange nicht mehr erleben müssen. Eigentlich stellte sie sich gerade so dar, dass ich einen höheren Rang als sie hatte, dass ich mehr wert als sie bin, oder etwa nicht? In welcher Welt befinden wir uns hier? Wir haben das 21. Jahrhundert und dann so etwas? Ich werde hier behandelt, als sie ich eine Adlige. Das geht doch nicht! Gleichzeitig wollte ich auch im Boden versinken. Mir war es so peinlich! ,,Also erstmal- bitte hör auf so mit mir zu reden. Du kannst mich beim Namen nennen und zweitens- natürlich darfst du mit mir frühstücken. Es würde mich sogar sehr freuen", erklärte ich mit einem rasenden Herzen, während mein Blick auf dem Boden haftete, ,,Ich will jetzt nicht unhöflich klingen, aber du gehst mit mir um, als sei ich etwas besseres. Das stört mich." Ich sah wie sich Panik in ihrem Gesicht bildete. ,,Oh ähm ja, natürlich! Das für mir unfassbar leid. Ich wollte Sie damit nicht stören! Aber es ist der Befehl von Haruka, so mit Ihnen zu sprechen", kam es leicht panisch von ihr. ,,Egal. Du kannst trotzdem mit mir frühstücken. Und danke." Es fühlte sich immer noch unangenehm an, aber was sollte ich machen? Ich half ihr noch bei dem Rest was abgeräumt werden musste, danach setzten wir uns gemeinsam an den Tisch. Ich hatte furchtbaren Hunger bekommen und freute mich riesig auf die Croissants und den Kaffee. ,,Ich hoffe Sie haben Hunger mitgebracht", lächelte sie mich mit einem gespielten freundlichen Lächeln an. Man sah, dass sie es aufgesetzt hatten. Wer arbeitete schon freiwillig im Hause einer Vampir - Familie? Das wollte keiner! Also musste man sie ha gezwungen haben. Erst wollte ich nachfragen oder generell etwas fragen, aber ich traute mich nicht und aus meinem Mund kam kein Wort. Sie goss mir zögernd etwas Kaffe in die Tasse. Währenddessen beobachtete ich die fast schwarze Flüssigkeit, wie sie immer mehr wurde. Irgendwann war die Tasse fast vollkommen voll. ,,Wenn Sie dann noch etwas wollen, sagen Sie mir bitte rechtzeitig Bescheid." Ich nickte ihr zu und sah auch zu, wie sie sich ebenfalls sich Kaffe eingoss. Die Kanne war nun leer. Sie stellte sie neben sich auf dem Tisch ab. Etwas an ihr war mysteriös. Sie wusste sicherlich, dass die Tenohs Vampire waren. Entweder wusste sie das gar nicht oder sie war selber einer. Also wenn sie auch einer ist, kann ich darauf verzichten, jemanden vertrauen zu können. Sie konnte auch ein Vampir sein! Sie könnte mich jeden Moment einfach um die Ecke bringen... Ich wagte es gar nicht sie anzusehen. Immerhin hätte sie gerade meine Gedanken lesen können und dieses Mal war hier keine Haruka, die mich beschützen konnte. Wenn sie das überhaupt tun könnte. Was, wenn sie mich auch einfach aus dem Weg schaffen wollte? ,,Sie haben sicherlich Fragen, oder?", ertönte ganz überraschend ihre Stimme. Aprupt sah ich sie an, als wäre ich gerade erschrocken. Woher weiß sie das? Mehr als ein Nicken brachte ich nicht zu stande. Sie war also auch ein Vampir... ,,Okay, dann frag", lächelte sie, dieses Mal nicht so gekünstelt. ,,Warum bist du hier?'' Sie grinste. ,,Haruka hat mir vor einigen Jahren mal das Leben gerettet. Ich wurde im Wald von bewaffneten Typen angegriffen und da hat sie mich gerettet. Vor ein paar Monaten stand sie dann vor meiner Tür und fragte mich, ob ich nicht vielleicht das Dienstmädchen der Tenohs sein möchte. Sie wollte, dass du jemanden hast, mit dem du sprechen kannst, der menschlich ist", erzählte sie mir. Und trotzdem stellten sich mir einige Fragen. Warum zum Teufel will sie, dass ich einen Menschen zum Reden habe? Das verstehe ich nicht! Außerdem ist sie doch gar kein Mensch, oder? ,,Willst du noch etwas wissen?" ,,Bist du ein Vampir?" ,,Nein, ich bin ein Mensch. Sonst würde ich doch nicht mit dir hier essen, oder?" Das ergab durchaus Sinn... ,,Und du willst auch nichts Böses von mir?" Meine Stimme klang ängstlich, fast wimmernd. Was der Grund auf einmal dafür war, konnte ich nicht sagen. Aber irgendwie war es Angst. Angst, niemanden zu haben. Allein zu sein. ,,Ich werde die Letzte sein, die Ihnen etwas antun würde." Mit dieser Aussage war ich alles andere als zufrieden. Aber ich versuchte meine Angst herunter zu schlucken und ein richtiges Gespräch anzufangen. ,,Wer genau sind die Tenohs?", traute ich zu fragen. Sie schmierte sich gerade Marmelade auf das Brötchen. Das war kein typisches japanisches Frühstück. So etwas hatte ich noch nie zum Frühstück gegessen. Als sie damit fertig war, sah sie mich an. ,,Bis vor einigen Jahren lebten sie noch in Sydney, Miss. Wegen Ihnen sind sie hier her gezogen", sagte sie und ich nickte. ,,Wie alt sind ihre Eltern ungefähr?" ,,Ich weiß es nicht genau. Aber ich schätze, dass sie älter als 1000 Jahre alt sind..." Lebewesen, die 1000 Jahre alt werden konnten. Das ist nicht normal und so was darf es auch nicht geben! Ich sah kurz auf meine dampfende Tasse und beobachtete den Qualm, wie er sich in der Luft verbreitete und langsam verschwand. Dann erhob ich den Kopf und sah Maria an. Sie biss gerade in ihr Brötchen. Dabei blieb die rote Marmelade an ihren Lippen kleben. Sie leckte sich den süßen Aufstrich von den Lippen und biss dann erneut hinein. Ich merkte gar nicht, daß ich starrte, aber als ich es bemerkte, war es mir sehr peinlich. Mit roten Wangen sah ich wieder auf meinen Teller. ,,An Ihrer Stelle würde ich etwas essen. Ich weiß ja nicht wann Haruka aufsteht, aber wenn Sie heute zum Essen kommen, dann jetzt", sagte sie, ,,Also hauen Sie rein!" Ich nickte entschlossener und griff nach einem Croissant. Nachdem ich den verdrückt hatte, traute ich mich nicht noch mehr zu essen, da ich nicht verfressen rüberkommen wollte. Deshalb ließ ich es und nahm es in Kauf, den Rest des Tages zu hungern, dabei war ich jetzt noch nicht mal satt. ,,Darf ich dich noch etwas fragen?", kam es von mir stattdessen. ,,Klar, machen Sie einfach!'', kam es von ihr. Und auf einmal wirkte sie auch nicht mehr so aufgesetzt- freundlich, sondern wirklich freundlich. Wie eine gute Freundin. ,,Wie wird man zu einem Vampir?", presste ich hervor und ich merkte regelrecht, wie sich mein Hals nach der Frage zusammen schnürte. ,,Wieso? Hat Haruka dich bereits gebissen?", hob mein Gegenüber die Braue. Durch dem Kloß in meinen Hals brachte ich keine Antwort heraus, deshalb nickte ich. ,,Ich weiß es nicht.. Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß sie enorme Kraft auf einen Menschen ausüben können und das man sich dann nicht mehr bewegen kann oder man willig wird...", zuckte sie mit den Schultern.. Kapitel 7: Anspielungen auf irgendwas ------------------------------------- Ich redete noch eine ganze Weile mit dem Dienstmädchen, doch irgendwann sagte sie mir, dass sie ja noch einiges zu erledigen hatte. Tatsächlich war das sehr glaubwürdig, immerhin musste sie ein ganzes Anwesen putzen und in Ordnung bringen. Irgendwie tat sie mir leid. Nur hatte ich sie noch nie putzen sehen... Wann Haruka wohl aufsteht? Ich hatte keine Ahnung warum, aber ich wollte sie sehen. Ich wollte, dass sie bei mir war, aber sie schlief ja noch. Seit dem ich hier war, hatte ich so gut wie kein Zeitgefühl mehr. Die Tage vergingen hier viel zu schnell. Wo war die Zeit hin? Außerdem dauerte es gar nicht mehr so lange bis ich 16 werde und meine Hochzeit kam sicherlich auch immer näher. Obwohl ich noch so jung bin. Sie werden eh nicht auf die Gesetze achten. Ich fragte mich, wie das Ganze wohl ablaufen würde. Immerhin war ich noch sehr jung und eine normale Hochzeit würde das sicherlich nicht werden. Einen Vampir heiraten? Irgendwie würde man mich an sie binden, bestimtm. Vielleicht durch einen Biss oder einen Pakt? Bei dieser Sache verstand ich nur Bahnhof. Ich musste Haruka unbedingt einiges fragen. So unaufgeklärt durfte es nicht weiter gehen. Am meisten beschäftigte mich die Frage, wie man zu einem Vampir wurde, aber auch, wovor Vampire Angst hatten. Knoblauch? Kreuze? Sonne war es auf jeden Fall nicht, das hatte Haruka mir schon mal erzählt. Aber ich hatte das Gefühl, dass sie mir gegenüber immer mit Bedacht sprach, als würde sie jedes Wort einzeln auswählen. Das war schon ein komisches Pack - diese Vampire. Ich lief wieder in mein Zimmer. Ich war echt froh, dass ich ein eigenes hatte. Irgendwann müsste ich bestimmt mit Haruka ein Bett teilen. Dafür war ich noch keines Falls bereit, das wusste ich. Meine Meinung ihr gegenüber ist jedoch etwas besser geworden. Trotzdem liebte ich sie nicht! Sie ist nach wie vor ein Monster! Und Monster durften nicht nicht leben! Trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl, wenn ich sowas behauptete. Immerhin war sie gar nicht so schlimm. Okay, vielleicht ein bisschen. Komm Michiru! Irgendwie musst du dich doch ablenken können! Dieses Wesen ist nicht einfach nur das Gegenteil von lebend, sondern auch noch um einiges älter als du! Das ist in keinster Weise normal! Die Gesellschaft würde darauf sicher nicht gut reagieren. Ich wollte gerade in mein Zimmer gehen, als etwas mich von hinten umarmte. Auf jeden Fall war es Haruka, kein Zweifel. Ich konnte ihre Aura klar und deutlich spüren. Allerdings konnte ich das Zittern meinerseits nicht unterdrücken. Ich war nicht nur erschrocken, ich wollte ihr immer noch nicht so nahe kommen. Aber das schien ja niemanden zu interessieren. Zwar bemerkte sie mein Zittern, doch anstatt mich loszulassen, drückte sie mich noch fester gegen sich - so wie immer also. Deshalb konnte ich mir ein genervtes Stöhnen nicht verkneifen. Dennoch verließ mich nicht dieses wohl Gefühl. Es ist einfach da. ,,Guten Morgen, Schönheit. Es freut mich dich zu sehen ", hauchte ihre leicht raue Stimme ins Ohr. Ich bekam sofort eine Gänsehaut, dagegen konnte ich nix machen. ,,Guten Mittag", traute ich mich zu sagen und das mit einem gar nicht so netten Ton. Leider konnte ich ihre Reaktion nicht beobachten, aber sie war bestimmt überrascht. So reagierte ich schließlich nicht immer. Ich drehte mich zu ihr und musste feststellen, dass sie gar nicht verwundert war. Stattdessen lag ein breites Grinsen auf ihren Lippen. Einen kurzen Augenblick lang konnte ich ihren Atem auf meinem Hals spüren. Aber Vampire mussten doch gar nicht atmen, oder? Vielleicht hatte sie auch gepustet, aber irgendwas konnte ich spüren. Danach wurde alles schwarz. Wenn ich nicht hören wollte, griff sie also zu härteren Mitteln. Nicht zu vergessen war, dass ich ihre Verlobte war! Sie sollte mich eigentlich bedingungslos lieben, aber das tut sie ja nicht, weil das alles Zwang war und sie ein Monster war. Eine Bestie! Es ist wieder erwachte, befand ich mich in einem anderen Raum und als ich den Fernseher erblickte wusste ich auch wo: im Wohnzimmer. Auf meinen Beinen lag eine Hand, die nicht mir gehörte, also musste sie ja ihr gehören. ,,Du bist wach, endlich", kam es in einem besorgten Ton. Du bist selber daran Schuld! Du hast mir ja sicherlich das Bewusstsein genommen! ,,Weil du nicht hören wolltest", es würde wieder ihre Stimme. Ich wagte es nicht sie anzusehen. Das wollte ich nicht mal. ,,Ich darf doch wohl rausgehen. Du darfst mich nicht einsperren! Sonst rufe ich die Polizei!" Es war eine Drohung, ja. Aber irgendwie musste ich mich ja wehren. ,,Und du denkst wirklich, dass die Polizei der etwas andere schicken kann, dass ein MENSCH da etwas anrichten kann?'', sagte sie mit einem gefährlich lauernden Stimme. Hinter mir bewegte sich etwas und keine Sekunde später stand sie mit einem breiten Grinsen vor mir. ,,Denkst du, dass ich sterbe, wenn sie mir eine Kugel durch die Brust jagen?'', wurde ihre Stimme zu einem Schnurren. Ich sah sie ängstlich an. Was bringt sie denn dann um, wenn es kein silber ist?! Das kann doch nicht sein! ,,Meine Schöne, ich sollte dich vielleicht mal etwas aufklären", meinte sie. Ich nickte sie schweigend an. Dennoch setzte sie sich nicht hin. Sie blieb stehen und sah mich an. Da ich den Blick nicht erwiderte, stöhne sie genervt. ,,Gut, dann stell deine Fragen." ,,Wie können Vampire sterben?", fragte ich wie aus der Pistole geschossen. Haruka grinste. ,,Das Thema scheint dich sehr zu interessieren, hm?", lachte sie, ,,Kein Silber, keine Kreuze, kein Knoblauch, keine Sonne, keine Krankheiten, keine Herzinfarkte können einen Vampir töten. Nur der Pflock, welcher mitten ins Herz gestoßen wird. Der Pflock muss aus Hartholz bestehen, sonst wirkt es nicht. Ansonsten kannst du mich nicht aus dem Weg schaffen, meine Liebe", erklärte sie. Ich hörte ihr gespannt zu und versuchte wie jedes einzelne Wort zu merken. ,,Also bist du so gut wie unsterblich?! Wer kommt schon mit einem Flock vorbei, um einem Vampir zu töten?! Niemand, zumal man ja gar nicht sieht, wer ein Vampir ist und wer nicht!" ,,Es gibt mittlerweile Vampirjäger. Ja, auch ich hätte nicht gedacht, dass es sowas mal geben wird. Und nein, man kann einem schon ansehen, dass man nicht mehr menschlich ist. Schau mich an! Sehe ich etwa wie ein Mensch aus?!" ,,Keine Ahnung. Ich weiß ja was du bist." ,,Mach deine Augen auf! Vampire haben blasse Haut, rote oder gelbe Augen und Fangzähne, die aber nicht immer zu sehen sind", knurrte meine Verlobte. Hatte ich sie etwa verärgert? Ich sah etwas ratlos auf meine Hände, die ich mittlerweile auf meinem Schoß gelegt hatte. ,,Okay... Also... und wie ist das mit dem Zu- einem - Vampir - werden?", traute ich mich außerdem zu fragen. ,,Willst du denn einer werden, oder warum interessiert dich das?", begann sie natürlich wieder zu grinsen. Haruka kam mir sofort mia und ihre Augen begannen in rot auf zu leuchten, dann wieder lila. ,,Nein", sagte ich ganz klar und deutlich. ,,Schade, aber glaub mir, das wird noch werden", schnurrte sie mir entgegenkommen ,,Nun gut, ich sollte vielleicht auch deine Fragen beantworten. Vampire können, wie du schon weißt, Menschen zu ihresgleichen machen. Das heißt nicht, dass man nach einen Biss gleich zu einem Vampir wird. Auch nicht nach 2 Bissen. Es geht nämlich und die Menge an Blut, die der Vampir während des Bisses trinkt und wie tief der Vampir in diesem Moment beißt. Wenn man zu wenig trinkt, so wie ich es bei dir getan habe, ist der Biss völlig ungefährlich und verheilt nach einer Weile. Zu einer Vampirtaufe allerdings darf kein künstliches Licht im Raum brennen." Ich sah sie geradezu sprachlos an. Sie sprach so, als sei es eine Selbstverständlichkeit, einem Menschen zu einem Vampir zu machen. ,,Irgendwann werde ich also so wie du sein?", fragte ich und mir fiel auf, dass meine Stimme zittrig war. Mein ganzer Körper zitterte. ,,Das ist möglich. Aber erst, wenn du es möchtest", grinste sie. Ich nickte verstehend und erhob wieder meine Blicke. Haruka war weg. Sie war nicht mehr vor mir. Wo zum Teufel ist sie hin? ,,Hier bin ich, mein Herzblatt", hauchte es verführerisch in mein Ohr. Keine Ahnung wie das möglich war, aber sie umarmte mich von hinten. Wahrscheinlich stand sie hinter dem Sofa. ,,Mir ist langweilig... Aber ich wüsste da etwas, was mich beschäftigen könnte und was niemals langweilig wird." In ihrer Stimme lag die pure verlockend, aber ich wusste ja, was sie wollte: Sex. ,,Nein... Ich-" ,,Doch doch", unterbrach sie mich sofort. Ihre Hand wanderte über meine Schultern hinab über meine Brust. Als sie direkt an meinem Ausschnitt angekommen war und unter den Stoff wanderte, stöhnte ich direkt auf. Ich konnte es einfach nicht vermeiden. ,,Deine Neugier ist groß. Ich werde dir zeigen, dass du dich gegen mich nicht wehren kannst." Ich wollte keinen Sex, nein! ,,Hör auf! Ich will das nicht'', schrie ich sie an. Danach war sie weg, hatte den Raum verlassen. Ich wusste nicht wohin sie gegangen war, aber sie war weg und das war gut so. Ich wollte nicht weiter daran denken. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass es mir gefallen hatte. Es durfte mir einfach nicht gefallen. Kapitel 8: Erregung und klare Worte ----------------------------------- Nach einer Weile stellte ich fest, dass Haruka nicht mehr wiederkommen würde. Sie war einfach nicht mehr erschienen. Also machte ich mich fertig für das Bett. Weiß ich die ganze Zeit verspäte, war erschreckend. Erschreckend für mich selbst. Haruka würde es sicherlich gefallen, aber mir nicht. Ich war erregt, und dass von dieser Berührung an meiner Brust. Das durfte nicht sein. Ich durfte nicht zu fühlen. Ich öffnete die Tür des Zimmers und trat in den Raum. ,,Diese Erregung. Michiru, du musst dich beruhigen!", ermahnte ich mich. Ich hätte es kaum noch aus. Mein Körper verlangte nach mehr, aber das würde ich sicherlich nicht bekommen. Dabei müsste ich sie nur fragen, aber ich wollte doch keinen Sex mit ihr! Mein Blick wanderte durch das Zimmer. Es war alles so wie normal. Auch Haruka war nicht hier- ein Glück. Ihre Nähe würde mich nur noch hibbeliger machen. Dennoch zweifelte ich an meinen Augen. Sie war überall. Also auch hier. Trotzdem hielt ich es nicht mehr aus. Fast schon hektisch streifte ich meine Klamotten von meinem Körper und du warf sie achtlos zu Boden. Ich musste mich beeilen, doch bevor ich mich in mein Bett fallen ließ, öffnete ich noch das Fenster. Die frische Luft verhalf mir dabei, etwas durchzuatmen und runterzukommen. Mir gefiel die Feststellung, dass mir ihre Berührungen gefallen hatten, überhaupt nicht. Denn das war in keinster Weise richtig. Dass sie eine Frau war, fand ich gar nicht mal so schlimm. Aber sie war ein Monster und um einiges älter als ich. Das ging einfach nicht. Einen kurze Moment lang blieb ich noch am Fenster stehen und genoss die frische Nachtluft, ich sei doch den Weg zum Bad einschlug. Mein Herz raste breit zu schnell, das ist nicht gerade zu erschreckte.                                     Ich wollte sie. Erschöpfter als ich gedacht hatte, ließ ich mich auf die Matratze nach hinten fallen. Gerade wollte ich beginnen, als plötzlich eine Stimme an mein Ohr hauchte. ,,Ich kann dir geben, nach was du verlangst. Deine Erregung kann ich deutlich spüren. Du wünschst dir, dass ich dich berühre und dir die Erlösung gebe.'' Ihre Stimme hauchte und Klang schrecklich verlockend. Nur was sollte ich nun sagen? Sollte ich dieses Angebot überhaupt annehmen? ,,Ich weiß, dass du mich willst. Du musst mich nur fragen", schnurrte sie. In meinem Nacken hatte sich eine Gänsehaut gebildet und die kleinen Härchen hatten sich aufgestellt. Der Mond schien ins Zimmer. Dadurch konnte ich sie auch etwas erkennen. Erkennbar war vor allem ihr breites Grinsen, ihre rot leuchtenden Augen und vor allem ihre spitzen Fangzähne, die hinter ihren Lippen hervorblitzten. Zugegeben, das Angebot war verlockend, aber wenn ich es annehmen würde... Ich wollte mich nicht in sie verlieben. Aber trotzdem war ich erregt und alles in mir verlangte nach ihr. Und ihr Gesichtsausdruck gerade eben macht er es nicht besser. Als ich mich dann getraute ihr in die Augen zu sehen, hob sie noch ihre Augenbrauen. Mein Herz begann zu rasen und meine Atmung wurde lauter als normal. ,,Du willst es, ich weiß. Aber du musst mir schon sagen. Nicht, dass ich mich irre!", grinste sie. Miststück. Als ob sie sich dabei irrt?! Das macht sie doch mit Absicht! ,,Hm", kam es belustigt von ihr, ,,Dann küss mich, wenn du es willst." Israel tief in die Augen. Mir war klar, dass ich wollte und dass ich sie gleich küssen werde. ,,Es ist okay, Michiru", stöhnte ich und versuchte mich damit etwas zu ermutigen. Noch einmal atmete ich aus. Da sie anscheinend bereits wusste, was ich vor hatte, kam sie noch extra auf mich zu. Ich erhob mich. Nicht länger hätte ich mich von ihren Lippen fern. Ich küsse sie gerade wirklich von mir aus. Komplett freiwillig! Damit ich überhaupt ran kam, musste ich mich auf Zehenspitzen stellen. Und als sich unsere Lippen berührten, durchfuhr mich ein heißer Schauer. Mein Körper schmiegte sich sofort an ihren, ohne dass mein Gehirn dies wollte. Ihre Finger wanderten zu meinem Kinn und hielten mich wie ein Schraubstock fest. Ich hätte keine Möglichkeit mehr zum Fliehen. Es war vorbei. Und mein Verstand hatte sich verabschiedet. Keine Ahnung wie lange wir jetzt so da standen und wir uns einfach nur küssten. Aber irgendwann trennte sie sich von mir. Ich sah ihr in die Augen, welche mich rot anleuchteten. ,,Du hast mir soeben deine Erlaubnis gegeben, dich immer anfassen zu dürfen", grinste sie. ,,Ich glaube nicht, dass du auf meine Bestätigung gewartet hast, da ich ich schwächer bin als du." Ich zog sie erneut zu mir herunter und küsste sie stürmisch. Mein Verlangen hatte über mich Oberhand gewonnen. ,,Du hast recht. Aber ich habe es zu deinem Wohl noch nicht getan." Ich würde zwar, was sie nach dem Kuss zu mir sagte, aber richtig kam es nicht in meinem Gehirn mehr an. Ich konnte ihre Hände an meinem Rücken spüren, die leicht kontrolllos versuchten, meinen Körper zu erkunden. Noch im nächsten Moment konnte ich etwas Weiches im Rücken spüren. Ich vermute jetzt einfach mal, das ist das Bett war, denn etwas anderes würde keinen Sinn ergeben. Über mir war meine Verlobte, die auf mich kroch und mich dabei dreckig angrinste. Ihre Augen hat mich fest fixiert. Ich wäre in der Lage gewesen mich zu bewegen, aber ich tat es nicht. Stattdessen versuchte ich mich kaum zu bewegen, so wenig wie möglich zu atmen, damit ich auch alles mitbekam, was sie machte und was sie mit mir machte. Eine ganze Weile sahen wir uns nur in die Augen  und keine Ahnung ob ich dabei etwas Positives oder etwas Negatives dabei empfand, ich spürte nur meine Erregung und meinen Herzschlag. Und dann endlich begann ziemlich anzufassen. Ich konnte ihren Duft ganz klar und deutlich riechen. Und ich musste schon sagen- sie duftete wahnsinnig gut. Schon die ersten Berührung  meiner Brust löste ein Stöhnen aus. Erst war es nur streichen, schon bald kneten. Es dauerte gar nicht lange, bis sich meine Brustwarzen aufgestellt hatten. Meine Hände wanderten in ihren Nacken. Ich wand mich bereits vor Erregung unter ihr. Meine Brust drückte sich immer wieder gegen ihr Hemd, da meine Atmung außer Kontrolle war. ,,Hm, ganz schön ausgehungert", schnurrte sie mir ins Ohr. Ich antwortete nicht weiter darauf und genoss weiterhin ihr Tun. Mein Herz raste unvorstellbar schnell, da ich Angst hatte. Nicht vor dem Sex, so den Angst davor, dass ich währenddessen zu einem Vampir werden könnte. Haruka widmete noch eine ganze Weile Aufmerksamkeit meiner Oberweide. Doch schon nach kurzer Zeit nahm sie ihren Mund zu Hilfe und ab da war kein Denken mehr möglich. Ich zuckte bei der ersten Berührung mit ihrer Zunge sofort zusammen, denn so hatte ich mir dieses wundervolle Gefühl nicht vorgestellt. Immerhin würde das hier mein erstes Mal werden. Deswegen war ich auch so aufgeregt. Sie leckte über meine Nippel und biss frech hinein. Dabei stöhnte ich das nächste Mal auf. Trotz dieser Ablenkung, die mir völlig den Verstand raubte, wollte ich ihren Körper erkunden. Aber nachdem ich meine Hände auf Endeckungstour geschickt hatte, wurden sie neben meinen Kopf gepinnt. Damit wollte sie mir anscheinend sagen, das sie das Sagen hier im Bett hatte. Nachdenken war nicht mehr möglich und als sie weiter nach unten wanderte, war es vollkommen aus mit mir. Ich dachte nicht mehr an meine Handgelenke und dass sie festgehalten wurden, sondern genoss einfach das was gerade passierte und was sie mit mir machte. Selbst die Angst zu einem Vampir zu werden hatte ich schon längst heruntergeschluckt. Ich war nur noch zum Fühlen imstande. Nach einigen Sekunden hörte sie auf und setzte sich auf meine Hüfte. Ich war völlig perplex, was man anhand meines Blickes sicher schlussfolgern konnte. Ein kurzes Klopfen drang in mein Ohr. Es brauchte einen kurzen Moment, um in meinem Gehirn anzukommen, da mein Verstand ja immer noch komplett vernebelt war. Doch als ich es dann endlich gecheckt hatte, befiel mich die Panik. Ich sah hilflos in das Gesicht meiner Verlobten, was aber irgendwie nicht so möglich war, da sie verwundert zur Tür sah. Anscheinend hatte sie damit genau so wenig gerechnet wie ich. ,,Runter von mir!", befahl ich ihr. Ich wollte mich zudecken, aber sie blieb weiterhin auf mir sitzen. ,,Denkst du, mein Vater hat noch nie ein nacktes Mädchen gesehen? Da irrst du dich, Schönheit", grinste sie mir entgegen. ,,Was?! Ich will mich trotzdem nicht nackt vor ihm zeigen!", wurde ich nun lauter. ,,Er wird nicht reinkommen, vertrau mir", sagte sie nun und zwinkerte mir frech zu. Ich glaubte ihr einfach und hoffte, dass sie Recht behielt. Sie wandte sich wieder der geschlossenen Tür zu. ,,Was willst du?", rief sie bewusst etwas lauter. ,,Ich wollte euch ja nicht unterbrechen, aber ich wollte nur sagen, dass ihr jetzt für einige Stunden alleine im Haus seid", hörte ich die Stimme von Joshua, allerdings so leise, dass ich Schwierigkeiten hatte ihn zu verstehen. ,,Da hab ich nix dagegen", begann Haruka nun zu grinsen. Ich wusste nicht was ich in diesem Moment tun sollte, deswegen schwieg ich einfach. Ich spürte das Rasen meines Herzens und das es mir fast aus der Brust springen wollte. Mein ganzer Körper brannte und wand sich vor Erregung. Ich wollte, dass sie weiter macht, aber das ging ja nun im Moment nicht. Und ich war mir sicher, dass sie wusste, wie sehr ich sie wollte. ,,Gut, dann euch noch viel Spaß", hörte ich Joshua noch sagen, danach war seine Stimme weg. ,,Er ist jetzt fort. Du brauchst also keine Angst haben, dass er lauscht oder der gleichen." ,,Warum sollte ich das glauben?", fragte ich. ,,Ich wollte es dir nur sagen, nicht dass du dann noch Panik schiebst, wenn es am Schönsten wird", lachte sie mit einem Unterton, der mir bisher noch unbekannt war. Das Rot ihrer Augen fesselte mich. Ich war nicht in der Lage wegzusehen. ,,So und nun...", begann sie zu sprechen, während sie wieder von mir runter ging und bei meinem Bauch Halt machte, ,,...genießen", beendete sie den Satz. Schon bei der ersten Berührung ihrer Zunge mit meinen Bauch, überkam mich ein seltsamer Schauer. Es fühlte sich wundervoll an und meine Mitte pochte immer mehr. Zwar konnte ich es nicht sehen, aber ich spürte ihre Zungespitze die ständig über meinen Bauch fuhr. Eine Gänsehaut hatte sich natürlich schon gebildet, aber trotz das ich immer zuckte, fühlte es sich gut an. ,,Ist ja gut", hörte ich meine Gespielin schmunzeln, ,,Ich werde dich nicht weiter ärgern." Sie wanderte weiter nach unten und widmete sich noch eine kurze Zeit den Innenseiten meiner Oberschenkel. Und dies machte mich wirklich verrückt. Sie war so nah dran und dann tat sie es immer noch nicht. Kurz überlegte ich, ob ich betteln sollte, aber sie würde ja eh meiner Bitte nicht nachkommen. Also wartete ich ab. Lange dauerte es nicht mehr. Sie verpasste mir allerdings noch einen Knutschfleck an meinem Oberschenkel, was ziemlich gezwiebelt hatte. Aber es war okay und was ich danach bekommen würde, ließ mich sicherlich alles vergessen. Ihre Lippen trennten sich von meinen Oberschenkel und wanderten dann weiter und weiter. Tatsächlich konnte ich mich nicht beschweren. Bisher hat sich alles atemberaubend angefühlt, aber sie war ja noch nicht fertig mit mir. Und dann endlich war sie angekommen. Ich spürte ihren Finger an meinem Kitzler, der diesen leicht massierte. Ein kurzes Seufzen verließ meine Lippen. Es war fast schon jetzt Erlösung dies zu spüren. Sie bewegte ihren Finger auf und ab, kreiste mal und raubte mir damit sämtlichen Verstand. Irgendwann entfernte sich ihr Finger wieder und ich konnte ihren Lippen spüren, sie begannen an meinem Kitzler zu saugen. Ich stöhnte sofort auf und öffnete meine Beine noch mehr. Ihr Zunge glitt in mich hinein, wodurch ich mich ins Bettlaken krallte. Ich riss den Kopf in den Nacken und ließ sie mein Stöhnen erneut hören. Mein Becken bewegte sich ihr entgegen, mein Herz pochte mir bis in den Hals und meine Atmung war rasant. In meinem Blickfeld befand sich gerade nur die Decke, auch wenn ich Haruka vielleicht gerade lieber gesehen hätte. Im Moment ging es einfach nicht. Ich wagte es gar nicht, sie irgendwie zu dirigieren, aber sie machte ja eh alles perfekt. Ich hätte gar nicht nachhelfen müssen. Ich spürte bereits den Orgasmus anrollen und da sie auch nicht aufhörte, kam er immer näher. Ich stöhnte ununterbrochen und manchmal auch ihren Namen. Und als ich dann auch noch ihre Finger an meinem Eingang spürte, die sich langsam in mich schoben, war es komplett um mich geschehen. Sie stoß gegen meinen G- Punkt, was mich komplett erschaudern ließ. Es dauerte gar nicht mehr lange, bis ich mich ihr zitternd entgegen drückte, da ich zum Höhepunkt gekommen war. Meine Verlobte ließ mich danach erst mal runterkommen. Mir war klar, dass sie Gegenleistung erwartete und das würde ich ihr auch geben - freiwillig. Doch erstmals musste ich mich beruhigen. Mein Herz raste, meine Atmung war immer noch laut. So konnte ich garantiert nicht starten. Und es dauerte länger als gedacht. Gut 15 Minuten brauchte ich zum Beruhigen, aber die gab Haruka mit auch. Sie hatte sich währenddessen neben mich gesetzt und sah mich abwartend und ganz ruhig an. In ihrem Blick war irgendwie Vertrauen, was vorher nicht da gewesen war. Als ich das sah, war mir das peinlich. Nicht, daß wir gerade eben Sex gehabt hatten, sondern das sie mich so ansah. Liebte ich sie jetzt, nur weil wir Sex hatten? Liebte ich sie, weil ich sie wollte? Ich kannte die Antworten auf diese Fragen, die mir nun durch den Kopf schwirrten nicht beantworten. Mir ging es eher darum, dass ich mich nicht in sie verliebte. Aber wegen Sex verliebte man sich doch nicht in eine Person, oder? Was ist nur mit mir passiert? Ich hab mit ihr geschlafen! ,,So schlimm war es doch nicht!", meinte Haruka. ,,Das weißt du doch gar nicht!", erwiderte ich in einem leicht aggressiven Ton. ,,Dann hättest du garantiert nicht so gestöhnt. Außerdem wolltest du es. Und wenn du beim nächsten Mal sowas denkst, dann kannst du deine Gedanken auch gleich laut äußern, meine Liebe!" ,,Was soll das denn jetzt heißen?!", wurde meine Stimme nun lauter. ,,Warum ist es so schlimm, dass du mit mir geschlafen hast, hm?", wollte sie von mir wissen. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, denn ich kannte die Antwort nicht. Vielleicht, weil es nicht normal war? ,,Siehst du. Du weißt es nicht. Vielleicht solltest du mal bisschen runter kommen und das Ganze auf dich zukommen lassen", riet sie mir mit einem doch sehr freundlichen Ton, doch die Stimmung war nicht mehr wie die von eben. Sondern anders. Besser gesagt - Die Stimmung war nun im Arsc*. ,,Ich versuche mit allen Mitteln, dass es dir gut geht. Denkst du, du hättest ein eigenes Zimmer, wenn ich meine Eltern nicht darum gebeten hätte? Denkst du, Maria wäre hier, wenn ich mich darum nicht gekümmert hätte? Denkst du, mein Vater hätte dich operiert, wenn ich ihm nicht Bescheid gesagt hätte? Nein! Ich geb mir so Mühe und dann sowas." Sprachlos sah ich sie an. ,,Eine schöne Nacht noch." Ich sah ihr hinterher, wie sie das Zimmer verließ und die Tür mit einem lauten Krachen zu machte. Ich wusste bereits, was ich morgen machten müsste: mich entschuldigen. Und gewisser Maßen hatte sie auch Recht. Ich hatte mich echt unfair verhalten, auch wenn sie kein Mensch mehr war. Kapitel 9: Freundlichkeiten und Zweifel --------------------------------------- Freundlichkeiten und Zweifel Mir war gar nicht klar gewesen, wie ich mit ihr umgegangen bin und dass es sie so sehr verletzte. Ich hätte ich nicht gedacht, dass Vampire zu solchen Gefühlen imstande waren. Da ich echt Schuldgefühle hatte, machte ich mir noch lange Gedanken und konnte deswegen nicht einschlafen. Die Nacht war schrecklich, ich hatte Albträume. Und ich weckte immer wieder auf. Ich war mir sicher, dass sie in der Nähe war, da ich ihre dunkler Aura klar und deutlich spüren könnte. Sie hätte auch in meinem Zimmer sein können. Maria hatte also recht gehabt. Wäre also gar nicht hier, wenn Haruka sich nicht darum gekümmert hätte. Und allein deswegen sollte ich eigentlich dankbar sein. Sie hat eine Entschuldigung verdient, auch wenn Sie kein Mensch ist. Ich habe sie verletzt und das hat sie ganz sicher nicht verdient. Ich verdanke dieser Familie mein Leben. Mir war egal, ob haruka wusste was ich dachte, ich wusste ja nicht mal, ob sie im Raum war. ,,Guten Morgen, Miss!", wurde in meinem Zimmer herum geschrieben. Es war eine Frauenstimme und Haruka und Grace würden mich wohl kaum wecken. Es war also Maria. Bis gerade eben waren mir keine Störenfaktoren aufgefallen, doch nun war da etwas, was mich ganz sehr störte. Ich meinte nicht meinen Wecker in Menschengestalt, sondern die Sonnenstrahlen, die seit einigen Sekunden in mein Gesicht schienen. Sie hatte bestimmt die Vorhänge beiseite geschoben. Es war ja freundlich von ihr, dass sie mich weckte, aber doch noch nicht jetzt! Ich hätte gerne noch zwei Stunden geschlafen. ,,Ich will aber noch nicht aufstehen!", murrte ich leicht energisch. ,,A-Aber ich habe Frühstück gemacht, Miss...", hörte ich sagen, jedoch in einer sehr traurigen Stimme. Noch jemanden wollte ich nicht enttäuschen. Ich hatte nun schon meine Verlobte verletzt. Ich warf dir Decke von meinem Gesicht und absichtlich nicht von meinem Körper. Immerhin lag ich hier nackt im Bett. ,,Okay, ich ziehe mich noch schnell an und dann komm ich nach, ok?", schlug ich dankbar vor. Ich war auf jeden Fall dankbar, auch wenn ich es nicht so ganz zeigte. Hätte sie sich für mich keine Mühe gegeben, würde ich nun kein Frühstück bekommen. Sie hatte ein Danke verdient. Sie nickte freundlich und höflich lächelnd, danach verließ sie das Zimmer. Nun hatte ich kurz Zeit zum anziehen. Und die nutzte ich auch. Heute entschied ich mich für eine Bluse und für einen Rock. Ich mache dir selbst den letzten Knopf des Oberteils zu, da ich Haruka heute im Laufe des Tages nicht in Versuchung bringen wollte, mich in irgendeiner Weise anzufassen. Auch wenn sie es wahrscheinlich heute nicht tun würde. Meine Haare war nicht so einem lockeren Pferdeschwanz und dekorierte es mit einem Band. Keine Ahnung für wen oder für was ich mich aufhübsche, ich tat es einfach. Zufrieden sah ich an meinem Körper herab. So konnte ich mich sehen lassen. Und da ich das Dienstmädchen nicht warten lassen wollte, machte ich mich danach auf dem Weg. Die Korridore waren wie immer gleich beleuchtet, da die Fenster ja verhangen waren. Ein Sonnenstrahl kann anscheinend nicht hier rein. Dabei vertrugen Vampire doch die Sonne. Ich blieb wieder vor den ganzen Bildern an der Wand stehen. Und mir fiel auf, dass ein Bild fehlte. Man sah die Umrisse noch klar und deutlich. Aber warum hatte man es abgenommen? Ob es dazu einen besonderen Grund gab? ,,Ich sollte mir darüber keine Gedanken machen", seufzte ich. Ohne mich noch weiter abzulenken lief ich weiter Richtung Küche. Mittlerweile kannte ich mich ganz gut hier aus. An der Küche angekommen, klopfte ich erstmals an, ehe ich eintrat. ,,Entschuldige, dass ich so lange gebraucht habe", lächelte ich ihr entgegen. ,,Alles gut. Was hat denn Ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wenn ich fragen darf?", fragte sie mich, während sie den Tisch deckte. Es roch dieses Mal frisch nach gebackenen Brot. ,,An der Wand im Gang fehlt ein Bild", sagte ich und überlegte, was drauf gewesen war. Ich hatte mir die Bilder schon mal angesehen, aber ich konnte mich beim besten Willen nicht erinnern was darauf zu sehen gewesen war. ,,Ein Bild fehlt?", erhob sie ihre Braue. Ich nickte. ,,Ja, ich frag mich nur warum." ,,Das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Ich hab es jedenfalls nicht angenommen. Vielleicht war es Misses Tenoh?", meinte sie leicht verwundert. ,,Weißt du vielleicht noch, was darauf zu sehen war?", wollte ich wissen. Aus irgendeinem Grund interessierte mich die Sache brennend. Es fühle sich so an, als wöllte man etwas vor mir verstecken. ,,Hmmm... Zeigen Sie mir mal diese Stelle, Miss." Ich nickte erneut und gemeinsam verließen wir das Zimmer. Ich brachte sie dort hin, so das besagte Bild fehlte. Ich sah sie gespannt an, doch sie schien zu überlegen. ,,Ich glaube darauf war der Hausherr und ein anderer junger Mann zu sehen. Ich weiß nicht, wer genau das war. Tut mir leid, Miss", meinte sie. Ich schüttelte schnell den Kopf und sah dann auf den Boden. Vielleicht sollte ich nicht ständig so neugierig sein. ,,Nein, nein. Ist in Ordnung." ,,Wollen Sie nun etwa essen?", lächelte sie mir entgegen. Lächelnd nickte ich ihr zu. Irgendwie war sie schon ganz nett zu mir. Also liefen wir zurück zur Küche. Das Frühstück war wie zu erwarten war köstlich. Und mit Maria kam ich auch noch ins Gespräch. Sie erzählte mir dieses Mal etwas von diesem Anwesen. Laut ihr hatten die Tenohs das Haus abgekauft, aber da war ich mir noch ganz so sicher. Das wäre doch viel zu einfach. Mord wurde da doch viel besser passen. Ich traute mich allerdings noch zu einer Frage. Es interessierte mich schon eine ganze Weile und das passte auch nicht so zusammen. Die Tenohs kamen aus Australien und trotzdem haben sie einen japanischen Familienname. Meine Vermutung war, dass es eine Lüge war und dass sie eigentlich gar nicht aus Australien kamen, sondern schon die ganze Zeit hier in Japan lebten. Leider hatte das Dienstmädchen darauf keine Antwort. Sie sagte, ich solle Haruka selber fragen. Meine Vermutung bekam damit fast seine Bestätigung. Vielleicht war Maria doch nicht so menschlich wie ich dachte und sie wollte mir nur keine Antwort darauf geben, weil sie Angst hatte etwas Falsches zu sagen. Genau deswegen verließ ich auch schnell wieder die Küche. Wenn sie doch ein Monster war, wollte ich nicht so viel Zeit mit ihr verbringen. In den Gängen war Totenstille. Man hatte eine Nadel zu Boden fallen hören können. Und eigentlich glaubte ich, dass ich hier allein war, aber das war ich nicht. Das wurde mir im nächsten Moment klar. Eine dunkle Aura machte sich um meiner Person breit und es war nicht die von Haruka. Es war eine andere. Generell konnte ich meinen Verlobte nicht spüren. Wo sie wohl hin ist? Sicherlich ist sie böse auf mich... Kann ich auch verstehen. ,,Sie ist verschwunden", ertönte hier ganz in der Nähe die Stimme einer Frau. Sie war leicht dunkel, klang irgendwie streng, als würde Grace hier irgendwo stehen. Moment mal! Leicht erschrocken drehte ich mich um und erblickte tatsächlich meine Schwiegermutter, die gerade eines der Bilder an der Wand ansah. ,,Du brauchst keine Angst zu haben, Kleine. Ich wollte nur deine Frage beantworten", sagte sie. Ich konnte ihr Grinsen förmlich hören. Es war äußerst komisch und unangenehm mit ihr zu sprechen. Die vergangen Tage hatte ich sie auch kaum oder gar nicht gesehen. Und allein mit ihr zu sein jagte mir auch riesige Angst ein. Zudem fragte ich mich, warum und wohin Haruka gegangen ist. Es war irgendwie komisch. Ich hatte die Gefühle eines Vampirs verletzt. ,,Wissen Sie wa-" ,,Du. Sag bitte du", berichtigte sie mich. ,,OK ok... Weißt du warum Haruka verschwunden ist?", wollte ich wissen in der Hoffnung, dass sie Bescheid wusste. ,,Ich habe keine Ahnung, Michiru. Ich habe mir bemerkt, dass sie das Haus verlassen hat. Ich habe absolut keine Ahnung, warum sie fortgelaufen ist. So ist sie sonst auch nicht. Ist denn irgendwas gestern Abend noch passiert?, fragte sie mich nun. Mit dieser Frage hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Vielleicht sollte ich das, aber da war ich mir noch ganz so sicher. ,,Also..." Ich zögerte, weil ich Angst hatte. Etwas vollkommen menschliches. Doch Menschlichkeit zählte hier nicht. In ihren Augen war ich bestimmt ein Opfer- ganz bestimmt. ,,Sie ist dir böse, weil du sie so schlecht behandelt hast, habe ich recht?", fragte sie plötzlich. Mein Herz begann zu rasen. Hatte sie uns zugehört? ,,Woher weißt du das?", platzte es mir ziemlich unhöflich heraus. ,,Du, ich bin ihre Mutter. Ich merke, wenn ihr was nicht passt oder sie etwas traurig macht. Auch wenn es Vampire deine Ansicht nach nicht geben sollte. Vampire haben auch Gefühle. Und einige empfinden wir sogar noch stärker wie ein Mensch. Ich kann dir nur raten, dich zu entschuldigen. Das hat Haruka doch ziemlich sehr verletzt. Glaub mir", sprach sie. Ich nickte und wollte gerade weiter laufen, als ich die freie Stelle an der Wand sah, wo das Bild fehlte. Einen kurzen Moment lang überlegte ich, zu fragen, doch ich traute mich nicht. ,,Das Bild hat deine Verlobte gestern noch abgenommen", rief Grace mir hinterher. Ich blieb stehen und wiederholte die Worte mehrmals noch in meinem Kopf, da ich mir nicht sicher war, ob das gerade wirklich gesagt wurde. Dann drehte ich mich um. ,,Weißt du auch warum?", doch sie war verschwunden. Ich wollte mich bei Haruka entschuldigen. Und ihr einige Fragen stellen. Warum fehlte das Bild und was hatte es mit den Namen auf sich? Doch sie schien nicht zurück zu kehren. Ob ich mir Sorgen machte? Nein, tat ich nicht. Ich hoffte nur, dass es ihr gut ging und ihr nichts passiert ist. Kapitel 10: Entschuldigung -------------------------- Es war 23 Uhr, als Haruka zurückkehrte. Ich freute mich nicht auf sie, aber ich musste mich entschuldigen. Wenn es selbst ihre Mutter sagte? Ich wartete unten am Eingang. Für einen kurzem Moment überlegte ich mal wieder hinaus zu gehen, doch ich traute mich nicht. Außerdem wollte ich mich entschuldigen und nicht abhauen. Doch schon nach einer Weile setzte ich mich auf die Treppe und nickte kurz darauf ein. Eine Pendeluhr, die sich irgendwo im diesem Raum befinden musste, kündigte die 23. Stunde diesen Tages an und riss mich mit ihren lauten und starken Tönen schon bei der ersten Schwingung aus dem Schlaf. Ich war schockiert, dass es bereits so spät war, doch das Warten hatte sich gelohnt. Denn nun stand sie vor mir. Direkt vor mir um genau zu sein. Sie hockte vor mir und starrte mich an. Knapp 30 Zentimeter trennten uns noch, doch daran wollte ich im Moment nicht denken. Es ging jetzt nicht darum, daß sie mich küssen könnte, sondern dass ich mich entschuldigen musste. Ich hatte Angst, furchtbare Angst. Aber damit musste ich klar kommen. Ich ging noch einmal im Kopf durch was ich sagen wollte und setzte dann zum ersten Satz an, doch kein Ton kam heraus. ,,Was machst du hier?", fragte sie mit ihrer leicht dunklen Stimme so wütend, dass mir ein Schauer durch Mark und Knochen ging. Mit so einer Wut hatte ich gar nicht gerechnet. ,,I-ich habe auf dich gewartet", begann ich ungewollt zu stottern. Sie schien diese Antwort nicht erwartet zu haben, da sie ihre linke Augenbraue kurz erhob. Ob sie einfach nur verwundert war oder mir das nicht abkaufte, konnte ich daraus nicht schließen. ,,Und warum?", fragte sie in einem strengen Ton. ,,I-ich.. Also... Naja.. Ich will mich bei dir entschuldigen..", brachte ich heraus. Nachdem ich diesen Satz gesagt hatte, begann mein Herz zu rasen. Ich war total nervös und gleichzeitig gespannt auf ihre Reaktion. Und ihre Reaktion darauf war total niedlich. Sie erhob beide Brauen und legte die Stirn verwundet in Falten. ,,Du und entschuldigen? Das passt aber nicht zusammen", meinte sie. Dennoch grinste sie und man sah ihr an, dass sie sich freute. Sie setzte sich neben mich auf die Treppe und sah nach vorn. Wohin wusste ich nicht, aber ich fand es sehr entgegenkommend, dass sie nicht weiterhin vorn mir blieb und mir mit ihren Augen die Sicherheit beim Reden stahl. Denn wenn sie mich so anblickte, verlor ich ledigliches Selbstbewusstsein. ,,Das ist ja auch egal", entgegnete ich ihr endlich, ,,Ich bin von alleine darauf gekommen und das ist doch das Wichtigste. Und ich meine es ernst. Mir tut es wirklich leid. Weißt du... Ich wollte nie von meinen Eltern weg und immerhin bin ich erst 15. Am Liebsten hätte ich mein altes Leben einfach weiter gelebt, doch diese Entscheidung wird mir nicht gegeben. Ich durfte ja nicht entscheiden, ob ich hier her will oder nicht. Und um ehrlich zu sein wollte ich das auch nicht." ,,Und wie stehst du jetzt dazu?", fragte sie zu meinem Bedauern. Ich hatte gehofft, dass sie diese Frage nicht stellen würde, aber nun hat sie es getan. Und ich musste ihr antworten. ,,Ich... weiß es selber nicht...", meinte ich. Ich hatte mich nie mit dieser Frage auseinander gesetzt. Und wenn ich es tun würde, würde ich mit der Wahrheit eh nicht klar kommen. ,,Hm", lachte sie trocken, ,,Ich kann mir gut vorstellen wie das für dich ist. Du willst nicht hier sein, weißt dazu warum du eigentlich hier bist und dann musst du auch noch mit Monstern unter einem Dach leben und einen Vampir heiraten. Ich denke, für einen Menschen ist es schwer zu begreifen, dass so etwas die Realität ist. Deswegen nehme ich dir dein Verhalten auch nicht mehr übel. Ich habe in den letzten 24 Stunden 18 Minuten und 29 Sekunden mir das auch eingestanden. Ich werde dir nicht böse sein", sagte sie. Ich hörte ihr zu und sah währenddessen auf meine Füße. Schwarze Absatzschuhe zierten sie, die ich auch von hier bekommen hatte. Ich hatte weder Kleidung noch Schuhe von meinem alten Leben behalten können. Haruka hatte alles weggeworfen und hatte mir gerade mal meine wichtigsten Gegenstände gelassen. -Es sind ja nur Klamotten-, das hielt ich mir immer vor Augen, aber mich machte es trotzdem traurig. Immerhin hangen an meiner alten Kleidung so viele Erinnerungen. Aber nun besaß ich sie nicht mehr. Ich musste nun Kleidung tragen, die Haruka wahrscheinlich ausgesucht hatte, nur sahen die meisten Teile gar nicht so schlecht aus. Ich war wieder mit den Gedanken vollkommen woanders und das passierte mir oft. Doch als ich das selber bemerkte, versuchte ich mich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Mein Blick löste sich von meinen Füßen und wanderte weiter zu Harukas Gesicht. Sie sah mich auch an und grinste. Ich wusste nicht warum und die Röte schoss mir sofort ins Gesicht. ,,Was hab ich gerade gesagt, meine Hübsche?", wollte sie von mir wissen. Nicht länger konnte ich sie ansehen. Ihr war nicht verborgen geblieben, dass ich mit meinen Gedanken weggewesen war. ,,Äh.. Ich weiß es nicht.. Tut mir leid, ich habe nicht zugehört...", berichtete ich ihr lieber brav, als eine Strafe dafür zu bekommen. Ich wusste nicht, ob sie so konsequent war und mich eventuell sogar bestrafen würde wenn ich etwas nicht richtig machen würde. ,,Wie fandest du das gestern Abend?", schien sie ihre Frage zu wiederholen. Ich senkte den Kopf. Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht. Denn die Antwort kannte ich gar nicht. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Immerhin hatte ich mit einem Vampir geschlafen! War das nun gut oder schlecht? Wenn es normal wäre, würde ich jetzt sagen, dass es gut war. Aber es ist nicht normal und das darf auch nicht noch einmal passieren. Ich sollte so etwas nicht mit ihr tun. ,,Denkst du das nur, weil ich ein Vampir bin?", ertönte ihre Stimme neben mir. Das gerade eben war anders als sie anderen Male wo wir zusammen sprachen. Jetzt machte sie nicht ständig diese Annäherungen, sondern sie ließ die Finger von mir und ihre Stimme war nicht verführerisch, sondern sachlich und ruhig. ,,Ich weiß nicht was ich davon halten soll...", meinte ich etwas leiser, ,,Du siehst aus wie ein Mensch und verhälst dich auch größtenteils menschlich, aber ich weiß was du bist. Ich könnte dir jetzt sagen, dass das gestern Abend schön war, aber ich will nicht zu..." Ich brach ab. ,,Was willst du nicht?", hakte die Blonde nach. ,,Keine Ahnung..." ,,Heißt das du hast keine Angst, dass ich dich beißen könnte?", fragte die Vampirin. ,,Doch. Ich will nicht zu einem Vampir werden!" ,,Wirst du auch nicht. Wie oft soll ich das denn noch sagen?" ,,Ich.. habe Angst davor, dass...", sprach ich behutsam und leise. ,,Vor was?", wurde sie ungeduldiger, ,,Nun sag endlich!" Sie schien dies brennend zu interessieren, aber ich wollte das einfach nicht aussprechen. Mir war das mehr als peinlich und ich hatte Angst vor ihrer Reaktion. Ob sie lachen wird? ,,Ich... habe Angst, mich zu verlieren. Mich in einem Vampir zu verlieben. Für dich ist das vielleicht komplett was Normales, aber für mich ist es das nicht." ,,Du willst dich also nicht in mich verlieben? Findest du denn, dass die Liebe zwischen zwei Frauen oder zwischen zwei Männern existieren sollte?", fragte sie nun. Ich nickte. ,,Ja, das ist meiner Meinung nach etwas ganz Normales." ,,Nur weil ich ein Vampir bin, bin ich also nicht mehr weiblich?", begann sie zu schmunzeln. Das Blut schoss in meine Wangen und ließ sie erhitzen. Mir war das mehr als unangenehm. ,,Nein, so habe ich das nicht gemeint!" ,,Na dann. Lass es einfach auf dich zukommen. Wenn es passiert passiert es. Nur so leid es mir tut, du musst auch bei mir bleiben, wenn du dich nicht in mich verlieben solltest", grinste sie mich verschwörerisch an, doch dieses Mal war ihr Blick friedlich. Sie führte im Moment nichts im Schilde, es war ihr voller Ernst. Doch dies hätte sie mir nicht sagen brauchen, das wusste ich auch selbst. Ich war ihr komplett ausgeliefert. Wir redeten noch eine ganze Weile auf der Treppe, nur irgendwann wurde es für uns beide zu ungemütlich. Ich wollte eigentlich nun in zu Bett gehen, doch Haruka bat mich, dass noch nicht zu tun. Mir war sofort klar, dass sie noch etwas vorhatte und ich musste gar nicht lange überlegen was es sein könnte. Ich hatte daraufhin nur geknickt und war ihr brav gefolgt. Doch sie brachte mich nicht wie erwartet in ihr Schlafzimmer, sondern in den Raum, in den ich sie das erste Mal gesehen hatte. Das Zimmer, in dem das blutrote Sofa und der Billardtisch standen. Natürlich könnte sie das auch hier tun, doch ich hoffte es nicht. Ich hoffte, dass sie irgendwas anderes vorhatte. Mein Verlobte ließ mich als Erste eintreten. Erst zögerte ich, doch ich schaffte es mich zu überwinden. Fliehen würde eh nichts bringen und ja, der Sex am vergangenen Tag hatte mir gefallen, aber ich wollte es nicht so schnell wiederholen, da ich immer noch Angst hatte, dass ich mich in die Vampirin verlieben könnte. Ich sah ihr zu, wie sie eine Flüssigkeit aus einer Flasche in 2 Gläser schüttete. Ich vermutete mal, dass es Rotwein war, da es stark danach aussah. Mein Blick war fragend. Ich bin 15 und sollte also Alkohol zu mir nehmen? Blut wird sie mir wohl kaum geben... ,,Nein, du musst natürlich nicht. Wein ist das Einzige was bei Vampiren wirkt. Du musst den Wein nicht trinken, aber du kannst ja mal probieren", zwinkerte sie mir zu. Ich schüttelte jedoch meinen Kopf. Ich wollte nicht probieren. Ich hatte Angst davor, dass mir der Alkohol schmecken könnte und ich in meiner Verzweiflung zur Flasche greifen könnte. Deswegen ließ ich lieber komplett die Finger davon. Haruka nickte daraufhin verstehend und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. Ich sah ihr dabei zu. Nein, ich glotzte sie regelrecht an, aber eher weil mein Blick an ihren Augen hang. Sie leuchteten rot auf, als sie angefangen hatte zu trinken. ,,Du starrst, meine Liebe", drehte sie sich zu mir. Das Glas hielt sie so sanft in der Hand, als würde sie Angst haben, dass es jeden Moment in tausende Splitter zerfallen könnte. Und ihre Hände waren genau so zart. Ich musste an den Abend denken und wie ihre Hände über meinen Körper geglitten waren. Bei diesem Gedanken wurde ich ein wenig rot, doch als ich das bemerkte, schüttelte ich schnell den Kopf. ,,So so", schmunzelte mein Gegenüber. Ich vergaß auch immer wieder, dass sie meine Gedankengänge kannte. ,,Du scheinst Fragen zu haben", sagte sie plötzlich noch. Ich erhob verwundert meine Blicke. ,,Äh, ja... In der Tat", begann ich zu stottern. ,,Dann frag." Ich sammelte mich noch einen kurzem Moment, eh ich fragte. ,,Ich wollte mal fragen, warum deine Familie Tenoh heißt", sagte ich. Sie begann zu grinsen. ,,Du denkst wohl, dass wir doch nicht aus Australien kommen?", grinste sie. Ich nickte nur. ,,OK, ich erklär es dir. Setz dich", meinte sie und deutete auf das Sofa mit dem roten Stoff in der Ecke des Zimmers. Sie lief bereits auf das Sofa zu, doch ich zögerte. Denn einen Moment lang bereute ich gefragt zu haben, denn wenn die Wahrheit erschreckend werden würde, wollte ich das gar nicht erst wissen. Doch ich nahm meinen Mut zusammen und folgte ihr. Nachdem ich mich zu ihr gesetzt hatte, begann sie auch direkt zu sprechen. ,,Wir kommen wirklich aus Australien. Mein Vater kam aus Japan, meine Mutter lebte im heutigen Perth. Durch die Schifffahrt gelang es meinem Vater Japan zu verlassen. Damals war er noch ein Mensch gewesen und hatte zu dem Zeitpunkt noch einen japanischen Namen." ,,Und wie hieß er?" ,,Das hat er mir nie gesagt. Ich denke, dafür hat er seine Gründe." ,,Okay, und deine Mutter war da auch noch ein Mensch?", fragte ich total interessiert. ,,Nein, sie lebte da noch gar nicht." ,,Oh..." ,,Mein Vater wurde von einem sehr alten Vampir gebissen. Er gehörte einst zu den ältesten, doch mein Vater tötete ihn einige Jahre später. Seit er als Vampir auf dieser Erde wandelt, hat er einen neuen Namen: Joshua. Er wollte nicht erkannt werden und nannte sich deswegen einfach um. Und dann lernte er meine Mutter kennen, die als er vor der Schwangerschaft zu seinesgleichen machte. Und wie du weißt, wurde ich nach meiner Geburt zu einem Vampir." Ich nickte. ,,Also ist deine Mutter Australierin?" ,,Genau. Und den Rest kannst du dir denken. Wir sind nur für dich hier her gezogen, nach wie vor", sagte sie. Ich machte daraufhin keine Geste, sah einfach nur irgendwo hin. ,,Hast du noch eine Frage?", fragte Haruka mich. Eigentlich hätte ich wegen dem Bild fragen sollen, doch ich traute mich nicht. Ich beschloss, einfach später zu fragen. Denn es interessierte mich brennend, was sie mit mir vorhatte. Egal ob es positiv oder negativ sein wird. ,,Nun, meine wunderschöne Perle, ich habe auch noch etwas mit dir vor. Und du brauchst keine Angst zu haben. Es ist nichts Schlimmes", versicherte sie mir und ich glaubte ihr. So wie sie gerade mit mir sprach, war anders als sonst. Und ihre Stimme klang nun so ehrlich. Deshalb konnte ich gar nicht anders als ihr zu glauben. ,,Und was genau hast du vor?", wollte ich wissen. ,,Warts ab", zwinkerte sie. Gleich darauf erhob sie sich und blieb vor mir stehen. Ihre Augen sahen direkt in meine und sahen so ehrlich aus. ,,Sag, hast du Zweifel?", fragte sie mich, doch ich wusste absolut nicht was sie damit meinen könnte. ,,Bei was?" Sie erhob ihre linke Hand und schnippste einmal. Danach ertönte Musik aus einer anderen Ecke. Ich sah an ihr vorbei und wollte herausfinden von wo die Musik kam. Und da stand es: Ein Grammophon stand in der Ecke auf einer alten antiken Kommode und spielte ein klassisches Stück. Ich wusste nicht welches, aber ich würde mich schon als Liebhaber der klassischen Musik bezeichnen. Das Stück war sehr langsam und bestand nur aus zarten Tönen. Ein perfektes Lied zum tanzen, wenn ich ehrlich war. Wieder sah ich meine Verlobte an, die nun aus irgendeinem Grund grinste.Sie griff im nächsten Moment nach meiner Hand und zog mich auf die Beine. In der Mitte des Raumes war ein wenig Platz, wo sie mich nun hinführte. Dann legte sie ihre beiden Arme um meine Hüfte und begann sich im Takt ganz dicht an meinem Körper zu bewegen. Ich glaubte sofort, den Verstand verloren zu haben. Ich war gezwungen mitzumachen. Und dazu begann sie nun meinen Hals zu küssen. Ich spürte ihre zarten wundervollen Lippen in meiner Beuge, die mich zärtlich liebkosten. Unbewusst lehnte ich mich gegen sie und ließ mich von ihr leiten. Meine Hände schlang ich um ihren Hals. Schon nach einer Weile bekam ich die Musik gar nicht mehr mit. Ich hatte mich einfach nur gegen sie gelehnt und genoss diesen Moment. Auch wenn wir einfach nur zusammen tanzten. Es fühlte sich enorm an. Die Küsse auf meinen Hals raubte mir immer mehr den Atem. Eine extreme Gänsehaut hatte sich auf meinem Rücken ausgebreitet. Schon bald waren es keine Küsse mehr, sondern leichte Bisse. Ich hatte erst Angst, dass sie mich beißen könnte, doch ich konnte nichts sonderbar spitze spüren. Vielleicht wollte sie mich auch so auf den nächsten Biss vorbereiten? Irgendwann legte ich meinen Hals leicht in die Seite, sodass sie besser herankam. Ihre Frage ob ich an irgendetwas zweifelte, hatte ich bereits vergessen. Ich konnte jede Rundung Ihres Körpers an meinem spüren. Und dadurch war ich zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Wie lange wir da tanzten, konnte ich nicht sagen. Doch irgendwann löste sie sich von meinem Hals und griff nach meinem Kinn. Ich war erst überrascht, doch dann schloss ich erwartend die Augen. ,,Du zweifelst daran, dass ich dich liebe, stimmts?", hörte ich ihre Stimme sagen. Gleich darauf spürte ich ihre Lippen auf meinen. Kapitel 11: Sie liebt mich -------------------------- Ich spürte ihre Lippen auf meinen. Sie hatte sich sachte mir genähert. Ihre Nähe war komisch. Ich genoss es bei ihr zu sein, ohne das ich dies wollte. Es war vollkommen ungewollt. Meine Finger kraulten leicht ihren Nacken, doch ich spürte, wie mein Körper bereits nach mehr verlangte. Ganz langsam löste sie sich von mir. Ihr Atem streifte dabei meine Lippen. Warum sie gerade Luft holte, wusste ich nicht, doch im Moment stellte ich mir keine Fragen. ,,Ich liebe dich", hauchte sie so leise, dass ich es kaum wahrnehmen konnte, doch ich hatte es verstanden. Und es erschreckte mich. Nicht negativ- sondern positiv. Zwar hatte sie vor einer ganzen Weile so etwas in der Art angedeutet, doch daran hatte ic gezweifelt. Haruka liebt mich also... Meine Verlobte hatte also wirklich Gefühle für mich. Und ich? Ich nicht. Jedoch hatte sich meine Meinung zu ihr drastisch geändert. Ich glaubte, dass sie die Einzige war, der ich vertrauen konnte, obwohl ich mir da selbst nicht mal sicher war. Doch bei Haruka war ich anscheinend sicher und nicht in Gefahr. Am meisten hatte ich eigentlich vor Joshua Angst. Ich wollte ihm auf gar keinen Fall über den Weg laufen wenn ich allein war. Wenn Maria wirklich ein Mensch war- Wie hielt sie das aus? ,,Du bist mit deinen Gedanken echt immer wo anders. Selbst in diesem Moment", grinste sie mich an. Ich antwortete allerdings nicht darauf und lehnte mich einfach gegen sie. ,,Ich habe eine Frage an dich, Michiru", kam es plötzlich von ihr. ,,Ja? Die wäre?", fragte ich leicht verwundert. Um sie besser sehen zu können, drückte ich mich ein wenig von ihrer Brust weg. ,,Vertraust du mir?", sprach sie. Diese Frage hatte ich bei weitem nicht erwartet. War ihr das gar nicht so egal wie ich immer dachte? Diese Frage hatte ich mir noch nie zuvor gestellt. ,,Bitte, sag es mir", bat sie mich. Ich seufzte. ,,Ich... weiß es nicht." ,,Dann überlege." ,,Ich glaube schon...", meinte ich, da es ja die Wahrheit war. Ich glaubte es, war mir jedoch nicht ganz sicher. ,,Gut", kam es nur von ihr. Dann drückte sie mich gegen sich. Erneut küsste sie meinen Hals. Ich legte diesen wieder in die Seite. Doch direkt danach konnte ich ein Zucken ihrerseits wahrnehmen. ,,Das solltest du nicht tun", sagte sie. Meine Augen hangen an ihrem Hals, von dem ich mich nicht länger fernhielt. Ich konnte die Gefahr darin nicht erkennen. ,,Tu das nicht, Michiru", stöhnte sie mir ins Ohr, ,,Das ist ein Fehler..." Haruka Finger krallen sich in meine Arme. Doch ich hörte nicht auf und verteilte weitere leichte Bisse auf ihrem Hals. Und dann passierte es. Ich hatte dies nicht erahnt und nun spürte ich es. Ihre Finger hatte sie in meinem Haaren versenkt, hatte meinen Kopf noch mehr in die Seite gerissen. Es war ein schreckliches Gefühl. Ganz deutlich konnte ich spüren, wie sich ihre Zähne in mein Fleisch bohrten. Am Liebsten wäre ich vor diesem unausstehlichen Schmerz geflohen. Jedoch hatte ich nicht die geringste Chance, in irgendeiner Weise zu fliehen. So fest hatte sie mich noch nie gehalten. Das Gefühl war noch schlimmer als beim ersten Mal. Und dazu kam noch, dass sie viel länger an meinem Hals blieb. So kostete nicht von meinem Blut- sie trank es. Und sie hatte selber zu mir gesagt, dass man dadurch zu einem Vampir werden würde. Deshalb schob ich Panik und versuchte mich von ihr wegzudrücken. ,,Haruka! Hör auf! Bitte!", presste ich fast atemlos hervor. Mein Hals war wie zugeschnürrt und dadurch bekam ich so gut wie keine Luft. ,,HARUKA!", schrie ich nun. Endlich bemerkte sie meinen Hilfeschrei. Mir kam es wie eine halbe Ewigkeit vor. Sie riss sich von mir los, schubste mich dabei von sich, sodass ich auf dem Boden landete. ,,E-Es tut mir leid!" Danach verließ sie das Zimmer. Irgendwie wirkte sie panisch und ich war genau so panisch. Erst sah ich ihr noch geschockt hinterher. Doch dann wurde mir klar was passiert war. Sie hatte von meinem Blut getrunken und das länger als nur eine Minute lang. Von Angst befallen rannte ich in das Badezimmer, wo ich die Bisswunde verband und versuchte, das Blut irgendwie zu stoppen. Ein Glück hatte sie die Halsschlagader nicht getroffen. Nach ca. 15 Minuten hörte etwas auf zu bluten. Da ich so viel Blut verloren hatte, fühlte ich mich schwach und insgesamt ging es mir schrecklich. Ich wollte mich übergeben, aber es ging nicht und einen kurzen Moment lang konnte ich einen Schmerz an meiner Bauchregion wahrnehmen. Danach wurde mir schwarz vor Augen. Ich konnte ein helles Licht sehen. Es war wunderbar, wunderbar warm und mir eiskalt. Ich frierte schrecklich und so wie es aussah war das Licht die Einzige Möglichkeit mich zu wärmen. Dennoch stellte sich mir die Frage, was dieses Licht war. Wurde ich irgendwo ei geschlossen oder warum war es so dunkel hier? Ich sollte vielleicht doch zu dem warmen Licht gehen, doch ich tat es nicht. Und dann waren da plötzlich Stimmen, die nach mir riefen. Ständig hörte ich meinen Namen. Dann verschwand das schöne helle Licht. Nun war es stockfinster und ich ganz allein hier. Fast panisch riss ich meine Augen auf und erblickte... die Wand über dem Bett, in dem ich bei den Tenohs immer schief. ,,Puh!", hörte ich die eine Stimme wieder sagen. Und jetzt erkannte ich sie auch- es war das Dienstmädchen. ,,M-Maria... Was ist passiert?" ,,Du wurdest von Haruka gebissen",  konnte ich eine Männerstimme sagen hören, wo ich einfach mal vermutete, dass es Joshua war. ,,Stimmt... bin ich jetzt etwa im Jenseits oder ein Vampir?!", schreckte ich auf. Haruka konnte ich nicht sehen. Erst vermutete ich, dass sie auf dem Sessel hinter mir, so wie letztens war, aber das war sie nicht. Hier waren nur Maria, Joshua und Grace. ,,Haruka  ist nicht hier, wenn du sie suchst. Und nein bist du nicht, allerdings bist du nicht mehr ganz menschlich", verriet Grace mir. ,,Wo ist sie?", wollte ich nun wissen. ,,Nicht hier. Ich vermute in ihrem Zimmer", kam es von ihrem Vater. ,,Also ist sie nicht wieder verschwunden?" ,,Nein, sie ist im Haus", sprach Grace in einem komischen Ton. Zwar hatte ich in diesem Moment keine Angst vor Grace und Joshua, dennoch war es eine äußerst komische Situation. Immer noch leicht verwirrt sah ich zu Maria. Sie sagte nichts und sah etwas eingeschüchtert auf dem Boden. Vielleicht jagten diese Vampire ihr ja auch Angst ein? ,,Ich bedauere, dass dies passiert ist. Wir haben Haruka gesagt, dass sie dich erst beißen soll, wenn du es möchtest. Weil wir beide wissen, wie schlimm es ist wenn es gegen deinen Willen getan wird. Haruka hat sich im letzten Moment von dir getrennt, sonst wärst du jetzt wie wir", entschuldigte Grace sich bei mir. Mir kamen wieder die Worte von Haruka in den Sinn. Sie liebt mich also... Und dann tat sie so etwas. Ich konnte dem nicht so ganz glauben. ,,Miss Kaioh?", sprach Maria mich an. ,,Ja?" Ich sah in ihre Richtung. Ihren Blick hatte sie nun erhoben. ,,Sie wären fast gestorben", sagte sie. ,,W-Wieso? Wegen der Bisswunde? Deswegen kann man doch nicht fast verbluten, oder?", meinte ich. ,,Das stimmt. Aber haben Sie vielleicht schon die Wunde an ihrem Bauch bemerkt?" Meine Hand wanderte direkt zu meinem Bauch und suchte diese Wunde.Tatsächlich war dort ein großer Verband. Nur wie war die entstanden? ,,Ich vermute, dass Haruka die Kontrolle über sich verloren hat", spekulierte ihr Vater. Ich musste daran denken, dass ich daran denken, nicht ganz unschuldig war. Ich hatte sie dazu getrieben. Aber trotzdem- Wie kam die Wunde zu stande? ,,Vampire sind in der Lage, im Blutrausch Krallen zu bekommen. Womöglich hat sie dich mit der einen Hand festgehalten." ,,Komisch. Ich habe das gar nicht bemerkt..." ,,Das ist nicht ganz selten. Wenn das Opfer gebissen wird, befindet es sich genauso in einen Blutrausch wie der Vampir", kam es wieder von Joshua. ,,Ich werde mit ihr reden", nahm Grace sich vor. Doch eigentlich war ich daran Schuld, oder nicht? Ich war daran Schuld, dass ich gebissen wurde. Nicht Haruka. ,,Wir lassen dich erstmal allein. Es war sicherlich ein ganz schöner Schock für dich", sagte Grace wieder. Keiner sagte mehr etwas. Stattdessen verließen alle drei den Raum. Noch immer war ich verwirrt. Eine ganze Weile blieb ich auf dem Bett sitzen, bis ich mich fassen konnte. Für mich war das immer noch unbegreiflich. Sie hatte mich gebissen, ich wäre fast gestorben oder zu einem Vampir geworden. Und einen Filmriss hatte ich auch noch. Dass ich im Badezimmer meinen Hals verbunden hatte, wusste ich noch, aber danach war da nix mehr. Als hätte man mir KO- Tropfen verabreicht. Mir stellte sich die Frage, warum sie danach einfach so verschwunden war. Entschuldigt hatte sie sich zwar noch, doch das war ja wohl eher aus Panik passiert. Wollte sie das etwa nicht? Was, wenn sie mich eigentlich gar nicht beißen wollte und ich sie aber dazu getrieben hatte? So wird es wohl gewesen sein, sonst hätte sie mich vorher nicht gewarnt. Ein kurzes Stöhnen verließ meine Lippen. Irgendwie sehnte ich mich in diesem Augenblick nach Sonne. Ich war sehr lange nicht mehr draußen gewesen. Mir würde es sicherlich gut tun, wenn ich mal etwas rauskommen würde. Draußen konnte ich mich immer am Besten entspannen, aber bisher war ich noch nicht an die frische Luft gekommen. Ich beschloss, jemanden zu fragen, denn einfach so wollte ich nicht gehen. Außerdem war bestimmt die Tür verschlossen. Und ich wollte natürlich nicht, dass man mich dann suchte. Da Haruka aber im Moment sich versteckt hielt, würde ich sie wohl eher nicht fragen können. ,,Wenn ich Grace frage, wird das sicherlich auch gehen...", meinte ich. Ich nickte zur Aufmunterung und versuchte die Sache mit den Biss zu vergessen. Ich durfte kein Trübsal blasen. Da meine Kleidung etwas Blut abbekommen hatte, zog ich mich um, bevor ich das Zimmer verließ. Erst überlegte ich, ob ich noch was essen sollte, aber das würde ich auch draußen machen können. Also verließ ich das Zimmer und machte mich auf der Suche nach Grace. Sie fand ich auch relativ schnell am Eingang. Sie betrachtete das große Bild an der Wand und bemerkte mich erst gar nicht. Mir war mulmig zu Mute, da ich immer noch eine gewisse Angst vor ihr hatte. Immerhin könnte sie mich jederzeit aus dem Weg schaffen und da würde Haruka bestimmt auch nicht mehr viel sagen können. Ich wollte gerade den Namen von ihr rufen, als Grace sich zu mir drehte. ,,Was möchtest du? Fühlst du dich denn überhaupt schon in der Lage aufzustehen?", wollte sie wissen. ,,Äh.. Ja, alles in bester Ordnung.... Ehm... Ich wollte fragen, ob ich etwas rausgehen darf?", sagte ich ziemlich unsicher. ,,Warum möchtest du raus?", fragte sie mich stattdessen. ,,Einfach mal frische Luft schnappen. Ich fühle mich so eingesperrt...", meinte ich. Meinen Blick hatte ich vorsichtshalber auf den Boden gerichtet. Nicht, weil ich log, sondern weil ich unsicher war. Ich hatte gar nicht die Absicht wegzulaufen. ,,Das kann ich dir leider nicht sagen. Das musst du Haruka fragen", antwortete sie mir in einem eisernen Ton. Bei dieser Kälte in ihrer Stimme wurde mir noch unwohler als eh schon. Kein weiteres Wort. Stattdessen lief sie an mir vorbei, würdigte mir dabei keines Blickes und verschwand in einem anderen Raum. Irgendwie erschien sie mir manchmal etwas überheblich. ,,Gut... Dann halt zu Haruka." Leichter gesagt als getan. Ich suchte das ganze Anwesen ab, doch nirgends fand ich sie vor. Ja sogar in ihrem Schlafzimmer befand sie sich nicht. Deshalb gab ich meine Suche danach auf. Vielleicht hatte sie ja doch das Haus verlassen und ihre Eltern hatten mich vorhin angelogen? Wissen konnte ich es nicht. Ich wusste nur, dass ich schrecklichen Hunger hatte und unbedingt etwas zu Essen benötigte. Also auf in die Küche. Kapitel 12: Erlaubnis --------------------- Natürlich bekam ich bei Maria etwas zu essen. Sie hatte mir Udon Suppe gemacht, die bereits fertig war, als ich die Küche betrat. Womöglich hatte sie schon geahnt, dass ich bald Hunger bekommen werde. Immerhin hatte ich den heutigen Tag noch nichts gegessen. Die Suppe schmeckte köstlich. Sie hatte wahrhaftig ein Talent zum Kochen. Sie machte mir klar, dass ich nicht zu einem Vampir werde, wenn ich es nicht wollte. Dies beruhigte mich auch. Nach dem Essen suchte ich weiter. Spätestens heute Abend wird sie auftauchen. Wie ich erwartet hatte, fand ich sie nicht. Doch Grace hatte gesagt, dass sie irgendwo im Haus war. Ich musste also nur gründlicher suchen. Also noch mal von vorn. Irgendwo war ein Fenster offen, denn es war eiskalt in den Gängen. Heizungen gab es hier nicht. Von mehreren Öfen bekam man nur die Wärme. Dieses Haus war generell gruselig- und das lag nicht nur an den Bewohnern. ,,Hier werde ich auf keinen Fall mein Leben verbringen", prabbelte ich ohne nachzudenken vor mich hin. Ich blieb vor der Tür ihres Schlafzimmer stehen. Zwar hatte ich vorhin schon dort nachgesehen, aber vielleicht hatte sie ja inzwischen ihr Schlafzimmer betreten. Meine Hand zitterte, als sie der Türklinke näher kam. Seltsamerweise fürchtete ich mich ein wenig. Dazu kam dieses Gefühl, das mir sagte, dass sie dort drin war. Nur ganz langsam drückte ich die Türklinke herunter und gab genau so langsam dem Holz einen Schubs, sodass man mir gleich darauf den Eingang in das Zimmer gewährte. Erst hatte ich sie gar nicht gesehen, doch als sie sich zu mir drehte, fiel sie mir direkt ins Auge. Meine Verlobte stand an der Balkontür, die zu einer stattlichen Veranda führte. Im Raum war es stockfinster. Gerade mal das Licht vom Korridor brachte Helligkeit in diesen Raum. Und dann war da noch dieses rote Augepaar, was in meine Richtung starrte. Ein wenig fühlte ich mich schon unwohl. Sie sagte nichts- sah mich einfach nur an. Leider wusste ich nicht, was in ihrem Kopf vorging, dabei hätte ich es zu gern gewusst. Vielleicht wollte sie sich ja bei mir entschuldigen? Stimmt, dass hatte sie bereits getan. Außerdem müsste ich mich auch entschuldigen. Immerhin hatte ich ihr zu diesem Zustand verholfen. Ihre eisernen Pupillen studierten meinen Körper, das war selbst für mich spürbar. Diese Situation machte mich unsicher. Ich war umstritten, ob ich ein Gespräch beginnen sollte oder nicht. Vielleicht war es im Moment nicht angebracht zu reden. Aber vielleicht war genau das der Schlüssel. Ich musste mich entschuldigen, denn auch ich trug die Schuld an alldem. Einen kurzen Moment lang sah ich nur den Boden an. Bevor ich etwas sagte, musste ich es gedanklich überprüfen. Ich durfte mich keinesfalls versprechen. Danach erhob ich wieder mein Haupt und sah ihr ins Gesicht. ,,Es tut mir leid, Haruka. Ich hätte dich gestern nicht so anspornen sollen. Es ist nicht nur deine Schuld. Genau genommen ist es mein eigener Verdienst. Bitte verzeih mir", sagte ich und verbeugte mich dazu noch. Warum wusste ich nicht, ich tat es einfach. Haruka schien die Entschuldigen zwar erwartet zu haben, was ich schon erahnt hatte, da sie ja meine Gedanken kannte, dennoch sah ihr Gesichtsausdruck überrascht aus. Vielleicht, weil ich mir die Schuld dafür gegeben hatte? Ihre Reaktion war nur ein Lächeln. Aber nicht irgendein Lächeln. Darin lag viel mehr als nur Gleichgültigkeit. Es erfreute sie so etwas zu hören. ,,Schön, dass du dich entschuldigst. Und ja, du hast mich doch ganz schön heiß gemacht. Aber letzten Endes war es trotzdem meine Schuld. Leider musstest du an dem Resultat leiden. Ich bedaure, dass das passiert ist. In Zukunft muss ich mich mehr unter Kontrolle halten", sprach sie nachdenklich, doch ihre Auge hangen die ganze Zeit über an meinen, ,,Wieso hast du mich gesucht?" Auf ihren perfekt geformten Lippen lag ein Lächeln. Sie war froh darüber, dass ich mich dennoch entschuldigt hatte, das konnte man ihr ansehen. ,,Darf ich raus? Nur für ein paar Stunden. Bitte!", schoss es aus mir heraus. Man sah regelrecht wie sich der Ausdruck in ihrem Gesicht schlagartig veränderte. So einen Stimmungswandel hatte ich bei ihr noch nicht gesehen. Bis gerade eben hatte sie wunderschön gelächelt und nun wirkte sie verärgert. Sie wollte demnach also nicht, dass ich hinaus in die Öffentlichkeit kam. ,,Wieso sollte ich dir das erlauben, hm?", murrte sie. ,,Du sperrst mich hier ein!", wurde ich sofort lauter. Tränen schossen mir in die Augen, doch noch war ich in der Lage sie zurück zu halten. Ich wollte mich nicht von ihr einsperren lassen! ,,Was willst du denn da draußen machen? Abhauen?", meckerte sie mich an, ,,Das kannst du schon vergessen! Ich werde dich immer finden!" Auch sie würde sofort sedimental. Tränen flossen direkt über ihre Wangen hinab, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Doch das änderte nichts an der Lautstärke meiner Stimme. ,,Warum abhauen?! Das habe ich gar nicht vor! Ich will doch nur spazieren gehen! Mal mich ins Café setzen können und einfach die Menschen beobachten! Das hier ist kein Leben für mich!", schrie ich. ,,Und woher soll ich wissen das ich dir vertrauen kann? Ich will nicht, dass du gehst!", rief sie mir entgegen. Das Gesagte erschütterte mich schwerer, als gedacht. Hieß das, dass sie mich bei sich habe wollte, dass sie Angst um mich hatte? ,,Ich gehe nur für ein paar Stunden, Haruka. Und wenn ich die Absicht hätte abzuhauen, dann kannst du mich doch zurück holen. Hast du gerade eben zu mir gesagt", zwinkerte ich der Vampirin vor mir zu. Meine Worte schienen sie zu beruhigen. Etwas verlegen wischte sie sich die letzte Träne von der Wange und trat auf mich zu. Ich spürte, dass sie trotzdem noch nicht ganz überzeugt war, aber immerhin lächelte sie schon wieder. Ihre Wangen und Augen waren noch leicht gerötet. ,,Du hast recht. Wo willst du denn hin? Und wann? Ich hoffe doch, dass du heute nicht mehr raus willst", sprach sie mit einer immernoch zittrigen Stimme. Mit einem unsicheren Lächeln trat sie auf mich zu und breitete dabei ihre Arme aus. Ich ließ mich widerstandslos von meiner Verlobten in eine Umarmung ziehen. ,,Nein, morgen! Ich will mich etwas hier umsehen. Immerhin war ich noch nie in Osaka gewesen." Sie nickte kurz unter Schweigen. Anscheinend überlegte sie. ,,Gut, ich erlaube es dir. Du hast 3 Stunden. Danach bist du wieder hier. Ich werde dich höchstpersönlich am Eingang begrüßen. Wenn du auf die Minute genau nicht da bist, werde ich dich suchen, hast du verstanden?", kam es streng von ihr. Mir gefiel es eigentlich nicht, dass sie so über mich entscheiden konnte, aber wenigstens etwas. Ich lehnte mich bewusst gegen sie und schlang meine Arme um ihre Hüfte. Mittlerweile würde ich sie auch freiwillig umarmen. Den Rest des Abend verbrachten wir auf der Couch vor dem Fernseher Arm in Arm. Auch das tat ich vollkommen freiwillig. Wir schauten einen Film über 2 Frauen, die sich ineinander verliebten. Immer wenn sie sich küssten, schlug mein Herz schneller. Den Grund dafür kannte ich nicht. Mir war es nicht unangenehm diesen Film mit Haruka zu sehen, es war nur einfach ein ungewohnte Gefühl so etwas mit jemand anderem anzusehen. ,,Michiru?", sagte sie nach einer ganzen Weile. Ich wandte den Blick vom Bildschirm ab und sah ihr ins Gesicht. ,,Du wirst doch in 2 Tagen 16", begann sie nun zu sprechen. Verwundert erhob ich beide Augenbrauen. Mich berührte es doch ein wenig, dass sie wusste, wann ich Geburtstag hatte und dass sie sich Sorgen darum machte. Nur woher wusste sie wann ich Geburtstag hatte? ,,Woher weißt du das?", fragte ich strahlend. ,,Ich werde doch wohl wissen, wann meine Verlobte Geburtstag hat!", grinste sie belustigt. ,,Stimmt. Aber nun sag! Was ist damit?", wollte ich nun endlich wissen. ,,Ich wollte nur fragen, ob du deinen Geburtstag feiern möchtest. Das ist doch normal bei Menschen oder?", sagte sie. Ich musste eigentlich gar nicht lange überlegen. Mein Geburtstag war nie zuvor in meinem Leben etwas Besonderes gewesen. Also wird der 16 auch nicht aus der Reihe tanzen. Meine Eltern feierten nie meinen Geburtstag. Klar, die wünschten mir jedes Jahr Alles Gute, aber mehr kam da nie. Ich hatte es ihnen nie verübelt, auch wenn die Schüler aus meiner Klasse ihren Geburtstag immer mit prächtigen Partys feierten. Immerhin waren wir arm gewesen und hatten zu tun, dass wir etwas zu essen hatten und man mir Schulsachen kaufen konnte. ,,Nein, ich glaube mir wäre es lieber, wenn wir ihn nicht feiern. Ich habe sowas noch nie gemacht." ,,Ich auch noch nicht", lachte Haruka belustigt, ,,Gut, wenn du nicht möchtest. Aber eine kleine Überraschung wird es trotzdem geben", zwinkerte sie mir zu. Es erfreute mich so etwas zu hören. Noch nie zuvor hatte man mir eine Aufmerksamkeit geschenkt. Dies zauberte direkt ein Lächeln auf meine Lippen. Ich fand es sehr nett von ihr, dass sie so mit mir umging, obwohl ich ihre Gefühle nicht erwiderte. Es verwunderte mich sowieso, dass sie damit kein Problem hatte - oder es sich zumindest nicht anmerken ließ. Irgendwann schlief ich in ihren Armen ein. Der Film war zwar noch nicht zu Ende gewesen, jedoch war ich einfach zu müde und in ihren Armen fiel es mir besonders leicht einzuschlafen. Auch hierfür kannte ich den Grund nicht. Diverse Gefühle konnten es auf jeden Fall nicht sein. Ich erwachte natürlich in meinem Bett. Die Nacht hatte ich gut geschlafen, keine Ahnung wie lang ich davon in ihren Armen geschlafen hatte. Jedenfalls fehlte mir etwas. Und das war ihre Nähe. Immer noch etwas verschlafen setzte ich mich hin und rieb mir die Augen. ,,Mmmmmmh", murmelte ich. Danach musste ich mich erst einmal strecken. Zwar war die Müdigkeit immernoch Herr über meinen Körper, aber irgendwann musste ich mal aufstehen. So kämpfte ich mich also aus dem Bett, sah kurz nach wo ich noch etwas Geld hatte und fand es auch, allerdings war es nicht mehr ganz so viel, und schleift mich dann zum Kleiderschrank. Fertig gekleidet verließ ich mein Zimmer. Dabei schweife ich ein wenig mit den Gedanken ab. Ich musste an den vergangen Abend denken. Haruka wollte nicht, dass ich abhaute, aber das hatte ich auch nicht vor. Für meinen Ausflug hatte sie mir 3 Stunden gegeben. Außerdem hatten wir über meinen Geburtstag gesprochen und ich fragte mich wirklich, was sie mir als Überraschung zu meinem Geburtstag geben wollte, denn der war ja schon morgen. Jedoch war ich froh, dass sie ihn mit mir nicht feierte. Ich stellte mir so eine Geburtstagsparty eigentlich ganz schön vor, allerdings wollte ich nicht im Mittelpunkt stehen. Ich wurde immerhin nur 16! Bevor ich das Haus verlassen würde, musste ich frühstücken. Mit Hunger wollte ich auf jeden Fall nicht raus gehen. Im Haus herrschte wir immer Totenstille. Nie hörte ich etwas. Nie sah ich Grace und Joshua. Vielleicht war es ja doch so, dass Vampire in der Nacht besonders aktiv waren. Haruka war es auf jeden Fall. Wenn die Sonne unterging und alle langsam ins Bett gingen, fing der Tag für sie erst einmal an. Bei ihren Eltern war es sicherlich nicht anders. Gut gelaunt klopfte ich an der Küchentür an, wartete allerdings kein ''Herrin'' ab. Stattdessen betrat ich die Küche ohne Erlaubnis, was mir erst später einfiel. Maria sah mich leicht erschrocken an. ,,Oh, ich bitte vielmals um Verzeihung! Ich hab angeklopft, a-aber-", begann ich die Entschuldigung zu stottern. ,,Alles gut, Miss Michiru. Sie brauchen doch nicht immer anklopfen!", lächelte sie mir entgegen. Etwas verlegen nickte ich und machte eine leichte Verbeugung. ,,Einen guten Morgen wünsche ich", sagte ich dann noch. Danach setzte ich mich an den Tisch, der bereits gedeckt war. Frische Brötchen, die sie garantiert selber gebacken hatte, verschiedene Marmeladen- und Wurstsorten sowie Getränke wie Tee und Kaffee zierten den Tisch. Bis vor ein paar Wochen hätte ich nie für möglich gehalten, solch ein Frühstück zu bekommen. ,,Wollen Sie nicht mit mir essen?", fragte ich. Sie drehte sich zu mir. ,,Darf ich?", kam es unsicher von ihr. ,,Natürlich!" Kapitel 13: Du bist mein Ruhepol -------------------------------- Nach dem Frühstück bedankte ich mich selbstverständlich bei Maria. Ich konnte mich als glücklich erweisen, jedes Mal so ein Festmahl zu bekommen. Dabei war das doch gar nicht nötig. Den größten Teil schmiss sie am Ende ja eh weg, da wir zusammen nicht mal den viertelsten Teil schaffen konnten. Vielleicht sollte ich ihr beim nächsten Mal sagen, dass sie gern auch weniger machen konnte. Bevor ich mich auf dem Weg machte, musste ich aber noch meine Jacke aus meinem Zimmer holen. Die war ja bisher hier nicht zum Einsatz gekommen. Also machte ich mich nochmal auf dem Weg nach oben in mein Zimmer. Innerlich freute ich mich schon auf den Ausflug. Endlich konnte ich wieder frische Luft schnappen und Menschen sehen. Hier kam ich mir so vor, als wäre die Menschheit fast ausgestorben. Eigentlich war ja nur ich ein Mensch, denn bei Maria war ich mir noch nicht ganz sicher. Dabei konnte ich mich bestimmt auch nicht mehr als Mensch betiteln. Durch den letzten Biss war ich garantiert nicht mehr ganz menschlich. An meinem Zimmer angekommen suchte ich dir Jacke aus dem Schrank heraus. Und ein Glück war sie auch dort. Haruka hatte also doch nicht meine ganze Kleidung entsorgt. Wieder am Eingang angekommen zog ich mir die Jacke über und atmete dann noch einmal ordentlich aus. Ich hoffte nur, dass man nicht sah, daß ich mit Vampiren zusammen lebte und dass ich gebissen wurde. Aber das konnte man ja auch gar n- Oh Mist! Die Bisswunde! Ich muss mir einen Schal besorgen... So ein Mist! Ich hatte mich bereits auf dem Absatz umgedreht und wollte wieder nach oben in mein Zimmer marschieren, um da nach einen Schal zu suchen, als Haruka plötzlich vor mir auftauchte. ,,Du kannst den hier nehmen", sagte sie mit einer monotonen Stimme, dabei hielt sie mir einen grauen dick und warm aussehenden Stoff entgegen, der mir verdächtig nach einem Schal aussah. ,,Ja, das ich auch ein Schal", verdrehte sie die Augen und warf ihn mir entgegen. Ich war also dazu gezwungen ihn aufzufangen sonst wäre er in meinem Gesicht gelandet und dann wäre es sehr peinlich geworden. ,,Guten Morgen", sagte sie dann noch. Ich antwortete erst mit einem "Guten Morgen'', als ich den Schal um meinen Hals gelegt hatte. So konnte man die Bissspur nicht mal ansatzweise sehen. Mal wieder wusste ich nicht was ich sagen sollte. Meine Blicke hangen am Boden, wanderten allerdings immer mal wieder zu ihrem Gesicht. ,,Ähm danke...", murmelte ich so leise vor mich hin, dass es eigentlich kaum zu verstehen war. ,,Nicht dafür. Ach ja! Hier", schien ihr etwas eingefallen zu sein. Verwundert sah ich nach oben und erblickte einen Geldschein, den sie vor meine Brust hielt. Stimmt, ich wäre jetzt ohne Geld in ein Café gegangen. ,,Damit du dir auch etwas kaufen kannst", zwinkerte sie mir zu, ,,Du kannst ruhig alles ausgeben. Komm ja nicht auf die Idee mir wieder etwas davon mitzubringen", lachte sie. Ich wusste, dass sie es damit eigentlich nur gut meinte. Ich hätte mir davon vielleicht einen Kaffee geholt und hätte ihr den Rest wieder gegeben, da ich ja nicht zu viel ausgeben wollte. Mir kam es in den Sinn, dass ich mich vielleicht bei ihr auch bedanken sollte. Immerhin hatte mir 12 000 ¥ gegeben. ,,Also... Naja.. Ähm.. Ich danke... dir", wurde mein Gesicht etwas warm. Keine Ahnung warum ich in diesem Moment rot wurde, denn eigentlich gab es keine Grund dafür. Aber sie war so freundlich zu mir und das fand ich sehr nett von ihr. Haruka schien es doch wichtig zu sein, dass ich mich hier wohl fühlte. ,,Keine Ursache. Ich wünsche dir viel Spaß. Und pass auf, dass dir nichts passiert. Du hat ab jetzt 3 Stunden. Ich möchte also das du 14: 30 Uhr zurück bist." Ich nickte lächelnd und steckte das Geld in meine Jackentasche. ,,Okay, und wie soll ich wissen, wann die 3 Stunden vorbei sind?", lachte ich. Einen kurzen Moment überlegte sie und sah dann auf ihr Handgelenk, was von einer goldenen mit Diamanten bedeckten Uhr geziert wurde. Ich erwähnte bereits schlimmes. Meine Vorahnung wurde bestätigt, als sie begab, die Armbanduhr anzumachen. ,,Nimm meine Uhr", sagte sie und hielt sie mir entgegen. ,,Niemals", kam es sofort von mir. Mein Gegenüber erhob verwundet die Augenbrauen. Normalerweise widersprach ich ihr auch nicht. Es hatte einen Grund, dass ich ihre Uhr nicht annehmen wollte. Denn was würde passieren, wenn sie mir kaputt gehen oder sie mir herunter fallen würde? Ich würde auf jeden Fall großen Ärger von Haruka bekommen, da ich auch gar nicht wusste, wie wichtig diese Auge für sie war. Sie sah schon sehr alt aus und war sicher ein Erinnerungsstück. Nein, Michiru... Haruka ist auch alt... Vergiss das nicht! ,,Und woher nimmst du dir die Erlaubnis mir zu widersprechen? Du nimmst sie jetzt mit. Mir ist egal, ob du das willst oder nicht. Nimm sie!", sagte sie mit einer drohenden Stimme. Jedes Mal wenn sie so mit mir sprach, hab es mir das Gefühl, dass sie mich doch nicht liebte. Denn wenn ich sie lieben würde, würde ich auf keinen Fall so mit ihr sprechen. Ich nickte, nahm die Uhr entgegen und legte sie an. Eigentlich hätte das Gold der Uhr wenigstens angewärmt sein müssen, aber sie war eiskalt. ,,Na dann viel Spaß und mach vorsichtig. Ich will dich nicht vor irgendwas retten müssen!", lächelte sie. Ihr Lächeln steckte nicht direkt an. Vielleicht hatte sie das mit der Uhr gar nicht so böse gemeint wie ich dachte. Es konnte doch auch sein, dass sie es nicht mochte, wenn man ihr widersprach. Erneute nickte ich und drehte mich dann um, um zu gehen. Ein klein wenig wünschte ich mir, dass sie mit mir kam, doch das würde sie nicht tun. Vielleicht ein anderes Mal. Langsam öffnete ich die Tür. Es war Angst, die ich hatte. Aber man konnte mir doch sicher nicht anziehen, dass ich mit Vampiren zusammen lebte. Nur nach und nach kam mir die Welt da draußen zum Vorschein. Für jeden anderen war dies selbstverständlich, doch für meine Wenigkeit war es fast unglaublich. Da ich trotzdem etwas unsicher war, drehte ich mich noch mal zu ihr. Eigentlich rechnete ich damit, dass sie weg war, aber das war sie nicht. Meine Verlobte stand vor mir und lächelte mich an. ,,Na los. Du verschwendest deine Zeit." Und schon trat ich hinaus. Die kühle Luft in meiner Lunge tat mir sehr gut und mir macht es nicht das Gefühl der Freiheit breit. Ich konnte es wenigstens 3 Stunden genießen. Von der mir von Haruka gegebenen Zeit durfte ich nichts verschwenden. Hinter mir schloss ich natürlich die Tür. Ich musste kurz daran denken was Haruka mir einst erzählt hatte: Sie sagte mir mal, dass es Vampirjäger gab. Ich durfte mir also nichts anmerken lassen, dass ich mit Vampir zusammen unter einem Dach lebte. Doch nun sollte ich meine Zeit erstmal genießen. Als ich hier angekommen war, wae mir die Bushaltestelle aufgefallen, die vier Gang in der Nähe sein musste. Ich musste nur meine Augen aufhalten. Die Villa der Tenoh stand in einer Nebenstraße. Ich beschloss also die Nebenstraße zu verlassen. Vielleicht werde ich auch Pech haben und muss 1 Stunde auf den Bus warten? Ich befand mich hier auf dem Land. Da gab es nicht so gute Busverbindungen wie in der Stadt. Nach zirka 5 Minuten hatte ich die Haltestelle gefunden. Ich betete bereits dafür, dass ich nicht lange auf den nächsten Bus warten musste. Denn dann konnte ich auch ein Stück kaufen. Ich müsste allerdings jemanden nach dem Bus fragen, da ich mich hier ja nicht auskannte. Ich rechnete bereits damit laufen zu müssen. Mit einem nur noch kleinen Hoffnungsschimmer sah ich an den Plan. Und siehe da- der nächste Bus kam in 2 Minuten. Heute hatte ich heute echt nur Glück! Die Wartezeit verging schneller als gedacht. Ich sah den Bus bereits von Weitem anfahren. Er hielt direkt vor mir. Bevor ich aber darin mitfuhr, musste ich mich erkunden wo hin er denn fuhr. Und das wird mir gar nicht mal so einfach fallen. Die Bustür öffnete sich mir nur ganz langsam. Als sie vollkommen geöffnet war, trage ich einen Schritt hinein. ,,Ähm... Guten T-Tag... Darf ich ähm... fragen, wo der Bus hinfährt?" Meine Hände zitterten auf einmal und mir war so warm. Ich positionierte meine Blicke auf dem Boden. ,,In die Innenstadt, Miss.'' ,,Okay. Ehm... Wie viel kostet das?",wollte ich wissen. ,,300¥ kostet das", antwortete er mir. Ich nickte und gab ihn einen Geldschein. Er gab mir das Wechselgeld wieder. Ich musste zugeben, dass ich noch nie Bus gefahren bin. Deshalb war das Gefühl irgendwie komisch und ich hatte Angst etwas falsch zu machen. Der Busfahrer nickte mir zu. Ich glaubte, dass er mir so sagen wollte, dass ich mich setzen durfte. Also schritt ich in den hintersten Teil des Buses. Direkt an der hinteren Tür saß eine ältere Damen, die so müde aussah, dass man vermuten konnte, dass jeden Moment einschlafen wird. Ansonsten war hier niemand. Da ich genug Auswahl hatte, entschied ich mich für einen der hintersten Plätze. Die Fahrt dauerte ziemlich lange. Je näher wir der Stadt kamen, desto voller wurde es hier drin. Irgendwann war nur noch neben mir Platz. Der Rest schon die freien Plätze neben sich besetzt. Doch nun betrat eine Schülerin dem Bus. Wahrscheinlich hatte sie verschlafen oder einen Termin gehabt, denn um diese Uhrzeit hatte der Unterricht schon längst begonnen. Ein wenig war ich neidisch. Ich hätte echt nicht für Möglichkeiten gehalten, dass ich irgendwann mal freiwillig in die Schule wöllte. Aber ich vermisste es. Ich werde morgen erst 16, hatte meine Schulzeit noch lange nicht beendet und dennoch ging ich nicht mehr zur Schule. Es gab doch Schulpflicht, warum musste ich dann nicht gehen? Weil ich etwa mit Vampiren zusammen lebte? Zudem werde ich deswegen niemals arbeiten gehen können. Meine Augen hangen an der Schülerin, während meine Gedanken ganz woanders. Aber dann fiel mir ihr Blick auf. Denn sie blieb stehen und nahm es lieber in Kauf zu stolpern, als ich neben mich zu setzen. Und als ich bemerkte, dass nur ich der Grund sein konnte, warum sie sich nicht neben mich setzen wollte, wurde ich sofort aufgeregt. Vielleicht sah man mir ja doch an, dass ich nicht mehr ganz menschlich war. Ich griff mir nervös durch meine Haare und sah auf dem Boden. Dadurch kann mir der Rest der Fahrt unendlich lang vor. An der Endhaltestelle waren nur noch wenige drin. Dort musste ich auch aussteigen. Die ältere Dame war anscheinend eingeschlafen, da der Busfahrer kurz an ihr rüttelte. Mehr sah ich aber nicht, da ich weiter lief. Dennoch hatte ich kein gutes Gefühl. Man konnte mir nicht ansehen, dass ich mit Vampiren zusammen lebte oder dass ich nicht mehr ganz menschlich war. Immerhin hatte ich Haruka am Anfang auch nicht enttarnen können. Aber trotzdem wurde ich von der Schülerin so ängstlich angesehen. Dazu kam noch, dass ich mich gerade beobachtet fühlte. Jemand in meinem Blickfeld war mir nicht verdächtig.  Aber ich wusste ja nicht, was hinter meinem Rücken passierte. Ich beschloss ein Café aufzusuchen. Dort war ich sicher. Und ein Glück musste ich da nicht lange suchen. Direkt um die Ecke befand sich ein Café in das ich mich flüchtete. Da ja Mittagszeit war und viele in der Schule oder auf Arbeit waren, war das Cafe fast vollkommen leer. Ich suchte mir einen Tisch in der hinteren Ecke heraus. Von dort aus konnte man mich wenigstens nicht von allen Seiten beobachten und ich hatte von hier aus den ganzen Raum im Blick. Ich griff zur Karte und sah mir die Speisen an. Es war auf jeden Fall billiger als in Tokyo. In meinem ganzen Leben war ich bisher nur einmal in einem Cafe gewesen. Ich entschied mich gerade mal für eine heiße Schokolade. Zwar musste ich die 12000 ¥ ausgeben, aber das werde ich eh niemals hinbekommen. Nach einer ganzen Weile kam die Kellnerin zu mir. Sie trug eine weiße Bluse und einen schwarzen Rock. So liefen die Kellnerinnen hier alle rum. ,,Guten Tag, haben sie dann schon etwas gefunden?'', fragte sie mich ,,Ähm.... Eine heiße Schokolade bitte", antwortete ich gerade mal. Sie nickte und verschwand dann wieder. Ich lehnte mich mit einem Seufzer zurück. Was Haruka wohl gerade macht? Vielleicht schlafen? Oder 'essen'? Sie hatte mir mal erzählt, dass es Alternativen für die Jagd gehabt. Dabei bin ich doch ein perfektes Opfer. So wie es Joshua gesagt hatte, als ich angekommen war. Schweigend sah ich mich um. Nicht länger wollte ich an sie denken müssen. Ich wollte mir nicht wünschen, dass sie bei mir ist. Es dauert enicht allzu lange bis die heiße Schokolade fertig war und mir von der gleichen Kinder gebracht wurde. Ich bedankte mich und nahm die Tasse entgegen. Mich beschäftigte die Sache im Bus immer noch. Warum hatte sie mich so ängstlich angesehen? Ich hatte ihr doch nichts getan und kennen konnten wir uns auch nicht. Ich hing noch eine ganze Weile mit meinen Gedanken woanders, aber irgendwann fiel mir auf, dass ich noch einen Kakao vor mir hatte. Nach einigen Minuten war meine Tasse leer und mir schlecht. Vom Frühstück war ich eigentlich noch satt gewesen. Ich bezahlte noch und verließ dann das Café. Mittlerweile war es draußen voller geworden und ich hatte nicht mehr das Gefühl beobachtet zu werden. Auf einer Bank im Schatten setzte ich mich wieder hin. Ich wusste nicht mal, was ich machen sollte, ich war einfach nur froh, dass ich draußen war unser Menschen. ,,Michiru?!", hörte ich plötzlich eine Stimme. Ich musste gar nicht nachdenken, um zu wissen wer das war. Es war die Stimme der Frau, die mich weggegeben hatte, die mich nicht mehr wollte - meine Mutter. Mein Herz begann sofort zu rasen und ich wollte anfangen zu weinen. Ich sah sie sofort. Mein Vater war auch dabei. Nur woher hatten sie das Geld die herzukommen? ,,Mein Schatz, wir haben dich so vermisst!", rief sie. Völlig aufgebracht rannte sie auf mich zu und wollte mich umarmen, ich blocke jedoch ab. ,,Michiru? Was ist los?" ,,Was macht ihr hier?!", wurde ich sofort laut. ,,Wir sind einfach mal hierher gereist'', lächelte mein Vater. ,,' Einfach so'? Einfach so?! Und wieso könnt ihr das bezahlen?!" ,,Seitdem du weg bist haben wir jeden Monat noch etwas über", kratzte mein Erzeuger sich am Kopf. ,,Aja. Deswegen ist es ja auch gut, dass ich weg bin, oder?'', begann ich zu lachen, ,,Schön zu wissen.'' ,,Es ist nicht schön, dass du weg bist. Aber wir denken, dass du dort ein besseres Leben hast", meinte meine Mutter. ,,Aha. Tschüss." Ich stand auf und wollte gehen, doch sie riefen  erneute nach mir. ,,WAS IST?!" ,,Wir haben ein Geburtstagsgeschenk für dich!'' Ich konnte es nicht fassen. Alles was Sie bisher gesagt hatten, hatte mich verletzt. Und ich wollte so schnell wie möglich weg von ihm. ,,Das könnt ihr sonst wohin packen. Ich will euch nie wieder sehen!", schrie ich die beiden an. Danach rannte ich davon. Weg von den zwei Menschen die ich verabscheue. Weg von den Personen die mir gerade ihre ekelhafte Freundlichkeit vorgaukelten. Ihre Schauspielkünste waren wirklich bemitleidenswert. Solche Menschen wollte ich nicht haben. Ich konnte auch ohne meine Eltern leben, denn sie waren nicht mehr meine Eltern. Sie haben das Liebste was sie hatten einfach so weg gegeben. Als sei ich Ware und nichts wert. Ich stieg in den nächst besten Bus, der ein Glück die gleiche Nummer wie heute Morgen hatte. Sonst wäre ich sonst wo hingefahren. Mir war egal, ob ich die 3 Stunden noch nicht ausgebraucht hatte. Ich konnte auch genau so im Ort herumlaufen, wo die Villa der Tenohs sich befand. Da ich genug Kleingeld hatte, gab ich dem Bus wieder die 300¥ und suchte mir einen Platz. Der Bus war nun etwas voller, aber Schüler waren hier noch nicht drin. Dafür war es noch zu früh. Ich lief wieder bis nach ganz hinten und setzte mich hin. Tränen standen mir mittlerweile in den Augen. Ich war einfach nur enttäuscht von ihnen. Sie hatten doch fast so getan als sei nichts passiert. Nein, sie wollte ich niemals mehr wieder sehen. Selbst zu der Hochzeit werde ich sie nicht einladen. Außerdem mochte ich es zu bezweifeln, dass eine Vampir- Hochzeit wie eine ganz normale ablief. Irgendwann schlossen sich meine Augen. Jemand rüttelte an mir und es dauerte gar nicht lange bis man mich aus dem Schlaf geholt hatte. ,,Ich glaube, Sie müssen hier aussteigen, oder?", kam der Busfahrer langsam zum Vorschein. Immer noch verschlafen rieb ich mir die Augen. ,,Ähm... Aussteigen.. Jetzt...", murmelte ich, doch dann verstand ich. ,,Oh mein Gott! Haben Sie vielen Dank! Wirklich! Dankeschön!", rief ich. Etwas aufgeregt rannte ich zur Tür und verbeugt mich. Ein Glück war hier sonst niemand drin. ,,Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Tag und nochmal Danke!", sagte ich. ,,Keine Ursache." Dann sprang ich aus dem Bus und lief davon. Es war doch ganz schön nett von ihm gewesen. Er hatte das eigentlich nicht tun müssen. Trotzdem war er so freundlich gewesen und hatte mich geweckt. Solche netten Menschen sollte es immer gegen - nicht so wie meine Eltern. Bei den Gedanken an sie wurde ich direkt wieder traurig. Eigentlich eher unbewusst sah ich auf meine Uhr. 15 Uhr. 30 Minuten zu spät. ,,Oh gott?! Wo ist denn die Zeit hin?" Ich rannte sofort los in Richtung des Anwesens. Sicherlich werde ich dafür eine Strafe über mich ergehen lassen, aber es waren ja nur 30 Minuten! Ich hoffte, dass Haruka mir das nicht böse nehmen wird. Ich war schneller denn je. Als wäre ich vor etwas geflohen und wäre um mein Leben gerannt. Im Prinzip rannte ich ja dann gar nicht um mein Leben, sondern eher in das Verderben hinein. Ich könnte eigentlich nun fliehen und versuchen eine Vampir- Jäger - Truppe ausfindig zu machen, aber ich tat es nicht. Ich machte es nicht, weil ich wusste, dass Haruka mich eh finden wird. Deshalb war es schlauer gleich wieder zu kommen. Vor dem alten Anwesen angekommen sah ich noch einmal hinter mich. Gleich würde man mich zurück in mein Schicksal ziehen. Gleich werde ich Ärger bekommen und vielleicht sogar sterben. Ich blieb vor dem großen Eisentor stehen und sah es einfach nur an. Meine Arme hingen schlapp nach unten und mein Blick war trüb. Wahrscheinlich wegen meiner Eltern. Mir war nicht klar an was ich gerade dachte. Eigentlich an gar nichts. Vor mir lag der herunter gekommene Garten mit dem stroh- artigen Gras und den Baumstümpfen. Und dann war da noch dieses große Haus, in dem ich irgendwann mein Leben verlieren werde. Dieses Mal stand das Tor offen. Wahrscheinlich, weil ich es selber nicht geschlossen hatte. Ich trat einen Schritt nach vorn und betrat somit das Gelände. Natürlich wusste ich bereits, was gleich passieren wird. Auch einen weiteren Schritt wagte ich und schon war das Geräusch zu hören. Es war so wie bei meiner Ankunft. Das Tor hatte sich mit einer dumpfen Krachen ganz von alleine geschossen. Mittlerweile wusste ich wie so etwas möglich war. Als ich an der Tür angekommen war, musste ich nicht einmal klingeln. Ich konnte bereits ihrer Aura spüren- und das noch bevor sie mir die Tür geöffnet hatte. ,,Komm rein", sagte sie trocken. Ich konnte gut heraushören, dass sie nicht gut drauf war. ,,Also... ich habe eine Erklärung! I-Ich-" ,,Du brauchst mir nichts erklären. Du hast die Zeit vergessen als du hier spazieren warst, stimmt's?" ,,Woher weißt du das?" ,,Ich weiß alles, meine Schöne", lächelte sie, ,,Und hast du sonst noch etwas erlebt?", fragte sie mich. Eigentlich wollte ich das nicht erzählen, aber ich wollte es irgendwo loswerden.Meine Tränen brachen eine Sekunde später aus. Ich fiel auf die Knie hinab. ,,Michiru!", rief mein gegenüber. Sie bückte sich zu mir herunter und schloss mich in ihre Arme. ,,Möchtest du reden?" Es erfreute mich so etwas von ihr zu hören. Ich nickte. Mehr brachte ich nicht zustande. Ich wollte einfach nur weinen und die Sache bei jemanden loswerden. Kurz darauf spürte ihre Hand in meinen Kniekehlen und die andere an meinem Rücken. Es würde ich nichts wiegen hob sie mich hoch. In ihrem Schlafzimmer angekommen ließ sie mich auf ihrem Bett nieder. ,,Was ist denn nun passiert?", kam es in einem besorgten einfühlsamen tun. ,,Ich habe meine Eltern gesehen..." , sprach ich. Mein Blick hang an ihren Händen, die teilnahmslos auf ihrem Schoß lagen. ,,Ok... Und was haben sie gesagt? Scheint ja nicht gut abgelaufen zu sein." ,,Nein, es ist wirklich nicht. Haruka, wir waren arm! Wo nehmen sie das Geld her? Wie sind sie bitte nach Osaka gekommen? Und ihre Kleidung! Es sah so aus als hätten sie jetzt mehr Geld! Sie... Sie sind froh, dass ich weg bin...", schluchzte ich. ,,Komm bitte erstmal runter, meine Schöne. Ich versuchte ihren Rat zu befolgen. Ganz langsam versuchte ich ein- und dann wieder auszuatmen. Dies gelang mir halbwegs gut. Eigentlich wollte ich weiter meckern, aber vorerst sollte ich Haruka alles erklären. Und das tat ich auch. Bei der Sache mit dem Geburtstagsgeschenk runzelte sie sogar die Stirn. Am Ende weinte ich nur noch und sprach kein Wort mehr. Haruka hielt mich währenddessen im Arm und streichelte meinen Rücken. Dies half mir ungemein. Irgendwann war es nur noch ein Schluchzen was von mir kam. Eigentlich war ich sogar fast eingeschlafen, denn der Ausflug und das Weinen hatte mich ganz schön ausgepowert. Ich hatte mich gegen sie gelehnt und war am Endösen. ,,Michiru?", hörte ich ihre Stimme. Ich öffnete meine Augen und sah nach oben. Sie lächelte mich aufmunternd an und streichelt währenddessen mein Rücken. ,,Ja?" ,,Das klingt jetzt hart, aber du sollst sie vergessen. Du musst sie ja eigentlich nie wieder sehen. Selbst wenn es irgendwann mal soweit ist und wir heiraten. Du musst deine Eltern niemals wieder sehen müssen. Meiner Meinung nach würde ich sie auch nicht wiedersehen wollen, aber ich will dir da nicht reinreden. Aber ich hoffe du weißt, dass ich alles tue, dass es dir gut geht", sagte sie und küsste mich auf die Stirn. ,,Ja, das weiß ich Haruka. Und ich will sie nicht mehr sehen. Nie mehr! Ich werde versuchen meine Eltern zu vergessen." Meine Augen streiten ihre und in diesem Moment lief mir ein Schauer über den Rücken. Ich musste an den Abend denken, an dem wir uns so nahe gekommen waren. Und wieder vergaß ich, dass sie meine Gedanken lesen konnte. Unsicher sah ich zu meinem Gegenüber. Ein breites Grinsen hatte sich auf ihren wunderschönen Lippen gebildet, wodurch ihre Fangzähne gut sichtbar waren. ,,Wenn du mich darum bittest, werde ich dir das Gleiche nochmal geben", wurde ihre Stimme zu einem erregenden Schnurren. Bei diesem verlockenden Angebot pochte meine Mitte sofort auf. Innerlich verlangte ich danach und mein Körper tat es dem gleich. ,,Lass dein Verlangen zu, meine Perle", grinste sie. Nur mit einem langen Zögern nickte ich. Noch in der gleichen Sekunde legte sie ihre weichen Lippen auf meine. Einen kurzen Moment konnte ich ihre Zähne spüren. Haruka forderte mich zu einem Zungenkuss auf, der anfangs noch zurück haltend, dann aber immer wilder und verlangender wurde. Währenddessen setzte ich mich immer mehr auf ihren Schoß. Und als ich endlich auf ihren Beinen saß, drückte ich mich gegen ihren Oberkörper. ,,Bitte...", seufzte ich. Die Müdigkeit war wie verschwunden. Ich war von dieser Erregung wir gesteuert. Zwar war ich mir dessen nicht bewusst, doch allein schon ihre Worte hatten mich erregt. Und dann passierte es. Schneller als ich gedacht oder je für möglich gehalten hatte lag ich auf der Matratze, nackt. Ich trug nicht mal mehr Unterwäsche. Und sie war auch splitter- faser- nackt. Ganz langsam kroch sie auf mich. Sie erinnerte mich an eine Katze, die ihres Opfers sicher war. Meine Hände glitten in ihren Nacken. Ich versuchte sie zu mir herunter zu drücken, da ich sie küssen wollte, aber sie schien dies nicht zulassen zu wollen. Dabei grinste sie mich belustigt an. ,,Was möchtest du?", schnurrte sie. ,,Einen Kuss bitte", flüsterte ich. Kurz zuckte ihr Mundwinkel, dann aber küsste sie mich endlich. Mein von Hormon gesteuerter Körper drückte sich ihr entgegen. Ein dumpfes Stöhnen verließ meine Lippen. Ich hatte nie für möglich gehalten, dass ich so schnell erregt sein konnte. Ihre Lippen auf meinen fühlten sich perfekt an. Die Erregung raubte mir den Verstand, ließ mich alles vergessen was war und was kommen würde. Ich könnte zu ihresgleichen werden, aber darum machte ich mir keine Sorgen mehr. Im Gegenteil. Ich hätte wahrscheinlich mich nicht einmal gewehrt. Ihre Hände wanderten an meinem Bauch hinab über meinen Venushügel. Je näher sie meiner empfindlichsten Stelle kam, desto aufgeregter wurde ich. Doch als sie an meinen Oberschenkeln angelangt war, wanderte sie wieder hinauf zu meinen Brüsten. Ganz vorsichtig begann sie sie zu kneten und zu massieren, was mir das nächste Stöhnen entlockte. Dabei versuchten meine Hände so gut es geht ihren Körper zu erkunden in dem ich sie streichelte und ab und zu auch zwickte, wo sie jedes Mal zusammen zuckte. Ob es ihr gefiel wusste ich nicht aber sie sagte nichts dagegen. Deshalb setzte ich mein Tun fort. Schon bald hatten sich meine Brustwarzen aufgestellt, doch sie hörte nicht auf. Mein Herz war am Rasen und ich zitterte breites vor Verlangen. Haruka rutschte ein Stück nach unten und begann nun meine Nippel mit ihrer Zunge zu verwöhnen. Erneut stöhnte ich auf. Frech biss sie hinein, was mir direkt das nächste Geräusch entlockte. Mittlerweile waren meine Hände auch an ihren Brüsten angekommen. Mit dem Rest meines Verstandes den ich noch besaß versuchte ich sie zu massieren. Als ich damit begann, stoß sie einen kurzen Seufzer aus. ,,Michiru..", kam es außer Atem von ihr. Danach drehte sie sich und rutschte noch ein wenig nach unten. Mir war das etwas peinlich, doch nun hatte ich einen perfekten Blickwinkel. Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. Meine Hände wanderten zu ihren Pobacken und zogen sie leicht auseinander. Ich zog sie noch ein kleines Stück zu mir herunter um besser heran zu kommen und dann leckte ich durch ihre Schamlippen. Es war ein lautes Stöhnen zu vernehmen. Allerdings sah ich nicht, wie sie reagierte. Ich leckte einfach weiter und machte mir keine Gedanken darüber ob es richtig war oder nicht. Und ihr Stöhnen sagte mir, dass es ihr gefiel. Unerwartet spürte ich ein paar Hände an meinen Oberschenkeln, die diese auseinander drückten. Erst danach spürte ich ihre Zunge in mir. Sofort keuchte ich auf und öffnete meine Beine sogar noch ein wenig mehr. ,,Haruka!", stöhnte ich. Ihr Zunge spielte an meinem Kitzler herum und trieb meine Erregung enorm nach oben. Es war schwer sich wenigstens etwas zu konzentrieren. Dennoch schaffte ich es irgendwie und versuchte Haruka das wieder zu geben was sie mir gab. Meine Zunge schlingte sich durch ihre Schamlippen zu ihrem Kitzler und umkreiste diesen. Der Orgasmus kam mir immer näher und näher. Diese Berührungen fühlten sich gut an und deshalb dauerte es auch gar nicht mehr lange. ,,I-Ich komme", stöhnte ich. Einen kurzen Moment konnte ich diese geschickte Zunge nicht mehr spüren. Wahrscheinlich hatte sie aufgehört um mir etwas zu sagen. ,,Noch nicht. Geb dir Mühe", hörte ich sie sagen, danach machte sie weiter. Dies war leichter gesagt als getan. Meine Finger krallten sich in das Fleisch ihres Hinterns, während ich neckisch über ihre Lippen Kitzler leckte, mal in sie glitt und dann wieder den Kitzler verwöhnte. Ich wollte, dass sie durch mich einen Höhepunkt erlebte und das nur ich der Grund dafür war. Auch sie jagte mir weiterhin ledigliche Kontrolle. ,,Haruka...", keuchte ich zwischendurch. Ich wiederholte das ganze Spiel mit ihr und konnte kurz darauf ein Zucken vernehmen. Wie war das? 'Noch nicht. Geb dir Mühe'? Ich grinste und ließ mich zurück in die Matratze fallen. Haruka hörte natürlich nicht auf und machte sogar ein klein wenig schneller. Auch ich erreichte kurz darauf mit einem Zittern meinen Höhepunkt. Kapitel 14: Geheimnisse über Geheimnisse ---------------------------------------- Mein Geburtstag. Der Tag, den wahrscheinlich meine Eltern am meisten betreuten. Immerhin wollten sie mich nicht mehr. Wäre ich nicht geboren, hätten sie niemals so viel Ärger gehabt. Ich hatte vielleicht ihr ganzes Leben zerstört. Jedoch war mir das egal. Ich wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Noch ganz wach war ich nicht, wohl eher im Halbschlaf. Ich konnte allerdings ein Ziehen in meiner Magengegend spüren. Garantiert war das ein Kater und stammte vom gestrigen Abend. Allein schon der Gedanke daran zauberte mir ein Lächeln auf meinen Lippen. Es hatte sich unbeschreiblich gut angefühlt. Ich konnte das gar nicht den richtigen Worte fassen. Durch das Geschehene fühlte ich mich noch mehr zu ihr hingezogen. Nicht, dass es an den guten Sex lag. Sondern generell. Es fühlte sich einfach wundervoll an mit ihr Zeit zu verbringen. Am liebsten würde ich immer bei ihr bleiben. Nur leider waren das Gefühle, die ich nie für sie empfinden wollte. Was, wenn ich wirklich gerade dabei war mich in einen Vampir zu verlieben? Das wäre eine Tragödie und mein Untergang! Ich durfte so etwas nicht fühlen! Nicht für ein Monster. Nachdem ich auf den Entschluss gekommen war, öffnete ich meine Augen. Natürlich war es dunkel hier. Die Vorhänge waren geschlossen, dennoch drangen einzelne Sonnenstrahlen hinter dem Stoff hervor. Dies ermöglichte mir es wenigstens etwas sehen zu können. Ich trete meinen Kopf zur Seite. Und da sah ich sie. Ihr Gesicht zu mir gewandt und auf dem Bauch liegend. Diese wundervollen Augen waren noch geschlossen. Nicht mal die Lider zuckten- sie schlief also noch tief und fest. Sie sah so wunderschön aus. Als ich bemerkte, daß ich sie gerade anstarrte, schoss mir die Schamesröte ins Gesicht. So durfte ich einfach nichts denken. Ich entschied mich kurzerhand das Zimmer zu verlassen. Dabei nahm ich keine Rücksicht auf Haruka. Hoffentlich bemerkt sie mich nicht. Ich schmiss die Decke von meinem Körper und verließ das Bett. Eigentlich konnte ich etwas sehen, da ich aber wusste wo sich die Tür ungefähr befand, hatte ich da nicht so große Schwierigkeiten. Natürlich versuchte ich so leise wie möglich zu sein, aber leider war ich da nicht ganz so gut darin. ,,Michiru? Ist alles okay mit dir?", hörte ich ihre Stimme sagen. Da ich damit gar nicht gerechnet hatte, erschrak ich fürchterlich. Mein Körper zuckte zusammen und ein kurzer Aufschrei verließ meine Lippen. ,,Hey! Was ist los?", fragte sie mich und keine Sekunde später stand sie vor mir. Dies konnte ich spüren und ihre Umrisse konnte ich auch gut erkennen. Ihre Stimme klang ziemlich besorgt. ,,Nein, lass mich in Ruhe", blockte ich jedoch ab. Am liebsten hätte ich angefangen zu weinen. Und das Zittern konnte man direkt in meine Stimme verlieren. Meine Hand suchte nach der Türklinke. Erst griff ich komplett daneben, da ich so aufgeregt in diesem Moment war, aber dann fand ich sie. Zwar floh ich gerade vor etwas, von dem man eigentlich nicht fliehen konnte, aber ich tat es trotzdem. Meine Brust hatte sich zusammengezogen und aus irgendeinem Grund fiel mir das Atmen ziemlich schwer. Haruka hielt mich ein Glück nicht fest. Sie blieb in ihrem Schlafzimmer zurück - sicherlich ziemlich verwundert. In Gang war es wie immer leicht beleuchtet. Also hatte ich keine Schwierigkeiten mein Zimmer zu finden, da ist sich direkt nebenan befand. Hinter mir schloss ich sofort die Tür, nachdem ich mein Zimmer betreten hatte. ,,OK, Michiru. Du schaffst das! Du liebst sie nicht. Das geht gar nicht!" Trotz meines Misstrauens versuchte ich mir irgendwas einzureden. Meine Gedanken schweiften einen kurzen Moment zum vergangenen Abend ab, doch ich versuchte das zu unterdrücken. Haruka liebte mich - dessen war ich mir bewusst. Aber diese Gefühle dürfte ich auf gar keinen Fall erwidern. Nicht für einen Vampir! Da ich aber noch etwas müde war, legte ich mich noch etwas hin. Allerdings hatte ich ziemliche Probleme beim Einschlafen. Als ich erwachte, war es bereits Mittag. Vom Weiten hörte ich die Glocke einer Kirche, die mir die dreizehnte Stunde des heutigen Tages ankündigte. Ich hatte ziemlich lange geschlafen. Doch das animierte mich nicht zum Aufstehen. Heute wollte ich gar nicht aufstehen. Ich setzte mich hin. Ein Handgriff fast automatisch zu meiner Stirn. Körperlich ging es mir gut, aber sehe dich nicht. Eigentlich übte ich selber auf mich Druck aus. Aber ich wollte das einfach nicht. Meine Augen brannten. Ich wollte weinen, so laut ich konnte schreien, aber kein Ton kam heraus. Gerade mal ein paar Tränen liefen über meine Wangen hinab. Kurz darauf vernahm ich ein Klopfen an der Tür. Wir war sofort klar wer das war. ,,Was ist los? Ich mache mir wirklich Sorgen. Bitte mach mir freiwillig die Tür auf. Bitte, Michiru!" Allerdings ignorierte ich sie vollkommen. Nicht mal eine Reaktion kam von mir. ,,Antworte mir! Ich weiß, dass du wach bist!", hörte ich sie rufen. ,,Lass mich in Frieden!", schrie ich. Doch sie kam dem nicht nach. Ich sah zu, wie die Türklinke langsam herunter gedrückt wurde und Haruka das Zimmer ohne meine Erlaubnis betrat. ,,Ich mache mir ernsthafte Sorgen. Habe ich irgendwas falsch gemacht?", wollte sie von mir wissen. ,,Ich wer hatte dir das schon zeitig genug erzählen. Und nein, du hast nichts falsch gemacht. Wohl eher ich...", seufzte ich. Danach erhob ich mich und verließ das Zimmer. Dafür musste ich natürlich an ihr vorbei gehen. Allerdings lies ich mir das starke Herzklopfen nicht anmerken. ,,Du... hast dich in mich verliebt, oder?", kam es in letzter Sekunde und sofort blieb ich an der Stelle stehen. Nein, ich durfte das nicht. Das wäre mein Untergang. Keine Gefühle, bitte keine Gefühle! ,,Michiru, das ist nichts schlimmes! Deswegen musst du doch nicht mich meiden! Wann kann sowas nicht unterdrücken", sagte sie ziemlich aufgebracht und ich wollte ihr eigentlich nicht glauben, aber sie hatte auf jeden Fall recht. Meine Augen brannten bereits. Ich durfte keine Vampire lieben. Das ist doch nicht normal! Sie ist ein Monster. bei diesem Gedanken Schmerz der mein Herz. Meistens merkt man gar nicht was sie war. Stattdessen verhielt sie sich öfters eher wie ein ganz normaler Mensch. Dennoch war mir klar, was sie war. Und das musste ich mir unbedingt vor Augen halten. Haruka liebt er mich, aber ich durfte diese Gefühle einfach nicht erwidern. Sie war eine Gefahr für mich! Mein sicherer Tod! ,,Du  siehst mich immer noch als ein Monster, habe ich nicht recht?", sprach sie ziemlich verletzt, ,,Klar, ich bin kein Mensch, aber bin ich deswegen denn ein Monster? Nur weil ich Blut trinke? Ich bin dazu gezwungen, okay? Zudem habe ich abgesehen von dir zehn Jahre lang kein menschliches Blut zu mir genommen. Und trotzdem bin ich ein Monster? Dir ist gar nicht klar, wie schwer es für mich jedes Mal ist Abstand von dir zu halten. Ja, auch jetzt! Aber ich bin in der Lage den Drang zu widerstehen." Ich konnte ihr nicht in die Augen sehen. Aus meinem Mund kam kein Wort. Ein wenig fühlte ich mich so, als könne ich mich nicht mehr bewegen. Aber vielleicht hatte ich auch Angst mich zu bewegen. ,,Lass es einfach zu ja? Es ist nichts schlimmes. Kein Weltuntergang. Und wenn es dich stört, dass ich weiblich bin, dann-" Ich unterbrach sie sofort. Dagegen hatte ich noch nie etwas gehabt. ,,Das  ist nicht mein Problem!", kam es wie aus der Pistole geschossen von mir. ,,Also doch, dass ich ein Vampir bin...",seufzte sie. ,,Und wo ist da das Problem?", murmelte Haruka sichtlich genervt. ,,Eigentlich gar keins...", gab ich offen und ehrlich zu. Sie nickte und sah mich abwartend an, da ich aber nicht das geringste mir anmerken ließ, verließ sie danach das Zimmer und ich war alleine im Gang. Mein Herz raste. Und sie hatte recht. Lange würde ich mein Herz raste. Lange würde ich mich den Gefühlen nicht entziehen können. ,,Guten Morgen, Miss. Wie haben Sie geschlafen?", vernahm ich ganz in der Nähe eine Stimme. Verwundert drehte ich mich zu Maria, die wie immer mit ihrem Dienstmädchen bekleidet war, vor mir stand. Sie hatte ein Lächeln auf ihren Lippen, was sehr freundlich wirkte. ,,Es ging eigentlich", meinte ich und unterdrückte die Tränen, die mir langsam das Blickfeld verschwemmten. ,,Stimmt irgendwas mit dem Bett nicht, Miss?", fragte sie mich. ,,Nein, damit ist alles in Ordnung! Wirklich! Es hatte andere Gründe", sagte ich noch. Eigentlich hatte ich sie angelogen, denn diese Nacht hatte ich wunderbar geschlafen. Hier schlief ich generell super gut. ,,Wollen Sie etwas zu Mittag essen?" ,,Ähm, nein danke. Ich denke, ich werde heute etwas zeichnen. Welcher Platz würde sich da hier am Besten eignen?", wollte ich wissen. Einen kurzem Moment überlegte sie. Dabei wippte sie etwas auf und ab. ,,Ich denke im Arbeitszimmer würden Sie bestimmt ausreichend Platz haben", schlug sie mir vor. Kurz ging ich in mich und versuchte mich an die Rundführung zu erinnern, die Haruka mir bei meinem 1. Tag hier gemacht hatte. ,,Okay... Ich glaube den Raum HAT Haruka mir vorenthalten." ,,Oh okay. Das hat sie sicherlich nicht mit Absicht gemacht. Aber Sie dürfen dort auf jeden Fall hinein", lächelte sie mich an, ,,Ich führe Sie gerne dort hin." Manchmal war ich echt froh, dass ich Maria hatte. Sie war immer so freundlich zu mir, machte mir jeden Tag was zu Essen und half mir, mich hier besser zurecht zu finden. So nett war nicht jeder. ,,Gerne. Aber ich müßte vorher noch meine Zeichenurtensilien holen", kam es etwas stressig von mir. Immerhin hatte sie bestimmt viel zu tun und dann musste sie auch noch auf mich warten. Allerdings versuchte ich mich zu beeilen. Leine zwanzig Sekunden später stand ich wieder vor ihr mit einen Beutel in der Hand. ,,Gut, dann folgen Sie mir", lächelte sie. Ich nickte ebenfalls lächelnd und damit liefen wir los. Das Dienstmädchen führte mich auf den Dachboden des Hauses. Hier oben war ich damals mit Haruka gar nicht gewesen. Ich glaubte jedoch nicht, dass sie mir die Räume hier oben vorenthalten wollte. Wahrscheinlich hatte sie das einfach vergessen. Neben der Tür, die Maria soeben angesteuert hatte, befand sich eine weitere. Ich fragte mich natürlich was sich dahinter so verbarg und fragte direkt nach. ,,Was ist hinter dieser Tür?", fragte ich ganz neugierig. ,,Das? Naja.. Das weiß ich selber nicht genau. Die Tür ist immer abgeschlossen. Grace sagte mir aber mal, dass dort nur alte Fotoalben und Erinnerungen verstaut sind. Also wahrscheinlich nichts besonderes. Wenn es Sie allerdings sehr interessiert, können Sie ja mal Haruka fragen", zwinkerte Sie mir zu. Ich nickte und daraufhin ließ sie mich eintreten. Der Raum war auf jeden Fall schon etwas herunter gekommen, aber genau das hatte seinen Reiz. Der Boden knarrte unter meinen Füßen und mich umgab ein angenehmer Holzgeruch. ,,Wow", war das Einzige was von mir kam. ,,Dort hinten befindet sich ein Tisch. Da können Sie sich gerne ransetzen. Sollten Sie mal Plätternot haben, hier in diesem Schrank haben wir auch welche", deutete sie mit ihrer Hand auf einen alten Schrank, der sich direkt neben der Tür befand. Danach drehte sie sich um und verließ den Raum. Endlich könnte ich meinen Hobby wieder nachkommen. Die Tage hatte ich ganz vergessen, mal etwas zu tun was mir Spaß machte. Und nachdem das mit meinen Eltern passiert war, wollte ich einfach nur noch Ablenkung. Ich war enttäuscht von ihnen. Zu tiefst. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass ich ihnen so egal war. Und dass sie auf einmal so viel Geld hatten, war ziemlich komisch. Sie waren froh, dass ich weg bin. Ich wollte das einfach nicht fassen. Eigentlich waren meine Eltern immer so nett und hilfsbereit gewesen. Eine richtige Beziehung wie Eltern zu ihren Kindern hatten, war bei uns nie vorhanden gewesen. Wir waren eher wie gute Freunde gewesen. Mit meiner Mutter konnte ich immer über alles sprechen und mit meinem Vater unternahm ich immer was, wenn wir denn mal das Geld dazu hatten - nur leider kam es immer nur einmal im Jahr zu einem Ausflug. Und jetzt? Das macht er alles zunichte. Klar, bei Haruka fühlte ich mich wirklich wohl, aber trotzdem war ich erst 16. Stimmt... Heute war ja mein Geburtstag. Ich wollte ihn nicht feiern. Haruka hatte mich ein Glück gefragt, ob ich ihn feiern wollte. Zwar hatte ich verneint, aber anscheinend hatte sie trotzdem was geplant. Nur was? Ein Glück hatte Maria mir gesagt wo die Blätter machen. Denn welche mitgenommen hatte ich nicht. Also ging ich in den Schrank und suchte die Blätter. Ich fand sie auch, jedoch zog etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich. In dem Fach daneben befand sich ein Bild. Es war noch nicht verstaubt, also lag es noch nicht lange hier. Der Rahmen war der gleiche wie die Bilder in den Korridoren hatten. Dazu kam noch, dass ich die eine Person auf diesem Bild kannte. Der Mann war niemand anderes als mein Vater. Nur warum hatten die Tenohs ein Bild von ihm? Er trug vornehme Kleidung aus dem Mittelalter. ,,Nein, da muss es eine Verwechslung geben!", stammelte ich. Mein Vater war gerade mal 42 und solch eine Kleidung trug man heutzutage nicht mehr. Außerdem war dies eine Zeichnung - man hätte es zur heutigen Zeit auch mit einem Fotoapparat machen können. Außerdem lebte mein Vater zu dieser Zeit noch gar nicht. Die Tenohs wurden immer gruseliger. Je mehr ich von ihnen erfuhr, desto sicherer war  mein Tod. Höchstwahrscheinlich hatte Haruka das Bild hier reingelegt. Mir war heiß und kalt zugleich. Das war einfach viel zu skurril. ,,Haruka!  komm bitte her. Ich weiß ganz genau, dass du mich hörst!", rief ich. Sie hatte mich auf jeden Fall gehört und ich hatte tatsächlich die Hoffnung, dass sie kommen wird. Haruka musste mir das erklären. Ich wollte wissen wer genau das war. Es dauerte genau 19 Sekunden bis sie vor mir stand. ,,Was ist, mein wunderschöner Engel?", ertönte  ihre Stimme hinter mir. Als ich mich zu ihr drehte, wirkte sie irgendwie ratlos. ,,Du... hast das Bild gesehen...", kam es von ihr, ,,Wie bist du überhaupt hier hochgekommen? Ich habe dir nie erzählt, dass es hier oben Räume gibt!" ,,Ja, ich weiß. Maria hat mir vorgeschlagen hier  hoch zu kommen. Eigentlich wollte ich hier oben bloß zeichnen." ,,Hm...", murrte sie. ,,Wer ist das auf diesem Bild? Wehe du lügst mich an! Ich möchte die Wahrheit wissen! Wer ist das?!" Der Ton in meiner Stimme klang keinesfalls mehr freundlich. ,,Hör auf mir Dinge vorzuenthalten! Wenn du mich wirklich liebst, dann sag mir jetzt die Wahrheit!" Wird sie mir tatsächlich die Wahrheit sagen, gibt es die mich wirklich und ich würde die Wahrheit erfahren. Mein Gegenüber zögerte. ,,OK.. ich erkläre es dir...", murmelte die Vampiren etwas unsicher. Ich nickte und sah sie neugierig an. ,,Also... der Mann auf diesem Bild ist ein Fahrzeug, der andere meiner. Ähm... unsere Väter kennen sich schon seit langer Zeit", begann so zu erklären. ,,Waren sie da auf einer Faschingsparty oder warum tragen sie da solche Kleidung?" ,,Nein", begann so zu schmunzeln, ,,Verstehst du immer noch nicht?" Ich schüttelte unwissend den Kopf. ,,Dein Vater ist ein Vampir." Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Aber irgendwie brauchten diese Wurzel eine Weile bis in mein Gehirn. Als ich endlich begriffen hatte, was sie gerade versuchte mir zu sagen, schossen Tränen in meine Augen. ,,Was...?!", kam es ungläubig von mir. ,,So schwer zu glauben?" ,,Das... Das kann nicht stimmen! Auf diesem Bild sehen beide so reich aus! Mein Vater ist arm, ok?" ,,Ich weiß, dass es kaum zu glauben ist für dich. Puh... Dein Vater gab alles auf für eine Menschenfrau- deine Mutter. Auch das Geld. Allerdings wollte dein Vater nicht, dass du unfreiwillig zu seinesgleichen wirst. Deshalb bist du noch immer ein Mensch. Ja, mein Vater hat dich geheilt. Nur warst du mir eigentlich schon versprochen als du noch im Bauch deiner Mutter warst", sagte Haruka. Keine Ahnung was ich in diesem Moment fühlte. Ich wollte einfach nicht glauben. ,,Ich... glaube ich werde eine Weile brauchen eh ich das verarbeiten kann..." ,,Ist nicht schlimm." ,,Ich sollte mit vielleicht nicht so viel Gedanken machen", sagte ich mit den Gedanken fast in einer anderen Welt. ,,Ich denke schon", grinste sie, ,,Wenn du einfach mal reden willst, ich bin für dich da." Ich nickte nur. ,,Gut, dann geh ich mal wieder", meinte sie. Haruka sollte nicht gehen, aber ich wusste nicht wie ich das ausdrücken sollte. Ich wollte sie bei mir haben. Sie drehte sich immer mehr weg von mir und wollte schon hinaus gehen, als meine Hand wie automatisch nach ihrem Handgelenk griff. ,,Bitte bleib bei mir!" Kapitel 15: Mein 'langweiliger' Geburtstag ------------------------------------------ Auf ihren Lippen hatte sich ein glückliches Lächeln gebildet. Ein Lächeln, das ich nie vergessen werde. Haruka hatte mir beim Zeichnen zugesehen. Bei dem Bild hatte ich mich von ihr inspirieren lassen. Irgendwie passte die Farbe Gold zu und ein Klavier zu ihr - also zeichnete ich ein goldenes Klavier, welches von monströsen Wellen verschluckt wird. Ihre Aufmerksamkeit war komplett nur auf mich gerichtet. Sie ließ sich nicht von der kleinsten Sache ablenken. Selbst als Maria das Zimmer betrat und mir etwas zu essen brachte, hatte sie nur Augen für mich und mein Tun. Wir saßen bis in den späten Nachmittag in diesem Zimmer. Am Ende war ich fertig mit meiner Zeichnung geworden. ,,Darf ich fragen, warum du ausgerechnet das gezeichnet hast?", wollte sie wissen. Da sie die ganze Zeit über gleich da gesessen hatte, musste sie sich erstmals Strecken und ich tat es ihr nach. ,,Ich habe mich mich inspirieren lassen", grinste ich. ,,Oh, und von was?", wurde sie auf einmal neugierig. ,,Das ist ein Geheimnis", zwinkerte ich stattdessen. ,,So ist es das?", hob sie die Augenbraue an. Im Moment war sie wirklich gut gelaunt und ich schob den Gedanken bei Seite, dass ich ihre Gefühle nicht erwidern durfte. ,,Ja, ist es", lachte ich. ,,Du brauchst es mir nicht sagen, ich weiß es eh." ,,Ok,ich höre?" Meine Stimme klang unbeschwert und irgendwie auch glücklich - und vielleicht war ich das auch. ,,Du hast dich von mir inspirieren lassen", begann sie nun zu grinsen. Dass sie die ganze Zeit wusste, warum ich ausgerechnet so etwas zeichnete, ließ mich erröten. ,,Du kannst wundervoll zeichnen, Michiru." ,,Ehm... Dankeschön." Leicht berührt sah ich auf den Boden. Ich erhob mich und stand nun vor ihr. Noch immer grinste sie über beide Ohren. Keine Ahnung was sie gerade dachte. Sie trat wortlos einen Schritt auf mich zu. Ihre Arme legten sich um meinen Oberkörper und zogen mich an ihre Brust. Ich war ziemlich überrascht von der plötzlichen Nähe. Es war selbst für mich spürbar, dass ihr Körper bebte. Was genau das ausgelöst hatte, konnte ich nicht wissen, doch der Gedanke machte mich ziemlich heiß. Fast schon bestimmend griffen 2 Finger nach meinem Kinn, zogen mein Gesicht ein klein wenig nach oben und ließen mich erst dann wieder los. Ich war gezwungen auf Zehenspitzen zu stehen. Wir sahen uns tief in die Augen und ich konnte darin ihre Errgeung deutlich sehen. Auf meinen leicht geöffneten Lippen bildete sich ein kurzes Grinsen, was ihr allerdings nicht entging. Ich versuchte die letzten wenigen Zentimeter zu überbrücken. Haruka schien erst ziemlich verwundert gewesen zu sein, das ich sie komplett freiwillig küsste. Mithilfe meiner Hand, die in ihren Nacken wanderte, um sie zu mir herunter zu drücken, musste ich nicht mehr auf Zehenspitzen stehen. Stattdessen musste sie sich zu mir herunter bücken. Dieses Mal war ich Diejenige, die die Oberhand in diesem Muss hatte. Es dauerte gar nicht lange, bis sich ihre Arme noch fester um meinen Oberkörper geschlungen hatten. Während der Kuss immer verlangender wurde, wanderten ihre Hände langsam vor zu meinen Brüsten. In kreisenden Bewegungen begann sie sie zu Massieren, was mir fast den Atem raubte. ,,Michiru, ich will dich", stöhnte sie mir ins Ohr, nachdem sie sich von mir getrennt hatte. Bei dieser bebenden Stimme lief mir gerade zu ein Schauer über den Rücken. Ich fand zwar, dass dieser Ort nicht gerade geeignet dafür war, jedoch war mir das in diesem Moment total egal. Ich zog sie erneut zu einem kurzen Kuss zu mir herunter, danach begann ich sie auszuziehen. Es dauerte gar nicht lange bis wir fast den ganzen Stoff von der Haut des anderen entfernt hatten. Meine Atmung ging mittlerweile unkontrolliert und mein Herz raste. Und ich wusste, dass es Haruka nicht anders ging. Klar, ihr Herz konnte nicht rasen, doch ihre Stimme war schon Beweis genug. Sie übte leichten Druck auf meinen Körper aus, was mir sagte, dass ich nach hinten gehen sollte. Ich wusste nicht wo sie mich hinleitete, aber dann fiel mir der Tisch wieder auf. Diesen spürte ich kurz darauf an meinem Steiß. Erst jetzt hörte sie auf, mich nach hinten zu leiten. Mein Blick war fragend, doch sie nickte mich nur an. Dann verstand ich. Vorsichtig und fast wie in Zeitlupe setzte ich mich auf den Holztisch. Haruka kam mir daraufhin immer näher, bis sie zwischen meinem Schritt stand. Ihre Hände legte sie auf meine Oberschenkel, wo sie friedlich und teilnahmslos dalagen. Ich sah sie abwartend an, während sie mich dreckig angrinste. Nur ganz langsam wanderten ihre Hände nach vorne. Als ihre Finger über den Stoff und somit durch meine Spalte glitten, entfuhr mir ein Stöhnen. Meine Fingernägel krallten sich in ihre Schultern und ich versuchte meine Oberschenkel noch ein kleines Stück weiter zu öffnen. Ohne jede Pause umkreiste sie meinen Kitzler, wobei ich wie auf Knopfdruck meinen Verstand verlor. Ich drückte mich an sie, während sie das Tempo leicht erhöhte. Ein lautes Stöhnen durchdrang diesen Raum. Nachdem wir fertig waren, meinte Haruka, dass die noch etwas erledigen musste. Also entschied ich mich, meine Sachen wieder aufzuräumen. Dies dauerte das für dich nicht lange und als ich damit fertig war, ging ich nach unten. An einem Fenster blieb ich stehen. Ich habe nämlich immer noch, warum man denn die ganzen Fenster verhängen musste. Langsam trat ich auf das Fenster zu, zog den Vorhang etwas beiseite und sah hinaus. Es war fast komplett finster draußen, dabei war es noch gar nicht mal so spät. Was ich den Rest des Tages noch machen würde, wusste ich nicht. Aber ich wollte meinen Geburtstag so schnell wie möglich hinter mir haben. Allerdings war ich noch sehr gespannt darauf, was Haruka geplant hatte. Sie hatte mal angedeutet, dass sie mir irgendwas schenken wollte. Zumindest war ich der festen Überzeugung. Nach dem Sex eben wurde mir wieder einmal klar, dass ich vor meinen Gefühlen einfach nicht fliehen konnte. Ich würde damit mir nur selber Schaden zufügen. ,,Also Haruka...", konnte ich ganz leise aus der Ferne hören. Es war die Stimme von Joshua - kein Zweifel. Und er schien ganz in der Nähe zu sein. Er sprach weiter, doch ich verstand es nicht, da er nun leiser sprach. Allerdings wollte ich unbedingt wissen über was sie sprachen, also lief ich dem Raum immer mehr entgegen. Es war genau das Zimmer, in dem ich Haruka zum ersten Mal sah. Vorsichtig lugte ich durch den Spalt der offenen Tür. Grace und Joshua saßen direkt nebeneinander auf der Couch - Haruka stand daneben. Mit war egal ob sie mich bemerken würden. Eigentlich gehörte ich ja bald zu dieser 'Familie', also musste man nicht hinter meinem Rücken irgendwas besprechen. Über was sie wohl reden? Ich sah versuchte so viel wie möglich zu erkennen. Selten sah ich die drei miteinander sprechen. ,,Ich habe dir eigentlich eine Entscheidung abgenommen, die du eigentlich hättest entscheiden können. Also frage ich dich- möchtest du Michiru wirklich heiraten?", sprach Joshua wieder. Als ich bemerkte das sie über mich sprachen, wurde ich auf einmal aufgeregt. Meine Hände wurden schwitzig und mein Herzrhythmus wurde um einiges schneller. Es dauerte einige Momente eh ich das Gesagte auch richtig verstand. Eh ich mir die ersten Fragen stellen konnte, kam auch schon die Antwort von meiner Verlobten. ,,Vater, ich liebe sie", antwortete Haruka in einem selbstsicheren Ton. Ich sah, wie sie gleich zum Weitersprechen ansetzen wollte, doch ihr Vater hielt sie daran zurück. ,,Warte kurz", murrte er und dann sah ich, dass er in meine Richtung sah. Seine roten Augen schienen mich gelähmt zu haben. Er starrte in meine Richtung, was den anderen beiden natürlich auch auffiel. Als sich Haruka zu mir drehte, begann sie zu grinsen. Noch immer konnte ich mich nicht bewegen, meine Angst war viel zu groß. Auch als sie sich mir näherte blieb ich an Ort und Stelle. ,,Michiru, was machst du denn hier, hm?", wollte sie wissen. Ihre wundervolle Hand, bei der ich errötete, als ich diese betrachtete, griff nach der Türklinke und ließ mich für alle komplett zum Vorschein kommen. Durch das Kopfkino, was ich bekam wenn ich ihre Hand sah, war ich knallrot geworden. ,,Also.. Ich... Ähm.. Das war nur Zufall gewesen.. Ich wollte nicht...", stammelte ich vor mich hin. Haruka vor mir zu sehen, half mir auch nicht wirklich. Mein Kopf war sicherlich so rot wie eine Tomate ,,Ist nicht schlimm, meine Schöne", lächelte sie. Ich hatte eher eine wütende Haruka erwartet, stattdessen wirkte sie fast glücklich. Meine Augen hangen erst an ihren, dann aber wanderten sie zu ihren Eltern. Diese lächelten mich ebenfalls glücklich an - warum wusste ich nicht. ,,Michiru, ich habe eine Frage an dich", meinte sie. Mein Herz begann zu rasen, da ich vermutete, welche Frage das war. ,,Ähm... O-ok.." Oh gott... Haruka begann zu grinsen. ,,Willst du heute Abend mit mir ausgehen?", fragte sie mich. Ich atmete auf. Ein Glück stellte sie mich noch nicht vor dieser wichtigen Entscheidung, denn mir war nicht klar, was ich geantwortet hätte. ,,W- Wohin möchtest du denn?", wollte ihm nun wissen. Meinen Blick hatte ich wieder auf ihr Gesicht gerichtet. Ihre Augen wirkten menschlich und hatten eine blaue Farbe. Darin war kein Leuchten zu sehen, nichts. Auch die Eltern sahen in diesem Moment eher wie Menschen aus. ,,In ein Restaurant oder so, weiß ich noch nicht", zuckte Haruka mit den Schultern. ,,Du meinst richtig nach draußen? Zu zweit?!", fragte ich ungläubig nach. Auf ihren Lippen bildete sich ein Lächeln. ,,Ja", schmunzelte sie. ,,Sehr gerne!", rief ich freudig. Dass ich mal mit Haruka hinaus gehen würde, hätte ich niemals für möglich gehalten. Zwar war Haruka einmal für einen Tag weggewesen, doch sonst waren die Tenohs eigentlich gar nicht draußen. ,,Gut, dann mach dich fertig. In 30 Minuten machen wir los", zwinkerte mein Gegenüber. ,,O-okay", kam es unsicher von mir. Und damit verschwand ich in meinem Zimmer. Kapitel 16: Mein Geburtstagsgeschenk ------------------------------------ Ein Glück hatte Haruka mir damals neue Kleidung besorgt, denn ein ordentliches Kleid hatte ich sonst nicht gehabt. Im Schrank fiel mir direkt ein Kleid ins Auge. Mir war es schon die letzten Male aufgefallen und es passte bestimmt zu einem Date. Mit Haruka würde ich auf jeden Fall nicht in eine Kneipe gehen. Nicht das ich erwartete, dass es in ein fünf- Sterne Restaurant ging. Aber bei Haruka hatte ich die Vermutung, dass sie nicht in eine Kneipe gehen würde. Zudem war das nicht gerade ein Ort für ein Date. Ich betrachtete das Kleid skeptisch. Vielleicht war es doch zu viel? Das Kleid war weiß und reichte bis unter die Knie, hatte an den Schultern und am Ende des Rocks Rüschen und eine rote Rose auf der Brust. ,,Vielleicht ist es doch zu viel... Es ist nur ein Date mit ihr", murmelte ich unentschlossen. Doch mein Herz raste. Ich war froh darüber, dass sie mit mir ausgehen wollte. Plötzlich klopfte es an der Tür. ,,Herein?", rief ich extra laut. Erst rechnete ich mit Haruka oder deren Eltern, doch es war Maria, die etwas von mir wollte. ,,Verzeihung, dass ich störe, aber Haruka bat mich Ihnen zu helfen", sagte sie und machte eine Verbeugung. Das Dienstmädchen kam mit wie gelegen. Sie konnte ich dich auch fragen, ob das Kleid zu viel war oder nicht. ,,Dankeschön", lächelte ich. Ich sah das Kleid in meiner Hand an und überlegte. Wenn es wirklich zu viel für ein Date war, wäre es sicherlich peinlich wenn ich es ihr zeigen würde. Dich sie lächelte mich nur wissend an. ,,Wollen Sie das Kleid tragen?", wollte sie wissen. Ich nickte und auf einmal wurde mir so warm. ,,Ich habe nur Angst, dass das Kleid etwas zu doll ist", gab sie zu. ,,Ich kann Ihnen schon mal verraten, dass es in ein luxuriöses Restaurant gehen wird. Also sollten Sie sich ordentlich kleiden, solange Sie sich wohlfühlen", sagte sie. Ein wenig freute ich mich, dass ich das Kleid tragen konnte. ,,Also kann ich es tragen?", frage ich trotzdem noch mal nach. ,,Natürlich", lächelte sie. ,,Super! Danke." Maria half mir beim Fertigmachen, schminke mich und half mir bei der Auswahl von Schuhen, da ich selbst davon mehr als genug bekommen hatte. Kleidung war mir nie besonders wichtig gewesen - hauptsache man hatte etwas an und musste nicht nackt durch die Gegend laufen. Jedoch gefiel mir das Kleid total und bei einem Date musste man schon etwas gut aussehen. Das Dienstmädchen war so freundlich gewesen und hatte mir einen großen Spiegel aus dem Keller besorgt, in dem ich mich nun zufrieden betrachten konnte und das tat ich auch. ,,Hab vielen Dank!", bestaunte ich mich. Schön lange hatte ich mich nicht mehr so schön gefunden. ,,Keine Ursache. Nun gehen Sie hinunter. Die Zeit rennt. Haruka wartet sicher schon", fiel ihr plötzlich ein. ,,Oh gott, wo ist die Zeit hin?!" Mein Bauchgefühl sagte mir, dass wir auf jeden Fall länger als die uns von Haruka gegebenen Zeit benötigt hatten. ,,Ich muss los! Vielen Dank!", rief ich. Und schon hatte ich das Zimmer verlassen und rannte Richtung Empfangssaal. Das Rennen war nicht ganz einfach, da ich Absatzschuhe trug und zum ersten Mal darin laufen musste. Zwar fiel ich nicht hin, aber immerhin knickte ich bestimmt 100 mal um. Es dauerte nicht lange bis ich am Eingang angekommen war. Dort stand auch Haruka schon, dessen Anblick mir fast den Atem raubte. Mitten auf der Treppe blieb ich stehen. Meine Kinnlade war augenblicklich herunter gefallen, was mir gar nicht auffiel. Meine Verlobte trug nicht wie ich erwartet hatte einen Anzug, sondern ein kurzes schwarzes Kleid mit hohen schwarzen Stiefeln, die bis über ihre Knie reichten. Ihre Haare wirkte leicht zerstört, was unfassbar süß aussah. Sie sah so wunderschön aus. ,,Wo bleibst du denn, meine Schöne?", grinste sie in meine Richtung. Langsam kam sie auf die Treppe und damit auch mir näher und dort angekommen, hielt sie mir einladend die Hand entgegen. Ohne zu zögern ergriff ich diese. ,,Du siehst wunderschön aus", lächelte sie mich an. Bei diesem Kompliment bildete sich ein roter Schimmer auf meinen Wangen. ,,Ähm... Danke. Du auch...", murmelte ich. Zu mehr traute ich mich gar nicht, da ich nicht mit schwärmen beginnen wollte. Ich war nur auf sie fixiert. Dass Joshua uns die Tür aufhielt, fiel mir gar nicht auf. Mir kam es so rüber, als würde Haruka mich irgendwo hinführen. Und davor angekommen, merkte ich auch was es war - ein Auto. Eine Limousine um genau zu sein. Bis auf das Taxi auf dem Hinweg zu den Tenoh und einige Male im Bus, fuhr ich sonst nie mit einem Fahrzeug und schon gar nicht mit so einem Ding. Eine Limousine hatte ich noch nie zuvor überhaupt zu Gesicht bekommen. ,,F-Fahren wir damit dort hin?", wurde ich unsicher. ,,Ja, es ist nur ein Auto. Alles gut", meinte sie. Sie half mir beim Einsteigen. Ich war komplett sprachlos. Hier drin war so viel Platz! Irgendwie machten solche Fahrzeuge trotzdem keinen Sinn. Immerhin saßen wir nur zu zweit hier drin und ein Fahrer schien noch zu fahren. Warum reichte dann kein normaler PKW? ,,Ganz schön groß...", meinte ich ziemlich zurückhaltend. ,,Stimmt", sagte sie, ,,Ich habe mir gedacht, dass wir erst essen gehen und danach noch etwas spazieren gehen, ok?" Ich wusste bereits, dass die Frage kommen würde und dass das das Geschenk war, von dem Haruka gesprochen hatte. Tatsächlich freute ich mich darauf schon. Meine Antwort kannte ich eigentlich auch schon. Ein 'Nein' war nie in Frage gekommen. Und auch von mir aus würde ich wahrscheinlich 'ja' sagen. ,,Hörst du mir überhaupt zu? Michiru?" Ihre Stimme holte mich wieder in die Realität zurück. ,,Äh, ja das ist eine gute Idee", rief ich schnell. ,,Was habe ich denn gesagt?" ,,Dass wir jetzt essen und danach spazieren gehen." ,,Nein", schmunzelte sie, ,,Das habe ich davor gesagt." ,,Ähm, kannst du das dann eventuell nochmal wiederholen?" ,,Was genau möchtest du essen?" ,,Du hast noch nicht bestellt?", fragte ich überrascht. ,,Mach dir da mal keine Sorgen." So würden wir sicher keinen Tisch mehr bekommen. Ich malte mir bereits aus, daß Haruka sicher auch den Kellner dort drohen würde. ,,Michiru? Ist alles ok?" ,,Äh ja, mir ist egal wo wir hingehen." ,,Gut. Dann gehen wir dort hin, was ich ursprünglich auch geplant hatte." Es dauerte ganz schön lange, bis wir ankamen. Ich war sogar der Meinung, dass ich einen kurzem Moment eingeschlafen war. Irgendwann blieb das Auto stehen und Haruka half mir heraus. Im diesem Augenblick wurde ich total aufgeregt. Wir befanden uns vor einem riesigen Hochhaus, was ein bekanntes Restaurant und Hotel war, was selbst ich kannte. Darin waren sicher nur reiche Leute. Sicherlich würde ich herausstechen, da ich absolut nichts von einer vornehmen Person hatte - abgesehen von diesem Kleid. Vor meinem geistigen Auge stellte ich mir eine Situation vor, in der man über mich lachte, weil ich etwas falsch gemacht hatte. ,,Mach dir darum mal keine Sorgen, Michiru", hörte ich unerwartet ihre Stimme sagen. Verwundert erhob ich meine Blicke und sah ihr in die Augen. Ich war total unsicher. Noch nie in meinem Leben stand ich mal vor so einem noblen Restaurant. ,,Aber nicht, dass ich was Falsches mache!", kam es leicht panisch von mir. Haruka seufzte leise. ,,Und? Es wird keiner darauf achten, dass du alles richtig machst, Engelchen", zwinkerte sie aufmunternd mir zu. Fast beschützerisch legte sie einen Arm um mich und sagte: ,,Sei einfach du selbst." Ich nickte daraufhin und dann stiegen wir auf. Ich richtete meine Blicke mal wieder auf den Boden - auf meine Füße um genau zu sein. Dabei fiel mir auf, dass ihr Arm sich dazu anbot, mich bei ihr festzuhalten und mich an sie zu kuscheln. Allerdings tat ich es nicht, da ja sonst alle starren würden und ich nicht wusste, ob sie das überhaupt wollte. Dennoch bot der Arm sich mir an. Soll ich...? Ich zögerte. Aber dann traute ich mich doch. Wie ein Schraubstock umklammerte ich ihren Oberarm und ließ diesen auch nicht wieder los. Haruka ließ sie mich ihren Arm halten, also schien sie nichts dagegen zu haben. Die Leute, die an uns vorbeigingen, sahen uns nicht gerade freundlich an, doch ich versuchte das so gut es fing zu ignorieren. Einen kurzen Augenblick konnte ich einen Blick in ihr Gesicht erhaschen. Haruka schien dies gar nicht zu stören. Einige drehten sich sogar mit einem angeekelten Blick uns. Wie manche reagierten, war ziemlich auffällig. Irgendwie fand ich das traurig. Ich würde auch nicht jemand so hinterher schauen, egal was anders an ihm sei. Was noch trauriger war, war, dass wirklich jeder ins ansah, wirklich alle. Tatsächlich fühlte ich mich kaum unwohl. Klar, ich stand gerade im Mittelpunkt und sowas mochte ich nicht, aber ich wusste, dass es nicht schlimm war. Und ein Glück sah man Haruka nicht an, was sie war. Ein Mann, der wahrscheinlich zu dem Restaurant gehörte, hielt uns beiden die Tür auf. Alles andere würde keinen Sinn ergeben, denn jemand von der Straße würde das wohl kaum machen. Ich war fürchterlich aufgeregt und froh darüber, dass sie an meiner Seite war. Schon der erste Blick in das Restaurant sagte mir, dass eine Schale Reis hier sehr teuer war. Doch so unwohl wir ich dachte fühlte ich mich gar nicht. Eine Kellnerin kam auf uns zu. ,,Willkommen. Haben Sie einen Tisch bestellt?", fragte sie uns. Sie trug eine Bluse und einen Rock und ihre Haare waren ordentlich hochgesteckt. ,,Ja, für Tenoh bitte", antwortete Haruka ihr. Ich hatte nicht erwartet, dass sie so freundlich blieb. ,,Ah, okay. Folgen Sie mir." Damit lief sie los und wir hinterher. Sie schien sofort gewusst zu haben, wo sich der Tisch für uns befand. Wir schlängelt uns durch die Reihen, während ich sie kein einziges Mal los ließ. Die Kellnerin brachte uns zu einem freien Tisch, der eigentlich für 4 Personen gedacht war. Und damit verschwand sie wieder. Haruka schritt voran und zog einen Stuhl heraus. In ihrem Blick, der in meine Richtung war, lagen Erwartungen. Ich deutete damit, daß ich mich dort hinsetzen sollte. Während ich ihr entgegen lief, wurde ich knallrot. So eine freundliche Geste hatte noch nie jemand mir gegenüber gemacht. Am Tisch angekommen, half sie mir beim Hinsetzen. Meine Verlobte setzte sich mir natürlich gegenüber. Auf ihren Lippen lag ein glückliches Lächeln. Auch ich hatte gute Laune, trotz der Aufregung. ,,Und? Es hat dich keiner schief angeschaut, weil niemand einen Grund hat, meine Schöne", sagte sie. Ich nickte. Vielleicht waren die reichen Leute doch nicht so schlimm, wie ich dachte. Niemand hatte mich nur ansatzweise angesehen. Es waren ganz normale Menschen bemerkte ich, als ich mich ungesehen hatte. ,,Stimmt. Vielleicht habe ich da etwas übertrieben", lachte ich. ,,Ist nicht schlimm. Nun, meine Perle, was möchtest du trinken?", fragte sie mich. ,,Ähm... Wasser", kam es sofort von mir, denn Alkohol wollte ich nicht haben. Aber etwas süßes kam auch nicht in Frage, da ich keinen falschen Eindruck hinterlassen wollte. ,,Wirklich nix anderes?", hob sie ihre Braue an. ,,Nein, Wasser reicht." In diesem Moment trat eine andere Kellnerin an den Tisch. ,,Haben Sie schon etwas zu trinken gefunden?" Insgesamt war das Date schön. Wir redeten ununterbrochen. Es verging keine Minuten, in der wir nicht zusammen sprachen. Natürlich forderten wir am Ende dann die Rechnung, die Haruka bezahlte - selbst meinen Teil. Danach verließen wir das Lokal und gingen spazieren. Es war bereits stockfinster, doch einige Lichter brachten Helligkeit in die Dunkelheit. Dazu kam noch, dass es eiskalt war. In der Eile, als ich bemerkte das ich Haruka habe warten lassen, hatte ich meine Jacke komplett vergessen. Das zahlte sich jetzt natürlich aus. Mein ganzer Körper zitterte vor Kälte. Am liebsten wäre ich vor der Kälte geflohen, aber das wäre im Moment nicht möglich gewesen. Meine Hände streichelte über meine Oberarme, als würde es mir dadurch wärmer werden. Natürlich wurde mir nicht wärmer. Meine Zähne begannen schon nach kurzem zu klabbern. ,,Michiru? Möchtest du meine Jacke haben?", fragte sie mich. Ich wollte ihr Angebot eigentlich annehmen, aber dann würde ihr sicher kalt sein und das wollte ich nicht. ,,Aber dann frierst du doch", murmelte sich unter zittern. ,,Vampire können nicht frieren, Mäuschen", zwinkerte sie mir entgegen wobei wie ihre Jacke auszog. Nachdem sie sie von ihren Armen gestreift hatte, hielt sie mir die Jacke vor die Brust. Ich nahm sie mehr als nur dankbar an. Fast gierig zog ich sie an und kuschelte mich darin ein. Sie roch unfassbar gut und war mir viel zu groß. ,,Du siehst süß aus", schmunzelte Haruka. Damit liefen wir weiter. Dabei legte sie ihren Arm um meine Schultern. Jeder auf den Straßen sah uns an. Immer mal wieder gab sie mir Küsse auf die Stirn, wodurch die Leute noch mehr Grund hatten uns anzuglotzen, doch es störte mich nicht. Irgendwann betraten wir einen Park, der wunderschön war. Ich wusste sofort, wo wir uns befanden. Meine Mutter hatte mir früher immer von diesem Park erzählt. Und einmal war ich mit meinem Vater hier gewesen. Doch an diese wenn auch schönen Zeiten wollte ich nicht denken, denn sie gehörten der Vergangenheit an. Der Ort war mir vertraut, aber mit Haruka hier zu sein, war anders. Besser. In ihrer Gegenwart fühlte ich mich wohl und in irgendeiner Weise machte sie mich auch glücklich. ,,Ich war hier schon mal gewesen", sprach ich. ,,Mit deinem Vater, ich weiß", grinste sie. ,,W- Woher du das?!", wurde ich hellhörig. ,,Darüber hast du gerade nachgedacht. Aber ich wusste es auch so schon." Ich fragte gar nicht erst nach, warum sie das vorher schon wusste. Trotz der Uhrzeit waren immer noch Leute hier. An einer Stelle wurde sogar Party gemacht, allerdings blieb die Lautstärke relativ leise. Ansonsten waren hier nur normale Spaziergänger wie wir. Ich hatte bereits den Gedanken bei Seite geschoben, dass die eine Frage kommen würde. Ich wollte die Zeit mit ihr genießen und das tat ich auch. Haruka führte mich zum Geländer, von dem aus man auf einen kleinen See sehen konnte. Ringsherum befanden sich immer wieder kleine Lichter, die den Anblick wunderbar romantisch machten. So langsam weichte meine Anspannung und ich konnte mich entspannen. Meine Verlobte stand hinter mir und hatte die Arme um mich gelegt. Irgendwie vergaß ich alles um mich herum. Vor mir der See und hinter mir die Frau, für die ich doch mehr Gefühle hatte, als ich eigentlich gewollt hätte. Aber irgendwie kam ich so langsam damit klar. Ich lehnte mich leicht gegen ihren Oberkörper und sah einfach auf das Wasser. ,,Michiru?", hörte ich ihre Stimme sanft neben meinem Ohr hören. ,,Ja?", sagte ich daraufhin, allerdings drehte ich mich nicht zu ihr um. ,,Ich möchte, dass du deine Augen schließt", sagte sie. Mein Herz begann sofort zu rasen. Kapitel 17: Geschenke machen meist Freude ----------------------------------------- Ich schloss natürlich meine Augen und wartete ab. Ich hörte ein kurzes >Klick<, wodurch mein Herz sofort zu rasen begann. Meine Lider zitterten total. ,,Du kannst deine Augen nun öffnen", sagte ihre Stimme. Ganz langsam kam Haruka mir wieder zum Vorschein. Als ich die ganze Situation verarbeitet hatte, wurde ich richtig aufgeregt. Sie befand sich vor mir und war in die Hocke gegangen. In ihrer Hand lag eine schwarze Schachtel, in der sich ein wunderschöner Ring auf roter Seide befand. ,,Eigentlich ist es schon beschlossene Sache, aber ich will dir trotzdem noch mal sagen, wie sehr ich dich liebe. Schon als ich dich das erste Mal gesehen hatte, wusste ich, dass du etwas ganz Besonderes bist. Auch wenn ich kein Mensch bin - Vampire haben auch Gefühle. Wenn du bei mir bist, ist es so als sei ich im Paradies. Ich liebe dich von ganzem Herzen, Michiru. Deswegen frage ich - dich möchtest du meine Frau werden?" Um uns herum waren mehrere Menschen, die uns anstarrten. Ich denke, als sie von Vampiren gesprochen hatte, hielten uns die anderen für Bekloppte, aber das interessierte mich in diesem Moment nicht. Das, was sie gesagt hatte, berührte mich. ,,Oh mein Gott." Mir kamen Tränen. In ihren Augen war Hoffnung, dass ich von mir aus "ja" sagen würde. Und ich hätte niemals gedacht, dass ich das wirklich tun würde. ,,Ich weiß, dass du mich nicht liebst, aber" ,,Nein, Haruka. Ich..." Ich hatte sie einfach unterbrochen, ohne zu wissen was ich sagen sollte. Ich konnte doch nicht "ich liebe dich" sagen?! ,,Was ist?" Ihr kamen Tränen und ich wusste nicht warum. Ich hatte sie ja eigentlich nur unterbrochen, weil ich es liebte, was ich hier aber nicht sagen konnte. ,,Also ich... das stimmt nicht. Ich..." Haruka erhob sich und schien ziemlich enttäuscht zu sein. ,,Ich...", setzte ich wieder an, aber ich traute mich nicht. Ihr Blick war erwartend. ,,Ich liebe dich, Haruka", traute ich mich endlich. Es war gut sichtbar, wie sich ihr Gesichtsausdruck veränderte. ,,W- Wirklich?" ,,Ja, und ich will dich heiraten!" Haruka stand sprachlos vor mir. ,,Meinst du das ernst?", presste sie geradezu geschockt hervor. Sie hatte dementsprechend nicht mit einem "Ja" gerechnet, und dass ich sie liebte anscheinend auch nicht. ,,Warum sollte ich dich anlügen?",  visiter ich sie ehrlich an. Jedes dieser Worte entsprach der Wahrheit. Ich hatte mir in gewisser Weise soeben meine Gefühle für sie eingestanden. Überrascht war ich nicht, mir war es eh schon etwas klar gewesen. Auf ihren Lippen bildete sich ein wunderschönes Lächeln. So glücklich und erfreut hatte ich sie noch nicht gesehen. Sie begann nun zu grinsen, nahm den Ring vorsichtig heraus und steckte mir diesen ran. Nicht diese Ring, sondern diese Gefühle hauten mich komplett um. Es war viel mehr als nur Freude. Gefühle, die mir vorher unbekannt waren. Mittlerweile musste auch ich lächeln. Dachte hob ich meine Blicke. Ihre Pupillen, die wie dunkelrote Rubine wirkten, sahen mich an. Worte könnten diesen Moment nicht beschreiben. Mein Herz raste, mir war warm und kalt zugleich und ich wollte ihr einfach nur in die Arme springen, um sie zu küssen. Haruka wusste natürlich ganz genau, was ich wollte. Ihre Hände wanderten nur langsam zu meiner Taille. Mit sanften Druck dirigierte sie mich näher zu sich. Meine Augen hangen die ganze Zeit an diesem Lebewesen vor mir. Ich hatte keine Ahnung, was auf uns zukommen würde, aber ich war mir sicher, dass Haruka mir niemals weh tun würde. Mir war klar, welche Gefühle sie die gegenüber hatte und ich erwiderte sie. Mehr konnte man sich nicht wünschen. Klar, ich ertappt mich immer mal wieder noch, wie ich Angst vor den scharfen Fangzähnen hatte, aber wenn sie es wirklich ernst meinte und ich erst zu ihresgleichen werden würde, wenn ich es wöllte, hatte ich ja nichts zu befürchten. Ich konnte der Vampirin blind vertrauen, ohne Angst zu haben. Unsere Lippen berührten sich nur ganz sachte, aber die Gefühle in mir explodierten förmlich. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir uns dort küssten. Leider wussten wir beide, dass uns so gut wie jeder, der an uns vorbei ging, angeekelt ansah. Sie hielten es sicherlich nicht für normal. Haruka sah wunderschön aus und ich war froh, dass sie ein Kleid angezogen hatte, aber dadurch sah man noch viel mehr, was sie für ein Geschlecht hatte. Trotz alldem achtete ich nicht auf meine Umgebung, sondern nur auf meine Verlobte vor mir. Bisher hatten wir uns noch nicht voneinander trennen können. Nicht mal mehr ein Blatt passte mehr zwischen uns. Und als ich meine Augen öffnete, befanden wir uns nicht mehr im Park. Schwaches Licht erhellte diesen Raum, was es mir ermöglichte, etwas zu sehen. Wir waren in ihrem Schlafzimmer gelandet. Mir war sofort klar, was sie hier wollte. Erst jetzt beendeten wir den Kuss. An ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen war sie gerade sehr glücklich und irgendwie war ich das auch. Meine Lippen fanden noch einmal die ihre, wobei sie begann meinen Rücken zu streicheln. Schon bei der ersten Berührung lief mir ein gewaltiger Schauer über die Arme. Mein Körper reagierte stärker auf ihre Berührungen als sonst. Noch versuchte ich irgendwie Fassung zu behalten. Kapitel 18: Am nächsten Morgen... --------------------------------- Mein Nacken schmerzt der wie verrückt zu, nur war mir der Grund dafür nicht bekannt. Ich wusste nur noch, dass wir gemeinsam noch weinen und andere alkoholische Getränke zu uns genommen hatten. Wahrscheinlich war es gestern noch zum Sex gekommen. Und wenn Haruka auch betrunken war und mein Hals schmerzte, konnte ich mir eigentlich schon ausmalen, was geschehen war: Sie hatte mich gebissen. Aber ich war mir sicher, dass sie darauf geachtet hatte, mich nicht zu einem Vampir zu machen. Auch mein Kopf dröhnte und dazu kam mein knurrender Magen. Keine Ahnung wie spät es gerade war, aber irgendwas sagte mir dass es ziemlich spät war. Mein Blick war auf die Decke über mir gerichtet. Danach zu urteilen befand ich mich noch in Harukas Schlafzimmer. Sie hatte mich also nicht in mein Bett gebracht. Es war wahrscheinlich etwas zu viel Alkohol gewesen, denn ich hatte einen totalen Filmriss. Ab einem bestimmten Moment war alles weg. Irgendwo musste Haruka sein und da es Tags war, schlief sie sicherlich. Immer noch ziemlich schläfrig sah ich zur Seite und musste eine leere Bettseite auffinden. Sie lag nämlich nicht mehr neben mir. Da es eh schon so spät war, beschloss ich aufzustehen. Dies erwies sich als schwerer als ich geplant hatte. Die Schwindelkeit überkam mich und mein Kopf dröhnte umso mehr. ,,Shit... Was ist denn jetzt los?!", murmelte ich, nachdem meine Hand zu meiner Stirn gewandert war. Ich nahm mir vor, als erstes in die Küche zu gehen, da ich diesen schrecklichen Hunger erst einmal loswerden musste. Ich war noch nicht mal in der Küche angekommen, und ich konnte schon von weitem einen wundervollen Duft vernehmen. Maria hatte also wieder gebacken. Selbstverständlich freue ich mich auf das Essen. Deshalb griff ich auch so euphorisch nach der Türklinke und drückte sie herunter. Doch was mir da zu Gesicht kam, war nicht das, was ich erwartet hatte. Da war nicht nur Maria, sondern auch Haruka, die hochkonzentriert am Herd stand. Und was sie daran tat, hätte ich von ihr gar nicht erwartet. ,,Ähm.. Guten Morgen. Darf ich mal fragen, was das hier wird?", sagte ich ziemlich ratlos. Seit wann aß Haruka etwas? Das einzige was sie zu sich nahm, war Blut. Aber doch keine Menschennahrung?! ,,Guten Morgen, Michiru. Wie haben Sie geschlafen?", erwiderte das Dienstmädchen.. Haruka hatte sich von mir nicht ablenken lassen. ,,Gut, mir ist so etwas schwindelig. Ich kann mich an gestern Abend kaum noch erinnern", meinte ich nachdenklich, ,,Ich möchte jetzt wissen, was ihr hier macht!" Nun drehte Haruka sich zu mir um. In ihrem Gesicht war ein breites, lüsternes, aber trotzdem glückliches Grinsen. ,,Also ich kann mich erinnern", zuckte sie mit den Schultern. Ich verdrehte nur belustigt die Augen und trat auf sie zu, um sehen zu können, was sie macht: Es waren Pancakes. ,,Warum machst du dir Pancakes?", wollte ich unbedingt wissen. ,,Die mache ich nicht für mich", lächelte sie. Mit einem Arm umarmte sie mich, zog mich dabei an sie heran, und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn. Sie war also extra für mich aufgestanden. ,,War vielleicht Gesten etwas zu viel Alkohol gewesen...", überlegte sie. ,,Du... hast das also für mich gemacht?!" ,,Ähm ja.." Diese freundliche Geste hatte ich nicht erwartet. Nachdem sie fertig war, setzten wir uns zu dritt an den Tisch. Zwar waren die Pancakes nicht perfekt, aber ich aß sie trotzdem - Haruka zu liebe. Sie hatte sich so viel Mühe gegeben. Zudem konnte ich auch verstehen, dass sie nicht kochen konnte, wenn sie nie menschliche Nahrung zu sich nahm. Nach dem Essen begab ich mich auf mein Zimmer, um mir etwas Neues anzuziehen. Ich entschied mich für einen Rock und eine Bluse. Meine Haare machte ich zu einem strengen Dutt zu. Ich war gerade fertig geworden und wollte den Raum verlassen, als es klopfte. Die Person wartete nicht auf meine Zustimmung reinkommen zu dürfen. Die Tür öffnete sich einfach und wer da stand, hätte ich gar nicht erwartet. Mit einem Mantel bekleidet stand Joshua vor mir. Anscheinend war er gerade unterwegs gewesen. Da ich so wenig Kontakt mit ihm hatte, hatte ich keine Ahnung was ich sagen sollte. Reichte ein einfaches ,,Hallo" oder doch ,,Guten Morgen, Herr Tenoh"? Ein bisschen Angst machte sich doch bei mir bemerkbar. ,,Ich habe gehört, dass du ,,ja" gesagt hast", begann er zu lächeln. Vorher hatte ich nicht ansehen können, was er gerade dachte. ,,Ja, das stimmt", stimmte ich ihm unsicher zu. ,,Das freut mich. Du weißt gar nicht, die glücklich zu meine Tochter damit machst." ,,Sie hat mir gestern gesagt, was sie für mich empfindet", meinte ich. Was Haruka gestern zu mir gesagt hatte, berührte mich tatsächlich noch immer. Immer wenn ich ihre Augen sah, schlug mein Herz mir bis in den Hals und ein Kribbeln macht er sich in meinem Bauch breit. Ihr Vater lächelte mich nur an. Die Angst war irgendwie wie verschwunden. Durch die Verlobung fühlte ich mich sicherer als vorher hier. Irgendwas gab mir die Sicherheit, dass man mir hier nicht mehr wehtun würde. Wahrscheinlich hätte man das vorher auch nicht. ,,Ich bin froh, dass du ,,ja" gesagt hast. Immerhin erwiderst du ihre Gefühle auch", sagte er mit einer großen Überzeugung. Woher er das wusste, war mir nicht ganz klar. Vielleicht hat Haruka ihm das in den vergangenen Stunden gesagt? ,,Ähm.. Ja." Was sollte man in so einer Situation antworten? Was Haruka wohl gerade macht? Klar, es war unhöflich während eines Gespräches mit den Gedanken woanders zu sein. Jedoch wünschte ich mir nichts sehnlicher, als sie bei mir zu haben. Haruka wäre nicht Haruka, wenn sie jetzt nicht auftauchen würde. Und als sie hinter Joshua auftauchte, begann mein Herz sofort zu rasen. Auf ihren Lippen lag ein wunderschönes Lächeln, was mich direkt noch glücklicher machte. Joshua drehte sich zu ihr um und lächelte. Auch er wirkte glücklich. Und freundlich - freundlicher als früher. Damit verschwand ihr Vater wieder und ließ uns allein. Haruka stand vor mir. Gerade mal mit einem Hemd bekleidet. Ich mochte es zu bezweifeln, dass sie darunter noch irgendwelche Kleidungsstücke trug. Aber Haruka konnte das machen und das nötige Selbstvertrauen hatte sie auch. ,,Michiru, ich... möchte mich noch mal bei Dir bedanken. Auch, weil du mir deine Gefühle gestanden hast. Es ist mir eine große Ehre von dir geliebt zu werden." Jedes Mal wenn sie mir Komplimente machte, machte mich das verlegen. Tatsächlich war ich auch froh, dass ich gestern aufgrund meiner eigenen Gefühle ,,ja" gesagt hatte. Meine Gefühle hatte ich mir damit auch gleich eingestanden. ,,Du brauchst dich dafür nicht bedanken", erwiderte ich. Haruka begann mich zu mustern. Wahrscheinlich hatte der kurze Rock ihre Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Dass sie sich dann auch noch auf die Lippen biss, hatte ich nicht erwartet. Ich nahm mir den Mut zusammen und versuchte sie etwas zu ärgern. ,,Was geht dir durch den Kopf, Ruka?", fragte ich mit einem leicht lüsternen Ton. Und was daraufhin ihre Reaktion war, überraschte mich wirklich sehr. Auf ihren Wangen hatte sich ein leichter roter Schimmer gebildet, doch es reichte aus. Ich hatte gesehen, dass sie rot geworden war und ich fand, das ist total niedlich aussah. Sie nickte nur und sah mich schweigend in die Augen. Ich wollte noch irgendwas sagen, doch ihre Augen hatten mich völlig verzaubert. ,,Ich stelle mir gerade vor, wie ich dir das Ding vom Leib reiße", begann sie zu grinsen und die Selbstsicherheit war wieder da. ,,Oh, gefällt er dir nicht?" ,,Doch, nur lebst du mit dem Ding sehr gefährlich", schnurrte sie. Für einen Moment glaubte ich sogar, mir die Errötung auf ihren Wagen eingebildet zu haben, aber das hatte ich nicht. ,,Soso. Ich lebe also gefährlich? Vielleicht will ich das ja? Vielleicht will ich, dass du mir den Rock vom Körper reißt?", kam es von mir auch relativ selbstsicher. ,,Willst du es denn?", hob sie ihre Augenbrauen, was total niedlich aussah. Nun war ich die Jenige, die sich auf die Lippen biss. Zwar wartete sie auf eine Antwort, aber ich antworte dir nicht. ,,Michiru?" ,,Ähm.. Ja.." Fast etwas verlegen sah ich zu Boden. Kurz darauf drang ein Klicken in mein Ohr. Es war die Tür gewesen, die von Haruka geschlossen wurde. Wir waren also nun ungestört. Jeder ihre Reaktionen studierte ich. Mir entging nicht mal das kurze Grinsen, was ich für eine Sekunde auf ihre Lippen schlich, als sie auf mich zukam. Nachdem sie von mir angekommen war, legte ich meine Hände auf ihre Brüste und bekam somit Halt, als ich auf die Zehenspitzen ging, um sie zu küssen. Es war nur ganz sachte und vorsichtig, doch ich konnte spüren, dass sie es erwidert hatte. Nur ganz langsam öffnete ich wieder meine Lider. ,,Deine Augen sind so wunderschön", platzte es mir heraus. Mein Gegenüber ging darauf nicht weiter ein. Sie verteilte massenhaft an Küssen, die förmlich auf meiner Haut brannten. Sie wanderte langsam über meine Wange, hinab über meinen Hals, dem sie sich besonders lange widmete, in dem sie an ihm sagte und küsste, meine Schlusselbein, bis hin zu meinem Dekolleté. Meine Hände hatte ich inzwischen in ihrem Nacken gelegt. Die sanften Berührungen ihrer Lippen ließen mich erschaudern. Der Rhythmus meines Herzens hatte sich um ein Vielfaches verschnellert. Ihre Hände lagen auf meinen Hintern, den sie knetete. Schon jetzt fühlte es sich unbeschreiblich an, aber ich hatte trotzdem Angst, dass jemand reinkommen könnte. Was würden wir machen, wenn Maria reinkommt? Ich merkte selber, dass sich mein Körper nach diesen Gedanken versteifte. Natürlich bemerkte auch Haruka, dass irgendetwas nicht stimmte und da sie meine Gedanken lesen konnte, müsste sie eigentlich auch wissen, was los war. Jedoch sagt sie nichts. Stattdessen drehte sie sich weg von mir. Erst hatte ich Angst, dass ich irgendwas falsch gemacht hatte, aber sie schloss nur die Tür ab. Danach trat sie wieder vor mich. Nun lag auf ihren Lippen ein breites und dreckiges Grinsen. ,,Ich liebe dich", hauchte ich etwas leiser. Noch einmal fanden unsere Lippen sich zu einem Kuss, welcher leidenschaftlicher als der erste war. Dabei drängte Haruka mich immer mehr gegen die Wand, die sich hinter mir befand ich musste scharf die Luft einziehen, als sie begann, meine Brüste zu massieren. Plötzlich klopft es an der Tür. Ich erschrak total. Haruka völlig entspannt, allerdings hatte sie aufgehört. ,,Ja?", rief Haruka absichtlich lauter. So entspannt, wie ich gedacht hatte, war sie anscheinend gar nicht. Der Störenfaktor schien sie ganz schön zu stören. ,,Oh, entschuldigen Sie" , drang die Stimme des Dienstmädchens in meine Ohren . Sie hatte uns doch schon mal unterbrochen. Harukas Laune schien drastisch gesunken zu sein. Fast ein wenig wütend schloss sie auf und riss die Tür auf. ,,Was ist?", kam es ziemlich gereizt. ,,Also.. ich wollte nicht stören... Ähm... Miss Michiru? Ich wollte fragen, ob Sie dann etwas Warmes essen wollen", wurde sie unsicher. ,,Nein, danke. Ich habe doch eben erst gefrühstückt", lächelte ich sie an. Dass auch ich ein wenig wütend war, ließ ich mir gar nicht anmerken. ,,O-okay. Ich bitte um Verzeihung", verbeugte sie sich. ,,Solltest du auch. Dreckspack", platzte ihr eine genervte Anmerkung heraus. Rein theoretisch hatte sie mich damit auch beleidigt, aber sowas kam noch nie an mich heran. ,,Haruka!", begann ich zu meckern. Auch wenn Sie ein Vampir war, war sie deswegen nicht sonderbar mehr wert. Also könnte man sowas auch lassen. ,,Alles gut. Das konntest du doch nicht wissen. Danke, dass du an mich gedacht hast", lächelte ich wieder in die Richtung des Dienstmädchens. Danach verschwand sie wieder. Die Stimmung waren im Eimer. Haruka war wütend, was ich eigentlich ganz gut nachvollziehen konnte. ,,Beim nächsten Mal, wenn uns jemand stören sollte, lassen wir uns nicht stören, okay?", sagte ich. ,,Alles gut. Aber dieses Weib kommt immer in den Momenten, wo man sie absolut nicht gebrauchen kann", verdrehte Haruka die Augen. Das stimmt", konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Für einen kurzen Moment sah ich zu ihrer Hand, die eben noch meine Brüste massiert hatte. Sie hang locker und teilnahmslos herunter. ,,War das jetzt alles?", wollte sie wissen. ,,Soll es denn dabei bleiben?", stellte ich einfach so eine Gegenfrage. ,,Ich hoffe doch nicht." Sie trat ein paar Schritte auf mich zu. Wir standen dicht beieinander, sodass ich schon ihren Atem auf meinen Lippen spüren konnte. ,,Ich will dich so sehr", gestand sie und erneut glaubte ich, einen Rotschimmer sehen zu können. Nachdem sie das gesagt hatte, schmiegte ich mich an sie. Durch das Hemd spürte ich, dass sie steife Brustwarzen hatte. Ich hatte ja schon vorher gewusst, dass sie sonst nichts weiter trug. Erneut legte sie ihre Hände auf meinen Hintern ab. Mehrere Sekunden sahen wir uns einfach nur in die Augen und konnten sehen, wie sehr wir den anderen in diesem Moment wollten. Manchmal konnte ich das Verlangen einfach nicht mehr zurück halten und so ein hatte ich gerade. Es war so schwer gewesen, sie nicht einfach auf das Bett zu ziehen. Allerdings wollte ich nicht mehr so lange warten. Nur schien Haruka etwas anderes vorzuhaben. Ich vermutete, dass sie sich erhofft hat, mich heute quälen zu können. Aber heute werde ich mal meine Chance nutzen. Das Blatt hatte sich in sekundenschnelle gewendet. Noch bevor der Störenfried uns unterbrochen hatte, war ich die Jenige, die an die Wand gepresst wurde, doch nun war es Haruka, die mir hilflos ausgeliefert war. Zwar hätte sie sich wehren können, nur hatte das Verlangen und die sexuelle Erregung Oberhand über sie gewonnen. Ich begann vorsichtig ihre Brüste zu Massieren. Durch den dünnen Stoff ihres Hemdes konnte ich spüren, dass ihr Warzen noch steifer wurden. Auf meinen Lippen bildete sich ein grinsen. Der Anblick Harukas, wie sie jetzt schon ihren Verstand an mir verlor, genoss ich mehr als alles andere. Meine Hände glitten ein wenig nach unten, wanderten unter den Stoff des Hemdes und fahren dann wieder nach oben. ,,Michiru...", seufzte sie. Meine Finger spielten mit ihren Brüsten. Mein Knie presste sich gegen ihre Mitte und da bemerkte ich auch, wie feucht sie schon war. Ich beschloss, mit einer Hand ihre linke Brust dennoch weiter zu verwöhnen, allerdings rutschte die andere Hand bereits abwärts. ,,Bitte...", begann sie nun zu betteln und ich tat ihr den Gefallen. Quälend langsam ließ ich meinen Finger durch ihre feuchte Spalte gleiten. Ihr entkam sofort ein Stöhnen, ihr Kopf wanderte in den Nacken und sie war gezwungen sich an mir festzuhalten, sonst würden wahrscheinlich ihre Beine nachgeben. Immer wieder fuhr ich durch ihre Schamlippen und erntete damit immer mehr Stöhnen. Kapitel 19: Wenn Liebe nach Schmerz schmeckt -------------------------------------------- Sie konnte sich keinen Zentimeter mehr bewegen. Ein schwarzes dennoch leichtes Tuch zierte Ihre Handgelenke, die an das Bettgestell gebunden waren. So gefiel sie mir gleich noch besser. Wahrscheinlich sah sie gerade nur schwarz - zumindest hoffte ich das. Zur Sicherheit machte ich einige Handbewegungen vor ihren Augen, allerdings reagierte sie nicht. Also sah sie wirklich nichts. Zwar wusste ich, dass sie in der Lage war, meine Gedankengänge zu kontrollieren, aber ich hoffte, dass die Geilheit Oberhand über sie genommen hatte. Und da sie sich die ganze Zeit wand, oder es eher versuchte, konnte ich daraus schließen, dass sie mich in diesem Moment nicht kontrollierte. Quälend langsam wanderten wenn die Finger über ihren Körper. Auf ihrer zarten Haut bildete eine Gänsehaut. Obwohl sie nicht zum Atmen gezwungen war, hob sich ständig ihr Bauch. Ich beobachtete sie grinsend. Sie ließ sich alles brav gefallen. Ich genoss den Anblick, sie so unterworfen sehen zu können. Zwar war sie nicht hilflos und könnte es sich auch ganz einfach befreien, aber sie tat es nicht, da sie es selber genoss. ,,Michiru... Bitte", stöhnte sie, was mich stark nach Erregung Klang. Natürlich machte ich dadurch nicht schneller. Ich sagte nur weiterhin für eine starke Gänsehaut, manchmal auch bekleidet von einem Zucken. Nur ganz langsam wanderten meine Finger über ihr Dekolleté, hinab zwischen ihre Brüste und dann über ihren Bauch - und das sicherlich zum fünften Mal, aber immernoch konnte ich ein Zucken sehen. Für mich war es gut nachvollziehbar, da ich mir vorstellen konnte, wie es sich anfühlte. Jede noch so kleine Berührung sorgte für ein heißes Brennen auf der Haut. Ihre Erregung wasche förmlich spürbar. Doch irgendwann hatte ich genug davon. Grinsend und äußerst zufrieden band ich sie los, zwang sie damit sich umzudrehen, und band sie dann wieder fest. Noch zufriedener betrachtete ich ihren wundervollen Hintern. ,,Michiru...", versuchte sie mich weich zu bekommen, aber betteln würde nicht helfen. Stattdessen landete meine Hand auf ihrer Pobacke. Sie stöhnte nur auf. ,,Oh bitte..." Ihre Stimme klang so hilflos, auch wenn sie es nicht war. Und deswegen beschloss ich, wenigstens noch ein bisschen schneller zu machen. Mittlerweile hatte Haruka sich etwas auf das Bettgestell gelehnt, da sie sich anscheinend nicht ganze Zeit halten wollte. Mein Finger glitt durch ihre Spalte. Was danach passierte, war mir nicht klar. Es ging so schnell, dass ich nicht mehr reagieren konnte. Ich sah nur schwarz, war gezwungen mich nicht zu bewegen. In meinem Rücken befand sich jedenfalls die Matratze. Ich war immer noch total perplex. Sie war so schnell gewesen, dass ich nicht mal mitbekommen hatte, dass sich das Blatt gewendet hatte. Mein Herz raste und ich war gespannt, was sie jetzt tu hatte. Ihre Hände wanderten über meinen Körper, entfernten die letzten Kleidungsstücke. Ich konnte nicht mal was sagen, da wir irgendwas zwischen die Lippen gestopft wurde. Es war etwas Stoffartiges. Dementsprechend konnte ich kein Wort sagen. Dann hörte ich es klatschen, darauf hin dass Schmerz. Und das ausgerechnet auf meinem Bauch. Keine Ahnung was sie gemacht hatte, aber es tat weh. Ich wollte fragen was es war, aber es ging ja nicht. Stattdessen wiederholte es sich noch einmal. Aber es war anders. Der Schmerz war nicht so wie beim ersten Mal. Ich würde sogar meinen, dass es sich gut anfühlte. Hände legten sich auf die Innenseite meiner Oberschenkel. Allein diese Berührung rief in mir eine Erregung hervor. Leider wusste ich nicht, was sie vorhatte, da ich ja nichts sehen konnte. Aber dann spürte ich etwas an meinem Eingang. Jedoch war es nicht nur ein Finger oder 2. Als sie in mir eintragen, spürte ich auch einen gewissen Schmerz, aber es dauerte nicht lange, bis ich mich an den Schmerz gewöhnt hatte. Sie stieß gegen meinen G-Punkt, was mir den Atem raubte. Ich wollte stöhnen, nur ging es nicht. Mein Herzchen mir aus der Brust springen zu wollen. Ich versuchte mich irgendwie los zu reiten, da ich die Augenbinde abnehmen wollte. Ich würde sie lachen. Es war ein hämisches Lachen. Doch ich wusste, dass es nicht ernst gemeint war. Ihre Lippen legten sich auf die Innenseite meines Oberschenkels. Ich war mir sicher, dass es ihre Lippen waren. An genau der gleichen Stelle konnte ich einziehen feststellen. Wahrscheinlich verpasste sie mir gerade einen Knutschfleck. Ihre Finger bewegten sich währenddessen weiter in mir. Immer noch Wein stöhne nicht möglich. Ihre Lippen trennten sich von meiner Haut, dann biss sie wahrscheinlich hinein. Jedenfalls fühlte es sich so an. Schon zu langsam konnte ich spüren, wie der Orgasmus näher und näher kam. Von mir kamen nur nicht identifizierbare Geräusche, die durch den Stoff zwischen meine Lippen ein wenig abgedämpft worden. Auch ihre Zähne entfernten sich irgendwann von mir und als sie dann begann an meinem Kitzler zu saugen, war es fast um mich geschehen. Erneut versuchte ich los zu kommen, aber ich hatte einfach keine Chance. Immer mal wieder saugte sie, während ihre Finger sich in einem gleichmäßigen Tempo bewegten. Ich wand mich förmlich unter ihren Berührungen, versuchte immer wieder zu stöhnen. Mein Becken konnte ich trotzdem bewegen, was ich entgegen ihres Fingers tat. Ich biss auf den Stoff in meinem Mund. Er schmeckte ekelhaft, aber das verging schnell wieder. Es dauerte gar nicht lange, bis ich zitternd unter ihr lag. Mein Herz raste auch noch nach einigen Minuten. Haruka hatte mittlerweile aufgehört und mich losgebunden. Aber die Augenbinde sorgte immer noch dafür, dass ich nur schwarz sah. ,,Wow", erzählen sie ihre Stimme, ,,Sir zuzusehen ist ja fast eine Sucht." Meine Finger griffen zu meiner Sturm, da ich den Stoff entfernen wollte. Endlich wurde mir es möglich, in ihre Augen zu sehen. Ich beschloss, ihr das wiederzugeben, was mir gerade gegeben hatte. Also legte ich mich langsam auf ihren wundervollen Körper. Obwohl sie sonst keine Körperwärme hatte, war sie etwas aufgeheizt. Ich genoss diese Wärme für einen kurzen Augenblick in dem ich meine Augen schloss. Doch da ich schon bald das starke erregte Winden unter mit bemerkte, beschloss ich, endlich zur Sache zu kommen. Ich wollte da weiter machen, wo Haruka mich eben noch unterbrochen hatte. Meine rechte Hand griff nach der Augenbinde, während meine andere Hand ihren Körper streichelte. Ich zögerte nicht, und berührte für einen kurzen Moment auch ihren Kitzler, wobei sie ein kurzes Stöhnen verließ. Als meine andere Hand den Stoff endlich gefunden hatte, band ich ihr diesen um. Sie sollte sich nur auf das konzentrieren, was sie fühlte. Und nichts anderes. Ich wollte, dass sie die Fassung verlor und dass ich der Grund dafür war. Ich zwang sie mit leichten Druck, sich umzudrehen. So schwarz wie sie in diesem Moment sah, griff sie fast schon orientierungslos nach dem Gestell des Bettes, um sich daran etwas festhalten zu können. Ich ließ dies zu und betrachtete wie vorhin ihren wunderbaren Hintern. Sachte streichelte ich über ihre Pobacke. Selbst da war die Haut weich. Meine Hand war darauf immer noch zu sehen. Wahrscheinlich hatte ich ganz schön doll draufgeschlagen und für einen Moment tat es mir auch leid, aber ich war der Meinung, dass Haruka mir schon Bescheid gesagt hätte, wenn ihr das nicht gefallen hätte. Meine Hand ruhte immer noch auf ihre Hintern. Wir aus dem Nichts heraus holte ich auf und ließ meine Hand auf ihren Hintern klatschen. Sie hatte nichts falsches gemacht, mir war einfach danach. Dies hatte einen kurzen Seufzer von ihrer Seite zur Folge. Meine Hände wanderten zwischen ihre Beine und drückten sie etwas auseinander. Es dauerte gar nicht lange, bis sie merkte, was ich wollte, und kam meiner wortlosen Aufforderung nach. Ich rutschte etwas nach hinten, beugte mich nach vorn, zog ihre Pobacken leicht auseinander und leckte durch ihre Schamlippen. Ein lautes Stöhnen durch drang die Stille in diesem Raum. Und ich wollte viel mehr davon. Sie öffnete noch mehr ihre Schenkel, sodass ich bis an ihren Kitzler kam. Sie stöhnte gequält auf. Kapitel 20: Das muss besprochen werden -------------------------------------- Als ich erwachte, war es noch stockfinster. Ein Blick zum Fenster sagte mir aber, dass das an den Vorhängen lag. Dem nächsten Blick schenke ich meiner Verlobten. Erst rechnete ich damit, dass sie noch schlief, aber dem war nicht so. Ihre Augen waren nämlich geöffnet. ,,Guten Morgen mein Engelchen", bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen, von dem ich direkt angesteckt wurde. ,,Wie hast du geschlafen, mein Liebling?", wollte ich von ihr wissen. Ihre Hand legte sich auf meine Wange. ,,Gut", flüsterte sie, ,,Ich liebe dich, Michiru." Ich biss mir auf die Unterlippe unter den Erinnerungen an den gestrigen Abend. ,,Ich liebe dich auch" , erwiderte ich. Ich studierte ihre Augen, die eine bläuliche Farbe hatten. Ihre Wangen waren leicht gerötet, wofür ich leider den Grund nicht kannte. Meine Augen wanderten ein Stück nach unten zu ihrem Oberkörper. Ich betrachtete die seidige Haut, die ich den ganzen Tag liebkosen könnte. Wie gerne ich sie jetzt streicheln würde... Sie begann nur zu grinsen und rutschte etwas zu mir. Meine Arme schlangen sich um sie, sodass sich unsere Körper berührt. Ich genoss ihre Nähe, auch wenn Sie Ihr dafür sorgte, dass sich mein Körper abkühlt. Nach einer Weile legte ich die Decke über uns, da mir kalt wurde. Sie gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. ,,Wollen wir aufstehen?", fragte sie. ,,Nein, noch nicht!", schüttelte ich den Kopf. Ich lehnte meinen Kopf gegen ihr Schlüsselbein. Es dauerte gar nicht lange, bis ich wieder eingeschlafen war. Ein zweites Mal an diesem Morgen öffnete ich meine Augen. Da mir bewußt wurde, weil ich erneut eingeschlafen war, war ich mir bereits sicher, dass Haruka bereits das Zimmer verlassen hatte. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und erblickte eine leere Bettseite. Klar, ich hatte es breites gewusst. Noch etwas müde setzte ich mich hin, schlug die Decke zur Seite und wollte fad Bett verladen, um Haruka zu suchen, als mir diese am Fenster auffiel. Sie schlunzte durch einen kleinen Spalt durch das Fenster hinaus. Die Sonne warf einen Schlitz an Licht auf ihr wunderschönes Gesicht. Wie immer sah sie so wunderschön aus. ,,Du bist wach, Engelchen", bemerkte sie mich. Ich lächelte. ,,Verzeihung. Ich wollte nicht noch einmal einschlafen.'' ,,Alles gut, Schönheit." Ich verließ das Bett und trat auf sie zu. ,,Ich habe Hunger'', sprach ich schmunzelnd. ,,Gut, dann gehen wir runter. Ehrlich gesagt könnte ich auch etwas vertragen." Da mir nach einer Umarmung war, trat ich auch noch einen weiteren Schritt auf sie zu, lehnte mich gegen ihren Oberkörper und schlang meine Arme um ihren Bauch. Auch sie legte ihre Arme um mich. ,,Wie hast du geschlafen", wollte ich wissen. ,,Kaum. Ich war etwas abgelenkt..., begann sie zu grinsen, doch gleichzeitig bildete sich auch ein Rotschimmer auf ihren Wangen. ,,Von was denn?", wurde ich neugierig. ,,Von wem wohl?!" Mir war klar, dass sie in der Dunkelheit alles mühelos erkennen konnte. Nach dem Gesagten zu urteilen, musste ja wohl ich der Grund gewesen sein. Nun wurde auch ich rot. ,,Bist du da nicht müde?", fragte ich. ,,Ich bin nicht wirklich dazu gezwungen schlafen zu müssen." Ein Vampir zu sein, war sicher viel einfacher. Wenn man nicht schlafen muss? Aber die einseitige Ernährung schreckte mich ziemlich ab, da das nicht ganz gesund sein konnte. Allerdings freundete ich mich immer mehr mit dem Gedanken an, irgendwann auch als Vampir auf dieser Erde zu wandeln. ,,Wollen ihr heute irgendwas besonderes machen?", hörte ich haruka sagen. Mit dieser Frage hätte ich überhaupt nicht gerechnet. ,,Gerne, an was hast du da gedacht?", fragte ich ziemlich geschmeichelt. Es machte mich sehr glücklich, dass sie mich dies gefragt hatte, da es mir zeigte, dass sie mich bei mir haben wollte. Und klar wollte sie das, immerhin liebte sie mich. Ich würde zu gerne etwas mit ihr unternehmen. Selbst, wenn es nur etwas Langweiliges sein würde. Mit ihr machte alles Spaß. Händchenhaltend liefen wir nach unten in die Küche. Mein Bauch tat mittlerweile schon etwas weh, eigentlich hatte er das schon getan, als ich das zweite Mal eingeschlafen war. Als wir in der Küche ankamen, war das Essen bereits gemacht, aber Maria war nicht mehr da. Während des Essens sprachen wir kaum miteinander. Haruka trank Blut, jedoch war darin eher Chemie als Blut. Sie hatte in ein Glas Wasser eine Tablette aufgelöst und daraufhin war die Flüssigkeit blutrot geworden. Ich achtete allerdings nicht weiter, denn irgendwann müsste ich dies genau so zu mir nehmen. Nach dem Essen frischte ich mich auf und zog mir etwas Sauberes über. Ich musste daran denken, dass Haruka heute etwas mit mir unternehmen wollte. Und einfach so fiel mir ein, dass wir ja schwimmen gehen könnten. Mir war klar, dass meiner Verlobten diese Idee nicht so ganz gefallen würden, aber mit etwas Kreativität würde sie Haruka schon ins Wasser bekommen. Gut gelaunt verließ ich das Zimmer und suchte Haruka im Haus auf. Ich fand sie im Empfangssaal auf. Dort studierte sie eines der Bilder, die die dunkle monotone Wand zierten. Sie wirkte so, als sei sie in Gedanken. Da es mich interessierte, was genau sie gerade so anstarrte, lief ich auf sie zu und leistete ihr Gesellschaft. ,,Was möchtest du, meine Schöne?",fragte sie mit einer komischen Stimme. Irgendwie klang sie so melancholisch, aber ich wusste nicht warum. Als ich erblickte, was sie sah, wurde ich direkt ein wenig traurig. Auf diesem Bild war mein Vater auch zu sehen. Bisher war mir das noch gar nicht aufgefallen. Darauf waren mein Vater und noch 4 andere Männer und eine alte Frau. Keine Ahnung wer das war, aber es machte mich traurig. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass mein Vater ein Vampir war. Und dazu kam noch, daß ich es komisch fand, dass ich dann rein menschlich war. Gut, durch die Bisse war ich nun nicht mehr menschlich. ,,Was geht dir gerade durch deinen hübschen Kopf?", fragte sie mich. ,,Ich denke an meinen Vater. Ich kann es immer noch nicht fassen." ,,Das kann ich durchaus nachvollziehen, mein Herz", lächelte sie in meine Richtung. Ich wand meinen Blick vom Bild ab und richtete ihn auf Haruka. ,,Aber warum bin ich dann ein Mensch?" ,,In dir existieren bereits die Gene, die durch den Biss eines Vampirs erweckt werden. Du bist kein Mensch mehr, meine Liebe. Du bist zwar kein Vampir, aber deine Menschlichkeit hast du bereits nach dem ersten Biss verloren", sprach sie. Ich nickte. ,,Wann werde ich zu einem Vampir?" ,,Sobald du es möchtest. Ich gebe dir alle Zeit der Welt", lächelte sie. Erneut nickte ich. ,,Komm", sagte sie und lief los. ,,Wohin?" Ich folgte ihr nicht, sondern blieb stehen und sah ihr hinterher. ,,Meine Eltern möchten mit dir reden", zwinkerte sie mir entgegen. Sofort breitete sich ein unwohliges Gefühl in mir aus. Sie wollten also mit mir reden. Das durfte nichts Gutes bedeuten. ,,Warum..." Aus meiner Stimme konnte man hören, dass ich doch etwas Angst verspürte. Grace und Joshua wollten noch nie zuvor mit mir sprechen, also musste es irgendwas Wichtiges geben, was sie mir sagen mussten. ,,Du brauchst wirklich keine Angst haben", sagte sie. Fast schon einladend hielt sie mir ihre Hand entgegen. Ich vertraute ihr und zögerte nicht eine Sekunde. Trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl. Haruka blieb vor dem Zimmer stehen, in dem ich meine Verlobte das erste Mal gesehen hatte. Das Zimmer mit dem blutrot en Sofa. Bevor Haruka die Tür öffnete, sah sie noch aufmunternd zu mir. ,,Keine Bange. Ich bin bei dir", sagte sie. ,,Weißt du was sie von mir möchten?", kam es neugierig von mir. ,,Ich weiß es nicht, aber ich kann es mir schon denken." Ich konnte gar nicht weiter fragen, da sie nun die Tür öffnete und mich eintreten ließ. Grace, Joshua und Maria befanden sich im Raum. Neben dem Sofa wurden 2 schwarze Sessel hingestellt. Als Maria uns bemerkte, verbeugte sie sich in die Richtung der Zwei und verließ das Zimmer. Haruka schloss die Tür und sagte, dass ich mich ruhig setzen konnte. Grace und Joshua saßen auf dem Sofa. Ich entschied mich, mich gegenüber von Grace zu setzen. Haruka setzte sich auf den zweiten Sessel neben mich. ,,Also, warum wollt ihr Michiru sprechen?" Grace wirkte etwas gelangweilt, ich hatte keine Ahnung warum. ,,Es geht um die Vampirtaufe", begann Joshua zu sprechen. Nun wusste ich, warum Grace so eine Stimmungslage hatte. Wahrscheinlich hielt sie nichts davon, dass Haruka so wartete damit. ,,Das habe ich mir schon gedacht", seufzte Haruka zufrieden. Sie lehnte sich an der Lehne an. ,,Was sagst du dazu Michiru? Denkst du, dass du bald soweit bist?", wollte Haruka wissen. ,,Ich... Hab mir da noch nicht so ganz Gedanken darüber gemacht", meinte ich. ,,Wir glauben nämlich, dass du nicht mehr allzu lange brauchst", schob Grace nun hinein. ,,Ich weiß nicht genau. Wie genau funktioniert das eigentlich?", fragte ich. Beide sahen erwartend zu Haruka. ,,Soll ich erklären?", erhob sie ihre Augenbraue. Beide nickten. Beide nickten. ,,Gut. Also, meine Schöne, ein paar Sachen hab ich dir dazu ja schon erzählt. Eine Vampirtaufe darf nur unter Kerzenlicht oder in der Dunkelheit geschehen. Heißt, es kann nur in der Nacht durchgeführt werden. Ich habe dir ja schon erklärt, dass es auch mit der Menge des Blutes, die der Vampir trinkt, zu tun hat." Ich hörte ihr sofort aufmerksam zu. Klar, ich hatte mir schon oft Gedanken darüber gemacht. Und ich war der Meinung, dass die Taufe ruhig bald kommen könnte. Nur hatte ich vor ein was Angst: vor den Schmerzen. ,,Ab 200 Milliliter ist es für einen Menschen gefährlich, heißt - die Menge an Blut ist erreicht, um einen Menschen zu einem Vampir zu machen", sprach sie weiter. Ich machte keine Anmerkungen und hörte ihr einfach zu. ,,Das heißt dann aber auch, dass du nie mehr wieder zu einem Mensch werden kannst. Jetzt ist es noch möglich. Aber früher oder später wirst du eh zu einem Vampir werden. Ich möchte dir damit keine Angst einjagen, aber-" Ich unterbrach sie. ,,Tut das weh?", wollte ich wissen. ,,So wie die letzten Bisse auch. Ein wenig wird es schon schmerzen, aber ich werde auf jeden Fall dafür sorgen, dass du ein wenig abgelenkt wirst", zwinkerte sie mir zu, ,,Also... Was sagst du nun dazu?" ,,Ich glaube, lange werde ich nicht mehr brauchen", gab ich zu. Kapitel 21: Eine gemietete Schwimmhalle --------------------------------------- Haruka wirkte nachdenklich. ,,Und wie ist das mit der Hochzeit?", fragte ich direkt. ,,Die wird es nicht geben. Mithilfe des Bissrituals wirst du an Haruka bis in die Ewigkeit gebunden sein", kam es von Joshua. Okay, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war davon ausgegangen, dass es eine ganz normale Hochzeit geben wird und nach dem Antrag hatte ich mir das auch irgendwie erhofft. Aber etwas dagegen machen konnte ich nicht. Ich könnte maximal den Wunsch äußern, aber eher nicht in dieser Situation. Deshalb kam nicht mehr als ein Nicken von meiner Seite. Haruka hatte sich mittlerweile angelehnt, das linke Bein über das rechte Bein gelegt und den Kopf auf die Hand gestützt. Sie wirkte ein wenig so, als würde das Gespräch sie langweilen. Wahrscheinlich tat es das auch. Bestimmt hatte die noch nie so lange auf ein Bissritual warten müssen. Haruka hatte bestimmt schon einen Menschen zu ihresgleichen gemacht. Eine ganze Weile herrschte Schweigen und jeder schien in seinen Gedanken versunken zu sein, bis Haruka das Wort ergriff. ,,Nun gut. Wir haben darüber gesprochen, aber wir sollten ihr nicht unnötig Angst machen", sagte sie, ,,Außerdem haben wir beide heute noch etwas geplant." Sie zwinkerte mir aufmunternd zu. Sie hatte anscheinend gemerkt, dass ich mich unwohl fühlte. Grace nickte und lehnte sich nun auch an, dennoch wirkte sie so perfekt wie immer. Diese Frau war jedes Mal, wenn ich sie sah, herausgeputzt, als müsse sie jeden Moment zu einer festlichen Angelegenheit. Aber das musste sie nicht. Sie sah immer so aus. Nicht, dass ich etwas dagegen hätte. Joshua wollte gerade noch etwas sagen, als Haruka den Arm erhob, um ihn zu zeigen, dass er dies nicht sagen sollte, und dann aufstand. ,,Komm Michiru, du wolltest doch schwimmen gehen", grinste sie über ihre Schulter. ,,W... Woher weißt du-?" Ich fragte mich gar nicht weiter woher sie das wusste, und folgte ihr dann einfach. Haruka schwieg, während wir in mein Zimmer liefen. Für einen kurzen Augenblick wollte ich irgendwas sagen, aber mit fiel nichts Passendes für diesen Moment ein. Deshalb schwieg ich genau so wie sie. An meinem Zimmer angekommen, ließ Haruka mich zuerst eintreten und als sie mir es gleich tat, schloß sie hinter sich die Tür. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Deshalb beschloss ich, die Tasche zu packen. Keine Ahnung, woher Haruka eigentlich wusste, dass ich mit ihr schwimmen gehen wollte, aber ich hoffte natürlich, dass sie auch mit ins Wasser kommen würde. Mir war klar, dass sie gleich etwas sagen würde. ,,Hast du jetzt Angst?", ertönte ihre Stimme. Sie hatte sich auf mein Bett gesetzt und sah mich an. ,,Wovor?" ,,Vor dem Bissritual." ,,Nein, hab ich nicht. Ich war nur verwundert, dass es keine richtige Hochzeit geben wird...", meinte ich. ,,Wünschst du dir denn eine?" Ihre Augen blickten direkt in meine. Klar, wünschte ich mir eine. Eigentlich hatte mich mich darauf schon eingestellt. Dass mir vorhin gesagt wurde, dass es die gar nicht geben wird, hatte mich auch ein klein wenig enttäuscht. ,,Ja, eigentlich schon...", murmelte ich leicht. ,,Dann wird es auch eine geben, aber wenn es dich nicht stört, dann erst nach dem Biss." Ich nickte. Ich öffnete die Tür des Schrankes, in dem sich hoffentlich irgendwo ein Badeanzug befinden musste. Bisher war mir aber keiner aufgefallen. Jede einzelne Schublade wurde von mir persönlich durchsucht, aber ich fand nichts. ,,Was suchst du?", wollte meine Verlobte wissen. ,,Einen Badeanzug." ,,Ganz oben rechts", verriet sie mir. Ich drehte mich zu ihr um. Vielleicht dachte sie, dass ich sie nicht verstanden hatte, da sie nun ihren Arm erhob und mit dem Finger auf die Stelle zeigte, die sie gemeint hatte. Ich wusste allerdings schon beim ersten Mal was sie meinte. Ich nickte ihr zu, dann drehte ich mich wieder zum Schrank und versuchte die Tür des Faches irgendwie zu öffnen. Und mit meinem Glück schaffte ich es, sie aufzumachen, aber das war es auch schon. Ich konnte nicht mal reinsehen, da ich viel zu klein war. Hilfesuchend drehte ich mich zu meiner Geliebten, die mich frech angrinste. ,,Was ist?", begann sie zu schmunzeln, ,,Hast du ein kleines Problemchen?" Ich nickte und machte ein hilfloses Gesicht, als hätte es die letzten 3 Tage nur geregnet. Dabei würde ich den Regen kaum mitbekommen. Diese blonde Schönheit begann nun nur noch mehr zu schmunzeln und zu grinsen. Klar, sie hatte Schadenfreude. Nicht unbedingt negativ, aber eigentlich erhoffte ich mir etwas Hilfe. ,,Kann deine Verlobte dir vielleicht etwas behilflich sein?", wollte sie wissen. Wieder nickte ich. Als sie aufstand, wirkte sie sehr belustigt. Ich konnte ihr sogar zutrauen, dass sie das mit Absicht gemacht hatte. Als wäre es das einfachste der Welt, griff sie hinein und zog direkt etwas Schwarzes heraus. Sie hatte nicht einmal hinein gesehen, ihn aber sofort gefunden. Nun wurde das Grinsen auf ihren Lippen schmutzig und ich wusste genau warum. Dieser Badeanzug war bestimmt bis auf das Letzte ausgeschnitten. Aber ich wollte mich erst vergewissern, ob ich bei meiner Vermutung richtig lag. Denn mit einem zu freizügigen Badeanzug würde ich difinitiv nicht in ein öffentliches Schwimmbad gehen. ,,Sag mal, würdest du für mich auch in das Wasser gehen?", sagte ich. ,,Wer ich? Nein, auf gar keinen Fall!" ,,Komm schon, wenigstens ein einziges Mal!", wurde meine Stimme zu einem Betteln. Es dauerte nicht mal lange, bis ich Haruka überzeugt hatte. Ich wusste ganz genau was ich sagen mußte. ,,Aber dann kannst du mich auch nicht gegen den Rand drücken und...", ich brach ab, da ich wusste, dass Haruka wusste, was ich meinte. Haruka zögerte gar nicht. ,,Stimmt. Also muss ich doch. Natürlich nur, wenn du auch möchtest, dass andere mich nackt sehen", grinste sie. Da musste ich gar nicht lange überlegen. Das wollte ich auf gar keinen Fall. ,,Dann gehen wir nicht..." Etwas enttäuscht war ich schon. Immerhin hatte ich mich auf ihren Anblick und vor allem aufs Schwimmen gefreut. Ich lege dir den Badeanzug wieder zusammen und wollte ihn wieder in den Schrank legen. Allerdings in eine andere Schublade, da ich beim nächsten Mal auch ankommen wollte. ,,Und wie wäre es, wenn ich uns einen Privat - Schwimmbad miete?" Für einen Moment lang war ich mir nicht mal sicher, ob sie das ernst gemeint hatte. ,,Was? Gibt es das überhaupt?!", hob ich verwundert die Augenbraue. ,,Solange du glücklich bist, kann ich alles möglich machen", bekam ihre Stimme einen gefährlichen Unterton. ,,Du bist doch nicht etwa-?!", doch ich brach sofort ab, da ich diese Worte nicht aussprechen wollte. ,,Lass mich das mal regeln, meine Schönheit" , begann sie zu schnurren. Sie drückt mir noch einen Kuss auf die Lippen, ehe sie das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Ich wusste ganz genau, wie sie das 'regeln' wollte. Wegen mir sollte doch keiner bedroht werden! Erst wollte ich ihr hinterherlaufen, um sie aufzuhalten, aber es war eh bereits zu spät. Deswegen machte ich mir gar nicht erst die Mühe. Mir kam es ein wenig so vor, als würden Vampire menschliche Leben unbedeutsam finden. Haruka würde ohne zu zögern jeden töten, dabei war mir aber klar, dass sie mich nicht töten würde. Und wenn, dann nur mit der Vampirtaufe. Ich setzte mich stöhnend auf das Bett. Ich fand es ja süß von ihr, dass sie alles tat, dass ich zufrieden war, aber das war doch etwas übertrieben. Eine ganze Schwimmhalle nur für uns beide? Das war schon ein Traum. Irgendwas in mir sagte mir, dass es jeden Moment klopfen würde. So wartete ich einige Sekunden ab, bis es tatsächlich an der Tür klopfte. Eigentlich dachte ich, dass es Haruka sein würde. Also sagte ich auch nichts, da sie ja eh einfach so reinkommen würde, aber die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Erneut klopfte es und ich fragte mich, wer es sein könnte. ,,Ja?", rief ich dann. Nun kann die Tür auch in Bewegung und nach und nach kam das Dienstmädchen zum Vorschein. ,,Guten Tag. Entschuldigen Sie, dass ich störe. Haruka hat mir eben gesagt, dass sie heute unterwegs sein werden. Deswegen wollte ich fragen ob sie etwas zu essen mitnehmen möchten'', sagte sie mit einer guten Laune. Ich nickte nur. Ich wollte nicht an Essen denken, wenn ich wusste, dass Haruka wegen mir einem Menschen etwas antun wird. ,,Und was genau wollen Sie da mitnehmen?" Maria ging mir in diesem Augenblick ziemlich auf die Nerven. Sie konnte nicht davor, sie war einfach nur höflich. Generell war es sehr freundlich von ihr, da sie sich immer Gedanken um das Essen machte, aber es nervte trotzdem etwas. Dadurch das Haruka jemanden weh tun würde, war meine gute Laune, die ich bis eben noch besessen hatte, geschwunden. Und da wirkte das Dienstmädchen nicht gerade positiv dazu. ,,Ich lass mich überraschen", kam es nur von mir, da ich mir im Moment auch keine Gedanken über das Essen machen wollte. Sie nickte nur und verschwand. Zwar sagte sie noch irgendetwas, aber ich hörte nicht darauf. Mein Blick hang am Boden. Eigentlich konnte mir das egal sein, wie Haruka das Schwimmbad mieten wollte, aber das war es nicht. Daran bemerkte ich mal wieder, dass ich noch nicht ganz beriet dafür war, zu einem Vampir zu werden. Ich war nicht so kühl wie Haruka. Und sicherlich war es auch schrecklich zu wissen, dass man für immer Leben wird. Unsterblichkeit gab es aber trotzdem nicht. Immerhin hatten sich heutzutage sogar Vampirjäger durchgesetzt. Ich musste an meinen Vater denken. Keine Ahnung wie ich in dieser Situation auf ihn kam, aber dieses Thema ließ mich einfach nicht los. Er war ein Vampir, ich aber nicht. In mir floss sein Blut. Das Blut eines Vampirs. War ich dann nicht vorbestimmt oder so was in der Art? Mir war nie aufgefallen, dass an meinem Vater etwas nicht in Ordnung sein könnte. Er war immer ganz normal gewesen, was beweist, daß Vampire Meister in Sachen Tarnung sind. Und mir war auch nie aufgefallen, dass er mal Blut getrunken hätte. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich wollte erst 'ja' sagen, da hatte sich aber die Tür bereits geöffnet. Dieses Mal war es wirklich Haruka. Meine Augen sahen sofort in ihre. Sie lächelte, aber ich wusste nicht warum. Ich wollte es auch gar nicht wissen. Und in ihrer Hand befand sich eine rote Rose. Mein Blick blieb an der Blume kleben. ,,In einer Stunde dürfen wir auftauchen, mein Herz", strahlte sie in meine Richtung. Wahrscheinlich dachte sie, dass sie alles richtig gemacht hatte, aber Gewalt ist doch keine Lösung. Das hätte sie nicht machen dürfen, dachte ich. ,,Ich habe nichts Verbotenes getan, meine Liebe. Der Typ hat gesagt, dass ich eine Halle mieten kann, wenn ich denn einen angenehmen Preis zahle", meinte sie. ,,Wirst du den Preis zahlen?", wollte ich nun leicht skeptisch wissen. ,,Ja, das werde ich", nickte sie, ,,Ich habe nicht mal Gewalt anwenden müssen." Nach einigen Minuten hatten wir beide alles zusammen gepackt, was wir brauchen könnten und machten uns auf dem Weg. Haruka holte das Essen, was Maria extra gemacht hatte, ab und danach verließen wir das Haus. Mich verwunderte es, dass wir mit einem öffentlichen Bus fuhren, aber es war okay. Als ich aber in den Bus einstieg, holte mich wieder das Szenario von damals ein. Mich hatten damals alle so komisch angesehen, dieses Mal jedoch nicht. Ich suchte mir einen Platz heraus und Haruka setzte sich neben mich. ,,Was geht dir durch den Kopf?", fragte sie nach einer kurzen Weile. ,,Letztes Mal, als ich in die Stadt mit dem Bus gefahren bin, haben mich alle so komisch angesehen, aber ich weiß nicht warum", sagte ich überlegend. ,,Ach, haben sie das?", begann meine Nachbarin zu schmunzeln. ,,Hast du etwas damit zu tun?", wollte ich nun von meiner Verlobten wissen. Für einen Augenblick kam ich mir total paranoid vor. Wie sollte Haruka daran Schuld sein? Ich hatte sie nicht mal gesehen. Nur hatte ich mich damals, nachdem ich ausgestiegen war, so unwohl und beobachtet gefühlt. Das war auch merkwürdig gewesen. ,,Hallo? Du gehst aus dem Haus ohne mich? Klar musste ich da was machen!", rief Haruka plötzlich. Ich war wirklich überrascht. ,,Ach ja? Und was hast du dann gemacht?", hob ich die Augenbraue. ,,Ich bin dir gefolgt und bin in den Bus gestiegen...", gab sie zu, aber etwas daran hinderte mich es zu glauben. ,,Und warum hab ich dich dann nicht gesehen?" ,,Magie, Liebes. Magie. Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass ich alles möglich machen kann, solange du glücklich bist", zuckte sie mit den Schultern, als sei sie unschuldig. Aber das war sie nicht. Nur so und nicht anders ergab das alles auch einen Sinn. Deswegen wollte die Schülerin sich damals auch nicht neben mich setzen und deswegen hatte sie mich auch so angstvoll angesehen. Vielleicht saß Haruka ja auch neben mir und ich hatte sie einfach nur nicht gesehen? ,,Danach warst du in einem Cafe gewesen. Und da ich fande, dass du so traurig aussahst, bin ich auch in die Rolle der Kellnerin geschlüpft", wurde ihr Grinsen umso breiter. ,,Du warst die Kellnerin? Ernsthaft?!" ,,Ja", lachte Haruka ertappt, ,,Mir ist alles möglich." Wir sprachen noch eine ganze Weile über damals und auch über meine Eltern. Haruka hätte sich damals am Liebsten zu erkennen gegeben und wäre meinen Eltern an den Hals gesprungen. Aber ich war froh, dass sie das nicht gemacht hatte. Ihre Kräfte beeindruckten mich. Eine Stunde später befanden wir uns in den Umkleidekabinen- Raum einer Schwimmhalle mitten in Osaka. Tatsächlich war keiner außer wir hier. Skurril war das schon. Eine komplett leere Schwimmhalle und das nur für zwei Personen. Aber ich war froh, dass Haruka sich darum gekümmert hatte, denn so konnte sie auch ins Wasser. Aus ihrem Verhalten konnte man schließen, dass sie anscheinend nicht gern Badebekleidung trug. Ein Blick zu meiner Verlobten sagte mir, dass ich mir den Rest des Tages keine Gedanken mehr über das Hier und Jetzt machen sollte. Stattdessen wollte ich einfach nur genießen. So verschwand ich in einer der zahlreichen Kabinen und zog mich um. Haruka musste natürlich vor der Kabine warten. Den Badeanzug kannte sie bestimmt schon, aber nicht an mir. Ich war der festen Überzeugung, dass sie ihn raus gesucht hatte und dass er sehr ausgeschnitten sein wird. Erstmals befreite ich mich vom ganzen Stoff, nur um mir dann den nächsten über zu streifen. Vor allen am Hintern und an der Brust musste ich ihn unbedingt zurechtzupfen. Aber ich hatte ja schon vorher gewusst, dass er kaum aus Stoff bestehen wird. Und ich hatte recht. Ich fühlte mich zwar ein wenig unwohl, aber ich wusste ja das ich es tragen konnte. Und Haruka wird es sicherlich auch ganz gut gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)