What happens next? von Michirukaioh (H&M) ================================================================================ Kapitel 4: Wirre Gedanken ------------------------- Erschöpft fiel ich zurück in das Kissen. Meine Augen suchten nach denen ihrer, welche ich auch sofort fand. Laut atmend blickte ich sie an und mir schien im nächsten Moment klar geworden zu sein, dass ich machtlos war. ,,Erzähl was über dich",  befahl Haruka mir in einem total kühlen Ton. Eine Zeit lang musste ich überlegen, was ich ihr sagen konnte, aber ich blieb ideenlos. ,,Und was?", fragte ich etwas leise. Ich wollte keinen Ärger von ihr bekommen, deswegen musste es auch nicht sein, sie zu provozieren. ,,Rede über deine Vergangenheit",  schlug sie hochmütig vor. ,,Ähm... also... Na ja. Ich hatte als ich noch klein war die Krankheit und dein Vater hat mich heilen können.'' ,,Ich weiß. Ich war selber dabei. Ich habe dich immer abgelenkt, wenn du eine Spritze bekommen hast", grinste sie mich an. ,,Hä?! Aber..." ,,Ich bin über 400 Jahre alt. Ich kenne dich noch als Hosenscheißer, meine Perle." Ungläubig starrte ich sie an. Sie hat mich bereits gekannt, als ich noch ein Baby war? ,,Wie geht...?!", kam es durcheinander von mir. ,,Ich war öfters bei euch und hatte dich auch oft auf dem Arm. Allerdings wussten sie nicht, dass ich die Tochter des Arztes und eines Tages deine Verlobte bin", lachte sie spitzbübisch. ,,Aber hast du da nicht noch in Australien geboren?" ,,Ja. Für mich ist es keine Schwierigkeit, mich mal hin und her zu teleportieren. Das ist ganz einfach." Ich konnte es nicht fassen. Sie kannte mich also schon seit 15 Jahren? ,,Ich habe dich damals sofort in mein Herz geschlossen. Und die Frage, ob ich dich liebe ist auch sehr leicht zu beantworten. Der Brief, der dein Vater meinem Dad geschickt hatte ist übrigens nie angekommen. Ich war diejenige, die meinem Vater von der Krankheit erzählt hatte. Nur wegen dir sind wir hierher gezogen. Nachdem die Behandlung beendet war, habe ich ihm erzählt, dass ich dich sehr ins Herz geschlossen habe. Daraufhin schlug ich vor, dich als Bezahlung ganz einfach zu nehmen und deine Eltern haben 'ja' gesagt", erklärte sie mir grinsend. Ich war einfach sprachlos. Sie waren wegen mir hier her gezogen? Wegen mir! ,,Ich.. also... Es... Ich", stotterte ich meine Entschuldigung. Zumindest hatte ich es vor, mich zu entschuldigen. Ob das nun noch eine war, wusste ich nicht. ,,Dir brauch das nicht leid zu tun. Und ich denke, du weißt jetzt, warum du mich heiraten sollst." ,,Du... liebst mich?", fragte ich ungläubig. Also war das vorhin gar nicht ernst gemeint? Ich werde also von einem Vampir geliebt?! Das kann doch nicht wahr sein! Ich darf mich ja nicht in sie verlieben! Das würde mein Ende bedeuten! ,,Nicht ohne Grund will  ich dich für mich allein haben.'' Wieder kann sie mir näher und dann hauchte sie diesen Satz auf meine Lippen: ,,Ich lebe nur für dich, Liebste." dann war sie verschwunden. Völlig sprachlos blickte ich mich um. Ich war allein. Völlig allein. Genauso könnte ich niemanden mehr vertrauen. Die Einzige, die in Frage kommen würde, wäre Maria. Aber selbst ihr darf ich nicht vertrauen. Nicht umsonst ist sie hier. Sie ist bestimmt auch ein Monster, wenn nicht sogar ein Vampir! Noch immer spürte ich ihre Lippen auf meinen, dabei war sie schon lange weg. Dennoch konnte ich ihre Gegenwart eindeutig spüren. Prüfend schaue ich mich in dem Zimmer um, doch tatsächlich war sie nicht hier. Seufzend lief ich zu dem Fenster und sah aus. Es waren gerade mal ein paar Tage hier vergangen und es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Aber bis zu meinem Lebensende dauerte es wahrscheinlich noch eine Weile, wo ich mir auch nicht mehr so sicher sein konnte wegen der Vampire. Als die Verlobte von Haruka wird man garantiert nicht lange überleben. Sie hatte mich bereits schon gebissen. Wie also wird es in ein paar Jahren aussehen? Da werde ich sicherlich kein Mensch mehr sein. ,,Ich habe gar keine andere Wahl. Früher oder später werde ich so wie sie sein müssen", erkannte ich, während sich ein ungutes Gefühl in meinem Bauch ausbreitete. Mit diesen Gedanken wollte ich nicht leben. Allein schon die Tatsache, dass ich ein Monster heiraten musste, war schrecklich. Gegen Haruka konnte ich mich nicht mal wehren! Was sollte ich denn machen, wenn sie mir wieder zu nahe kommt oder mich gar berührt? Ich wollte einem Monster nicht so nahe sein. Leicht betrübt sah ich zu Boden. ,,Ich habe gar keine andere Wahl", wiederholte ich mich. Mit dieser Feststellung kam ich in diesem Moment gar nicht klar. Wie konnten meine Eltern so etwas zu lassen? ,,Sie können auch nichts davor . Woher hätten sie auch wissen sollen , dass meine Verlobte ein Vampir ist...", seufzte ich. Hätten sie das gewusst, wäre ich nicht hier. Ganz sicher. ,,Doch was, wenn sie ist doch wussten", hörte ich eine Stimme nahe meinem Ohr. Mir war wieder jemand so nahe und ich konnte mir auch vorstellen, wer es war. Ich schnellte herum und wurde sofort dazu gezwungen, ihr in die Augen zu sehen. Mal wieder war mir nicht klar, welche Farbe sie hatten. Sie leuchteten auf und augenblicklich war mein Körper wie gelähmt. Ich stand einfach so da und sah ihr in die Augen. Freiwillig tat ich das bestimmt nicht, doch sicher war ich mir natürlich nicht. Haruka war sicherlich in der Lage, mich zu kontrollieren. Und das muss ich mir mein ganzes Leben antun! Ich werde auf gar keinen Fall dieser Sache lebend entkommen! ,,Das weißt du doch gar nicht", grinste mein Gegenüber mich an, ,,Du wirst meiner Gegenwart nicht leiden, meine Perle." Ihre Stimme war er ein Hauchen und dennoch konnte ich jedes Wort verstehen. ,,Ich werde mich ja nie wohl fühlen", kam es ohne zu zögern über meine Lippen. Ob es ein Fehler war, wusste ich nicht genau. Genau so wenig war mir klar, wie sie darauf reagieren würde. Etwas schüchtern versuchte ich sie anzusehen, obwohl dies mir viel Mut kostete. Doch alles halb so schlimm. Haruja begann gerade einmal zu schmunzeln. In ihren Gesicht lag ein belustigtes Grinsen, nur ihre Augen waren keines Falls belustigt. Eher das Gegenteil. Ich rechnete bereits mit Ärger, doch dem war nicht so. Stattdessen zwang sie mich in ihrer Arme. Da ich einem Vampir allerdings nicht so nahe sein wollte, versuchte ich mich von ihr wegzudrücken, jedoch ohne Erfolg. Wie ein Schraubstock hatte sie meinen Körper umklammert. ,,Dann werde ich dafür sorgen, dass es dir hier bei uns besser ergeht! Du sollst dich hier doch wohlfühlen, meine Schönheit", schnurrte sie. Es war doch etwas komisch, so etwas aus dem Mund eines Monsters zu hören. Und trotzdem begann mein Herz sofort zu rasen. Auch eine leichte Röte hatte sich in meinem Gesicht gebildet. Obwohl 'leicht' bestimmt untertrieben ist. Mein Kopf ist gerade bestimmt so rot wie Tomate... ,,Nicht ganz, aber fast", lachte die Vampirin vor mir. Ich senkte ohne ein weiteres Wort zu sagen den Kopf. Dadurch musste ich aber ihre Brust ansehen. Viel konnte man nicht sehen, da sie eine Bluse trug, aber da war ich auch froh drüber. Denn sie kam mir je ohne meiner Erlaubnis näher. Ich musste an den letzten Kuss, wodurch mir sofort schlecht wurde, denken. Wie kann man denn eine fremden Person so nahe kommen? Ich wäre dazu gar nicht in der Lage! ,,Anscheinend schon. Beim letzten Kuss hast du auch mitgemacht!" Michiru! Sie kann deine Gedanken lesen! Du darfst nicht viel darüber nachdenken! Nicht spotten! ,,Auch das habe ich gehört, Darling", lachte sie. Fast schon überfordert sah ich sie an. Sie kannte ihn meiner Gedankengänge. Einfach alles! Schon bei dem Gedanken wurde mir schlecht. Erneut versuchte ich mich von ihr zu stoßen, doch ich hatte wenig Erfolg. Gegen dieses Biest hatte ich keine Chance. Erst als ich sie darum bat mich los zu lassen, tat sie mir den Gefallen. Als sie sich von mir gelöst hatte, sprang ich sofort zurück. Vielleicht hatte ich in diesem Moment auch übertrieben, aber ich hatte große Angst vor ihr und das konnte ich nicht verbergen. Etwas verlegen sah ich auf den Boden. Für mich war es so rübergekommen, dass es ihr wichtig war, dass ich mich wohlfühlte. Uns was wenn nicht? Sie wird dich eh irgendwann beißen! ,,Erst wenn du es willst , meine Schöne", lächelte sie, wobei sie mir eine Strähne hinter das Ohr streifte. Als sie damit fertig  war, schlug ich ihre Hand weg. Dabei sah mein  Gesichtsausdruck in keinster Weise freundlich aus. Doch Hass empfand ich ihr gegenüber nicht. Vielleicht tat ich es am Anfang, doch jetzt wäre das gelogen. Schon als ich sie das erste Mal gesehen hatte, was sie freundlich zu mir gewesen. Und charmant war sie auch. Schon immer. Bei ihrem Verhalten konnte ich mich nicht beschweren. ,,I-ich werde jetzt runter in die Küche zu Maria gehen", versuchte ich von ja los zu kommen. In diesem Moment wollte ich einfach von ihr wegkommen. ,,Ich begleite dich", sagte sie gegen meine Erwartung. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Doch irgendwann hatten Vampire doch auch mal Hunger, oder? Sie trinken Menschenblut. Also werde ich beim nächsten Mal ihr zum Opfer fallen. Du kannst dich schon mal darauf vorbereiten! ,,Du denkst zu schlecht von mir, mein Kleines. Ich habe die eben schon gesagt, dass ich es erst tun werde, und du bereit dafür bist." ,,Heißt, du musst früher oder später auf die Jagd?" ,,Nein, da sind wie schon etwas weiter, meine Perle. Es gibt so genannte Bluttabletten, die man in einem Glas Wasser auflöst. Danach ist die Flüssigkeit blutrot und es stillt auch gleichzeitig den Durst. Aber richtiges Menschenblut ist doch etwas köstlicher." Während die sprach traute Ich mich immer mehr sie anzusehen. Anhand ihrer Augen hätte jeder Außenstehende sehen können, dass sie nicht menschlich ist. Da war diese gewisser Leere in ihren Augen. Und Kälte. Ich wusste, dass ich genau diese Leere füllen musste. Für mehr als Sex bin ich nicht da. Doch der Gedanke versetzte mir ein Stich in mein Herz. Schon traurig wie du dich aufführst, Michiru... Ganz schön armselig... Haruka sah mit einer hochgezogenen Braue zu mir herab. Irgendwie wirkte sie genervt. Ich wüsste zu gern, was sie in diesem Moment dachte. Ob ihre Gedanken positiv oder negativ waren, konnte ich ihr nicht ansehen. Doch ich würde es zu gern wissen. Ich senkte meine Blicke zu Boden. Das alles hier war so unglaubwürdig! Das hier würde mir keiner abkaufen. Nicht mal meine Eltern! Jeder wusste, dass es keine Vampire gab. Und ich dachte das bis vor kurzem eigentlich auch, doch durch eine gewisse Sache war ich jetzt schlauer. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mein ganzes Leben so im Irrglauben war. Hätten meine Eltern das gewusst... Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was sie mit meinem Eltern gemacht hätten, wenn sie Bescheid wüssten. Ich sollte meine Eltern aus dem Kopf schlagen. Sie sind daran Schuld. Sie haben mich aufgegeben. Sie haben mich völlig Fremden überlassen! Das würde ich ihnen niemals verzeihen können. In diesem Moment vergaß ich aber, dass Haruka meine Gedanken lesen konnte. ,,Sie haben es aus Dankbarkeit getan. Und wer weiß? Wenn sie Bescheid gewusst hätten, hätten sie sich mit allen Mitteln gewehrt. Aber du weißt ja, dass ich dich habe wollte. Du verdankst mir eigentlich dein Leben. Es gibt doch kein besseres Dankeschön als dich, meine Liebe", grinste sie. 'Meine Liebe'...? Warum nennt sie mich so, verdammt?! Ich sah zögernd wieder in ihr Gesicht. In ihren Augen lag etwas, was ich mir nicht erklären konnte. So stellte ich mir nur mein Blick vor, wenn ich Heißhunger auf Sashimi hatte. Ich vermutete, das sich Hunger auf meinem Blut hatte. Richtige Angst hatte ich nicht. Im Gegenteil: Ich konnte sie sogar herunter schlucken. Meine Augen hangen weiterhin an ihren. Ich sah sie noch eine Weile an, bis ich dann ein kleines Stück herunter wanderte. Ihre Lippen sahen so weich aus, dass ich mir unbewusst auf die Lippen biss. Dazu kam noch, dass ich mich nicht mehr traute, ihr in die Augen zu sehen. Da war klar geworden, was ich gerade wollte: Einen Kuss. Ich hatte keine Ahnung wer das kommt. Vielleicht liegt es an dem Biss? Ich kann mir nicht erklären, woher diese plötzliche Anziehung kommt. Und am Liebsten hätte ich mich einfach gegen sie gelehnt, aber das würde ich sicherlich nicht einfach so dürfen. Deshalb blieb ich schüchtern vor ihr stehen. ,,Wenn dir danach ist, dann tue es", sagte sie komplett unerwartet. Und noch überraschender legte sie ihre Arme um mich. Obwohl es sie an Vampir war, war sie meine Verlobte. Ich muss mein ganzes Leben mit dir verbringen... Trotz dass ihr ein Vampir ist, ist sie so zärtlich zu mir... Im Moment wollte ich das einfach. Ihr nahe sein. Auch wenn ich mich sonst von ihr weggedrückt hätte. Jetzt gerade würde ich es nicht tun. Ich lehnte mich gegen ihre Brust und genoss diesen Augenblick, obwohl ich das eigentlich nicht sollte. Der Geruch von Rosen stieg mir in der nächsten Sekunde in die Nase. Warum fühle ich mich so wohl ? Das ist doch nicht da... Du musst deine Gefühle unter Kontrolle bringen! Ich erhob langsam meine Blicke. Auf ihren Mund befand sich ein breites Grinsen. Ich gab mich schon damit zufrieden, keinen Kuss zu bekommen, aber dann legte sie trotzdem ihre Finger unter mein Kinn. Es dauerte gar nicht lange, bis mein Herz zu rasen begann. Sie kam mir langsam näher, wobei mir bewusst war, wer genau das Sagen hatte. Ihre Augen schlossen sich und ich tat es ihr nach. Dann küsste sie mich. Ich war froh, dass sie meine Wunsch erfüllt hatte. Sehr froh. Haruka machte mich so verrückt! Ich wusste nicht, welche Meinung ich zu ihr haben sollte. Mal war sie positiv mal negativ. Ihre Lippen auf meinen führten sich wunderbar an. Aber trotzdem hielt ich mir währenddessen vor Augen, dass die Vampir war. ,,Hör auf, daran zu denken", hauchte sie plötzlich auf meine Lippen. Erneut fanden sich unsere Lippen zu einem Kuss in dem ich es tatsächlich kurz vergessen konnte. Ich fühlte mich sicher, obwohl ich das eigentlich nicht sollte. Wenn es nach mir gänge, hätte ich mich dafür bestraft, doch Haruka unterbrach den Kuss einfach nicht. Doch irgendwann war ich wegen der Luftnot gezwungen, mich von ihr zu trennen. Ich erinnerte sie daran, dass ich ja eigentlich zur Küche wollte. Mein Magen rebellierte schon eine ganze Weile und mittlerweile hatte ich sogar Bauchschmerzen von dem Hungergefühl. Hier bekam ich echt viel zu wenig Nahrung! ,,Ich habe Hunger...", seufzte ich leicht genervt. Auf ihrem Mund bildete sich ein Grinsen. ,,Dito", zuckte meine Verlobte mit den Schultern. Mir war klar, dass sie mitkommen würde und dies hatte sie vorhin auch gesagt. 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