Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 38: Wald - taure ------------------------ bei den Männern... Während Thorin und Kili sich von der übrigen Gruppe abgesetzt hatten und deutlich sichtbar in ihrer eigenen Sprache miteinander diskutierten, nahm Ahiê der die Männer begleiten durfte wahr, dass der Elb den seine Mutter mit dem Namen Feylon angesprochen hatte, dem Zwerg immer wieder tödliche Blicke zuwarf, wenn er der Meinung war niemand würde es bemerken. Ahiê wusste inzwischen, dass der silberhaarige Elb und seine Mutter einmal für kurze Zeit ein Paar gewesen waren. Aber trotzdem hielt er sein besitzergreifendes Verhalten für mehr als unangemessen...zumal ihn der Elb die gesamte Zeit über vollkommen ignorierte und kein einziges Wort mit ihm sprach. Der junge Fellwechsler kam irgendwann zu dem Schluss, dass er den Mann nicht besonders mochte....weder seine durchweg überhebliche Art, noch sein unverschämtes Auftreten und so hoffte er inständig, dass seine Mutter sich wenn überhaupt, nicht unbedingt für DIESEN da entscheiden mochte. Wenn sie es denn schon musste, so war Ahiê die Aussicht darauf, sie in diesem Sinne eventuell wirklich an Thorin zu verlieren, die wesentlich angenehmere von beiden Varianten. Den Zwerg mochte Ahiê zwischenzeitlich eigentlich ganz gerne. Thorins zuweilen brummige aber dennoch ehrenhafte, aufrechte sowie äußerst standhafte Art gefiel dem jungen Fellwechsler...damit konnte er zumindest etwas anfangen, auch weil sie seinem eigenen Naturell damit am Nächsten kam. Der Zwergenmann war seiner Mutter in mancherlei Hinsicht von seiner ehrlichen und sehr bodenständigen Art wesentlich ähnlicher, als dieser Elb es jemals würde sein können. Feylon schien jedoch intuitiv zu spüren, dass der Junge ihn kritisch beobachtete..er wagte ihn nicht offen anzusprechen oder gar irgendwie zurecht zu weisen, auch weil sein Herr Legolas dabei war. Aber er versuchte doch immer wieder aus dessen Gesichtsfeld zu entkommen, da es ihm sichtbar unangenehm war, von Ahiê die ganze Zeit über scharf im Auge behalten zu werden. So gelangte der kleine Suchtrupp bestehend aus drei vollkommen unterschiedlichen Volksstämmen unweigerlich tiefer und immer tiefer in den Wald hinein...Thorin und Kili hatten ihr Streitgespräch zwischenzeitlich ganz aufgegeben und waren verstummt. Sie sprachen beide sehr wenig bis gar nichts mehr miteinander...im Grunde sprach überhaupt niemand sonst. Angespannte Stille hing unangenehm bedrückend in der Fäulnis düsteren Luft unter den uralten Baumriesen. Legolas führte die kleine Gruppe noch immer auf seinem in der Dämmerdunkelheit deutlich sichtbaren Grauschimmel an..aber sie hatten alle keine sonderliche Lust mehr miteinander zu sprechen, auch da die Umgebung immer wilder und damit auch gefährlicher wurde. Dies war ebenjener Teil des „Düsterwaldes“ wie die Elben ihn hier respektvoll, wie auch mit sichtlichem Unbehagen nannten, in den sich selbst die Waldelben nur in Gruppen und niemals allein hinein wagten. Legolas konnte nicht verstehen, was in aller Welt Lyriel geritten haben mochte, ausgerechnet diese Richtung einzuschlagen....und vor allem auf die verrückte Idee zu kommen überhaupt allein in den Wald zu gehen. Auch da sie genau wusste, wie gefährlich er für sie war und in welche Gefahr sie alle bringen würde, die nach ihr suchten. Es war ihm schlichtweg ein Rätsel. Vordringlich weil er sie bisher eigentlich immer zu kennen geglaubt hatte und schon wusste, dass Risiken im Grunde nur bis zu einem ganz Gewissen Grad für sie akzeptabel waren. Die halbelbische Heilerin war von ihrem Grundcharakter her eigentlich eher vernünftig und zumeist gewissenhaft und vor allem eins...vorsichtig. Das was sie hier und jetzt getan hatte, wollte ihrem Cousin daher verstandesmäßig gesehen nicht im Mindesten einleuchten. Aber er behielt es für sich..vorerst zumindest. Diese Erkenntnis würde er erst dann mit den anderen Männern teilen, wenn er selbst keinen anderen Ausweg mehr sehen konnte, sie wohlbehalten wiederzufinden. Nein, er hoffte natürlich inständig sie möglichst schnell zu finden und das hoffentlich unverletzt. Es war glücklicherweise nicht wirklich schwer ihrer auffälligen Spur zu folgen, da der Boden sichtbar schlammiger wurde und die Hufabdrücke die ihr Pferd hinterlassen hatte, sich deutlich in den weichen Untergrund hinein gegraben hatten. Sie folgten ihr so immer weiter bis zu jenem Teil, in dem es selbst Legolas unheimlich zu werden begann, der im Grünwald geboren worden war und ihn so gut kannte wie wenige Andere. Der Wald wurde an dieser Stelle noch dichter und undurchdringlicher, zuweilen begannen auch große seltsam silbrig klebrige Gespinste zu beiden Seiten des alten Elbenweges aber auch immer wieder quer über den alten Weg gespannt ihr Durchkommen zu behindern. Thorin runzelte argwöhnisch die hohe Stirn als er es bemerkte und hielt irgendwann spontan sein großes Reitpony an, das kurz nach dem Pferd des Elbenprinzen kam. „Was ist das hier?“ Fragte er den Elben sichtlich belegt, wobei er unmissverständlich auf sie silbernen Spinnfäden zeigte. Seine tiefe Stimme klang verhalten und wurde merkwürdigerweise gänzlich von der Umgebung geschluckt. Legolas hielt ebenfalls sofort an und wendete das große weiße Elbenpferd elegant, bis es auf Höhe des Zwerges gelangte, so dass sie miteinander sprechen konnten. „DAS hier ist der Teil, in dem die Kinder Ungoliants leben..Meister Zwerg. Mit der widerlichen Spinnenbrut haben wir normalerweise nichts zu tun, auch weil sie alle Morguls unreine Geschöpfe sind...für gewöhnlich lassen sie uns in Ruhe und wir sie. So gebietet es uns der uralte Packt seit ehedem, seit den letzten großen Schlachten der Altvorderen. Aber Lyriel hat diesen Weg absichtlich genommen..ausgerechnet diesen, also sind wir dadurch ebenso gezwungen diesen zu nehmen. Ich kann nicht verstehen warum sie das getan hat und bei der Herrin des Lichtes hoffe ich für sie, dass sie ist nicht mehr sehr viel weiter gegangen ist, sondern irgendwann den Rückweg gewählt hat. Der Weg in Richtung der alten Feste bedeutet in der Regel keine Wiederkehr...ihre Mutter ist in diesem Teil des Waldes vor unendlich langer Zeit auf nimmer wiedersehen verschwunden...und alle nahmen an sie sei tot. Niemand kommt hieraus jemals lebend zurück.. Vor allem niemand der alleine gegangen ist. Versteht ihr meine Sorge um sie jetzt? Es wird zudem bald dunkel, sie hätte wahrlich keinen ungünstigeren Weg als diesen wählen können!“ Der Elb verstummte und sah Thorin der ihn vollkommen unverständlich und verwirrt anblickte eindringlich an. Der Zwergenfürst zuckte indessen verhältnismäßig gelassen mit den Schultern. „Gut ich habe verstanden, wenn es denn keinen anderen Weg gibt, so werden wir eben diesen nehmen....koste es was es wolle, ich denke wir möchten sie finden....und das ALLE nehme ich an. Also...was ist jetzt?“ Mit diesen eindrücklichen Worten drehte er sich kurz zu den anderen Männern herum, worauf die Übrigen mit sichtbar grimmigen Gesichtern nickten. Selbst Ahiê wirkte unübersehbar entschlossen, der eindeutig der Jüngste von ihnen allen war. Aber auch er würde seine Mutter niemals kampflos aufgeben. Sie dann möglichst auch noch lebendig wiederzufinden war in dem Moment alles, was der junge Fellwechsler wollte und nicht nur er allein...wenn es auch sonst keiner der übrigen Männer offen zugeben konnte. In diesem Fall setzte sich der Tross abermals schweigend in Bewegung und es dauerte tatsächlich nicht sehr lange, bis es wirklich so dunkel wurde, dass man im Dämmerlicht beinahe die eigene Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte. „Passt auf...seid bloß auf der Hut, jetzt wird es richtig ungemütlich!“ Zischte der blonde Elbenprinz noch eindringlich warnend in die zähe, wie unangenehm beängstigende Finsternis hinein, wie um sie alle aufzurütteln, als sie sich urplötzlich und vollkommen Unverhofft aus dem Hinterhalt von irgend etwas großem und extrem haarigen, wie sehr wendigem Getier angegriffen fühlten und nicht nur das, etwas weiter vorne waren eindeutig wüste Schreie und die unverwechselbaren Laute von Kampfgetümmel zu vernehmen. Wem eine dieser Stimmen gehörte, war damit nicht länger zu verleugnen....es war eindeutig Lyriels heller Tonfall der jetzt deutlich und nahezu hysterisch zu ihnen hindurch drang. „Bleib mir bloß vom Leib, du widerliches Biest, vergreif dich gefälligst an deiner eigenen Brut“...wehte ihre klare Stimme, die unüberhörbar von weiter vorne kam sehr laut, ängstlich erregt und damit gut vernehmlich zu ihnen hinüber. Alle Männer reagierten ihrem Charakter entsprechend völlig unterschiedlich als sie das vernahmen, auch da sie selbst so vollkommen unverhofft von ein und den selben Angreifern attackiert wurden und sogleich alle Hände voll zu tun hatten, sich tatkräftig zur Wehr zu setzen. Doch während Feylon, Ahiê und Legolas sich sogleich vehement auf die widerlichen gepanzerten Angreifer stürzten, die sie jetzt unzweifelhaft als übergroße Spinnentiere gewahrten, gaben die beiden noch verbliebenen Zwerge..wie auf Kommando ihren Reittieren die Sporen und jagten als hätten sie es gegenseitig abgesprochen in die Richtung, aus der sie die verzweifelten Schreie der Frau gehört hatten. Thorin hatte sich ohnehin nicht lange daran aufgehalten abzuwarten was weiter geschehen würde. Er hatte die beiden Riesenspinnen völlig ignoriert, die auch ihm hartnäckig folgten, sondern anstatt dessen gleichzeitig mit seinem Neffen beschlossen endlich zu handeln. So preschten die beiden kräftigen Zwergenponys schließlich Sekunden später im gestreckten Galopp auf eine dunkle Lichtung unter den Bäumen zu, auf der sie die Frau tatsächlich kämpfen sehen konnten, die sich verzweifelt gegen eine Übermacht von mindestens fünf Tieren zur Wehr zu setzen versuchte....ein Kampf der im Übrigen vollkommen aussichtslos war. Beide Männer sahen damit augenblicklich das selbe Ziel vor Augen. In dieser Situation half im Moment eigentlich nur eines und zwar die Flucht nach vorne...Hals über Kopf...fort nur fort... Schleunigst außer Reichweite dieser ekelhaften Biester zu gelangen, die nichts anderes wollten, als ihnen allen den Garaus zu machen. Als Lyriel Thorin und Kili so quasi im Galopp auf sich zu geprescht kommen sah..hellte sich ihr angespanntes Gesicht schlagartig auf...sie hatte die beiden Ponys erkannt...die Männer sahen ihr an, dass sie nicht mehr in der Lage war noch länger durchzuhalten...sie war völlig am Ende ihrer Kräfte angelangt...blutüberströmt und konnte daher kaum noch gerade stehen, wobei man nicht sehen konnte welches ihr eigenes und welches das ihrer Gegner gewesensein mochte. Es lagen mehrere der Spinnen tot um sie herum...und doch war sie nahe dran zu einfach zu fallen, um nicht mehr aufzustehen, als Thorin ohne noch länger darüber nachzudenken handelte. „LYRIEL! Greif nach meiner Hand wenn ich bei dir bin...mach einfach was ich dir sage!“ Rief er ihr somit hastig und mit einiges an Nachdruck entgegen. Er merkte ihre Verwirrung, und die offenkundige Verzweiflung, doch dann ließ sie als hätte sie ihn endlich verstanden eilig ihr gezücktes Schwert sinken und machte Anstalten zu tun, was er ihr angeschafft hatte. Im gestreckten Galopp sah sie das Pony auf sich zustürmen, spürte sich umgehend danach von seiner linken Hand erfasst und energisch von ihm hochgerissen...nur eine Sekunde später fand sie sich bereits auf dem breiten Rücken des Ponys hinter dem Zwerg wieder, der dabei wütend vor sich hin fluchte und zwar in einer Vehemenz mit sie ihn beim besten Willen nicht verstehen konnte..obwohl er nicht seine eigentliche Muttersprache verwendete. „KILI mach gefälligst, dass du da weg kommst...auf der Stelle! Wir treffen uns bei den Anderen! Der Rückweg führt in Richtung Norden, hast du mich gehört?“ Der jüngere der Zwerge nickte hastig. „Mach ich Onkel! SOFORT!“ Mit diesen Worten trennten sie sich...auch um ihre Verfolger abzuschütteln und zu schwächen. Blieben sie beide zusammen, würden ihnen unweigerlich alle Spinnen folgen und so mussten sie sich gezwungenermaßen trennen. Was aber auch hieß, dass ab jetzt jeder von ihnen auf sich allein gestellt war! Während Thorin und Lyriel ihr gemeinsames Reittier zwangsweise weiter in Richtung der alten Feste laufen ließen, kehrte Kili umgehend noch im vollen Lauf um und preschte anschließend im gestreckten Galopp, den die von vielen natürlichen Hindernissen gesäumte Umgebung allerdings nur bedingt zuließ, schleunigst zurück in die Gegenrichtung, aus der er gekommen war...und zwar in die Richtung wo er die anderen Männer vermutete. Er wusste, dass das Leben seines Onkels und das der Elfe davon abhängen konnte, wie schnell er denn in der Lage war Hilfe zu beschaffen, denn dorthin wo die beiden unfreiwillig gegangen waren, gab es nur noch mehr dieser furchtbaren Biester. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)