Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 25: Elbenwald - Eldartaure ---------------------------------- bei Thorin und den jungen Zwergen... Noch ehe die beiden Trolle gänzlich außer Sicht gelangt waren, ließ sich leiser und leichter Huftritt vernehmen, wie er zumeist von Elbenpferden bekannt war. Rasch fuhr Fili in die Richtung herum, aus der er die verräterischen Geräusche auf sich zu kommen hörte. Der junge Zwerg sah tatsächlich den oder oder besser die Umrisse mehrerer großer grauer Pferde durch die Baumschatten im Unterholz schwach zu ihm hindurch schimmern. Das rhythmische gleichförmige Geklapper der Hufe kam unaufhaltsam näher und endlich brach ein großer weißgrauer Schimmel mit samt seinem Reiter durch den fahlen Schatten, den die Bäume im ersten Morgenlicht warfen, direkt zu ihnen auf die Lichtung hindurch wo sie standen. Kili der so etwas wie das noch nie zuvor gesehen hatte, blieb vor Überraschung glatt die Luft weg. Denn der fremde Reiter war nicht allein gekommen...nein es waren noch mindestens sieben oder acht weitere Pferde, in seiner Begleitung, die allesamt von jeweils einem hochgewachsenen Elbenkrieger geritten wurden. Aber am verblüffendsten war ebenjener Elb, der geradewegs zu ihnen an den Rand der kleinen Senke gekommen war. Er war der Einzige, den man ansatzweise erkennen konnte, da sie alle ansonsten silbern glänzende Harnische und Rüstungen trugen, die den ganzen Körper sowie auch ihre Gesichter verdeckten und zudem bis an die Zähne bewaffnet schienen. Der junge Zwerg der mittlerweile zurück auf seine eigenen Beine gefunden hatte und eher zufällig neben Fili zum Stehen gekommen war, stieß seinem Bruder ganz plötzlich unvermittelt hart und drängend in die Seite. Als er sprach klang er aufgeregt und sichtlich verwirrt. „Hast du...hast du DEN gesehen Fili?“ Fuhr dem jungen dunkelhaarigen Zwerg so reichlich überrascht und auch etwas unbedacht heraus, eine Tatsache die Fili inzwischen ebenfalls bemerkt hatte. Der ältere Bruder nickte aufgrund dessen nur knapp und rieb sich dabei andächtig den schmerzhaften Stoß in seiner Seite. Ließ sich dann aber mit einem leisen Seufzer doch noch dazu herab, dem Jüngeren etwas zu antworten. „Hab ich Kili...DER da hat ganz eindeutig spitze Ohren und ist mindestens um zwei Kopflängen größer als du und ER ist zudem eine SIE, also schlag dir was auch immer du dabei denken magst besser sofort und schleunigst wieder aus dem Kopf kleiner Bruder, das funktioniert nie. Hör auf meinen Rat, es bringt dir nichts als Ärger ein, sich mit ihnen einzulassen...egal wie. Sieh dir nur deinen Onkel an! Dann weißt du was ich damit meine!“ Indessen blieben Kilis Augen weiterhin ungewollt und äußerst fasziniert an dem feurig kupferroten langen Schopf hängen, der ihm eindeutig verriet, dass Fili mit seiner Vermutung recht gehabt hatte. Denn als der Elb fast sofort danach zu sprechen ansetzte, war seine Stimme hell und klar und eindeutig die einer Frau. „Inye enyal inye gar he túv Feylon.* “ Sprachs auf elbisch und verstummte augenblicklich wieder. „Schön und was ist mit diesen beiden Unruhestiftern Tauriel?“ Wurde sie allerdings sofort danach von demjenigen gefragt, mit dem sie ganz offenkundig gesprochen hatte, allerdings ohne die Zwerge, die noch immer nicht recht wussten wie ihnen geschah weiter in irgend einer Weise zu beachten. Der zweite Reiter kam auf einem überdurchschnittlich großen und sehr schönen feingliedrigen Grauschimmel angeritten und hielt sein Pferd so knapp vor Thorin an, dass es ihm beinahe auf den Fuß getreten wäre, was der Zwergenfürst sogleich mit einem äußerst unwilligen Schnauben quitierte. Die hochgewachsene Elbenfrau lachte unwillkürlich amüsiert auf, als sie es bemerkte, wobei ihr aufmerksam forschender Blick endlich auch auf die drei Zwergenmänner fiel, die direkt vor ihr standen und dazu ein recht verdrießliches Gesicht machten. „Nun ich denke, denen dürfte die Lust auf Zwergenkost wohl ordentlich vergangen sein...oder sagen wir besser...hoffentlich. Aber es ist trotzdem vernünftiger, wenn wir sie weiterhin im Auge behalten.“ Setzte sie dabei in überraschend fließendem Westron nach, so dass auch Thorin und die beiden anderen Zwerge mühelos in der Lage waren dem Gespräch zu folgen. Allerdings war sie noch nicht fertig, denn gleich danach rief sie nach einem der Elbenkrieger, die sie begleiteten. „Tharo..?“ Ihre klare warme Stimme befahl den Mann umgehend zu sich, worauf selbiger sofort reagierte. „Ja Hauptmann...wie lautet euer Befehl?“ Kam prompt von ihm, wobei er Anstalten machte sein Pferd in Bewegung zu setzen. Es war einer der Elben, die sich bisher noch unauffällig im Hintergrund gehalten hatten. Wobei er jetzt jedoch zeitgleich mit seinem Pferd auf die große Elbenfrau mit dem kupferroten Haar zu hielt und es elegant in ihrer Nähe wenden ließ, so dass er ihr ganz nahe kam. Als er bei ihr war senkte er kurz den Kopf und schlug die Augen ergeben nieder. Ein absolut untrügliches Zeichen, dass diese Frau über ein sehr hohes Ansehen oder einen gewissen Status verfügen musste. Was Thorin, der ein außergewöhnlich guter Beobachter war, natürlich sofort auffiel und ihm sogleich ein gewisses Misstrauen ins Gesicht schrieb, das gewiss nicht zu übersehen war. Frauen in solchen Postionen wie die, über die sie verfügen musste, waren dem durch und durch konservativ eingestellten Zwergenmann fremd und daher entsprechend unheimlich. Aber auch der König unter dem Berge war sich darüber im Klaren, dass im Reich der Elben die Dinge durchaus ein wenig anders laufen konnten, wie er sie für seinen Teil von seiner Heimat gewohnt war. Andere Völker, andere Sitten..nun daran würde er sich wohl noch etwas gewöhnen müssen. Das war es, was ihm just in dem Moment entsprechend dringlich durch den Kopf ging. Außerdem hegte er einen gewissen Groll darüber, so von den Elben überrumpelt und abgefertigt worden zu sein. Wusste er ja zu allem Übel noch nicht mal, wer die da eigentlich waren? Der Zwerg war sicher nicht undankbar, er wusste sehr wohl, dass sie ihm die beiden unangenehmen Wegelagerer so rasch und unkompliziert vom Hals geschafft hatten. Aber damit hatte es sich mit seiner Dankbarkeit was das betraf auch schon wieder. Viel mehr wollte er wissen, mit wem er dieses eher zweifelhafte Vergnügen der Bekanntschaft denn nun teilte? Doch das sollte er kurz darauf in Erfahrung bringen. In dem Augenblick setzte sie nämlich erneut zu sprechen an, allerdings wieder nicht mit ihm, sondern zunächst mit dem Elben, den sie eben schon mal angesprochen hatte. "Tharo...du wirst ihnen folgen und zusehen wo sie ihr Versteck haben. Wahrscheinlich sind sie nur auf der Durchreise, solches Pack wie das hält sich hier nicht lange auf, ich denke die wollen vermutlich in Richtung der Feste, aber sicher ist sicher. Sieh nach wo ihr Unterschlupf ist, dann komm zurück. Wir werden uns später gemeinsam darum kümmern!“ Sie sah den Krieger durchdringend an und verstummte sogleich wieder, als sie das gesagt hatte. Der Elb nickte energisch. „In Ordnung Hauptmann, wird sofort erledigt!“ Sagte er im Anschluss daran knapp, wobei er ihr nochmals mit einem kurzen Kopfnicken bedeutete, dass er den Auftrag verstanden hatte und ihn sogleich ausführen würde. In Thorin erhärtete sich damit nur noch mehr der Verdacht, dass sie tatsächlich eine Art von Anführer sein musste, denn Befehle wie die, durfte in der Regel ja nicht jeder x beliebige erteilen. Noch in dem Moment als ihm dies durch den Kopf ging, mischte sich interessanterweise nochmals der erste Mann ein, den sie zu Beginn auf elbisch angesprochen hatte. Dieser wies den Elbenkrieger mit den selben eindringlichen Worten um erhöhte Wachsamkeit zurecht. „Du hast gehört was Tauriel gesagt hat, kümmere dich darum. Es geht um unser aller Sicherheit Tharo! Unserem Herrn wird das sonst nicht sehr gefallen!“ Der Krieger nickte ihm zu und sagte dann knapp. „Feylon du kannst dir dessen gewiss sein, dass ich euch nicht enttäuschen werde...aber der Auftrag war klar, den Hauptmann Tauriel formuliert hat, du hättest mich also nicht extra daran erinnern müssen.“ Mit diesem deutlichen Worten und äußerst argwöhnisch zusammengezogenen Brauen nickte er beiden kurz zu, wendete dann sein Pferd und gab diesem anschließend etwas rauer als gewöhnlich die Sporen. Tauriels Blick folgte ihm, als er im Dickicht unter den Bäumen verschwand, wobei sie anschließend leise seufzte, ehe sie abermals zu sprechen ansetzte. „Du hättest ihn nicht noch mal anweisen müssen, er ist ein guter Mann ich vertraue ihm Feylon.“ Der wachsame Blick der Elbenfaru wandelte sich dabei leicht ins Kritische. Der großgewachsene Krieger kam nahe an sie heran, so nahe dass man ihn verstehen konnte obwohl er noch immer Helm und Visier trug. „Das weiß ich Hauptmann...aber ich wollte ganz sicher gehen!“ Indem lächelte sie. „Du warst schon immer äußerst genau in solchen Dingen...wer kann es dir also verübeln? So und jetzt komm, sei höflich lass unseren Gästen endlich dein Gesicht sehen. Das ist so üblich unter Freunden.“ Sie hatte das nicht umsonst gesagt, denn er trug im Gegensatz zu ihr noch immer den Helm, den er jetzt jedoch abnahm. Zum Vorschein kam so ein schmales hochwangiges Gesicht, mit schönen elbentypisch mandelförmigen silbergrauen Augen und fast weißblondem schulterlangem Haar, das an einer Stelle kunstvoll durchflochten war. Er wirkte durchweg edel von der Statur her und hatte fast den Hauch von etwas ätherisch durchsichtigem...aber auch den Tick einer gewissen Spur von Arroganz unter der Nase. Der ihn leicht überheblich wirken ließ. Fili grinste Kili ganz plötzlich spontan an, als er den fremden Mann sah, wobei er seinem kleinen Bruder völlig unverhofft einen schwachen Schubs mit dem Arm gab und ihm leise und fast unhörbar auf Khuzdul unterbreitete, was ihm zu diesem einfiel. „Psstttt...Kili ich sag dir, das ist bestimmt ihr Liebhaber...wetten dass?“ Kilis Augen fixierten den älteren Bruder argwöhnisch und wirkten dabei leicht unsicher. „Woher willst du das wissen?“ Antwortete er seinem Bruder schließlich im selben Wortlaut, wie Fili ihn eben angesprochen hatte, wobei es bei ihm jedoch ganz überraschend eine winzige Spur trotzig klang. Der Ältere lächelte selbstsicher, ehe er antwortete. „Na sieh doch mal genau hin...so wie der sich hier gibt, hat er sicher was zu melden. Meinst du nicht?“ Doch noch ehe Thorin der seine beiden Neffen sehr wohl verstanden hatte, dazwischen gehen und die beiden jungen Zwerge zur Höflichkeit ermahnen konnte, die an dieser Stelle eigentlich von Nöten gewesen wäre, richtete die schöne Elbenfrau ihren Blick und ihre Stimme an die drei, als hätte sie es geahnt oder gar verstanden. Als Kili ihr ganz plötzlich so unverhofft in die Augen sah, wusste er nicht mehr wie ihm geschah. Er spürte wie sein Herz ungewollt heftig zu schlagen begann, denn so etwas wie das hatte es in seinem Leben noch nie gegeben. Ihre Augen sie waren so unvergleichlich, wie er noch nie jemals zuvor Augen gesehen hatte...keine waren wie diese...so hell grün, wie junges Moos auf einem von Sonne gefluteten Waldboden und genauso strahlend leuchteten sie ihm entgegen. „Hat man euch in eurer Heimat denn nicht beigebracht, euch so zu benehmen, dass man euch verstehen kann und ihr daher im Beisein von Freunden oder auch von Fremden die allgemeine Sprache, die in Mittelerde geläufig ist verwenden solltet? ZWERG?“ Sagte sie in einem Tonfall der zwar freundlich aber auch sehr nachdrücklich klang. Dabei sah sie Fili ungewöhnlich streng an. Selbiger zuckte allerdings wenig beeindruckt mit den Schultern. „JA schon..aber weiß ich, ob ihr denn ein Freund seid? Oder besser sagen wir, auch Freunde müssen bei weitem nicht alles verstehen können, vor allem das, was sie nicht zu interessieren hat. Manche Dinge gehen eben nur die Familie etwas an. Und bei allen Ehren Heruin, was ich eben zu meinem Bruder gesagt habe ist allein meine Sache, das geht nur ihn und mich etwas an.“ Fili sah sie offen an und wich ihrem forschenden Blick nicht aus, mit dem sie ihn dabei bedachte. Die elbische Frau lächelte kurz, bevor sie ihm schließlich sehr ruhig und überlegt antwortete. „So so euer Bruder...na dann haben wir ja wie es scheint tatsächlich endlich die gefunden, die wir schon eine ganze Weile finden wollten. Ich nehme an ihr seid Thorin Eichenschild und dies sind dann wohl die beiden Söhne eurer Schwester?“ Ihr Blick richtete sich unwillkürlich auf Thorin, den sie richtig als den Ältesten der drei Zwerge eingestuft hatte. Angesprochener straffte sich kurz und entgegnete ihr anschließend allerdings reichlich spröde. „Das ist schon richtig, aber wer will das wissen?“ Die hübsche rothaarige Elbin lachte spontan über seine ihr gegenüber doch sehr kurz ausfallende Aussage. „Oh ich habe mir zwar schon sagen lassen, dass Zwerge offenbar über eine ganz eigene Art von Humor verfügen sollen...aber so hatte ich mir das sicher nicht vorgestellt. Nun beruhigt es euch, wenn ich euch sage, dass mein Herr Thranduil uns ausgeschickt hat, um nach euch zu suchen? Wenn man es genau nimmt, seid ihr nämlich schon eine geraume Zeit überfällig, König edlen Steins. Nun und unser Herr fragt sich aus diesem Grund schon eine ganze Weile, wo ihr wohl inzwischen abgeblieben sein mögt? Zumal die Nachrichten vom Erebor kamen, dass ihr längst aufgebrochen und unterwegs seid. Euch drei hier in diesem abgelegenen Teil des Waldes zu finden überrascht uns daher schon ein wenig, war es doch gewiss nicht die Route auf der wir euch bei eurer Anreise eigentlich vermuteten. Seht es daher als Zufall an, dass wir euch ausgerechnet hier gefunden haben. Oder auch als Glück, es ist mir gleich, wie ihr es nennen wollt. Die Stecke die wir nun zurücklegen müssen erweist sich überdies als Umweg und wir haben daher also noch mindestens zwei Tagesmärsche strammen Rittes vor uns, um endlich wieder zum Palast zu gelangen.“ Die Elbin sah Thorin forschend an, verstummte dann jedoch, wobei sie sich abwartend zurück hielt. Der Zwergenfürst erwiderte ihren Blick standhaft, allerdings war er noch immer nicht gewillt, ihr mehr Auskünfte zu erteilen, als aus seiner Sicht unbedingt notwendig. „Wo wir herkommen, das ist unsere Sache, genügt es euch wenn ich euch sage, dass wir unterwegs einige Unannehmlichkeiten hatten und dadurch leider aufgehalten wurden?“ Indem mischte sich ganz plötzlich der Elb ein, der Tauriel begleitete. Er lehnte sich nahe zu Thorin hinunter, wobei sein helles Haar wie ein Schleier aus Silber über seine Schultern fiel. „ACH ja und was für Unannehmlichkeiten, wenn man denn fragen darf?“ Hakte er dabei mit seiner eigenartig weich aber auch sehr kalt klingenden Stimmlage nach. Indem ging Fili ganz plötzlich unerwartet dazwischen, seine hellen blauen Augen funkelten zornig, denn ihm gefiel dieses eigenartige Verhör noch weit weniger als seinem Onkel. „Wir sind unterwegs auf streunende Orks gestoßen und wurden länger aufgehalten, als uns lieb war....genügt das als Erklärung?“ Sagte er so überraschend ruppig zu der rothaarigen Elbenfrau, wobei er dem merkwürdig forschenden Blick des Elbenmannes trotzig stand hielt. Doch Thorin der schon aus diplomatischer Sicht heraus gesehen darauf bedacht war, möglichst keinen Streit vom Zaun zu brechen, zog ihn sichtlich unwirsch zurück. „Hör auf das bringt nichts Junge, die sind gewiss nicht unsere Feinde, also nimm dich zusammen und lass es gut sein!“ Fili funkelte den Elben jedoch weiterhin argwöhnisch an und antwortete seinem Onkel fast sofort danach kaum hörbar und sehr unwillig. „Ja aber unsere Freunde sind die auch nicht! Zumindest nicht wirklich!“ Thorins Mine wurde augenblicklich hart. „Das hast du ganz sicher nicht zu entscheiden Neffe und jetzt halt dich zurück.“ Fuhr er ihn entsprechend streng an. Die Elbin lachte abermals amüsiert auf und es dauerte etwas, ehe sie Thorin den passenden Satz entgegnen konnte. Doch als sie zu sprechen ansetzte, klang durchaus versöhnlich, was sie zu sagen hatte. „Nun anderen als euch selbst vertrauen zu schenken, ist gewiss nicht die Stärke eures Volkes Thorin Eichenschild! Aber ihr könnt uns glauben, wenn wir euch sagen, dass wir nichts böses im Schilde führen. Im Gegenteil, wir sind hier, weil wir von unserem Herrn Thranduil darum gebeten wurden und nun würde es uns sehr freuen, wenn ihr uns in den Palast begleiten mögt, wie es angedacht war. Immerhin wartet mein Herr schon eine geraume Zeit auf euren Besuch..Herr der Silberquellen..findet ihr nicht?“ Die Elbin die auf den Namen Tauriel anzusprechen war, sah Thorin und die beiden jungen Zwerge geradeheraus an. In ihren Augen war keine Lüge zu sehen, sie hatte wirklich ernst gemeint, was sie gesagt hatte. So nickte Thorin knapp und entgegnete ihr entsprechend trocken. „Ihr habt gewiss recht Heruin, aber leider ist das im Moment nicht so einfach, wie ihr vielleicht glaubt, unsere Reittiere sind fort. Die Trolle haben sie uns dummerweise verjagt..nun und es reitet sich so schlecht ohne den passenden Untersatz!“ Die Elbin lächelte abermals. „Oh ich denke die werden schon wieder zurück kommen, wir müssen hier ohnehin noch abwarten, bis mein Kundschafter zurück kehrt..also werden wir sehen was passiert. Mit diesen Worten machte sie Anstalten mit einem eleganten Satz von ihrem Pferd abzusteigen, wobei sie die Zügel kurzerhand an einen ihrer Leute weitergab und sich anstatt dessen, an die Reste der kleinen Feuerstelle setzte, so als sei nichts geschehen. Thorin zuckte kurz mit den Schultern machte dann jedoch ebenfalls daran ihr zu folgen. „Ganz wie ihr wollt und ich bin ebenfalls ziemlich sicher, dass sie zurück kommen werden.“ Sagte er dabei ebenso nüchtern, wie kurz angebunden zu ihr. Ohne weitere Umschweife zu machen, setzte er sich einen Moment später zu ihr ans Feuer und bedeutete den beiden jungen Zwergen schweigend und mit einer knappen Geste, dass sie ihm folgen sollten. Beide waren zunächst unschlüssig, doch als Kili, Thorins Anweisung als Erster folge leistete, konnte sich auch der Ältere der beiden Brüder überwinden ihnen ans Feuer zu folgen. Schließlich gesellte sich auch der hochgewachsene Elbenkrieger hinzu, wobei der jedoch einen gewissen Abstand einhielt und Thorin dabei keinen Moment lang aus den Augen ließ. Kili hingegen war leicht unsicher, er hatte das Pech oder auch das Glück, ausgerechnet den Platz neben der Elbin erwischt zu haben...und doch fühlte er sich in ihrer Nähe nicht besonders wohl. Er spürte ihr unsterbliches Wesen, das sie wie eine zweite Aura umgab. Es war so deutlich und für den jungen Zwerg der so etwas nicht kannte damit mehr als verwirrend. Als Tauriel jedoch ihren Blick wie zufällig auf ihn richtete und ihn dabei leise ansprach, vergaß er just alles was er bis dahin über Elben gelernt hatte. SIE war ein Phänomen, das ihm nahezu die Sprache verschlug. „Ihr seid der Jüngste nicht wahr? Sagt warum begleitet ihr den König? Wart ihr neugierig auf unser Volk oder habt ihr es nur getan weil er euch darum gebeten hat?“ Tauriels forschender Blick hing merkwürdig interessiert an Kili fest, sie sah ihm geradewegs in die Augen und musste dabei überrascht feststellen, dass ausgerechnet dieser junge Zwerg eine seltsame Ausstrahlung besaß, die sie irgendwie faszinierte. Er hatte etwas besonderes an sich...etwas was ihr fremd war und das barg eine gewisse Faszination in sich, die nicht uninteressant zu werden versprach. Kili indessen nickte nur knapp, es war alles was er ihr gegenüber in dem Moment zustande brachte. Indem richteten sich auch die Augen ihres Begleiters auf die Zwerge, denn er war gewiss nicht weniger neugierig als Tauriel. Feylon der Thorin keinen Moment lang aus den Augen gelassen hatte, musterte den Zwerg der vor ihm saß kritisch, aber ebenfalls nicht uninteressiert. War der Zwerg doch ganz anders als er selbst. Schon allein die gedrungene, kräftige Statur und das grob geschnittene Gesicht, mit diesen eigentümlich wilden Augen, die ihn ebenso wenig aus ihrem Blick ließen. All das fand der Elb höchst interessant. Als Felyon jedoch bemerkte das Thorin ihn die ganze Zeit über aufmerksam im Auge behielt, straffte er sich kurz, denn es war ihm unangenehm. „So so ihr seid also der König unter dem Berge, ich muss zugeben, ich hätte ihn mir ganz anders vorgestellt.“ Sagte er irgendwann vergleichsweise zurückhaltend zu dem Zwergenmann. Thorin sah ihn durchdringend an. „Ach tatsächlich und wie wenn man fragen darf?“ Feylon zuckte mit den Schultern. „Nun anders eben, irgendwie anders. Älter...erhabener, mit mehr Bauch und..und weißem Bart...wie man sich einen Zwerg eben so vorstellt.“ Plötzlich lachte Thorin so lauthals los, dass die Anderen die mit ihm am Feuer saßen erschrocken in sich zusammen fuhren. „So und jetzt wollt ihr mir damit sicher sagen, dass ich diesem Bild in euren Augen nicht wirklich entspreche?! Nun das beruhigt mich ja ungemein. Irgendwann werde ich sicher einmal so sein wie meine Vorväter es waren, aber das dauert hoffentlich noch etwas...denn dafür fühle ich mich ehrlich gesagt eindeutig noch zu jung Elb. Eine Sache von der ihr als Unsterblicher gewiss nicht das Geringste verstehen dürftet. Daher müsst ihr mir verzeihen, dass ich eure Sichtweise der Dinge recht amüsant finde.“ Entgegnete Thorin ihm im Anschluss daran überraschend belustigt, aber auch mit einem gewissen Nachdruck in der Wortwahl, die dem Elben schnell begreiflich machte, dass der Zwerg keine weitere Fortsetzung dieser Unterhaltung mehr wünschte. Wenig später kehrte der Kundschafter zurück, der den Trollen gefolgt war. Ganz überraschend war er auf dem Rückweg wie zufällig auf die drei ausgebüxten Ponys der Zwerge gestoßen, die seinem Pferd im Übrigen ganz von allein nachliefen als sie es witterten...wahrscheinlich der Herdentrieb, dem sich zuweilen auch kleine Pferde nicht ganz zu entziehen vermochten. Es gab so ein reichlich lustiges Bild ab, wie der hochgewachsene stolze Elbenkrieger da auf seinem edlen Ross erschien, dicht gefolgt von drei struppigen streunenden Ponys, die ihm geradewegs handzahm folgten, so wie Hunde ihrem Herrn. Tauriel die über diesen glücklichen Umstand gleich zwei ihrer Probleme auf einmal gelöst zu wissen, sicherlich nicht unfroh war, sprang auf und lief ihrem Kundschafter rasch entgegen. Als sie mit ihm gesprochen hatte, kam sie umgehend zurück und informierte ihren Begleiter darüber, wie sie weiter vorgehen wollte. „Wir werden uns aufteilen. Feylon du wirst den Trollen mit Tharo und seinen Männern folgen, sie sind nach seiner Beobachtung tatsächlich in Richtung der Feste unterwegs. Ihr Unterschlupf ist dort ganz in der Nähe! Das wird Thranduil zwar nicht sonderlich gefallen aber sei es drum. Im Moment haben wir keine andere Wahl.“ Feylon verzog das hübsche Gesicht zu einer unwilligen Grimasse. „Gut hab ich gehört Hauptmann und was machst du statt dessen?“ Tauriel lächelte kurz, ehe sie ihm mit einer gewissen Süffisanz in der Stimmlage antwortete. „Nun ich führe den Befehl unseres Herrn aus und bringe unsere Gäste mit dem Rest der Männer, wie besprochen zurück in den Palast und da ihre Reittiere inzwischen wieder aufgetaucht sind, dürfte es ja jetzt relativ unproblematisch werden, nehme ich an!“ nahezu zur selben Zeit im Elbenreich.... „Legolas?“ Die kühle, klare Stimme des hohen Elbenfürsten Thranduil klang wie so häufig leicht abwesend, als sie den Angesprochenen zu sich rief, der ganz in seiner Nähe stand. Der hochgewachsene Elb mit dem blonden Haarschopf und den eisblauen Augen drehte sich so nahezu automatisch in dessen Richtung um. „Was gibt es Vater?“ Thranduils Mund umspielte ein schmales etwas undurchsichtiges Lächeln. „Ich habe gehört heute ist wieder ein Rabe gekommen, etwa neue Nachrichten vom Erebor?“ Der Angesprochene nickte knapp. „Ja du hast richtig gehört Vater, es stimmt, sie haben uns einen ihrer Raben geschickt, aber es gibt immer noch keine Neuigkeiten über den Verbleib der Zwerge.“ Thranduil drehte sich halb zu seinem Sohn um. „Hmm merkwürdig....äußerst merkwürdig, es scheint mir gerade so, als seien sie wie vom Erdboden verschluckt worden, das gibt es doch nicht? Sie sind schon vor Wochen aufgebrochen, sie müssten eigentlich längst hier sein.“ Legolas nickte bedächtig und versuchte seine Worte genau abzuwägen, ehe er zu einer entsprechenden Antwort ansetzte. „Nun deshalb habe ich noch gezögert dem Erebor zu antworten...ich wollte warten, bis die Botschafter zurück kehren.“ Thranduil sah seinen Sohn durchdringend an. „Wen hast du geschickt?“ Legolas lächelte unwillkürlich. „Tauriel mein Herr..und Feylon..unseren besten Kundschafter und den Hauptmann der Palastwache höchstpersönlich. Ich bin sicher, sie werden uns nicht enttäuschen und nicht mit leeren Händen zurück kehren, ich habe so etwas im Gespür...bald wissen wir es, schon sehr bald.“ Thranduil nickte beifällig. „Gut...und was ist mit Dol Guldur?“ Sagte er nur einen Augenblick später zu seinem Sohn, es klang drängend und hatte eine gewisse Strenge im Unterton, die nicht zu überhören war. Legolas sah verblüfft zu seinem Vater hin. „Die Feste? Nun im Moment ist es dort verdächtig ruhig, aber darauf würde ich mich besser nicht verlassen. Vergiss nicht, was wir dort dereinst vorfanden.“ Entgegnete ihm der Jüngere schließlich überraschend ruhig. Der Elbenfürst seufzte jedoch leise. „Wie könnte ich das, wo sie mich doch jeden Tag daran erinnert. Wo ist sie überhaupt?“ Legolas lächelte spontan. „Was...Lyrêa? Du kennst sie doch Vater, still herum sitzen ist nicht ihre Sache. Sie wird sicher draußen im Wald herum stromern, das tut sie ja sowieso am Liebsten...alles andere wäre gegen ihre Natur. Aber wenn du es wünschst werde ich natürlich nach ihr schicken lassen.“ Der Elb mit dem hellen blonden Schopf verstummte, wobei er seinen Vater jedoch weiterhin forschend anblickte. Thranduils Blick wurde hingegen leer. „Nein..nein lass sie noch, sie braucht ihre Freiheit, das verstehe ich. Geh jetzt und sieh nach, ob es weitere Neuigkeiten gibt...und noch was, warte noch mit der Rückantwort an den einsamen Berg!“ unterdessen bei Lyriel und Ahiê.... Die halbelbische Frau hielt den Umhang fest umklammert, in den sie sich gewickelt hatte um der eisigen Kälte wenigstens im Ansatz zu trotzen. Sie waren beide nun schon den halben Tag lang unterwegs. Und kaum später aufgebrochen, als auch Thorin mit den beiden jungen Zwergen fort geritten war. Mittlerweile fand sie die Idee den drei Männern zu folgen allerdings schon nicht mehr so gut, wie noch ein paar Stunden zuvor, wo ihre ordentliche Wut auf Thorin ihr sozusagen mehr oder minder Beine gemacht hatte. Sie hatten die Spur, die die Ponys hinterlassen hatten, mit Hilfe von Ahiês großem Geschick als Fährtenleser bisher relativ problemlos verfolgen können, doch mit dem ganzen Gepäck das sie aufgrund der schlechten Wetterlage mitzuschleppen gezwungen waren und zu Fuß konnte das noch ein ganz ordentlicher Marsch werden, bis sie endlich bei ihrem Onkel im Elbenpalast ankommen würden, wenn sie es denn überhaupt schafften. Dessen war sie sich inzwischen schon nicht mehr so sicher. Das Wetter spielte außerdem auch nicht wirklich mit...da es ganz plötzlich wieder zu schneien begonnen hatte und so verwischte der frisch gefallene Schnee alle Spuren, die die Männer hinterlassen hatten. Außerdem hörten sie zu allem Überfluss immer wieder wilde Warge in der Ferne aufheulen...Warge die offenkundig auf der Jagd zu sein schienen. Kein sonderlich gutes Zeichen für Nächte unter freiem Himmel und Nächte in der Wildnis. Das gefiel der Frau mit dem dunkelroten Haarschopf überhaupt nicht, noch weit weniger als dem Jungen, der bisher alles sehr schweigsam und geduldig über sich ergehen ließ. Im Moment hatten sie ein kurze Zwangspause eingelegt, um wenigstens etwas Kraft zu sammeln und um sich aufzuwärmen. Doch es würde bald dunkel werden und so mussten sie sich schleunigst um einen passenden Unterschlupf bemühen. Der Wildnis so schutzlos ausgeliefert würden sie nicht lange überleben, das wusste nicht nur Lyriel allein. Doch Ahiê war ein zäher Bursche, so schnell war der junge Fellwechsler nicht klein zu kriegen. Und außerdem hatte er eine außerordentlich gute Idee, er war nämlich nicht nur zäh sondern auch klug. Ahiê wusste nur zu gut, dass sie die Stecke verkürzen mussten, sonst würden sie es nie im Leben schaffen, mit heiler Haut und heilen Knochen bei Thranduil anzukommen. So sprach er irgendwann das aus, was sich schon eine ganze Weile zuvor in seinem Kopf an Gedankenspielen zusammen gefügt hatte. Er sah Lyriel an, die mit missmutigem Blick immer wieder in den langsam dunkler werdenden wolkenverhangenen Himmel starrte und leise seufzte. Er sah, dass ihr kalt war, ihre Hände zitterten verdächtig und unaufhaltsam. So fasste er den Entschluss es doch zu wagen, ihr seine Idee zu unterbreiten, auch wenn sie vielleicht noch so abwegig klang. „Naneth?“ Ahiês Stimme klang leise und sehr weich. Lyriel fuhr überrascht zu dem Jungen herum, der dicht neben ihr unter einem alten Baum saß und in sich zusammengekauert wirkte. „Hmmm was?“ Entgegnete sie ihm schließlich ebenso leise. „Ich habe dir einen Vorschlag zu machen.“ Die halbelbische Frau sah den jungen Mann neben sich verblüfft an. „Ach ja und was?“ Ahie lächelte versonnen, es hatte tatsächlich den Anschein, als wolle er sie mit seinem Charme überzeugen. Sie sah es an den kleinen Grübchen, das sich immer dann auf seinen Wangen bildete wenn er sie necken wollte. Doch dieses mal war es ihm todernst, das spürte sie instinktiv. Der junge Fellwechsler sah sie durchdringend an. „Was hältst du davon, wenn ich mich verwandeln würde? Ich..ich meine in meine andere Gestalt!“ Lyriel sah den Jungen weiterhin fragend an. „Ja und dann?“ Entgegnete sie ihm dabei reichlich ratlos. „Na als Bär bin ich stark, wesentlich stärker als so und ich..ich könnte dich tragen...verstehst du? Wir wären schneller und weniger gefährdet, ich könnte dich außerdem viel besser beschützen!“ Lyriel schluckte hart, als sie offenen und sehr ehrlichen die Worte des jungen Mannes hörte. „Kommt nicht in Frage, auf keinen Fall, ich verbiete es dir, du wirst dich für mich nicht so in Gefahr bringen, hörst du? Du weißt genau was geschieht, wenn du es zu oft tust...du verlierst deine Menschlichkeit mein Junge, das kannst du nicht machen!“ Lyriel sah ihn durchdringend und streng an, doch der junge Gestaltwechsler erwiderte ihren Blick standhaft. Doch dann wurde seine Stimme weich, als er ihr antwortete. „Naneth bitte...ich bitte dich, es ist meine Entscheidung und ich tue es weil ich dich liebe. Ich kenne das Risiko..glaubst du ich hätte nicht schon darüber nachgedacht? Ich werde es nur tun, bis wir an die Grenzen gelangt sind, nicht weiter ich verspreche es dir!“ Die Frau sah den jungen Mann zweifelnd an. „Versprichst du es mir? Wirklich?“ Sagte sie im Anschluss daran beinahe lautlos. Der Junge nickte hastig. „Gut dann bin ich einverstanden.“ Entgegnete sie ihm sanft. Nur einen Moment später geschah, was immer geschah wenn Ahiê seine Gestalt wechselte. Das was er am Leib trug fiel nutzlos zu Boden und an dessen Stelle kam dichter schwarzer Pelz, scharfe Zähne und mächtige Pranken zum Vorschein. Die Verwandlung zum Bär ging schnell und nahezu lautlos. Lyriel seufzte leise, als sich das riesige Tier an sie schmiegte und sie den dichten Pelz an ihren Händen vorbei streifen spürte. Sie fühlte das schwache Schaudern, das sie immer ergriff, wenn sie ihn so sehen musste und wie war sie froh, dass der Junge ihr Sohn war. Denn als Bär wirkte das riesige Tier doch schon sehr furchteinflößend und beängstigend. Hastig raffte sie die Sachen des Jungen an sich und packte ihr Gepäck zusammen, das sie nun auf den Rücken nahm. Als sie das getan hatte sah sie den Jungen der nun ein Bär war zweifelnd an. „Soll ich wirklich?“ Fragte sie das Tier leise. Der Bär gab ein kaum hörbares Brummen von sich, das sie als Aufforderung wertete. Es war das erste Mal, dass Ahiê ihr angeboten hatte, sie zu tragen. Normalerweise mochte er es nicht sonderlich in seiner nicht menschlichen Gestalt berührt zu werden...daher wusste sie genau, was ihn das an Überwindung kosten musste und doch tat er es für sie...weil er sie liebte und weil er nicht wollte, dass ihr Leid widerfuhr..allein dafür war sie ihm unendlich dankbar. Ihre Hände krallten sich so nur einen Moment später in das seidige weiche, schwarze Fell. Mit einem etwas unbeholfenen Satz versuchte sie aufzusteigen, es war ein äußerst seltsames Gefühl, als sie den kräftigen Rücken des Jungen unter sich fühlte, dessen Muskelpakete sich jetzt spürbar unter ihr anspannten. Fast sofort danach setzte sich der Bär in Bewegung. Ahiê war vorsichtig, dennoch hatte sie einiges an Mühe sich den raumgreifenden Schritten des riesigen Tieres anzupassen, in dem der Junge nun steckte. Ahîe war als Bär schnell, sehr viel schneller, als er es als Mensch je sein konnte und doch war sie froh, dass er sie trug. Jetzt hatten sie wenigstens eine reelle Chance. Der Junge lief behände und mit überraschend weichen lautlosen Schritten über den Waldboden und als sie sich wenig später an seine Bewegungen gewöhnt hatte, fiel es ihr schon nicht mehr ganz so schwer ihnen zu folgen. Das ging eine ganze Weile so und der erste Tag neigte sich bald dem Ende zu. Ahiê hatte dank seiner guten Nase bald darauf eine kleine Höhle entdeckt, gerade groß genug für seine Mutter und sich selbst. Es war ein verlassener Dachsbau, den sie für die Nacht bezogen. Als sie sich eingerichtet und ein kleines Feuer entzündet hatten, wollte sie dass der Junge sich wieder zurück verwandelte doch Ahiê schüttelte den Kopf. Es war noch immer bitter kalt und so konnte er sie wesentlich besser warm halten, das wusste er...und Lyriel wusste es auch. Also ließ sie ihm schließlich seinen Willen und kuschelte sich so irgendwann schweigend an das warme, leicht feuchte Fell des Bärenjungen. So lagen sie nahe beieinander, auch um der eisigen Kälte zu trotzen. Die Halbelfe kuschelte sich noch etwas tiefer in sein weiches Fell hinein, das sie so angenehm wärmte. Der Schnee fiel draußen vor dem Höhleneingang unaufhörlich in stillen weißen Flocken, sie fühlte die bittere Kälte doch ihre Fingerspitzen strichen abwesend ja gedankenverloren über die glatte glänzende Oberfläche des Amuletts, das sie um ihren Hals trug und nun in ihren Händen hielt, wobei sie es sich immer wieder wie durch zwang ansehen musste. Ihr Blick war dabei so traurig und so weit weg...ihre Gedanken waren nahezu alle bei IHM und fragten sich insgeheim, was ER in dem Moment wohl gerade tun würde? Sie war wütend auf ihn, aber sie hatte auch Angst um ihn, sie konnte es nur nicht offen zugeben...und der Junge wusste, wo sie mit ihren Gedanken war, er sah es an ihren Augen. ________________________________ Ich denke ich habe sie gefunden Feylon.* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)