Was wir sind von Jaelaki (Seto & Joey | Puppyshipping) ================================================================================ Kapitel 22: … ist ein Geschäftsmann ----------------------------------- __________________________________________   Ein Geschäftsmann ist eine Gerade, ein Künstler eine Kurve. Sully Prudhomme   __________________________________________           Seto Kaiba hatte ein Unternehmen übernommen, als ich es kaum schaffte, meine Hausaufgaben ordentlich zu machen. (Nicht, dass ich es irgendwann schaffte.) Während er ein angesehener Geschäftsmann wurde, hangelte ich mich mehr schlecht als recht von einer Klassenstufe zu der nächsten – und das auch noch zur Überraschung meiner Lehrer. Er war auf Wirtschaftsblättern abgebildet. Als jüngster Geschäftsmann des Jahrhunderts proklamiert. Ich als Klassenclown. In ihm sah man Potenzial, die Unternehmenslandschaft zu verändern. In mir sah man Potenzial, in der Pause das Klassenzimmer abzufackeln.   Mein Handy zeigte Punkt achtzehn Uhr, als ich den Weg hinauf Richtung Villa schritt, Yugi neben mir. Teure Autos parkten in der Auffahrt. Ein Mann mit wichtigtuerischer Mimik stieg aus seinem, während einige Meter weiter eine blonde Frau mit einem kleinen, komischen Hut sich ihr Kostüm zurechtrückte. Mein Blick wanderte meine Beine entlang. Jeans, Turnschuhe. Ich passte nicht hierher. Warum war ich überhaupt gekommen? Yugi legte mir seine Hand auf die Schulter. »Mach dich nicht verrückt, Joey. Du bist schon richtig hier«, behauptete er mit einem Lächeln. Waren meine Zweifel so deutlich auf meine Stirn geschrieben? »Ja, nee. Ist klar. Ich frage mich nur, warum«, spöttelte ich leise. Er deutete Richtung Villa, was mich seinem Fingerzeig mit Blicken folgen ließ. »Weil Kaiba denkt, dass du richtig hier bist, Joey.« »Quatsch. Mokuba hat –« Er betrachtete mich mit einem Blick, der mir verriet, dass ich etwas nicht begriffen hatte. »Glaubst du auch nur einen Moment, dass Kaiba nicht hinter der Einladung stehen würde? Glaubst du, er hätte dich nicht irgendwie davon abbringen können, hier zu erscheinen?« Kaiba war Stratege. Er ließ sich die Fäden nicht aus den Fingern ziehen. Warum sollte er es diesmal zulassen? Ich seufzte.   Kaibas Angestellte begrüßten uns, nahmen unsere Jacken entgegen, als wären wir viel wichtiger als sie selbst, geleiteten uns nach hinten, (mir war das Verhalten der Bediensteten unangenehm), wo sich an das Esszimmer eine Terrasse anschloss, die den Blick auf einen Teich eröffnete und einen Garten, dem anzusehen war, dass Gärtner extra dafür angestellt waren. Der Rasen war Millimeter genau geschnitten, die Blumen umsäumten die grüne Fläche. Zu den Seiten schlossen sich Steingärten an. Das Wasser plätscherte in einem Brunnen.   »Deine Pünktlichkeit hast du sicherlich nur Muto zu verdanken, also werde ich dir deswegen kein Lob aussprechen, Köter«, raunte mir Kaiba entgegen, während er aufstand und mir, die Form wahrend, eine Verbeugung andeutete. Er wiederholte die Prozedur Yugi zugewandt und bedeutete uns, sich zu setzen. »Auch, wenn ich keine Ahnung habe, warum du hier bist«, spöttelte er, während ich mich auf einen der Holzgartenmöbel fallen ließ, was mich fast wieder hätte aufspringen lassen – hätte Yugi mich nicht am Arm gepackt. »Hallo? Geht's noch? Du hast mich eingeladen!«, erinnerte ich Kaiba eingeschnappt. »Mokuba hat dich eingeladen. Und du hattest abgesagt, um im letzten Moment deine Anwesenheit zu prophezeien. Ich hasse Prophezeiungen, Wheeler. Vor allem im letzten Augenblick. Was war los? Hat deine Freundin abgesagt?«, höhnte er. Ich knurrte, hielt mich aber zurück. Yugi zuliebe und weil ich sah, dass Mokuba gerade weiteren Besuchern nach draußen zu uns folgte. »Es gab nur zwei Möglichkeiten. Mokuba zu enttäuschen und nicht zu kommen oder zu kommen und dich ertragen zu müssen«, zischte ich Kaiba entgegen. »Also hast du das kleinere Übel gewählt? Bist du dir sicher?«, fragte er zurück. »Jetzt, wo ich mich dran erinner, was Zusammenarbeit mit dir heißt –«, begann ich, ließ den Satz jedoch unvollendet, als er mir plötzlich viel zu nah kam und in mein Ohr raunte:»Benimm dich, Hündchen. Und amüsier mich.« »Dich? Sollte ich nicht mich amüsieren?« Ich wollte noch etwas erwidern, ihm sein Grinsen aus den Mundwinkeln kloppen, aber da war er auch schon an mir vorbeigezogen und ließ mich einfach stehen, wie einen Depp. Ich klappte meinen Kiefer zu und runzelte die Stirn.   Vor meinen Augen transmutierte Kaiba von arroganter-Geldsack-Schüler in arroganter-Geldsack-Geschäftsmann. Die Unterschiede lagen in den Details. Kaiba nahm die Hand der blonden Frau entgegen (sie war offensichtlich Europäerin oder Amerikanerin), sie ließen Worte fallen wie willkommen, Wetter und Flüge und Termine. Mokuba trat unauffällig dazu und flüsterte uns Infos über die Anwesenden zu, als versuchte er uns so zu wappnen, aber ich konnte ihm kaum folgen, war zu abgelenkt von ihrer Erscheinung. Ihre Nägel waren bunt und ihre Klamotten schrill. Viel zu viele Kettchen hingen an ihren Handgelenken. Sie trug eine Wolke Parfum mit sich, bei der ich mich davor hüten musste, nicht die Nase zu kräuseln. Ich schätzte sie nicht viel älter als fünfzig. Mokuba stellte uns die blonde Frau mit dem komischen, kleinen Hut als Marketingexpertin vor, die für die Werbung des Events verantwortlich war. »Und was für ein süßes Kerlchen bist du?«, fragte sie plötzlich, während sie mir zuzwinkerte und meine Augen weiteten sich, als ich bemerkte, dass sie mich angesprochen hatte – und keinen Zweijährigen, wie ihr Ton vermuten ließ – und geduldig eine Antwort erwartete. »Ähm – ich – also – Joey – Joey Wheeler«, erwiderte ich langsam und nahm Kaibas Blick wahr, der irritierenderweise amüsiert schien. »Und Sie sind –?« Sie schaute mich einen Augenblick verwirrt an, als wäre sie die Frage nicht gewohnt. »Nenn mich Sarah, Schätzchen.« Also Amerikanerin. Ich nickte ihr zu und sie nahm sich Yugi zu Brust – beinahe wortwörtlich. Sein verlegener Blick ließ mich grinsen. An ihrer Seite stand ein Mann, der mit seinen schwarzen Haaren und dunklen Augen, im Vergleich zu ihr unauffällig war. Er wechselte gerade ein paar Worte mit Kaiba und wirkte in seiner Körperhaltung steif, als würde ihn ein Faden aufrecht zwingen. Sein Anzug war dunkel, er trug eine Krawatte. An seinem Gelenk saß eine Uhr, die wahrscheinlich nicht nur teuer aussah – aber damit kannte ich mich nicht aus. »Das ist Herr Tanaka. Er ist ein Leiter der Produktion und für die Organisation der Turniere mitverantwortlich«, stellte Kaiba ihn uns vor und neben mir deutete Yugi eine Verbeugung an, drückte mir nach einem Moment eine Hand auf meinen Rücken, damit ich auch reagierte und mich verbeugte, wie es sich gehörte.   Die Gespräche zogen sich. Nach der anfänglichen Neugier, wie so ein Treffen wohl laufen würde, musste ich erkennen, dass es schlicht langweilig war. Sicher. Sarah hatte einen skurrilen Sinn für Humor, der mich immer wieder aus der Monotonie riss. Aber ansonsten ging es um öde Fakten und Organisationskram, der mich nicht interessierte. Welche Bühne wohin in die City sollte, um möglichst vielen Zuschauern Platz zu bieten, die Feuersicherheitsbestimmungen, wie viel Sicherheitskräfte wo stehen müssten. Welche Hotels den Turnierteilnehmern empfohlen werden könnten, welche Aktionen an welchem Tag geplant waren. Ich wusste schließlich, was Mokuba gemeint hatte, als er von einem blöden Geschäftsessen mit langweiligen Geschäftsleuten gesprochen hatte. Herr Tanaka war ein wandelndes Klischee von Geschäftsmann. Kaiba verlor sich in Fachsimpelei mit ihm – und wäre der nicht so jung und genial gewesen, wie er nun einmal war, wäre er nicht weniger ein solches Klischee gewesen. Sarah fragte Yugi über sein Privatleben aus, was den regelrecht vor Verlegenheit brennen ließ, während ich untypisch still Steak und Würstchen in mich reinschaufelte. Wenigstens würde ich nicht hungrig nach Hause gehen.   »Weißt du, sie hat Seto viel in seiner Anfangszeit im Unternehmen geholfen«, informierte mich Mokuba so, dass nur ich es hörte, lehnte sich zu mir, während er in seinem Salat herumstocherte. »Wer?«, fragte ich nach. »Sarah. Sie hat Seto die ersten Monate wirklich total unterstützt. Ich meine. Das tut sie immer noch, aber damals war er auch darauf angewiesen. Er war ganz neu im Geschäft und jung«, an der Stelle schaute ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an, »ja, ist er immer noch, ich meinte nur, da war er halt echt, echt jung. Ich mein. Er war grade mal vierzehn, als er die Führung der KC übernahm. Und wurde von vielen am Anfang nicht ernst genommen. Sarah hat in von Anfang an ernst genommen. Und auch, wenn sie so einen ersten Eindruck macht. Sie hat es wirklich drauf. Sie sieht irgendwie hinter die Fassade von Menschen und schaut, was – naja – für Potenzial in ihnen steckt. Zumindest hat das Seto mal zu mir gemeint. Sie hat sozusagen nicht nach seinem jungen Gesicht gesehen, sondern dem, was er aus der KC machen wollte und wie und offensichtlich hat sie an sein Können geglaubt. Sie war die erste, die Seto eingestellt hat. Seitdem leitet sie das ganze Marketingzeug.« »Was hat sie vorher gemacht?«, wollte ich wissen. Mokuba griff nach der Barbecue-Sauce und ertränkte seine Würstchen damit. »Sie hat für Industrial Illusions gearbeitet«, flüsterte er. Mein Blick wanderte von Mokubas Teller zu der blonden Frau, die Yugi gerade zum Erröten brachte. Ich stellte mir vor, was sie in Seto Kaiba gesehen haben musste. Einem vierzehnjährigen Schüler, der sich eine Firma unter die Nägel gerissen hatte, während andere Kinder mit Lego Technik spielten oder Playstation zockten. Ich versuchte es zumindest. Aber ich sah vor meinem geistigen Auge nur diesen Geschäftsmann, der sich gerade rechts von mir mit Herrn Tanaka beschäftigte. Dann zuckte das Bild eines brünetten Jungen an mir vorbei. Eines schmächtigen Junge mit großen, blauen Augen, die er grimmig zusammengezogen hatte, an der Seite eines grob aussehenden Geschäftsmann stehend, der gefühlskalt einen Blick in die Kamera warf.   »Stimmt es, dass du ein außerordentlicher Künstler bist, Schätzchen?«, riss mich eine Stimme zurück an diesen Tisch auf Kaibas Terrasse, der über und über mit Salaten und Grillfeinheiten gedeckt war, und ich blinzelte, als bräuchte ich einen Moment, um mich zu orientieren. Sarah schaute mich über ihre aneinandergelegten Finger hinweg an. »Also – ähm – ich zeichne gerne und so – ähm – ja, also –« Ich hatte noch nie von mir als außerordentlichen Künstler gedacht. Geschweige denn mein Vater. Ich war der Junge, kauf mir mal nochn Bier. Oder der Hornhochse, was hast du wieder verbrochen. Manchmal war ich der Hohlkopf, der nichts zustande brachte oder die Memme, die mal ihre Backen zusammenkneifen sollte. »Eines ist – denke ich – deutlich geworden. Die Kunst der Rhetorik beherrscht er nicht«, höhnte Kaiba und ich warf ihm einen finsteren Blick über den Tisch hinweg zu. »Für deine blöden Kommentare braucht man kein Rhetoriker zu sein, Geldsack«, behauptete ich genervt und bemerkte dann Sarahs aufmerksame Augen, wie sie ihre Pupillen zwischen Kaiba und mir hin- und herwandern ließ. »Man muss sich seinen Schwächen nur bewusst sein, nicht Seto?«, fragte sie und schien doch keine Antwort zu erwarten, ihn eher an etwas erinnern zu wollen, schaute gar nicht ihn an, sondern mich. »Ich habe ein paar deiner Bilder gesehen. Die Sache mit der Vergänglichkeit zum Beispiel.« Ich verschluckte mich beinahe an meiner Spucke. Sie hatte ein paar meiner Bilder gesehen? Wo? Wieso? »Aber da waren auch andere Werke von dir, die mich ansprachen, mein Junge. Es waren viele dabei, die etwas mit Drachen zu tun hatten und DuelMonsters, aber auch einige von Personen, denselben Personen. Deine Familie, Freude? Es ist interessant, wie du Popart und Realismus in Einklang bringst. Beziehungsweise wie du sie gegeneinander antreten lässt.« Werke von mir? Was war Popart? Und was meinte sie mit Realismus? Ich nickte langsam, hoffte, dass man mir meine Ahnungslosigkeit nicht ansah. »Welche Materialien benutzt du?« Sie betrachtete mich voller Interesse. Ich rutschte auf meinem Sitz hin und her, als könnte ich ihrem Blick so entkommen. »Ähm – so ganz normalen Kram. Alles, was ich auftreiben kann. Manchmal spray ich, manchmal zeichne ich oder male. Wenn ich Yugis Kamera bekomme, fotografier ich ab und zu. Und manchmal mix ich alles so ein bisschen.« Ich kratzte mich verlegen an meinem Hinterkopf. »Warum betätigst du dich kreativ, Schätzchen?« Sie lehnte ihr Glas an ihre Lippen, nahm ein paar Schlucke, ließ mich aber nicht aus den Augen. Das war eine gute Frage. Warum machte ich das eigentlich? Ich schwieg einen Moment. Es war für mich nicht einfach, Gefühle in Worte zu fassen. (Vielleicht war das einer der Gründe.) »Keine Ahnung«, meinte ich und versuchte ihrem Blick zu entkommen, der sich durch meine Worte zu fressen schien und meine Gefühle ergründen wollte. Sie neigte ihren Kopf, lächelte – es kam mir vor, als würde sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich konzentrieren, als würde jede Silbe, die meinen Mund verließ, von ihren Gedanken aufgesogen und sorgsam verwahrt. Sie gab mir das Gefühl, wichtig zu sein. Und die Worte verließen meine Lippen, ehe ich sie abgewogen hatte. »Ich – ähm – weil ich – die Bilder und so – sind einfach hier«, ich tippte an meine Stirn, »und wenn ich es – das, was in meinem Kopf ist – aufs Papier oder die Wand oder so – bringe, dann – wird mein Kopf leichter – irgendwie – meine Unsicherheit und meine Trauer und meine Schwäche und alles –« Ich verstummte, hatte diese Gedanken noch nie laut ausgesprochen. Obwohl es eine Antwort auf ihre Frage sein sollte, klang es eher wie eine Rückfrage. »– verschwinden«, murmelte ich, senkte meinen Blick, fühlte die Blicke der anderen auf meiner Haut und fühlte, wie unangenehm mir die Aufmerksamkeit war. Nicht aus Schüchternheit – das war Yugis Grund – nein, einfach, weil ich die Belustigung und den Hohn darüber nicht mitbekommen wollte. Es wurde schon oft in meinem Leben über mich gelacht – irgendwann tat es nicht mehr weh, irgendwann hatte ich angefangen, die Leute, die das wagten, einzuschüchtern, zu schlagen und irgendwann nicht nur die. Aber das Geständnis berührte etwas in mir, das ich keinem hatte zeigen wollen. Ein Mann zeigte keine Schwäche, ein Mann zeigte keine Trauer oder Unsicherheit. Ein Mann – »Herr Kaiba, wir müssen uns noch bezüglich der Werbekampagne verständigen. Die Plakate müssen rechtzeitig in den Druck und –« »Die Designs, die Sie mir gesendet haben, sind nicht überzeugend«, unterbrach Kaiba ihn verstimmt. »Langweilig, trocken. Wie von alten Männern in Geschäftsanzügen erstellt, die noch nie auf einer solchen Veranstaltung waren.« »Das liegt daran«, warf Sarah ein, »dass sie von alten Männern in Geschäftsanzügen sind.« Mokuba unterdrückte ein Lachen, konnte aber das verräterische Schnaufen nicht verbergen. Ich trank schnell einen Schluck, um mein Grinsen zu verstecken, aber Sarah zwinkerte mir zu. »Was wir brauchen, sind junge Leute, die das Event leben! Menschen, die das Erlebnis visualisieren. Nehmen wir unseren Joey hier.« Im ersten Moment hörte ich ihre nächsten Worte nur wie aus weiter Ferne, dann drängten mich die Blicke der Anwesenden zurück in die Gegenwart und ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar, versuchte zu erklären, was ich mir nicht erklären konnte. »Ich? Ich – kann nicht – das – was –« »Unsinn«, unterbrach sie mich und wandte sich dann wieder Kaiba und Herrn Tanaka zu, nur um zu wiederholen:»Joey visualisiert seit Jahren solche Motive, die wir jetzt aktuell benötigen. DuelMonsters und Freunde.« Ich warf Mokuba einen verblüfften Blick zu. Er zuckte die Schultern, so als hätte er auch keine Idee, was Sarah vorhatte. »Er ist der beste Freund des amtierenden Landesmeisters – also wenn Joey nicht der passende Kandidat für ein frisches Design für die Werbekampagne ist –« Mein Blick huschte zu Yugi, der mich mit großen Augen betrachtete und dann spürte ich einen Blick, der mich ins Visier nahm, als wöge er mich ab. Kaibas Augen funkelten – wie Wasser auf Eis. Und für einen Moment glaubte ich, dass durch die Maske des Geschäftsmannes der Schüler blitzte, der mit mir an einem Projekt für den Kunstunterricht gearbeitet hatte. Aber dann war der Augenblick vorbei und als sich ihm Herr Tanaka zuwandte, wusste ich, dass jeder in Kaiba das Potenzial sah, die Unternehmenslandschaft zu verändern und in mir nur – »Ich stimme dem zu. Sarah du unterstützt und weist ihn ein. Wheeler bekommt den Auftrag.«   Mein Hirn versagte mir den Dienst. Ich öffnete den Mund, schloss ihn wieder. Yugi starrte mich an, dann breitete sich ein Lächeln auf seinen Lippen aus. Mokuba strahlte. Sarah zog mich an sich und erzählte mir davon, wie toll alles werden würde. Herr Tanaka schaute aus, als hätte Kaiba einem Affen einen Vertrag zum Unterschreiben vorgesetzt und ich hätte ihm zugestimmt – aber in unserem Falle statt Affe Hund vorgeschlagen. Statt eines rationalen Gedankens, dachte ich daran, dass Kaiba mich eher als Hund bezeichnen würde. Aber mein Blick verhakte sich in Kaibas und ich fragte mich zum ersten Mal, was er in mir sah. Mehr als den talentlosen Versager, den infantilen Klassenclown. Er war ein verdammt schlechter Praktikant. Ein überragender Geschäftsmann. Ich war – doch nur ich.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)