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Was wir sind

Seto & Joey | Puppyshipping
von

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… ist ungeduldig


 

__________________________________________
 

Es ist das Unzulängliche in uns,

was über das Unzulängliche der anderen

ungeduldig wird.

Elsa Herse
 

__________________________________________
 


 


 

Seto Kaiba wollte alles, sofort, bedingungslos. Auf seine Art und Weise.
 

Ich stürmte in sein Büro, nur um sechs Augen auf mir zu spüren. Kaibas Mimik verriet nichts, was er nicht verraten wollte, die beiden anderen Herren jedoch schauten verdutzt. Mit einer gestotterten Entschuldigung verschwand ich wieder rückwärts aus der Tür und schloss sie.

Konnte ich ja nicht wissen, dass er wirklich gerade beschäftigt war, wie seine Sekretärin behauptet hatte.
 

Nach einer Dreiviertelstunde öffnete einer der Herren die Bürotür, sie nickten mir Contenance wahrend zu und verschwanden auf dem Gang. Ich sah ihnen mit gerunzelter Stirn nach: Anzüge, bestimmt teuer, Parfum, das stank, aber sicher ebenso teuer war, schwere Aktenkoffer, bestimmt mit Dokumenten, die verdammt wichtig und – natürlich – teuer waren. Mein Blick glitt an mir herunter. Abgewetzte Schuhe, ungebügelter Pulli, verwaschene Jeans. Ich seufzte.

Wie auch immer.
 

»Du hast die beiden aus dem Konzept gebracht«, schreckte mich Kaibas Stimme auf, »dadurch konnte ich vielleicht einiges sparen.«

Es erschloss sich mir nicht, aber ich nickte.

»Schön, und warum rufst du mich her, wenn du gar keine Zeit hast?«

Er bedeutete mir in sein Büro zu kommen, um nicht weiter auf dem Flur zu debattieren und so trat ich an ihm vorbei in das Zimmer ein – natürlich mit gerecktem Kinn.

»Du bist stets zu spät. Wer hätte wissen können, dass du, wenn ich dich rufe, pünktlich kommst?«, behauptete er, schloss die Tür hinter sich, umrundete mich und setzte sich in seinen Bürosessel und zog seinen Aktenkoffer hervor.

»Hör zu, Kaiba. Ich bin nicht hier, weil du mir das geschrieben hast«, stellte ich sofort klar, stützte mich mit beiden Armen auf seinem Bürotisch ab und schaute ihm grimmig entgegen. Er legte seinen Laptop in den Koffer.

»Weswegen dann?«, fragte er gelassen und ich schob meinen Mund vor.

»Weil ich's kann und will.«

Er packte unbeirrt seinen Aktenkoffer und ich blickte ihn mit gerunzelter Stirn an, vergaß für den Moment, dass mich Kaiba gerade wieder anzupissen drohte.

»Was wird das eigentlich?«

»Unser Arbeitsmaterial liegt bei mir zu Hause.«

»Was für – bei dir zu Hause?«

»Du meintest, wir bräuchten gewisse Utensilien. Die habe ich besorgen lassen.«

Meine Augenbrauen zuckten nach oben. Natürlich ließ er besorgen. Ein Kaiba machte so etwas nicht selbst.

»Oh, deswegen sollte ich 'ne Liste schreiben?«

»Meine Sekretärin hat mir zugesichert, sie konnte auch diejenigen Buchstaben entziffern, die unter einer Schicht Dreck verwischt worden waren.

»Nutella«, murmelte ich.

Er hob eine Augenbraue und schaute dann auf die Uhr an der Wand.

»Wie auch immer.«

»Wenn wir aber zu dir nach Hause gehen, dann – warum bin ich dann hierher gekommen?«

»Du meintest, du würdest hierher kommen.«

»Weil du geschrieben hast, ich sollte kommen!«

»Also bist du doch hier, weil ich es geschrieben habe?«

Ich implodierte. Keine Explosion, denn das wäre wie ein Wutanfall und Geschrei gewesen. Es war so, dass ich all die Gemeinheiten, die mir plötzlich auf der Zunge lagen, verschluckte und einen Hustenanfall bekam.
 

Für einen Augenblick glaubte ich, dass Kaiba mir auf den Rücken schlagen wollte, aber zögerte. Stattdessen drückte er mir ein Glas Wasser in die Hand mit dem Spruch: »Ich habe offenkundig gemeint, dass wir uns für die Zusammenarbeit treffen sollten und es daher sinnvoll wäre, wenn du entsprechend ein Zeitfenster finden würdest, indem du dieser Arbeit nachgehen könntest.«

Mir schossen drei Fragen durch den Kopf:

Woher hatte er so schnell ein Glas Wasser?

Trank er etwa nicht nur Kaffee?

Und: WTF?

Ich glotzte ihn an, schnaubte und zog mein Handy aus der Hosentasche.

»Bzgl. Kunstproj. Treffen 18:30 bei mir. SK«, las ich vor und hielt es ihm dann hin.

Seit wann hieß sein bei mir bei ihm zu Hause? Und inwiefern sollte ich ein Zeitfenster finden?

Er hob die Augenbrauen.

»Da siehst du es doch«, behauptete er steif und fest, zog sich seinen Mantel über und ließ mich stehen.

Langsam dämmerte mir, dass wir in völlig unterschiedlichen Welten lebten, nein, nicht nur das. Wir dachten auch so was von verschieden, drückten Dinge ganz anders aus und sahen dieselben Sachen aus völlig unterschiedlichen Perspektiven, kamen auf andere Ergebnisse. Wir konnten gar nicht auf einen Nenner kommen.

»Wheeler, ich habe nicht den ganzen Abend Zeit«, ließ er über die Schulter verlauten. Ich stand da mit einem Glas Wasser in der Hand und atmete tief durch.

Er war nicht nur ein arroganter Arsch. Er war ein ungeduldiger, arroganter Arsch.
 

Das Parkdeck stand voller Autos, deren eine Funktion war, ihre Besitzer von A nach B zu bringen, die andere, zu zeigen, wie viel Kohle sie verdienten. Kaibas BMW machte da keine Ausnahme.

Als er auf der Fahrerseite einstieg, riss ich meine Augen auf.

»Moment! Du fährst?«

Kaiba verdrehte die Augen.

»Aber du bis erst sechzehn, Alter!«

»Pkw-Sondererlaubnis«, erwiderte er gelangweilt.
 

Ich stieg in das Auto, schnallte mich an und warf Kaiba einen Seitenblick zu.

Die Welt war unfair.

Er fuhr los und es fühlte sich nicht seltsam an. Auch nicht so, als wäre es normal, aber – sagen wir mal so – ich hatte nicht das dringende Bedürfnis, ihn, während er das Lenkrad in der Hand hatte, zu erwürgen. Vielleicht war das aber auch nur reiner Überlebensinstinkt meinerseits.

Ich stieg aus Kaibas BMW aus und ließ die Tür zuknallen, als wäre es ein LKW, was er mit genau diesen Worten quittierte und einem Blick, der mich verlegen grinsen ließ.

»Du bist doch versichert«, witzelte ich.

»Nicht gegen Schäden von Hunden«, erwiderte er und ich knurrte.
 

Es wurde viel geredet. Kennt man ja. Kaiba, das Wunderkind.

Kaiba, der jüngste Unternehmer im Land. Kaiba, der unglaublich reich, intelligent und gutaussehend war. Kaiba blablabla.

Zeug, das doch wirklich nur – für mich zumindest – zweitrangig war, wenn man bedachte, dass er einen Führerschein hatte und mehrere Autos und eine verdammte Pkw-Sondererlaubnis!

Dazu eine verdammte Villa, in der er wohnte. In einer Villa. Mit seinem Bruder. In einer Villa!
 

Ich stand in der Eingangstür und starrte – wahrscheinlich mit offenem Mund – während sich Kaiba seinen Mantel auszog. Nicht seinetwegen. Nein, ich betrachtete den Flur und die hohe Decke, die bemalt war, wie ich es nur aus Kirchen kannte. Aber es war nichts Religiöses, soweit ich erkannte, sondern Figuren aus Spielen, die Kaiba erfunden hatte.

»Das ist der Weiße Drache!«, rief ich und er hob seine Augenbrauen, spitzte seine Lippen spöttelnd und lobte mich: »Wheeler, deine Auffassungsgabe übersteigt heute sogar die eines Brotes, ich bin positiv überrascht.«

Ich hängte ihm meine Jacke über die verschränkten Arme und erwiderte nichts.

Gedanklich war das einer meiner Superauftritte. Zumindest bis ich dann planlos im Vorzimmer stand und ratlos zu ihm zurückschaute. Ich stand vor fünf Türen und fühlte mich plötzlich wie in einem seiner erfundenen Spiele.

Doch bevor er mir einen Hinweis auf die richtige Richtung hatte geben können, riss jemand eine Tür auf und sein kleiner Bruder stürmte ihm entgegen, fiel ihm in die Arme, aus denen er tatsächlich meine Jacke schon aufgehängt hatte.

Mokuba quasselte auf Kaiba ein und grinste ihn an und lachte und ich fühlte mich völlig fehl am Platze, als störte ich die beiden in einem persönlichen Augenblick. Als Seto Kaiba Mokubas Lächeln leise erwiderte, schaute ich verlegen weg, als hätte ich ihn nackt gesehen. Aber es wollte mir nicht aus dem Kopf – nicht Letzteres, sondern sein Lächeln. Das Lächeln an und für sich war unerheblich. Es machte ihn nicht schöner oder so – er blieb derselbe nervige Kotzbrocken. Aber was mir durch den Kopf schoss, war der Gedanke, dass Kaiba nicht umsonst ein Wunderkind war und der jüngste Unternehmer und reich und so. Nicht umsonst. Wahrscheinlich hatte er einen hohen Preis dafür bezahlt. Aber was ging es mich an.
 

Mokuba begrüßte mich mit einem Handschlag und einem Lächeln, das mehr als anerzogene Höflichkeit offenbarte. Im Gegensatz zu seinem Bruder war dieser Kaiba scheinbar zu echter Freundlichkeit im Stande.

»Wheeler, bei Fuß!«

»Ich bin kein Hund!«, maulte ich und folgte ihm. Mokuba grinste mir zu. Seite an Seite gingen wir Kaiba – also dem älteren – nach, eine Wendeltreppe nach oben und dann rechts und dann links. Die Gänge waren hoch und hell, vor den Fenstern führten Balkons hinaus und eröffneten den Blick auf einen Garten mit alten Bäumen und Blumen.

»Wow, da ist ein Baumhaus!«, rief ich aus und Mokuba nickte.

»Ja, Seto hat es für mich gebaut – das war vorletztes Jahr. Das war im selben Jahr, als er Gozab–«

»Mokuba, du plapperst«, rügte ihn Kaiba und Mokuba zuckte die Schultern.

»Entschuldige«, meinte er und warf ihm ein verlegenes Lächeln zu, das Kaiba mit spitzen Lippen quittierte, sagte aber nichts.

Und wir schritten den Gang entlang und links und rechts und dann – irgendwann folgte ich ihm einfach nur noch in der Gewissheit, dass – wenn er wollte – er mich hier einfach aussetzen könnte und ich niemals wieder hinausfinden würde. Wahrscheinlich würde ich verdursten und verhungern und –

Kaiba stieß eine Tür auf, und bedeutete mir, hinein zu gehen. Mokuba blieb vor der Tür stehen. Die beiden redeten miteinander und scheinbar war Kaiba – der ältere der beiden – ziemlich angepisst. Ich verstand nicht genau weswegen. Seltsam war es vor allem auch deswegen, weil ich nicht derjenige war, der es abbekam.
 

»Setz dich, Köter«, befahl er mir, ohne mir einen Blick zu gewähren, während er die Tür hinter sich schloss und sich selbst an den Schreibtisch setzte.

Okay, zumindest bis jetzt nicht.

Ich schaute planlos um mich herum. Anders als in seinem Büro stand der Schreibtisch nicht der Tür zugewandt, sondern gen Fenster. Ich betrachtete Kaibas Rücken und seinen Nacken, den er sich kurz massierte.

»Hier.«

Er deutete auf den Stuhl neben sich. Es klang nicht wie eine Einladung, es klang wie eine Drohung. Ich schluckte, als ich mich neben ihm niederließ.

Vor uns auf dem Tisch stand das Material, das er hatte besorgen lassen. Systematisch geordnet und viel mehr, als ich aufgeschrieben hatte.

Kaiba lehnte sich in dem Stuhl zurück und schaute mich von der Seite an, als erwartete er etwas von mir.
 

»Schön«, sagte ich also und er schnaubte.

»Wheeler, fang endlich an.«

»Hä? Mit was?«

»Das Material. Verschaff dir einen Überblick.«

Ich ließ meinen Blick über den Tisch schweifen, griff nach Acryl- und Ölfarben, die die wir auch im Kurs verwendeten und strich über Pinsel.

»Brainstorming«, ordnete Kaiba an.

»Hä?«

Er massierte sich die Nasenwurzel und durch meinen Kopf stahl sich der Gedanke, ob es eine Angewohnheit war oder ob er tatsächlich dort Schmerzen hatte.

»Also. Ich fange an. Du sagst, was dir dazu einfällt. Kapiert?«

Ich nickte brav.

»Vergängliches«, warf er in den Raum und warf einen Blick auf die Uhr.

»Zeit.«

»Uhr.«

»Hunger.«
 

Er hob die Augenbrauen.

»Hunger? Was für eine Assoziation ist das

Ich zuckte die Schultern und kratzte mir am Hinterkopf. Nachdem er durchgeatmet hatte, fuhr er fort: »Verlangen.«

»Sehnsucht?«

»Gut«, behauptete er, aber es klang eher wie ein: »Wie auch immer.« Er schaute auf die Uhr und fasste gelangweilt zusammen: »Also Zeit, Uhr, Hunger, Verlangen, Sehnsucht. Wunderbar.«

Alles an diesem Wort – außer dem Wort selbst – drückte aus, wie scheiße er es fand.

So ging es noch eine ganze Weile hin und her.
 

»Weißt du, ich hab an so was wie –«

In diesem Moment knurrte mein Magen so laut, dass ich meine Hände auf ihn presste.

»Sorry, ich –«

»Wir sollten gehen.«

»Was?«

»Es ist ohnehin langsam Zeit.«

»Oh, okay.«

Ich packte mein Zeug zusammen, stand auf und warf mir meinen Rucksack über die Schulter und Kaiba warf mir einen Blick zu, der mir verriet, dass er mich nicht gerade für eine Leuchte hielt.

»Was? Hä?«, schleuderte ich ihm entgegen und vielleicht war ich etwas zu enttäuscht, dass unsere Arbeit bisher so unproduktiv verlaufen war und vielleicht etwas zu genervt, dass er mich jetzt schon rauswerfen wollte.

»Du kannst deine Sachen hier lassen. Mokuba wartet bestimmt schon im Esszimmer.«

»Im Esszimmer?«

»Es gibt Lasagne.«

Mein Verstand brauchte zwei – oder auch drei – Augenblicke, um zu begreifen, dass sich so eine Einladung zum Abendessen aus dem Munde Seto Kaibas anhörte. Ein Essen bei ihm im Esszimmer. Mit seinem kleinen Bruder. Kein »Möchtest du zum Essen bleiben?«, nichts von wegen »Hättest du Zeit und Lust, um hier zu Abend zu essen?«, aber vielleicht dachte er sich auch, dass ich Essen eh nicht ausschlagen würde.
 

»Ich habe Ihnen alles auf den Tisch gestellt, Herr Kaiba. Ich wünsche Ihnen guten Appetit!«

Kaibas Haushälterin – und offenbar auch Köchin – zog sich die Jacke über, drückte Mokuba an sich, verabschiedete sich mit einem Lächeln von mir und wandte sich dann an den einzigen, der ihr Lächeln nicht erwidern musste.

»Bis morgen, Herr Kaiba!«

Als die Tür ins Schloss gefallen war, stürmte Mokuba vor ins Esszimmer und ich schlenderte hinterher. Als wir zu dritt dort saßen, kam mir der Moment unwirklich vor. Vor allem als Mokuba anfing zu erzählen, als würden wir immer hier so sitzen und abends gemeinsam essen.
 

»Und dann – in der Pause haben wir eine Runde gespielt. Tobi ist aber ein grottenschlechter Spieler. Er wird immer ganz rot, wenn er keine guten Karten auf der Hand hat«, plapperte Mokuba und mampfte fröhlich in sich hinein.

»Tobi?«, hakte Kaiba nach und schob die Lasagne mehr auf seinem Teller herum, als dass er sie in seinen Mund beförderte.

»Ja, mein bester Freund. Du kennst ihn! Blond mit Brille«, rief er ihm ins Gedächtnis, doch Kaibas Mimik blieb blank.

Mokuba wandte sich resigniert an mich.

»Er merkt sich nie seinen Namen. Er merkt sich nie irgendwelche Namen von Leuten.«

»Er kennt meinen«, wandte ich ein und Mokuba grinste.

»Jaaah. Das stimmt.«

»So oft wie er mich angekläfft hat, brannte sich sein Name irgendwann in mein Gedächtnis«, behauptete Kaiba trocken. »Eine absolute Verschwendung meiner Ressourcen.«

»Hey, red' nicht über mich als wär' ich nicht da, Geldsack!«

»Flohschleuder.«

»Arroganzbolzen.«

»Streuner.«

»Eisschrank.«

»Nachtisch!«

Kaibas und mein Blick sprang zu Mokuba, der fröhlich auf das Dessert hinwies.

»Will sonst noch jemand ein Eis?«
 

Schokolade, Vanille, Sahne, Schokostreusel. Ich betrachtete mein Werk mit dem Stolz eines Künstlers und grinste, als ich voller Vorfreude meinen Löffel in der süßen Masse versenkte. Mokuba grinste verdächtig ähnlich. Nur ein Seto Kaiba war fähig ein Kunstwerk aus Eis und Sahne und Streusel mit einer Mimik zu essen, als müsste er es.

»Wie läuft es in der Schule?«, fragte er und ich verdrehte die Augen. Kaiba konnte einem wirklich das Dessert verderben.

»Super. Mathe schreiben wir bald einen Test«, erwiderte Mokuba leichthin.

»Oh, Gott, so'n Mist«, rutschte mir heraus. Die beiden Brüder warfen mir einen Blick zu. Während sein großer Bruder verächtlich schnaubte, winkte Mokuba lächelnd ab.

»Keine Sache. Mathe ist echt einfach«, erklärte er.

Natürlich. Er war halt doch ein Kaiba.

»Tobi mag Mathe auch total. Wir haben schon ein bisschen zusammen gelernt.«

»Tobi?«, hakte Kaiba nach und Mokuba verdrehte grinsend die Augen.

Ich verstand erst zwei Augenblicke später, dass Seto Kaiba eben einen Witz gemacht hatte und starrte ihn an. Er ignorierte es, aber anscheinend nervte es ihn dann genug, um etwas zu sagen.

»Was genau hast du nicht verstanden, Wheeler?«, spöttelte er und ich verengte meine Augen, spitzte meine Lippen, um meinem Unmut Ausdruck zu verleihen.

»Du bist manchmal echt ein Idiot«, erwiderte ich und seine Augenbraue zuckte, »aber manchmal auch nicht.« Seto Kaiba schaute – wüsste ich es nicht besser – verblüfft, nur um im nächsten Moment wieder auf die Uhr zu sehen.
 

»Mokuba, es wird langsam Zeit. Ich werde ihn nach Hause bringen, wenn ich zurück bin, bist du fix und fertig fürs Bett, okay?«

Mokuba nickte und ich starrte Kaiba schon wieder an. Er würde mich nach Hause bringen?
 

Als Kaiba mir meine Jacke überreicht und sich selbst seinen Mantel übergestreift hatte, stand Mokuba bei ihm und drückte sich in seine Arme. Es war so ein Moment, bei dem Außenstehende so taten, als wären sie nicht da, weil es so privat und intim erschien, dass alles andere unangebracht wirkte. Seto Kaiba – der Seto Kaiba – drückte seinen kleinen Bruder an sich, strich ihm über das chaotische Haar, während der Junge zu ihm hochschielte und ihn anstrahlte. Sein Lächeln war voller Zuneigung und – ich stockte, als ich Kaibas Blick bemerkte. Dieser Blick, der genau diese Gefühle widerspiegelte.

Wir waren die Sache falsch angegangen.

So ungeduldig Kaiba sein konnte, ich hätte schwören können, dass diese Momente für ihn nicht lang andauern konnten, obwohl sie so vergänglich waren. Weil sie so vergänglich waren.
 

»Wheeler, Fuß!« Er schritt vor, als zwickte die Ungeduld in seinen Hintern und ich folgte ihm mit den Worten »Hey, Eisschrank! Ich. Bin. Kein. Hund!« zum Auto.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ihr habt etwas, das ihr mich fragen wollt?

http://ask.fm/Jaelaki

Auch anonym. ; ) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yui_du_Ma
2023-05-21T15:18:28+00:00 21.05.2023 17:18
Oh man, wie Zucker.
Das war ein echt wunderschönes Kapitel.
Sehr intim für Kaiba.
Ein schöner kleiner Einblick für Joey.
Hast du so einfach wundervoll rüber gebracht, danke dir. ^.^
Von:  Blanche7
2015-10-01T08:45:46+00:00 01.10.2015 10:45
Ein tolles Kapitel! ;)
Antwort von:  Jaelaki
06.10.2015 01:32
Danke dir! : ))

Das neue Kapitel ist eben online gegangen! ; )

Gruß,
Jaelaki
Von:  lilac
2015-08-24T11:16:38+00:00 24.08.2015 13:16
Besonders schönes kapitel ....die "Gespräche" zwischen den beiden sind so amüsant.

Lg lilac
Von:  Sas-_-
2015-04-02T10:59:16+00:00 02.04.2015 12:59
Und ich hätte schwören können, ein Kaiba fährt nicht selbst Auto :D Was ich auch einfach witzig fand war Kaibas Herangehensweise, dass er einfach besorgt, von dem Joey ausgeht, dass man es brauchen kann und dann alles hinschmeißt und praktisch zu Joey sagt: "Da, mach!" :DDD Joeys Reaktionen sind schön dargestellt worden, vor allem sein Staunen über all das, was Kaiba besitzt, aber auch wie er langsam merkt, dass Kaiba auch anders kann, wenn er will (zumindest, wenn es um seinen kleinen Bruder geht). Das Genre Humor zieht sich bis jetzt wirklich schön durch :D Die beiden haben durchaus etwas von zwei Magneten in deiner Geschichte, die sich in vielerlei Hinsicht abstoßen und doch wieder anziehen. Mal sehen, wie sie weiterhin miteinander auskommen, dein Aufbau ist wirklich gut gemacht, kein bisschen plump und das ist nicht immer einfach :]
Bis die Tage :D

LG
Sas-_-
Von:  Sas-_-
2015-04-02T10:59:16+00:00 02.04.2015 12:59
Und ich hätte schwören können, ein Kaiba fährt nicht selbst Auto :D Was ich auch einfach witzig fand war Kaibas Herangehensweise, dass er einfach besorgt, von dem Joey ausgeht, dass man es brauchen kann und dann alles hinschmeißt und praktisch zu Joey sagt: "Da, mach!" :DDD Joeys Reaktionen sind schön dargestellt worden, vor allem sein Staunen über all das, was Kaiba besitzt, aber auch wie er langsam merkt, dass Kaiba auch anders kann, wenn er will (zumindest, wenn es um seinen kleinen Bruder geht). Das Genre Humor zieht sich bis jetzt wirklich schön durch :D Die beiden haben durchaus etwas von zwei Magneten in deiner Geschichte, die sich in vielerlei Hinsicht abstoßen und doch wieder anziehen. Mal sehen, wie sie weiterhin miteinander auskommen, dein Aufbau ist wirklich gut gemacht, kein bisschen plump und das ist nicht immer einfach :]
Bis die Tage :D

LG
Sas-_-
Von:  Onlyknow3
2015-03-05T04:00:13+00:00 05.03.2015 05:00
Was erfährt Joey noch über Seto bis am ende der Geschichte, jedes Kapitel hat eine in sich abgeschlossene Facette des Lebens was den Braunhaarigen betrifft. Es ist so schön zu sehen wie Kaiba leise still und doch voller Ungeduld auftaut in der nähe von Joey ohne das er es wohl selber merkt. Sehr schönes Kapitel, auch wieder eine Antwort mehr im Puzzel der beiden. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  Jaelaki
11.03.2015 17:13
Hallo, Only!

Ja, es gefällt mir, wenn es tatsächlich so rüber kommt, wie ich es mir gedacht hatte!
Im neuen Kapitel kommt erneut eine weitere Facette dazu. Vor allem wird es allmählich auch tiefgründiger und Joey stößt auf ein Problem, das Kaiba mit sich herumschleppt.

Gruß,
Jaelaki
Von:  Lunata79
2015-03-04T21:22:52+00:00 04.03.2015 22:22
LOL
Tolles Kapitel.
Mehr davon!!!
Antwort von:  Jaelaki
04.03.2015 23:52
Hihi. ;-D
Danke!
Gerne!

Gruß,
Jaelaki
Von: abgemeldet
2015-03-04T19:51:29+00:00 04.03.2015 20:51
Super. Seto zeigt seine Gefühle. Zumindest etwas. Eine Seite, die Joey doch recht überrascht. ^^
Antwort von:  Jaelaki
04.03.2015 23:51
Hi,

klar, sein Bruder bringt ihn eben zu den »skurrilsten« Sachen. ;-D

Gruß,
Jaelaki


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