My personal High School Host Club IV von Kazumi-chan (Manchmal ist die Liebe alles was du brauchst) ================================================================================ Kapitel 7: 7.Kapitel -------------------- 7.Kapitel Kazumi wollte ja nicht behaupten, dass sie nervös war, aber wahrscheinlich hatte sie schon drei Versuche in den letzten drei Minuten hinter sich eine anständige Frisur zu machen, da sie sich wiederholt mit leicht verschwitzten Händen durch die Haare fahren musste. Sie sollte über komplizierte Frisuren gar nicht erst nachdenken, da sie sich sowieso irgednwann durchs Haaren fahren würde um ihr Werk damit vollkommen zu zerstören oder jemand anderer würde das für sie übernehmen. Vor allem da sie dazu neigte sich unruhig durchs Haar zu fahren, wenn sie nervös war. Und auch wenn es zwar ganz nett war drei Kleider und drei Paar Schuhe zur Auswahl zu haben, hatte sich wohl aufgrund ihrer Nervösität ungefähr gefühlte hundert Mal umentschieden um dann letztendlich doch dieses wunderschöne, knielange, sowie trägerlose, schneeweiße Kleid aus Seide anzuziehen. Es lag eng um ihre Brust und floss in mehreren Schichten weichen Stoffes hinab, bis zu ihren Knien. Ein schwarzer Seidengürtel legte sich um ihre Taille, endete als Schleife an der Seite. Sie strich immer wieder, wenn sie nicht gerade wieder ihre Frisur zerstörte über den weichen Stoff, glättete ihn um ihre Finger abermals in den Saum des Kleides zu krallen. Sie starrte in den großen Spiegel vor sich, betrachtete ihr Aufmachung und spielte ernsthaft mit dem Gedanken, dass das rote Kleid vielleicht doch besser für den Anlass geeignet wäre. Vor zwei Minuten hatte sie diesen Gedanken gerade noch verworfen und wollte wirklich das weiße Kleid mit den glitzernden High Heels anziehen. Da waren doch keine echten Diamanten an den Schuhen? Aber gerade wirkte genau dieses traumhaftschöne Kleid seltsam an ihr. Es passte absolut perfekt, legte sich wundervoll um ihren Körper und betonte die richtigen Stellen. Sie hatte zwar keine Traumtaille, aber sie war ganz zufrieden damit und laut Itachis Blicken, die er ihr dauernd zuwarf, schien er nicht unzufrieden mit ihrem Körper zu sein. Dennoch war doch das rote Kleid auch ganz hübsch und würde ihr genauso gut stehen. Itachi würde es sicher auch gefallen. Kazumi schielte zum Bett, wo das hellblaue Kleid mit den kurzen Ärmeln und dem sehr großzügigen Rückenausschnitt lag. Das wäre auch eine Möglichkeit, zumal sie es gerne hatte, wenn Itachi über ihren nackten Rücken strich. Sie widerstand dem Drang sich mit der Hand über das Gesicht zu fahren, da sie mit ihrem Make-Up wirklich zufrieden war und das das Einzige war, das sie nicht alle fünf Minuten ändern wollte. Ein Blick in den Spiegel ließ sie aber fast darüber nachdenken, ob der andere Lippenstift in ihrem Badezimmer nicht doch passender wäre. Okay, sie fuhr sich wieder durch die Haare und machte die wirklich hübsche Hochsteckfrisur zunichte, die sie so nie wieder zusammenbringen würde. So eine Frisur bekam man nur einmal im Jahr wirklich so perfekt und wunderschön hin. Kazumi drehte dem Spiegel den Rücken zu und schloss die Augen. Sie griff nach dem Ring, der an ihrem Finger steckte und drehte ihn um ihren Zeigefinger. Mehrmals atmete sie tief durch um auch ihr sehr schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Ach verdammt, das war doch nur ein Date. Ein Date mit Itachi Uchiha, mit dem sie schon einige sehr schönes Verabredungen gehabt hatte und es demnach keinen Grund gab wirklich nervös zu sein. Doch nur vor kapp 24 Stunden war sie eben noch nicht seine Freundin gewesen oder zumindest nicht offiziell. Das war somit ihr erste Date als Paar und damit auch um einiges ernster als die vorherigen Verabredungen, wo es nur ein seltsamer Schwebezustand war. Ihr erstes Date als Paar! Das klang besser, als sie es sich je erhofft hatte. Kazumi öffnete mit einem Lächeln ihren Augen und drehte sich schwungvoll wieder zu dem Spiegel um. Der Rock des Kleides wallte in der Bewegung auf und legte sich um ihre Beine. Sie strich ihre Haare über ihre Schulter nach vorne und berührte mit ihren Finger den Anhänger der Kette, die sie von Itachi bekommen hatte. Beim Schmuck war sie sich trotz ihrer Nervosität absolut sicher gewesen. Der Ring und die Kette. Diese zwei Stücke gehörten zu ihren zwei Lieblingschmuckstücken. Ein letztes Mal, zumindest nahm sie sich das vor, strich sie über den Rock des Kleides, spürte den kühlen, weichen Stoff unter ihren Fingern. Sie betrachtete abermals das Gesamtbild von sich. Unter normalen Umständen, wenn sie gerade mal nicht so mega nervös wegen eines Dates war, würde sie finden, dass sie wirklich mehr als nur annehmbar aussah. Eigentlich fand sie sich grad ziemlich heiß. Aber das hier waren keine normalen Umständen. Das Klopfen an ihrer Tür ließ ihr Herz einen ziemlich gewaltigen Aussetzer machen und ihre Händen wurden extrem schwitzig. Sie schluckte hart und biss sich auf die Unterlippe und musterte sich diesmal mit einem letzten sehr kritischen Blick im Spiegel, ehe sie einfach ihr Zimmer verließ um zur Tür zu gehen. Nun, gehen war leicht gesagt, eigentlich war ihr Gang etwas steif und nicht so elegant, wie sie sich sonst bewegte. Sie war wohl wirklich nervös! Vielleicht war das blaue Kleid doch besser? Würde ihr besser stehen, würde Itachi besser gefallen! Wieder ein Klopfen und in ihrem Kopf drehte sich alles, während sie sich am liebsten übergeben wollte. Ihr Magen rebellierte etwas zu sehr. Da waren nicht nur mehr Schmetterlinge, die eine wilde Party feierten, sondern auch noch anderes Getier und dazu ein Nashorn oder zwei, die mit ihren Köpfen gegen ihren Magen krachten und dazu noch ordentlich mit den Füßen stampften. Verdammt, wurde sie hier gleich ohnmächtig und dabei war Itachi noch nicht mal anwesend, sondern stand hinter dieser verdammten Tür und klopfte an ihre verdammte Tür, damit sie rauskam. Dabei war sie noch nie ohnmächtig geworden und sie würde wegen eines Dates ganz bestimmt nicht damit anfangen. Nicht mal für ein Date mit Itachi, das erste Date als Paar. Mit dröhendem Herzschlag schaffte sie es irgendwie zur Tür, die sie dermaßen hektisch aufriss, dass sie sie wahrscheinlich fast aus den Angeln riss. „Findest du nicht, dass in Anbetracht der Tatsache, dass du letzte Nacht flachgelegt wurdest, die Farbe Weiß, die Farbe der Unschuld, jetzt nicht mehr ganz zu dir passt?“, das war zumindest die Arroganz eines Uchihas und vor ihr stand auch ein Uchiha, aber leider war er in Anbetracht ihres Aufzuges nicht der richtige Uchiha. „Was willst du Sasuke?“, knurrte sie etwas aufgebracht, was nicht gerade besser für ihre Nervosität war. Er beäugte sie einen Moment und beugte sich dann etwas zu ihr herunter, berührte beinahe ihre Nase mit seiner. Beinahe prüfend sah er sie an. „Du wirkst etwas blass!“, meinte er nur, „Ist alles in Ordnung?“, fragte er fast besorgt. „Sicher!“ Plötzlich grinste er, „Macht dich das Date nervös?“ „Nein!“, hauchte sie heiser. „Ich dachte, du lügst nie!“, meinte Sasuke. „Was willst du?“, wiederholte Kazumi und ignorierte diesen leichten Vorwurf. Sie log nie oder zumindest versuchte sie immer so ehrlich wie möglich zu sein. „Itachi hat mich gebeten, dich abzuholen! Ein Wagen steht für dich bereit und mein Bruder wartet dort auf dich.“ „Und wo ist dieses Dort?“, fragte sie etwas zu neugierig, was auch nicht ganz zu ihr passte. Sie mochte Überraschungen doch nicht! „Lass dich doch überraschen!“, sagte er mit diesem allwissenden Lächeln, das irgendwie alle Uchihas perfektioniert hatten, „Komm!“, er bot ihr seine Hand an, was sie annahm und ließ sich von ihm mitziehen, „Du siehst wunderschön aus, Kazumi!“, meinte er leise, was sie leicht erröten ließ. Sie war zwar Komplimente irgendwie gewöhnt, aber auch nur von Itachi. Dass Sasuke jetzt sowas sagte, war etwas ungewöhnlich, aber ein genauso schönes Kompliment, das sie gerne annahm. „Heb dir deine Schmeicheleien für deine Freundin auf, Mister!“, meinte sie lächelnd und schlug ihn leicht mit der Faust gegen die Schultern. „Stimmt, das überlass ich lieber meinem Bruder!“, grinste er und zog sie den Gang weiter, direkt zum Parkplatz. Dort würde ein Wagen auf sie warten, der sie zu einem Ort bringen würde, wo Itachi wartete. Dort würde ihr Date stattfinden, wo das auch immer war, was sie da auch immer erwarten würde. Sie würde sich überraschen lassen, auch wenn sie Überraschungen eigentlich nicht mochte. Aber die von Itachi konnte sie ganz gut leiden, da sie ihr immer gefallen und niemals verstört hatten. Ihm überließ sie gerne die Kontrolle und sie vertraute ihm, dass er sie niemals auflaufen ließ. Vor der Tür nach draußen blieb Sasuke plötzlich stehen, ließ ihre Hand los und stellte sich vor sich, musterte sie von herab und grinste einfach. Ehe sie sich versah, umarmte er sie einfach, was sie dermaßen überraschte, dass sie ein paar Sekunden brauchte um darauf zu reagieren. Langsam legte sie ihre Arme um ihn, erwiderte seine Umarmung, die sie etwas überumpelte. Bis jetzt hatte nur sie ihn mal so umarmt und das nur, weil sie es gerade gebraucht hatte. Warum er sie aber jetzt umarmte, konnte sie echt nicht sagen. „Sasuke?“, hauchte Kazumi verwirrt, ehe er sie langsam von ihr löste und seine Hände um ihre Oberarme legte. „Ich wollte dir eigentlich nur danken!“, meinte er leise und etwas verlegen. Die Umarmung war wohl nicht geplant gewesen. „Wofür?“ „Dafür, dass du meinen Bruder glücklich machst!“, grinste er wie ein kleiner Junge, was sie unglaublich süß fand. „Obwohl ich ihm manchmal wehgetan habe?“, erinnerte sie ihn und spielte vor allem an die Sache mit Blaine und ihren Exfreunden an. Außerdem hatte sie ihn sehr lange warten lassen und sehr verletzt. „Komm schon, meinem Bruder musste mal der Kopf gewaschen werden. Er sollte die Dinge, die er will, nicht immer so einfach kriegen. Du tust ihm gut und du lässt ihm nicht alles durchgehen.“, erklärte er mit diesem sanften Lächeln, in das sie Sakura wohl verliebt hatte. In dieser Hinsicht konnte sie ihre beste Freundin verstehen, da Itachi auch so ein ähnliches Lächeln draufhatte, das sie unter anderem verzaubert hatte, „Hab viel Spaß und vergiss die Folgen einfach! Wird schon schiefgehen!“, meinte er mit einem Augenzwinkern, was sie mehr beruhigte, als sie erwartet hatte. Es machte ihr mehr Mut, als sie gedacht hatte. „Sicher!“, sagte sie lächelnd und legte eine Hand auf seine Wange um sich etwas auf die Zehen zu stellen, damit sie ihm einen Kuss auf die Wange drücken konnte, „Ich danke dir auch!“, flüsterte sie, ehe sie sich von ihm löste und einfach an ihm vorbei ging, „Wir sehen uns morgen! In Ordnung?“ Sasuke nickte einfach und öffnete ihr die Tür zum Parkplatz. Anscheinend waren alle Uchihas solche zuvorkommenden Gentlemen, die einer Frau immer die Tür aufhielten. Sollte sie nicht mehr eigentlich nicht mehr überraschen. Kazumi trat alleine in die etwas kühle Nacht, hörte nur mehr, wie Sasuke die Tür wieder schloss. Sie zuckte nicht mal zusammen, war aber dennoch immer noch nervös. Auf einer Seite entdeckte sie die Autos ihrer Freunde, dazwischen auch ihr eigenes, das ihre Freunde vor allem Itachi immer noch nicht mochten. Direkt vor ihr jedoch parkte eine richtig schicke, tiefschwarze Limousine. Mit so einem Wagen war sie während ihres ersten Dates mit Itachi unterwegs gewesen. Da hatte man sie zu einer riesigen Lagerhalle am Hafen gebracht, die traumhaft hergerichtet war. Mit dieser Verabredung hatte es damals begonnen und vielleicht war sie seit diesem Abend schon seine Freundin, nur sie hatte es nicht bemerkt oder hatte es nicht sehen wollen. Neben der Limousine stand ein Chaffeur bereit, der sie bereits erwartete. Es überraschte sie auch nicht, als er auf diese sehr elegante Art die Tür des Wagens öffnete und sich dabei leicht verbeugte. Nur langsam kam sie auf ihn zu und abermals kam diese seltsame Nervosität in ihr hoch. Zwar hatte ihr Sasuke einen Teil ihrer Anspannung genommen, aber jetzt wo er nicht mehr da war, kehrten ihre Emotionen zurück und ließen fast ihren Magen rebellieren. Sie war doch sonst kein solches Nervenbündel und eigentlich fast immer die Ruhe selbst. Bei Prüfungen war sie noch nie so nervös gewesen, selbst bei den anderen Verabredungen mit Itachi. Kazumi blieb einen Moment vor der offenen Autotür stehen, ehe sie tief Luft holte und in das Innere des Wagen glitt. Einen kurzen Moment hoffte sie, dass Itachi im Inneren auf sie warten würde, aber da Sasuke angedeutet hatte, er würde Vorort warten, war diese Hoffnung sowieso etwas dämlich. Die zuschlagende Tür ließ sie etwas zusammenzucken und die Sekunden bis sich der Wagen in Bewegung setzte, zogen sie wie Kaugummi. Die ruhige und angenehme Art, wie der Wagen fuhr und sie nicht durchrüttelte, machte es auch nicht besser, dass sie sich besser oder entspannter fühlte. Sie freute sich auf das Date und konnte es kaum erwarten Itachi wiederzusehen und mit ihm Zeit zu verbringen, aber sie war so verdammt nervös. Wie damals an ihrem berühmten dritten Date, das so verdammt schief gegangen war. Auch da hatte sie sich mehr Gedanken um dieses Date gemacht, als gesund war. Vielleicht war es deswegen schief gelaufen, weil sie wieder mal zu viel nachgedacht hatte. Wenn sie Dinge tot dachte, so wie damals ihre Gefühle zu Itachi und deren Konsequenzen, ging es meistens eben schief. Genau diese Art hatte sie in diese Zwickmühle gestoßen, die sie überwinden musste um sich letztendlich für Itachi zu entscheiden. Es hatte nie wirklich was mit ihren Exfreunden oder ihre noch damals leichten Gefühlen für Robert zu tun gehabt. Eigentlich war nur ihre verdammte Unsicherheit und Selbstzweifel schuld, weil sie einfach angenommen hatte, dass Itachi nicht so empfand wie sie und dass es ihrerseits sowieso nur bloße Schwärmerei war. Wie sehr man sich doch in diesen Dingen irren konnte. Kazumi schüttelte den Kopf und strich den Stoff ihre Kleides glatt, starrte einige Sekunden auf das schöne, reine Weiß. Sie verhakte ihre Finger ineinander und legte sie auf ihren Schoß und setzte sich gerade hin, atmete mehrmals tief durch. Wenn sie wieder zu viel darüber nachdachte, was dieses Date bedeutete oder nicht, würde unweigerlich irgendwas passieren was sie nicht wollte oder beabsichtigte. Der Regen bei ihrem dritten Date wäre unter allen Umständen gekommen, aber wenn sie anders über die Sache gedacht hätte, wäre ihr der Regen egal gewesen. Er wäre unwichtig gewesen, da es sie nur interessierte, dass sie mit Itachi zusammen war. Sie drückte ihre schweißnassen Finger zusammen und wandte ihren Kopf zu der verdunkelten Scheibe um vor allem auf andere Gedanken zu kommen, die sie von dem Desaster des dritten Dates und ihre Zweifel wegbrachten. Draußen wurde es langsam dunkel und auch kühler. Vielleicht hätte sie eine Weste oder etwas Ähnliches mitnehmen sollen, aber da Itachi nicht erwähnt hatte, dass sie wärmende Bekleidung brauchte, hatte sie sich auch nichts übergezogen. Selbst Sasuke hatte deswegen nichts gesagt. Ob er sie wieder in diese Halle führen würde? Oder hatte er dann doch etwas komplett anderes vor? So wie sie Itachi kannte, würde er niemals etwas wiederholen. So wie er aus seinen Fehlern lernte und sie nicht wiederholte, würde er auch ein bereits stattgefundenes Date nicht einfach exakt so wieder geben, wie damals. Auch wenn es damals funktioniert und sie entzückt hatte. Daher konnte sie wirklich alles erwarten und hatte dennoch keine Vorstellungen davon, was er wirklich vorhatte. Kazumi öffnete das Fenster einen Spalt um kühle, angenehme Luft in das warme Innere zu bringen. Sie schloss die Augen und ließ die leichte Brise gegen ihr Gesicht schlagen. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Eigentlich war es ihr vollkommen egal, wohin dieser Wagen sie brachte und was sie dort erwartete. Denn sie wollte nur zu Itachi, der sie umarmte und küsste. Sie wollte nur neben ihm einschlafen und neben ihm wieder aufwachen. Das Wichtigste war nur, dass er dort war, wo sie jetzt hinfuhr. Kazumi schloss das Fenster wieder und legte ihren Arm auf der Armlehne ab, klopfte in einem gleichmäßigen Rhythmus mit ihren Fingerspitzen auf dem kühlen, weichen Leder. Sie konzentrierte sich auf den angenehmen Ton und versuchte so gegen ihre Nervosität anzukämpfen. Es funktionierte nur bedingt, da ihre Gedanken immer wieder zu ihrem bevorstehenden Date und vor allem zu Itachi zurückkehrten. Vor allem, da sie immer noch nicht so ganz wusste, was sie ihm in Bezug auf die letzte Nacht sagen sollte. Es war klar, dass sie die Nacht nicht bereute, keine Sekunde davon. Auch habe sie sich sehr wohl und geborgen gefühlt und niemals ausgenutzt und bedrängt. Itachi hatte sie respektvoll und mit sehr viel Anstand behandelt und schien sich dennoch nicht wirklich zurückgehalten zu haben. Wenn sie daran dachte, was alles geschehen war, bezüglich letzter Nacht, wurde ihr immer noch ganz heiß und in ihrem Magen kribbelte es ganz anders, als wenn sie nur nervös war. Sie fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Lippen und musste grinsen. Der Druck von Itachis Lippen war immer noch so spürbar, obwohl dieser unglaubliche Kuss schon 24 Stunden her war. Jede einzelne Berührung war immer noch zu fühlen und verursachte diese angenehme Gänsehaut und ein leichtes Kribbeln auf der Haut. Unwillkürlich erzitterte sie und rieb sich die Arme um irgendwas gegen die nicht mal unangenehme Gänsehaut zu tun. Es half nur bedingt, da ihr ja nicht kalt war und die Gänsehaut durch bloße Wärme nicht weggehen würde. Diese Gänsehaut wurde durch ihre Erinnerungen von letzter Nacht hervorgerufen, die sie immer noch so aufwühlten und beschäftigten. Temari hatte sie bei ihrem Gespräch am Nachmittag extrem gelöchert und wollte wirklich jede Einzelheit wissen, die Kazumi bereit war zu erzählen und wie bei Sakura war sie sehr bereit, obwohl sie ihre eigene, sowie Itachis Privatsphäre achtete. Sie würde über ihn nie etwas preisgeben, was er vielleicht nicht wollte und sie auch nicht zu erzählen bereit war. Seine kleinen Geheimnisse, die sie in der Nacht entdeckt hatte, würde sie niemanden verraten. Wahrscheinlich würde auch niemand auf die Idee kommen, dass gerade Itachi Uchiha unglaublich süß und hingebungsvoll war, wenn er sie küsste und sich mit seinen Lippen seinen Weg über ihren Oberkörper bahnte. Ihre Gedanken schweiften abermals zu dieser Nacht und ließen sie einfach nicht los. Es nahm sie vollkommen ein und ließ sie ihre vorherigen Probleme vergessen. Es ließ ihre vorherigen Probleme unwichtig und klein erscheinen, weil plötzlich alles einfach und logisch war. Ihre Finger legten sich auf den kühlen Anhänger ihrer Kette, das Silber des Ringes drückte sich gegen ihre Haut, was sie unweigerlich daran erinnerte, was schon alles hinter ihr lag und wie sehr sie sich wirklich verändert hatte ohne es zu merken oder es beabsichtigt zu haben. Und wie viel Itachi damit zu tun hatte. Er ahnte nicht einmal, wie dankbar sie ihm war, dass er das geschafft hatte, was nicht mal Jim gekonnt hatte. Weil er sie nie gedrängt oder es angesprochen hatte, hatte sie sich nie unter Druck gesetzt gefühlt, auch wirklich etwas daran zu ändern, weswegen die Veränderungen einfach gekommen war und sie selbst keinen Einfluss genommen hatte. Die Limousine hielt und der kleine Ruck brachte sie zurück zu ihrer Verabredung. Sie verschob die aufkommenden Gedanken bezüglich ihrer Eltern und ihren Gefühlen auf später, da sie sich jetzt auf das Date konzentrieren wollte, was sie schon an sich extrem nervös machte. Andere Gedanken und Komplikationen konnte sie da nicht gebrauchen. Als der Chauffeur die Wagentür öffnete, schlug kühle Luft gegen sie und sie roch Meer und Salz. Da kam ihr das allererste Date mit Itachi in den Sinn, das an einem Hafen stattgefunden hatte. Seltsamerweise hatte sie sogar gedacht, er wollte sie loswerden, was jetzt irgendwie mehr als nur absurd klang und dann doch extrem witzig war. Dennoch hatte sie dadurch, dass das Date in einer Halle stattgefunden hatte, nicht sehr viel vom Meer gesehen, was sie im Nachhinein dann doch schade fand. Das Meer war dann doch um einiges romantischer, als alles andere. Und dabei hatte Itachi ihr viele romantische und traumhafte Momente geschenkt. Eine behandschuhte Hand wurde ihr gereicht, die sie annahm und der Chauffeur half ihr galant aus dem Wagen. Es war wohl nicht die eleganteste Art, aber sie schaffte es ohne hinzufallen oder tiefe Einblicke unter ihr Kleid zu liefern. Kühler Wind kam auf, schlug gegen ihre Beine und brachte ihre Haare etwas durcheinander, was ihr egal war. Ihre Frisur konnte ruhig aussehen, wie die einer Vogelscheuche, da sie dadurch nicht verzweifeln würde oder Angst hatte. Vor allem, da ihr Blick nach vorne gerichtet war, wortwörtlich und auch metaphorisch gesehen. Metaphorisch, weil sie eine Zukunft sah, die vielleicht noch weit entfernt, aber ihr keine Angst machte und die wundervoll aussah. Und Wortwörtlich, weil sie nur Augen für diesen einen Mann hatte, der sie niemals aufgegeben hatte, obwohl sie sich manchmal furchtbar benommen und ihm öfters wehgetan hatte. Vielleicht hatte er mal gezweifelt, aber davon hatte er sich niemals abhalten lassen und stand dort und wartete geduldig, wie immer, dass sie zu ihm kam, wie immer. Kazumi schluckte hart und atmete tief durch, ehe sie einen Schritt machte, der einfach war, als sie gedacht hätte. Ihr Herz schlug immer noch zu laut und zu schnell, ihr Magen rebellierte immer noch und diese Gänsehaut war immer noch präsent. Sie ging einen weiteren Schritt, der noch leichter war, wie auch der Nächste. Sie widerstand dem Drang einfach zu rennen, vor allem da sie nicht wusste, ob das in diesen verdammten hohen Schuhen überhaupt möglich war und kam daher nur langsam voran, was ihn nicht zu stören schien. Er stand einfach nur, mit den Händen auf dem Rücken verschränkt und diesem einen Lächeln auf den Lippen, das sie vollkommen einnahm und es ihr unmöglich machte den Blick abzuwenden. Als sie einen Schritt von ihm entfernt stand, kam wieder der Wind auf, direkt vom Meer, erfasste nicht nur ihre Haare, sondern auch den Saum ihres Kleides, ließ es bis zur Mitte ihrer Oberschenkel aufwehen, was sie ignorierte. Der Wind verebbte langsam und ließ es fast wie in Zeitlupe aussehen, wie ihre Haare zur Ruhe kamen und der Rock wieder nach unten segelte. Und dann erst bewegte Itachi sich, griff nach ihrer linken Hand und fuhr über das Metall des Ringes, während er seine andere Hand auf sein Herz legte und eine formvollendete Verbeugung hinlegte und dabei ihren Handrücken küsste. „Willkommen Fräulein!“, raunte er leise gegen ihre Haut, „Sind Sie bereit für ein kleines Abenteuer?“, fragte er und erst jetzt merkte sie, was er da trug und was sich hinter ihm verbarg und beinahe unwirklich hinter ihm aufbaute. Vielleicht träumte sie ja doch noch? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)