The Cookie Jar von CaptainMoek (YGO-One Shots, PWP, Smut & Kurzgeschichten) ================================================================================ Kapitel 13: Deflower - Sinshipping ---------------------------------- Der goldene Schmuck auf ihrem Haar und auf ihren Schultern begann langsam, aber sicher immer schwerer zu werden. Sie hatte irgendwann aufgehört, den Lauf der Sonne zu beobachten, doch war sie sich mittlerweile sicher, dass sie ihn seit mindestens 10 Stunden trug. Es hatte lange gedauert, bis die Sonne endlich am Himmel verschwunden war und die Nacht über die Wüste Ägyptens hereingebrochen war. Die brütende Hitze, in deren Morgen sie hier her angereist waren, war der lauwarmen Luft der Dunkelheit gewichen. Amane erhob vorsichtig ein kleines, scharlachrotes Tuch und betrachtete dabei wieder einmal die goldenen Ringe und Armreife ihrer Hände, ehe sie sich mit dem Tuch vorsichtig den Schweiß von Hals und Stirn entfernte. Immer mit Bedacht, ihre kunstvolle Hochzeitsbemalung nicht zu zerstören. Am Morgen des heutigen Tages waren sie mit allem, was für die Zeremonie von Bedeutung war, in mitten der Wüste angereist. Alles was Amane gesehen hatte, waren die Pyramiden, so groß und majestätisch, dass es einem den Atem verschlagen konnte. Doch die Bauwerke waren heute nicht das Ziel ihrer Reise gewesen. Stattdessen hatte der von Eseln gezogene Karren, auf dem sie gemeinsam mit ihren älteren Brüdern gesessen hatte, eine Falltür angesteuert, die sich im feinen Sand der ewigen Wüste befunden hatte – doch noch ehe Amane mehr als nur ein einziger Blick vergönnt wurde, hatte man eilig die Zelte vor besagter Falltüre aufgebaut, das erste von ihnen nur für Amane und ihre Mutter vorbehalten. Und da die Dunkelheit der Nacht zu wenig Licht besaß, wurde Amane in der gleißenden, heißen Sonne des Tages auf ihre Hochzeit vorbereitet. Der Eingang des Zeltes wurde vorsichtig zurückgeschlagen. Eine Frau in einem weißen Leinengewand trat herein, der Goldschmuck, den sie trug, funkelte im Licht der im Zelt aufgestellten Kerzen. Sie schlug die Hände vor ihren Mund, wie sie es bereits etliche Male an diesem Tag getan hatte. „Ich kann immer noch nicht fassen, wie wunderschön du aussieht...“ Ihre Stimme klang hoch und aufgeregt, auch wenn sie nicht hektisch oder laut sprach. Ihre Tochter senkte den Blick zu Boden, ihre Füße in kunstvoll verzierten Schuhen erblickend. „Er wird so glücklich sein, dich zu haben, mein Schatz...“ Amanes Kopf fuhr augenblicklich wieder nach oben und ihr Herz schlug wieder so heftig in ihrer Brust, dass sie es in ihrem gesamten Körper spürte. „Ich habe Angst, Mama.“ Es war das einzige, was sie leise flüstern konnte und es war nicht gelogen. Sie hatte Angst. Große Angst. Und nun bildete sich auch eine Träne in dem kunstvoll geschminkten Auge ihrer eigenen Mutter, die Amanes kleine Hand ergriff und das Mädchen in eine Umarmung zog. Ihre Tochter ließ es geschehen und fühlte sich für einen ganz kurzen Moment wieder so wie damals, als sie, Ryou und Akefia noch Kinder waren und gespannt den Märchen zugehört hatten, die ihnen ihre Mutter nach einem langen Tag voller Unterricht und Lernen erzählt hatte. Sie alle hatten es sich auf weichen Kissen bequem gemacht, wohlriechende Kräuter angezündet und die Geschichten so lange weitererzählt, bis sie dabei einschliefen. Irgendwann in der Nacht war dann auch stets ihr Vater nachhause gekommen – meistens praktizierte er bei seinen Patienten zuhause und legte weite Strecken zu ihnen zurück, um sie in ihrer vertrauten Umgebung zu heilen. Und bei einem dieser Hausbesuche hatte er auch jene Familie kennengelernt, deren Frau bei der Geburt von Zwillingssöhnen im Kindbett verstorben war. Zwei Söhne, von denen einer natürlich trotzdem der Erstgeborene von beiden war. Die Entscheidung war also schnell gefallen. „Auch ich hatte Angst, doch du wirst sehen. Alles wird gut werden. Auch deinen Vater habe ich irgendwann kennen und lieben gelernt.“ Die Frau strich ihr über das weiße Haar, das sie stundenlang in aufwendige Zöpfe, Strähnen und Knoten geflochten hatten. Amane schlang die Arme um ihre Taille und atmete ihren Geruch tief ein, ehe sie ihr ins Gesicht sah. „Aber ich habe solche Angst, Mama. Was ist, wenn er mir wehtut?“ Amanes Familie war nicht ungebildet und hatte ihre Kinder alles gelehrt, was sie selbst wussten. Amane wusste daher sehr genau, was sie in dieser Nacht erwarten würde. Und es löste Angst und Nervosität in ihr aus. Sie hatte bereits von Mädchen gehört, denen ihre Familien nicht gesagt hatten, was sie in der Nacht ihrer Hochzeit erwartete – und der Schrecken und das Entsetzen hatten diese armen Dinger für immer geprägt. Ganz zu schweigen von den Schmerzen! Amane hatte gehört, dass die Schmerzen höllisch sein konnten und das sie immer schlimmer wurden, je öfter sich die Ereignisse der Hochzeitsnacht wiederholen würden. So lange, bis sie ein Kind des Mannes, den sie geheiratet hatten, in sich trug. „Ich kann es dir nicht sagen, was geschehen wird, mein Kind.“, Mutter und Tochter sahen sich noch einmal in die Augen. „Aber ich bin mir sicher, es wird alles gut werden.“ „Na los! Es beginnt!“ Eine Männerstimme unterbrach den letzten Moment der Zweisamkeit zwischen den beiden Frauen und das junge Mädchen konnte nicht verhindern, dass eine einzelne Träne ihre Wange herablief. Nun war es soweit. Sie musste ihrem Schicksal als Tochter einer angesehenen Heilerfamilie entgegentreten. „Wir kommen!“, antwortete ihre Mutter und gab Amane einen letzten Kuss auf den Haarschopf, ehe sie den Eingang des Zeltes zurückschlug und Amane ihren Vater erblickte, der sein graues Haar in einen strengen Zopf gebunden hatte. Wie abgesprochen ließ Amane ihre Mutter los, um ihren Vater, der eine brennende Fackel in der Hand trug, zu folgen. Der Weg, den sie durch die aufgestellten Zelte einschlugen, war mit Fackeln ausgekleidet und Amane konnte nicht verhindern, dass Erstauntheit sich in ihr ausbreitete. Sie hatte den kompletten Tag in ihrem Zelt verweilen müssen und weder den Aufbau der Szenerie, noch das Eintreffen der restlichen Hochzeitsgäste miterlebt – sie erblickte alles an diesem Abend zum ersten Mal. Auf dem gesamte Platz vor der Falltüre, die hinunter in das unterirdische Grab des Pharaos führte, befanden sich große Leinenzelte, leise Trommel- und Flötenklänge erklangen in die Stille der Nacht und irgendwo konnte Amane sogar den Geruch von Essen riechen. Menschen huschten in der Dunkelheit an ihr vorbei und Amane versuchte hier und da, ihre Gesichter zu erkennen. Waren es Verwandte ihrer Familie? Oder Menschen, mit denen ihre Eltern beruflich zu tun hatten? Oder waren sie mit der Familie ihres zukünftigen Bräutigams verbunden? Sie konnte es nicht beantworten. Langsam, begleitet vom leisen Klang der Trommel folgte Amane ihrem Vater zum Eingang der Falltüre hin, um die herum sich bereits eine Menschentraube versammelt hatte. Als diese ihr Kommen bemerkten, spaltete sie sich sofort – und Amane blieb der Bruchteil einer Sekunde, um zu realisieren, wer auf den Stufen stand, die hinunter in die Dunkelheit führten. Die Musik verstummte, das Getuschel der Gäste verwandelte sich in gespenstische Stille. Lediglich das Knistern der Fackeln um sie herum war noch zu hören. Amanes Herz schlug bis zum Hals. Da stand er, noch größer als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte. Das Haar stand ihm noch immer zu Berge ab und er trug genau wie sie Goldschmuck um seinen Hals, seine Arme und Finger, sowie einen einen breiten Schulterkragen aus Edelsteinen. Amane schlug angesichts seiner Erscheinung die Augen nieder. Vor nicht allzu langer Zeit - es musste etwa 2 Mondphasen her sein - waren sie schon einmal hier gewesen. Ihre Eltern, ihre Brüder und sie selbst. Schon als ihr Vater ihnen an jenem Vorabend eröffnet hatte, dass er plante, seine einzige Tochter mit dem ältesten Sohn einer bekannten Grabwächterfamilie zu verheiraten, war für Amane eine Welt zusammengebrochen. Sie hatte gewusst, dass dieser Tag irgendwann einmal kommen würde – und trotzdem hatte sie es nicht wahrhaben wollen. Sie hatte an diesem Abend so sehr geweint und auf ihren Vater eingeschrien, dass dieser ihr eine schallende Ohrfeige verpasst hatte. Es wäre bereits entschieden. Und sie als seine Tochter habe Folge zu leisten. Die ganze Nacht hatte Amane im Bett gelegen und kein Auge zugetan, bis sie am nächsten Morgen mit dem Eselskarren in die Wüste aufgebrochen waren. Dort wurden sie bereits an der Eingangstür des Grabes erwartet – von einem Mann, der etwa das Alter ihres Vaters besitzen musste, einem weiteren Mann mit einer auffälligen Tätowierung im Gesicht, einer jungen Frau mit wallendem schwarzen Haar und zwei weiteren jungen Männern. Schnell hatte Amane erfahren, dass Odion, der älteste Sohn der Familie Ishtar nicht der leibliche Sohn ihrer Familie war und er daher auch kein Anrecht auf eine Frau oder das Fortführen seiner eigenen Blutlinie besaß und die junge Frau, Ishizu, sehr bald ebenfalls an jemanden verheiratet werden sollte. Einen Priester des Pharaos. Sie würde also schon bald in einem goldenen Palast leben, während Amane in ein unterirdisches Grab ziehen sollte... Und dann waren da die Zwillinge. Und als Amane erfahren sollte, welcher von beiden bald ihr Ehemann und somit auch der Vater ihrer zukünftigen Kinder werden sollte, wäre sie vor Schreck beinahe in Tränen ausgebrochen. Marik hatte eine schmale Statur, goldenes Haar und wirkte zwar aufgeweckt, jedoch aber nicht bösartig. Doch er sollte nicht ihr Ehemann werden. Es war Mariks Zwillingsbruder Mariku, dessen Haar sie an die Mähne eines wilden Raubtiers erinnerte und dessen körperliche Kraft ihre eigene bei weitem überragen musste. Er hatte während des gesamten Zusammentreffens nicht ein Wort gesprochen. Und Amane stumm gemustert. Seit diesem Tag lebte das junge Mädchen in stetiger Angst vor dem Tag ihrer Vermählung mit Mariku Ishtar. „Die Götter, sowie der Mond möge unser aller Zeuge sein!“ „Die Götter, sowie der Mond möge unser aller Zeuge sein...“ Marikus Vater sprach die Formeln für die Vermählung und die Menschentraube um sie herum wiederholten sie in einem geisterhaften Singsang. Amane stand ihrem Bräutigam gegenüber, ihr Puls rasend, ihre Augen schamhaft gesenkt. Da Marikus Oberkörper außer einem breiten Schulterkragen nicht bekleidet war, war ihr Blick auf die feine Haarlinie unter seinem Bauchnabel, als auch seine schmalen Hüften gerichtet und sie schämte sich unendlich dafür, ihrem zukünftigen Ehemann nicht in die Augen blicken zu können. Die Schatten der Menschen um sie herum schienen immer näher zu kommen. Waren sie überhaupt noch im Hier und Jetzt? Alles was Amane wahrnahm, waren mantraartige Stimmen, Dunkelheit die sie umhüllte, das Flackern des Feuers und die große Hand des Mannes, der vor ihr stand und plötzlich die ihre ergriff. Waren sie wirklich noch in Mitten der ägyptischen Wüste? Oder befanden sie sich irgendwo in einem anderem Reich, einem Reich voller Schatten und Magie...? Eine Hochzeit wurde stets ausschweifend und bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Schließlich musste ein jeder Gast dem Hochzeitspaar seine Glückwünsche darbringen, Musik und Tanz fügte die richtige Stimmung hinzu und das reichhaltige Essen wurde in Massen verzehrt. Die erste Morgenröte am Horizont ließ Amanes durch die Feier beinahe verdrängte Angst wieder so präsent werden, wie sie noch vor ein paar Mondphasen gewesen war. Sie wusste, was das Ende der Hochzeit bedeutete...und es ließ sie innerlich verzweifeln. Mit einem traditionellen Lied wurde die Zeremonie beendet und das Brautpaar musste sich als erstes, noch vor allen anderen Gästen in seine neuen, gemeinsamen Räumlichkeiten zurückziehen. In Amanes und Marikus Fall die Grabkammer, in dem die Familie Ishtar bereits seit unzähligen Generationen im Dienst des Pharaos stand. Obwohl der Gang, der von der Falltüre hinab in die Tiefen der Wüste führte, großzügig mit Fackeln ausgeleuchtet war, fühlte Amane sich, als würde man sie in die Tiefen der Unterwelt führen. Hier sollte sie den Rest ihres Lebens verbringen?! Und womöglich Kinder bekommen, die sie zum Grabwächter erziehen sollte?! Den heimlichen Traum, einmal eine Heilerin zu werden, für immer in den Tiefen dieses Grabs beerdigen? Mariku schwieg, während er seinen Arm in ihren eingehakt hatte und sie durch die unterirdischen Räumlichkeiten führte. Das Hallen ihrer Schritte war alles, was sie hörte und stellte einen erheblichen Kontrast zu dem Lärm der Festlichkeiten noch vor wenigen Sekunden dar. Ihr neu angetrauter Ehemann stieß schließlich eine Tür auf, auf der das goldene Auge des Horus prangte. Stumm gestikulierte er ihr, dass sie ihn betreten sollte und nachdem sie etwas zögerlich vorangegangen war, folgte er ihr und schloss die Tür hinter ihnen. Hinter der Tür mit dem goldenen Auge befand sich ein mittelgroßer Raum, der eine mit Stoffpolster überzogenen, goldenen Bank in der einen Ecke und eine große, goldene Truhe in der anderen Ecke aufwies. An der rechten Wand befand sich eine weitere Tür, die wohl in einen anderen Raum führte. Mariku wies auf die Sitzgelegenheit und Amane hörte zum ersten Mal die Stimme ihres Ehemanns, die tief und monoton zu ihr sprach. „Zieht Eure Kleidung aus. Ich komme gleich wieder.“ Die kurze Anweisung ließ sie starr vor Schreck werden und sich ängstlich versteifen. Sollte ihre Hochzeitsnacht etwa hier geschehen?! Auf...dieser kleinen Bank?! Das war noch schlimmer, als Amane es sich ausgemalt hatte...nicht einmal ein richtiges Bett sollte dazu dienen! Langsam wandte sie den Kopf zu Mariku um, der ihr noch einen kurzen Blick aus lavendelfarbenen Augen schenkte und dann ein paar Schritte zu der Truhe machte, die er öffnete, und ein großes Leinentuch daraus hervorzog. Ohne eine weitere Erklärung abzugeben, verließ er den Raum durch die zweite Tür und ließ Amane allein zurück. Die junge Frau hatte bereits Geschichten der anderen Mädchen gehört. Geschichten von Ehemännern, die ihre Frauen schlugen, wenn sie nicht das taten, was man ihnen befahl. Amane fühlte, wie sehr ihre Finger zitterten, als sie vorsichtig erst den Kopfschmuck aus ihren weißen Haaren entfernte und dann mit dem restlichen Schmuck an ihrem Körper weitermachte. Behutsam legte sie das Gold auf dem weichen Polster ab, bevor sie schließlich auch das weiße Kleid und ihre Schuhe ablegte. Nackt und schutzlos verbarg sie das Gesicht in ihren Händen. Hoffentlich würde es so werden, wie ihre Mutter es ihr immer beschrieben hatte. Das es auch schön sein konnte. Wenn man nur wollte. Ein vertrautes Geräusch und ein angenehmer Duft lenkten sie kurz von ihren rasenden Gedanken ab. Die Tür öffnete sich erneut und Mariku trat ein weiteres Mal in den kleinen Raum, der offenbar nur ein Vorraum zu irgendetwas war, wie es Amane langsam dämmerte. Auch er hatte seinen Goldschmuck abgelegt, trug jedoch weiterhin ein locker geschlungenes Tuch um seine Hüften. Für einen kurzen Moment schien er inne zu halten und Amanes Erscheinung zu betrachten. Auch wenn Amane immer noch Angst verspürte, hoffte irgendein Teil von ihr, dass er ihren nackten Körper wohlwollend empfinden würde...ein Ehemann, dem sie nicht gefiel, konnte Schreckliches bedeuten! „Kommt.“ Wieder eine kurze, klare Anweisung. Doch dieses Mal eine ausgestreckte Hand in ihre Richtung. Mit einem tiefem Atemzug schritt Amane auf Zehenspitzen über den steinernen Boden und legte ihre kleine Hand in die große, gebräunte Hand des Grabwächters – um in den angrenzenden Raum geführt zu werden, in dem ein dampfendes, heißes Bad eingelassen war und nur darauf zu warten schien, von jemandem in Benutzung genommen zu werden. Der Mund der jungen Frau öffnete sich leicht und ihr Kopf war voller Fragen, als sie ihren Kopf irritiert zu Mariku drehte. „Die Zeremonie war anstrengend. Ihr könnt ein Bad gebrauchen.“ Amane hatte mit allem gerechnet. Doch nicht damit, dass sie ernsthaft ein Bad nehmen durfte. „I-ich danke Euch, Mariku...“ Ihre Stimme war leise und stammelnd, so sehr überwältigten sie das Gefühl von Überraschung und Dankbarkeit. Vorsichtig ließ sie ihre Zehen in das Wasser gleiten, während sie Marikus Hand losließ. Der wohlige Duft und die angenehme Wärme ließen den überstandenen Stress des heutigen Tages sich langsam in innere Ruhe verwandeln und rasch ließ sich Amane bis zu den Schlüsselbeinen sinken. Es tat gut den Schweiß und den Wüstensand von ihrem Körper zu waschen. Ihr Ehemann hingegen setzte sich zu ihr an den Rand. Noch immer sprach er nicht, doch sein Blick ließ keine ihrer Bewegungen aus den Augen. „Euer Haar.“, sagte er plötzlich und Amane ahnte, welche Frage nun folgen würde. Sie blickte ihn an. Ein jeder Fremde fragte nach dem ungewöhnlichen Weiß, das in Ägypten nicht wirklich an der Tagesordnung war. Doch ihr Ehemann schien sich für etwas anderes zu interessieren. „All diese Knoten. Ich würde Euer Haar gerne davon befreien.“ Oh. Damit hatte sie nicht gerechnet. Und es entsprach der Wahrheit. Vor lauter Aufregung hatte sie zwar ihre Kleider und den Schmuck abgelegt, sich jedoch nicht um die ihre Flechtfrisur gekümmert. „Gestattet Ihr es mir, Amane?“ Sein Blick wich dem ihren keine Sekunde lang aus und seine Körperhaltung wirkte ruhig und entspannt. Amane nickte langsam und rutschte dann ein kleines Stück an ihn heran, um ihm ihren Hinterkopf besser darbieten zu können. Große, schlanke Hände fuhren langsam, mit leichtem Druck über ihren Kopf und das junge Mädchen spürte, wie langsam eine Strähne nach der anderen aus ihrer kunstvollen Frisur befreit wurden. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Kopfhaut durch das stramme Zusammenhalten der Flechtzöpfe schmerzte – doch die leichte Kopfmassage entspannte ihren schmerzenden Scheitel langsam aber sicher. „Wäre es Euch genehm, mit mir gemeinsam ein Bad zu nehmen?“ Die Frage traf Amane sehr unvorbereitet. Und doch fühlte sie sich nicht in Bedrängnis oder gar, als würde Mariku ihr keine wirkliche Wahl stellen und seine Frage nur aus reiner Formalität stellen. Auch er fühlte sich sicher durch die Hochzeit angestrengt. Wieso sollten sie eigentlich nicht, immerhin waren sie jetzt Eheleute... „Kommt...“ Sanft rutschte sie ein wenig zur Seite und vermied es dann doch, Mariku dabei zuzusehen, wie er sich dem letzten Stück Stoff entledigte, dass er noch trug. Erst, als sie fühlte, wie das Wasser des in den Boden gelassenen Beckens ein wenig anstieg, blickte sie auf und sah ihren Mann. Die Wasseroberfläche stand knapp unter seiner breiten Brust, seine Haut wirkte im warmen Licht der Fackeln um sie herum eben wie Wüstensand. Alles an ihm schien Ruhe auszustrahlen. Es gab in diesem Raum keine Hektik, keine Form von Nervosität...nur das entspannende Bad und sie beide. Ein frisch angetrautes Paar. „Bitte gebt mir Eure Hand.“ Amane konnte sehen, dass Mariku seine große Hand unter der Wasseroberfläche nach ihr ausstreckte. Sie antwortete auf seine Bitte, in dem sie ein weiteres Mal ihre eigene Hand in die seinige legte – und plötzlich spürte, wie Mariku sie an sich heranzog. So nahe, bis er seine Arme um sie schlingen konnte und ihren Kopf auf seine Brust betten konnte. Das Mädchen ließ es geschehen. Auch wenn das Herz in ihrer Brust ihr beinahe herauszuspringen schien, verspürte sie keine Furcht. Mehr...einen Hauch von Aufregung. Sie war noch nie zuvor einem anderen Mann so nahe gewesen. Ihr Ohr lag genau über dem Herzschlag Marikus, der ihr sanft über die Wirbelsäule strich und mit den feuchten Haaren ihres Nackens spielte. „Ich habe mich sehr auf diesen Tag gefreut.“ Seine Stimme klang ehrlich und Amane spürte einen leichten Stich von Schuld, der sie durchzuckte. „Als Euer Vater meinen kranken Bruder Marik behandelte und davon berichtete, er habe eine Tochter mit weißer Haut und weißem Haar...“, er unterstrich seine Worte, in dem er eine feuchte Strähne Amanes durch seine Finger gleiten ließ, „habe ich Angst bekommen.“ Als er seine Aussage nicht weiter erläuterte, hob Amane überrascht den Kopf. Er hielt sie nicht fest, so dass sie sich mit ihren Händen auf seiner Brust abstützte. „Angst? Wieso hattet ihr Angst?“ Ihre Gesichter waren sich so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. „Ich habe nur Geschichten gehört. Unser Vater hat uns nicht unter viele Menschen gelassen.“ Diese Worte klangen hart für Amane. Schon allein durch den Beruf ihrer Eltern waren Ryou, Akefia und auch sie selbst stets im Kontakt mit der Außenwelt gewesen. Sie hatten Freunde, durften sich frei bewegen und eigene Erfahrungen machen. Ein Grabwächter hingegen durfte das Grab sicherlich nur bedingt verlassen und musste die Geheimnisse der Grabkammer vor anderen Menschen behüten. „Ein Mädchen mit weißem Haar und weißer Haut. Es klang wie etwas, dass ich nicht begreifen konnte. Und das machte mir Angst“, Mariku fuhr mit seiner Erklärung fort und Amane wurde den Gedanken nicht los, dass es womöglich auch ihm ähnlich wie ihr selbst ergangen sein musste, als er erfahren hatte, dass er bald... „Doch dann seit Ihr hier aufgetaucht. Und ich habe mich geschämt für das, was ich zuvor empfunden habe.“ Amane spürte, wie seine nassen Hände sich an ihre Wangen legten. „Bitte...“, Es war das einzige Wort, das er sprach, doch Amane nickte, ohne auch nur einen Moment zu zögern. Er würde ihr nicht wehtun. Er würde sie nicht mit Gewalt zwingen. Wenn dies in seinem Sinn gewesen wäre, so hätte er längst die Gelegenheit dazu gehabt. Seine Lippen berührten die ihren und seine Zungenspitze schob sich dazwischen, um in ihren Mund einzudringen. Doch so schnell, wie ihr Kuss begonnen hatte, wanderten Marikus Lippen weiter und küssten zuerst ihren Kiefer, dann sich langsam ihren Hals hinunter. Amane spürte, wie seine Hände sich an ihre Taille legten und sie auf ihn zogen, so dass er seine Nase in ihrer Halsbeuge vergraben konnte, seine Hände jedoch weiter über ihren Rücken und ihr Steißbein wandern konnten. Es war schön. Der Hautkontakt und seine Küssen fühlten sich schön an. Amane bemerkte, wie ihre Augen nur noch halb geöffnet waren, so sehr entspannten die Dämpfe, die Hitze und die Zärtlichkeiten Marikus ihren gesamten Körper. Er schien es zu bemerken. „Ich bringe uns in das Schlafzimmer...“, hörte sie ihn noch leise murmeln, bevor sich ein Arm unter ihren Hintern schob und er sich mit ihr aus dem Wasser erhob. Das große Tuch, das Mariku aus der Truhe des Vorraumes genommen hatte, diente ihnen nun dazu, sich in es einzuwickeln und somit halbwegs trocken in das gemeinsame Schlafzimmer zu gelangen. Amane hatte erwartet, dass die Wohn- und Schlafräumlichkeiten eines Grabmals trostlos und spärlich eingerichtet waren, doch sie täuschte sich und staunte nicht schlecht, als sie das Schlafzimmer erblickte, welches sie und Mariku fortan teilen würden. Bunte Malereien an den Wänden, die im Tageslicht sicherlich noch glanzvoller aussehen würden. Ein Bett, das groß und mit edel aussehenden Laken ausgekleidet war. Amane rief sich ins Gedächtnis zurück, dass die Grabwächterfamilie stets auch im engen Kontakt mit dem Palast stand und sehr wahrscheinlich daher einige Vorteile genoss, die sonst Bediensteten des Palastes vorbehalten waren. Mariku begab sich mit ihr auf seinem Schoss auf das große Bett, so dass er sich mit dem Rücken gegen das Kopfende lehnen konnte und aufrecht saß. Sie selbst war noch immer in das Leinentuch gewickelt und Mariku entfernte es auch dann noch nicht, als er ihr Gesicht noch einmal in seine großen Hände nahm und ihr weitere Küsse schenkte. „Mariku...ich bin mir nicht sicher...“, ihr war ein Gedanke durch den Kopf geschossen und augenblicklich unterbrach ihr frisch angetrauter Gatte das, was er tat, um sie fragend anzublicken. „Sollten wir nicht dabei...liegen?“ Ein spitzbübisches Lächeln durchzog Marikus Gesicht und Amane fühlte sich ertappt, als hätte sie etwas ziemlich unüberlegtes gesagt. Denn eigentlich wollte sie auf keinen Fall so klingen, als wäre sie naiv und hätte keinerlei Ahnung, was nun erfolgen würde. Doch die meisten verheirateten Mädchen hatten ihr erzählt, sie hätten in ihrer Hochzeitsnacht einfach nur still daliegen müssen. Auch ihre Mutter hatte ihr dazu geraten. „Nein. Nicht zwingend.“ Mit einer Hand strich Mariku ihr eine feuchte Strähne aus dem Gesicht, mit der anderen begann er nun damit, sie behutsam aus dem Leinentuch zu befreien. Amane konnte fühlen, dass ihre Brustwarzen sich in der plötzlichen kühlen Luft des Raumes aufrichten, als der Stoff von ihr herabfiel und von Mariku gänzlich zur Seite geschoben wurde. „Schenkt mir Euer Vertrauen. So ist es angenehmer, denn Ihr habt mehr Kontrolle...“ Seine Stimme wurde mit einem Mal sehr leise, da sein Blick langsam an ihr herunterwanderte. Zwar hatte er sie natürlich bereits im Badezimmer gesehen, doch der Anblick schien ihn in diesem Moment sprachlos zu machen. Und zum ersten Mal spürte Amane an ihrem nackten Steißbein, dass sein Körper auch auf sie reagierte. „Ihr seid so schön...“ Seine großen Hände hatten sich auf ihre Brüste gelegt, wogen sie sanft und strichen mit dem Daumen über ihre aufgerichteten Brustwarzen. Sein Mund ersetzte seine Hände sogleich und verwöhnte sie küssend und saugend, was Amane genießerisch seufzen ließ. „Ihr braucht keine Angst zu haben...“ Die habe ich nicht, lag es ihr eigentlich schon auf der Zunge, doch ihre Antwort blieb aus, als sie fühlte, wie Mariku einen Arm um ihre Taille schlang und sie so ein wenig anhob und mit der anderen Hand um sie herumgriff, um sich selbst zu umfassen und sich zu platzieren. Mit einem Mal spürte sie ihr schlagendes Herz wieder und sie kniff die Augen zusammen, bereit, einfach alles zu erdulden und die Zähne zusammenzubeißen...doch es geschah nichts. Mariku bewegte sich nicht, sondern ließ den Arm um ihre Taille los und die dazugehörige Hand an ihre Wange gleiten. „Ihr bestimmt. Ihr habt die Kontrolle.“ Irritiert und mit immer noch hämmerndem Herzen blickte Amane ihm ins Gesicht, welches so markant wirkte, aber trotzdem noch die weichen Züge erkennen ließ, sie auch sein Zwillingsbruder Marik besaß. Und dann begriff sie. Sie sollte es selbst tun. „Ja...“ Ihre eigene Stimme war nur noch ein Hauchen, als sie ihre Hüfte langsam abwärts bewegte – und sich prompt erschrocken verkrampfte, als Marikus nicht unbedingt wenig ausgeprägte Erektion nur ein paar Zentimeter in sie eingedrungen war. Durch ihr gemeinsames Bad und auch die Vorfreude, die Mariku ihr bereitet hatte, war sie zwar erregt, doch eine solche Masse in sich aufzunehmen, war so fremd und ungewohnt für sie... „Langsam...langsam...“ Amane konnte an Marikus Stimme hören, dass er mit sich rang. Und sich doch beherrschte. Ihretwegen. Sie war sich in diesem Moment sicher, dass Ra ihr diesen Ehemann geschickt haben musste, denn ein solches Glück musste einfach von den Göttern selbst kommen. Zaghaft bewegte sie ihr Becken weiter abwärts und konzentrierte sich dabei auf ihre Atmung. Es tat nicht wirklich weh, doch das fremdartige Gefühl ließ es noch nicht zu, dass sie es wirklich genoss. Und doch hatte sie es geschafft. Ihre Augen weiteten sich und ein überraschtes „Oh...“, verließ ihren Mund, als ihr bewusst wurde, dass sie Mariku vollständig in sich aufgenommen hatte. „Lasst Euch helfen...bitte...“ Marikus Hände halfen ihr vorsichtig dabei, sich aufzurichten und sich wieder auf ihn herabzusenken. Es fühlte sich eng und ausgefüllt an und nachdem sie ihre Bewegung ein paar Mal wiederholt hatte, spürte sie, dass sie es eigenhändig schaffte. „Das ist...gut...“, flüsterte sie ehrlich, als sie die Arme um Marikus breite Schultern schlang und sich weiterhin auf ihm bewegte. Seine einzige Antwort war ein tiefes, zufriedenes Seufzen und ein genießerisches Ausatmen. „Schaut mich an...“, wies er sie plötzlich nach ein paar weiteren Stößen an und Amane tat, was er von ihr verlangte, so dass sich ihre Nasenspitzen berührten und er sie plötzlich in einen wilderen Kuss verwickelte. Unterdrückt keuchte das Mädchen auf – und spürte, wie der Grabwächter sich unter ihr versteifte und seine Erektion in ihr zuckte. Sie wusste, was dies bedeutete. Ihre Bewegungen wurden sanfter und sie antwortete auf das Spiel seiner Zunge, während sie ihn seinen Höhepunkt durchleben ließ. Vielleicht – doch sie schimpfte sich augenblicklich für diesen naiven Gedankengang – würde ja schon in dieser Nacht ihr erstes Kind gezeugt werden. Auch wenn dafür noch sehr viel Zeit war. Mariku ließ sich gemeinsam mit ihr auf die Seite rollen und griff nach der hübsch bestickten Decke des Bettes, um sie beide damit zuzudecken. Dieses Mal war es Amane, die ihre Hand an seine Wange legte und ihm einen Kuss auf die Stirn gab. Alles um sie herum kam ihr fast wie ein Traum vor. Die Anreise am frühen Morgen, die Hochzeitszeremonie und nun die erste Nacht mit ihrem Bräutigam. Alles wirkte so unwirklich und doch real. „Amane...“, hörte sie den jungen Grabwächter noch sanft gegen ihren Hals wispern, während er die Arme um sie schlang und seinen Kopf mit dem wild abstehenden Haar unter ihrem Kinn bettete. Auch sie selbst fühlte, dass die Müdigkeit sie wohl nicht mehr lange wach halten würde und strich mit ihren Fingern durch das ungezähmte, sandblonde Haar. Noch einmal blickte sie lächelnd auf ihren Ehemann hinunter, dessen Kopf bereits immer schwerer und träger wurde. „Schlaft gut, meine Sonne und Sterne...möge Ra ab sofort stets über uns wachen...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)