Der Wert des Lebens von Uchiha--Itachi91 ================================================================================ Kapitel 34: Hoffnungen und Nervenzusammenbrüche ----------------------------------------------- Kapitel 34 – Hoffnungen und Nervenzusammenbrüche Am Morgen erwachte Itachi mit einem etwas komischen Gefühl, als ob da etwas war, was da nicht hin gehörte. Und dieses etwas war zur Abwechslung mal außerhalb seines Körpers. Er fasste an die Stelle, an der sein Gehirn die Störung registrierte. Als er registrierte, was es war, setzte er sich erschrocken Ruckartig auf. Er hatte tatsächlich einen Schlauch unter der Nase, der ihm frischen Sauerstoff zuwehte. Er konnte sich aber nicht daran erinnern das Gerät angemacht zu haben. Er kam gestern Abend heim, und ist direkt ins Bett, und schlief vor Erschöpfung sofort ein. Lange Zeit sich zu wundern hatte er nicht, denn plötzlich stand eine fertig angezogene Yuna in der Tür, offenbar hatte er also doch nicht so lange geschlafen, wie zuerst befürchtet, und sie wollte sich noch verabschieden, bevor sie zur Uni ging. Das tat sie immer, auch um sich zu vergewissern, dass mit ihm alles soweit in Ordnung war. Es beruhigte ihn, sie da zu sehen, denn kurz hatte er befürchtet, dass irgendetwas geschehen war, woran er sich nicht erinnerte, und er deshalb zu lange geschlafen hätte. Nur wie er so plötzlich an die Beatmung gekommen war wüsste er gerne. Er erinnerte sich da an so ein Gewisses Gespräch mit Kakashi. Hatte er Yuna davon erzählt? Zumindest schien ihm dieser Schlauch der da so störend in seinem Gesicht hing zu helfen. Er hatte tatsächlich das Gefühl viel leichter Luft zu bekommen. Yuna ging auf den verwirrten Itachi zu und gab ihm einen sanften Kuss. „Guten Morgen, das Frühstück hast du leider verschlafen. Ich habe dir etwas in der Küche stehen lassen, nimm so viel zu willst. Ich muss leider schon los. Ist bei dir soweit alles okay?“, informierte sie ihn, ehe sie ihm die entscheidende Frage stellte. Itachi nickte, seine eigene Frage stellte er in dem er auf den Schlauch unter seiner Nase deutete. „Den habe ich dir gestern Abend angelegt. Kakashi hat mir von eurem Gespräch erzählt und dein Atem ging so furchtbar schwer, da dachte ich, ich lege dir die Sauerstoffbrille einfach mal an. Ich will nicht dass du die ganze Zeit unter Atemnot leiden musst“, erklärte sie ihm. Itachi nickte erneut. „Danke“, murmelte er. „Hilft es denn?“, wollte sie sich vergewissern, vom äußeren her machte Itachi durchaus einen besseren Eindruck als noch am Abend. Er hatte sogar etwas mehr Farbe im Gesicht als die letzten Tage, Er hatte wieder bessere Sauerstoffwerte im Blut, doch abgesehen von den Objektiv beurteilbaren Parametern entscheidend war auch, wie er das ganze empfindet. Und Empfindungen lassen sich nicht objektiv zusammenfassen, dafür sind sie viel zu individuell. Itachi nickte zum dritten Mal. „Ja, sehr sogar. Ich hätte nicht erwartet, dass es so einen Unterschied macht“, meinte er. Yuna lächelte ihn sanft an. „Gut, dafür ist das Gerät da, im Moment läuft da einfach nur normale Raumluft durch den Kompressor, aber sollte es nötig sein können wir auch noch den Sauerstoffgehalt der zugeführten Luft erhöhen. Wenn du also wieder eine Verschlechterung merkst, zögere auf keinen Fall Bescheid zu sagen. Du musst die Atemnot nicht einfach hinnehmen“, erklärte sie ihm und war erleichtert, dass ihm im Moment einfach normale zusätzliche Luft schon hilft um die Atemnot zu lindern. Itachi versuchte sich ebenfalls ein leichtes lächeln abzuringen, auch wenn seine Begeisterung sich noch sehr in Grenzen hielt. In der Wohnung war ja das eine, aber wenn er wirklich mal mit dem Gerät raus müsste, und er wollte sicherlich nicht den Rest seines Lebens in der Wohnung hocken, würde jeder sofort erkennen, dass er schwer krank war. Ihm womöglich mitleidige Blicke zuwerfen, das wollte er doch nicht. „Ich danke dir“, murmelte er. „Aber du solltest so langsam los, sonst kommst du noch zu spät“, merkte er dann an. „Du hast recht. Ich komme so gegen 14 Uhr heim. Bis dann. Wenn etwas sein sollte, du weißt schon, anrufen“, meinte Yuna dann, und gab Itachi noch einen sanften Kuss, ehe sie loslief. Itachi wiederum blieb noch eine Weile im Bett sitzen und versuchte sich an die neue Situation zu gewöhnen. Zwar hatte er Kakashi gestern versprochen, das Gerät nun zu benutzen, doch plötzlich damit aufzuwachen und so vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, war nochmal etwas anderes. Jedoch musste er zugeben, dass ihm das Atmen nun ungemein leichter fiel, und er sich jetzt schon fragte, wie er es die letzten Tage überhaupt ausgehalten hatte. Jetzt erst wurde ihm bewusst, wie schwer er doch bereits Luft bekam. Doch nun hatte er ja Unterstützung dafür, und sie half. Das war die Hauptsache. Wie er so da saß und Grübelte kamen ihm auch einige der Beängstigen Gedanken des Vortages wieder hoch und ließen es ihm Eiskalt den Rücken runter laufen. Doch er wollte sich davon nicht überwältigen lassen. Stattdessen kramte er den Ring hervor, den er vor dem Einschlafen unter seinem Kissen verstaut hatte. Sofort kam ihm ein Lächeln übers Gesicht gehuscht. Aufstehen! Es war an der Zeit alles vorzubereiten, denn er wollte, dass später, wenn Yuna nach Hause kommt und er sie überraschen will, alles perfekt läuft. Als erstes schrieb er die Einkaufsliste für Kakashi, dann duschte er schnell und zog sich an. Dann begann er Die eigentlich ohnehin schon Ordentliche Wohnung zu putzen. Er wollte die Sitzecke für etwas Gemütlichkeit verrücken, doch das Sofa war schwer und er wusste, dass er sich nicht überanstrengen durfte. Das letzte was er heute wollte, war irgendeinen Anfall riskieren und danach den ganzen Tag flach zu liegen. So müsste er mit den schweren Dingen wohl auf Kakashi warten. Während dessen rief er beim Nächsten Blumenladen an und Fragte ob man auch sehr kurzfristig bestellen könnte. Sonst müsste er Kakashi noch einen Auftrag mehr erteilen, denn die Blumen brauchte er unbedingt zur Dekoration. Er war noch nicht so weit, dass er ganz allein mit dem Sauerstoffkompressor rausgehen wollte, ihn abnehmen wollte er nicht, denn allein der Gedanke an die Atemnot die er dann spüren würde, war Anlass Genug das Gerät bloß in seiner Nähe behalten zu wollen, und ob er alles was er da haben wollte tragen konnte, wusste er auch nicht. Erst wurde ihm am Telefon mitgeteilt, dass es zu kurzfristig war, doch al er dann seine Situation erklärte, und wofür die Blumen sind, wurde ihm von dem Netten Verkäufer am anderen Ende der Leitung doch eine Expresslieferung für 11 Uhr morgens angeboten. Mitleid wollte Itachi zwar nicht, aber wenn er so nun das bekam, was er haben wollte, dann spielte er diese Karte doch aus. Krebs im Endstadium und Heiratsantrag reichten dem Verkäufer. Itachi seufzte. Wie leicht man Menschen doch beeinflussen konnte. Er hatte sich ja nicht einmal große Mühe gegeben. Aber was tut man nicht alles. Nachdem er im Wohnzimmer schon alles vorbereitet hatte, aß er zum Frühstück ein Reisbällchen. Mehr ging nicht. Und er wollte doch später noch Hunger haben. Kaum war er damit fertig, kam Kakashi mit den Lebensmitteln. So konnte Itachi seinen Freund gleich darum bitten im bei dem Verrücken der Möbel zu helfen, und auch in Küche hatte Itachi ihn gestellt, jedoch nur zum assistieren, damit es schneller ging und Itachi auch wirklich bis 14 Uhr alles schaffte. Kaum war die erste Ladung an speisen im Topf und im Ofen, kam auch schon die Blumenlieferung, die Itachi von Kakashi annehmen ließ. Er selbst hatte sich eben aufs Sofa Gesetz und brauchte eine kleine Pause. Er war zwar hochmotiviert, sollte es aber nicht übertreiben. Schließlich lag er dank Kakashis Hilfe bestens im Zeitplan. Dann kam Kakashi mit den ganzen Blumen ins Wohnzimmer. Er hatte beide Arme voll. „Mein Gott, ist das nicht etwas übertrieben?“, fragte er den auf dem Sofa grinsend sitzenden Itachi. „Nein, ist es nicht“, entgegnete Itachi ruhig. Dann stand er wieder auf und sie dekorierten gemeinsam das Wohnzimmer. „Siehst du, wenn man die Blumen so schön verteilt, dann sind es plötzlich gar nicht mehr so übertrieben viele“, meinte Itachi dann, als er zufrieden war. „Ja, du hast ja recht. Wow, das ist echt der Wahnsinn hier. Und dabei ist das Essen ja noch nicht mal ganz fertig. Also wenn Yuna davon nicht begeistert ist, weiß ich auch nicht“, bemerkte Kakashi. „Meinst du?“, fragte Itachi. „Kann man das so lassen oder denkst du da fehlt noch was?“, fragte er dann weiter. „Mmhm, ich denke es sieht sehr romanisch aus. Ich würde vielleicht noch ein paar Kerzen aufstellen, jedoch weiß ich, dass das nicht dein Fall ist“, meinte Kakashi. Itachi wurde für einige Momente völlig still, als würde er ernsthaft darüber nachdenken. Doch dann schüttelte er den Kopf. „Nein…ich glaube nicht dass ich ein Zimmer voller Kerzen aushalten kann.“ „Musst du ja auch nicht. Wir wissen ja alle, woran es liegt, Yuna wird sicher nicht von dir verlangen, dass du dich wegen ihr irgendwelchen Ängsten aussetzen musst. Das ist ja auch nicht der Sinn des heutigen Tages. Ihr sollt einen schönen Tag haben.“, meinte Kakashi. Auch er wollte nicht, dass Itachi sich schlecht fühlt. „Lichterketten?“, fragte Itachi dann plötzlich. „Mmhm, könnte man machen“, antwortete Kakashi. „Habt ihr denn welche?“, fragte er dann. „Weiß nicht, ich glaube nicht, ich könnte noch welche besorgen“, meinte er. „Na ja, könntest du, aber lass es doch einfach so, wie es ist, vielleicht ist etwas weniger dann auch nicht schlecht und es sieht dann sonst doch zu überladen aus“, schlug Kakashi vor. „Ja, gut, dann lasse ich es so. Hilfst du mir eben noch etwas in der Küche?“, fragte Itachi. „Natürlich“, grinste Kakashi. So begaben die beiden sich in die Küche und bereiteten weiter unter Itachis Anleitung das Essen vor. Ab und zu ließ Itachi ihn probieren, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich gut war, was er da machte. Und es war gut, sehr gut. Kakashi beobachtete seinen Kumpel ganz genau. Er schien heute plötzlich so viel mehr Energie zu haben, auch wenn er sich hin und wieder einfach setzen musste. Er wirkte so fröhlich wie er ihn bislang eher selten erlebt hatte und voller Hoffnung. Auch Kakashi hoffte sehr für Itachi, dass der Plan den die beiden sich ausgedacht hatten aufgehen würde. Ob er dann wohl Itachis Trauzeuge sein dürfte? Bei Yuna wiederum verlief der Vormittag nicht so fröhlich. In ihrer Klausurvorbereitungsvorlesung ging es um etwas, womit sie eigentlich zu Hause schon mehr als genug zu tun hatte, wovon sie hier eigentlich nichts mehr hören wollte. Doch es gehörte eben auch dazu, schließlich war sie Medizinstudentin und hatte, wie der Zufall es eben so wollte, in diesem Semester eine Vorlesung über Palliativmedizin belegt. Und genau darüber musste sie in etwas mehr als einer Woche noch eine Klausur schreiben, an dem Tag, an dem Itachi seinen letzten Schauprozess hatte. Erst ging es um alles Mögliche, doch dann ging es tatsächlich um Lungenkrebspatienten, und die Statistischen Lebenserwartungen je nach Stadium bei Diagnose und Behandlung. Bis 5 Jahre zu 5 Jahre hätte sie laut Statistik mit Itachi noch haben können. Und selbst wenn es nur 3 oder 4 geworden wären, zwischen dem, und das was ihm jetzt dank diesem Arzt nur noch gegeben war, dazwischen lagen doch Welten! Am liebsten würde sie die Zeit zurückdrehen um Itachi eine möglichst frühe Diagnose zu ermöglichen. Ihm dadurch mehr Lebenszeit zu geben, oder gar eine Chance auf Heilung. Aber man konnte die Zeit nicht zurück drehen. Warum konnte der Dozent nicht endlich über etwas anderes reden? Plötzlich wurde es zu viel für Yuna und sie rannte weinend aus der Vorlesung raus. Kauerte sich vor der Tür an der Wand zusammen. Warum musste das Schicksal bloß so unfair sein? „Hey, ist alles okay bei dir?“, körte sie plötzlich eine weibliche Stimme sie fragen. „Ach entschuldige, blöde Frage, wenn alles in Ordnung wäre, würdest du hier sicherlich nicht weinend an der Wand hocken“, fügte die Stimme dann noch hinzu, hockte sich dann zu Yuna. „Nichts ist in Ordnung“, murmelte Yuna. „Willst du darüber reden?“, wurde sie gefragt. Yuna sah leicht zu dem Mädchen, das ihr gegenüber saß. Sie war mit Sicherheit um einiges jünger als sie selbst, aber sie hatte das Mädchen schon öfters in den Vorlesungen und kleineren Arbeitsgruppen gesehen. Jedoch kannten die beiden sich nur flüchtig, hatten bislang nicht viel miteinander zu tun gehabt. „Du heißt Sakura, nicht wahr?“, fragte Yuna, ihre Stimme total verweint. „Ja, richtig. Yuna, oder? Entschuldige, wenn ich mich einfach so einmische, aber ich habe dich weinend aus der Vorlesung laufen sehen und dachte ich sehe mal nach“, antwortete das Mädchen, mit der ungewöhnlichen Frisur. Wobei es weniger ihre Frisur war, als ihre Haarfarbe, denn ihre Haare waren rosa. Wie die Farbe einer Kirschblüte. Sehr passend zu ihrem Namen. „Ja, aber, wir kennen uns doch kaum. Wieso solltest du dich für mich interessieren?“, fragte Yuna. Bemerkte dabei, dass sie sich schon fast wie Itachi damals anhören musste. Sie hatte doch auch einem Fremden geholfen, warum sollten nicht also auch andere Menschen Hilfsbereit sein? „Nun, immerhin sind wir beide Medizinstudenten, wir lernen doch, anderen Menschen zu helfen, nicht wahr?“, schmunzelte Sakura. „Das Stimmt“, murmelte Yuna. „Also, was ist los? Kürzlich jemanden an Krebs verloren? Oder ein Krankheitsfall in der Familie? Oder warum läufst du bei dem Thema weg?“, fragte Sakura dann recht direkt. Yuna musste an die Fallbeispiele in der Vorlesung denken. Der Professor hatte Beispiele für verschiedene Verläufe aufgezeigt, eher leichte, eher schwere. Und selbst der schwere Fall reichte nicht aus um Itachis Situation zu beschreiben. Zumal das schlimmste ja noch bevorstand. Der Gedanke daran ließ Yunas Tränen erneut hervorquellen und sie weinte einfach wieder drauf los, den Kopf auf die Knie gelegt. Sakura legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Hey…es tut mir leid, ich wollte dich nicht wieder zum Weinen bringen. Willst du darüber reden? Wenn man darüber redet, was einen belastet, wird es meist leichter. Das habe ich meiner besten Freundin beigebracht und ihr hat es sehr geholfen. Also?“, versuchte Sakura es wieder. „Es ist mein Freund, der krank ist“, murmelte Yuna verzweifelt, weinte daraufhin noch mehr. „Dein Freund? Das tut mir sehr Leid. Lungenkrebs? Wie alt ist er denn überhaupt? Und vielleicht schafft er es ja?“, fragte Sakura. „Er ist vor kurzem erst 22 geworden, ich weiß, in dem Alter sehr selten. Er ist bereits Präterminal, alles was man noch machen kann ist seine Schmerzen und Atemnot zu lindern, “ murmelte Yuna schwer verständlich. „Ach du scheiße“, rutschte es Sakura raus. „Ich verstehe, es muss sicher sehr belastend für euch sein. Haben die Chemos denn nicht angeschlagen? Er kämpft doch bestimmt schon länger, oder?“ „Nein, er wurde erst so spät Diagnostiziert, dass es bereits zu spät war. Wir wissen erst seit Anfang Juni, wie krank er ist“, antwortete Yuna, erzählte dann kurz zusammengefasst von dem Arzt, der absichtlich die wahre Diagnose verheimliche und dass diese erst durch Zufall herauskam, als sein Körper bereits anfing zusammenzubrechen. „Ach du scheiße!“, wiederholte die Pinkhaarige sich, fügte dann hinzu. „Das kann doch alles nicht wahr sein, das klingt irgendwie alles wie in einem schlechten Horrorfilm. Sowas kann ein Arzt doch nicht machen. Verdammt. Es tut mir so leid!“ „Es ist aber leider kein Film sondern die Realität.“, entgegnete Yuna ihr mit gebrochener Stimme. „Wie….wie geht es ihm denn jetzt? Wie hat er das ganze aufgenommen? Würdest du nicht lieber zu Hause bleiben wollen, als zur Uni zu gehen?“, fragte Sakura. „Nun, er hat noch irgendwas Mysteriöses zu tun, weshalb es eh nicht stört, dass ich vormittags hier bin. Aber das hat alles nach der Klausur ein Ende, dann wollen wir die restliche Zeit zusammen verbringen. Es geht ihm immer schlechter, er ist immer sehr erschöpft, kann kaum noch 15 Minuten an Stück gehen, und dass auch nur langsam. Seit heute braucht er zusätzlichen Sauerstoff, das scheint ihm etwas zu helfen. Aber besonders schlimm sind auch die ganzen Hustenanfälle und Schmerzattacken. Wenn er gestresst ist, oder sich überanstrengt ist es besonders schlimm. Und ich habe das Gefühl, dass es schlimmer wird. Es tut mir weh ihn so zu sehen, aber ich kann es nicht verhindern. Zumindest helfen die Medikamente ihm“, schluchzte Yuna. „Das klingt nicht gerade gut. Sind die schmerzen sehr schlimm?“, wollte Sakura wissen. „Ja. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was er da alles ertragen muss. Seine Morphindosis liegt schon so hoch, ich habe Angst, dass es irgendwann nicht mehr ausreicht um ihm die Schmerzen zu nehmen. Ich weiß nicht wie er das alles erträgt. Er hat das alles so ruhig aufgenommen und nimmt es einfach hin. Aber ich denke nicht, dass es ihm wirklich nichts ausmacht. Vielleicht findet er die richtigen Worte nicht. Es fällt ihm nicht leicht über seine Gefühle zu reden, oder sich schwächen einzugestehen. Aber er leidet, das sehe ich. Und alles was ich tun kann ist hoffen, dass es nicht noch viel schlimmer wird, und dass ich ihm das Leid irgendwie wenigstens etwas nehmen kann“, erklärte Yuna, die sich kaum beruhigen konnte. „Noch viel schlimmer? Kann es das denn überhaupt? Das klingt ja echt nach einem Horrorfilm. Was sagt denn die Ärztin? Ihr habt euch sicherlich etwas anderes vorgestellt, nicht wahr?“, meinte Sakura. Es war kaum zu glauben was Yuna da gerade erzählte. Sie tat ihr so Leid. „Ja, kann es. Sie sagte bei ihm nimmt diese verfluchte Erkrankung einen besonders schweren Verlauf….warum ausgerechnet bei ihm? Sie sagt aber sie wird ihm stärkere Medikamente geben, sollte das Morphin mal nicht reichen. Jedoch, er ist durch die Hohe Dosis auch so schon immer sehr müde. Wenn er noch stärkere Medikamente braucht, dann wird er wohl fast nur noch schlafen. Ich hoffe so sehr, dass wir bis dahin noch etwas Zeit haben. Noch geht es ihm, wenn man bedenkt wie weit die Erkrankung bereits vorangeschritten ist, erstaunlich gut, er kann noch gehen, er Isst, auch wenn wenig, aber das mit Freude, wir machen so viele Ausflüge wie es geht. Er will auch gerne viel unternehmen, und er hat einen starken Lebenswillen. Ich denke so schnell wird er nicht aufgeben und wird sich so viel Zeit wie irgendwie möglich erkämpfen. Und dennoch müssen wir nicht in Monaten sondern in Wochen denken. Sein Zustand könnte sich jeder Zeit drastisch verschlechtern“, erzählte Yuna. Kaum wollte Sakura erneut etwas sagen, da sprudelte es aus Yuna einfach weiter heraus. „Verdammt, warum nur? Ich will ihn nicht verlieren. Und noch weniger will ich, dass er Leiden muss. Er hat in seinem Leben schon mehr als genug Leid ertragen müssen. Und dann fand ich ihn, ich verliebte mich in ihn, und es war einer der besten Tage meines Lebens, als er mir sagte, dass er mich auch Liebt. Ich dachte wir würden Heiraten. Eine Familie gründen. Und sowas alles halt. Weißt du? Und jetzt? Daraus wird nichts mehr. Und ich werde niemals einen anderen Mann wie ihn finden. Solche gibt es einfach nicht. Ich will auch keinen anderen, ich will nur ihn!“, redete sie sich ihren Schmerz von der Seele. Sakura nahm Yuna vorsichtig in den Arm und streichelte ihr sanft über den Rücken. Ihr fielen dazu einfach keine Worte mehr ein. Wie tröstete man jemanden in Yunas Situation? Konnte man sie überhaupt trösten? Sie versuchte es anders, denn irgendwie hatte Sakura das gefühl, dass Yuna gerade zum ersten mal jemandem ihr Herz ausschüttete. „Sag, hast du denn sonst niemanden, mit dem du darüber reden kannst, was dich belastet? Ich mein klar, du bist nicht die, die krank ist, aber sich sehe doch, wie sehr dich das alles auch belastet. Aber darüber zu reden kann sehr erleichternd sein“, meinte Sakura. Yuna starrte Sakura für einige Momente still an. „Ich habe mit meiner Mutter darüber geredet, etwas mit Itachis bestem, na ja, einzigem Freund, ich verstehe mich auch gut mit ihm, aber ich kann mit ihm nicht darüber reden, nicht so. Aber meine Mutter kürt mir immer zu. Ich könnte vielleicht auch mit Tante Tsunade darüber reden, aber sie hat schon mehr als genug zu tun“ „Halt, sagtest du Tante Tsunade? Ist Dr. Senju etwa deine Tante?“, fragte Sakura ungläubig. „Nicht direkt, sie ist die beste Freundin meiner Mutter, und ich kenne sie seit meiner frühesten Kindheit, und habe damals immer Tante zu ihr gesagt, und bin irgendwie dabei geblieben. Sie behandelt meinen Freund auch“, antwortete Yuna. „Wow. Hätte ich nicht gedacht. Aber…sag mal, hast du denn sonst keinen? Freundinnen?“, fragte Sakura. Jetzt wurde Yuna still. Sakura sprach da etwas an, was ihr bisher gar nicht so bewusst war. Dann schüttelte sie den Kopf. „Meine Eltern sind sehr erfolgreiche Ärzte und viel in der Welt unterwegs. Wir waren immer nur wenige Wochen am Stück zu Hause, sind sonst oft in der ganzen Welt umgezogen. Ich ging nie länger als nur wenige Wochen auf die gleiche Schule, bekam oft Hausunterricht. So hat sich nie etwas ergeben. Und dann kam ich in diese Stadt und kannte hier natürlich außer Tsunade auch niemanden. Doch ich fand dann meinen Freund und hatte genug mit ihm zu tun. Ich will nicht jammern, ich hatte eine Glückliche Kindheit und es fehlte mir an nichts. Ganz in Vergleich zu ihm, der so jung so tragisch seine Eltern verlor. Jedoch, wo du es ansprichst, ich habe zwar immer Kinder zum Spielen gefunden, doch langfristige Freundschaften sind daraus nie entstanden“, erklärte sie. „Oh, so ist das. Verstehe“, meinte Sakura. „Ich hatte früher auch keine Freunde, die anderen Kinder haben mich wegen meiner Hohen Stirn und der Haarfarbe gehänselt, doch dann fand ich eine sehr gute Freundin in Ino, wir halten immer zusammen. Sie ist vor einem Jahr übrigens auch an Krebs erkrankt. Sie wollte erst nicht darüber geredet, aber ich habe ihr beigebracht, das sie es soll. So oft hatte ich sie weinend am Telefon oder in meinem Arm liegen, natürlich hatte sie vor allem auch Angst sie würde sterben, aber in Gegensatz zu deinem Freund hat sie wohl viel Glück im Unglück. Sie wurde von Anfang an von deiner eh, Tante behandelt und die Behandlung ist fast abgeschlossen, sie wird glücklicherweise wieder gesund. Wenn ich mir vorstellen müsste ich würde sie verlieren, und dann noch zusehen müsste, wie sie schmerzen leidet, ich würde dann wohl auch irgendwann zusammenbrechen wie du jetzt. Aber es ist wirklich besser, wenn mein seine Last irgendwo abladen kann, glaub es mir.“ „Freut mich für deine Freundin dass sie gesund wird. Keiner sollte diesen Mist durchmachen müssen. Aber mit wem soll ich denn reden? Ich kann doch nicht permanent meine Mutter belästigen und sonst habe ich doch keinen der, na ja, vielleicht etwas mehr Abstand zu der ganzen Situation hat und es etwas neutraler bewerten könnte“, erwiderte Yuna leise. So langsam hatte sie sich etwas beruhigt, oder ihr waren einfach die Tränen ausgegangen. „Nun, ich gebe dir mal meine Nummer, wie wäre es, wenn du mit mir redest?“, schlug Sakura vor. „Aber wir kennen uns doch kaum. Habe ich dich nicht schon mehr als genug mit meinem Gejammer belästigt?“, entgegnete Yuna ihr. „Ach quatsch. Und dann lernen wir uns eben kennen. Ich mag dich irgendwie, ich finde es bewundernswert, dass du bisher die Kraft hattest, das alles mit dir selbst auszumachen. Aber das musst du nicht. Ich denke, nachdem sich meine beste Freundin schon bei mir ausheulen durfte, vertrage ich auch noch jemanden von der Sorte. Und ganz ehrlich, du bist kein Jammerlappen, aber irgendwo hat jeder Mensch seine Grenzen. Und wenn dein Freund wieder einen schweren Anfall hat und du jemanden brauchst um darüber zu reden, ich höre gerne zu. Die Zeit habe ich, wirklich. Du musst das Angebot natürlich nicht annehmen, aber ich bin gerne für dich da, wenn du willst.“, versicherte Sakura ihr, dass sie es ernst meinte. „Danke“, bedankte sich Yuna. Irgendwie war sie erleichtert über das Angebot, noch nicht wissend, ob sie es mal annimmt, aber jemanden zu haben war vielleicht doch nicht verkehrt. Wahrscheinlich hatte das Rosahaarige Mädchen ja recht. Also ließ sie sich ihre Nummer geben. In die Vorlesung zu gehen lohnte sich nur nicht mehr, denn die war gerade zu Ende. Also verbrachten sie noch gemeinsam die Pause, wechselten aber das Thema, zu etwas leichter verdaulicheren Themen. Und als die letzte Vorlesung , die Gott sei Dank etwas verdaulicher war, es ging um Patienten die in ihrer Mobilität eingeschränkt waren, vorbei war, verabschiedeten sich die beiden bis Montag, dann machte sich Yuna auf den Heimweg. Sie sah auf die Uhr. Durch das Gespräch mit Sakura würde sie sich etwa 5 Minuten Verspäten, jedoch war dies nicht so viel, als dass Itachi sich in der Zeit schon sorgen machen würde. Ob es ihm gut ging? Zumindest hatte er sie nicht angerufen. Vielleicht hatte er ja sogar Essen gekocht? Früher machte er es andauernd, doch in letzter Zeit ging es ihm leider auch öfter zu schlecht um so lange in der Küche zu stehen und zu kochen. Itachi ging es gut, sogar so gut, wie seit Tagen nicht mehr. Kurz vor 14 Uhr war Kakashi gegangen, er wollte nicht mehr da sein, wenn Yuna kommt, die beiden auf gar keinen Fall stören. Zuvor hatte er Itachi noch beim Tisch decken geholfen, damit der sich noch etwas hinsetzen und ausruhen konnte. Danach hatten sie das Beste vorgehen geplant. Itachi hatte überlegt ob er sie sofort fragen will, wenn sie das Zimmer betritt, oder nach dem Essen? Die Entscheidung fiel darauf, das ganze erst mal einfach als Romantisches Abendessen zu decken, und dann, wenn er den Nachtisch bringt, Yuna auch den Ring zu servieren. Nicht wissend, dass Yuna erst 2 Stunden zuvor in der Uni einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte und ein romantisches Abendessen nun im Prinzip genau das war, was ihre Nerven nun brauchten. Lange musste der Heiratswillige nicht auf seine angebetete warten. Kaum waren seit Kakashis Verabschiedung 15 Minuten vergangen, so hörte er dass die Tür aufgeht. Jetzt zählte es also! Itachi stand auf und ging zur Tür um Yuna zu begrüßen. Erst schenkte er ihr einen Kuss, denn sie freudig erwiderte. Itachi strahlte förmlich, es schien ihm gut zu gehen, das erleichterte Yuna ungemein. Ihre Horrorvorstellung war es nämlich, dass sie irgendwann mal in die Wohnung kommt und Itachi zusammengebrochen, oder gar tot, in irgendeiner Ecke liegen findet. Doch die sollte sich heute glücklicherweise erneut nicht bewahrheiten. „Yuna, ich habe eine Überraschung zum Beginn des Wochenendes für dich vorbereitet. Komm doch mal gleich ins Wohnzimmer!“, forderte er sie dann auf. Er war sehr gespannt auf ihre Reaktion. Er hoffte sehr, dass sie sich freute, aber aufgeregt war er auch sehr, so dass er sein Herz bis zum Hals schlagen hörte. „Oh, eine Überraschung? Hast du was leckeres gekocht?“, fragte Yuna. „So in der Art“, antwortete Itachi. Dann betrat Yuna das Wohnzimmer. Überall waren Blumen, überwiegend rote Rosen, und auch der Tisch war wunderschön geschmückt. Dieser Anblick ließ Yunas Herz dahin schmelzen. Vor Überraschung ließ sie ihre Tasche fallen. „Oh Mein Gott, Itachi, das ist wunderschön!“, sagte sie, umarmte ihn kurz fest und gab ihm schnell wieder einen Kuss. „Also gefällt es dir? Gekocht habe ich natürlich auch“, meinte er. „Ja, Ja, es ist so schön! Ich will gar nicht wissen, wie lange du dafür gebraucht hast, wow, es sieht nach einem Romantischen Nachmittag aus. Ich freue mich so sehr! Und das Essen wird bestimmt auch gut“, Yunas stimme überschlug sich vor Freude. Das erleichterte Itachi enorm und auch sein Herz konnte sich vorübergehend etwas beruhigen. „Ja, ich wollte dich erst zu einem romantischen Dinner in ein Restaurant einladen, doch du weist, ich bekomm nicht viel runter, und ich wollte keine Kinderprotionen bestellen. Und dann noch die Sauerstoffbrille, das ist alles noch so ungewohnt. Und da dachte ich, ich überrasche dich damit einfach zu Hause.“, erklärte er. „Na die Überraschung ist dir aber gelungen! Ich freue mich so! Der Tag in der Uni war heute recht hart, aber das hier macht alles wieder gut, sehr gut sogar“, freute sich Yuna. Nun verstand sie auch, warum Itachi sich so schick gekleidet hatte, er hatte seine Anzughose, dazu ein schickes kurzärmliges Hemd und eine Krawatte an. Sah schon festlich aus. „Warte nur eben, ich ziehe eben auch was anderes an, um mich deiner Überraschung etwas anzupassen!“, meinte Yuna und lief schnell in ihr Zimmer, zog sich das Kleid an, dass ihre Eltern ihr zu Weihnachten geschenkt hatten. Jetzt war sie bereit für das Romantische essen. Und daran, dass es keine Kerzen gab, störte sie sich, wie von Kakashi schon vermutet, keineswegs, sie dachte nicht mal daran. Sie freute sich so sehr über Itachis Überraschung, nicht wissend, dass die größte Überraschung erst zum Nachtisch serviert wird. So setzten die beiden sich gemütlich zusammen, nur stand Itachi ab und zu auf und servierte ganz für Gang. Yuna war von dem Essen mehr als begeistert. Zwischendurch wollte sie ihm beim tragen helfen, aber er bestand darauf es selbst zu machen, es war schließlich eine Überraschung für sie, und sie sollte nichts tun müssen. Sie machte sich zwar sorgen, dass Itachi sich überlasten könnte, doch er machte nicht den Eindruck, dass er bald zusammenbrechen würde, er war total Euphorisch, so hatte sie ihn zuletzt bei seiner Geburtstagsfeier erlebt. Wenn er jetzt nicht sogar noch euphorischer war. Sie fragte sich zwar zwischendurch, ob das alles wirklich einfach so war, oder ob er nicht doch noch irgendwas bei dem ganzen im Hinterkopf hatte, doch darauf was es war, kam sie tatsächlich nicht. Es freute sie nur, dass es Itachi gut ging, und dass sie so einen wundervollen Nachmittag hatten. Zudem aß Itachi für seine Verhältnisse erstaunlich viel. Sie schob seinen verbesserten zustand auf die Sauerstoffbrille, denn jetzt musste er nicht mehr so sehr Zug um Zug um die lebensnotwendige Luft kämpfen wie die Tage zuvor. Da kann man auch schon mal etwas Appetit bekommen. Doch dann, nach vier Gängen, sollte die Nachspeise serviert werden. Und damit kam nun auch der Moment auf den Itachi den ganzen Tag hingearbeitet. Er ging in die Küche um die kleine Torte, für zwei Personen aber schon wieder fast zu groß, zu holen, die er für diesen Moment vorbereitet hatte. Sie war in Herzform gebacken und mit roten Rosen aus feinster Creme Dekoriert. Itachi packte das kleine Kästchen mit dem Verlobungsrung nun aus seiner Hosentasche und stellte es geöffnet in die Mitte der Torte. Er nahm die Torte so, dass das Herz und der Ring zu Yuna zeigen würden. Vor Aufregung raste sein Herz nun förmlich, und für einen kurzen Augenblick wurde es ihm sogar schwindelig. Doch er befahl sich, sich zusammenzureißen. Wenn er jetzt umkippte wäre der Antrag versaut, und bislang lief es doch so gut. Also atmete er mehrmals ganz tief durch, so tief seine Lunge es eben zuließ. Dann verließ er in zügigen Schritten die Küche und ging auf Yuna zu, die im Wohnzimmer wartend auf den Nachtisch und nichts ahnend auf dem Sofa saß. Itachi stellte sich mit der Torte vor sie hin. „Yuna, ich, ich möchte dich etwas fragten“, fing er an. Dann ging er auf die Knie, so, dass Yuna nun die Torte in Herzform und auch den Ring erkennen konnte. Er sah sie voller Hoffnung an. „Ich bin kein großer Redner, aber du weist, ich liebe dich über alles. Du weist auch, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt, doch nichts lieber wäre mir, als diese mit dir zu verbringen. Bis zu meinem letzten Atemzug. Deshalb will ich dich jetzt fragen. Willst du, meine Frau werden?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)