Der Wert des Lebens von Uchiha--Itachi91 ================================================================================ Kapitel 2: Helfen und helfen lassen ----------------------------------- Die nächsten Wochen vergingen ohne große Vorkommnisse, Yuna brachte dem jungen Mann im Park, Itachi, jedes Mal etwas zu Essen nach der Uni vorbei. Und zusätzlich ließ die ihm auch etwas für den Morgen da, damit er nicht immer erst auf sie warten musste. Viel reden taten sie jedoch nicht. Itachi war zwar höflich, bedankte sich jedes Mal, wenn Yuna ihm etwas brachte, obwohl sie ihm sagte, dass es schon okay ist. Jedoch mehr als seinen Namen…und seinem Alter, er war 21, genauso wie sie, hatte sie nicht aus ihm herausbekommen. Er blockte jedes Gespräch ab indem er entweder nicht antwortete oder sie mit ein paar kurzen Worten abwimmelte. Sie fand es zwar schade, wollte ihn aber nicht zu irgendetwas zwingen. Jedoch fielen ihr dennoch Dinge an ihm auf, die sie beunruhigten. Abgesehen von der recht schmalen Statur und auffälligen Blässe es schwarzhaarigen fiel ihr auf, dass er Regelmäßig hustete. Natürlich hat sie ihn daraufhin angesprochen, woraufhin er bloß erklärte, dass es sich um eine Chronische Bronchitis handelte. Sowas würde halt passieren, wenn man über Jahre auf der Straße lebt. „Jahre?“, fragte sie verwundert, versuchte zum gefühlt hundertsten Mal ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Er war doch noch so jung. Was ist ihm wohl geschehen, dass er es vorzog im Park zu leben. Schließlich gab es genug Anlaufstellen, Notunterkünfte, diverse Einrichtungen, an die man sich in Notlagen Wenden konnte. Hat die Gesellschaft in seinem Fall denn völlig versagt? Natürlich konnte es viele Gründe für Itachis Situation geben. Überschuldung, Drogen, doch das konnte sie sich bei ihm nicht vorstellen, wirkte er doch recht klug und schien ein vernünftiger Mann zu sein. „Seit ich 18 bin. Na ja, um genau zu sein war ich mit 16 und 17 schon für einige Wochen auf der Straße, aber da war ich noch Minderjährig und man hat mich zurück geholt, aber seit ich volljährig bin schert es keinen wo ich bin.“, erklärte er. Erstaunt schaute Yuna ihn an. Wow, vollständige Sätze und dann auch noch über ihn selbst. So viel hatte sie schon lange nicht mehr aus ihm heraus bekommen. Aber das heißt ja, dass er schon seit mindestens 3 Jahren alleine hier lebt. „Hast du nie versucht irgendwo unterzukommen? Eine Wohnung zu finden? Es Gibt doch Hilfsprogramme für jugendliche und vielleicht könnte dir jemand helfen“, fragte Yuna dann neugierig, in der Hoffnung er würde nicht gleich wieder abblocken. „Ich brauche keine Hilfe“, antwortete der lediglich knapp. War ja klar. Yuna schmunzelte. „Na dafür freust du dich aber doch sehr über mein Essen jeden Tag. Wenn du keine Hilfe brauchst, warum besorgst du dir selbst keins?“, wollte sie ihn necken. Itachi jedoch schaute daraufhin bloß auf die Tupperdose auf seinem Schoß, hob sie hoch und drücke sie Yuna in die Hand. „Ich habe nie darum gebeten, du wolltest das doch oder nicht? Wenn du es nicht mehr willst, du bist zu nichts verpflichtet, ich komme schon alleine klar“, erklärte er dann und stand auf. Yuna schaute ihn erschrocken an, griff nach seinem Arm, während sie auch aufstand. „Warte doch, so habe ich das gar nicht gemeint! Ich mache das gerne, also setz dich doch bitte…ehrlich, es macht mich glücklich wenn ich jemandem mit irgendetwas helfen kann! Du brauchst dich nicht schlecht fühlen nur weil du etwas essen von einer Studentin annimmst.“, sagte sie schnell, wollte verhindern dass der junge Mann einfach wegläuft. Ernst schaute er sie daraufhin an. Der Ausdruck in seinen Augen erschreckte sie. In der Regel war in ihnen bloß eine Art Emotionslose kälte zu sehen. Doch dieses Mal sah sie mehr. Auch wenn er selbst keine Miene verzog. Aus seinen tiefschwarzen Augen sprachen Schmerz, Trauer und Einsamkeit. „Ich verstehe einfach nicht warum du das machst. Gibt es keine anderen Jungs auf deiner Universität? Gibt es keine anderen Menschen, die Hilfe bedürfen? Warum ich? Ich habe nie darum gebeten und dennoch bemühst du dich so um mich. Was habe ich getan, dass ich es verdient hätte? Jahrelang war ich allen egal, also warum jetzt plötzlich? Warum interessierst du dich für mich?“, sprudelte es auf dem jungen Mann heraus. Yuna musste erst nachdenken, denn sie wollte nichts Falsches sagen. So viel wie an diesem Tag hatte Itachi noch nie mit ihr geredet. Und so wie sie vermutete, auch mit sonst niemandem. Eben deswegen wollte sie ihn nun nicht vergraulen. „Ich weiß es nicht…ich hab dich einfach gesehen und dann hatte ich eben das Bedürfnis. Und ich bin mir sicher, jeder Mensch hat noch eine Chance verdient. Ich weiß nicht was dir passiert ist, du musst es mir auch nicht erzählen wenn du nicht willst. Aber du bist noch jung. Du kannst noch alles erreichen. Du musst es nur wollen. Ich kann dir helfen. Aber ich kann dir nur helfen, wenn du diese auch annimmst.“, erklärte sie dann ehrlich. „Heh. Wenn das alles so einfach wäre…“, antwortete Itachi bloß leise, während er sich zurück auf die Bank fallen ließ. „Ich habe nie behautet es sei einfach, ich sagte nur es sei möglich“, erwiderte Yuna, die dann erleichtert, dass Itachi nun doch nicht abhaut, sich dann auch wieder zu ihm auf die Bank setzte. „Mmhhm“, machte Itachi, während er dann noch ein paar bissen aß. Dieses Mal hatte Yuna ihm gebratene Nudeln gebracht, damit es etwas Abwechslung im Speiseplan gab. Am nächsten Tag, als Yuna wieder zur gewohnten Uhrzeit in den Park kam, war Itachi nicht da. Das passierte ab und zu, vor allem bei regnerischem Wetter. Sie nahm sich vor ihn beim nächsten Mal einfach zu fragen, wo er dann hingeht. Sie dachte nicht, dass es weit sein würde. So stellte sie die Tupperdose unter der Bank ab, so wie sie es immer tat, wenn Itachi gerade nicht da war. Doch auch am nächsten Tag war er nirgends aufzufinden. Und das was ungewöhnlich war, die Tupperdose war nicht angerührt worden. Wohin war Itachi bloß gegangen? Hatte sie ihn doch zu sehr bedrängt? Oder war ihm etwas passiert? Sie wartete einige Minuten, doch als sie ihn nicht fand, blieb ihr nichts anderes übrig als zu gehen. Erst einige Tage später tauchte er plötzlich wieder auf. Saß auf seiner Bank als wäre nichts gewesen. Doch als Yuna ihm näher kam erschrak sie. Sein Gesicht war angeschwollen, auch die Unterlippe war dick. Zudem klebten einige Blutreste an seiner Kleidung. Als er Yuna auf sich zukommen sah, drehte er den Kopf weg, wollte offensichtlich nicht, dass man ihn so sieht. „Um Gottes Willen, Itachi…was ist passiert?“, fragte Yuna erschrocken, beschleunigte den Schritt um schnell näher an ihn ranzukommen. „Nichts“, flüsterte der zur Antwort. „Von nichts sieht man aber nicht so aus. Wer hat dir das angetan? Wo warst du die letzten Tage?“, wollte sie wissen. Itachi seufzte, beschloss dann zumindest die letzte Frage zu beantworten. „Bei der Polizei“ „Was, warum? Jetzt lass nicht alles aus dir raus quetschen“, bat sie ihn. „Es sind eben nicht alle so nett zu Obdachlosen wie du, Yuna“, erklärte er. „Dich hat jemand verprügelt, nicht wahr?“, kombinierte die Studentin. Zögerlich nickte der schwarzhaarige. „Aber das soll nicht deine Sorge sein, sowas passiert halt“, erklärte er. „Bitte? Sowas passiert halt? Hörst du dir eigentlich mal beim sprechen zu? Sowas hat nicht zu passieren! Und was war dann mit der Polizei?“, sagte sie aufgeregt. Das konnte er doch nicht ernst meinen. „Jemand hat die gerufen. Die wollten mich einsperren, aber ein Zeuge hat dann doch zu meinen Gunsten ausgesagt, so hatte ich lediglich einen einwöchigen Platzverweis bekommen.“, erklärte er. Eigentlich war ihm gar nicht danach irgendetwas zu erklären. „Und wer hat dich verprügelt? Und warum?“, wollte Yuna wissen. „Eine Gruppe Jugendlicher, was weiß ich warum! Hatten wohl einfach Langweile, was weiß ich! Können wir das Thema bitte lassen!?“, antwortete Itachi aufgeregt, dabei ist Yuna auch ein leichtes zittern nicht entgangen, sie war sich sicher, dass ihn das mehr mitgenommen hat, als er zugeben wollte. „Aber…die können mit sowas doch nicht einfach durchkommen. Hat man dich wenigstens man untersucht? Die Verletzungen sehen echt nicht schön aus…“, meinte Yuna dann besorgt. „Doch können sie. Es war schon immer so. Natürlich hat das keiner Untersucht. Und wenn dir mein Gesicht nicht gefällt musst du es dir ja nicht ansehen!“, erwiderte Itachi. So wütend hatte sie ihn noch nie erlebt. Auf jemanden, der noch nie mit ihm geredet hat würde Itachi wohl immer noch wie die Ruhe selbst, doch Yuna ist es nicht entgangen. „Tut mir Leid, so meinte ich das doch nicht…“, sagte sie dann entschuldigend. Wollte ihn nicht weiter verärgern. Beschloss ihm dann einfach erst mal das Essen, dass sie für ihn mitgebracht hatte zu geben, und im Anschluss wollte sie ihn davon überzeugen sich wenigstens Grob untersuchen zu lassen. Schließlich war sie ja Medizinstudentin und damit nicht völlig ahnungslos. Doch schnell fiel ihr auf, dass etwas nicht stimmte, denn entgegen seiner Gewohnheiten benutzte Itachi nur einen Arm, und dann auch noch den linken. „Itachi, du bist am Arm verletzt, nicht wahr?“, fragte Yuna vorsichtig. „Und wenn?“, antworte er knapp. „Lass mich das mal ansehen. Ich habe noch keinen Doktortitel, aber nach 6 Semestern könnte man meinen, dass ich doch schon etwas von Medizin verstehe.“, bot sie ihm besorgt an. So langsam schien der junge Mann anzufangen ihr zu glauben, dass sie ihm nur helfen will, denn zögerlich streckte er den rechten Arm zu ihr. Im ersten Moment fiel ihr auf, dass er sich den Arm selbst geschient haben musste. Doch als sie den Ärmel hochkrempeln wollte um sich den Arm näher anzusehen zuckte Itachi mit zischendem lauf zusammen. Daraus schloss sie, dass es etwas ernster sein musste. „Itachi, das muss näher untersucht werden. Du musst ins Krankenhaus“, erklärte Yuna schnell. Der schüttelte daraufhin den Kopf. „Nein, da hab ich nichts verloren“, erklärte er. „Warum? Du hast eine Verletzung die behandelt werden muss. Dafür ist das Krankenhaus da.“, versuchte sie ihn zu überzeugen. „Sehe ich so aus, als ob ich Krankenversichert wäre? Oder die Behandlung in irgendeiner Form bezahlen könnte? Nein, ich gehe da nicht hin…“, klärte er sie dann auf. Daraufhin musste sie kurz schlucken. Natürlich hatte er weder Geld noch Versicherung. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Doch ihr fiel dann etwas ein. „Hinten in der Uniklinik arbeitet die beste Freundin meiner Mutter. Ich bin mir sicher sie macht eine Ausnahme, wenn ich sie bitte“, versuchte sie es nochmal. „Was soll sie denn bloß von dir denken, wenn du mit jemandem wie mir dort auftauchst? Schaut dior mich doch mal an“, erwiderte er. „Es ist mir egal wer etwas über mich denkt. Warum kannst du nicht einfach mal Hilfe annehmen, wenn sie dir angeboten wird? Ich will dir doch wirklich nichts Böses“, erwiderte sie seufzend. Warum musste dieser Kerl bloß so stur sein. „Na gut, meinetwegen. Wenn du darauf bestehst…“, erklärte sich Itachi schlussendlich einverstanden. „Ja, tu ich“, antwortete Yuna dann zufrieden lächelnd. Der Weg zur Klinik war sehr kurz, nur 15 Minuten zu Fuß. Dort angekommen fragte sie auch gleich am Empfang nach ihrer bekannten, während Itachi mit skeptischem Blick mit etwas Abstand wartete. Itachi beobachtete Yuna skeptisch. Zwischendurch dachte er schon, dass aus seiner Untersuchung nichts wird, denn die Frauen an der Rezeption schüttelten mehrfach den Kopf, nach dem Yuna etwas gesagt hatte. Die besagte bekannte schien an diesem Tag keinen Dienst zu haben. Eine ganze Weile wurde dort offenbar heiß Diskutiert, bis Yuna dann schließlich nickte und schnellen Schrittes auf Itachi zuging. „Komm mit“, forderte sie ihn dann ohne weiteres auf. Eine Weile gingen sie durch die langen Gänge der Klinik, ehe Yuna schließlich eine Tür mit der Aufschrift ‚Röntgen‘ öffnete und Itachi hinein führte. „Ehm, geht das hier wirklich in Ordnung? Die beiden am Empfang schienen nicht begeistert.“, wollte Itachi wissen. „Ja, diejenige von der ich dir erzählt habe ist nicht da, aber die beiden haben erlaubt, dass ich deine Behandlung übernehme, schließlich stehe ich kurz vor dem Abschluss, da trauen die mir das zu. Man kennt mich hier eben. Solange da sonst keiner involviert wird drücken sie die Augen zu und haben nichts gesehen“, erklärte sie. „So ist das…danke“, meinte Itachi zögerlich. „Nichts zu danken, eigentlich sollte das hier selbstverständlich sein“, sagte sie seufzend. Dann erklärte sie Itachi, wie er den Arm auf dem Gerät zu Platzieren hatte, machte eine Aufnahme, änderte die Position, machte dann noch eine Aufnahme. Die Jacke, die Itachi Trug hat sie ihn erst mal anbehalten lassen, denn für das Röntgen ging es auch mit und sie wollte ihm keine unnötigen Schmerzen zufügen. „Geh du doch schon mal in das Behandlungszimmer schräg gegenüber, ich komme in 5 Minuten nach“, forderte sie ihn schließlich auf. Itachi nickte stumm, ergab sich seinem Schicksal, wobei er natürlich wusste, dass er durchaus vernünftig war sich behandeln zu lassen. Yuna speicherte die Bilder erst mal ab. Und begutachtete sie, bevor sie zu Itachi rüber ging und sie ihm erklären wollte. Bevor sie den Raum betrat, in den sie Itachi geschickt hatte, hörte sie ihn darin einige Male heftig Husten, und dann hörte sie noch ein leises keuchen, als der Husten aufgehört hat. Vielleicht sollte sie sich darum auch noch kümmern, wo sie doch schon mal dabei waren hier zu sein? Na ja, erst der Arm, dann das andere. „So, da bin ich“, begrüßte sie ihn kurz, als sie den Raum betrat. „Und?“, wollte er dann wissen. „Der Arm ist gebrochen, wie ich befürchtet habe. Aber du hast Glück, es ist ein sauberer Bruch, der nicht operiert werden muss. Ich werde dir einen Gips anlegen, dann sollte es in 6 Wochen wieder okay sein. Tut mir Leid, dass dir sowas angetan wurde…“, erklärte sie ihm. Itachi nickte bloß. Daraufhin half sie ihm den Unterarm Frei zu machen. Normalerweise würde sie ja einfach den Ärmel aufschneiden, doch sie wusste genau, dass diese Jacke alles war, was er hatte, das wollte sie sie nicht zerstören. Itachi zischte vor Schmerz, als sie ihm diverse lagen an Pullovern hochschob. Sie hätte ihm gerne etwas gegen die schmerzen gegeben, doch dazu befugt war sie nicht. Sie konnte froh sein, dass man ihr das hier schon erlaubt hatte. Einige Minuten dauerte die Prozedur, dann hatte Itachi einen ordentlichen Gips am Arm. „Fertig“, verkündete sie dann. „Danke“, bedankte sich Itachi daraufhin, spürte sofort, wie gut es tat, dass der Arm nun Still gelegt war. Dann wollte er schon aufstehen und dich wieder auf den Weg zurück in den Park machen, jedoch hielt Yuna ihn noch auf. Wenn sie schon mal dabei waren desinfizierte sie nun auch die Wunden im Gesicht und tat Pflaster auf die größeren, und dann holte sie noch ein Stethoskop. „Itachi, dein Husten, ich würde mir gerne noch deine Lunge anhören“, erklärte sie dann. Der jedoch stand auf und schüttelte den Kopf. „Nicht nötig, du hast schon mehr als genug für mich getan. Also bitte“, meinte er. „Ich möchte es aber, komm schon. Das tut auch im Vergleich zur Behandlung deines Arms nicht weh.“, versuchte sie ihn zu überzeugen. „Meinet wegen. Aber nur noch das und dann gehen wir“, beschloss er. „Ja, in Ordnung“, stimmte sie ihm zu, ihn nicht verschrecken wollend. So ließ Itachi sich schließlich auch diese Untersuchung gefallen. Hierbei zuckte er nicht mal, als das kalte Stethoskop seinen Rücken und seine Brust berührte. Jedoch dauerte das ganze ziemlich lange, denn Yuna hörte ihn erst am Rücken, dann an der Brust und schließlich wieder am Rücken ab. In der Theorie wusste sie eigentlich alles nötige, aber noch war sie Studentin und ihr fehlte die Praxis. Schließlich legte sie das Untersuchungsgerät zur Seite, nahm dann ein Fieberthermometer in die Hand, hielt es ihm ans Ohr bis es piepste, dann legte sie auch dieses zur Seite und schaute ihren ersten eigenen Patienten ernst an. „Itachi…ich bin mir nicht ganz sicher, aber, eine chronische Bronchitis ist das jedenfalls nicht, das kann ich dir mit Gewissheit sagen.“, erklärte sie. „Und was dann?“, fragte der. „Nun, um das zu sagen, dazu müsste man noch diverse andere Untersuchungen machen. Und man müsste einen richtigen Arzt hinzuziehen. Aber es könnte Tuberkulose sein. Oder eine verschleppte Lungenentzündung… ich könnte zumindest noch einen THT…ehm, einen Tuberkulin Hauttest machen um zumindest ersteres auszuschließen, aber mehr kann ich da auch nicht tun.“, antwortete die Studentin. „Du hast gesagt wir gehen nach der Untersuchung…“, meinte Itachi. Er fand Yuna hatte echt schon viel zu viel für ihn getan, er konnte ihr nicht noch mehr zumuten. „Ach komm schon, der Test geht recht schnell, und dann gehen wir, versprochen. Aber wenn es Tuberkulose sein sollte muss das behandelt werden, sonst wird es immer schlimmer. Außerdem ist es ansteckend.“, versuchte sie ihn zu überzeugen. „Na gut. Aber das ist der letzte Test ja?“, rückversicherte sich der schwarzhaarige. „Ja…ich will dich ja nicht foltern“, schmunzelte Yuna. Daraufhin holte sie schnell den Test und verabreichte ihm die Spritze. „So, wir können gehen“, erklärte sie. „Hä? Und das Ergebnis?“, fragte Itachi verdutzt. „Das gibt’s in 3 Tagen an der Einstichstelle. Solange musst du hier nicht rumsitzen.“, erklärte sie. „Ach so, okay“, meinte er, stand dann auf. Während die beiden zum Ausgang der Klinik gingen, stellte er fest dass er mit dem Gips gar nicht in seine Jacke reinkam, sagte jedoch erst mal nichts. Yuna forderte ihn dann im Eingangsbereich auf noch kurz zu warten, sie müsste eben noch etwas klären. Wieder sah er, dass die junge Frau eine Weile etwas ausdiskutierte. Dann bekam sie einen Zettel in die Hand, den eine dritte Person kurz unterschrieb. Danach kam sie wieder zu ihm, zeigte ihm den Zettel. „Ein Rezept?“, fragte er verwundert. „Ja, ein Breitbandantibiotikum, selbst wenn der TBC Test negativ ist, bleibt dann ja immer noch die Lungenentzündung. Du hast schließlich auch leichtes Fieber…das muss weg. Ach ja, etwas gegen die schmerzen habe ich dir auch aufschreiben lassen.“, erklärte sie ihm. „Aber ich kann das doch gar nicht bezahlen“, flüsterte er. „Keine Sorge, das mache ich für dich. Ich habe genug, meine Eltern sind beide Ärzte, ich bin also nicht gerade Arm und so etwas tut mir nicht weh, vor allem wenn ich weiß, dass dir damit geholfen ist“, erwiderte sie darauf lächelnd. „Danke“, flüsterte Itachi leise. Es war ihm offensichtlich peinlich, doch er versuchte dieses Mal nicht Yuna diese Idee abzusprechen. Er kannte die junge Frau inzwischen gut genug um zu erahnen, dass dies Sinnlos sein würde. So ging er ihr zur nächsten Apotheke hinterher, wo sie die Medikamente für ihn kaufte, ihm dann schließlich in die Hand drückte nachdem sie erklärt hatte wie oft er was zu nehmen hat. Inzwischen war erst recht spät geworden und diese Nacht schien auch wesentlich kälter zu werden als die Nächte zuvor. Kein Wunder, denn es war inzwischen fast Winter. Yuna sah Itachi besorgt an, als sie wieder im Park ankamen und er sich nochmal bedankte und eigentlich dachte, dass sie jetzt eigentlich gehen würde. „Itachi, ich habe eine Idee. Es tut mir Leid, dass ich dich so überfalle, schließlich kennen wir uns noch keine 3 Monate…und viel weiß ich auch nicht über dich. Aber ich sehe, dass du frierst, so wirst du Sicherlich nicht Gesund. Komm doch mit zu mir, ich wohne nur 10 Minuten entfernt. Da könntest du ein schönes heißes Bad nehmen und ein Gästebett habe ich auch. Und ein paar frische Klamotten hätte ich natürlich auch noch für dich“, bot die Studentin dem Obdachlosen freundlich lächelnd an. Itachi starrte sie nur verdutzt an. Das war einfach zu viel des guten. Sie hatte ihm schon Essen und eine Vernünftige Behandlung gegeben, sich mehr um ihn gekümmert als irgendein anderer in den Vergangen Jahren. Er wusste gar nicht mehr, wann sich das letzte Mal jemand so um ihn gekümmert hatte. Er verstand absolut nicht, womit er diese Güte plötzlich verdient hätte. So starrte er Yuna einfach nur still schweigend an. Zu gerne hätte er das Angebot angenommen, und wenn es nur für eine Nacht wäre. Er hatte seit mindestens 3 Jahren nicht mehr mit einem Dach überm Kopf geschlafen und dann auch noch in einem Richtigen Bett. Und sich mal mit warmem Wasser waschen zu dürfen, all das klang wirklich verlockend. Für andere Menschen waren dies völlig normale Dinge, doch für ihn klang es nach absolutem Luxus. Yuna lächelte ihn weiter an, meinte es wohl wirklich ehrlich mit ihm. „Was denn? Hat es dir die Sprache verschlagen? Keine Angst, ich werde dich schon nicht aufessen. Ich möchte dir nur helfen, dir eine Chance geben, auf ein Leben…verstehst du?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)