Light and Darkness von mairio ("On that land shall Darkness prevail and Light expire.") ================================================================================ Epilogue: Happiness ------------------- Epilogue: Happiness   Die Zeit verging und das Paar hatte nicht nur eine Traumhochzeit hinter sich, sondern erwarteten auch ihr erstes Kind.   Nervös wartete Chiaki vor dem Kreißsaal, lief immer wieder einige Schritt auf und ab. Mit ihm warteten seine Schwiegereltern Korron und Takumi. „Willst du dich nicht lieber mal hinsetzen, Chiaki“, fragte Korron mit einem ermüdeten Lächeln. „Seit Stunden bist du schon auf den Beinen.“ „Nein, es geht schon“, winkte er geistesabwesend ab. Takumi warf ihm ein verständnisvolles Lächeln zu. „Ich kann dich verstehen, Sohn. Bei Maron hatte ich mich damals nichts anders gefühlt.“ Seine Frau blickte ihn amüsiert an. Im nächsten Moment kam Kaiki raus und nickte mit einem breiten Grinsen Richtung Kreißsaal. „Ein wunderhübsches Mädchen!“, sagte er stolz. Sofort lief Chiaki in den Raum rein und erblickte Maron mit ihrem gemeinsamen Baby in den Armen.  Ein sanftes, liebevolles Lächeln haftete auf ihrem erschöpften Gesicht. „Ach Gott, ist die Kleine goldig!“, kam es von Korron verzückt. Chiaki ging auf seine Frau zu und gab ihre einen Kuss auf die Stirn. Dann sah er auf das Baby in ihren Armen herab. Seine Augen bekamen einen verträumen Blick. „Sie sieht so aus wie du“, sagte er leise. „Ich würde eher behaupten, wie du“, kicherte sie schwach. Chiaki streckte seinen Hand aus und strich er dem Säugling mit einem Finger liebevoll über das Gesicht.  „Chiaki, schau mal“, flüsterte Maron so leise, dass nur er es hören konnte.  Das Mädchen, in ihren Armen, hatte ihre rechte Hand seltsamerweise permanent zur Faust geballt. Vorsichtig öffnete Maron die kleine Faust mit ihrem Daumen. Sie schnappte kaum hörbar nach Luft, als sie sah was sich darin befand. Es ein schwarzer Ohrring. Access schwarzer Ohrring. Maron gab ihrem Ehemann einen vielsagenden Blick. Dieser nickte wissend. „Wie wollt ihr sie nennen?“, hörten sie Kaiki interessiert fragen. Maron blickte zu ihrer Tochter herunter und lächelte mit Tränen in den Augen. „Natsuki.“ *** *** Fünf Jahre später:   Es war ein sonniger Frühlingstag. Die Kirchblüten blühten. Eine warme Brise wehte durch die Stadt. Im Momokuri Stadtpark fand das jährliche Kirchblütenfest statt. Maron saß mit Miyako und Yashiro auf einer Picknickbank, während ihre Männer wenige Meter entfernt sich unterhielten und was tranken. Darunter waren auch Chiaki’s Vater, der mit seiner vierjährigen Enkelin Midori spielte, sowie ihre Eltern. „Und, Miyako, wie läuft die Polizeiausbildung?“, fragte Yashiro neckend. „Was redest du da, Sazanka?“, entgegnete die Angesprochene augenrollend, „Ich bin doch seit zwei Jahren fertig.“ „Hey, es heißt immer noch Matsushita, verstanden!“ „Für mich bist und bleibst du ‚Yashiro Sazanka – die Oberzicke der Rhythmischen Gymnastik‘!“ „Na, wenigstens bin ich diejenige von uns dreien, die richtig Karriere in dem Bereich gemacht hat. Ganz ehrlich, ich dachte du würdest auch eine Sportkarriere anstreben, Maron.“ „Ach, das war nur ein Hobby“, wendete Maron ein, „Vielmehr mag ich es mit Kindern zu arbeiten.“ „Wenigstens läufst du nicht mit eine Flöte durch die Gegend, wie unsere Teufels-Paukerin!“, lachte Miyako auf. „Hm, vielleicht gehe ich auch in die pädagogische Richtung, wenn es bei mir mit der Sportkarriere zu Ende geht. Ich überlege schon in der Sportuniversität mich als Trainerin zu bewerben“, überlegte Yashiro. „Ha, da prahlst du den Studentinnen bestimmt vor, wie toll du wärst und hältst ihnen deine Medaillen und Trophäen vor die Nase“, höhnte Miyako und wandte sich an ihre beste Freundin, „Hey, Maron, ich an deiner Stelle würde deine Mädels nicht zu ihr schicken, falls die ein Interesse für Rhythmische Gymnastik entwickeln.“ Yashiro schaute gespielt beleidigt zu ihr rüber. Es war nichts neues, dass die beiden Frauen sich einander aufzogen, schließlich taten sie es ständig, wenn sie sich sahen. „Hey, Yashiro. Kei und Sara kommen dieses Jahr in die Schule, oder nicht?“, kam es von Maron, um vom Thema abzulenken. „Ja, sie sind schon total aufgeregt. Shinji kann ihnen ja helfen, wenn sie Probleme haben“, kicherte Yashiro. „Klar. Ich weiß noch als Shinji vor zwei Jahren eingeschult wurde“, schmunzelte Miyako, „Er war so ein nervöses Wrack am ersten Tag gewesen. Jetzt macht ihm die Schule großen Spaß.“ „Bei meinem Mädchen wird es ja noch zwei Jahr dauern“, warf Maron ein. „Und dann hast du noch ein anderes Mädchen, bei der du das alles erleben darfst“, grinste ihre beste Freundin. „Midori und Natsuki sind aber schon putzig miteinander“, kam es von Yashiro, „Ich wünschte, meine Kinder hätten so eine innige Geschwisterliebe.“ Die drei Frauen lachten herzhaft. Nie im Leben hätten die ehemaligen Sportrivalinnen sich es vorgestellt, zusammen auf einer Bank zu sitzen und sich über ihre Karriere und Kinder zu unterhalten. Besonders Miyako und Yashiro überraschte die aufkommende Freundschaft, da sie einander in der Anfangszeit als Teenager gar nicht leiden konnten. Bei den Männern lief es hingegen entspannter ab, da Chiaki und Kagura sich bereits ihr ganzes Leben lang kannten und Yamato ein unkomplizierter Mensch war. Außerdem war die Minazuki Group ein zuverlässiger Sponsor des Nagoya-Krankenhauses. In der Nähe war eine Spielwiese mit riesigem Sandkasten, in der sich die Kinder amüsierten. Weitere Familien saßen um rum und ließen ihre Kleinen ihren Spaß haben. „Nein, ich werde Natsuki heiraten!“ - „Nein, ich!“ hörte man plötzlich von zwei der Kinder. „Jetzt streitet Shinji sich schon wieder mit Kei“, stöhnte Yashiro augenrollend auf. „Der Junge hat es auch faustdick hinter den Ohren. Jedes Mal Natsuki hier und Natsuki da. Ich werde nie vergessen, wie er ihr am ersten Tag, als er sie sah, einen Heiratsantrag gemacht hat. Und das mit vier!“, hielt Miyako sich eine Hand vor die Stirn und strich sich durch die kurzgeschnittenen Haare. „Das sagst du mir!“, sagte Yashiro, „Kei war auch sofort hin und weg von ihr!“ Wenn ihr wüsstet, dass all unsere Kinder hier wiedergeborene Engel sind…, dachte Maron sich insgeheim. Amüsiert schaute sie den Kindern zu. Sie sahen alle ihrem vorherigem Leben sehr ähnlich. Es konnten sich auch alle an ihr Engeldasein erinnern, bis auf Natsuki und Midori. Maron hatte es den dreien untersagt ihren Töchtern etwas zu sagen, was sie einigermaßen widerwillig zustimmten. Besonders Shinji war nicht besonders zufrieden mit ihrer Entscheidung, akzeptierte sie jedoch. Kei’s ältere Zwillingsschwester, Sara, saß mit Natsuki auf der Wiese neben den Sandkasten und versuchte der Jüngeren beizubringen Blumenkrönchen zu flechten. Als die erste Krone fertig war, lief Natsuki zu ihrem Vater und setzte sie ihm auf. „Schön habt hast das gemacht, meine Engelchen“, lobte Chiaki sie augenzwinkernd und stupste ihr verspielt auf die Nase, während ihm die Krone schief über den Kopf hing. Fröhlich lachend rannte das Mädchen zu ihren Freunden zurück. Noch immer stritten sich die Jungs, darum wer um Natsuki’s Hand anhalten darf. Genervt stemmte diese die Hände auf die Hüfte und sagte: „Ich werde keinen von euch heiraten, sondern Papa!“ Entgeistert starren die Jungs sie an. „Du kannst deinen Papa nicht heiraten, er ist schon mit deiner Mama verheiratet!“, sagte Shinji entsetzt. „Ich heirate ihn trotzdem!“ Die Erwachsenen lachten. Maron bemerkte, wie Chiaki sich neben sie setzte und sah lachend zu ihm auf. „Ich kann dir sagen, keiner von beiden bekommt meinen Segen“, murmelte er. Wie andere Väter, war auch Chiaki der beschützerische Typ wenn es um seine Tochter ging. Ab und an erwischte Maron ihn dabei, dass er Shinji einen bösen Blick zuwarf, wenn er und Natsuki miteinander spielten. Besonders häufig, seitdem einem Mal als der Nachbarsjunge ihrer Tochter zum dritten Geburtstag einen Kuss gab. Zur Strafe durfte der Junge zwei Wochen lang die Nagoyas nicht besuchen. Dabei erinnerte Maron Chiaki immer wieder daran, dass er das Schicksal nicht beeinflussen kann. „Sagt diejenige, die sonst der festen Überzeugung sei, dass das Schicksal nicht fest geschrieben steht“, argumentierte er gegen. „Woran ich glaube ist, dass jeder sein eigenes Schicksal bestimmen kann! Und nicht wir haben über deren Schicksale zu entscheiden, sondern die beiden. Am Ende soll schließlich Natsuki selbst entscheiden, wie ihre Gefühle zu Shinji stehen“, belehrte Maron ihn damals. „Unabhäng von ihren Gefühlen als Fin.“ Sie kicherte bei den Erinnerungen und gab Chiaki einen Kuss auf die Wange. Mit einem zufriedenen Lächeln legte er ihr einen Arm um die Taille und zog Maron so ran sich, dass sie sich mit Kopf an seiner Schulter anlehnen konnte. Gemeinsam beobachteten sie die Kinder und unterhielten sich ausgelassen mit ihren Freunden. Auf einmal fiel ihr einige Meter entfernt ein Junge und ein Mädchen. Sie sahen um einige Jahre älter aus als Shinji, wahrscheinlich elf oder zwölf. Der Junge hatte kurzes schwarzes Haar, silberne Augen und trug ein dunkels Hemd mit einer schwarze Hose. Das Mädchen hatte schulterlanges silbernes Haar, ebenfalls silberne Augen und hatte ein hübsches Sommerkleid an. Der Junge schien in ihrer Nähe ziemlich verlegen zu sein, wurde des Öfteren knallrot im Gesicht, wenn sie ihn anschaute. Maron konnte beobachten, wie er ihr eine weiße Lilie schenkte und sie die Blume mit einem herzhaften Lächeln annahm. Plötzlich kam ein kleinerer Junge weinend auf die beiden zu, zupfte an dem Ärmel des Größeren. Der Ältere strich ihm, wie ein großer Bruder, über den Kopf und sprach aufmunternd auf ihn ein. Schnell ließ sich der Jüngere trösten und strahlte seine beiden Gegenüber erfreut an. Die Braunhaarige konnte sich den Gedanken nicht verkneifen, dass diese drei Kinder sie an Noyn, Jeanne und Silk erinnerten. Vielleicht ist das ihre zweite Chance, die sie verdienen…, dachte sie sich mit einem sanften Lächeln. Zufrieden kuschelte Maron sich an Chiaki an und genoss die Wärme der Sonne sowie den sanften Wind, der ihre Haut kitzelte. Sie war glückich. Und alles war gut.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)