Light and Darkness von mairio ("On that land shall Darkness prevail and Light expire.") ================================================================================ Chapter 24: Too Late? --------------------- Chapter 24: Too Late?   [BGM: https://youtu.be/xuhBmPU6NP4]   „Du bist zu spät.“, hörte Chiaki Jeanne eiskalt mit rauer Stimme sagen. Ihre stechend roten Augen blickten ihn böse, verachtungsvoll sowie hasserfüllt an. Langsam schritt sie auf ihn zu. „Du hast zu lange gebraucht… Die Dunkelheit hat mich in ihrem Bann gezogen und nun ist Gott vernichtet! Die gesamte Menschheit ist vernichtet! Du bist schuld, Chiaki!“ Mit einer Handbewegung entfernte sie den Rauch um seine Beine und der Blauhaarige fiel fassungslos auf die Knie, die Hände zu Fäusten geballt, den Kopf zu Boden gesenkt. „Nein…Das kann nicht sein…!“, hörte man von ihm nur wispern. Jeanne’s Mundwinkel hoben sich zu einem hämischen Grinsen. „Das ist alles allein deine Schuld. Wärst du nicht so schwach gewesen, wäre das alles nicht passiert!“, sprach sie weiter vorwurfsvoll auf ihn ein. Darauf abzielend, noch mehr Schuldgefühle in ihm einzureden. Für eine Weile sagte Chiaki nichts. Seine Augen waren weiter auf dem Boden gesenkt. Auf einmal griff er sich einen Dolch, was auf dem Boden lag und warf es Jeanne in die Brust. Es traf sie mitten ins Herz. Erschrocken schnappte sie laut nach Luft und riss die Augen weit auf. „Was zum-… Wie kannst du-…!“, sagte sie voller Fassungslosigkeit.   Ihr entsetzter, ungläubiger Blick wanderte zu ihrer Brust runter und wieder hoch zu Chiaki. Dieser schaute sie ernst an. Jeglicher Schock war aus seinen Zügen verschwunden. „Ich sagte doch, du kriegst mich mit deinem kranken Spiel nicht klein.“, sagte er trocken und setzte sich auf, „Dir gehen wohl die Ideen für deine Illusionen aus.“ In innerhalb von Millisekunden wurde Jeanne’s geschockter Gesichtsausdruck ebenfalls ernst. Ohne jegliche Anzeichen von Schmerzen richtete sie sich gerade auf und sie schaute ihn grimmig an. „Was hat mich verraten?“, fragte der Dämon mit unterdrückter Wut. Der Dolch in Jeanne’s Brust war unterdessen verschwunden sowie alles andere um die beiden herum. Der helle Raum versank wieder in Dunkelheit. Nur noch der Schach-Brett-ähnliche Boden blieb übrig. „Ach bitte…“, Chiaki hob seinen Kinn und ging wenige Schritte auf sein Gegenüber zu, „Schon als ich Access sah, habe ich sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmte.“ Jeanne zog fragend die Augenbrauen zusammen. Chiaki fing an mit dem Finger aufzuzählen und zu erklären. „Erstens: Access nennt mich nie ‚Chiaki‘. Seit dem ersten Tag in der wir uns kannten, hat er immer ‚Sindbad‘ zu mir gesagt. Ebenso ist er ein wandelndes Gefühlsbündel. Als wir Fin’s sogenannte ‚Leiche‘ sahen, war er viel zu ruhig, dafür dass er sie abgöttisch liebt. Aber wie soll ein Dämon, wie du, auch richtige Gefühle kennen.“ Er lachte kurz auf. „Zweitens: Ich habe sofort gemerkt, dass du das alles hier aus meinen Erinnerungen aufgebaut hast. Dieselben Räume und dieselben Gänge. Mehr kannte ich aus Gottes Palast auch nicht.“ Chiaki hielt mit einer künstlichen Pause kurz inne und funkelte Jeanne an. „Und Drittens: Als ob Maron sich so leicht in die Dunkelheit ziehen lässt! Sie ist stärker als ihr alle denkt!“ Ein selbstgefälliges Grinsen formte sich um seine Lippen. „Unterschätz mich gefälligst nicht.“ Jeanne knirschte zornig mit den Zähnen, fing jedoch in der nächsten Sekunde an laut zu lachen. Es war ein sarkastisches, fieses Lachen. „Und dabei habe ich mir sooo viel Mühe gegeben dir eins auszuwischen. Es war ein ziemliches Stück Arbeit das Licht deines dämlichen Kreuzes zu unterdrücken und daaaas alles hier aufzubauen.“ Sie hob den Zeigefinger und machte eine kreisende Bewegung. Ein unnatürliches, arrogantes Lächeln zeichnete sich auf ihrem hübschen Gesicht ab. „Ich sagte dir doch, ich mache es dir nicht so leicht. Als ob du mich so einfach überwältigen kannst, in der du einem kleinen Stern hinterher läufst. Außerdem…“ In einer überheblichen Haltung verschränkte Jeanne die Arme und hob ihr Kinn in die Höhe. Die roten Augen stierten Chiaki kalt an. „Vielleicht ist das die Realität in der du zurückkehren wirst… Wer weiß!“ Chiaki schaute sein Gegenüber herausfordernd an. Mit einem gehässigen Lächeln warf der Dämon ihm sein Kreuz vor die Füße. In Jeanne’s Händen tauchte ein Schwert auf. „Wenn du mich loswerden willst, dann müsstest du dir richtige Mühe geben.“ Mit den Worten stellte sie sich in Kampfposition. Der Kaito nahm sein Kreuz wieder an sich. Mit einem sanften Licht verwandelte es sich ebenfalls in ein Schwert, ein Katanaschwert. Gib mir die Kraft, Maron…, dachte er sich und schloss kurz die Augen. Chiaki spürte, wie eine warme Kraft durch seinen Körper floss. Kraft, die ihm Energie und Stärke gab. Entschlossen blickte er den Dämon an. „Ich werde dich erstmal aus meinem Herzen vertreiben! Das verspreche ich!“, sagte er siegessicher. Seine braunen Augen verengten sich leicht. „Mir wäre es allerdings lieber, wenn du nicht diese Gestalt annehmen würdest.“, fügte Chiaki bitter hinzu. „Ooooh! Ein Grund mehr diese Gestalt beizubehalten! Wo bleibt dann der Spaß?“, lachte Jeanne sadistisch. Das kalte Grinsen auf ihrem Gesicht wurde breiter. „Glaubst du wirklich, du kannst mich in meinem Spiel schlagen?“ „Ich ziele nicht darauf ab, irgendein Spiel zu gewinnen.“, entgegnete Chiaki in einer neutralen Tonlage. Das Grinsen verschwand aus Jeanne’s Gesicht und sie neigte den Kopf irritiert zur Seite. „Du willst nicht gewinnen…?“, fragte sie misstrauisch, „Aufgeben willst du aber auch nicht.“ „Nein…“ Chiaki hielt weiterhin Blickkontakt mit dem Dämon. „Ich werde das verdammte Brett zerstören.“, deklarierte er selbstsicher. Jeanne’s Augen verengten sich zu Schlitzen. „Mit Brett meinst du das alles hier?“, fragte sie ungläubig, tappte mit dem Stiefelabsatz auf dem Boden und hob beide Hände demonstrativ in die Höhe. „Dein eigenes Herz?“ Chiaki ließ mit einem wissenden Blick gleichgültig die Schultern hoch und runter senken. Seine Gelassenheit brachte den Dämon noch mehr aus der Fassung. „Weißt du eigentlich, was du da laberst!?“, brachte Jeanne entgegen und verzog grimmig das Gesicht. „Zerstörst du mich, stirbst auch du!“ „Das ist mir bewusst. Schon als du sagtest, dass du ein Teil von mir bist.“, sagte der Blauhaarige ruhig. Jeanne lachte schnaubend auf. „Also hattest du auch nicht vor zu deinen Freunden zurückzukehren? Du willst den Held spielen und dich selbst opfern?“ Mit einer schnellen Bewegung schoss der Dämon auf Chiaki zu und griff an, doch dieser blockte dessen Klinge gekonnt ab. „Was auch immer es kostet, um Maron und meine Freunde zu beschützen!“, sagte er voller Entschlossenheit und stoß seinen Gegner von sich. Dann setzte er zum Angriff an. *** Wenige Stunden zuvor wachte Jeanne in einem unbekannten, schwach beleuchteten Ort auf. Mit schwachen Armen, setzte sie sich vorsichtig auf und schaute sich um. Der Raum, in dem sie sich befand, war von glühendem Gestein in den Wänden beleuchtet. Überall lagen Stapel von antiken, alten Bücher. Sie selbst fand sich auf einem Bett wieder. Wo bin ich hier? Was ist passiert?, ging es Jeanne durch den Kopf und ließ ihre letzten Erinnerungen Revue passieren: Noyn und die Himmelsengel waren mit Sindbad verschwunden, während die Kamikaze-Diebin zurückblieb, sich durch die Hölle kämpfte und nach einer Fluchtmöglichkeit suchte. Dann tauchte unerwartet Lucifer auf und setzten sie außer Gefecht. „Was- Was willst du von mir?“, fragte Jeanne misstrauisch. „Dich.“, sagte er mit einem breiten, unheimlichen Grinsen und kam ihr näher. Sofort zuckte die Blonde zusammen und versuchte Abstand zwischen ihnen zu halten, ohne Erfolg. „Um präzise zu sein: Ich brauche ein Stück deiner Seele, Eva.“, fügte er geheimnisvoll hinzu, dass Gesicht ihrem nur wenige Zentimeter entfernt. Was danach geschah konnte Jeanne selbst nicht in Worte fassen. Er steckte seine Hand nach ihrer Brust -in Höhe ihres Herzens- aus und griff nach etwas Unsichtbarem. Mit einem Mal verspürte Jeanne eine akute Kraftlosigkeit, sie rang hörbar nach Luft. Ihr geschockter Blick wanderte runter und der Dämonenkönig schien etwas Kleines, Leuchtendes in seinen Fingern zu halten, welches wie ein seidener Faden mit ihr verbunden war. Dann riss der Faden und sie sah nur noch das schwache Leuchten des Objektes. Im nächsten Augenblick wurde alles um sie herum schwarz. Wie viel Zeit ist vergangen…? Wie lange bin ich jetzt schon hier?, fragte sich Jeanne panisch und hielt sich die Hand vor der Brust. Was wollte er mit einem Stück meiner Seele…? Noch immer spürte sie dieses kraftlose Gefühl, welches sie davon abhielt aufzustehen. Gleichzeitig fühlte sie jedoch dieselbe angenehme Wärme aus ihrem Kreuz strömen, wie als Erzengel Michael ihr sein Schwert überreichte. „Oh. Du bist wach.“, hörte Jeanne jemand sagen und riss sie aus den Gedanken. Vor ihr stand Lucifer und schaute sich gelangweilt ein Buch an. Jeanne musterte ihn stumm. Er sah noch attraktiver aus als er schon vorher als Akira war, das musste sie sich eingestehen. Wären die Drachenflügel und das dunkle Auge nicht, wäre Lucifer der schönste Engel, den sie je gesehen hatte. „Was willst du von mir verdammt nochmal?“, fragte sie ihn. „Begrüßt man so einen alten Schulkameraden?“, kam es von Lucifer gespielt belustigt zurück. „Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen und geplaudert. Wie lange ist es her seit dem Schulfestival? Über zwei Wochen?“ Er legte das Buch auf einem Stapel beiseite und ging auf Jeanne zu. „Eigentlich müsste ich ziemlich schlechte Laune haben, weil mir eine -sagen wir- besondere Spielfigur abgehauen ist und noch dazu drei meiner Anhänger getötet hat. Jetzt ist ein Drittel meines Reiches pfutsch!“ „Oh…Willst du mein Mitleid?“, erwiderte Jeanne sarkastisch. Lucifer ignorierte ihren Sarkasmus und lächelte sie ohne Emotionen an. „Du wirst mit jedem Mal, in der wir uns sehen, süßer, Eva. Adam kann sich wirklich glücklich schätzen.“ Jeanne verengte ihre violetten Augen und funkelte ihr Gegenüber wütend an. „Wenn du mich und meine Kraft haben willst… Wenn du mich zu einer deiner Spielfiguren machen willst - meinetwegen, aber lass Chiaki gehen!“ Lucifer schmunzelte. „Würdest du wirklich Gott und die Menschheit für ihn aufs Spiel setzen? Willst du wirklich Milliarden von Leben für eins opfern, Eva?“, fragte er prüfend. Die Diebin zuckte daraufhin merklich zusammen und drehte ihren Kopf von ihm weg. Sie wusste, dass sie Gott und die Welt nicht so einfach aufgeben konnte, allerdings wollte sie auch Chiaki mit aller Macht retten. „Hm, ich glaube das geht alles leider nicht so leicht, Schätzchen.“, sprach der König der Dämonen weiter, sah ihr den inneren Zwiespalt an und setzte fort: „Dir sollte klar sein, dass Gottes Kraft in dir für uns jahrelang unantastbar war. Sie war nur präsent wenn du geboren wurdest. Und so gerne wir dich an uns reißen wollen, meine Liebe, leider hindert uns nicht nur Gottes Kraft davon ab dich zu besessen, sondern auch dein eigenes Herz.“ „Wovon redest du?“, wollte Jeanne wissen und zog verwundert die Augenbrauen zusammen. Noch immer spürte sie keine Kraft aufzustehen. Ebenso wusste sie nicht, wie sie Lucifer, dem Palast oder der Hölle entkommen konnte. Doch die steigende Wärme ihres Kreuzes gab ihr aus unerfindlichen Gründen ein sicheres Gefühl. „Jede Seele, jedes Herz ist mit Licht und Dunkelheit gefüllt. Doch nur eine Handvoll von Menschen besitzt ein komplett reines Herz aus Licht, ohne ein Fünkchen Finsternis.“, fing Lucifer an zu erläutern, beugte sich zu Jeanne nach vorne und schaute ihr eindringlich in die Augen. Plötzlich streckte er eine Hand nach ihrer Haarschleife aus und löste sie. Nun saß sie als Maron vor ihm. Ohne weiteres erklärte Lucifer weiter: „Und du, Eva, warst der erste Mensch auf Erden mit solch einer Reinheit. Kein Wunder wieso Gott so von dir angetan war. Du bist förmlich immun gegen jegliche Art von Dunkelheit. Dein Herz zu befallen ist demnach für mich unmöglich. Und sobald wir eine Inkarnation von dir getötet hatten, erweckte Gottes Kraft in dir und stellte meine Dämonen außer Gefecht. Gleichzeitig wurdest du natürlich auch jedes Mal wiedergeboren.“ Er hielt kurz inne. „Nun…Du, Maron Kusakabe, bist die erste Reinkarnation von Eva, die ihre Kraft ohne zu sterben erweckte. Herzlichen Glückwunsch dafür!“ Lucifer lachte kurz auf. „Du verstehst in welchen Teufelskreis ich mich Jahrtausende lang befand, wenn es um die Kraft in dir ging, oder?“ Für einen Moment musste er über seinen eigenen Wortwitz grinsen. „Deswegen konnte ich dir auch nur ein kleines Stück deiner Seele entreißen, falls du dich das schon gefragt hast. An mehr komme ich nicht ran.“ „Was hattest du überhaupt vor damit?“, fragte Maron kritisch.   „Wirst du früher oder später von selbst noch erfahren.“, umging er die Frage augenzwinkernd. Maron verengte argwöhnisch ihre braunen Augen. „Also…da du an mich und meiner Kraft nicht rankommst, bist du vor Jahren auf die Idee gekommen Adam’s Seele zu besessen, um mich und Gott zu schwächen.“, schlussfolgerte sie nach einigen Momenten trocken. „Genau! Schlaues Mädchen! Besser konnte es schließlich nicht kommen, als Noyn vor über 500 Jahren plötzlich ankam und seine Seele uns freiwillig aushändigte. Wie auf einem Präsentierteller! Da habe ich natürlich die beste Möglichkeit ergriffen und zugeschlagen! Zwar reicht Adam’s Kraft nicht an die von dir ran, jedoch ist sie genug, um den Herrn da oben ausreichend zu schwächen. Ebenso konnten wir uns alle über deinen eigenen Schmerz erfreuen!“ Lucifer’s Augen leuchteten voller Schadenfreude. „Sag, wie fühlt sich so ein gebrochenes Herz an?“ Maron warf seufzend den Kopf in den Nacken. „….Und wieso tötest du mich jetzt nicht einfach? Ich habe meine Kraft erweckt und du könntest mich ohne Hindernisse aus dem Weg räumen. Je schneller du den Herrn besiegt hast, desto besser, oder nicht?“ Der Dämonenkönig hob amüsiert eine Augenbraue. „Wieso bist du so ruhig?“, fragte er neugierig. „Nachdem ich all euren Intrigen überlebt habe und wortwörtlich durch die Hölle gegangen bin…Da ist man schon abgehärtet.“, sagte sie, hob ihr Kinn und zuckte gelassen mit den Schultern.    „Hm…Dich zu töten ist ein verlockendes Angebot, wäre allerdings am Ende viiiel zu einfach! Ich spiele lieber noch etwas und erfreue mich am Leid anderer.“, beantwortete Lucifer ihre Frage ehrlich. „Für dich ist das alles nur ein sadistisches Spiel.“, brachte Maron mit Gift in der Stimme entgegen. „Natürlich ist das alles ein Spiel.“ Er lächelte überlegen. „Was hältst du davon, wenn du freiwillig zu uns überwechselst und für mich kämpfst? Ich würde die eine höhere Macht verleihen als der Herr. Du wärst mit deinem geliebten Adam -ich meine Chiaki- zusammen… Und ich kann dir die Freiheiten geben, die Gott dir verwehrt. Wenn du verstehst, was ich meine.“, schlug Lucifer augenzwinkernd vor, positionierte seine Arme jeweils an beide Seiten neben sie und kam ihr noch näher. „In der Hinsicht ist der Herr oben ziemlich egoistisch, findest du nicht?“ „Niemals!“, sagte Maron spitz und presste ihre Lippen zusammen. „Wirklich? Du kannst dich ein Leben lang mit küssen zufrieden gaben?“, fragte Lucifer ungläubig und schaute ihr tief in die Augen. „Apropos Kuss…Wen fandst du besser, mich oder Adam?“ Seine Stimme nahm einen verführerisch tiefen Ton an. „…“ Maron schwieg die Frage tot und ihr Gesicht verhärtete sich. Dennoch hielt sie seinen Blickkontakt stand. „Ach komm…du musst zugeben, wir hatten einen besonderen Moment damals gehabt. Und man kann mir nicht nachsagen, dass ich schlecht war. Ich konnte es dir ansehen, meine Liebe.“, grinst er. „…Du hattest doch alles sowieso nicht ernst gemeint. Das gehörte doch alles zu deinem manipulativen Spiel. Der Kuss. Die Blumen.“, sagte Maron ernst. „Ihr Dämonen habt doch keine Ahnung von der Liebe. Ihr seid nicht fähig Liebe zu empfinden.“ Lucifer seufzte kurz, schaute sie ernst an und neigte leicht den Kopf zur Seite. „Dir ist die Story bekannt, dass ich mit einem Drittel der Engel vom Himmel verbannt wurde?“, fragte er. „Und?“ „Worauf ich hinaus will, ist dass ich und die meisten anderen hier Engel waren. Engel können, wie ihr Menschen, Gefühle empfinden.“ „Ihr seid aber keine Engel mehr…“, entgegnete sie trocken, behielt eine neutrale Miene bei. Ein leises, raues Kichern entkam Lucifer. „Du bist ziemlich stur, Eva. Weißt du das?“ Er beugte sich noch weiter zu ihr nach vorne. War kurz davor ihre Lippen mit seinen zu berühren. „Weißt du…In jedem Spiel gibt es Regeln und Spieler. Es gibt die Spieler, die sich an die Regeln halten und die, die die Regeln brechen.“, sagte Maron plötzlich. Ihr Kreuz an ihrem Hals glühte auf ihrer Haut und begann Golden zu leuchten. Die goldene Aura strömte nach außen und umhüllte sie. Sie verwandelte sich vor Lucifer’s Augen in Jeanne. „Was zum-…?“ Bevor er reagieren konnte schlug Jeanne ihn und warf sich mit ihrem gesamten Körpergewicht auf ihn. Sie packte Lucifer am Kragen. „Und ich gehöre lieber zu denen, die die Spielregeln neu schreiben!“, vollendete sie abschließend, die goldene Energie wurde dichter, breitete sich nach außen aus und begann wie ein Wirbelsturm um die beiden umherzuschwirren. Für einen kurzen Moment leuchteten ihre Augen Golden auf und ehe Jeanne sich versah, wurde die dunkle Atmosphäre des Höllenpalastes von einer vertrauten, hellen Umgebung ersetzt. Mit einen kurzen, dumpfen Aufprall landete sie mit Lucifer unter ihr auf harten Boden. Irritiert schaute sie kurz auf. „Mein Glückwunsch, Eva. Du hast es geschafft durch die Dimensionen zu reisen und uns zu Gottes Palast zu bringen.“, sagte Lucifer anerkennend und warf einen kurzen Blick auf sein neues Umfeld. Sein Gesicht spiegelte keinerlei Überraschung wider. Eher strahlte er eine ungewöhnliche Gelassenheit aus. Kaum hatte er zu Ende gesprochen zog Jeanne ihr Schwert und hielt es ihm an den Hals. „Erspar mir das arrogante Getue!“, sagte Jeanne kühl, ihre Augen wurden wieder violett und positionierte die Schwertspitze Zentimeter über seine Brust. Dieser fing an zu lachen. Es war ein sowohl amüsiertes als auch diabolisches Lachen. Mit ausgestreckten Armen lag er unter ihr. Um sie herum waren lose Federn seiner Engelsflügel verteilt. Schließlich sagte er: „Töte mich, liebe Maron. Töte mich und du wirst Chiaki Nagoya auch töten.”   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)