Light and Darkness von mairio ("On that land shall Darkness prevail and Light expire.") ================================================================================ Chapter 15: Clueless --------------------   Chapter 15: Clueless   „Maron! Maron…! Wach auf, ich bitte dich!“ Wieso ist es plötzlich so dunkel…? Jemand ruft nach mir…Warte…Diese Stimme…Chiaki’s Stimme. Chiaki! Langsam schaffte die Angesprochene es ihre Augen zu öffnen. Es war hell, zu hell für ihre Augen. Sie blinzelte benommen. Sie wollte ihre Hand heben, doch ihre Muskeln fühlten sich träge an. Ihr Blick fokussierte sich allmählich. Jemand war über sie gebeugt, schaute besorgt zu ihr herunter und sprach auf sie ein. „Chi-…Chi-a-ki…“ Dieser war für den Moment wie erstarrt. Maron schaffte es mit Mühe sich langsam aufzusetzen. „Was ist-“ Ehe Maron weiter sprechen konnte, zog ihr Freund sie fest in seine Arme. Die Kamikaze-Diebin war komplett überfordert. Sie wusste nicht wo sie sich befand oder was passiert war. Ein Piepsen war zu hören, welches mit ihrem Herzschlag im Einklang war. Sie schaute sich flüchtig um. Ein Krankenzimmer…? An der Wand vor ihr hing eine digitale Uhr mit Kalendereinstellung. 28. Februar? Hatten wir nicht den 27.? Warte…Also bin ich seit gestern hier… wie bin ich hierhingekommen? Am anderen Ende des Zimmers fand sie Miyako und die Engel schlafend an einem Tisch. Maron wollte vom Bett aufstehen und zu ihren Freunden gehen, doch Chiaki hielt sie immer noch fest. „Chiaki! Du erdrückst mich…Lass bitte kurz los.“ Wie auf Kommando lockerte ihr Freund seine Umarmung, ließ aber nicht von ihr los. Realisierend, dass ihr Freund nicht loslassen wird, stützte Maron -mit einem kleine Seufzer- ihren Kopf auf seiner Schulter ab und schlang ihre Arme um ihn. Ach Chiaki…Habe ich dir solche Sorgen bereitet? Sanft strich sie mit den Fingerspitzen seinen Rücken rauf und runter.   „Hmm?“ Miyako und die Engel bemerkten die veränderte Geräuschkulisse und richteten sich müde auf. Als sie die Braunhaarige sahen, schoss ihnen sofort das Adrenalin hoch. „Maron!!“, rief Miyako überglücklich und ging auf ihre Freundin ans Bett zu. „Dem Herrn sei Dank, du bist wach!“, kam es von Fin, die direkt angeflogen kam und die Wange ihres Schützlings umarmte. Freudetränen rannten dem Engel das Gesicht herunter. „Dem Herrn sei Dank. Hey, Sindbad, erdrück sie nicht so!“, kommentierte Access als letzter. „Leute…!“ Maron lächelte ihre Freunde erfreut an. Die Tür öffnete sich und Kaiki spähte lächelnd rein. „Ich habe mich schon gewundert, wieso es so plötzlich laut hier ist.“, sagte er als er das Zimmer betrat. „Wieso bin ich im Krankenhaus?“ „Du bist gestern vom Schuldach gestürzt.“, kam es von Miyako. W-W-Was?! „Ja, seit gestern Mittag bist du hier im Krankenhaus.“, ergänzte der Chefarzt und stellte das EKG ab. „Du hast die ganze Zeit geschlafen. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, wenn du heute nicht aufwachen würdest.“ „Oh…“ Maron versuchte zu rekapitulieren, was geschehen war. Die Diebin erinnerte sich genau, dass sie mit ihrer besten Freundin auf dem Dach war. Miyako ging als erste wieder rein, doch was danach geschah, wusste sie nicht mehr. Alles danach war blank in ihrem Gedächtnis. Stattdessen ging ihr der Traum mit Jeanne d’Arc durch den Kopf. Es war nur ein Traum…oder? „Chiaki, ich müsste Maron mal kurz untersuchen. Könntest du bitte für einen Moment von ihr loslassen?“, hörte sie Kaiki zu seinem Sohn sagen. Der Angesprochene schüttelte wortlos den Kopf. Maron warf ihren Freund einen besorgten Seitenblick zu. „Es ist schon okay. Mir geht es gut!“, versicherte sie seinem Vater. Dieser lachte nur. „Na gut, ich habe heute noch ein-zwei wichtige Operationen, aber ich komme später nochmal vorbei für das Check-Up und bringe dir auch die Entlassungspapiere, damit du spätestens heute Abend auch wieder nach Hause kannst. Bestimmt willst du nicht noch ein Tag hier verbringen. Eine Schwester wird gleich auch das Frühstück vorbeibringen und dich von den Kabeln befreien. Ruhe dich aus, denn dein Körper kann sich erstmal träge und schlaff anfühlen, da du die ganze Zeit gelegen hast. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, zwei bis drei Tag von der Schule frei zu nehmen.“ „Okay, danke vielmals!“ Damit war der Krankenhausdirektor wieder verschwunden. Auch Miyako räusperte sich kurz. „Ich gehe mal raus und rufe meine Eltern und Yamato an. Sie haben sich natürlich auch Sorgen gemacht. Meine Mama hatte dir ein paar Sachen aus deiner Wohnung mitgebracht.“ Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf eine Tasche neben dem Bett. „Und mein Vater muss dich auch wegen dem Sturz befragen, falls du dich an etwas erinnern kannst. Ich hoffe, dass ist nicht zu viel Stress für dich.“ „Okay, kein Problem, Miyako. Tut mir leid, dass ihr euch wegen mir solche Sorgen machen musstet.“ Die Dunkelhaarige winkte die Entschuldigung ab und nahm die Engel sachte an den Flügeln. „HEY, Hey, Hey! Vorsichtig!!“ „Was soll das, Miyako? Fin will bei Maron bleiben! Buuuuh!“ Die Polizeitochter ignorierte die kleinen Proteste und sagte grinsend: „Lassen wir die Turteltauben mal allein. Ich kauf euch aus der Cafeteria was Süßes zum Essen, Okay?“ Mit den Worten ging sie aus der Tür raus. Ach…Die beiden…Was für ein Paar.       Eine gefühlte Ewigkeit verharrte das Paar noch in der Umarmung. Es wurde heller im Zimmer. Maron spürte die angenehme Wärme der Sonne auf ihrem Rücken. „Chiaki? Hast du gehört? Mir geht es gut…du kannst ruhig loslassen.“ Chiaki schwieg nach wie vor und regte sich nicht.   „Weinst du, Chiaki…?“, fragte Maron ihn nach einer Weile. Allmählich löste der junge Mann sich einige Zentimeter von ihr, sodass sie sich ansehen konnten. Maron blickte liebevoll in seine braunen Augen. Tränen waren in ihnen zu sehen. Sie strich ihm die Haare von der Stirn und legte ihre Hand zärtlich auf seine Wange. „Es tut mir so leid…Danke, Chiaki. Vielen Dank für alles…Ich bin wieder zurück.“ „Maron…“ Seine Stimme war nur ein Flüstern. Er nahm ihr Gesicht in beiden Händen, strich ihr sanft mit den Daumen über die weiche Haut. Maron beugte sich zu ihm hoch und sie küssten sich innig.   ***   „Du siehst fertiger aus als sonst…“ Maron’s Stimme nahm einen vorwurfsvollen Ton an, als sie seine Augenringe sah, die dunkler waren als sonst. Schuldig blickte Chiaki zur Seite. Seine Freundin boxte wie ein kleines Kind auf seine Oberarme und Brust ein. „Au! An Kraft fehlt es dir anscheinend nicht, mein Engel!“, merkte er lachend an „Kannst du nicht mal an dich denken, als nur an mich?“ Er schenkte ihr sein schiefes Lächeln. „Das ist leider nicht möglich.“, sagte Chiaki ehrlich und küsste sie auf die Stirn. „Ich hatte solche Angst um dich. Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren. Ich fühlte mich so hilflos…“ Ihre Finger verschränkten sich ineinander. „Maron…Es tut mir so leid. Dass ich dich allein gelassen habe. Nicht nur gestern, sondern auch die Tage zuvor…Ich habe dich im Stich gelassen. Es tut mir so furchtbar leid. Dabei wollte ich dich doch beschützen…Ich- Ich kann mir das alles selbst nicht erklären. Ich war nicht ich selbst…Nichts kann mein Verhalten wieder gut machen.“ „Du brauchst dich nicht zu erklären. Bitte, mache dich selbst nicht so fertig! Ich verzeih dir. Mir…Mir tut es auch furchtbar leid! Ich- Ich schätze, ich war tatsächlich auf Kiyo eifersüchtig.“, gab Maron kleinlaut zu und schaute auf ihre Hände herunter. Sie strich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken. „Du weißt, ich habe Angst vor dem Alleinsein…und das schlimmste wäre…wenn du mich verlassen würdest. Insbesondere wenn du mich für jemand anderes verlassen würdest…Ich hatte mich wegen ihr unsicher gefühlt, wollte es mir jedoch nicht eingestehen.“ Chiaki schaute sie mit einem verständnisvollen Blick an und strich ihr mit der freien Hand die langen Haare aus dem Gesicht. „Für nichts und niemanden auf der Welt würde ich dich jemals verlassen. Du bist der wertvollste Mensch auf Erden für mich. Dich an meiner Seite zu haben, bei dir sein zu dürfen…dieses Gefühl, dass du mir gibst…Für nichts auf der Welt will ich es missen. Vom ersten Tag an hat Jeanne die Kamikaze-Diebin mir mein Herz gestohlen…und ich würde es nicht zurückhaben wollen. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Daseins und nichts wird sich daran ändern.“ Er küsste sie liebevoll. Maron lächelte ihn berührt an und blinzelte sich die Freudetränen aus den Augen. Ich liebe dich auch…Ich habe mir im Traum versprochen ihm endlich meine Liebe zu gestehen!   „Chiaki. I-Ich muss dir auch etwas sagen. Ich-…“ Ein Klopfen ließ die beiden zusammenzucken. Eine Krankenschwester mittleren Alters stand mit den Essenswagen vor der Tür. „Guten Morgen. Frau Kusakabe, es wird Zeit fürs Frühstück. Chiaki, du müsstest als Besucher in der Cafeteria dir was holen.“ „Kein Ding.“, sagte dieser höflich und nahm Maron’s Frühstückstablett an. „Sie sind also die Glückliche, die mit dem Sohn des Direktors zusammen ist. Dr. Nagoya lässt keine Gelegenheiten offen, über Sie und Chiaki vor der ganzen Belegschaft zu schwärmen. Und dann noch so ein hübsches junges Paar! Ach…junge Liebe ist doch was Schönes.“, kam es von der Frau amüsiert, während sie Maron die Kabel entfernte, die EKG-Maschine aus dem Zimmer brachte und die Essenstabletts vom Tisch aufräumte. Das Paar lief bei der Bemerkung der Frau rosarot an. Er ist so ein Waschweib, ging es dem Nagoya-Sprössling fremdschämend durch den Kopf. „Ach ja, fast hätte ich was vergessen!“ Die Schwester holte einen Blumenstrauß hervor, welches auf dem Essenswagen lag. „Ein Mitschüler hat die vorbeigebracht und mich vorhin gebeten sie Ihnen zu geben.“ Sie überreichte Maron die Blumen, die sie freundlich entgegen nahm. Für einen Augenblick pochte das Herz der Braunhaarigen laut auf. „Ein Mitschüler?“, fragte Chiaki mit hochgezogener Augenbraue. „Ja, er trug die Schuluniform der Momokuri Akademie. Ein sehr hübscher junger Mann. Sehr groß gewachsen, mit Brille und schwarzen Haaren.“ Maron fuhr bei der Beschreibung innerlich zusammen. Akira! Wie ein Blitz fiel ihr auch der Kuss ein. Verdammt, den Kuss hatte ich fast vergessen!! Sie warf einen Seitenblick zu ihrem Freund herüber, der sichtbar das Gesicht verzog und die Blumen argwöhnisch beäugte. Auch er hatte sofort erkannt, zu wem die Beschreibung gehörte. „Hier ist noch eine Vase, die stell ich auf dem Tisch zu den anderen Blumen. Nun denn, ich habe noch weitere Zimmer der Station vor mir. Alles Gute euch beiden!“, verabschiedete sich die Krankenhausangestellte und verschwand. „Der Typ nervt…“, murmelte Chiaki mürrisch. Maron schaute auf den kleinen Strauß in ihren Händen herab. Er bestand aus weißen Lilien und einer weiteren, roten Blumenart, die sie nicht kannte, ihr aber vertraut war. Dieselbe rote Blume aus dem Traum! Aus unerfindlichen Gründen brachten die Blumen ein deprimierendes Gefühl in ihr hoch. Na toll…ich kann die Sache mit Akira unmöglich jetzt ansprechen…Wir haben uns eben erst ausgesprochen und da brauche ich nicht Zündstoff für den nächsten Streit. Mit dem Gewissen kämpfend legte sie die Blumen zur Seite. „Was wolltest du vorhin eigentlich sagen, Maron?“, hörte die Angesprochene Chiaki neugierig fragen. „Oh…ehm, ach so! Ich- Ich wollte mich bei dir bedanken! N-Nichts weiter!“ Sie nahm seine Hand fest in ihre. Ihr Herz klopfte vor Aufregung. Jetzt ist mir der Mut verloren gegangen…und die Blumen von Akira konnten nicht an einem ungünstigeren Moment kommen! Vielleicht doch besser morgen…? „Danke, nochmal! Dass du bei mir geblieben bist.“ Er lächelte sie verliebt an. „Nichts zu danken, mein Engel.“ Wieder klopfte es an der Tür. Diesmal kamen Miyako und die Engel zum Vorschein, mit einem neuen, gut gefüllten Essenstablett. „Maron! Chiaki! Habt ihr schon Hunger? Ich habe uns allen was mitgeholt. Oh, die alten Tabletts sind ja weg.“ „Danke Miyako! Chiaki kann sich von dem was nehmen. Ich habe von der Krankenschwester eben mein Frühstück bekommen.“ „Ich hoffe, ihr habt euch ausgeturtelt?“, kam es von Fin die sich auf Maron’s Schulter niederließ. Ihr Schützling verdrehte lächelnd die Augen. Access setzte sich lachend auf Chiaki’s Schulter ab. „Fin hat die ganze Zeit rum gezickt und genörgelt! Gut, dass niemand anderes sie hören konnte.“, sagte Miyako, während Maron vom Bett aufstand und sich an den Tisch hinsetzte. Gemeinsam frühstückten die Freunde in Ruhe. „Ich gehe draußen mal kurz einen Kaffee holen. Bin gleich wieder da“, kündigte Chiaki an, gab seiner Geliebten einen Kuss auf die Wange und ging aus der Tür raus. „Hättest du was gesagt, hätte ich dir einen Kaffee geholt! Die Cafeteria ist jetzt bestimmt voll!“, rief Miyako ihm hinterher, was er jedoch nicht mehr hörte.   *** Der Kaito ging zuerst zur Cafeteria, um sie zu seinem Pech überfüllt vorzufinden. An den Tresen standen zu viele Leute an und der Betrieb schien langsam zu laufen. Na toll… Eigentlich wollte ich Automatenkaffee vermeiden, aber aufs Anstehen habe ich auch keine Lust. Und so wie es aussieht, würde ich eine Ewigkeit da stehen. Widerwillig ging der junge Mann zum nächststehenden Automaten und ließ sich von der Maschine einen Becher befüllen. „Yo, bist du das Chiaki?!“, hörte er unerwartet jemand sagen. Überrascht drehte der Angesprochene sich zur Quelle der Stimme um. „Ryuji! So ein Zufall.“, entgegnete er verdutzt und gleichzeitig erfreut. „Alter, könnte man so sagen! Dass wir uns ausgerechnet im Krankenhaus deiner Familie wiedersehen, alter Kumpel!“, grinste der Andere breit zurück und legte seinen Arm lässig über die Schulter des Blauhaarigen. Dieser musste aufpassen, dass er seinen heißen Kaffee nicht verschüttete. Ryuji Hanamura, ein enger Freund von Chiaki aus der Mittelstufe, mit den er zusammen auch die Biwa High besuchte, bevor er umzog und die Schule wechselte. Zusammen mit Yashiro gingen sie in eine Klasse. Ryuji hatte sich in den letzten Monaten seit Chiaki ihn das letzte Mal sah, nicht verändert. Er hatte immer noch die kurzen, spitzen, blond gefärbten Haare, mit einem leichten schwarzen Ansatz in der Mitte, war schlaksig, aber auch sportlich gebaut und hatte dieses freche Dauergrinsen auf dem Gesicht. Typisch für ihn, waren auch immer die bunt bedruckten T-Shirts mit Comic-Sprüchen, welche er unter der Biwa High-Jackett trug, sowie auch jetzt. Seit der Mittelstufe hatte Ryuji den Ruf einen „Problemschülers“, aufgrund seiner rebellischen, impulsiven Art und seinem hitzigen Temperament. Allein die individuellen T-Shirts unter der Schuluniform brachten den Jugendlichen schon oft Ärger ein. Notenmäßig war er auch mittelmäßig unterwegs gewesen. Trotz des lauten, ungestümen Charakters war der Junge jemand, den man als treuen Hund bezeichnen konnte, wenn es um Freundschaft ging. Als Chiaki ihn kennenlernte, hatten sie zunächst ihre Schwierigkeiten miteinander gehabt, aber nach einiger Zeit verstanden sie sich besser und wurden die besten Schulfreunde. Oft gingen die beiden Teenagers zusammen in Ryuji’s Lieblings-Ramen-Shop essen, spielten bei dem Blonden zu Hause Videospiele oder gingen zusammen Sport machen. Wenn Chiaki es sich genau überlegte, waren Access und er sich in gewisser Weise ähnlich, was die Persönlichkeit anging. „Was machst du hier? Wie geht es dir überhaupt? Irgendwas Neues?“, fragte Chiaki ihn interessiert. „Ich hatte mir vor ein paar Monaten das rechte Schienbein gebrochen…War ein dämlicher Unfall mit dem Fahrrad.“, sagte Ryuji mit einem leicht verbitterten Unterton und ließ von Chiaki los. „Meinem Bein geht es besser! Bin hier für mein regelmäßiges Check-Up. Ich warte gerade auf Dr. Tameki. Sie hat mich seit meinem Unfall gut betreut. Die kann ich jedem empfehlen! Sonst gibt es bei mir nichts Neues, ganz ehrlich. Die Schule ist öde und alles andere ist so wie immer.“ „Autsch…das mit deinem Bein tut mir leid. Ja, ich kenne Dr. Tameki. Sie ist eine gute, kompetente Ärztin. Musstest du aus dem Leichtathletikteam austreten?“ „Quatsch! Mein Trainer und die Jungs im Team sind super. Sie haben mich drin behalten und unterstützten mich auch beim Heilungsprozess. Seit einigen Wochen kann ich auch wieder mitmachen. Das Laufen fühlt sich nicht mehr so an wie früher, aber das kommt mit der Zeit bestimmt wieder zurück.“ „Das hoffe ich für dich. Dann bin ich froh. Leichtathletik und Sport waren dir ja schon immer sehr wichtig.“, kam es von Chiaki ehrlich, während er an seinem Becher nippte. „Schön zu hören, dass du das nicht vergessen hast! Danke.“ „Wie geht es deiner Mutter? Richte ihr viele Grüße aus.“ „Werde ich machen, ab und an hatte sie nach dir gefragt. Sie würde sich freuen, dich wiederzusehen. Ansonsten geht es ihr super gut. Sie hat sich Anfang des Jahres endlich von dem Alkohol-Arschloch aka mein Erzeuger getrennt bzw. lässt sich scheiden! Wurde auch endlich Zeit!“ Ryuji warf dankend seine Hände in die Höhe. „Ich war schon so kurz davor ihn selbst aus der Bude rauszuschmeißen. Aber das war’s von mir, kommen wir zu dir! Wie geht’s dir? Du hättest dich auch mal bei mir melden können, seit du letzten Frühling plötzlich die Schule gewechselt hast und umgezogen bist! Oder wenigstens deiner alten Schule, oder besser gesagt mir, einen Besuch abstatten!“, kam es von dem Blonden gespielt vorwurfsvoll und hob tadelnd den Finger. „Das letzte was ich von Yashiro gehörte habe, war das eure Verlobung aufgelöst wurde. For real?! Wie kam das denn?? Und du gehst jetzt in die Momokuri Akademie, richtig?? Und wo wohnst du überhaupt?!“ Ryuji überflutete seinen alten Freund regelrecht mit Fragen. „Nun mach mal langsam!“, lachte sein Gegenüber und setzte sich auf einer freien Bank hin. Sein ehemaliger Schulkamerad nahm neben ihm Platz. „Sorry, dass ich mich die letzten Monate nicht bei dir gemeldet habe. Es war ziemlich viel los bei mir. Das mit dem Umzug und dem Schulwechsel….“ Der Blauhaarige machte grinsend eine dramatische Pause. Ryuji schaute ihn erwartungsvoll an. „Ich wollte nur mal was ausprobieren! Ich hatte mich ja nicht so gut mit meinem Vater verstanden, Yashiro hatte zu sehr geklammert und ich brauchte einfach Abwechslung.“, log er ohne mit der Wimper zu zucken. „Und sowas konntest du mir nicht sagen? Du glaubst gar nicht, wie die anderen -insbesondere Yashiro- mich genervt hatten mit Fragen. ‚Wohin ist Chiaki gezogen?‘, ‚Wieso hat er die Schule gewechselt?‘ und so weiter und so fort. Und dabei hatte ich selbst keine Ahnung! Du hattest ja auch all deine Nummern geändert!“ „Naja, es war eine ziemlich spontane Entscheidung. Tut mir leid.“ Chiaki gab ihm ein entschuldigendes Lächeln. Ryuji nickte akzeptieren. Die Wahrheit war, dass Chiaki ziemlich egoistisch zur damaligen Zeit war und nicht über die Gefühle anderer gedacht hatte. Dass sein Verschwinden so einen starken Einfluss auf seinen Freund hatte, bedauerte er sehr. „Na gut, nehme ich mal so hin. So nachtragend bin ich schließlich nicht. Bestimmt herrscht zwischen dir und dein Vater noch dickere Luft als vorher, oder? Obwohl, dann wärst du nicht hier…! Und was war nun mit Yashiro? Also, klar, die Verlobung war von euren Eltern arrangiert und Yashiro war -wie jedes andere Mädchen in unsere Klasse- von Kopf bis Fuß in dich verknallt, aber wie hat sich das alles geändert? Hattest du in deiner neuen Schule etwa jemanden gefunden?“ „Könnte man so sagen.“ Chiaki versuchte kurz und knapp zusammenzufassen, was in den letzten Monaten gehen war, ohne natürlich sein Doppelleben als Kaito zu verraten. Sein Sitznachbar machte große Augen und starrte ihn mit offenen Mund an. „Aaaah! Von Maron Kusakabe habe ich gehört! Ich erinnere mich, wie Yashiro sich über dich und die Mädels aus der Momokuri Akademie aufgeregt hat, vor und nach dem Gymnastikwettkampf. Gott, hat sie rum gezickt und gemeckert! Besonders über eine Miyako Toudaiji? Lustig, dass sie jetzt mit euren Butler zusammen ist. Daraus macht die Zicke auch keine Geheimnisse.“ „Kagura ist kein Butler!“ „Wie auch immer.“, sagte Ryuji lachend. „Und diese Maron ist deine Freundin?“ Chiaki nickte mit einem Lächeln bestätigend „WOW! Da freue ich mich für dich! Wirklich, Kumpel! Auch dass du dich mit deinem alten Herrn vertragen hast. Hätte ich niemals für möglich gehalten!“ „Habe ich alles Maron zu verdanken.“ „Sie muss was ganz besonderes sein.“ „Ja, das ist sie.“ „Wow, ich hätte nicht erwartet, dass du dich mal an jemand bindest. Irgendwie dachte ich, du bleibst auf ewig der kalte Junggeselle, oder so.“ „Hey, was soll das heißen ‚kalter Junggeselle‘?“ Ryuji lachte in sich hinein, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und lehnte sich an die Banklehne zurück. „Ich muss sagen, irgendwie wirkst du auch anders als früher. Also im positiven Sinne.“ „Danke, schätze ich?“ Chiaki grinste schief. „Und du scheinst mir immer noch derselbe dusselige Chaot wie früher zu sein.“ „Hey, was soll das heißen?!“ Beide lachten ausgelassen. „Und weshalb bist du eigentlich im Krankenhaus?“, erkundigte sich der blonde Schüler neugierig. Sein Sitznachbar seufzte kurz und sagte knapp: „Maron wurde gestern hier eingeliefert, weil sie schwer gestürzt ist. Es geht ihr aber wieder besser.“ „Oh…dann wünsche ich ihr gute Besserung.“ „Werde ich ausrichten!“ Im nächsten Augenblick kam Dr. Tameki auf die Jugendliche zu. „Herr Hanamura, Sie können schon ins Untersuchungszimmer gehen, ich komme gleich nach.“ Auf Befehl stand der Blonde auf und streckte sich kurz. „Okay. Also, Chiaki, bis demnächst. Vielleicht können wir ja auch mal zusammen abhängen, oder so. Wie zu alten Zeiten! Ich würde auch gern Maron mal kennenlernen.“ „Versprochen. Ich melde mich demnächst bei dir.“ Die Jungs tauschten sich noch schnell die Nummern aus und verabschiedeten sich mit einem Handschlag voneinander.    *** „Ihr seid echt süß.“, kommentierte Miyako nachdem Chiaki aus dem Krankenzimmer verschwand und Maron die Grußkarten ihrer Klassenkameraden, Mitschüler und Clubmitglieder las. Maron konnte sich ein Grinsen bei dem Kommentar nicht verkneifen. Miyako fielen daraufhin die neuen Blumen auf. „Oh. Von wem sind die denn?“ Die Engel bestaunten den Strauß neugierig, als Maron sie nahm und in die Vase steckte. „Akira, schätze ich. Die Krankenschwester hatte sie vorbeigebracht und laut ihrer Beschreibung klang es nach ihm. Ich erkenne darin nur weiße Lilien wieder. Keine Ahnung, was das für rote Blumen sind….“ „Das sind rote Spinnenlilien, auch Lycoris genannt.“, kam es von Fin wie aus der Pistole geschossen. „Sie hat Recht. Voll die merkwürdige Mischung, muss ich sagen…vor allem weil beide Symbole für den Tod sind.“, sagte Miyako. „Hah? Ich dachte, weiße Lilien haben eher positive Bedeutungen, wie Hoffnung oder Reinheit oder-…“ Maron verkniff sich in letzter Sekunde das Wort ‚Liebe‘ zu sagen. „Ja schon, aber bei Beerdigungen siehst du doch auch weiße Lilien auf den Gräbern, oder nicht. So, und Spinnenlilien werden hauptsächlich mit dem Tod assoziiert, da sie in Asien und Japan oft an Friedhöfen wachsen. Ich glaube, die stehen auch für Wiedergeburt, oder so…“ Miyako blickte nachdenklich hoch, ehe sie weitersprach. „Ich habe auch mal gelesen, dass das Verschenken von Spinnenlilien wie eine Aufforderung sei den jetzigen Partner zu verlassen und mit dem Schenkenden durchzubrennen.“ „WAS?“ Sichtlich erschrocken fuhr Maron zusammen und starrte ihre Freundin mit offenen Mund an. Diese beäugte ihre beste Freundin mit einem verwirrten Blick und lachte dann laut auf. „Jetzt verfall nicht direkt in Panik, Maron! Schau dir die Blumen der anderen an, die gestern vorbei kamen! Wenn alles nach der Blumensprache gehen würde, hättest du bestimmt dreißig Liebeserklärungen!“ Miyako nahm den kleinen Strauß in ihre Hand und dreht ihn um 180 Grad hin und her. „An sich sind die Blumen ja hübsch. Bestimmt hat er sie einfach willkürlich, nach dem Aussehen ausgewählt. Welcher Kerl kennt sich schon mit Blumen aus? Die meisten kennen ja nichts anderes als rote Rosen.“ Denkst du…?, fragte sich die Kamikaze-Diebin still. Sie dachte an das Geständnis von Akira zurück. In dem Moment kam Chiaki wieder rein, mit einem mild-dampfenden Becher Kaffee in der Hand. „Access kennt sich mit Blumen und Pflanzen sehr, sehr gut aus!“, beantwortete Fin im selben Augenblick die rhetorische Frage kichernd. „Das ist gar nicht wahr, Fin! Ich habe so gaaaar keine Ahnung von Pflanzen!!“, versuchte dieser seine Männlichkeit in Schutz zu nehmen. „Ach, und wem verdanken wir den super-gesunden Garten beim Herrn?“ „Keine Ahnung wem?! Vielleicht ist Michael-sama heimlicher Hobbygärtner??“ „Und was erklärt den Anblick, wie du wöchentlich fröhlich singend mit einer Mini-Gießkanne meine Pflanzen bewässerst?“, schloss Chiaki sich den Neckereien an als er sich zu den anderen hinsetzte. „Du hast dir ziemlich viel Zeit gelassen mit deinem Kaffee.“, sagte Maron zu ihrem Freund. „Ja, ich musste mir am Automaten was holen und habe zufällig einen alten Schulfreund aus der Mittelstufe getroffen mit dem ich auch zusammen zur Biwa ging.“ „Du hattest vor uns Freunde?“, fragte Miyako scherzend. „Klar hatte ich vor euch Freunde. Wieso fragst du?“ „Naja, du redest nie über deine alten Schulen…Da kann man sowas vermuten.“ „Da muss ich Miyako zustimmen.“, sagte Maron lachend. Chiaki verdrehte die Augen. „Wenn ihr meint…Ryuji Hanamura heißt er. Wir haben uns eine Weile unterhalten, weil wir seit meinem Schulwechsel keinen Kontakt mehr hatten. Irgendwann stell ich euch einander mal vor.“ „Ach, der blond gefärbte Chaot?“, kam es von Access. „An den erinnere ich mich.“ „Seht ihr! Access bestätigt es sogar.“ Alle lachten amüsiert. Kurze Zeit später kamen Miyako’s Eltern. „Es tut mir leid, dich das Fragen zu muss, Maron, aber woran kannst du dich erinnern, vor und als du gestürzt bist?“, erkundigte Himuro Toudaiji sich nach einer Weile und holte seinen Notizblock heraus.  „Es macht mir nichts aus, Inspektor. Ehm-, Ich war mit Miyako auf dem Dach… und sie war eher reingegangen, weil ihr kalt wurde. Danach stand ich noch eine Weile an dem Geländer…ein starker Wind wehte vorbei…und an mehr kann ich mich nicht erinnern.“ „Und es gab niemand anderen mehr auf dem Dach? Bist du dir sicher?“ Die Schülerin nickte. „Ich war alleine…Tut mir leid, falls ich Ihnen nicht von großer Hilfe bin.“ Maron lächelte entschuldigend.  „Hm…meine Vermutung ist jetzt, dass du aufgrund des Windes, dein Gleichgewicht verloren hattest.“ Miyako’s Vater kratzte sich mit seinem Stift ratlos über den Kopf, warf einen letzten Blick auf seine Notizen und steckte sie mit einem Seufzen in seine Manteltasche. „Belassen wir es bei einem Unfall…ich möchte dich oder die anderen auch nicht weiter damit belästigen.“ Er wandte sich zu seiner Tochter. „Übrigens, du und Chiaki, ihr müsst ab morgen wieder in die Schule. Wir konnten euch nur für heute entschuldigen.“ „Okay, Papa.“ Nach einigen Minuten verabschiedeten sich der Erwachsenen von den Jugendlichen. Miyako ging mit ihren Eltern ebenfalls nach Hause.    *** Am späten Nachmittag kam anschließend Hijiri mit Silk auf seinen Schultern zu Besuch, wie er am Tag vorher versprochen hatte. „Du hast uns ein ziemlichen Schrecken eingejagt, Prinzessin.“, sagte der Rothaarige als er reinkam. „Mir geht es gut, also keine Sorge. Ich werde auch erstmal zu Hause bleiben.“ „Hm…Ich lasse dich ungern allein, Maron.“, sagte Chiaki besorgt. „FIN WIRD MARON BESCHÜTZEN!“, kam es von dem grünhaarigen Engel, die vor dem Gesicht ihres Schützlings umher flog. Access grinste breit über den Enthusiasmus seiner Freundin. „Keine Sorge Sindbad. Wenn Fin auf Jeanne aufpasst, dann wird schon nichts schiefgehen!“ „Genau! Keiner wird meiner Maron was zu Leide tun, solange ich da bin!!“, deklarierte Fin mit erhobenen Hauptes. „Siehst du, Chiaki. Ich werde nicht allein sein. Also mach dir keine Sorgen, ich bin ja in sicheren Händen. Maximal zwei Tage will ich auch nicht fehlen, auch wenn das Schuljahr sowieso nächste Woche zu Ende geht.“, entnahm Maron ihrem Freund die Sorgen. „Zum Schulfestival werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein.“ „Ach ja…das steht auch noch an. Ist mir komplett entgangen.“, stöhnte der Kaito auf und fuhr sich durch die Haare. „Ruhe dich ruhig aus. Du wirst sowieso nichts wichtiges verpassen.“, stimmte der Lehrer ihr lachend zu. Als er zur Seite blickte, sah er die neuen Blumen liegen. Er nahm eine weiße Lilie aus dem Strauß heraus. Regungslos stand er da und starrte auf die Pflanze in seiner Hand herunter. Das Silk auf seiner Schulter zappelte bekam er nicht mehr mit. Seine braun-roten Augen bekamen einen sehnsüchtigen, zugleich traurigen Touch. Ohne dass er es merkte, rollte ihm eine einzelne Träne die Wange herunter. Alle Anwesenden schauten den Warlock verwundert und erstaunt an. „Alles okay mit dir?“, fragte Maron schließlich. Nach einen Moment fasste sich der ehemalige Dämonenritter wieder und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Ehm, Ja, ja…Die Blumen haben nur Erinnerungen aus alten Zeiten wiedererweckt.“ „Oh…“ Erinnerungen an Jeanne? Im Traum war die Wiese auch mit weißen Lilien bedeckt…Ob die Blume die beiden miteinander verbindet? „Wie dem auch sei…“, der Ältere räusperte sich kurz. „Kannst du dich an irgendwas oder irgendwen erinnern, als du auf dem Dach standst?“ Die Braunhaarige schüttelte bedauernd den Kopf. „Gar nichts…In meinem Kopf ist alles schwarz, wenn ich versuche mich zu erinnern.“ „Wir alle gehen schon davon aus, dass es kein Unfall gewesen war. Schließlich kann es unmöglich sein, dass niemand sich daran erinnern kann ob jemand weiteres mit dir auf dem Dach war.“, sagte Chiaki mit unterdrückter Wut. „Wenn ich denjenigen in die Finger kriege…“ Seine Hand ballte sich zur Faust. „Seit einigen Tagen gab es auch keine Dämonenaktivitäten mehr.“, merkte Access überlegend an. „Was die wohl aushecken?“ „Kannst du und Silk nicht einfach der Hölle einen Besuch abstatten und in Erfahrung bringen, was die planen?“, fragte der Kaito zu Noyn gewandt. Silk krächzte verängstigt bei dem Vorschlag. „Wir könnten immer noch dahin reisen, aber den Rest kannst du vergessen. Da ich mein Status als Dämonenritter verloren habe, Silk mein Partner ist und wir jetzt Gott helfen, sind wir nicht mehr willkommen dort. Man würde uns auf der Stelle töten. Und glaub ja nicht, dass unsere Kräfte und Fähigkeiten für ein ganzes Volk von Dämonen ausreichen.“, antwortete der Ältere ihm.  „Hm…wir können nichts tun außer Abwarten, oder nicht?“, sagte Maron abschließend. Die anderen stimmten ihr nickend zu. Ein Klopfen unterbrach die Ruhe. Sofort versteckte sich Silk in Hijiri’s Jacke. Kaiki kam rein und atmete erschöpft aus. „Tut mir leid, dass du solange warten musstest, Maron. Die anderen Patienten hatten etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet. Wir machen nur eine schnelle Untersuchung, sehen ob alles in Ordnung ist und dann gebe ich dir deine Entlassungspapiere. Oh, ist Miyako schon gegangen?“ Einen kurzen Blick warf der Arzt in den Raum rein und hielt bei Hijiri verwundert inne. „Sind Sie nicht ein Lehrer von den beiden? Der junge Referendar?“ Hijiri lächelte freundlich. „Ja, Hijiri Shikaidou. Ich kenne Maron’s Vater, weshalb ich mich nach ihrem Wohlergehen erkundigen wollte.“ Eine altbekannte Lüge, die die Diebin zwar überhaupt nicht mochte, aber für den Moment erstmal akzeptierte. „Ja, mein Vater und er haben sich in Frankreich getroffen.“, bekräftigte sie. „Aha, verstehe. Nett Sie kennenzulernen Herr Shikaidou, Dr. Kaiki Nagoya. Takumi ist auch ein alter Freund von mir.“ Die beiden Männer reichten sich die Hand. Anschließend führte Kaiki sein Check-Up durch. „Es scheint alles in Ordnung zu sein, wie als wäre nichts geschehen. Wir können also alle unbesorgt sein. Wenn aber irgendetwas ist, dann ruf mich sofort an, okay Maron? Sei es körperlich oder psychisch….“ Die Angesprochene nickte lächelnd. „Gib mir noch zehn Minuten, ich hole deine Unterlagen und dann kannst du deine Sachen packen und gehen.“ „Okay. Vielen Dank, Dr. Nagoya.“ Dieser lachte. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich Kaiki nennen sollst und darfst?“ Schüchtern zog die Freundin seines Sohnes ihren Kopf ein. Grinsen verließ er das Krankenzimmer. Chiaki folgte ihm nach draußen. „Vater?“ „Was gibt’s, mein Junge?“ Dieser zögerte kurz als er dann schließlich fragte: „Kannst du mir ein paar Migräne- oder Schmerztabletten geben? Am besten welche von der starken Sorte.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)