Light and Darkness von mairio ("On that land shall Darkness prevail and Light expire.") ================================================================================ Chapter 8: Devil’s New Way --------------------------   Chapter 8: Devil’s new way     Maron’s Lachen füllt den ganzen Raum. Strahlte eine wohlige Wärme und ansteckende Freude aus, die alles durchdrang. Ein sanftes Sonnenlicht umhüllte das Paar. Zuvor tanzte Maron glücklich im Hotelzimmer umher. Wie ein Engel, schwebte sie federleicht über den Boden. Chiaki lachte im Einklang mit ihr mit, glücklich darüber wie viel Spaß sie hat. Anschließend griff er sanft ihr Handgelenk und zog seine Freundin zu sich, sodass Maron in Chiaki‘s Armen lag. Ihren Kopf an seine Brust eingebettet, seine Arme schützend um sie. Eine wohltuende Wärme durchströmte seinen Körper, in Verbindung mit einem angenehmen Knistern. Mein Engel…Ich liebe dich, meine Maron…, dachte Chiaki sich.   Auf einmal erstarb Maron’s Lachen.   Eine Eiseskälte breitete sich plötzlich im Raum aus.   Endlose Dunkelheit umhüllte die Umgebung.   Ein Schrei durchdrang Chiaki’s Ohren.   Maron‘s Schrei.   Als Chiaki herunterblickte, war diese verschwunden.   Stattdessen bemerkte er ein feuchtes Gefühl an seinen Händen.   Blut.   Blut klebte an seinen Händen.   Seine Klamotten waren ebenfalls mit der roten Flüssigkeit befleckt.   Angst breitet sich in Chiaki’s Körper aus.   „Maron?!“, rief er panisch.   Von Panik ergriffen schaute er sich um.   Sein Körper fing an zu Zittern.   Als er sich wieder umdrehte, lag seine Geliebte auf dem Boden.   Ihr ganze Körper blutüberströmt.   Die braunen Haare vor ihrem Gesicht verteilt.   Die Augen leblos.   Ein mit blutbedecktes Schwert fand sich in seine Hände.   Chiaki’s Augen weiteten sich.   „Ne- NEIN! MARON!“   ------------------------------------------   Abrupt saß Chiaki aufrecht auf dem Bett. Der ganze Körper angespannt. Die Hände im Bezug geklammert. Schweiß auf der Stirn glitzernd. Sein Herz rasend. Die Atmung unregelmäßig, abgehackt. „Chiaki…?“ Hörte er neben sich jemand sanft und besorgt zugleich sagen. Immer noch geistesabwesend drehte der Angesprochene seinen Kopf zögernd zur Seite. Geschockt nahm er wahr, dass Maron -ebenfalls hellwach- neben ihm saß. Eine Hand ruhte auf seine rechte Schulter. Chiaki atmete tief ein und aus, langsam fand er seinen ruhigen Rhythmus wieder und sortierte seine Gedanken. Sie befinden sich nach wie vor in ihrem Hotelzimmer.   Es war die letzte Nacht vor ihrem Rückflug. Das Paar hatte schöne drei Tage in Orléans verbracht, angefangen mit einem Besuch des Maron Domes bis hin zu einigen Stadtrundgängen und Sehenswürdigkeiten, wie die Statue von Jeanne d’Arc. Abends genossen sie die Ruhe in ihrem Hotelzimmer, welches von Chiaki’s Vater gebucht wurde. Dieser hatte die beiden Jugendliche auch zum Momokuri Flughafen begleitet und wird sie auch von dort wieder abholen. Die Verunsicherung, dass Maron bereit war mit Chiaki ein Bett zu teilen, verflog schnell als sie sich in der ersten Nacht wohltuend und entspannt in die Arme ihres Freundes reinkuschelte und einschlief.   Für Chiaki hingegen entwickelte sich die Nacht als eine Zeit voller Anspannungen und Unruhe. Von Nacht zu Nacht intensivierten sich seine Alpträume, wurden von Mal zu Mal verstörender. Träume die sich mittlerweile in sein Gedächtnis einbrannten und nie wieder losließen. Oft kam es dazu, dass Chiaki stundenlang wach blieb -manchmal sogar bis zum Morgengrauen-, um diesen Träumen zu entkommen. Ihm war auch klar, dass Maron (und seine Freunde) das nicht entging und sich permanent Sorgen machten, allerdings konnte er sich nicht dazu bringen, sich jemanden darüber zu öffnen. Stattdessen entschied er sich aus unerklärlichen Gründen dafür, das Thema immer abzustreiten, wenn man ihn über seine Augenringe, die erröteten Augen oder seinen erhöhten Kaffeekonsum ansprach.   Ebenso hatte Chiaki gehofft, dass sich dieser Zustand in einer neuen Umgebung verbessern würde, doch im Gegenteil. Schon in der ersten Nacht schreckte er schweißgebadet vom Bett auf, zu seinem Glück schlief Maron neben ihm noch friedlich weiter.   „Chiaki! Hey…!“ Chiaki hatte nicht bemerkt, dass Maron ihn die ganze Zeit rief, bis sie anfing ihn leicht an der Schulter zu rütteln, als er sich schließlich aus den Gedanken riss. Anspannung war neben Sorge in ihren Augen zu lesen. „Chiaki…Du muss mir bitte sagen was los ist!“, fing seine Freundin sachlich an zu sagen, „Ich weiß, dir geht es nicht gut, dass du kaum schläfst, dass du versuchst was zu verheimlichen, obwohl du versprochen hast mir alles zu sagen….“ Sich ertappt fühlend, zuckte dieser leicht zusammen. Maron atmete tief ein, legte ihre Hand, die noch auf Chiaki’s Schulter ruhte, sanft auf seine Hand und umwickelte ihre Finger in die seiner. „Bitte rede mit mir. Ich will dir helfen. Mir tut es mehr weh dich Leiden zu sehen, als selbst zu Leiden.“, sagte sie abschließend.   Chiaki schaute sie mit großen Augen an. Er wusste nicht wie lange sie auf dem Bett saßen und sich anschwiegen. Er wusste auch nicht, was er Maron sagen sollte, die geduldig neben ihm saß. Ihre Augen auf ihn ruhend, wartend darauf, dass er was sagte. Um ihren Blick zu meiden schaute er starr ihre Hände herunter, die immer noch Kontakt hielten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, seufzte Chiaki müde auf und drehte sich zu Maron um, sodass sie gegenüber saßen. Die Hände weiterhin noch miteinander verbunden. Ohne ihr in die Augen zu schauen fing er an zu erzählen: „Es fing direkt in der Nacht an, als wir vom Himmel zurückkamen. Träume… Träume die mir einen Schauer bereiteten. Die ersten Nächte konnte ich mich nach dem Aufwachen noch nicht an sie erinnern. Doch ich wusste, dass sie im Großen und Ganzen dasselbe immer wiedergaben. Irgendwann wurden sie so intensiv und verstörend, dass sie sich in mein Gehirn einbrannten…“ Chiaki’s Körper verkrampfte sich bei den Bildern, die sich in seinem inneren Auge abspielte. Maron zuckte bei dem ansteigenden Druck in seinen Händen zusammen. Vorsichtig fragte sie: „Was genau passiert in deinen Träumen?“ Bei der Frage schluckte Chiaki und hielt zunächst inne, zögerte mit der Antwort. Seine Hände fingen an zu zittern. „Sie…spielen sich oft unterschiedlich ab, aber das Endresultat ist immer dasselbe. Sie fangen immer ganz schön an. Nahezu harmonisch…himmlisch. Du bist da, bei mir. Wir sind glücklich…und im nächsten Moment…ist alles dunkel. Ich bin von oben bis unten mit Blut bedeckt und du…du liegst dann Tod in meinen Armen oder in meiner unmittelbarer Nähe. Und- … wenn ich auf meine Hände runtergucke, sehe ich darin immer eine blutbefleckte Waffe-…“ Chiaki’s Stimme brach. Schmerz verzerrte sich in seinem Gesicht. Tränen schimmerten in seinen Augen, darauf wartend losgelassen zu werden. Maron schaute ihn mit großen Augen an und offenen Mund an, unfähig was zu sagen. „Das ist furchtbar…“, brachte sie letztlich leise von sich. „Maron…du weißt, ich würde dir nicht mal ein Haar krümmen…“, sprach Chiaki weiter, „Ich- Ich habe geschworen dich zu beschützen, aber-… aber wer beschützt dich vor mir…?“ „Sag‘ sowas nicht! Ich vertraue dir! Diese Träume bedeuten nichts!“ „Vielleicht werde ich eines Tages von einem Dämon besessen sein und mich erleidet dasselbe Schicksal wie Zen…“, fuhr Chiaki ungeachtet fort.   Plötzlich spürte er eine Hand gegen seine linke Gesichtshälfte passieren und Maron „Du bist ein Idiot!“ sagen hören. Überrascht blickte er hoch und traf auf ein paar tränengefüllte Augen, die in wütend fixierten. „Ein Idiot und ein Lügner! Dabei hast du mir was versprochen! Du hast versprochen mich nie mehr zu belügen! Du- Du hast versprochen mir immer alles zu sagen! Alles!! Jeder- Jeder hatte mich gefragt, ob mit dir alles in Ordnung ist und jeder Blinder sah, dass nichts in Ordnung war!“ Aufgebracht schlug Maron wie ein Kleinkind auf Chiaki ein. Dieser nahm es schmerzlos hin, da Maron nicht ihre volle Kraft einsetzte.   Nach einigen Schlägen hatte Maron sich beruhigt, zog daraufhin Chiaki unerwartet zu sich und versiegelte ihre Lippen mit den seiner. Perplex über den Sinneswandel machte Chiaki vorerst große Augen, gab sich aber dennoch den Kuss hin und schloss sie wieder. Es war ein drängender Kuss, wie als wollte die Diebin alle Negativitäten damit austreiben, die ihren Freund belasteten. Durch ihre Tränen trug er zusätzlich einen feuchten, salzigen Beigeschmack bei. Maron’s Hände, die krampfhaft sein T-Shirt festhielten, fanden sich an seinem Rücken und Nackenansatz wieder, drückten ihn näher zu sich ran, sodass ihre Oberkörper sich einander pressten. Währenddessen wanderte Chiaki mit seiner Hand -unter ihrem Shirt- sanft ihre Wirbelsäule entlang, hinterließ ihr einen brisanten Schauer mit jeder Berührung. In mitten des Kusses keuchte Maron leise wohltuend auf.   Aus Atemlosigkeit trennten die beiden sich langsam voneinander. Immer sich noch in ihren Armen befindend, lehnte Chiaki seine Stirn erschöpft an Maron’s Schulter. „Ich weiß. Ich bin ein verdammter Idiot… ich weiß, ich hätte früher mit dir reden sollen. Es tut mir Leid….“, entschuldigte er sich. Resigniert erwiderte Maron die Entschuldigung und strich ihrem Freund behutsam, in einem angenehmen Rhythmus, den Kopf. Langsam sank sein Kopf von ihrer Schulter hinab zu ihrem Schoß und betete sich da ein. Wie ein Fetus lag der Kaito zusammengerollt vor der Kamikaze-Diebin, die ihr wie eine beschützende Mutter ihm durch die Haare strich, die andere Hand schützend über seinen Kopf.   Nach wenigen Minuten vernahm sie ruhige, regelmäßige Atemgeräusche von Chiaki, um festzustellen dass er eingeschlafen war. Während Maron mit der einen Hand die monotone Bewegung weiterführte, reichte sie mit der anderen Hand zur Decke und zog sie Chiaki hoch, um ihn warm zuzudecken. Dieser schien friedlich weiterzuschlafen. Traurig schaute die junge Frau zu ihm runter und seufzte leise. Sie war nicht wirklich wütend auf ihn, sondern vielmehr darüber das ihm derartige Träume heimsuchten und ihn Leiden ließen. Ob das Böse dahinter steckt…, fragte die Wiedergeburt Jeanne d‘Arcs sich während sie durch das Fenster zum Nachthimmel rausblickte und sich am weich gepolsterten Bettkopfteil zurücklehnte. Ein weiterer Blick auf die Zimmeruhr sagte ihr: 3:00 Uhr morgens. So spät… oder früh…um 6:00 wollten wir auschecken und zum Flughafen fahren…hoffentlich bekommt er für die wenigen Stunden noch einen ruhigen Schlaf. Auch wenn Maron selbst erschöpft und müde war, so beschloss sie wach zu bleiben, um Chiaki durch ihre Gegenwart von den Albträumen zu beschützen.   ***    Wie geplant lief der nächste Morgen damit ab, dass das junge Paar aus dem Hotel auscheckte, sich ohne Problem zum Flughafen machte und im Flugzeug saß. Da Maron wahrhaftig die ganze Nacht wach blieb und sie durch Müdigkeit die Morgenstunden über so gut wie geistesabwesend war, beschloss sie -auch auf Chiaki’s Bitte hin- in den zwölf Stunden Flug zu schlafen. Bis auf einige unruhige Moment konnte ihr Freund zur ihrer Zufriedenheit durchschlafen. Besonders wenn Maron sah, dass sein Gesicht sich im Schlaf schmerzhaft verzog und seine Hände sich an dem Bettlaken verkrampften, versuchte sie ihn mit einigen Streicheleinheiten zu besänftigen. Chiaki war beim Aufwachen sichtlich überrascht Maron im wachen Zustand zusehen. Auch wenn er für ihre Handlung dankbar war und diese auch wertzuschätzen schien, tat es ihm furchtbar leid, dass er ihr den Schlaf geraubt hatte, weshalb er darauf bestand, dass sie während des Fluges schlafen sollte.   „Das hättest du nicht machen sollen…“, sagte Chiaki leise an Maron gewandt. „Ach was…“, winkte diese ab und schenkte ihm ein unbesorgtes Grinsen, „als ob ich nicht schon früher die Nacht durchgemacht habe.“ Langsam machte sich die Maschine zum Abflug bereit und hob sich nach wenigen Minuten in die Lüfte ab. Erfreut beobachte Maron die Szenerie aus dem Fenster, wie alles mit jeden Meter kleiner wurde und schließlich hinter den dichten Wolken verschwand. Sich in ihrem Sitz zurücklehnend sagte sie: „Auch wenn das ein sehr kurzer Trip war, ich würde gerne nochmal Reisen gehen. Vielleicht nach Paris, die Stadt der Liebe oder nach Skandinavien, die Nordlichter sehen oder Singapur oder- …“ „Da bräuchtest du bei so vielen Reisen entweder einen guten Job oder du müsstest reich heiraten.“, unterbrach Chiaki ihr Enthusiasmus mit einem verschmitzten Lächeln. „Fängst du schon wieder mit dem Thema ‚Heirat‘ an. Also gut, wenn du schon ‚reich heiraten‘ sagst. Wie viel verdient ein Arzt denn?“, fragte Maron vergnügt und interessiert zugleich. „Hmm…“, überlegte Chiaki schauspielerisch, „Kommt drauf an ob ich nur ein Arzt in der Weiterbildung bin oder Chefarzt. Aber so und so würde man einen ordentlichen Jahresgehalt bekommen.“ „Sieht man ja bei deinem Vater. Der lässt sich das Geld anmerken.“, entgegnete die Braunhaarige mit einem Lachen. Auch Chiaki stimmte in den Lachen mit ein. „Ja, ich brauche so einen Luxus wie mein alter Herr nicht. Ich nutze das Geld lieber um zu reisen und dir eine Freude zu machen.“, sagte er augenzwinkernd. „Als ob du als Arzt am Ende so viel Zeit zum Reisen hast.“ „Was willst du eigentlich später machen?“, fragte Chiaki interessiert. Maron überlegte einen kurzen Moment, bevor sie antworte: „Wahrscheinlich Lehrerin? Zu mindestens würde ich gerne mit Kindern arbeiten. Ihnen Rhythmische Gymnastik beibringen und so…“ Verlegen über ihre eher schlichten Zukunftspläne lief sie leicht rosa an. „Ich finde, dass passt perfekt zu dir.“, sagte Chiaki ehrlich. „Nimm dir aber ja nicht Frau Pakkyaramao als Vorbild!“, fügte er grinsend hinzu. „Keine Sorge, werde ich nicht!“ In dem Moment kam die Stewardess mit den Frühstückswagen an. Direkt nach dem Essen überkam Maron schließlich die Müdigkeit, weshalb sie die letzten paar Stunden des Fluges durchschlief. Chiaki las zu Unterhaltung ein Buch und hörte nebenbei auf sein Handy Musik.   Etwa eine halbe Stunde vor Anflug weckte der junge Mann seine Freundin. „Hey, Maron… wie sind fast da.“ Verschlafen rieb diese sich die Augen und blinzelte einige Male bis sich ihr Blick verklärt hat. Aus dem Fenster blickend bemerkte sie, dass es allmählich morgen wird im Land der aufgehenden Sonne. Die Rückkehr stimmte sie zwar glücklich, aber auch zugleich nachdenklich. Insbesondere über Chiaki’s Situation. Tief durchatmend setzte sie leise an: „Du, Chiaki…“ „Hm?“ „Ich habe nachgedacht, wegen deinen Albträumen. Ich denke, dass wir deswegen Noyn um Rat fragen sollen. Viellei-“ „Nein.“, unterbrach Chiaki sie mit Bestimmtheit. Mit beherrschter Ruhe fuhr er fort: „Ich möchte niemand anderes in meine Angelegenheiten involvieren.“ Maron hob kritisch ihr Augenbraue: „Und wie sollen wir beide alleine das fixen? Garantiert sind die Dämonen daran Schuld und-“ „Wir werden das hinbekommen. So wie alles andere auch.“, unterbrach ihr Nachbar sie wieder. Sich noch nicht geschlagen gebend hakte sie weiter nach: „Was ist mit Access und Fin, wenn sie wiederkommen? Da Access bei dir wohnt, kannst du sowas doch schlecht vor ihm verheimlichen.“ „Ach… der schläft manchmal wie ein Stein.“, antwortet Chiaki schroff zurück. „Zu mindestens könnten uns doch die Beiden helfen. Wozu sonst sind wir ihre Schützlinge?“ Es war deutlich, dass Maron nicht aufgab. Natürlich lässt sie es nicht locker...typisch für sie…, dachte der Kaito sich, seufzte und verdrehte leicht die Augen. „Okay…dann weihen wir die beiden ein, sobald sie wieder da sind.“ Zufrieden gab Maron Chiaki einen Kuss auf die Wange und sagte: „Danke. Ich will dir doch nur helfen…!“ und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Kleinlaut sagte sie: „Jetzt vermisse ich unsere Engel…“ Ohne darauf zu antworten gab dieser ihr ein Kuss auf die Stirn.   Im Flughafen Momokuri angekommen, holte das Paar ihre Koffer vom Gepäckband und machten sich auf dem Weg zum Ausgang. Es war ungewöhnlich viel los im Gebäude, ausschlaggebend dadurch, dass viele Polizisten an den Eingängen positioniert waren. Ebenso waren in den Radio- und TV-Ansagen des Flughafens diverse Warnungen zu hören:   „Wir bitten alle Passagiere, Besucher und Einwohner vorsichtig zu sein! Ein unbekannter Serienmörder treibt sich auf den Straßen Momokuri’s herum und greift junge Frauen an. Mittlerweile sind ihm acht Menschen zu Opfer gefallen. Die Leichen der Opfer wurden in einem verstörenden Zustand zugerichtet. Seit den Weihnachtstagen ist die Polizei auf Hochtouren und fahndet nach dem Unbekannten. Bisher haben sich noch keine Augenzeugen gemeldet, die Anhaltspunkte über das Äußere des Mannes vermitteln konnten. Und nun zu den aktuellsten Meldungen: in den frühen Morgenstunden kam es zu einem schwerwiegenden Busunglück im Stadtzentrum Momokuri’s. Augenzeugen berichteten, dass der Fahrer das Unglück selbst verursacht hat und-“   „Verdammt! Ernsthaft?!“ Maron, die gespannt die Ansagen hörte, wurde sofort wieder in die Gegenwart zurückgeholt, als sie Chiaki -auf sein Handy guckend- fluchen sah. „Was ist passiert?“, fragte sie ihn. Genervt antwortete dieser: „Mein Vater hatte mir eine Nachricht geschrieben. Er und Kagura können nicht kommen, weil im Krankenhaus seit Stunden viel Betrieb ist.“ „Oh… Dann müssen wir wohl ein Taxi holen.“ Wahrscheinlich wegen diesem Busunglück…, dachte sich Maron. „Ja…“, sagte Chiaki und winkte ein nahestehendes Taxi zu sich.   ***    Nachdem das Gepäck verstaut war, machte das Paar sich auf der Rückbank bequem und gaben dem Fahrer die Richtung an. „Aaah, dort mit dem französisch-namigen Gebäude?“, fragte der Fahrer neugierig. Am Steuer saß ein schlaksiger Mann mittleren Alters, mit eingefallenen Gesichtszügen und zerzausten Haar. „Ja genau.“, antwortete Maron freundlich zurück. „Schön, schön. Und was haben sie junges Pärchen gemacht? Eine Weltreise?“, fragte er weiter. „Oh, wir hatten nur einen Kurzurlaub gemacht.“, antwortete Maron weiterhin freundlich. Sie verließen das Flughafengelände und passierten die Autobahnbrücke Richtung Momokuri. Die ganze Fahrt über stellte der Fahrer ununterbrochen Fragen, die Maron alle höflich beantwortete. Chiaki war regelrecht genervt von der Fragerei und beschäftigte sich zur Ablenkung mit seinem Handy. Als er nach einigen Minuten zur Straße aufblickte fiel ihm etwas auf: „Moment…Sind Sie sicher, dass wir hier richtig fahren? Bei der Hinfahrt sind wir komplett über die Hauptstraße zur Brücke gekommen.“ „Oh keine Sorge. Ich als Taxifahrer kenne meine Abkürzungen.“, entgegnete der Mann am Steuer kühl. „Nein, mein Freund hat Recht. Wir sind komplett vom Weg abgekommen.“, mischte sich Maron ein, die erst in dem Moment ihre Umgebung mitbekam. Das Gespräch mit dem Fahrer hatte sie komplett abgelenkt. Alarmierend warf Chiaki ihr einen Blick zu, seine Hand bereits an der Türklinge positioniert.   Plötzlich fuhren die Türverriegelungen herunter. „Verdammte Scheiße!“, zischte Chiaki. Der Mann vor ihnen begann freudfröhlich zu summen. „Jackpot heute. So eine hübsche, besondere Dame...du machst dich schön in meiner bisherigen Sammlung. Leider muss ich vorher noch deinen Anhang hier aus dem Weg räumen, sonst vergrault er mir den Spaß.“, sagte er düsterer und aufgeregt zugleich. „Sie sind der Serienkiller aus den Nachrichten…“, brachte Maron hervor. Dieser kicherte zur Bestätigung mit dunkler Stimme. Im Rückspiegel sah die Kamikaze-Diebin, dass sich seine Augen -die sie begierig anstierten- plötzlich zu einem bedrohlichen Rotton überwechselten. In dem Moment war das bekannte Piepsen von Maron’s Amulett aus ihrer Tasche zu hören. Ein Dämon?! Aber- wieso hatte mein Amulett ihn vorher nicht aufgespürt…, dachte sie sich von Panik ergriffen. Chiaki saß angespannt neben ihr, versuchte die Situation zu kalkulieren.   Als der Fahrer in einen langen Straßentunnel hineinfuhr, zögerte der Kaito nicht lange und packte den Besessenen von hinten an den Hals, sodass dieser die Kontrolle über den Wagen verlor. Sie gerieten ins Schleudern und rammten in einen entgegenkommenden LKW hinein. Mehr und mehr Autos kollidierten aufeinander, überschlugen sich, bis sich eine metallische Mauer quer im Tunnel ausbreitete. Einige Autos entzündeten sich, gingen in Flammen auf. Panik brach aus, Menschen schrien um Hilfe und rannten zu den Notausgängen.   Als Maron von der Rückbank aufblickte, sah sie das Chiaki beschützend über ihr war. „Alles okay?“, fragte er, der bis auf diverse Kratze im Gesicht unverletzt war. Aufgewühlt brachte Maron nur ein Nicken zustande. Der Fahrer lag zunächst bewusstlos über sein Steuer, doch ein minimales Zucken war aus seiner Hand zu vernehmen. Schnell beugte sie sich rüber zum Armaturenbrett, um die Türen aufzuschließen. Als die beiden sich aus dem Wagen begaben, versteckten die beiden sich hinter dem naheliegenden LKW-Wrack. Es schien als wäre keine Menschenseele mehr im Tunnel außer sie. „Ein Dämon!“, sagte Maron, die ihre Sprache wiederfand. „Ja, ich weiß. Verdammter Mist! Wir müssen es irgendwie bannen!“ Verzweifelt musst der Kaito feststellen, dass sein Holzkreuz aus seinen Taschen verschwunden war und er keine Pins manifestieren konnte.   Vom Taxi hörten die beiden einen wütenden, animalischen Schrei, als die Fahrertür aufsprang und der Fahrer herauskam, allerdings war dieser nicht mehr wiederzuerkennen. Die Haut hatte sich grün-lila verfärbt und war mit echsenartigen Schuppen übersäht. Aus seinem Rücken sprangen Tentakeln hervor. Die Hände waren durch drachenartige Krallen ersetzt worden. Der Mund war nicht mehr menschlicher Natur, eine Reihe blutiger Zähne blitzten hervor und grüner Schleim tropfte herunter. Die Augen glühten mordlustig rot. „Was zum Teufel ist das…?“, flüsterte Chiaki fassungslos, unmöglich zu registrieren, was für eine Kreatur auf sie zubewegte. Als das Wesen mit seinen Tentakeln zum Schlag ausholte, warf er sich beschützerisch vor Maron, um den Angriff auszuweichen. Unsanft landeten sie auf den Boden. „Chiaki!“, rief Maron. „Keine Sorge, mir geht’s gut.“, versicherte dieser ihr und führte sie tiefer ins Autogetrümmer. „Wir können es so nicht bekämpfen!“, sagte Maron verzweifelt. „Wir können diesem Vieh auch nicht entkommen!“, fügte Chiaki hinzu. Der Dämon wütete in der Zwischenzeit umher und warf Autos in alle möglichen Richtungen. „KOMMT RAUS, KOMMT RAUS! WO SEID IHR!“, rief es wahnsinnig umher. Gerade als es zum nächsten Angriff ansetzen wollte, wurde es durch eine Energiekugel zur Seite geschleudert.   Chiaki und Maron spähten aus ihrem Versteck, um zu sehen wer ihnen zu Hilfe kam. Vor ihnen schwebte Noyn, die Hand ausgestreckt, bereit die nächste Energiekugel abzufeuern. „Noyn! Wie hast du uns gefunden?“, rief Maron ihm zu. „Mein Drache, Silk, er hat den Dämon aufgespürt und mir berichtet. Ihr müsst euch irgendwie verwandeln und das Ding bannen! Ich halte es solange in Schacht!“, sagte er und flog Richtung Dämon. „DU!! DU WARST SOWIESO NUR EIN SPIELZEUG UNSERES KÖNIGS! ICH, DIENER DES SAMMAEL, WERDE EUCH VERNICHTEN!“, schrie es wutentbrannt. Sammael…ehemaliger Erzengel des Todes und jetzt einer der Dämonenfürsten…neben Azazel und Asmodeus Lucifer’s treuster Anhänger, ging es Noyn durch den Kopf, während er die endlosen Angriffe des Dämons auswich. Abrupt blieb der Warlock in der Luft stehen, als die Kreatur aus seinem Blickfeld verschwand, um -wie aus dem Nichts- hinter ihm an der Wand zu hängen und auf dem Boden zu schleudern. Dieser minimale Moment der Unachtsamkeit nutzte der Dämon aus, um den ehemaligen Dämonenritter ans Bein zu packen und ihn immer wieder auf den Boden zu peitschen. Schmerzensschreie entkamen Noyn.   Chiaki und Maron konnten hilflos mitansehen wie der Schwarzhaarige hingerichtet wird. Gott…gib uns die Kraft, betete Maron, den Rosenkranz um ihren Hals festumklammert. Zu ihrer Überraschung leuchtete ihr Kreuz sowie auch der um Chiaki’s Hals hell auf und vergrößerten sich. Irritiert schauten sie ihre Talismane an, um dann entschlossen sich zu zunicken. Schnell verwandelten sie sich in Jeanne und Sindbad und griffen den Dämon gemeinsam an. Dieser ließ vor Schreck Noyn los. „IHR WAGT ES-“ „Deine Zeiten des Unheils sind vorbei!“, rief Jeanne und holte mit ihrem Band zum Schlag aus, welches der Dämon nicht abwehren konnte. Anschließend verwandelte sich ihr Band zu einem prachtvollen Schwert. „Im Namen des Herrn, banne ich die Ausgeburten der Finster und mache sie unschädlich! Schachmatt!“ Mit einem Schwerthieb war vom Dämon nur noch ein schmerzverzerrtes Kreischen zunehmen. Schwarzer Rauch um wirbelte ihn, welches sich zu einer weißen Säule verfärbte und sich anschließend auflöste. Vor ihnen kniete Taxifahrer, der keuchend atmete und mit ausdruckslosen Blick sagte: „Ich- ich werde mich der Polizei stellen und all meine Taten gestehen. Die Serienmorde, sowohl als auch andere Verbrechen.“ „Sie- sie sind ein Schwerverbrecher?“, fragte Jeanne fassungslos. Stumm nickte ihr Gegenüber und begann schließlich zu weinen. In der Ferne waren Sirenen zu hören. Jeanne spürte eine Hand auf ihre Schulter. Es war Sindbad, der ihr still signalisierte sich zurück zu verwandeln. Mit einem Nicken entfernten sie sich von Mann und die Kaitos verwandelten sich hinter einem Metallwrack in ihre zivile Gestalt zurück. Ihre Kreuze verwandelten sich ebenfalls in ihre ursprüngliche Form zurück. Noyn verabschiedete sich noch von ihnen bevor er sich wegteleportierte.    *** Die Polizei, darunter Miyako’s Vater und seine Kollegen, trafen zuerst ein und nahmen den Mann in Gewahrsam. Von dem Paar protokollierten sie wesentliche Zeugenaussagen. Zu ihrem Glück konnte der ehemals Besessene sich an alles bis auf den Kampf und der Transformation zum Dämon erinnern. Keine Erwähnung von Jeanne oder Sindbad oder einer dritten Person. Von Himoru Toudaiji erfuhren die Jugendlichen von all den anderen Taten, die der Mann verbrochen hatte, angefangen von Vergewaltigungen bis zu Morden. Kurze Zeit später kamen auch die Rettungsdienste und Krankenwägen, die sich im Umkreis des Geschehens versammelten. Da Maron und Chiaki mit wenigen Schrammen davon kamen, wurden sie schließlich von Haruta nach Hause gefahren, der sie in den siebten Stock begleitete und bei den Toudaijis Bericht erstattete. Miyako, die zunächst über Haruto’s Aussagen große Augen machte, erblickte im nächsten Moment ihre Freunde, rannte schnell auf sie zu und warf sich ihnen in Arme.   „Maron! Chiaki! Das ist ja furchtbar, was ihr erlebt habt.“ „In gewisser Weise wird es krasser.“, erwiderte Maron leise. Miyako verstand sofort: „Oh, okay…Ich komme später nochmal zu euch rüber. Ich gebe Yamato auch Bescheid, dass es euch gut geht! Vielleicht kommen wir zusammen.“, und ging damit sie zurück in ihre Wohnung. Auch die beiden Chiaki und Maron gingen zunächst in ihre jeweiligen Wohnungen, um auszupacken und zu Duschen. Ein paar Stunden später waren Chiaki, Miyako und auch Yamato bei Maron Zuhause und sprachen über die Geschehnisse des Vormittages. Ihre beiden Freunde konnten die Kaitos nur mit offenen Mund anstarren, nachdem sie die ganze Story gehört hatten.   „Der Mann war ein Schwerverbrecher… Ich verstehe das nicht. Normalerweise befallen Dämonen doch die, die eine reine Seele haben, oder?“, fragte sich Maron. „Dies war immer der Fall.“, bestätigte Chiaki nachdenklich. „Mein Vater kam eben nach Hause. Er hatte davon erzählt, dass dieser Kerl schwere psychische Probleme hatte im Leben, wie Depressionen und Angstzustände. Angeblich soll er ein ziemlicher Außenseiter gewesen sein.“, erklärte Miyako und fügte grimmig hinzu, „Natürlich rechtfertigt das nicht in keinster Weise seine Taten!“ „Das mit dem Busunglück heute Morgen ist auch merkwürdigt, findet ihr nicht? Der Busfahrer ist auch auf der Flucht.“, kam es von Yamato unsicher.   „Ich hätte da eine Erklärung für alles!“, sagte eine Stimme plötzlich, alle Beteiligten drehten sich überrascht um. Es war Noyn der am Fenster angelehnt war. „Tut mir leid, dass ich einfach so hereinplatzte.“, entschuldigte er sich. „Kein Problem, du kommst uns ganz gelegen.“, sagte Maron und holte ihm eine Tasse Tee. Dankend nahm der Lehrer das Getränk an und gesellte sich zu seinen Schülern. „Würdest du uns bitte mit deinem Wissen einweihen?“, fragte Chiaki misstrauisch. „Klar.“, entgegnete der Warlock selbstverständlich, „Ich vermute, dass Lucifer bzw. seine Dämonenfürsten Dämonen schicken, die sich nach den negativen Empfinden der Menschen verzehren. Negativität, die sich bei Depressionen und derartiges verstärken. Durch das Leid der Menschen verstärkt sich Lucifer’s Macht umso mehr. Eine deutlich einfachere Methode als vorher, denn Menschen tendieren schneller dazu negative Gefühle und Gedanken zu haben als positive. Ich denke, ihr wisst wovon ich rede, oder?“ Fragend schaute Noyn in die Runde, die vier Jugendliche nickten zögernd im Einklang. „Seht ihr. Menschen zerbrechen sich den Kopf über Sachen, die sie aus der Bahn werfen. Ein gefundenes Fressen für die Dämonen. Diese Negativität breitet sich so stark aus, dass die befallenen Menschen selbst zu Monstern werden.“, setzte er fort. „Nachdem Jeanne den Dämonen heute gebannt hat, so wurde die Seele bzw. das Bewusstsein des Mannes in dem Maße gereinigt, sodass seine Sünden vor Augen geführt wurden und er Reue verspürte. Das der Typ anfing zu weinen, kann man als mentalen Absturz betrachten, ausgelöst von der emotionalen Last.“ Nachdem Noyn zu Ende sprach, herrschte Sprachlosigkeit. „Verstehe…“, sagte Maron schließlich, „dass die Dämonen unantastbarer geworden zeigte sich auch, dass mein Amulett erst reagiert hatte, nachdem der Dämon sich gezeigt hatte. Wahrscheinlich muss Fin ihn neu einstellen…Unsere Verwandlungen haben sich auch etwas verändert. Ich hatte vorher noch nie ein Schwert gehalten, fühlte mich aber so selbstsicher damit.“ Diesmal war es Chiaki der ihr sachlich erläuterte: „Ich schätze mal, als Kaitos haben wir sowas wie ein Gespür für Waffen, um uns effektiv verteidigen zu können. Ich benutze zwar gerne meine Bumerangs, aber im Grunde genommen könnte ich mit jeder Waffe perfekt umgehen. Hatte sich ja damals bei der Ninja-Festung zu Nutzen gemacht. Wahrscheinlich ist das Schwert jetzt auch dein neues Instrument zum Bannen, sowie du von den Pins auf das Band wechseln musstest.“ „Oh Mann… ich könnte mir gar nicht vorstellen in eurer Haut zu stecken!“, stöhnte Miyako auf und fragte zu Noyn gewandt, „Der flüchtige Busfahrer ist ein Dämon, schätze ich?“ Dieser nickte zur Bestätigung. „Silk hält überall Ausschau und erstattet mir Bericht, sobald er was Ungewöhnliches bemerkt. Allerdings kann ich nicht die Dämonen bannen, wie die anderen beiden.“ „Dennoch waren wir über deine Hilfe mehr als froh! Danke dir!“, sagte Maron lächeln. Jetzt sind die Dämonen wieder da…Hoffentlich hat das bald ein Ende. Nach einigen Tassen Tee verabschiedeten sich Schüler und Lehrer voneinander.   ***  Es sind zwei Wochen vergangen seit die Dämonen wieder aufgetaucht sind und das neue Jahr war ebenfalls eingetroffen. Wie beim ersten Mal, kämpften die Kaitos mit Noyn zusammen gegen die Dämonen an. So hatten sie kurz nach dem Vorfall mit dem Taxifahrer, den flüchtigen Busfahrer ausfindig gemacht und dessen Dämonen ausgetrieben. Darauf folgten weitere Einsätze, wie korrupte Bankkaufleute, Mütter die ihre Kinder misshandeln, Schüler, die ihre Klassenkameraden mobben usw. Mit jeden Einsatz wurden die Dämonen unberechenbarer als zuvor und nahmen immer groteskere Formen an. Nicht selten kam es auch dazu, dass Sindbad und Noyn anfingen zu streiten, insbesondere wenn es um Jeanne’s Sicherheit ging und diese die Beiden auseinanderbringen musste. Ähnlich wie beim ersten Mal kamen alle Opfer zu Besinnung und bereuten ihre Missetaten zutiefst, stellten sich der Polizei oder gaben öffentliche Geständnisse. Abgesehen von der Dämonenjagd, verlief für alle der normale Schulalltag weiter. Bald ging das erste Jahr der Oberstufe für die vier Freunde vorbei für das kommende Schulfestival zum Schuljahresanfang mussten alle notwendigen Vorbereitungen gemacht werden. Maron telefonierte auch regelmäßig mit ihren Eltern und berichtete ihnen von ihrem Alltag. Sie und Chiaki hatten sich seit ihrer Reise mittlerweile angewöhnt in einem Bett zu übernachten, je nachdem in wessen Wohnung die Verliebten sich befanden. Wie versprochen, hatte Maron niemanden von Chiaki’s Schlafprobleme bzw. Albträumen weitererzählt, auch wenn sie weiterhin auf seine müde-wirkende Erscheinung befragt wurde. Von Tag zu Tag hoffte sie mehr auf eine baldige Rückkehr ihrer Engel, damit sie ihm helfen konnten.   Es war Freitagabend und soeben hatten Jeanne und Sindbad wieder einen Dämonen gebannt, diesmal zu zweit, da Frau Pakkyaramao Hijiri dazu überreden hatte an einer Weiterbildung in Kyoto über das Wochenende teilzunehmen. Gerade als die beiden sich auf den Weg nach Hause begaben, hörten sie eine vertraute männliche Stimme, der nach ihren Namen rief. Aus der Ferne kam eine violette Leuchtkugel auf die Kaitos zugeflogen. „Access!!“, rief Sindbad erfreut. „Sindbad! Jeanne!“, ruf dieser zurück und kam schließlich vor dem jungen Mann zum Stehen. Sindbad war zunächst froh seinen kleinen Freund und Partner nach Wochen wiederzusehen, sofort fielen ihm auch die weißen Flügel auf, wofür er ihn gratulieren wollte. Jedoch wandelte die Freude sich schnell in Besorgnis um, als er Access‘ verzweifelten Gesichtsausdruck sah. „Access, was ist los?“, fragte der Kaito. Besorgte kam Jeanne auf die beiden zu und fragte: „Wo ist Fin?“ Die Abwesenheit ihres grünhaarigen Engels ist ihr nicht entgangen.   Hilfesuchend schaute der Engel zu Ihnen hoch und sagte: „Fin…Fin ist in Gefahr!“     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)