Lovely Thoughts von Narry_Pancakes (Zitatsammlung) ================================================================================ Kapitel 8: „Niemand verletzt meine Familie und lebt. Niemand!“ -------------------------------------------------------------- Ein Seufzen kam über ihre Lippen während sie am Ende ihres Stiftes kaute und auf das leere Blatt Papier vor sich starrte. Es konnte doch nicht so schwer sein ein Thema für ihr Geschichtsprojekt zu finden. Mr.Saltzman würde ihr eine Fünf geben, wenn sie ihm morgen keine Ideen liefern würde. Eigentlich hätte sie genug Stoff über den sie hätte schreiben können, aber es war das Geheimnis ihrer Familie und das würde sie mit allem schützen was sie hatte. Daher musste sie ein anderes Thema finden über das sie ausführlich eine Projektarbeit schreiben konnte.   Es klopfte an ihrer Tür und sie stand auf um diese zu öffnen. Als sie ihren Bruder erblickte blieb ihr beinahe der Atem stehen. Was zum Teufel?   »Oh mein Gott. Was ist passiert? Wer war das?« Schnell zog sie ihn ins Zimmer und manövrierte ihn aufs Bett. Sein Gesicht blutete und er hatte einige Wunden an Armen, Beinen und im Brustbereich. Es war schwer sich über die Wunden einen Überblick zu verschaffen. Sie würde den Verantwortlichen umbringen. Niemand legte sich mit ihr und ihrer Familie an. »Warte ich hole den Verbandskasten!«   Bailey schüttelte den Kopf. »Schon okay, ich heile schon. Mach dir keine Sorgen!«   Die Blonde zog eine Augenbraue nach oben. »Du hast überall klaffende Wunden und bist blutüberströmt. Und du sagst mir ich soll mir keine Sorgen machen? Wer war das, Bee? Raus damit! Den mach ich fertig!« Charlie war stinksauer.   Jedoch wollte ihr Bruder kein Wort darüber verlieren. »Beruhige dich mal wieder. Es ist schlimmer als es aussieht. Außerdem sieht der Andere nicht besser aus als ich. Alles gut.«   Nichts war hier gut. Überhaupt nichts. Schon schlimm genug, dass sie nach Mystic Falls ziehen mussten und ihr „Adoptivvater“ von einem „Tier“ überfallen worden war und nun im Leichenschauhaus lag. Ihr Bruder war ein Werwolf und hatte wohl Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Und seinen Wunden zu urteilen war er nicht der Einzige seiner Art hier in Mystic Falls. Wie konnte das sein? Zwar wusste sie, dass es weitere Werwölfe gab, aber sie hatten nicht gewusst, dass auch hier welche lebten…   »Wie heißt er? Wer ist es? Gibt es noch mehr Werwölfe hier oder seid ihr zwei die Einzigen? Und auf was müssen wir uns noch einstellen? Hat er Will umgebracht? Aber die Bisswunden hätten nicht gepasst. Was läuft in dieser Stadt?« Zu viele Fragen auf denen ihnen die Antworten fehlten.   Bailey stöhnte leicht auf. »Ich hab ihn nicht gefragt wie viele es noch von uns hier gibt. Ich war damit beschäftigt nicht zu sterben!«   Die Blonde verdrehte leicht die Augen. »Ist ja gut. Geh unter die Dusche. Ich hol uns in der Zwischenzeit etwas im Grill zu essen.« Charlotte schnappte sich ihre Handtasche und machte sich auf den Weg. Sie fühlte sich bei jedem Schritt beobachtet, aber konnte niemanden erkennen. Bildete sie es sich vielleicht nur ein? Oder wurde sie vom Angreifer ihres Bruders beobachtet? Sollte er doch aus den Schatten treten. Es gab einiges was sie ihm gerne sagen würde. Vor Werwölfen hatte sie keine Angst.   Mit dem Essen in einer Tüte machte sie sich schließlich auf den Rückweg und ihre Einbildung wurde zur Realität. Als sie den Park erreichte trat jemand aus dem Schatten. Nathaniel. Sie kannte ihn aus der Schule. Er war also auch einer. Hätte sie sich denken können.   Ein freches Grinsen zierte seine Lippen als er sich an den Baum lehnte und blanke Wut kochte in Charlie hoch. Am liebsten würde sie ihm das Grinsen aus dem Gesicht reißen. Mit energischen Schritten ging sie auf ihn zu, ließ die Tüte mit dem Essen fallen und gab ihm einen festen Stoß, welcher ihn gegen den Baum rempeln ließ.   »Lass deine dreckigen Pfoten von meinem Bruder. Verstanden? Ich reiß dir deinen verdammten Werwolfarsch auf, falls du ihm noch einmal zu nahe kommst!«, zischte sie und kam sich dabei stärker vor als sie eigentlich war. Noch dazu, wo Nate um fast zwei Köpfe größer war als sie.   Er lachte belustigt auf und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. »Süß. Machst du dich für den Welpen stark? Bringt dir nur nichts, denn ich könnte dir mit Leichtigkeit das Genick brechen. Wäre echt schade. Also überlass das Kämpfen den starken Jungs und konzentrier dich aufs Cheerleading oder etwas, was mehr zu einer Prinzessin wie dir passt.«   Charlie schlug seine Hand weg. »Niemand verletzt meine Familie und lebt. Niemand! Also halt dich von uns fern oder du bereust es. Das verspreche ich dir!«   Schon tauchte Bailey neben ihr auf und zog sie von Nathaniel weg. Von den Kampfspuren war nichts mehr zu sehen. »Hör auf damit. Das ist er nicht wert!«, meinte er und versuchte sie wegzuziehen. Aber es war schwerer als er sich vorgestellt hatte, denn Charlotte hatte nicht vor so schnell nachzugeben.   Finster funkelte sie Nathaniel an. »Ich wüsste nur zu gerne, ob er immer noch so lächelt, wenn ihm der Arsch aufgerissen wird? Er denkt er sei etwas Besonderes. Nur weil er sich einmal im Monat unter Höllenqualen verwandelt. Aber das ist er nicht. Er ist armselig und versucht damit diesen einen Abend auf stark zu machen. In Wirklichkeit ist er alleine und hat niemanden an seiner Seite. Das hat man davon, wenn man ein riesen Ego hat. Du wirst diese Qualen für immer alleine durchstehen müssen, weil du keine Familie hast, die zu dir hält. Bailey hat diese Familie. Ich würde ihn niemals alleine lassen. Also unterschätze mich nicht. Zwar hab ich keine Klauen oder Reißzähne, aber ich hab Kampfgeist und was im Kopf. Mir wird was einfallen um dir das Leben noch schwerer zu machen als du es ohnehin schon hast.«   Energisch hob sie Tüte vom Boden auf und stapfte davon. Bailey sah zwischen seiner Schwester und Nathaniel hinterher bevor er ihr folgte.   Nate blieb sprachlos am Baum stehen. Es hatte ihm eindeutig die Sprache verschlagen.   »Was war das denn eben? Wolltest du gerade einen Werwolf verprügeln?«, kam es ungläubig von Bailey bevor er anfing zu lachen. »Dad hat sich echt immer umsonst Sorgen um dich gemacht. Du bist eine kleine Kampfmaschine.«   Charlie konnte nicht anders als ebenfalls zu grinsen.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)