Licht und Schatten von Endeavor (Perdu dans le temps) ================================================================================ Prolog: Prologue ---------------- Sie hatte sich maßlos überschätzt. Es war klar, dass ein Kampf gegen jede Menge Geister nicht einfach sein würde, aber wer hätte erwartet dass es dermaßen ausartete? Es war nur eine kleine Unaufmerksamkeit, doch sie verursachte sehr viel. Irgendjemand hatte den Geisterkönig ein weiteres mal befreit und er war wütend. Sehr wütend. Jedoch machte die Armee des Geisterkönigs den Fehler Dan Phantom zu befreien und zu glauben er würde die anderen mit ihnen vernichten. Tatsächlich war er drauf und dran gewesen, doch der Zeitgeist machte ihm klar, dass er den Geisterkönig nicht alleine besiegen können würde, würde er Danny und die anderen vernichten. Der Geisterkönig wäre der alleinige Herrscher, sollte Danny Phantom etwas zustoßen und das Missfiel dem großen. Gezwungenermaßen stellte er sich also auf die Seite von Danny und seinen Freunden und endlich schienen sie Überhand zu haben. Es schien als wäre das Chaos endlich vorbei, doch da holte Pariah zu einem letzten Schlag aus, der die Zitadelle des Zeitgeistes zerstörte. Etwas, dass einen Riss in der Zeit verursacht. Unglücklicherweise schafften es Dan und Liz nicht schnell genug aus der Zitadelle als sie einstürzte und die einzige Flucht wenn sie nicht sterben wollten war der Zeitriss. Ungewollt stürzten sich beide also hinein, sahen wie alles hinter dem Riss verschwand und wie der Riss selbst ebenso verschwand. Nur langsam kam die Erkenntnis einher, dass sie nie zurückkehren könnten und an einem Ort zwischen den Zeiten gefangen waren. Einen Ort den nicht einmal Clockwork, der Zeitgeist, einfach so erreichen können würde. Welches Grauen dort lauerte, ahnten die beiden zu diesem Zeitpunkt nicht. Und genauso wenig dass Dan dagegen wie ein Unschuldsengel wirken würde. Kapitel 1: Chapitre 01 ---------------------- Liz sah vor ihren Augen den Riss verschwinden und riss eben diese weit auf. Das... Nein.. Ihr Weg zurück! Dan versuchte zwar noch schnell genug hin zu eilen, aber er war nicht einmal im Ansatz schnell genug. Noch immer geschockt blickte die Schwarzhaarige auf die Stelle, ehe Dan sich mit einem wütenden Blick zu ihr herum drehte und sie fixierte. Eher aus Reflex und auch aus Sorge, dass der andere sie einfach Angriff, Liz hatte keine Zweifel daran dass sie dem anderen Hilflos unterlegen sein würde, schwebte sie einen Schritt zurück und hatte beide Hände etwas abwehrend nach oben gehoben. „Schau mich nicht so an..! Ich hätte den Riss auf gar keinen Fall offen halten können und das weißt du auch..!“ gab sie verzweifelt verteidigend von sich und Dan biss die Zähne als Antwort nur fest aufeinander und schnaubte leicht. Er schien noch immer zu überlegen ob er sie nicht doch einfach angreifen wollte, seine roten Augen leuchteten mehr als auffällig. „Wo sind wir hier eigentlich und wie kommen wir hier wieder raus..?“ fragte Liz, unsicher ob sie es sich Selbst fragte oder Dan oder einfach in den Raum hinein. Der Ort sah aus wie die Geisterwelt Selbst, nur ohne die ganzen Türen. Es war also nur ein einziger Wirbel aus Grün und Schwarz um sie herum zu erkennen, bzw mehrere Wirbel die ineinander übergingen. Ein abwertendes Geräusch von Dan riss sie jedoch wieder aus ihren Gedanken und brachten sie dazu zu ihm herüber zu sehen. „Oh bitte. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir wieder hier herauskommen, oder? Hast du vergessen wodurch wir hier gelandet sind? Als diese dämliche Zitadelle zusammengebrochen ist, muss sie einen Riss in der Zeit verursacht haben und genau da sind wir. Inexistent so gesehen, weil es hier keine Zeit gibt. Dieser Ort ist zwar nur eine Legende, aber wenn du eine bessere Erklärung hast dann nur zu..“ gab Dan nur kalt von sich und schwebte etwas umher als hatte er die Hoffnung, dass der Riss doch noch nicht ganz verschwunden war. Sofort hatte sich Liz ihm wieder zugewandt und die Augen leicht aufgerissen. „Was? Das heißt wir kommen hier nicht mehr weg?!“ Ob der Erkenntnis vergaß sie sogar ihre Angst bzw. den Respekt den sie vor dem anderen hatte und flog ein Stück näher an ihn heran, woraufhin Dan nur knurrte. „Ja, bist du Taub?“ zischte er angefressen und sah sich danach seufzend um. „In Anbetracht der Umstände ist es sogar eine gute Frage ob es nicht besser gewesen wäre von den Trümmern dort erschlagen zu werden. Tot zu sein oder die Ewigkeit alleine zu verbringen. Ich existiere gerne, aber da gefällt es mir besser es nicht mehr zu tun bei den Aussichten..“ murrte er nur schlussendlich und verschränkte die Arme vor der Brust, unsicher ob er sie nicht doch einfach Angreifen sollte um seinen Frust an ihr auszulassen. In was war er da nur rein geraten? Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen wenn er sich auf die Seite des Geisterkönigs gestellt hätte. Zumindest würde er dann nun nicht in so einer Misere stecken. Glaubte er jedenfalls. Liz hingegen wurde von den Worten härter getroffen als erwartet. Ihr Verstand schien nur langsam zu Begreifen, dass sie ebenso für immer hier eingesperrt war. Ohne ihre Freunde, ohne ihre Familie.. Für immer alleine mit Dan im endlosen Nichts und ohne Zeit. Was wiederum bedeutete, dass sie so auch nicht älter werden würde und es tatsächlich bis in alle Ewigkeit so bleiben konnte. „Aber meine Schwester, Vlad.. die anderen..“ stammelte sie eher leise hervor und war erstarrt. Ein weiteres mal brummte Dan nur kalt auf. „Sind Unerreichbar und im Zweifelsfall ohnehin schon tot, wenn Pariahs Angriff nicht ein letztes Aufbäumen war. Dann ist die Welt außerhalb der hier vermutlich sowieso schon sein Eigentum.“ Dans Worte trafen sie hart und ihre Augen füllten sich mit Tränen, worüber der weißhaarige nur schnaubte. Oh bitte.. Das Letzte auf dass er Lust hatte war ein flennendes Mädchen dabei zu haben. Zitternd wischte sich Liz über die Augen und atmete zittrig durch. „Nein.. Meiner Familie geht es gut. Ganz bestimmt und irgendwie komme ich auch wieder hier raus.. Ganz bestimmt... Es gibt immer einen Weg und man ist nie ganz verloren..!“ versuchte Liz sich positiv zuzureden. Ein dunkles Aufknurren von Dan war zu vernehmen, als er auf sie zu stürzte und sie sich am Kragen packte. Er wusste Selbst nicht einmal wieso, aber ihre Worte machten ihn unglaublich wütend. Vielleicht lag es daran, dass er Selbst alles verloren hatte und alleine zurück gelassen wurde und es ihm deswegen, auch wenn er es nie zugeben würde, auf irgendeiner Weise weh tat, jemanden sagen zu hören, dass alles immer wieder gut werden würde. „Nichts wird gut. Was glaubst du was das hier ist, ein Film? Es wird niemand kommen und uns hier raus holen. Oder sonstwas..! Wir sind hier zur Ewigkeit verdammt..!“ fauchte der Vollgeist wütend und hatte sie dabei fest am Kragen gepackt. Liz starrte ihn erst erschrocken an, ehe sie die Augen etwas zukniff. „Nein..! Ich hör nicht an daran zu Glauben, dass alles gut werden kann! Wer keine Hoffnung hat, der ist verloren! Solange man noch irgendwas hat an dass man Glauben kann, ist man nie allein. Man hat zumindest seine Erinnerungen und irgendwann kommt ein Zeitpunkt an dem man jemanden findet mit dem man neue machen kann, oder man schafft es doch irgendwie zurück zu kommen.. Wohin auch immer..!“ antwortete das Mädchen verbissen und Dan lachte Freudlos auf. „Was bist du? Ein Glückskeks? Wir sind Verdammt. Begreif das Endlich, Kleine..!“. Mit den Worten schleuderte er sie von sich, hatte zwar einen Angriff geladen, ließ es aber doch sie anzugreifen. Sie war das Einzige das ihm hier vielleicht etwas die Zeit vertreiben konnte. Es wäre ziemlich Dumm gewesen sein Spielzeug jetzt schon zu zerstören. Böse blickte Liz zu dem anderen herüber, als sie sich wieder gefangen hatte und atmete dann tief durch. Nein, sie wollte einfach nicht das schlimmste Glauben. Egal was passierte. Eine kleine Weile der Stille verging und die beiden hingen ihren Gedanken etwas nach, ehe Liz das Wort ergriff. Dan hatte sich in der Zwischenzeit in die Luft gesetzt, die arme hinter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen, ohne zu Schlafen. „Ich.. weiß wir sind keine Freunde, abgesehen sowieso davon, dass ich dich hassen sollte für alles was du getan hast-..“ sie konnte ein schnauben vom anderen vernehmen, während sie sprach. „Aber wir sitzen hier gemeinsam fest, Dan.. Wir sollten uns vielleicht zusammen umsehen. Vielleicht ist hier noch irgendwas anderes außer uns gelandet, ich meine.. Dieser Ort ohne Zeit muss doch schon ewig existieren. Seit es die Zeit gibt, oder nicht..? Ich würde einfach gerne sehen was es hier noch gibt und um ehrlich zu sein habe ich mehr Angst davor was hier lauern könnte, als davor was du mir antun könntest..“. Das letzte war etwas, was Dan die Augen öffnen ließ, ehe er vor Liz schwebte und sie mit leuchtenden Augen anblickte. „Du hast also weniger Angst vor mir, ja..?“. Er setzte dabei eine Miene auf als wollte er sie im Zweifelsfall lebendig fressen. „Ja.. Wenn du mich tötest, dann bist du ganz alleine hier und ich kann mir nicht vorstellen, dass du das tun würdest.. Ich meine.. In der Kapsel eingesperrt warst du lang genug alleine. Du hast gemerkt wie es ist alleine zurück zu bleiben und nahezu vergessen zu werden und niemand auf der Welt, egal wie böse, kommt damit klar ohne sich Selbst zu verlieren. Außerdem, wer weiß wie dieser Ort hier aufgebaut ist? Womöglich gibt es da draußen ja doch irgendetwas was man erkunden kann oder irgendein Ort der in der Zeit verloren gegangen ist. Komm schon, Dan.. Willst du mich wirklich angreifen und wieder ganz alleine zurück bleiben..?“. Die roten Augen des Geistes zuckten ein wenig und er brummte nur gefährlich auf.. Er hatte hin und her überlegt ob er sich darauf einlassen sollte oder nicht, doch er war zu dem Entschluss gekommen, sich die Gegend doch mit ihr anzusehen, denn ob er wollte oder nicht. In dem einen Punkt hatte sie Recht. Er wollte nicht wieder alleine zurück bleiben. In seiner damaligen Zukunft hatte er alles gehabt. Herrscher der Welt, größtenteils zumindest, die Leute hatten ihn gefürchtet oder für ihn gearbeitet und er hatte tun und lassen können was auch immer er gewollt hatte. In der Kapsel jedoch war er alleine gewesen mit sich Selbst und mit seinen Gedanken und dieses alleine sein konnte einen ganz schön zermürben. Erst recht wenn man natürlich noch eine Spur von Emotionen hatte, auch wenn man sich Selbst immer wieder vormachte, dass sie nicht existieren würden. Zu den Guten gehörte er schon lange nicht mehr und das würde er auch nie wieder, aber man musste keiner von den Guten sein, damit einen die Einsamkeit nahezu um den Verstand brachte und man sich Selbst darin verlor. Ein Gefühl, dass er eigentlich wirklich nie wieder haben wollen würde, denn es erinnerte ihn nur daran wieso er heute war wie er war und was er dafür alles verloren hatte. Vielleicht war es also wirklich keine so schlechte Idee die Kleine am Leben zu lassen, zumindest fürs erste. Sie war aufdringlich und eindeutig zu Hoffnungsvoll, aber er konnte sie immer noch töten wenn es ihm zu viel wurde. Außerdem war er ja Selbst neugierig ob es hier irgendetwas außer ihnen gab, denn auch in diesem Punkt hatte sie recht. Diese Dimension, oder was auch immer es war, existierte schon Ewig. Vielleicht gab es ja doch etwas mehr hier als das blanke Nichts. Schweigend flogen die beiden nebeneinander her und blickten sich in der Gegend um. Die Wirbel aus schwarz und Grün veränderten sich immer mal wieder, aber das war das Einzige an dem sie sahen, dass sie sich immer weiter bewegten. Sie flogen eine gefühlte Ewigkeit, ehe tatsächlich etwas in ihr Blickfeld kam. Eine Art riesige Insel.. Langsam setzten sie auf der dunklen Insel, auf der es kaum Licht gab zum Landen an. Schon beim näher kommen konnte Liz etwas wie Pflanzen erkennen, die auf dem dunklen Boden leuchteten. Grün, Rot, Blau.. In allen Farben leuchteten fremde Pflanzen wie fluoreszierend und spendeten als einziges wirklich Licht in der Gegend. So verlassen und verloren wie er auch wirkte, so wunderschön wirkte er wiederum auch. Wie ein fremder Planet auf dessen Oberfläche noch nie jemand anderes gestanden hatte und den man zum allerersten mal überhaupt erblickte. Die Insel schien noch dazu riesig zu sein und im hinteren Teil zu einem regelrechten Urwald zu werden. „Was glaubst du wie so ein Ort hierher kommen kann..?“ fragte sie eher rhetorisch nach und blickte zu dem anderen herüber, ehe sie nach einer der Pflanzen griff und sie neugierig betrachtete. Natürlich erwartete sie nicht wirklich von Dan eine Antwort, schon alleine weil es sie wirklich überrascht hätte, wenn er ihr darauf hätte Antworten können. „Vielleicht gibt es doch mehr Dinge die in der Zeit verloren gegangen sind als Erwartet. Auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, wie anscheinend eine ganze Insel einfach so verschwinden kann..“ merkte Dan nur kühl an und betrachtete eine der Pflanzen, ehe er einfach davon etwas abriss und es betrachtete, bis er es in der Hand in Flammen aufgehen ließ. Pflanzen.. Da hatte er nie was für übrig gehabt. Zumindest nicht in der jetzigen Form. „Es ist wunderschön hier.. Komm mit..! Vielleicht gibt es hier noch irgendwas anderes Interessantes zu entdecken..!“ sprach Liz aufgeregt und lief auch schon zwischen den Pflanzen los um die Insel ein wenig zu Erkunden. Kurz überlegte Dan ob er das Mädchen einfach laufen ließ und hier auf sie Wartete, doch wenn er ehrlich war, wollte er ja Selbst gerne wissen ob es hier irgendetwas Interessantes geben würde. Dass sie eine ganze Insel in diesem Nichts entdecken würden, hätte er auch nicht erwartet. Vielleicht würde es ja auch etwas ganz anderes hier geben? Erst zögernd, dann schnellen Schrittes folgte er ihr. Unwissend, dass es hier mehr als nur schöne Pflanzen geben würde. Kapitel 2: Chapitre 02 ---------------------- Noch immer stand Dan dem allem sehr skeptisch gegenüber, aber wie erwähnt, hatte er ja auch nicht erwartet hier überhaupt erst eine Insel vor zu finden. Nun, auch wenn es ihm alles andere als gefiel hier drin fest zu stecken, aber vielleicht würde es ja doch noch Interessanter werden als er bisher erwartet hatte? Nur langsam folgte er dem Mädchen durchs halbdunkel, welche fasziniert eine Pflanze nach der anderen betrachtete, ehe er inne hielt. Eine Art Lurch wuselte direkt vor ihm vorbei und war auch nur aufgrund von leuchtenden Zeichen auf seinem Rücken zu erkennen, welche den Rest von ihm ebenso in einem schummrigen Licht scheinen ließen. Eher skeptisch hob er ihn an der Schwanzspitze hoch und ließ ihn etwas hin und her baumeln, während Liz natürlich nicht entgangen war, dass er etwas gefunden hatte. "Wahnsinn.. Lebt der...?" hakte sie neugierig nach und wollte nach dem Lurch greifen, doch Dan ließ ihn eiskalt in Flammen aufgehen. Es war ein ziemlich verzweifeltes Geräusch von dem Lurch zu vernehmen, ein verzweifelter Todesschrei, ehe nichts mehr von ihm übrig geblieben war. Nur ein kühles und überhebliches Grinsen war von Dan zu sehen. "Jetzt nicht mehr..". Liz starrte den anderen an, ehe sie ihn anknurrte. "Was sollte das..?!" gab sie gereizt von sich. Der Kleine hatte dem anderen doch nichts getan. "Ach was frag ich eigentlich.. Vielleicht hatte Shay damals recht, du hast wirklich keine gute Seite.." seufzte sie auf und der weißhaarige zog die Augenbrauen hoch. "Gute Seite?" ehe er amüsiert auflachte. "Oh bitte, was glaubst du warum ich so bin wie ich bin? Dass das eine Phase ist oder was?" knurrte er danach sogar Selbst. Das grinsen war verschwunden und er wirkte nun wesentlich aggresiver. Die junge Dame hatte dabei die arme vor der Brust verschränkt und sich halb weg gedreht, ignorierend, dass sie grade dafür gesorgt hatte, dass einer der gefährlichsten Geister sauer wurde. "Nein, aber manchmal reicht es aus, wenn man nicht mehr alleine auf der Welt ist.." seufzte sie nur auf und vernahm ein dunkleres knurren von Dan. Dieses wurde jedoch durch ein langezogenes Geräusch aus der Ferne unterbrochen. Nicht nur Liz erstarrte sondern auch Dan fuhr etwas zusammen, hatte er damit nicht gerechnet. Erst recht nicht mit etwas, dass sogar den Boden kurz etwas erzittern ließ. "Was war das...?" hakte sie erschrocken nach, als das Geräusch verstummt war. Es klang wie der Urschrei einer gigantischen Kreatur und wenn sie ehrlich war, wollte sie eigentlich nicht einmal wissen was das war. Dan schüttelte nur mit dem Kopf, ohne zu Antworten. Er hatte beim besten willen keine Ahnung was das war und für den Augenblick war sogar er unsicher, ob es so gut war hier herum zu laufen. Er war der stärkste Geist seiner Zeit, aber mal abgesehen davon, dass diese Zeit nicht einmal mehr existierte, war "Zeit" das Schlüsselwort. Er bezweifelte nämlich nicht, dass die Antiken Geister jemanden, wenn sie ihn loswerden wollten, gerne mal hierher schicken würden. Ein Ort ohne Zeit und für immer verschwunden war sicher ein wunderbarer Ort um etwas los zu werden, dass Ärger machen konnte. "Nun.. Ich schätze wir werden es nur rausfinden, wenn wir uns das näher ansehen, nicht wahr..?" sprach Liz vorsichtig an und setzte dann einen Fuß vor den anderen. Ein Teil von ihr war ungemein neugierig heraus zu finden, was da in der Dunkelheit lauerte. "Wir.. Können immerhin noch immer flüchten, wenn wir irgendwas finden, dass uns nicht gefällt, oder? Ich meine... Das können wir doch, oder nicht?" hakte sie voller Anspannung nach und Schritt etwas weiter durch die Dunkelheit. Der größere brummte nur dunkel. "Wer weiß, wer weiß.. Aber wer auch immer auf die Idee kommt mich anzugreifen, wird es jedenfalls sehr schnell bereuen, soviel steht fest.." antwortete Dan mit ernster Miene und grinste nun doch wieder bei den letzten Worten auf. Wenn derjenige ihn Angreifen würde, oder diejenige, er hatte ja keine Ahnung wer oder was diesen Schrei verursacht hatte, würde er sich warm anziehen dürfen. Soviel stand fest. Nach einigen weiteren unbekannten Blumen traten beide auf eine Art Lichtung heraus. Durch das schwache Licht konnte man erkennen wie ein Teil des Weges wohl nach unten führte und ein anderer Teil nach oben. Bei beiden Wegen schien es jedoch weiter zu gehen. "Welchen Weg sollen wir nehmen? Ich denke wir gehen nach oben, oder? Da könnte es leichter sein zu verschwinden.." schlug Liz vor, als Dan auch einfach schon an ihr vorbei Schritt. "Dann gehen wir nach unten." erklärte er nur kühl und ging weiter. "H-Hey!" Schnell war Liz dem anderen hinterher gelaufen, der im normalen Schritttempo ein gutes Stück schneller war, was vielleicht auch in erster Linie an dem Größen Unterschied lag. Immerhin ging sie ihm grade mal bis zur Brust. Für einen kurzen Augenblick setzte sie an zu fragen ob der andere es für eine gute Idee hielt, aber wenn nicht, wäre er hier nicht lang gegangen und sie Bezweifelte, dass Dan sich auf eine Diskussion einlassen würde. Vermutlich würde er eher wütend werden und sie fragen, warum sie nicht verschwand, wenn sie seine Handlung eh in Frage stellte. Etwas auf dass sie grade wirklich verzichten wollte. Nicht aus Angst vor dem anderen, sonderen eher davor am Ende alleine zu sein. Sie wusste nicht einmal wie sie es sich Selbst erklären sollte, aber sie hatte wirklich mehr Angst vor dem alleine sein als davor was Dan ihr alles antun konnte und beim besten willen. Liz war nicht einmal im Ansatz so stark wie der andere. Er hätte sicher einiges mit ihr anstellen können.. Tja, aber das hatte er bisher nicht, oder nicht? Ja, er wurde vorhin sauer und ja er hatte diesen Lurch aus purer Freude an seinem Tot ausgelöscht, aber vielleicht.. Ganz vielleicht war da ja doch ein Teil in ihm der kein Monster war. Oder sie irrte sich und würde sich früher oder später die Finger an ihm verbrennen, wer wusste das schon? Tatsache war, dass er für den Moment nicht mehr daran zu denken schien ihr etwas an zu tun und das war gut so. Während sie ihren Gedanken nachging, hatte sie den furchtbaren Schrei von eben schon beinahe vergessen, ehe sie ein Rascheln im Gebüsch hörte. Liz erstarrte und blickte in die Richtung. Auch Dan war stehen geblieben und wartete ab, ehe das Gebüsch ein zweites mal raschelte und etwas daraus hervor trat. Etwas eher undefinierbares. Wenn man es beschreiben müsste, konnte man sagen, dass es die Form von etwas hatte das wirkte, als hätte man versucht einen Raptor und ein Pferd zu einem Wesen zusammen zu mischen. Es hatte hinten Hufe und stand auf eben diesen, doch hatte die Vorderbeine eines Reptils und die Schnauze eines Raptors, nur weit langgezogener. Etwas das in dem schummrigen Licht noch abstruser wirkte. Sichtbar war es auch nur wirklich durch die ebenso leuchtenden Zeichnungen auf seinem Körper die zwar malerisch und wunderschön wirkten, würde das Wesen nicht grade eher dunkel knurrend auf sie zukommen. "Ich.. Glaube nicht dass es hier ist um sich mit uns an zu Freunden, oder..?" hakte sie überflüssigerweise nach, hob dann beide Arme und zielte auf die Kreatur um sie mit ihren Geisterkräften anzugreifen. Vielleicht funktionierte es ja gut genug um die Kreatur davon zu jagen und das ohne sie ernsthaft zu verletzen. Auch wenn die Kreatur für den Augenblick eher wirkte als würde sie die beiden dafür sehr gerne auseinander nehmen. Ihr Angriff schien die Kreatur jedoch nicht wirklich zu Interessieren. Sie schüttelte sich nur, schnaubte wütend und sprang auf Liz zu, die fix zur Seite auswich. Wollte Dan nichts tun? Ihr Blick wanderte zu diesem rüber, ehe sie wieder in Angriffsstellung ging. Dan hatte ganz eindeutig nicht vor irgendetwas zu tun. Er stand nur mit verschränkten Armen da und betrachtete das Spielchen. "So Interessant sich das an zu sehen?" knurrte sie nun doch wütend darüber, während die Kreatur erneut auf zu sie zusprang und sie auswich. Noch immer wollte sie die Kreatur nicht wirklich verletzen. Es wirkte wie ein wildes Tier. Vielleicht hatte es nur Hunger? "Wozu? Damit du dich wieder beschweren kannst, wenn ich es umbringe? Nur zu. Dann zeig mal wie du das Problem anders lösen willst.." gab Dan amüsiert von sich und bettrachtete das Spielchen weiter, während Liz aufknurrte. "Das war was anderes..! Der Lurch hätte niemandem was getan..! Oder wirkte er auf dich, als wollte er dich fressen?" murrte das Mädchen hervor und lud einen weiteren Angriff, der an der fremden Kreatur wieder nur abprallte. "Weißt du ob es nicht so gewesen wäre, wenn er größer gewesen wäre? Die großen Fressen die Kleinen, so ist das nunmal und letzten endes geht es immer nur um Macht.." lachte er dunkel etwas auf und schien sich an dem Gedanken nahezu zu ergötzen. Liz hatte sich dabei halb zu ihm gedreht, wütend über Dans Worte. "Nein..! Letzten endes geht es nicht um Macht, sondern im Leben jemanden zu finden, der es Wert ist bei ihm zu sein und mit demjenigen schöne Momente zu teilen. Was bringt dir Kraft und Macht wenn du am Ende niemanden hast den du damit beschützen kannst..! Dann bist du König, aber sitzt alleine da, während dich alle fürchten..!" knurrte sie und wollte die fremde Kreatur erneut angreifen, hatte aber nicht damit gerechnet, dass sie diesmal genau in den Angriff reinspringen würde und wurde von ihr zu Boden gedrückt. Sie spürte wie die Krallen des halb Reptils sich in ihre Arme bohrten und konnte spüren wie ihr Kiefer versuchte zu zu schnappen. Etwas, dass er sogar tat, aber Zentimeter vor ihrem Gesicht. Vorsichtig öffnete sie die Augen, die sie vor Schreck zugekniffen hatte und konnte sehen wie Dan die Kreatur am Nacken gepackt und hochgezogen hatte. Vielleicht half ihre Geisterkraft nicht wirklich, aber Dan hatte auch genug normale körperliche Kraft. Was danach kam, hätte sie sich allerdings ersparen können. Er hatte die Kreatur zurück gerissen, hielt sie noch immer gut fest und nutzte seine eigenen Fähigkeiten um sie wortwörtlich auseinander zu nehmen. Sie konnte sehen wie er die andere Hand hob, mit der er die Kreatur nicht festhielt, sie auf sie richtete und mit seiner Ectoenergie gegen sie schoss. Einen Moment lang schien sie es auszuhalten, dann jedoch konnte sie sehen wie sich die Haut der Kreatur aufzulösen begann und ebenso der innen Teil. Ein verzweifeltes Jaulen war zu vernehmen und die Kreatur zerrte panisch an ihrem Nacken um Frei zu kommen, ehe das kleine "Spektakel" vorbei war und nur noch der Kopf der Kreatur übrig geblieben war, den Dan nun achtlos fallen gelassen hatte. "Du vergisst einen Punkt, Kleine. Ich habe keine menschliche Seite mehr, die so etwas wie nähe braucht.. Ich bin gerne alleine.." gab er mit kalter Miene von sich und blickte sie an, ehe er sich abwandte. "Komm endlich und pass das nächste mal besser auf. Ich hab keine Lust die ganze Zeit auf dich aufpassen zu müssen." Vorsichtig schob sich Liz auf die Beine und blickte angewidert zu den Resten der Kreatur, ehe sie zu Dan blickte. Was war das denn eben gewesen? Irgendwas an ihm ließ ihr einerseits das Blut in den Adern gefrieren und andererseits.. Wieso hatte er ihr geholfen? Nur um zu demonstrieren, wie egal ihm alles war? Wäre es dann nicht klüger gewesen, er hätte sie einfach durch das Wesen sterben lassen? Was um alles in der Welt ging nur in seinem Kopf vor sich. Sie hätte einiges dafür gegeben es zu verstehen, doch für den Moment blieb ihr keine andere Option übrig als zu rätseln, während sie sich gleichzeitig noch immer fragte, was für eine Kreatur den Schrei von vorhin losgelassen hatte. Das hier, war es sicher nicht gewesen, aber war es vielleicht auch ein Hybrid wie die Kreatur von eben? Womöglich nur viel viel größer? Und wieso konnte Dan der Kreatur so sehr Schaden, während sie nicht einmal wirklich einen Kratzer hinterlassen konnte? Sie war nicht schwach und ihr war klar, dass Dan viel mehr Kraft hatte, aber das grade war als hätte sie mit Fäusten versucht gegen Luft zu kämpfen. War sie ihm wirklich so sehr unterlegen..? Kapitel 3: Chapitre 03 ---------------------- Die Insel oder was auch immer es letzten endes war, wirkte wie ein riesiger Fantasie Film. Nachdem sie einige Schritte weiter gegangen war, wurde der Weg immer weiter erleuchtet. Zwischen dunklen Büschen, konnte Liz etwas wie leicht beleuchtete Wurzeln ausfindig machen und drängte sich neugierig durch das Gebüsch. Natürlich noch immer in Sorge, dass so ein Wesen wie eben nochmal auftauchen würde, während Dan ihr einfach stumm folgte. Als sie sich etwas durch das Gestrüpp geschoben hatte, konnte sie sehen, dass sie an einer Art Abhang standen und dahinter, in der Ferne, türmte sich ein gewaltiger Baum auf. Er reichte vom Boden bis so weit nach oben, dass man das Ende nicht einmal mehr wirklich erkennen konnte, während auch er in diesem seltsamen Licht leuchtete, dass sie schon an anderen Pflanzen gesehen hatte. Gleichzeitig hingen Bläter von oben herunter, als wäre es eine gigantische Trauerweide und versperrten die weitere Sicht zu seiner Baumkrone und leuchteten ebenso, während sie dadurch aussahen wie die Lichterketten die man an Weihnachten an seinen Fenstern anbrachte. Der Baum leuchtete so stark, dass er die untere Gegend zumindest relativ erhellte. Eine riesige Gegend voller fremder Pflanzen und sogar einem Fluss, der sich durch die gesamte Gegend zu ziehen schien. Und nicht nur das. Es schien noch weit mehr Kreaturen da unten zu geben, wie jene, der sie begegnet waren, jedoch in allen möglichen Größen und Farben. Sie schienen selbst zu leuchten, wie auch die beiden zuvor und ließen das ganze nun wirklich abstrakt Leuchten. Nun fühlte sich Liz wirklich wie in einem Fantasie Film, aber im positivien Sinne, da es einfach nur wunderschön aussah. Vielleicht war nicht alles an der Tatsache, dass sie hier feststecken, so grausam, denn es schien als wenn es eine völlig eigene Welt gab die entdeckt werden wollte. Auch wenn sie vieles nicht hier verstand,vorallem wie hier überhaupt etwas existieren konnte. "Ich versteh es einfach nicht.." setzte sie dann an Dan gewandt an und hatte die Stirn dabei in Falten gelegt. "Ich meine.. Dieser Ort ist ohne Zeit oder? Wenn es keine Zeit gibt, dann kann sich nichts entwickeln und trotzdem gibt es diesen Ort hier.. Versteh mich nicht falsch. Ich finde es schön, dass hier nicht nur das pure Nichts herrscht, aber begreifen kann ich es dennoch nicht..". Dan hatte die arme vor der Brust verschränkt und blickte kurz zu ihr rüber, unsicher ob er überhaupt antworten wollte, ehe er sich doch dafür entschloss. So oder sso würde er es ja erstmal für eine Weile mit ihr aushalten müssen. Oder er brachte sie um und war wieder alleine Unterwegs. Allerdings erinnerte er sich noch zu gut an die Einsamkeit in der Thermoskapsel und daran wie unangenehm es eigentlich wirklich gewesen war. "Indem sich das da nicht entwickelt hat. Ganz einfach.. Erinnerst du dich wie wir hierher gekommen sind? Vielleicht ist dieser Ort genauso hier gelandet, wer weiß. Es ist ein Ort ohne Zeit, wie du schon sagtest, das heißt hier stirbt nichts, wenn es nicht umgebracht wird. Pflanzen vergehen nicht, Tiere altern nicht.. Dieser Ort könnte schon Millionen von Jahre alt sein.." erklärte Dan und blickte sich ein wenig um. Nun machte Liz große Augen. Natürlich, wieso hatte sie nicht darüber nachgedacht? Sie hatten sich ja auch nicht entwickelt, sondern waren hierher gekommen. Also war sicher auch anderes Möglich. Allerdings waren seine Worte danach viel Interessanter. Millionen von Jahre alt. Auch das hätte ihr klar sein müssen, wenn sie ehrlich war. Aber die Tatsache, auf etwas zu schauen, dass niemals ein Mensch erblicken würde, war schon ungemein Interessant. Aber ob das vielleicht sogar auf die Zukunft zu traf? Wenn etwas aus der Zukunft hier landete, würde es dann jetzt einfach auftauchen oder hatte der Ort schon irgendwo eine eigene Zeit nur veränderte sich nichts innerhalb? Ein wirklich kompliziertes Thema. "Komm..! Sehen wir uns unten mal um.." sagte sie noch immer fasziniert und schwebte von dem Felsen bis nach unten. Missmutig, Dan gefiel es immerhin gar nicht auf jemanden zu hören, folgte er ihr und blickte sich dabei immer wieder etwas um. Er konnte sich Selbst nicht erklären was es war, aber irgendwas störte ihn hier dran. Irgendwas wirkte nicht nur Surreal, sondern bösartig und wenn sich jemand mit bösartigkeit auskannte, dann er. Vorsichtig landete Liz am Wasser und schlich etwas näher, während eine riesige Echse sich leicht dadurch bewegte und so leichte Wellen verursachte. Sie wirkte wie ein Chamäleon, welchem man eine Rückenflosse aufgeklebt hatte, denn die Zeichnungen auf seinem Panzer leuchteten nicht nur in einer Farbe sondern änderten diese immer wieder mal. Leise kicherte die silberhaarige. Was würde sie dafür geben, ihrer Schwester das alles hier zu zeigen? Und wie ein Schlag, traf sie die Erinnerung. Ihre Schwester.. Vermutlich würde sie diese niemals wieder sehen und damit meinte sie auch niemals, denn im Zweifelsfall könnte sie hier bis in alle Ewigkeit existieren. Schweigend starrte sie die Kreatur nun an, die ebenso allein wirkte wie sich ihr Herz grade anfühlte. Auch wenn Dan da war, wusste sie ja nichtmal ob er sich nicht jeden Augenblick umdrehen und weg gehen würde und Selbst ohne das, fühlte sie sich zum ersten mal nach langem wirklich verlassen. Allein genug, dass sich kurz ein paar Tränen in ihren Augenwinkeln bildeten, die sie fix versuchte weg zu wischen. Natürlich entging Dan die bewegung nicht und er verdrehte genervt die Augen, während er brummte. Oh bitte, ein flennendes Mädchen brauchte er nun nicht auch noch. Leicht schüttelte er den Kopf und er seufzte schwer auf, ehe er die arme etwas löste. Wenn er sie ablenkte, musste er wenigstens kein häufchen Elend mit sich rumschleppen. "Willst du hier weiter rumstehen? Ich dachte wir wollten uns umsehen und herausfinden wo wir hier sind.. Aber wenn du lieber hier rumstehen und heulen willst, tu dir keinen Zwang an.." mit diesen Worten, war Dan schon ein wenig vom Boden abgehoben und schwebte nun über den Fluss auf die andere Seite. Ruhig starrte Liz, dem anderen nach, Unsicher damit umzugehen. War er genervt, wollte er vielleicht doch helfen, oder war es etwas ganz anderes? Allerdings sorgte es wirklich dafür, dass sie abgelenkt wurde, weshalb sie sich ein leichtes lächeln nicht verkneifen konnte. Was immer auch die Intention von ihm dahinter gewesen war. Tatsache war, dass es sie genügend von ihren Gedanken abgelenkt hatte und sie machte sich daran ihm zu folgen. Nachdem sie wieder gelandet waren, immerhin hatten sie ja nur schweben müssen um den Fluss zu überqueren, liefen sie eine ganze Weile schweigend nebeneinander her, während Liz den anderen Geist immer mal wieder etwas beobachtete. Sie war noch immer darüber fasziniert, wie anders er wirkte. Damals hatte sie ihn als bösartiges Wesen kennen gelernt, das nur zerstörung und tot kannte und doch, war da noch irgendetwas anderes. Er schien noch ganz andere Wesenszüge zu haben, die er nur nie zeigte und sie fragte sich wirklich, was da noch alles verborgen lag? Ein Rascheln unterbrach ihre Gedanken und sie blickte sofort zu dem Gebüsch, welches nun im Stillen lag. Ein weiteres Rascheln auf der anderen Seite und wieder nichts als sie hinsah. Nicht nur sie wechselte in die Angriffsposition. Auch Dan ging auf Nummer sicher und blickte sich mit ernster Miene um. Die Raptorkreatur von zuvor hatte keiner von beiden vergessen und von da oben hatten sie Kreaturen sehen können die fünf oder sechsmal so groß gewesen waren und wenn der Kleine da oben schon nicht freundlich gewesen war, gab es sicher noch andere Miesgelaunte hier unten. Ein dittes Rascheln und beide machten sich bereit, beim vierten sicherheitshalber einfach an zu greifen, als ein kleiner Mann hervor trat. Ein wirklich kleiner Mann, gehüllt in einen ebenso lilanen Umhang wie ihn der Zeitgeist besaß und mit ebenso blauer Haut. Naja, wenn man es so beschreiben konnte, denn alles was man sehen konnte war eine bläuliche Hand. Unter dem Lilanen Mantel schaute nur ein langer Bart hervor, und Augenbrauen seine Augen verdeckten. Natürlich schneeweiße, genauso wie sein Bart. In der Hand hielt der Mann, der Liz etwa bis zur Hüfte ging, wenn überhaupt, einen braunen Holzstab der wie etliche Wurzeln aneinander, zu einem Stab geformt war. Verdutzt starrte die silberhaarige auf den fremden Nieder, der sie nur an zu sehen schien und als Dan ansetzen wollte was zu sagen, lachte der kleine Mann amüsiert auf. "Da sind wieder zwei in der Zeit verloren gegangen wie mir scheint.. Es ist sehr selten, dass ich hier besuch bekomme, aber ab und an kommt sowas vor.." erklärte der kleine Mann mit kratziger und dunkler Stimme, als er sich auch schon umdrehte. "Kommt mit, kommt mit.. Hier draußen redet es sich nicht so gut. Nicht alle Kreaturen hier sind freundlich.." merkte er nur an und ging mit kleinen, aber schnellen Schritten los, während er seinen lilanen Umhang bzw. Mantel, immerhin hüllte es ihn ja vollkommen ein, über den Boden mitschliff. Liz und Dan tauschten Blicke, nicht ganz klar, ob sie einfach mitgehen sollten, aber es war immerhin besser als nur hier rum zu stehen, also folgten sie ihm langsam. Während Liz nur kleinere Schritte machen musste, musste Dan doch relativ langsam folgen. Der Kleine ging ihm immerhin nur bis zur Mitte seiner Oberschenkel, oder eher bis knapp darüber. Grade wollte Liz nach einer kurzen Weile ansetzen zu fragen, wo er sie denn überhaupt hinbrachte, da erkannte sie Selbst schon wo. In nicht all zu weiter Ferne erblickte sie eine Brücke von der Insel runter, die auf eine Zweite führte auf der etwas wie eine einfache Blockhütte stand. Es wirkte so ungemein friedlich und abstrus da drüben, erst recht mit den blauen Glühwürmchen die um die fremde Blockhütte flogen, dass es gar nicht mehr ins Gesamtbild passte. Neben der Blockhütte war ein kleiner See mit einer Bank und der kleine Mann setzte sich in aller Ruhe darauf. Während er hoch zu sehen schien, doch durch seine dichten Augenbrauen konnte man nichts erkennen. Dan fragte sich ohnehin derweil, ob der Mann überhaupt Selbst was sehen konnte. "Mein Name ist Saluto... Willkommen in der Ewigkeit, könnte man sagen.. Wie auch immer ihr hier her gekommen seit.. Dieser Ort hat keine Zeit, mehr oder weniger.." begann der alte Mann und Liz unterbrach ihn sanft. "Das wissen wir.. Der Zeitgeist hat uns davor gewarnt, dass wir hier landen könnten, aber.." Tja, was aber? Darauf kannte sie selbst nichtmal die Antwort. Aber der Mann schien die Augenbrauen etwas an zu heben, jedenfalls sah es so aus. "Der Zeitgeist, sagst du? Das ist ein Name, den ich schon sehr sehr lange nicht mehr gehört habe.. Wie geht es ihm?" hakte er freundlich nach und Liz blinzelte überrascht. "Gut.. Nehme ich jedenfalls an, wenn sie es geschafft haben.. Wir haben gegen jemanden gekämpft, aber der Zeitpalast ist dabei zusammen gebrochen. Deswegen sind wir hier gelandet.." erklärte sie etwas ungeschickt und Dan schnaubte auf. Nicht, dass sie nicht endlos viel Zeit gehabt hätten, aber dieser Smalltalk war doch unsinnig. Der Kerl war weit länger hier, vielleicht konnte er ihnen helfen hier weg zu kommen. "Das ist doch alles mehr als Egal.. Gibt es einen Weg hier raus zu kommen? Irgendwie?" hakte Dan mit nachdruck nach und Liz sah seufzend zu ihm, ehe sie selbst zurück zu Saluto blickte, der ihn erst nur anblickte und leise anfing zu lachen. Dan kochte deutlich hoch, seine Augen leuchteten etwas auf, ehe Saluto zu erklären begann, wieso ihn die Frage überhaupt so amüsierte. "Mein Junge.. Dieser Ort ist als ein Gefängnis geschaffen worden.. Aus einem Gefängnis kann man nicht einfach so entkommen..." klärte er Dan auf, der nun die Stirn in Falten legte. Ein Gefängnis? "Ein Gefängnis für wen?" sprach er seine Gedanken nun doch laut aus und verschränkte die Arme wieder abwehrend vor der Brust. Der kleine Mann schüttelte jedoch nur den Kopf. "Das ist nicht die richtige Zeit dafür.. Vielleicht kläre ich euch später darüber auf, aber die letzten reisenden starben auf der Suche nach demjenigen.. Ich würde es begrüßen, wenn ihr eine Weile am Leben bleiben würdet. Wenn es unvermeidlich ist, kläre ich euch vielleicht darüber auf...". Kapitel 4: Chapitre 04 ---------------------- Liz blickte den alten Mann fragend an. Was meinte er damit? Die letzten reisenden? War es so ein gefährliches Geheimnis? Besorgt blickte sie zu Dan rüber, der das Gesicht verzogen hatte und dem es sichtlich nicht passte, mehr oder minder bevormundet zu werden. Seine Mimik sprach nahezu Bände. „Ich gehe sicher nicht daran unter..!“ es hatte deutlich sein Ego angekratzt. „Wenn es ein Gefängnis ist, können wir dann nicht einfach seine Insassen umbringen?“ der alte Mann blickte ihn einfach nur an, während seine Mimik in keinster Weise durch seinen Bart und seine Augenbrauen zu erkennen war. „Öffnet sich die Tür im Türrahmen automatisch, nur weil du den Raum dahinter entfernst?“ entgegnete Saluto ihm ruhig, trotz der Aggresion die von Dan aus ging, ehe er weiter sprach. „Diese Dimension würde einfach weiter existieren wie bisher. Mal abgesehen davon, dass derjenige von dem ich Spreche nicht leicht zu besiegen ist. Er könnte eure Welt nur mit einem Augenschlag vernichten, wenn er nur wollte..“. Eine unheimliche Stille brach aus und Liz starrte Dan an, dem es sogar Selbst die Sprache für einen Augenblick verschlagen hatte. Ob es nur eine Übertreibung des Alten war? Andererseits hatte man nicht einmal Pariah in eine andere Dimension gesperrt und er hatte schon jede Menge ärger gemacht. Vielleicht war da ja doch etwas mehr dran. „Genug der schlechten Stimmung. Wie gesagt.. Das ist eine Geschichte für einen anderen Tag. Ich habe seit einer Ewigkeit keinen Besuch mehr gehabt. Wie heißt ihr beiden?“ fragte Saluto nun neugierig nach und lächelte schmal, naja, jedenfalls sah es unter seinem Bart irgendwie danach aus. „Mein Name ist Elizabeth, aber Liz reicht vollkommen aus...“ erklärte sie freundlich, während Dan sich einfach umdrehte und davon Schritt. Missgelaunt und offensichtlich einfach seine Ruhe wollend, setzte er sich der Geist einfach außen an den Rand seiner Insel. Beide blickten ihm nach, während Liz aufseufzte. „Und das ist Dan, eigentlich Daniel, aber naja.. Er kann ein ziemlicher Stinkstiefel sein, aber man gewöhnt sich an ihn. Mehr oder minder, denke ich..“ merkte sie doch an und blickte brummig weiter in seine Richtung, ehe der alte Auflachte. Überrascht über diese Unerwartete Reaktion, blickte sie zu ihm, während er sich langsam wieder beruhigte. „Ein ungleiches Paar, der eine voll Dunkelheit und am Rande klammernd nicht vollkommen darin zu versinken und dann das Licht selbst, unsicher ob es lohnt sich überhaupt noch fest zu halten..“ Bei den Worten des alten blickte sie sofort wieder zu Dan. Am Rand klammernd? Also gab es tatsächlich noch einen Funken Gutes in ihm? Direkt danach richtete sie den Fokus wieder auf Saluto. Woher wusste er aber so etwas? Es wirkte wie eine Beschreibung ihrer Seelen. Zumindest passte es bei ihr jedenfalls sehr gut dazu. „Wir sind kein Paar.. Wir haben nur gezwungen hier zusammengearbeitet und sind eher zufällig hierher gekommen. Naja, Zufall ist ein wenig übertrieben. Immerhin war es ein Kampf aber wie sind Sie hierher gekommen?“ fragte sie nun Neugierig nach. Der Alte blickte sie wieder amüsiert an. „Ich bn hier seit dieser Ort existiert. Ich bin so etwas wie der Wächter dieses Gefängnisses und versuche die seltenen Besucher davor zu bewahren nicht ein Opfer dieser Dimension zu werden... Bisher, wie ihr seht, ohne Erfolg..“ er schien leicht schief zu lächeln. „Aber wenn man es genau nimmt, gab es vor euch, bisher nur vier andere Besucher.. Oder jemand ist mir entgangen. Aber ich Lebe schon so lange hier.. Jede kleine Veränderung fällt mir auf und deswegen kann ich den Spuren eigentlich immer bis zum Neuankömmling folgen. Zudem all das Licht hier auch die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zieht und sie am Ende sowieso alle hierher kommen...“. Es gab nur vier Leute die je hierher gekommen waren. „Aber wieso kamst du hierher oder eher wieso?“ hakte die Silberhaarige nun neugierig nach. „Irgendwer muss doch ein Auge auf diese Dimension haben und da der Zeitgeist es nicht von seinem Ort aus kann, musste es jemand von hier aus machen.. Aber da dieser Ort von der Zeit abgeschnitten ist, bin ich nur ein ganz normaler Geist, ohne besondere Fähigkeiten.. Aber wenn ihr möchtet, seit ihr durchaus eingeladen hier fürs erste zu verweilen.. Etwas Gesellschaft ist nie verkehrt...“ Hier bleiben? Nachdenklich sah Liz nun zu Dan herüber. Ob er auch bleiben würde? Eine Gute Frage, so sehr wie er es genoss, anderen zu Schaden.. Tatsächlich entschieden sie sich da zu bleiben, oder eher Liz hatte es entschlossen. Wo sollten sie auch groß hin? Vielleicht den ominösen Insassen suchen, aber wozu? Selbst Dan musste einsehen, dass er ihm womöglich nicht einmal gewachsen war. Hatte er die Welt in seiner Zeit zerstört? Ja. Hatte man ihn aber hierher gesperrt oder ähnliches? Mal abseits von der Kapsel? Nein. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass es jemanden geben konnte, der ihm dermaßen Überlegen war und so blieb sogar er relativ in der Nähe. Ab und an sah er sich ein wenig in der Nähe um, immer dann wenn ein dunkles Kreischen, wie schon zuvor, die Gegend erzitterte. Liz blieb dafür direkt bei Saluto und wagte sich nicht nochmal weit raus und so verging die Zeit, wenn man es so nennen konnte. Immerhin gab es keine und weder Tag noch Nacht und sie mussten auch nicht schlafen, da ihr Körper nicht von sich aus erschöpfte. Doch auch sie packte die Neugierde nach und nach immer mehr sich wieder um zu sehen. Er sagte hier gäbe es nichts, als die Ewigkeit, aber vielleicht war da draußen ja doch irgendwas Interessantes? Dan hatte jedoch irgendwann die Nase dermaßen voll, dass er wütend auf Saluto zu ging, als das dunkle Kreischen mal wieder ertönte. „Mir reicht es jetzt mit dieser heile Welt Geschichte.. Ich will endlich wissen, was das ist...!“ knurrte er ihn wütend an und Liz, die bis eben noch am Boden gesessen hatte, war nun dabei vorsichtig auf zu stehen. „Dan.. Er sagte doch er erzählt es uns, wenn es an der Zeit ist..“ seufzte sie leise und besorgt auf. Sie hatte sich ungemein darüber gefreut, dass Dan nicht so Dumm war nach dieser Kreatur zu suchen und dass er sich im allgemeinen zurück hielt, während er nur die Gegend zu beobachten schien. Umso mehr deprimierte es sie, dass Dan wieder in seine altbekannte Art zurück gefallen war. „Schnauze!“ fuhr er sie sogar so laut an, dass sie zusammen zuckte. Etwas, dass ihm nicht entgangen war und eher unbewusst, senkte er die Stimme etwas, während er weiter sprach. Auch wenn seine Aggression noch immer deutlich zu hören war. „Willst du nicht auch endlich wissen was hier los ist? Was das da hinten ist oder woher er anscheinend unsere Seelen sehen kann, oder was weiß ich was das war? Er sagte dieses etwas könnte uns mit einem Augenschlag vernichten. Sag mir nicht, dass es dir gefällt damit eingesperrt zu sein und überhaupt nicht zu wissen wer es ist oder was es ist..! Außerdem hab ich die Nase voll von diesem beschissenen Ort. Ich will endlich einen Weg hier raus finden und das kann ich nicht, solange ich nicht einmal weiß wovor ich mich überhaupt in Acht nehmen muss!“. Er schrie nicht direkt, nicht so wie direkt am Anfang, aber seine Stimme bebte regelrecht vor Zorn und eigentlich konnte Liz ihm das nicht einmal übel nehmen. Irgendwo konnte sie vollkommen verstehen was er meinte. Wenn er von hier verschwinden würde, wenn er einen Ausweg suchen wollte, konnte dieses etwas ihn jederzeit finden, denn er wusste ja nicht einmal was es war. Außerdem wurde es wirklich eintönig. Vielleicht waren es nur Tage, oder sogar nur Stunden, aber es fühlte sich an wie Jahre, seit sie hier Rast gemacht hatten. Und die Tatsache, dass sie ihre Familie mehr und mehr vermisste, machte es nur schlimmer. Und nicht nur ihre Familie.. Sie vermisste sogar Leute wie Lancer und all die anderen in der Schule. Und Dans Art, vielleicht auch nicht die Schimpfworte, erinnerten sie so ungemein an Vlad.. Sie vermisste ihren Vater, oder eher Ziehvater mindestens so sehr wie ihren Zwilling. Leicht senkte sie den Blick, während sich ihre Augen nun mit Tränen füllten. Sie hatte es bisher versucht zu vermeiden darüber nach zu denken, aber ihr war klar, dass es sie irgendwann einholen würde. Dass es ausgerechnet vor Dan sein musste, war jedoch ungeplant gewesen. Sie konnte es auch grade einfach nicht stoppen, sondern wischte sich lieber mehrfach über die Augen während die Tränen unaufhörlich weiter schossen und ihr nun sogar über das Gesicht liefen. Überfordert mit der Situation starrte Dan sie nun an, weil er keine Ahnung hatte wie er damit umgehen sollte. Das Mädchen fing an zu heulen, weil er sie etwas anfauchte? Das war doch sonst nicht der Fall gewesen und wieso fühlte er sich jetzt auch noch dafür verantwortlich? Es war ihre eigene Schuld, wenn sie nicht in der Lage war mit so etwas zurecht zu kommen. „Hör auf zu heulen...! Du weißt genau dass ich Recht habe..!“ fauchte er zwar noch immer, aber nun ruhiger und starrte sie noch immer aus dem Konzept heraus an, hatte sich aber deutlich etwas beruhigt. Leise lachte Liz und wischte sich noch Zwei oder Dreimal über das Gesicht. „Ich muss doch nicht deswegen Weinen, du Idiot..!“ entgegnete sie schon nahezu freundschaftlich und war etwas näher an den größeren heran. Trotz, dass sie noch immer Tränen in den Augen hatte, lächelte sie ihn nun doch leicht an. „Du erinnerst mich nur so ungemein an meinen Adoptivdad.. Ich weiß zwar, dass ein Teil von ihm auch ein Teil von dir ist, aber das war.. Ziemlich mit der Nase darauf gestoßen, wenn man versucht nicht daran zu denken, wenn man irgendwas vermisst.. Ehrlich, ich sollte dir eigentlich sagen, dass du Netter sein sollst und nicht immer so ein Grobian, aber bitte bleib einfach so, ja? So hab ich zumindest irgendetwas, dass mich an Zuhause erinnert..“ lachte sie zwar leise, aber es fingen wieder dicke Tränen an über ihr Gesicht zu laufen. „Ach man..“ flüsterte Liz leise und versuchte diesen Heulkrampf irgendwie zu unterbinden. Dan starrte sie noch immer verdutzt und nun wirklich überfordert an. War das was Gutes? War das etwas Schlechtes? In all den Jahren hatte niemand ihn jemals gebeten so zu bleiben wie er war. Ganz im Gegenteil.. Jeder wollte ihn bekehren und zum Guten ändern und jetzt stand dieses Mädchen vor ihm und bat ihn weinend darum so zu bleiben. Und das in erster Linie, weil er sie so an Vlad erinnerte.. Hatte er so viel von dem Alten an sich? Nachdenklich starrte er sie an, starr und die Stirn in Falten gelegt, während der alte Mann nun leise auflachte und auf die Beiden zukam. „Ich hatte mich gefragt wie lange es dauern würde, bis du diese Frage stellen würdest.. Oder eher diese Fragen..“ gab er nun lächelnd von sich und blickte zu den beiden hoch. Dan sah ihn nur irritiert an und Liz schaffte es dabei endlich sich wieder zu beruhigen, da sie sich darauf konzentrieren konnte. „Nun, ich wollte euch erst darüber aufklären, wenn ihr sicher seit, bzw. euch im Klaren seit wie gefährlich es ist. Dieser Ort ist groß und doch gibt es nicht viele Orte die ersichtlich sind. Es ist nicht schwer hier in irgendwelche Schwierigkeiten zu geraten und jemand der keine Ahnung von diesem Ort hat, grade erst ankam und sich in Leichtsinn wieder auf den Weg macht, kommt schnell vom Weg ab. Ich wollte, dass ihr erst zur Ruhe kommt und wieder einen klaren Gedanken fasst, bevor ihr euch Überstürzt auf den Weg macht.. Und das habt ihr nun, schätze ich.. Kommt, ich erzähle euch davon. Was ihr aus dieser Information macht, das ist allein eure Sache...“ erklärte Saluto, winkte sie zu sich, ehe er sich auf eine Art Baumstumpf vor dem Haus nieder ließ um den Beiden mehr von diesem Ort zu erzählen. „Der Name des Gefangenen ist Tenebris..“ begann er nun in aller Ruhe, als erzählte er ihnen über das Wetter. „Er ist die Finsternis Selbst. Einst gab es einen Geist, der die Welt versuchte im Gleichgewicht zu halten.. Aber es war Schwierig. Die Menschen und all die anderen Kreaturen auf dem Planeten, hatten ihren eigenen Verstand und jeder handelte nach eigenem Ermessen und es wurde schwerer und schwerer. Ein Freund versuchte ihm diese Last zunehmen und ihm dadurch zu helfen. Es war der Plan, dass dieser Geist fortan nur noch über das Gute und das Licht wachen würde und sein Freund nur über die Finsternis und das Böse. Doch sie hatten die Finsternis und das Böse unterschätzt und er nahm mehr und mehr davon in sich auf um die Welt im Gleichgewicht zu halten und schien daran zu Grunde zu gehen, doch anstatt, dass die Menschen es ihm dankten, fürchteten sie sich von ihm und verstießen ihn. Wisst ihr.. Vor langer, langer Zeit, wussten die Menschen noch von den Antiken Geistern und ähnlichen Geistern. Manche wurden sogar als Götter verehrt... Aber dieses wissen wurde Tenebris zum Verhängnis. Die Furcht wurde zu Abneigung und diese Abneigung zu Hass. Während der Geist der Gegensätze, der sich nur noch um das Gute gekümmert hatte, von den Menschen als Held gefeiert wurde, wurde Tenebris irgendwann regelrecht verachtet. Zwar versuchte der Geist die Menschen davon ab zu bringen und versuchte alles um ihn zu retten.. Er übernahm sogar die Aufgabe wieder Selbst, sich um die Finsternis zu kümmern um die Welt im Gleichgewicht zu halten, doch es war bereits zu spät. Sein Freund, Tenebris, war verbittert und Wütend. Er fing an die Welt selbst zu hassen und begann der Überzeugung zu sein, dass sie über sie herrschen sollten. Dass es nur ein Gleichgewicht geben könne, wenn sie die Welt nach der eigenen Vorstellung formen würden. Er verlor sich in diesem Hass und die Dunkelheit die er bis zu diesem Zeitpunkt aufgenommen hatte, brodelte in ihm. Sie übernahm nach und nach seinen Körper und die Reste seines Herzens, bis nichts mehr übrig war. Voller Überzeugung das richtige zu tun, griff er die Welt an und wollte jeden der ihm im Weg stand, ausradieren. Selbst seinen alten Freund den Geist, der bereit gewesen war, so viel für ihn zu Opfern. Er war stark, sehr stark.. Und er schaffte es beinahe auch, doch in einem letzten Kampf, schafften die antiken Geister es ihn zu überrumpeln und in dieser Dimension ohne Zeit ein zu sperren, auf dass er nie wieder zurück kehren könne... Der Geist der Gegensätze blieb alleine zurück und kümmerte sich fortan alleine um die Welt, doch vergessen hatte er es niemals.. Durch einen unglücklichen Vorfall, landete er jedoch vor einer ganzen Weile hier. In seiner Welt hatte er inzwischen sogar eine Familie, weshalb er aus irgendeinem Grund mit seiner Frau hier landete. Wissend, dass ihre Kinder unerreichbar waren und da er das Geschehene nie vergessen hatte, machte er sich auf die Suche nach Tenebris um mit ihm zu reden, in der Hoffnung, dass er vielleicht nun anders denken würde und er seinen alten Freund wieder finden würde, doch das war nicht der Fall. Im Gegenteil.. Tenebris hatte es nie vergessen, doch über all die Zeit hatte er gelernt mit seinen Fähigkeiten besser um zu gehen und so ließ er sie zu sich kommen. Er spielte seine Rolle gut und ließ sie im Glauben, er hätte darüber nachgedacht, doch als sie näher kamen, reichte eine Berührung aus und er füllte das Herz der Frau des Geistes mit so viel Dunkelheit, dass sie ihn Blind angriff. Unfähig sie auf zu halten, er war nicht in der Lage sie bewusstlos zu setzen, hatte er keine andere Wahl als sie zu töten. Seine Frau starb in seinen Armen, doch Tenebris ließ sie beide so zurück. Während das Herz des Geistes immer weiter zerbrach, ob der Tatsache, dass er seine Kinder nie wieder sehen würde und seine Frau für immer verloren hatte, genoss Tenebris den Anblick, ehe er das Herz des Geistes schlussendlich ebenso mit Dunkelheit füllte.. So sehr, dass sein Körper davon Wortwörtlich zerfressen wurde... Deswegen ist es nicht Ratsam Tenebris zu suchen. Eine Berührung von ihm reicht aus um sich für immer zu verlieren. Als Wächter gab man mir die Fähigkeit die Herzen der Leute zu sehen.. Und daher weiß ich auch, dass er sich durchaus, von euch beiden, noch genug holen kann, bevor ihr euch Endgültig verliert oder schlimmeres..“ sprach Saluto zu Ende und atmete dabei tief durch. Mit offenem Mund starrte Liz ihn an. Der Geist der Gegensätze.. Ihr Vater..? Damals hatten sie erfahren, eher durch Zufall, dass er ein Geist gewesen war, der versuchte alles im Gleichgewicht zu halten. Doch es wurde zu viel und er sehnte sich ungemein nach einer Familie, weshalb er eine mit der Frau die er liebte Gründete und zwei Kinder gebar. Er hatte die Hoffnung gemeinsam mit ihnen das Gleichgewicht in der Welt zu halten, doch alles kam Anders. Ein Punkt den sie nie verstanden hatte. Es hieß, es wäre Dan gewesen der ihre Eltern zwei Jahre bevor sie zu Vlad gekommen waren, getötet hatte, doch sie hatte den Sinn dahinter nie verstanden. Wenn sie das damals alles richtig begriffen hatte, dann hatte der Zeitgeist die Zeit zurück gedreht und somit alles wieder hergestellt wie es gewesen war. Liz hatte nie Begriffen, wieso ihre Eltern dann nie zurück gekehrt waren und wieso sie sich daran erinnern konnten. Aber wenn ihre Eltern in dieser Dimension nie gestorben waren, dann konnte auch nichts zurück gedreht werden. Anscheinend war diese Dimension eine Art Fixpunkt und man konnte auch indem man die Zeit zurück drehte die Person nicht zurück holen. Vermutlich löschte es die Existenz in der Zeitlinie zwar aus, aber die Erinnerungen blieben Ominöserweise. So oder so, war der Punkt egal. Es beschäftigte sie grade mehr die Tatsache, dass es also Tenebris gewesen war, der ihre Eltern getötet hatte und niemals Dan gewesen war. Vermutlich, wenn ihr Vater gewusst hatte wo sich sein alter Freund befunden hatte, hatte er eher Unbewusst eine Art Riss erschaffen um sich und seine Frau, also ihre Mutter zu retten.. Das war grade alles etwas viel und die Silberhaarige griff sich leicht an den Kopf und blckte zu dem alten Mann und dann wieder zu Dan zurück, ehe sie ansetzte zu sprechen. Dan schien derweil noch immer über diese Worte nach zu denken. Ihm war dabei sogar egal geworden, dass der Geist nochmal angemerkt hatte, dass er etwas Gutes in sich hatte. Ihm gefiel die Tatsache ganz und gar nicht, dass etwas dermaßen Mächtiges hier war, dass sogar ihn ausschalten konnte. „Ich denke aber, wir müssen dennoch versuchen einen Ausweg zu finden..“ erklärte Liz vorsichtig. „Ich weiß jetzt, dass es Riskant ist und wie gefährlich derjenige ist, aber wir müssen einen Weg finden hier raus zu kommen. Irgendwie.. Mein Vater und meine Schwester warten sicher auf mich..“ erklärte Liz entschlossen und kniff leicht die Augen zu. „Dieses Kreischen, oder der Schrei oder was auch immer das ist.. Das ist er, oder?“ unterbrach Dan sie schroff und richtete seine Frage an Saluto. Dieser blickte zu ihm und nickte dann ganz sachte auf. „Ich hab nie Begriffen was genau es ist.. Verzweiflung, Einsamkeit.. Ab und an gibt er diese Töne von sich.. Aber auf das Warum kann ich euch leider keine Antwort geben“ schwer seufzte er dabei auf und musterte besonders Liz noch einmal. „Nun, ich nehme an, dass ihr mich wohl wirklich fürs erste verlassen wollt. Solltet ihr jedoch keinen Ausweg finden, seit ihr Jederzeit willkommen hierher zurück zu kehren.. Meine Tür steht euch Jederzeit offen.. Passt gut auf euch auf..“. Liz widerstand dem Drang, den kleinen Mann kräftig zu drücken und blickte entschlossen zu Dan. „Gehen wir.. Du willst doch genauso einen Ausweg finden wie ich.. Was danach passiert, ist fürs erste Zweitrangig. Erstmal haben wir einen gemeinsamen Feind, den es zu besiegen gilt, bzw. naja, im besten Fall zu umgehen. Besiegen wird wohl nicht einfach so funktionieren..“ sprach Liz ruhig aus und hob dabei etwas vom Boden ab, ehe sie auch schon leicht auf Abstand flog und sich wieder zu ihm umdrehte, während sie ihm eher aus Reflex die Hand hin hielt. „Na los, komm..“. Missgelaunt blickte Dan auf ihre Hand und knurrte lieber etwas auf. „Hälst du mich für ein Kind? Wir sind noch immer Feinde, vergiss das nicht und ich werde sicher nicht Nett werden und jetzt Händchen halten.. Alles was ich will ist hier raus zu kommen und dann gehen wie wieder getrennte Wege..“ zischte er sie leicht an und flog an ihr vorbei, ehe er nochmal zu dem kleinen Mann sah und dann weiter flog. Liz blickte ihm leicht nach, ehe sie trotz allem schmunzelte. Eigentlich hatte sie nichts anderes von ihm erwartet und das war auch gut so. Ihre Worte vorhin hatte sie wirklich ernst gemeint, denn so Bösartig er auch war, da war eben diese eine besondere Art die sie ungemein vermissen würde. Vielleicht nicht nur wegen Vlad. Schweigend flog sie hinter Dan her, zurück in den beleuchteten Wald oder wie man es auch immer nennen konnte und betrachtete die Umgebung eher skeptisch. Mit dem Wissen von Eben, wirkte die Welt nun weit Bedrohlicher auf sie. „Was glaubst du? Meinst du dieser Tenebris weiß bereits das wir hier sind?“ fragte Liz nun neugierig an Dan gewandt, der sich beim Fliegen genau umsah. „Es würde mich wundern wenn nicht. Du hast es Selbst gehört. Er ist oder eher war die Dunkelheit. Das heißt er müsste andere Dunkelheit nur zu gut spüren. Vermutlich bin ich beinahe etwas wie ein Leuchtfeuer was ihn angeht..“ erklärte Dan ernster und blickte sich nochmal um. Genau das passte ihm nicht. Nicht, dass er etwas dagegen hatte die restlichen Emotionen, die er Selbst gerne verleugnete, los zu werden, aber er hatte das Gefühl, dass er mit den Leuten noch etwas anderes machte. Dass er sie umpolte, wenn man es genau nahm und das würde er sicher nicht zulassen. Wenn er irgendwen umbrachte, dann aus eigenem Ermessen und nicht weil irgendein verrückter Spinner ihn dazu Zwingen wollte. Das fehlte grade noch. Er hatte zwar hier nichts was er verlieren konnte, aber sein eigener Willen war vielleicht das Einzige, was ihm geblieben war, nach allem. „Dan ich.. Danke.. Dass du die letzten Tage, oder was auch immer da geblieben bist. Das wollte ich dir schon zuvor sagen. Du hättest auch einfach Weggehen und mich da lassen können, aber das hast du nicht. Ich weiß, das hast du nicht für mich getan, sondern weil du Selbst nicht in der Lage warst die Situation richtig ein zu schätzen, aber es bedeutet mir dennoch sehr viel, weißt du? Vielleicht kann ich den Zeitgeist ja dazu überreden, dass er dich nicht wieder einsperrt, wenn wir zurück kehren?“. Dan machte eine Vollbremsung und blickte sie sehr Böse an. „Was glaubst du eigentlich wer ich bin? Ich habe keine Lust auf dieses Gutmenschen Geplänkel! Alles was ich will ist aus dieser verdammten Dimension raus und wenn ich das geschafft habe, dann werde ich wieder weiter machen wie bisher! Dann werde ich die Dimension meines früheren Ichs vernichten, dafür dass er meine vernichtet hat und jeden anderen der sich mir dabei in den Weg stellt, ist das klar?“ knurrte er sie böse an und war leicht in Angriffsstellung. Fest biss sich Liz kurz auf die Unterlippe, ehe sie weitersprach. „Aber das musst du doch gar nicht..! Wozu? Du existierst nun außerhalb der Zeit, also musst du nicht mehr dafür Sorgen dass deine Existenz nicht verhindert wird und Rache bringt dir auch nichts!“. „Rache..!“ Dan lachte bösartig und dunkel auf, ehe er nach vorne schoss, sie am Hals packte und etwas fester zu drückte, ehe er sie näher zu sich zog. „Rache ist alles was mir noch bleibt und ich werde sie genießen. Jede einzelne Sekunde..!!“ Nun war er wirklich laut geworden während er sprach und noch immer ihren Hals leicht zudrückte. Verzweifelt zappelte Liz etwas herum und zog an seinen Fingern, was natürlich nicht viel brachte. „Aber dann bist du am Ende ganz allein! So wie da wo du her kommst! Jetzt hast du die Chance nicht alleine zu sein! Freunde zu haben und alles nochmal besser zu machen! Vielleicht eine Familie zu haben, Menschen die dir etwas bedeuten, oder Geister..“. Sie hustete immer wieder zwischen mehreren Worten auf, oder keuchte. Die Luft die Dan ihr Abschnitt, war mehr als deutlich. „Ich will aber keine Freunde!!! Ich bin gerne alleine!!“ schrie er nun laut, schleuderte sie von weg. Liz brauchte einen kurzen Moment um sich wieder in der Luft zu fangen und griff sich dabei an den Hals. „Jeder braucht Freunde..“ keuchte sie hervor und hustete mehrfach, während sie sich weiter den Hals hielt. „Und wenn der alte Mann recht hat, dann ist da noch irgendwas in dir, dass sie auch haben will. Ich bin sicher, dass du diesen Teil von dir nur vergessen willst...!“. Es reichte Dan. Er hatte sie lang genug ertragen und dieses Dumme Geschwätz wollte er sich nicht länger anhören! „Ich-...!“ setzte er an, Lud einen Angriff um sie mit Ecto-Energie zu attackieren, voller Wut, als er unterbrochen wurde. Ein dunkles Lachen durchschnitt die Gegend. Ein lachen welches einem alleine von der bloßen Tonlage eine Gänsehaut verursachte. Ganz offensichtlich, waren die beiden nicht mehr allein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)