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Was wäre..

von

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Was geschah in Amerika?

Tai hatte Mimi auf den Rücken zu sich nachhause getragen. Normalerweise hätte er Rücksicht auf die Uhrzeit genommen, aber heute nicht. Er klingelte einfach und wartete. Kurz danach machte Keisuke die Tür auf. „Entschuldigen sie die Störung Herr Tachikawa.“ Er schüttelte den Kopf und deutete damit, dass sich Tai keine Sorgen machen musste. „Komm rein Tai.“ Total geschockt über den Anblick seiner Tochter, ließ er Tai rein. Auch Mimi's Mutter kam nun dazu und blieb sprachlos stehen, als sie ihre Tochter weinend auf Tai's Rücken sah. „Mimi liebes.. was ist den passiert?“ „Soll ich dich in dein Zimmer bringen?“ Mimi schüttelte schwach den Kopf. „Ins Wohnzimmer.“ Ihr Vater ging vor, Tai folgte ihm und ihre Mutter ging den anderen beiden auch nach. Tai setzte Mimi auf die Couch und er setzte sich dann neben ihr und zog sie wieder in seine Arme. Erst jetzt konnten ihre Eltern sehen, dass Mimi's Bluse aufgeknöpft war. Satoe hatte auch erst jetzt Tai's Wunde gesehen. „Tai du blutest ja..“ Er fasste sich kurz an die Lippe und zuckte etwas zusammen. „Das ist nichts..“ „Nicht dass es sich entzündet..“ Sie ging dann schnell Desinfektionsmittel holen und kümmerte sich als aller erstes um Tai's Wunde. „Vielen Dank.“ Nachdem sich nun auch ihre Mutter hingesetzt hatte, erzählte Tai was geschehen war. Mimi krallte sich andauernd in sein Shirt und weinte. Die ganzen Erinnerungen machten sie fertig.

„Du hast unsere Tochter zum zweiten mal vor diesem Typen gerettet... Tai, meine Frau und ich sind dir wirklich unendlich dankbar dafür.“ Tai verbeugte sich soweit es ging, er schwieg nun, auch er war fertig mit den nerven. Nachdem Mimi sich wieder soweit beruhigt hatte, dass sie wieder reden konnte, richtete sie sich auf und schaute zu ihren Eltern. „Mama.. Papa... ich.. ich bin bereit die Wahrheit zu sagen.“ Ihre Eltern schauten sie erleichtert an. „Sollen wir euch alleine lassen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte, dass ihr dabei seid.“ Nachdem Mimi einmal tief Luft geholt hatte, fing sie langsam an, zu erzählen, was in Amerika geschehen war.
 

Mimi wollte eigentlich schon am schlafen sein, doch sie bekam Durst und wollte sich noch schnell eine Flasche Wasser aus der Küche holen. Als sie im Flur am Wohnzimmer vorbei kam, hörte sie Stimmen. Die Wohnzimmertür war einen kleinen Spalt offen gewesen und da schaute sie kurz rein. Ihre Eltern saßen mit denen von Michael am Tisch. Sie wurde neugierig und lauschte dem Gespräch. „So lass uns nun dazu kommen, wieso meine Frau und ich überhaupt hier sind.“ Keisuke war sichtlich überfordert, denn er hatte überhaupt keine Ahnung warum Michael's Eltern plötzlich ein Gespräch mit Ihnen wollten. „Also Keisuke mein Freund, wir kennen uns ja jetzt schon eine gewisse Zeit und wir verstehen uns auch sehr gut. Unsere Kinder kommen auch super miteinander klar. Was hältst du davon wenn eure bezaubernde Mimi und mein Michael heiraten sobald sie Volljährig sind.“ Satoe und Keisuke hätten sich fast verschluckt und auch Mimi, die vor der Tür am lauschen war, war fassungslos. „Bi--bitte was?“ Keisuke war sprachlos, er hätte wahrscheinlich mit allem gerechnet aber nicht damit. „Ich wusste gar nicht, dass Mimi und Michael ein Paar sind.“ Satoe war total überrascht darüber. „Nein, nein, versteht mich nicht falsch. Die beiden sind leider kein Paar, aber wenn ihr ehrlich seid, dann passen die beiden doch gut zusammen und wir könnten alle eine große Familie werden.“ Mimi musste sich echt zusammenreißen um da nicht hereinzuplatzen und ihre Meinung zu sagen. Keisuke schaute zu seiner Frau und die beiden nickten sich dann zu. „Verstehe du mich bitte nicht falsch, wir mögen euch wirklich und Michael ist ein super junger Mann, aber wir sind dagegen. Mimi soll sich ihren zukünftigen Ehemann selbst aussuchen. Sie soll den Mann heiraten, denn sie vom ganzen Herzen liebt. Das ist eine Sache, in die wir uns nicht einmischen sollten und es auch nicht wollen.“ Mimi war erleichtert über die Antwort von ihrem Vater. „Keisuke mein Freund, du würdest deiner Tochter ein Riesen Gefallen damit tun, wenn sie Michael heiratet. Sie wird in ihrem Leben nicht arbeiten müssen, sie wird das Luxusleben haben können, was zu ihr passt. Auch du könntest deinen Job aufgeben und es dir gut gehen lassen.“ Keisuke schaute nun ernst. „Ich will meine kleine Prinzessin nicht unglücklich machen! Sie soll über ihre Zukunft entscheiden und wie ich es schon erwähnt habe. Es ist ihre Zukunft, die sie so gestalten soll, wie sie es will, wie sie es für richtig hält!“ „Mit dieser Entscheidung begehst du einen großen Fehler Keisuke!“
 

Am nächsten Morgen erfuhr auch Mimi offiziell von dem Gespräch. „Ich weiß.. ich habe gelauscht.. tut mir leid.“ Sie schaute dann aber ernst zu ihren Eltern. „Danke.. ich bin wirklich erleichtert darüber, dass ihr mich nicht dazu zwingt Michael zu heiraten. Er ist nur ein Freund für mich, ich kann nicht verstehen, wie seine Eltern auf so eine bescheuerte Idee kommen können, außerdem werde ich nach der Schule sowieso wieder zurück nach Japan ziehen!“ Satoe nahm ihre Tochter in den Arm. „Mimi liebes.. wir werden dich immer Unterstützen, egal wie du dich entscheiden solltest, uns ist nämlich wichtig, dass du glücklich bist.“
 

Am Nachmittag hatte sich Mimi mit Michael getroffen. Nachdem sie sich auf einem Spielplatz hingesetzt hatten, kam Mimi schon zur Sache. „Weißt du, dass deine Eltern gestern bei uns zuhause waren?“ Mimi wirkte ernst dabei. „Natürlich weiß ich es und ich kann überhaupt nicht verstehen, warum ihr das Angebot nicht einfach angenommen habt.“ Mimi schaute entsetzt zu Michael, sie hätte nie im Leben gedacht, dass er die Sache genau so wie seine Eltern sieht. Nun legte Michael eine Hand auf Mimi's Oberschenkel und rutschte näher zu ihr. „Du willst es doch genau so wie ich.“ Sie drückte sich von ihm weg und stand sofort auf. „Spinnst du jetzt total? Was ist auf einmal mit dir los, ich dachte wir wären Freunde!“ Auch er stand auf. „Sind wir ja auch... aber das ist jetzt,ich rede von unserer Zukunft Mimi, wir würden ein perfektes Paar abgeben.Wir müssten uns keine Sorgen ums Geld machen, wir könnten uns voll und ganz auf uns konzentrieren. Wir könnten viel zusammen erleben. So eine Frau wie du es bist Mimi, so eine brauche ich, du bist einfach die heißeste Frau die ich kenne und zögerst nicht zu sagen, wenn dir etwas nicht passt.“ Er nahm dabei ihre Hände und ging ein paar Schritte auf sie zu, doch Mimi stoß ihn von sich ab. „Du tickst doch nicht mehr richtig! Denkst du im ernst, du könntest mich kaufen?“ „Mimi ich will dich doch nicht kaufen, ich will dich heiraten!“ Mimi klatschte ihm nun eine und ging. Sie hatte genug davon. Michael hielt sie die Hand an der Stelle wo Mimi's Hand ihn getroffen hatte und rief ihr noch was hinter her. „Das wirst du noch bereuen Mimi!“
 

Eine Woche später traf sie erneut auf Michael. Sie war gerade auf dem Weg nachhause, als er sie abgefangen hatte. „Was willst du noch von mir? Ich habe genug! Dein Verhalten letztes mal ging gar nicht!“ Michael packte sie an der Schulter und drückte sie gegen eine Wand. „Du hast keine andere Wahl als mich zu heiraten.“ „Lass mich sofort los!“ Er drückte sie nun am Hals gegen die Wand. Mimi versuchte zu schreien, aber es ging nicht, sie hatte so keine Chance sich von ihm zu befreien. „ Du hörst mir jetzt genau zu! Wir beide werden heiraten und das ist eine beschlossene Sache! Wenn du dich dagegen wehren solltest, dann wird dein Vater bald keinen Job mehr haben und auch keinen neuen finden können und zwar nirgends!“ Mimi bekam Angst, aber sie versuchte noch mutig zu sein. „Das ist Erpressung!“ Er drückte sie nun so fest am Hals, dass sie für einige Sekunden keine Luft bekam, dann lockerte er den Griff wieder. „Ich werde dein Leben zerstören, wenn du nicht auf mich hörst!“ Mit diesen Worten ließ Michael sie wieder los. Mimi fiel auf den Boden und schnappte nach Luft. Michael ging dann so als wäre nie was gewesen und Mimi blieb alleine zurück. Sie zog ihre Knie an sich und versuchte sich zu beruhigen. Michael hatte ihr Angst gemacht und zwar richtige Angst.

Nach einer Zeit saß sie immer noch total fertig dort, sie hatte einfach nicht die Kraft gehabt aufzustehen und nachhause zu gehen. „Mimi?“ Als sie ihren Namen hörte schaute sie hoch und sah ihren Vater auf sie zu kommen. „Papa...“ dabei brach sie in Tränen aus. „Papa ich habe so Angst!“
 

Am nächsten Abend saß Mimi mit ihren Eltern zusammen im Wohnzimmer, denn sie erwarteten Besuch. Nachdem am Abend vorher Mimi erzählte hatte was mit Michael geschehen war, hatten sich ihre Eltern überlegt, wie es weiter gehen soll. Es klingelte an der Tür und der erwartete Besuch kam ins Wohnzimmer, nachdem Keisuke die Tür aufgemacht hatte. Die Begrüßung fiel kühl ab. Als Mimi dann sah wie Michael sie beobachtete bekam sie wieder Angst. „Es hörte sich dringend an. Sollen wir dann gleich zum Thema kommen?“ Keisuke nickte und nahm sie Hand seiner Tochter. „Ich habe Mimi gestern Abend total aufgelöst auf der Straße gefunden. Michael soll sie erpresst haben. Ich würde gerne wissen, was dieses Verhalten zu bedeuten hat!“ „Herr Tachikawa, da müssen sie was falsch verstanden haben, ich würde Mimi doch nie Erpressen.“ Fassungslos schaute Mimi zu Michael. „Ich würde mir so was doch nicht ausdenken!“ Eindringlich schaute er nun zu Mimi. „Mimi bitte, so was würde ich doch nie tun, dass weißt du auch.“ „Ich glaube meinem Sohn, wenn er sagt, er hat das nicht gemacht.“ Mimi schaute verzweifelt zu ihren Eltern. „Papa.. ich würde mir so was nicht ausdenken! Was sollte es mir bringen, wenn ich Michael so darstelle? Bitte glaub mir Papa..“ „Herr Tachikawa... es wird wahrscheinlich schwer für sie sein, dass zu realisieren, aber Mimi leidet schon länger an Halluzinationen.. es ist in der Schule zum Beispiel oft vorgekommen, dass sie andere Mitschüler falsche Sachen unterstellt hat und genau das selbe passiert gerade auch.“ „Keisuke, wenn das wirklich stimmt, was Michael erzählt, dann sollte sich Mimi so schnell wie möglich behandeln lassen, ich könnte euch auch ein paar gute Psychologen empfehlen..“ Keisuke stand nun auf. „Ich würde euch jetzt bitten die Wohnung zu verlassen!“ Er zeigte dabei zur Tür. „Ich kann verstehen, dass es ein Schock für dich ist, schlafe eine Nacht darüber und melde dich, wenn du es einigermaßen verdaut hast.“ Jetzt wurde Keisuke richtig wütend „Verschwindet von hier und lasst euch nie wieder blicken!“ Er hatte die drei nun richtig raus geworfen. Mimi stand unter Schock, sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. „Mimi liebes...“ Sie brach dann einfach in Tränen aus. Ihr Vater kniete sich vor ihr hin und schaute zu ihr hoch. „Prinzessin, wenn dieser Typ dir noch einmal zu nahe kommen sollte... sagst du mir sofort Bescheid verstanden?“ Sie nickte leicht und ließ sich von ihren Eltern in den Arm nehmen. „Ich bin nicht Psychisch krank.. ich weiß doch was passiert ist..“ „Wir glauben dir.. mach dir mal deswegen keine Gedanken.“
 

Heute war der letzte Ferientag, den Mimi mit einer guten Freundin verbrachte. Sie hatten sich zum Eis essen verabredet. Mimi war schon da und hatte sich schon mal einen Platz ausgesucht. Das letzte treffen mit Michael bei ihr zuhause, war jetzt schon eine Woche her und sie hatte sich bisher immer noch nicht richtig von diesem Schock erholt. Auch jetzt machte sie sich noch Gedanken darüber. „Mimi?“ Nun zuckte sie zusammen, sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie nicht mehr alleine war. „Oh du bist schon da.“ „Schon ist gut, ich rede seit fünf Minuten mit dir.“ Dabei schaute Sophia ernst zu Mimi. „Ist irgendwas passiert oder warum bist du so abwesend?“ Mimi seufzte dann einmal. „Es ist so einiges passiert in letzter Zeit.“ Dabei wirkte Mimi richtig traurig. „Erzähl schon Mimi, dafür sind doch Freunde da.“ Nach und nach erzählte Mimi was mit Michael alles vorgefallen war. Sophia lehnte sich nach hinten und schaute Mimi extrem skeptisch an. „Michael? Im ernst?“ Mimi war nun richtig verunsichert. „Denkst du ich denke mir das aus?“ „Das habe ich jetzt nicht gesagt, ich glaube nur nicht, dass Michael so ist, ich kenne Michael schon seit Jahren und er war immer nett.“ „Er hat mich Erpresst!“ „Nein Mimi, das hast du bestimmt einfach nur falsch verstanden!“ „Ich hab es falsch verstanden? Sag mal hast du mir überhaupt zugehört?“ Mimi war enttäuscht, sie stand nun auf und nahm sich ihre Sachen. „Was hast du jetzt vor?“ fassungslos schaute Mimi nun zu ihr. „Siehst du es nicht? Ich gehe!“ Sophia verdrehte dabei die Augen. „Jetzt sei doch nicht gleich so zickig, nur weil ich der Meinung bin, dass du die ganze Situation falsch verstanden hast.“ Mit einem verletzten Blick schaute sie noch einmal zu Sophia, ging dann aber ohne weiter auf das Gespräch einzugehen.
 

Am nächsten morgen machte sich Mimi für die Schule fertig. Heute würde sie wieder auf Michael treffen und davor hatte sie schon richtig Angst. In der Küche sah sie dann wie ihre Mutter ihr Frühstück vorbereitete. „Guten Morgen Mimi..“ Mimi schaute sich um. „Morgen.. ist Papa schon weg?“ „Ja, er musste zu einem Termin.“ Nickend setzte sich Mimi nun an den Tisch, sie betrachtete das Frühstück, was ihre Mutter für sie vorbereitet hatte, dabei wurde ihr aber schlecht. Ihr Magen drehte sich nur wenn sie an Michael dachte und nun würde sie ihn gleich sehen, dieser Gedanke machte die Situation kein Stück besser. Sie hatte einfach ein ungutes Gefühl.
 

In der Schule angekommen, bestätigte sich ihr Gefühl. Keiner redete mehr mit ihr, alle redeten über sie und es gingen tausend Gerüchte durch die Schule, die alle nicht stimmten. Auch die Leute, die sie als ihre Freunde bezeichnete ignorierten sie komplett. Auf dem Weg zu ihrem Klassenraum lief sie Michael über den Weg. „Guten Morgen Schönheit.“ Mimi erstarrte als sie die Stimme erkannte, sie hatte ihren Kopf nach unten gerichtet und ging so weiter, mit der Hoffnung, dass Michael sie einfach gehen lässt, doch es kam natürlich anders. Er packte sie am Handgelenk und zog sie mit Kraft zu sich. „Bekomme ich kein Guten Morgen von dir?“ „Lass mich sofort los!“ „Sonst was?“ grinste Michael, er war sich mit seinen Aktion viel zu sicher, was Mimi extrem verunsicherte. Sie versuchte sich nun loszureißen, doch Michael ließ es nicht zu. „Komm schon, du weißt du hast keine Chance gegen mich.“ Die Schulglocke klingelte, was Mimi vorerst gerettet hatte.
 

„Mimi?“ Mimi hatte ihren Blick aus dem Fenster gerichtet, sie hatte Angst, sie wusste genau, dass Michael keine ruhe geben würde. „Mimi?“ Sie konnte an nichts anderes mehr denken. „Tachikawa Mimi!“ Plötzlich zuckte Mimi zusammen und schaute nach vorne. Ihre Klassenlehrerin schaute sie richtig ernst an. „Auch für dich gelten die selben Regeln, wie für die anderen!“ Mimi stand dabei auf und verbeugte sich. „Es tut mir leid, es wird nicht wieder vorkommen.“ Die komplette Klasse fing an zu lachen, sie schaute sich kurz um und wurde rot. Auch wenn sie schon ein paar Jahre in Amerika lebte und hier zur Schule ging, konnte sie die japanischen Angewohnheiten einfach nicht beiseite legen. „Wir sind hier nicht in Japan! Hinsetzten!“ Mimi setzte sich sofort hin, sie merkte, dass auch ihre Klassenlehrerin heute anders ihr gegenüber war. „Da du ja jetzt wieder im Unterricht angekommen bist, würde ich vorschlagen, du kommst nach vorne und zeigst uns den Lösungsweg zu dieser Aufgabe.“ Dabei deutete sie zur Tafel. Mimi seufzte und stand dann wieder auf, langsam ging sie nach vorne, sie merkte die Blicke von allen und wäre am liebsten im Erdboden verschwunden. Mathe war nie ihre stärke gewesen und jetzt musste sie auch noch vor der ganzen Klasse, diese Aufgabe lösen. Sie wollte nicht aufgeben ohne es überhaupt versucht zu haben, doch sie scheiterte. Sie wurde von der ganzen Klasse ausgelacht. „Hinsetzten! Nach Schulschluss kommst du bitte ins Lehrerzimmer!“ Aus Gewohnheit verbeugte sie sich wieder und ging dann zurück auf ihren Platz.
 

Der komplette Tag war eine Katastrophe gewesen und Mimi wollte jetzt eigentlich nur noch nachhause, doch sie musste vorher noch ins Lehrerzimmer.

Sie klopfte an der Tür. „Herein!“ Langsam öffnete sie die Tür und ging herein. Sie stellte sich vor ihre Klassenlehrerin und schaute bedrückt nach unten. „Setzt dich!“ Sie tat was man ihr befahl, ihren Blick hatte sie weiterhin nach unten gerichtet. „Ich hoffe du weißt, warum ich dich noch sprechen will?“ Leicht nickte Mimi, doch sie traute sich nicht hoch zu schauen. „So eine Aktion will ich nicht noch mal von dir sehen! Träumen kannst du wenn du zuhause bist!“ „Es tut mir wirklich leid.“ „Würdest du wenigstens gut in Mathe sein, könnte man ein Auge zudrücken, aber deine Leistungen sind momentan katastrophal und ich weiß nicht ob du so dieses Schuljahr überhaupt bestehen kannst.“ Mimi schwieg, was hätte sie sagen sollen, sie konnte nichts dazu sagen. „Und noch was! Wie lange bist du schon hier auf der Schule?“ „Vier Jahre..“ „Genau vier Jahre! Und du bekommst es immer noch nicht hin, dich uns anzupassen! Hier bei uns, steht man nicht mitten im Unterricht auf und verbeugt sich!“ Mimi traute sich und schaute hoch, sie schaute total verletzt zu ihrer Klassenlehrerin und versuchte ein lächeln auf ihre Lippen zu bekommen. „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was für ein Problem genau Sie damit haben, dass ich mich verbeuge.. immerhin ist, für uns Japanern, die Verbeugung eine Geste der Höflichkeit und des Respekts. Ich weiß, ich bin hier nicht in Japan, aber trotzdem ist die Bedeutung der Verbeugung gleich.“ „Darum geht es nicht Mimi! Es kann einfach nicht sein, dass du in den vier Jahren, es nicht hinbekommst dich uns anzupassen. Du bist nicht die einzige mit einer anderen Nation hier, andere bekommen es auch hin ihre Sitten und Bräuche von der Schule fernzuhalten und dein Verhalten momentan geht so nicht! Du passt nicht auf, du bist mit den Gedanken nicht hier!“ Ihre Lehrerin wurde ihr gegenüber immer lauter. „Das sind Unterstellungen! In den vier Jahren, bin ich bisher kein einziges mal negativ aufgefallen. Heute war das erste mal, dass ich kurzzeitig mit meinen Gedanken nicht beim Unterricht war und das hat auch seine Gründe! Ich weiß ja nicht ob es Ihnen nicht aufgefallen ist, aber die komplette Schule lästert über mich! Auf einmal redet keiner mehr mit mir und das habe ich alles einer einzigen Person zu verdanken und nun muss ich mir von Ihnen auch noch diese Unterstellungen anhören! Natürlich ist es nicht in Ordnung, während des Unterrichts gedanklich abwesend zu sein, aber es ist nur ein mal passiert und in Mathe hatte ich schon immer meine Probleme gehabt, also liegt es bestimmt nicht daran, dass ich dir Aufgabe nicht lösen konnte!“ Mimi's ganze Wut kam nun zusammen, doch sie blieb beim Gespräch mit ihrer Lehrerin immer noch ruhig. „Über private Probleme mit Mitschülern, kannst du dir auch Privat Gedanken machen!“ „Nicht wenn es hier in der Schule passiert! Ich werde von einem Mitschüler belästigt und das auch noch bevor Ihre Stunde angefangen hat!“ Nun wurde Mimi ernst angeschaut. „Und wer soll bitte dieser Schüler sein?“ Mimi zögerte nun, sollte sie die Wahrheit sagen oder sollte sie doch lieber die klappe halten. Nach kurzem überlegen, entschied sie sich für die Wahrheit. „Es ist Michael!“ Auf einmal fing sie an zu lachen. „Michael? Ist das wirklich dein ernst Mimi?“ „Finden Sie das lustig? Ich sage Ihnen gerade, dass ich von Michael belästigt werde und sie lachen darüber?“ Mimi war entsetzt von diesem Verhalten. „Tut mir leid Mimi, aber Michael ist so ein lieber und höflicher Junge, er ist der letzte auf dieser Welt, der so was tun würde.“ „Verstehe... es war ein Fehler Ihnen die Wahrheit zu sagen. Ich würde mich dann jetzt verabschieden.“ Mimi verbeugte sich nun bewusst zum Abschied und verließ einfach die Schule.
 

Mimi war fertig mit den nerven. Sie wusste einfach nicht weiter, die komplette Schule war gegen sie und sogar die Lehrer glaubten ihr nicht. Sie wusste echt nicht, wie sie die restliche Schulzeit so überstehen sollte. Sie wollte einfach nur noch zurück nach Japan und das wollte sie heute Abend auch so ihren Eltern sagen. Mimi bemerkte nicht, dass sie verfolgt wurde, sie war tief in Gedanken, als sie von hinten gepackt wurde. Sie schrie sofort auf, aber eine Hand drückte sich auf ihren Mund, damit sie nicht weiter schreien konnte. Mit voller Kraft wurde sie mit dem Rücken gegen eine Wand gedrückt. Als sie sah wer es war, erstarrte sie vor Angst. „Na Schönheit, hast du mich vermisst.“ Ihr kamen sofort die Tränen, sie hatte Angst. Michael nahm nun langsam seine Hand von ihrem Mund. „Was willst du von mir!“ Er grinste ihr zu, er wollte mehr von ihr und das merkte Mimi sofort. „Ich will dich und zwar jetzt!“ „Michael bitte versteh doch, dass zwischen uns nie was sein wird, wenn ich dir je Hoffnung gemacht haben soll, dann tut es mir leid, nur bitte lass mich in ruhe..“ Mimi hörte sich richtig verzweifelt an, klar sie war auch verzweifelt, immerhin war sie gerade mit Michael alleine und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand da vorbei kommen würde, war sehr gering. Er ging nicht auf das ein, was Mimi sagte, er wollte sie und das stand an erster Stelle. Er wollte sie gerade küssen, doch Mimi drehte sofort ihren Kopf weg. Es störte ihm nicht, er grinste nur und küsste sich dann an ihrem Hals entlang. Mimi lief es kalt den Rücken runter, sie hatte richtig Angst davor. Er war richtig grob ihr gegenüber, sie konnte sich so einfach nicht gegen ihn wehren, auch ihre Angst trug dazu bei, dass sie sich nicht wehren konnte. Er fing an grob ihre Brüste anzufassen, sie spürte dabei richtige schmerzen. Tränen rollten ihr andauernd über das Gesicht. „Bitte hör auf..“ Mimi war kaum hörbar, was sie immer verzweifelter machte. „Michael bitte..“ Es war ihm egal, was sie sagte, er tat das, was er wollte. Michael zerriss nun Mimi's Oberteil und betrachtete ihre Brüste, die in ihrem BH gut zur Geltung kamen. „Du bist echt heiß Mimi.“ „Michael bitte hör auf!“ Er ignorierte es und machte weiter mit dem was er tun wollte, doch er kam nicht weit mit seinem Vorhaben. Er wurde von Mimi weggerissen. Mimi war so geschwächt, dass sie sich auf die Knie fallen ließ. „Du nimmst deine Finger von meiner Tochter verstanden!“ Mimi war erleichtert, als sie ihren Vater sah, der Michael gepackt hatte. „Herr Tachikawa, das hier verstehen sie total falsch, Mimi wollte es auch.“ Keisuke wurde nun richtig sauer. „Meine Tochter ist nicht so ein Mädchen!“ „Das wird sie jetzt sicher verletzten, aber Mimi ist nicht so unschuldig wie sie immer tut.“ Keisuke wurde nun richtig laut. „Verschwinde sofort von hier bevor ich mich vergesse!“ Michael bekam Angst und verschwand sofort. Mimi weinte und zitterte am ganzen Körper. „Papa..“ Er ging sofort zu ihr und kniete sich zu ihr runter. „Prinzessin.. hat er dir was angetan?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du bist rechtzeitig dazwischen gekommen.“ Er zog sich sein Sakko aus und legte es Mimi über die Schulter. „Wir beide gehen jetzt erst mal nachhause und dann reden wir ok?“ Sie nickte ihm zu. „Papa..“ Keisuke schaute besorgt zu seiner Tochter. „Kannst du mich nachhause tragen?“
 

Nachdem Keisuke seine Tochter nachhause getragen hatte, saß er mit seiner Frau und Mimi im Wohnzimmer. Er hatte Satoe schon darüber informiert was Michael, Mimi angetan hatte. Mimi hatte sich auch schon etwas von diesem Schock beruhigt und sie erzählte auch was heute in der Schule alles geschehen war und auch wie es zu der Situation mit Michael kam. „Mama, Papa ich möchte mit euch noch über etwas reden.“ Keisuke nahm ihre Hand und schaute ihr in die Augen. „Ich möchte mit Mama und dir auch über etwas reden. Über etwas wichtiges.“ Mimi nickte ihm zu und sie ließ ihren Vater zuerst erzählen. „Ich habe heute mit meinem Chef gesprochen.“ Er wollte weiter erzählen, doch Mimi unterbrach ihn. „Bitte sag nicht, dass er dich gefeuert hat..“ Total verzweifelt schaute Mimi zu ihrem Vater, der sie schnell beruhigte. „Nein keine Angst.“ Er lächelte ihr nun zu. „Ich habe mich zurück versetzen lassen. Wir ziehen wieder zurück nach Japan.“ Mimi's Augen weiteten sich, das war mit Abstand die beste Nachricht, die sie am heutigen Tag erhalten hatte. „W-w-wirklich?“ Er nickte ihr zu, Mimi fing an zu weinen, diesmal aber waren es Tränen der Freude. „Wann geht es los?“ „Samstag fliegen wir zurück.“ Mimi fiel ihrem Vater nun um den Hals. Sie hätte ihn fast erdrückt. „Prinzessin..“ Sie ließ ihn wieder los und schaute ihn überglücklich an. „Danke Papa..“ Er war glücklich darüber, dass seine Tochter endlich wieder lächeln konnte. „Liebes.. über was wolltest du mit uns reden?“ Mimi schüttelte den Kopf. „Ich wollte euch eigentlich fragen, ob ich wieder zurück nach Japan kann, aber das hat sich ja jetzt geklärt.“ Kurz wurde Mimi wieder traurig. „Muss ich die restliche Woche eigentlich noch zur Schule gehen?“ Ihr Vater schüttelte den Kopf. „Du gehst erst in Japan wieder zur Schule.“
 

Tai war sprachlos. Es hat ihm weh getan, zu hören, was Mimi in Amerika erlebt hatte und noch mehr hat es ihn verletzt, dass Mimi immer wieder in Tränen ausbrach und richtig Angst hatte. „Jetzt weißt du alles...“ Sie versuchte zu lächeln, aber sie bekam es einfach nicht hin. Tai zog Mimi einfach ganz fest in seine Arme, seine Wut auf Michael unterdrückte er so gut es ging. „Kannst du nun verstehen, warum ich gesagt habe, dass ich dir nicht Vertrauen kann?“ Er nickte ihr zu. „Es bedeutet mir echt viel, dass du mir das alles anvertraut hast und ich verspreche dir, dass ich dich vor diesem Typen beschützen werden!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Satra0107
2018-07-31T06:34:02+00:00 31.07.2018 08:34
Manche Menschen glauben echt, das sie mit ihrem Geld jeden kaufen können. Eigentlich brauchen sich Michaels Eltern keine Sorgen um eine Frau für ihren Sohn machen. Wenn er später mit Geld auf Party rumwedelt, dann wird er schon eine hübsche Frau finden, die gerne sein Geld ausgibt.

Mimi sollte es allen ihren Freunden erzählen, bevor Michael dazu kommt.
Antwort von:  Ayu_Naoya
31.07.2018 10:28
Naja ist die Frage ob die es lange neben Michael aushält, wenn er sich so verhält.. manchmal ist Geld doch nicht alles
Antwort von:  Satra0107
31.07.2018 17:45
Er würde sie dann bestimmt nicht mehr gehen lassen. Er ist echt furchtbar wenn er nicht das bekommt was er will.
Antwort von:  Ayu_Naoya
31.07.2018 22:26
Das stimmt leider..
Von:  Hallostern2014
2018-07-06T06:53:40+00:00 06.07.2018 08:53
Huhu😀.

So jetzt wissen wir, was Mimi Schreckliches erlebt hatte. Und nun kann man sie besser verstehen.
Wieso sie darüber nicht reden wollte. Sie hatte Angst, dass keiner ihre Freunde sie glaubt. Aber da hat sie sich umsonst Sorgen gemacht. Denn Matt, Tai und Sora hätten ihr geglaubt. Sie kannten Mimi gut um zu wissen, dass sie es sich nicht ausdenkt.

Ich bin vor allem Enttäuscht von der ehemaligen Lehrerin. Sie hätte ihre Seite richtig anhören sollen. Vor allem hätte sie, sie nicht so niedermachen sollen.

Michael und seine Elter sind echt das Letzte. Was fällt denen ein einfach die Zukunft von Mimi zu bestimmen. Aber zum Glück hatte sie so super Eltern, die da nicht mit gespielt haben. Auch, dass Mimi's Papa noch rechtzeitig Mimi retten konnte. Wer weiß wie weit er wirklich gegangen wäre. Er hatte es ja wieder versucht. Und ich glaube er wird es öfters versuchen, sobald sie alleine ist. Er will sie richtig weh tun.

Aber jetzt hat sie Tai an ihrer Seite. Er wird sie nicht mehr aus den Augen lassen auch wenn es Heißt sie muss beim Training zu gucken oder er lässt es solange sausen bis Michael wieder weg ist. Mimi sollte es den anderen auch erzählen, damit die auch ein Auge auf Mimi haben.

Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel.
Ganz liebe Grüße 😄
Antwort von:  Ayu_Naoya
06.07.2018 13:02
Hallo^.^

Tai konnte Mimi ja zum Glück davon überzeugen, dass sie ihm vertrauen kann und er hat ja gesehen was Michael mit ihr vor hatte, aber wie du gesagt hast, die drei hätten Mimi auch so geglaubt.

Mimi kann froh sein, dass sie nicht mehr auf diese Schule gehen muss, wo noch nicht mal die Lehrer neutral bleiben können.

Sie hatte wirklich Glück, dass beide male, jemand da war, der sie retten konnte.

Oh ja die arme Mimi, was für eine Qual das sein muss, so ein paar durchtrainierte Typen beim training zuschauen zu müssen und am schlimmsten noch, wenn sie dann in der Umkleidekabine ist und alle oben ohne herumlaufen.
Oh Gott jetzt habe ich Bilder und Ideen mit Kopf :O

Wünsche dir ein schönes Wochenende :)
Antwort von:  Hallostern2014
06.07.2018 13:11
Und ich Kopfkino 🤣
Von:  Carmion2
2018-07-06T05:19:57+00:00 06.07.2018 07:19
So war das also, Arme Mimi. Ich bin recht gespannt wie sie gegen ihn vorgehn wollen.
Antwort von:  Ayu_Naoya
06.07.2018 12:34
Wenigstens konnte sich Mimi endlich Tai anvertrauen, ein Schritt in die richtige Richtung
Antwort von:  Carmion2
06.07.2018 16:58
Ja, das ist echt ein großer Schritt.


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