Zum Inhalt der Seite

Rückkehr des Bösen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tritt ein...

Sie spürte die Wärme der Nachmittagssonne in ihrem Gesicht als sie an den Rand des Daches lief. Unter ihren Füßen lag die Straße, Die Autos schienen winzig und die Menschen als wären sie Stecknadeln. Ihr blutrotes Haar wehte im Wind wie eine Sense des Todes. „Beryl…“, sie hörte die Stimme ihrer Meisterin und spürte wie sie ihre kalten Hände auf ihre Schultern legte, „Das hast du gut gemacht. Dadurch komme ich langsam wieder zu Kräften. Ich brauche Kraft, besonders jetzt wo uns ein schwerer Kampf bevorsteht. Sammle sie für mich, bewusst oder unbewusst…“ Beryl lachte leise: „Ja, meine Herrin.“ „Gut…“, sie lachte dämonisch, „Braves Mädchen…“ Sie spürte wie die Dunkelheit in jeden Teil ihres Körpers eindrang.
 

Ein Zucken fuhr durch ihren Körper als sie wieder zu sich kam. Langsam hob sie ihren Kopf von der Tischplatte und schaute sich um. Sie konnte aus dem Fenster sehen wie langsam die Sonne unterging. Sie runzelte die Stirn. War es nicht gerade erst Morgen gewesen? Sie konnte doch nicht den ganzen Tag hier geschlafen haben. Dafür fühlte sie sich viel zu müde. Aber was hatte sie dann den ganzen Tag gemacht? Sie konnte sich an nichts erinnern. Sie kämpfte sich auf ihre Beine, fühlte sich völlig ausgelaugt. Sie schaute auf die Uhr. Es war kurz nach acht. Na toll, der letzte Wochenendtag war wieder rum und sie konnte sich nicht mal daran erinnern. Murrend schleppte sie sich ins Bad, aber als sie die Tür öffnen wollte spürte sie einen fürchterlichen Schmerz in ihrem rechten Unterarm. Sie zuckte zusammen und ihr Blick fiel auf eine Wunde die aussah als stamme sie von spitzen Krallen. Was? Woher kam die? Es hatte sich bereits eine trockene Blutschicht gebildet, ganz frisch konnte sie also nicht mehr sein. Welches Wesen hinterließ solche großen Wunden? Aber viel wichtiger war die Frage wie hatte Beryl diese Wunde bekommen? Sie hatte daran keine Erinnerung. Langsam wurde ihre Angst immer stärker. Einmal mehr hatte sie das Gefühl das in ihr etwas lauerte, etwas was jeden Moment die Oberhand gewinnen konnte. Sie legte ihre Kleidung ab und stellte sich unter die Dusche. Das eiskalte Wasser traf sie und weckte sie endgültig, doch ihre Wunde schien es ihr zu danken. Aber als sie das Wasser wärmer stellte begann sie höllisch zu brennen. Also war sie heute gezwungen kalt zu duschen, was ihre Laune wirklich beträchtlich anhob. Sie beeilte sich damit fertig zu werden bevor sie sich zum Schlafen legte. Sie stellte ihren Wecker bevor sie schnell einschlief.
 

Sie spürte Kraft in ihren Händen. Unsagbare Macht. „Spürst du deine neue Kraft?“, die Stimme schien aus allen Richtungen zu kommen, hallte an den eigentlich nicht vorhandenen Wänden wieder. „Ja.“, antwortete sie und spürte wie sich ihre Augen weiteten. Die Stimme schien imaginär einen Finger zu heben: „Vergiss jedoch nicht das du meine Kraft nutzt, setze sie mit Bedacht ein. Ich kann sie dir jederzeit wieder nehmen.“ Sie ballte ihre Fäuste: „Das weiß ich.“ Die Kreatur lächelte teuflisch: „Sehr gut. Dann weißt du was du zu tun hast...“
 

„Du weißt was du zu tun hast, Bella. Mische dich nicht in meine Angelegenheiten ein. Oder schwankt deine Loyalität zu mir?“, die Stimme Metallias klang herausfordernd. Bella presste ihre Kiefer aufeinander: „Nein, das stimmt nicht. Ich verdanke Euch mein Leben. Dennoch bin ich dafür Beryl sofort vollständig zu erwecken. Und nicht immer nur halb. Ihr nehmt sie auf eine Mission und lasst es sie danach wieder vergessen. Ich wünschte Ihr würdet mir sagen warum Ihr das tut. Das könnte ich das Nachvollziehen und vielleicht etwas mehr helfen. Ich sitze nicht gerne still und schaue nur zu. Wie lange wollt Ihr mich noch dazu verdonnern?“ Sie spürte Metallias Kälte in ihrem Nacken: „Warte ab. Wie oft soll ich dir das noch sagen bis es in deinen Kopf reingeht?“ Bella ballte ihre Hände zu Fäusten und senkte ihren Kopf etwas, sodass ihre schwarzen Locken ihr Gesicht verdeckten: „Ja, wie Ihr wünscht. Aber sobald sie in zu großer Gefahr ist werde ich mich nicht zurückhalten und-“ „Bella, wo liegt momentan dein Problem? Früher hattest du auch keine Probleme in Ruhe deine Aufgaben zu erledigen.“, wurde sie von Metallia unterbrochen, „Außerdem kennst du Beryl doch nur vom Sehen, du hattest nie persönlichen Kontakt mit ihr.“ Bella stand auf und zog sich ihre Kapuze über den Kopf, so dass sie ihr Gesicht verbarg. Anschließend steckte sie eine Zigarre an: „Kann sein, aber ohne sie läuft für uns recht wenig, nicht wahr?“ Metallia blieb still und sagte nichts, vermutlich weil sie einsehen musste dass Bella Recht hatte. Etwas was Metallia nicht gerne zugab, nämlich das sie auf andere angewiesen war. Metallia wollte stets ihre Stärke zeigen. Sie bat nicht gerne andere um Hilfe, sie wollte alles allein schaffen. Sich andere um sich zu holen sah sie als Schwäche an, aber im Moment war sie auf Hilfe angewiesen deshalb musste sie wohl oder übel Anhänger um sich scharen. Bella drehte der dunkeln Königin den Rücken zu und ging. Für sie war alles Wichtige besprochen.
 

Metallia schaute Bella hinterher. „Unglaublich…Hoffentlich macht sie nichts was meinen Plan zunichtemacht.“ „Ihr macht Euch zu viele Sorgen, Metallia-sama. Bella weiß was auf dem Spiel steht.“, Metallia drehte sich um zu der Person die aus dem Schatten trat. Im Gehen  schob sie ihre Kapuze zurück. Viele ihrer Kämpfer pflegten ihr Gesicht in der Öffentlichkeit zu verbergen, sei es hinter großen Sonnenbrillen oder Kapuzen. Welchen Zweck sie damit verfolgten, das war Metallia noch nicht so Recht klar aber vermutlich musste sie das auch nicht verstehen. Die Frau, die sich selbst Bandine nannte, ob das ihr richtiger Name war wusste Metallia nicht, war tatsächlich die wohl älteste Verbündete die Metallia je hatte. Ihre bleiche Haut war fast durchsichtig, ihre gelben Augen wirkten blutunterlaufen und unter sie hatten sich einige dämonische Male eingebrannt. Ihre langen, schwarzen Haare mögen früher vielleicht schön gewesen sein aber nun waren sie schon an vielen Stellen ergraut, an einigen ganz weiß und das restliche Schwarz schimmerte nur noch schwach hervor. Dennoch hatte sie sich gut gehalten wenn man bedachte das sie von dunkler Magie unsterblich gemacht wurde und viele das nicht so gut vertrugen, zumindest äußerlich, denn Bandine war wirklich sehr, sehr alt. „Ich hoffe dass du Recht hast, Bandine. Aber Bella ist manchmal etwas unberechenbar.“, sagte Metallia zu ihr. Bandine schaute sie nüchtern an: „Was ist los? Habt Ihr es verlernt unsere Gedanken zu lesen, Metallia-sama?“ „Nein, Bandine, nein. Bellas Geist ist sehr wankelmütig. Es verändert sich ständig etwas. Somit ist es unmöglich irgendwelche festen Entscheidungen abzulesen. Bei Beryl ist das anders. Sie trifft feste Entscheidungen, das gefällt mir sehr an ihr.“, Metallia löste sich auf um sich zurückzuziehen und sich in den düsteren  Abgründen ihres Schlosses zu erholen. Das Licht machte es ihr schwer sich länger in Crystal Tokio aufzuhalten. Bandine, die treue Seele, folgte ihr.
 

Das laute schellen des Weckers riss Beryl aus ihren Träumen, worüber sie ausnahmsweise mal froh war. Sie beeilte sich und machte sich frisch, heute war nichts mehr mit ausruhen. Anschließend verließ sie ihre Wohnung und stieg in ihr Auto. Sie hatte noch eine Viertelstunde Fahrt vor sich und bei dem Verkehr dauerte das noch etwas länger. Bereits jetzt stand die Sonne hoch und der Verkehr machte die Hitze nicht unbedingt besser. Sie könnte schon wieder fluchen und das so früh am Morgen. Na Klasse. Sie versuchte sich auf die Straße zu konzentrieren  um keinen Unfallzu bauen als sie wie eine Schnecke durch den stockenden Verkehr schlich. Doch sie wurde immer wieder von ihrem Filmriss abgelenkt und die Wunde an ihrem  Arm. Was war passiert? Sie hatte noch nie einen Filmriss gehabt, noch nie hatte sie einen ganzen Tag vergessen und dann auch noch so eine große Wunde. Was wollte diese Kreatur von ihr? Bis jetzt war ihr Leben unspektakulär gewesen und jetzt war es quasi von einem Tag zum anderen Schrott. Plötzlich vernahm sie ein lautes Rumpeln und wurde nach vorn gedrückt. Ihre Stirn schlug leicht auf dem Lenkrad ein. „Au! Verdammt!“, sie rieb sich ihre Stirn. Sie schaute nach hinten und entdeckte dass ihr Hintermann von hinten auf sie aufgefahren war. Idiot! Sie stieg aus und betrachtete den Schaden. Jetzt war nicht nur ihr Leben Schrott sondern auch ihre Kofferraumklappe. Das ging schon wieder gut los. Der Fahrer kam auf sie zu: „Entschuldigen Sie, das tut mir leid. Aber warum sind Sie denn nicht weitergefahren? Aber gut, es war wohl doch meine Schuld. Den Schaden bezahle ich.“ Wenigstens das. Sie tauschten die Telefonnummern aus und Beryl gab sich auch keine Mühe ihren Ärger zu verbergen. Am Ende war der Fahrer wohl froh sie los zu sein. Wenn man nicht glaubte dass sie Probleme mit Männern hatte dann wusste man es jetzt. Sie setzte ihre Fahrt fort, der Motor war zum Glück nicht betroffen, sie hatte nur einen Blechschaden, der zwar nicht schön aussah aber die Funktion nicht beeinträchtigte. Sobald sie auf Arbeit war konnte sie gleich ihre Werkstadt anrufen. Als sie ankam wartete gleich das nächste Problem: sie fand einfach keinen Parkplatz. Ihre Nerven waren für heute schon so gut wie aufgebraucht. Sie hoffte dass sie für ihren Dienst heute nur noch mit Computern zu tun hatte, die konnte man wenigstens ausschalten sobald sie einem auf die Nerven gingen. Dennoch konnte musste sie auch immer damit rechnen das sich jemand von auswärts anrief. Sie hoffte nicht…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück