Bleed it out von abgemeldet (Liedzeilen-Drabble) ================================================================================ Kapitel 1: Pomona Sprout - Yeah ------------------------------- Yeah (Yeah)   POMONA SPROUT   Pomona lachte ausgelassen. Die siebzehnjährige Hufflepuff genoss den Tanz mit ihrem Freund in vollen Zügen. Es war der Abschlussball und auch wenn sie Hogwarts vermissen würde, hielt die Melancholie sich heute in Grenzen. „Ich liebe dich“, flüsterte Jonathan ihr zu und Pomona belohnte seinen Liebesschwur mit einem langen, liebevollen Kuss. Ihr ganzer Körper kribbelte, ihre Augen funkelten voller Freude und Leben. Dieser Abend würde einfach unvergesslich werden. Noch ahnte Pomona nicht, dass sich in wenigen Tagen alles ändern würde, dass ein Ereignis Jonathan aus der Bahn werfen und ihre Beziehung Jahre später zerstören würde. Pomona sah die Dunkelheit nicht kommen. Kapitel 2: Pomona Sprout - Here we go for the hundredth ------------------------------------------------------- Here we go for the hundredth (Hier sind wir zum hundertsten Mal)   POMONA SPROUT   Das typische Geräusch des Apparierens wurde über das weite Meer getragen. Eine junge Frau erschien auf der Insel, atmete die kühle Meeresluft ein. Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Neben den Pflanzen liebte sie auch die Besuche auf der Sterneninsel. Pomona war mehr als 100 Mal hier gewesen. Die Insel besaß auch einen offiziellen Namen, doch diesen hatte Pomona sich nie merken können. Ihr Vater hatte sie stets Sterneninsel genannt, nach einer Legende. Diese erzählte davon, dass Merlin und Morgana sich unter einem Sternenschuppenregen gefunden hatten. Pomona wusste nicht, ob die Legende wahr war, aber schön war sie allemal. Kapitel 3: Pomona Sprout - Hand grenade pins in every line ---------------------------------------------------------- Hand grenade pins in every line (Handgranatenstifte an jeder Grenze)   POMONA SPROUT   Der Krieg tobte seit Stunden und schon im früheren Verlauf hatten beide Seiten zahlreiche Verluste zu beklagen. Pomona kämpfte auf der Seite des Ordens. Der Anblick der Ländereien war grauenhaft. Viele Leichen säumten die Wege und Wiesen. Manche waren entstellt und nicht mehr wiederzuerkennen. Pomonas Herz war gebrochen. So viele junge Menschen waren gefallen. Kinder, die noch ein ganzes Leben vor sich gehabt hatten. Schreie hallten durch die Nacht, die von den unterschiedlichsten Flüchen erhellt wurde. Plötzlich wurde sie beiseite geschubst. Pomona fiel. Entsetzt sah sie wie einer ihrer Schüler von dem Fluch getroffen wurde, der zweifellos ihr gegolten hatte. Pomona wurde schlecht. Hatte sie den Schrecken bisher verdrängen können, angetrieben durch das Adrenalin in ihrem Blut, jetzt konnte sie es nicht mehr. Der Junge erzitterte von dem Fluch, ehe er durch die Luft geschleudert und noch dort oben zerfetzt wurde. Ihre Blicke hatten sich gekreuzt. Grau traf auf braun. Die Welt stand still. Pomona schrie voller Entsetzen und Schmerz. Dann wurde alles schwarz.   Albtraum! Es musste ein Alptraum gewesen sein! Als Pomona wieder zu sich kam, lag sie im Krankenflügel. Mit leerem Blick sah sie die Decke an. Draco Malfoy hatte sich für sie geopfert. Pomona begann zu weinen. Kapitel 4: Filius Flitwick - Throw 'em up and let something shine ----------------------------------------------------------------- Throw 'em up and let something shine (Wirf sie hoch und lass sie etwas leuchten)   FILIUS FLITWICK   Das Kinderlachen erhellte Filius‘ Herz. Er wirbelte seine Tochter im Kreis herum, warf sie hoch und fing sie wieder auf. Emma lachte und strahlte ihren Vater an. Filius genoss diesen Moment in vollen Zügen. Seit er Lehrer geworden und in Hogwarts lebte, sah er seine Familie seltener. Unter der Woche vermisste er Eleni und Emma so unheimlich und freute sich auf jedes Wochenende, dass er mit Frau und Kind verbringen konnte. Ein leises Lachen ließ Filius und Emma zur Tür sehen. Eleni stand im Rahmen und beobachtete sie. Filius stimmte in ihr Lachen ein. Ja, er hatte seine Familie vermisst. Kapitel 5: Cuthbert Binns - Going out of my fucking mind -------------------------------------------------------- Going out of my fucking mind (Verschwunden aus meinem verdammten Verstand)   CUTHBERT BINNS   Das Alter kam unaufhaltsam und Cuthbert merkte das Gebrechen immer häufiger. Es begann mit schmerzenden Gliedern. Seine Knochen protestierten, wenn er lange auf den Beinen war. Er wurde häufiger krank, fühlte sich abgeschlagen. Doch all das körperliche Leid war nichts gegen den geistigen Verfall. Auch das begann schleichend. Zuerst verwechselte er nur das Datum. Das konnte passieren. Doch dann vergaß er immer häufiger die Namen seiner Kollegen und Schüler oder verwechselte sie. Die Last des Alters wog schwer. Erschöpf ließ er sich in den Sessel sinken und schlief ein. Am nächsten Morgen ging er zum Unterricht. Sein Körper blieb zurück. Kapitel 6: Remus John Lupin - Filthy mouth ------------------------------------------ Filthy mouth (Schmutziger Mund)   REMUS JOHN LUPIN   Die Attacke des Werwolfs kam aus dem Nichts. Remus hatte keine Chance. Der Werwolf war in seinen Rücken gesprungen und hatte ihn zu Boden gerissen. Nun lag er mit dem Gesicht nach unten. Tränen brannten in seinen Augen. Er versuchte sich zu wehren, scheiterte jedoch gnadenlos. Die Bestie drückte ihn mit seinem ganzen Gewicht zu Boden. Remus schmeckte den Schmutz und das Blut, als er sich auf die Lippen biss. Sein Herz raste in Todesangst. Der Werwolf geiferte. Remus hörte seine Mutter schreien. Dann schoss ein glühender Schmerz durch seinen Hals, der Wolf ließ von ihm ab. Remus wurde ohnmächtig. Kapitel 7: Quirinus Quirell - No excuse --------------------------------------- No excuse (Keine Entschuldigung)   QUIRINUS QUIRRELL   Seit dem Mord an Nicole und ihrer Familie waren Monate ins Land gezogen. Mittlerweile waren sie an Hogwarts angekommen. Quirrell war völlig gebrochen und der Lord hatte ein einfaches Spiel mit ihm. Keine Entschuldigung hatte Quirinus von seinem Herren bekommen, als dieser Nicole gerichtet hatte. Stattdessen lachte der Lord ihn immer aus. Quirrell war ein Gefangener seines eigenen Körpers geworden und irgendwann war sein Widerstand vollständig erloschen. Seine Liebe zu Nicole, seine Trauer um sie, hatten sich zu Hass gewandelt. Heute war er dem dunklen Lord dankbar. Er hatte ihn erlöst. Nicole hatte den Tod verdient. Sie hatte ihn zerstört. Kapitel 8: Charity Burbage - Find a new place to hang this noose ---------------------------------------------------------------- Find a new place to hang this noose (Finde einen neuen Platz, um diese Schlinge aufzuhängen)   CHARITY BURBAGE   Die Zeiten waren keine einfachen. Besonders für Mugglestämmige nicht. Seit Voldemort an der Macht war, war das Leben dunkel geworden. Charity hasste den Lord, doch noch mehr fürchtete sie sich vor ihm. Sie war nicht so mutig wie Minerva. Und als sie sie holten, da bettelte sie um ihr Leben. Es brachte nichts. Der Ort, an den sie gebracht wurde, war trostlos. Charity wusste, dass ihr Leben verwirkt war. Keiner würde sie retten. Sie reagierte nicht, als Voldemort mit ihr sprach. Das brachte ihn wohl zur Weißglut. Charity verlor den Boden unter ihren Füßen und wurde in die Luft gehoben. Voldemort lachte sie aus und die Todesser stimmten zu. „Du Mugglenärrin. Da du Muggle so liebst, wirst du auch auf ihre Weise sterben“, Voldemort lachte abermals. Charity schluckte. Sie hing kopfüber in der Luft, blickte auf Voldemort hinab. Sie wusste nicht, woher der Drang kam, doch im nächsten Moment spuckte sie ihm auf seinen kahlen Schädel. Dass dies ein Fehler war, wurde ihr Sekunden später bewusst. „Du Närrin“, fauchte der Lord. Im Raum herrschte Totenstille. Voldemort murmelte etwas. Die Luft wurde knapp.  „Viele Muggle erhängen sich“, waren die letzten Worte, die Charity hörte. Und sie fiel in tiefe, kalte Dunkelheit. Kapitel 9: Aurora Sinistra - String me up ----------------------------------------- String me up (Fessele mich)   AURORA SINISTRA   Aurora stand auf der südlichen Plattform von Schloss Hogwarts. Ihr Blick ruhte am Himmel, der heute klar war. Es waren perfekte Voraussetzungen. Bald würden die Erstklässler hochkommen und sie würde ihnen den Zauber der Sterne und Kometen erklären. Aurora freute sich schon auf die Stunde, dennoch genoss sie den Moment des Alleinseins. Die Sterne fesselten sie abermals. Nachdenklich streckte Aurora ihre Hand aus, als könnte sie die Sterne so berühren. Melancholie befiel sie. Manchmal wünschte sie sich zu den Sternen hin, doch ihre Zeit war noch nicht gekommen. Die vielen Schritte, die von unten zu ihr wehten, holten Aurora zurück. Kapitel 10: Rubeus Hagrid - From atop these roofs ------------------------------------------------- From atop these roofs (Von oben … auf diesen Dächern)   RUBEUS HAGRID   Manchmal wünschte Hagrid sich eine Katze zu sein. Sie waren so sanftmütig, stolz und frei. Als Kind hatte Hagrid die Nachbarskatzen gerne beobachtet. Besonders ihre Geschmeidigkeit, mit der sie auf die Dächer sprangen, hatte den Halbriesen fasziniert. Diese Leichtigkeit, die er nie erreichen würde. Wie die Welt von oben wohl aussah? Er seufzte leise und schritt in seine Hütte zurück. Fang begrüßte ihn sofort. Hagrid kraulte seinen Rüden und machte sich danach einen Tee. Mit der dampfenden Tasse setzte er sich in seinen Schaukelstuhl und blickte aus dem Fenster. Hogwarts zeichnete sich in der Ferne ab. Hagrid trank seinen Tee. Kapitel 11: Severus Snape - Knot it tight so I won't get loose -------------------------------------------------------------- Knot it tight so I won't get loose (Knote es so fest, dass ich nicht verlorengehe.)   SEVERUS SNAPE   Lily ging. Er hatte sie verjagt. Leer starrte Severus die Tür an, die sich so eben hinter seiner großen Liebe geschlossen hatte. Langsam ging er auf die Knie. Tränen brannten in seinen Augen. Er lehnte die Stirn an die Bretter des Bodens und versuchte ruhig zu atmen. Sein Herz raste. Am liebsten wäre er Lily hinterher gerannt, hätte sie angefleht, ihn festzuhalten. Er fühlte sich entwurzelt und verloren. Nur Lily könnte ihn noch retten. Sie war sein Halt gewesen, sein Anker. Sie war der Knoten, der ihn in der Realität hielt, wenn der Wind des Lebens erbarmungslos an ihn zerrte. Kapitel 12: Severus Snape - Truth is you can stop and stare ----------------------------------------------------------- Truth is you can stop and stare (Die Wahrheit ist, du kannst anhalten und glotzen)   SEVERUS SNAPE   Die Hütte war zwar heruntergekommen und alles andere als würdevoll für den letzten Gang des Lebens, doch Severus war froh darüber. Er wollte alleine sein, wenn er starb. Deswegen hatte er Potter auch weggeschickt. Er brauchte niemanden, der ihm beim Sterben zusah, der sich vielleicht daran aufgeilte. Er wollte in Ruhe sterben, ohne wie ein Tier begafft zu werden. Severus schloss die Augen. Jeder Knochen in seinem Leib schmerzte, sein Herz versuchte verzweifelt den Kampf gegen Naginis Gift zu gewinnen, doch sein Verstand erkannte die Ausweglosigkeit der Situation. Er würde diesen Tag nicht überleben und er wollte es auch nicht. Kapitel 13: Cuthbert Binns - Bled myself out and no one cares ------------------------------------------------------------- Bled myself out and no one cares (Ich verblute und niemandem interessiert es)   CUTHBERT BINNS   In Momenten wie diesen war Cuthbert dankbar, bereits tot zu sein. Der Krieg tobte wie ein wütendes Tier über die Ländereien Hogwarts. Er konnte nicht viel ausrichten, außer zu versuchen, die Schüler, die nicht kämpften, in Sicherheit zu bringen. Der Lehrer war aufgerüttelt, wach und bei klaren Verstand. „Beeilung“, rief er den Kindern zu, führte sie durch den Gang. Seine durchsichtige Gestalt war wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit. Seine Gedanken glitten zu der Schlacht. Wäre er noch am Leben… ob er heute sein Ende gefunden hätte? Wäre er verblutet? Hätte es jemanden interessiert? Vermutlich nicht. Er war nicht beliebt. Kapitel 14: Septima Vektor - Dug a trench out --------------------------------------------- Dug a trench out (Hebt einen Graben aus)   SEPTIMA VEKTOR   Septima liebte Arithmantik. Sie liebte auch die nichtmagische Version ihres Fachs. Mit Zahlen konnte man viele Begebenheiten des Lebens berechnen und verstehen. Doch eines konnten selbst die besten Arithmantiker nicht berechnen – und das war der Tod. Jeder Mensch musste eines Tages sterben, doch der Tod war unberechenbar. Er spielte nach seinen eigenen Regeln und keine Zahl der Welt konnte ihn zähmen. Besonders schlimm war es im Krieg. Und sie hatten Krieg. Septima kämpfte an der Seite ihrer Kollegen und Schüler. Der Fluch traf sie in einem Moment der Unachtsamkeit. Septima stolperte nach hinten. Sie fiel in einen Graben und starb. Kapitel 15: Minerva McGonagall - Laid down there ------------------------------------------------ Laid down there (Lag hier unten)   MINERVA MCGONAGALL  Der Schmerz zwang Minerva in die Knie. Sie sah wie Septima neben ihr getroffen wurde, wie ihre Kollegin und Freundin nach hinten stolperte und fiel. Sie wollte ihr helfen, doch sie konnte sich nicht bewegen. Ihr Körper verweigerte ihr den Dienst. Sie spürte, wie sie endgültig das Gleichgewicht verlor. Ihr schmerzender Rücken berührte den durchweichten Boden. Sie konnte nicht sagen, ob Blut oder Regen Schuld an diesen Zustand waren. Sie wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Minerva versuchte ruhig zu bleiben. Es brachte ihr nichts in Panik zu verfallen. Dann würde alles nur noch schlimmer werden. Sie musste Ruhe bewahren. Kapitel 16: Minerva McGonagall - With a shovel ---------------------------------------------- With a shovel (Mit einer Schaufel)   MINERVA MCGONAGALL   Ihre Gedanken glitten davon. Zu glücklichen Zeiten. Zu Zeiten, als sie noch ein Kind gewesen war. Wie oft hatte sie im Sandkasten gesessen, hatte mit einer Schaufel den Sand umgegraben? Später hatte sie auch mit Theodore im Sandkasten gespielt. Ihr Sohn war auch irgendwo hier draußen und kämpfte. Minerva wusste nicht, ob er noch lebte. Sie hoffte es. So viele Tote gab es bereits zu beklagen. Minerva hoffte, dass dieser Wahnsinn bald aufhören würde. „Mama“, halluzinierte sie schon? Minerva blinzelte. Ihre Sicht war verschwommen. Dann spürte sie, wie sie hochgezogen wurde. Sie stolperte hinter Theo her, spürte ihre Kräfte schwinden. Kapitel 17: Filius Flitwick - Up out of reach somewhere ------------------------------------------------------- Up out of reach somewhere (Irgendwo außer Reichweite)   FILIUS FLITWICK   Filius fluchte. Es kam selten vor, dass der Zauberer die Fassung so dermaßen verlor und seine gute Erziehung in den Wind schoss. Ob seine Eltern enttäuscht wären? Er schob den Gedanken beiseite. Gerade hatte er Wichtigeres zu tun als sentimental zu werden. Wo waren diese verdammten Aufschriebe hin? Wieder entwich dem Professor für Zauberkunst ein Fluchen. Sie lagen doch noch hier, als er kurz den Klassenraum verlassen hatte. Ein Gackern riss Filius aus seiner Starre. Mit funkelnden Augen blickte er zur Decke und tatsächlich… da schwebte Peeves und hatte seine Aufschriebe in den Händen! Weit weg… unerreichbar… „Peeves!“, knurrte Filius. Kapitel 18: Filius Flitwick - Yeah ---------------------------------- Yeah (Ja)   FILIUS FLITWICK   „Und hiermit frage ich Sie, Filius Flitwick, wollen Sie die hier anwesende Eleni Aaronson zu ihrer rechtmäßigen Gattin nehmen, sie ehren und beschützen, bis dass der Tod euch scheidet? So antworten Sie jetzt mit Ja“, Filius war glücklich. Endlich würde er Eleni heiraten und so antwortete er ohne zu zögern: „Ja!“, der Pfarrer nickte und stellte die gleiche Frage an Eleni. Filius Herz drohte fast auszusetzen, so nervös wie er war. Wollte sie ihn noch heiraten? Was wenn sie sich anders entschieden hatte? Filius spürte seine Felle davon schwimmen. Seine Welt drohte unterzugehen. Dann hörte er die erlösenden Worte: „Ja!“ Kapitel 19: Sybill Patricia Trelawney - Someone pour it in ---------------------------------------------------------- Someone pour it in (Jemand schüttet es zu)   SYBILL PATRICIA TRELAWNEY   Sybill hatte das Gefühl in ein tiefes Loch zu fallen. Die Worte des pinken Monsters kamen nur verzögert bei der Wahrsagerin an. Sie fiel und fiel. Immer tiefer und tiefer. Über ihr tauchte das Gesicht Umbridges auf, ein gehässiges Grinsen auf den Lippen. Sybill wusste nicht mehr, was Einbildung, was Realität war. „Sybill!“, eine andere Stimme. Sybill schreckte auf, schnappte nach Luft. Sie blinzelte, bis sie Minerva erkannte. Jetzt wurde ihr bewusst, dass sie auf einen Stuhl saß und nicht in einer Grube lag. Minerva war bei ihr – und sie hatte sich Umbridge, die das Loch zuzuschütten drohte, nur eingebildet. Kapitel 20: Remus John Lupin - Make it a dirt dance floor again --------------------------------------------------------------- Make it a dirt dance floor again (Mach es wieder zu einer dreckigen Tanzfläche.)   REMUS JOHN LUPIN   Je weiter der Abend fortschritt, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Die Hochzeit von James und Lily war ein rauschendes Fest. Für ein paar Stunden war es ein Leichtes zu vergessen, dass dort draußen ein unbarmherziger Krieg tobte. Remus freute sich für seine besten Freunde. Er stand neben einem der Balkone auf Schloss Neuschwanstein. Lily hatte unbedingt dort heiraten wollen und James hatte ihr keinen Wunsch abschlagen können. Die Stimmung war lange nicht mehr unschuldig, besonders seit das Ehepaar sich in die Nacht verabschiedet hatte. Das schien ein Startschuss zu sein und Remus beobachtete, wie Sirius mit einer blonden Frau rummachte. Kapitel 21: Remus John Lupin - Say your prayers ----------------------------------------------- Say your prayers (Sprich deine Gebete)   REMUS JOHN LUPIN   Remus wollte sterben. Vier Wochen waren seit der Attacke vergangen und heute war Vollmond. Seine Eltern hatten den jungen Lupin in die Scheune gebracht und viele Zauber auf dem Gebäude gewirkt. Remus wusste nicht mehr, wie viele es insgesamt waren und gerade war es ihm auch egal, Der kleine Junge hatte das Gefühl, dass jeder seiner Knochen brach und sich veränderte. Tränen liefen über seine Wangen. Er wimmerte und schrie abwechselnd. Er flehte um Erlösung, betete, bettelte. Es brachte alles nichts. Die Qualen hörten nicht auf. Dann war es vorbei. Pranken berührten den Boden. Ein dunkles Knurren erfüllte die Nacht. Kapitel 22: Sybill Patricia Trelawney - And stomp it out -------------------------------------------------------- And stomp it out (Und stampf hinein)   SYBILL PATRICIA TRELAWNEY   Sybill konnte es nicht fassen. War dass der verdammte Ernst von Miss Granger? Noch immer geschockt und fassungslos starrte die Wahrsagenlehrerin die Tür an, die hinter Hermione ins Schloss gefallen war. Dieses Gör hatte sie, die einzigartige Sybill Trelawney, Nachfahrerin der großen Cassandra, tatsächlich und ohne Scham bloßgestellt! Sybill schnaubte innerlich, drehte sich danach zu ihrer Klasse um, die sich in Totenstille gekleidet hatte. Sybill atmete tief durch und fuhr danach mit dem Unterricht fort, als wäre nichts geschehen. Hermione würde noch sehen, wohin ihr Weg sie führen würde. Außerdem würde sie nachher Minerva in Kenntnis über Hermiones Fehlverhalten setzen. Kapitel 23: Pomona Sprout - When they bring that chorus in ---------------------------------------------------------- When they bring that chorus in (Wenn sie den Refrain einspielen)   POMONA SPROUT   Endlich! Der große Tag war da! Pomona war schon den ganzen Morgen über aufgeregt und nur mit Mühe konnte sie sich auf den Stuhl halten, während ihre Mutter und ihre Schwestern um sie herum wuselten und die letzten Handgriffe tätigten. Pomona verfolgte die ganze Prozedur im großen Spiegel und konnte kaum fassen, dass diese hübsche Frau wirklich sie selbst war. Die Augen funkelten voller Liebe und Aufregung. „So! Du siehst bezaubernd aus, also wenn es Jonathan nicht von den Socken haut, weiß ich auch nicht“, lachte ihre jüngere Schwester. Pomona lächelte und stand auf. Draußen wurde sie von ihrem Vater in Empfang genommen, der ihr ebenfalls Komplimente machte und ihr versicherte, wie stolz er auf sie war. Pomonas Herz blühte auf. Die Meinung ihres Vaters war der ehemaligen Hufflepuff sehr wichtig. Dass er Jonathan ohne Murren als Schwiegersohn akzeptiert hatte, machte sie sehr, sehr glücklich. Mit einem bezaubernden Lächeln bedankte sie sich bei ihrem Vater. Dann schritten sie nach unten und zum großen Saal, wo die Hochzeit stattfinden würde. Es waren viele Gäste da. Familie. Freunde. Aber auch einige ihrer ehemaligen Lehrer, die Pomona sehr schätzte, darunter auch Albus Dumbledore. Kaum an der Tür angekommen, begann der Hochzeitsmarsch zu spielen. Kapitel 24: Bathsheda Babbling - I bleed it out ----------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   BATHSHEDA BABBLING   Bathsheda stolperte nach hinten. Ihre Hand lag zitternd auf ihrer linken Seite gepresst. Das Gesicht der Alten Runen Lehrerin war schmerzverzehrt. Ihr Atem ging nur stoßweise und der Schwindel wurde immer stärker. Blut rauschte in ihren Ohren und wurde auch zwischen ihren Fingern sichtbar. Der Sectumsempra hatte sie volle Kanne erwischt. Mit einem schmerzerfüllten Zischen sank Bathsheda auf die Knie und schloss die Augen, während um sie herum der Kampf ums Leben und Tod tobte. Schwächer. Immer schwächer. Sie spürte wie ihr Herz versuchte, sie verzweifelt am Leben zu halten, doch Bathsheda wusste, dass es vorbei war. Sie würde verbluten. Kapitel 25: Rubeus Hagrid - Digging deeper just to throw it away ---------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   RUBEUS HAGRID   Hagrid war verzweifelt. Heute war einfach nicht sein Tag. Es begann schon beim Aufstehen, da wäre er fast über Fang gestolpert. Glück im Unglück hatte er sich an seinem Tisch festhalten können, andererseits wäre er jetzt ohne seinen Hund und das hätte er nie verkraftet. Statt Fang wurde dafür jedoch seine geliebte Teetasse in Mitleidenschaft gezogen. Jetzt stand er draußen hinter seiner Hütte und starrte voller Verzweiflung seine Kürbisse an, die völlig zerfressen waren. In der Hand hielt er eine Flasche Schneckenschutz. Mit einem Schrei warf er sie weg und begann verzweifelt zu graben, riss die Kürbisse heraus und fluchte. Kapitel 26: Qurinus Quirrell - I bleed it out --------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   QUIRINUS QUIRRELL   Potter war eine Last. Wieso musste er ihm auf die Schliche kommen? Seine Täuschung war doch perfekt gewesen! Wieso hatten diese Bälger nicht weiter die Fledermaus verdächtigt, wo er doch alle Spuren zu Snape gelegt hatte. Jetzt stand er Potter von Angesicht zu Angesicht und der Lord frohlockte, ob der Chance. Quirrell wollte seinen Meister nicht enttäuschen. Er würde Potter vernichten! Genau wie er Nicole und ihre Familie vernichtet hatte. Quirrell schritt zu Potter, wollte den Todesfluch sprechen, da griff der Bengel nach seiner Hand… und verbrannte ihn. Dann griff er in sein Gesicht. Qualen. Verbranntes Fleisch. Blut. Quirrell schrie. Kapitel 27: Charity Burbage - Digging deeper just to throw it away ------------------------------------------------------------------ Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   CHARITY BURBAGE   Als Kind hatte Charity gerne mit anderen Kindern gespielt. Am liebsten im Sandkasten. Ihre Eltern waren pro-Muggle gewesen und sie hatten auch in einer gemischten Gegend gewohnt. Es war ein kleines Dorf gewesen, wo jeder jeden kannte und kein Problem mit magischen Nachbarn hatte. Im Gegenteil, man ergänzte sich ausgezeichnet. Zwischen ihnen Kindern herrschte eine tiefe Freundschaft. Charity führte Zaubertricks vor und lernte von ihren Freunden einige anderen Sachen. Zum Beispiel Fahrrad zu fahren. Heute erinnerte sich die Lehrerin gerne an diese Zeiten zurück. Im Sandkasten hatten sie stets einen Wettbewerb veranstaltet. Wer konnte tiefer graben? Sie vermisste diese Zeiten. Kapitel 28: Bathsheda Babbling - I bleed it out ----------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   BATHSHEDA BABBLING   Ihr Atem ging immer schneller. Ihre Welt schrumpfte immer mehr zusammen. Bathsheda wusste nicht mehr, wo oben oder unten war. Sie wusste nicht mehr, wie viel Zeit vergangen war. Keiner schien in dem Wirren aus Leid und Blut zu bemerken, dass sie zusammengesunken auf dem kalten Boden lag. Auch ohne es zu sehen, wusste die Lehrerin, die so tapfer an der Seite von Kollegen und Schülern gekämpft hatte, dass um sie herum viele Leichen lagen und es waren nicht alles Feinde gewesen. Und bald würde sie eine von ihnen sein. Ein weiterer lebloser Körper. Ein weiteres Opfer dieses verdammten Wahnsinns. Kapitel 29: Septima Vektor - Digging deeper just to throw it away ----------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   SEPTIMA VEKTOR   Winter waren gefährlich, das wurde Septima wieder einmal bewusst. Sie hatte eigentlich nur einen Spaziergang machen wollen, hatte die winterliche Schönheit genießen wollen, stattdessen lag sie nun im Krankenflügel und die Krankenschwester wuselte um sie herum. Und wieso das Ganze? Weil sie unter dem tiefen Schnee einen Graben übersehen und direkt hineingestürzt war. Septima seufzte leise. „Mensch Septima, du machst auch Sachen. Hier trink das“, Poppy hielt ihr einen Trank hin, dessen Farbe Septima schon anders werden ließ. Dennoch nahm sie ihn an und trank einen Schluck. Septima verzog das Gesicht vor Ekel. Am liebsten hätte sie die Phiole weggeworfen. Kapitel 30: Minerva McGonagall - Just to throw it away ------------------------------------------------------ Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   MINERVA MCGONAGALL   Minerva war verletzt. Wie konnte er es wagen? Aufgelöst stand die Gryffindor-Hauslehrerin in ihrem Büro und warf ihr Glas gegen die Wand. Es zerbarst in tausende Scherben. Genauso fühlte sie sich auch. Weggeworfen, zerbrochen. Tränen liefen über ihre Wangen. Die Tür war schon lange hinter Michael ins Schloss gefallen. Nicht nur, dass er seine Stelle gekündigt hatte, er hatte ihr auch eröffnet, dass zwischen ihnen alles aus war und er seine neue Freundin mit nach Frankreich nehmen würde, wo sie heiraten wollten. Minerva hatte schon lange geahnt, dass Michael nicht treu war. Doch solch ein Ende hatte sie nie gewollt. Kapitel 31: Cuthbert Binns - Just to throw it away -------------------------------------------------- Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   CUTHBERT BINNS   Manchmal fühlte sich Binns wie ein achtlos weggeworfenes Blatt Papier. Seit er seinen eigenen Tod realisiert hatte, war dieses Gefühl seine trostlose Begleiterin geworden. Kollegen und Schüler verloren ihren Respekt vor ihm. Es gab viele Gerüchte, die über ihn im Umlauf waren. Vor allem eines hielt sich besonders hartnäckig: Er hat seinen eigenen Tod nicht bemerkt! Binns lachte innerlich. Diese Narren, aber er ließ sie in den Glauben und manchmal amüsierte er sich auch darüber. Es half ihn, nicht völlig wahnsinnig zu werden. „Morgen Klasse“, er schwebte durch die Tafel und begann seine Stunde. Nein, er würde nicht weiterziehen. Niemals. Kapitel 32: Severus Snape - I bleed it out ------------------------------------------ I bleed it out (Ich verblute)   SEVERUS SNAPE   In seinem Leben war der Tod stets allgegenwärtig gewesen. Wie ein Schatten, der ihm folgte,  egal wohin er ging oder wie alt er wurde. Den Tanz mit dem Tod hatte Severus bereits in seiner Kindheit begonnen. Damals als er seinem unberechenbaren Vater ausgesetzt worden war. Auch in Hogwarts wurde es nicht besser. Immer wieder hatte er befürchten müssen, dass die Attacken der Rumtreiber irgendwann eskalieren würden. Einmal wäre er von Lupin fast zerfetzt worden. Doch er hatte alles überlebt. Bis heute. Jetzt war es zu spät. Naginis Gift war zu stark und seine zahlreichen Wunden waren dem Überleben nicht zuträglich. Kapitel 33: Minerva McGonagall - Go ----------------------------------- Go (Geh)   MINERVA MCGONAGALL   Das Klopfen riss Minerva aus ihrer Lethargie. Einen Moment hoffte sie, dass es Michael war, der zurückgekommen war und seinen Fehler eingesehen hatte. Ihr Herz raste, als sie die Person auf dem Korridor herein bat. Enttäuscht stellte Minerva fest, dass es nicht Michael war, sondern Albus. Schnell versuchte Minerva die Spuren ihrer Trauer zu verwischen, doch Albus wäre nicht Albus, hätte sie ihn täuschen können. „Wie kann ich dir helfen?“, fragte Minerva gebrochen. „Ich wollte nach dir sehen… nachdem Michael…“, Minerva unterbrach ihren alten Freund und Mentoren: „Bitte Albus, geh. Ich will nicht darüber reden. Bitte geh einfach“, flüsterte sie. Kapitel 34: Severus Snape - Stop the show ----------------------------------------- Stop the show (Stoppt die Show/Vorführung)   SEVERUS SNAPE   Lockhart war solch ein Hohlkopf und Severus wusste nicht, was ihn geritten hatte, diesen aufgeblasenen Hornochsen bei seinem Duellierclub zu assistieren. Irgendetwas mussten diese Hauselfen seinem Kaffee beigemischt haben! Grummelnd nahm der Hauslehrer der Schlangen Position ein. Er war ein sehr guter Duellant und ließ sich von Lockharts großspurigen Gehabe nicht im Geringsten verunsichern. Am liebsten hätte er diese ganze Farce abgeblasen. Lockhart schien für die Show, den Schein zu leben. Ein dummer, einfältiger Idiot. Severus entwaffnete ihn ohne mit der Wimper zu zucken und hob nur eine Augenbraue, als Lockhart sich vor der Schülerschaft rechtfertigte. Er war so lächerlich. Kapitel 35: Alastor "Mad-Eye" Moody - Choppy words -------------------------------------------------- Choppy words (Abgehackte Worte)   ALASTOR “MAD-EYE” MOODY   Moody war noch nie ein Mensch großer Worte gewesen, doch fluchen konnte er wie ein Weltmeister. Das Problem war nur, dass er sich so sehr in seiner Wut hineinsteigerte, dass sich seine Aufregung nur in Form abgehackter Worte Luft machen konnte. Und wenn man ihn deswegen belächelte, wurde er nur noch wütender. Es war ein ewiger Teufelskreis. Moody raufte sich sein lichtes Haar und versuchte sich zu beruhigen. Es war schwerer als gedacht und auch seine nächste Handlung war nicht sonderlich schlau gewesen. Jaulend sprang er vom Tisch zurück, rief sich sein Knie. Ein weiterer abgehackter Fluch entkam seinem Mund. Kapitel 36: Bartemius Crouch jr. - In a sloppy flow --------------------------------------------------- In a sloppy flow (In einem schmutzigen Fluss)   BARTEMIUS CROUCH JUNIOR   Die Welt schien unterzugehen an diesem ersten September 1994. Barty stapfte in seiner geliehenen Gestalt über die Ländereien seiner alten Schule. Seine Sachen –und vor allem der Koffer mit dem echten Moody – waren bereits in seine Räumlichkeiten gebracht worden. Und diese Narren hatten nichts gemerkt. Es lief alles nach Plan. Ein wahnsinnig-amüsiertes Lächeln lag auf den Lippen des Mannes, als er über die durchgeweichten Ländereien stapfte. Überall hatten sich schmutzige Flüsse gebildet und auch der große See befand sich in Aufruhr. Crouch hatte dafür keinen Blick. Er hatte eine klare Aufgabe und er würde seinen Meister nicht enttäuschen. Nie wieder. Kapitel 37: Alastor "Mad-Eye" Moody - Shotgun opera --------------------------------------------------- Shotgun opera (Oper der Schrottflinten)   ALASTOR „MAD-EYE“ MOODY   Da sollte noch einmal einer behaupten, dass die Muggle keine effektiven Waffen hatten. Seit Moody das erste Mal eine Schrottflinte in der Hand gehalten und diese auch hatte ausprobieren können, war seine Leidenschaft für diese nichtmagische Waffen ungebrochen. Sie waren wirklich nützliche Dinger, stellte Moody fest und senkte sein Gewehr. Er hatte eines aus seiner Sammlung gerissen, als der Alarm losgegangen war. Seinen Zauberstab hatte er auf die Schnelle nicht gefunden. Er baute sich über den Einbrecher auf, der schwer verletzt auf dem Boden lag. Blut besudelte die Dielen. Der Schuss hallte in Moodys Ohren nach. Eine wunderbare, reine Symphonie. Kapitel 38: Bartemius Crouch jr. - Lock and load ------------------------------------------------ Lock and load (Entsichern und Laden)   BARTEMIUS CROUCH JUNIOR   Bartimius fluchte. Er hatte doch nur sein Opfer ausspionieren wollen, hatte Moody beobachten wollen und seine Handlungen und Bewegungen studieren. Es war ein notwendiger Schritt für seinen Plan, auch wenn er sich weitaus bessere Beschäftigungen vorstellen konnte. Und dann war er unachtsam gewesen. Ein falscher Schritt und schon ging der verdammte Alarm los. Barty fluchte innerlich. Er hatte noch keinen Zauberstab, sein alter war ihm in Askaban abgenommen worden. Ein seltsames Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken. Es war seine einzige Vorwarnung, ehe die Mutation ihn traf. Mit einem Schrei ging er zu Boden. Über sich sah er Moody stehen, ein Gewehr in der Hand. Barty schluckte. So schnell konnte man vom Jäger zur Beute werden. Wieso Moody seinen Zauberstab nicht benutzt hatte, war Barty ein Rätsel. Wieso griff er auf diese Mugglesachen zurück, die so uneffektiv waren? Aber vermutlich sollte er froh sein, andererseits wäre er längst tot. „Barty Junior“, knurrte Moody und verschwand. Wohin? Barty wusste es nicht. Er hatte nur einen Gedanken: Du muss weg hier!   Barty nahm seine ganze Kraft zusammen und schleppte sich hinaus. Moody hielt ihn nicht auf. Vermutlich dachte der alte Auror eh, dass er nicht weit kommen würde. Was der alte Mann jedoch nicht wusste, war die Tatsache, dass Barty nicht alleine war. Und jetzt gratulierte er sich für diese Entscheidung. Sein ganzer Körper schmerzte, sein Herz raste. Barty biss die Zähne zusammen. Er musste das Versteck erreichen und sie mussten von hier verschwinden, damit er ordentlich versorgen werden konnte! Der Plan durfte nicht wegen seiner eigenen Unachtsamkeit scheitern! Er durfte den Lord nicht enttäuschen! Er durfte seine Mutter nicht enttäuschen. Sie hatte sich für ihn geopfert. Er würde heute nicht sterben und er würde sich an Moody rächen. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Aber sowas von. Kapitel 39: Cuthbert Binns - Cock it back ----------------------------------------- Cock it back (Gewehrhahn zurück)   CUTHBERT BINNS   Seit Cuthbert als kleiner Junge bei seinen Nachbarn ein Schrottgewehr entdeckt hatte, war er fasziniert davon. Generell hatte ihn die nichtmagische Welt stets in ihren Bann gezogen. Cuthbert hatte den alten Mister Meier Löcher in den Bauch gefragt und dieser hatte jede seiner Fragen geduldig beantwortet. Mit den Jahren hatte Cuthbert die unterschiedlichsten Typen kennengelernt und auch die Geschichte dahinter. Das war es, was ihn noch mehr interessierte als die Funktionen und der Aufbau von den Gewehren. Als Erwachsener hatte er sich dann selbst ein paar Gewehre gekauft, auch wenn er sie nie benutzt hatte. Aber sie waren hübsch anzusehen. Kapitel 40: Cuthbert Binns - And then watch it go ------------------------------------------------- And then watch it go (Und dann pass auf)   CUTHBERT BINNS   „Binns?“, Cuthbert verstand die Welt nicht mehr. Er war ganz normal aufgestanden und hatte sich zum Unterricht aufgemacht. Gut, es war seltsam gewesen, dass er sich so leicht fühlte, aber wieso starrte ihn jeder an, als hätten sie einen Geist gesehen? Binns blickte an sich hinab: Durchsichtig. Was geschah hier? „Cuthbert, ich muss mit dir reden“, er starrte Albus an, als würde er den Direktor das erste Mal sehen. Albus winkte ihn mit sich und Cuthbert … flog ihn nach. Seine Welt stand Kopf. „Was ist passiert?“, fragte er verzweifelt. „Cuthbert, das ist nicht einfach, aber…du bist heute Nacht verstorben.“ Kapitel 41: Cuthbert Binns - Mama --------------------------------- Mama (Mama)   CUTHBERT BINNS   Seine Mutter war stets seine persönliche Heldin gewesen. Nach dem Tod des Vaters hatte sie ihn alleine großgezogen. Sie hatten nie sehr viel gehabt, aber sie hatten einander und das half dabei, das Leben zu meistern. Als die Todesser kamen, war Cuthbert zehn Jahre alt. Seine Mutter hatte die Gefahr frühzeitig erkannt und ihm befohlen, sich zu verstecken. Cuthbert hatte seiner Mutter stets alle Wunsche erfüllt, so auch diesen. Das war auch der einzige Grund, wieso er diesen Tag überlebte. Niemals würde er ihn vergessen. Die Todesser hatten kurzen Prozess gemacht. Später hatte das Ministerium Cuthbert neben seiner Mutter aufgefunden. Kapitel 42: Minerva McGonagall - Help me ---------------------------------------- Help me (Hilf mir)   MINERVA MCGONAGALL   In Momenten wie diesen bereute Minerva es, sich nie für die Heilkunst interessiert zu haben. Wofür? Es gibt genug Heiler. Das waren stets ihre Aussagen gewesen, wenn ihre Mutter sie dazu bewegen wollte, wenigstens einen Grundkurs zu machen. In einer Heilerfamilie war ihr Wunsch, Lehrerin zu werden, stets skeptisch beäugt worden. „Halte durch, Theo… bitte“, sie hatte ihren Adoptivsohn nach der Schlacht verletzt aufgefunden. Ihr Herz raste vor Panik, als sie mit den Jungen Richtung Krankenflügel hetzte, der zum Glück nicht allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen war. „Poppy! Irgendwer! Hilf mir!“, rief Minerva verzweifelt und ließ Theo aufs Bett fliegen. Kapitel 43: Minerva McGonagall - I've been cursed ------------------------------------------------- I've been cursed (Ich wurde verflucht)   MINERVA MCGONAGALL   Ein einziger Augenblick der Unachtsamkeit sollte ihr Leben für immer verändern. Der Fluch traf sie unvorbereitet am helllichten Tag mitten auf einer nichtmagischen Straße. Minerva war sofort in Panik verfallen. Sie hatte nur einen Gedanken gehabt: Rette dein Kind. Ihr Baby war ein ungeplantes Wunder gewesen. Minerva hatte alle Vorsicht übers Bord geworfen und war disapperiert. Sie war in St. Mungo gelandet und auf die Knie gegangen. Ein heftiger Schmerz zog durch ihren Bauch. Blut. Sie spürte es am Bein. Die Panik wurde stärker. Sofort waren Heiler bei ihr. Minervas Herz drohte auszusetzen. Was danach geschah, wusste sie nicht mehr. Kapitel 44: Pomona Sprout - Death is rolling in every verse ----------------------------------------------------------- Death is rolling in every verse (Der Tod rollt in jedem Vers)   POMONA SPROUT   Pomona spürte wie ihr etwas gespritzt wurde. Ihr Körper wurde schwer, ihr Geist verlor seine Klarheit. Sie sank in tiefe Dunkelheit. Das Weinen verstummte. Wie lange sie ohnmächtig gewesen war, konnte Pomona nicht sagen. Als sie irgendwann wieder zu sich kam, war der Krankenflügel in Dunkelheit getaucht. Sie brauchte einen Moment, um sich zu orientieren und zu begreifen, was passiert war. Als die Erkenntnis kam, liefen die Tränen wieder und dann begann sie haltlos zu lachen. Es schüttelte sie regelrecht. Es war alles so surreal gewesen, fast schon poetisch. Und sie wünschte sich, dieser Alptraum wäre nur ein schlechtes Gedicht. Kapitel 45: Pomona Sprout - Candy paint on his brand new hearse --------------------------------------------------------------- Candy paint on his brand new hearse (Bonbonfarbe an seinem brandneuen Leichenwagen)   POMONA SPROUT   Als Pomona das erste Mal in ihrem Leben einen Leichenwagen gesehen hatte, hatte es sie geprägt. Es war kurz vor ihrer Einschulung in Hogwarts gewesen. Damals hatten sie in einer Mugglesiedlung gelebt und ihr Nachbar war verstorben. Fasziniert hatte Pomona den Wagen beäugt. Er war groß und bunt gewesen. So bunt wie ihre Bonbons. Der Gedanke war makaber gewesen. Und dann hatten die Männer einen Sarg herausgetragen und in den Wagen geladen. Pomona hatte von ihrem Fenster aus zugeschaut und bitterlich geweint. Später hatten ihre Eltern mit ihr lange über den Tod und die Unterschiede zwischen Magiern und Muggle gesprochen. Kapitel 46: Quirinus Quirrell - Can't contain him ------------------------------------------------- Can't contain him (Konnte ihn nicht kontrollieren)   QUIRINUS QUIRRELL   Der dunkle Lord dachte, dass er ihn völlig unter Kontrolle gebracht hatte. Und meistens war es Quirrell auch egal gewesen, dass er keine Kontrolle über sich selbst hatte. Er hatte mit dem Leben abgeschlossen und war ein williger Wirt gewesen. Meistens jedenfalls. Doch ab und an kam sein altes Ich zum Vorschein und versuchte das Ruder wieder an sich zu reißen. Doch er war viel zu schwach und Voldemort erstarkte mit jedem Tag mehr und mehr. Der Lord amüsierte sich über diese kläglichen Versuche, lachte Quirrell in seinen eigenen Kopf aus. Irgendwann gab Quirrell auf. Er konnte ihn nicht kontrollieren. Kapitel 47: Charity Burbage - He knows -------------------------------------- He knows (Er weiß)   CHARITY BURBAGE   Manchmal fragte Charity sich, wieso es Quirinus so einfach fiel, sie wie ein offenes Buch zu lesen. Er schien stets genau zu wissen, wie es ihr ging. Natürlich war er ihr Mentor und sie arbeiteten viel zusammen, doch sie hatte auch zu den anderen Kollegen regen Kontakt – und doch wusste keiner über sie so gut Bescheid wie Quirinus. So hatte er auch schnell begriffen, was sie für ihn empfand und ihr nach der Stunde klar zu verstehen gegeben, dass ihre Gefühle einseitig waren. Er hatte eine Frau, die ein Kind erwartete. Nachts lag sie wach. Irgendwann schlief sie weinend ein. Kapitel 48: Bathsheda Babbling - He works ----------------------------------------- He works (Er arbeitet)   BATHSHEDA BABBLING   Bathsheda machte sich große Sorgen um ihren Sohn. Seit Wochen saß der Junge über den Büchern und lernte. An sich begrüßte die Lehrerin diese Einstellung, doch bei Nicolas hatte es schon ungesunde Ausmaße angenommen. Sie wusste, dass er ein ehrgeiziger junger Mann war und sie war auch stolz auf ihn, keine Frage. Doch das… sie machte sich Sorgen um ihr Kind. Aber was sollte sie tun? Jedes Thema in diese Richtung endete stets in einem großen Streit und dann sprach ihr Sohn tagelang nicht mehr mit ihr. Bathsheda war am Ende mit ihrem Latein. Sie brauchte dringend Hilfe mit Nicolas. Kapitel 49: Aurora Sinistra - Fuck this hurts --------------------------------------------- Fuck this hurts (Verdammt tut das weh)   AURORA SINISTRA   „Verdammt!“, der Schmerz zwang Aurora in die Knie. Sie war bereits mit Bauchschmerzen aufgewacht. Aurora hatte sich erst einmal nichts dabei gedacht. Bauchschmerzen hatte jeder Mal. Kein Grund zur Panik. Doch je weiter der Tag voranschritt, umso stärker wurden die Schmerzen und Aurora überlegte in den Krankenflügel zu gehen, obwohl sie derlei Örtlichkeiten hasste. Irgendwann hatte sie sich davon überzeugt, dass es besser war, Poppy aufzusuchen. Sie hatte sich gerade auf den Weg gemacht und war fast da, als die nächste Schmerzwehe sie fast ohnmächtig werden ließ. Aurora verlor den Halt und kurz darauf das Bewusstsein. Ohnmächtig blieb sie liegen. Kapitel 50: Sybill Patricia Trelawney - I won't lie --------------------------------------------------- I won't lie (Ich werde nicht lügen)   SYBILL PATRICIA TRELAWNEY So sehr Sybill wie ihre Vorfahrin sein wollte, war sie doch nicht mit Cassandras Talent gesegnet worden. Zwar war eine gewisse seherische Ausprägung vorhanden und doch… würde Cassandra noch leben, würde sie Sybill sowas von ausstechen. Dass ihr inneres Auge Sybill so oft im Stich ließ, ließ sie verzweifeln. Sie wollte so sehr wie Cassandra sein, dass sie irgendwann dazu übergegangen war, Vorhersagen zu erfinden. Und die meisten fielen auf diese Schwindelei herein. Doch manchmal… da war es anders, da waren die Prophezeiungen tiefergehend. Sie erschütterten Sybill bis aufs Mark. Und heute war es wieder passiert. Echte Prophezeiungen kamen mit einem Schwindel daher. Sybill hatte gerade mit Albus Dumbledore gesprochen, als es passiert war. Sie hatte gespürt wie ihre Welt gekippt war, wie sie in viele tausende Scherben zersprang und sich neu formte. Ihr Blick wurde leer und abwesend. Sie sah nicht mehr ihren hoffentlich zukünftigen Arbeitsgeber. Ihr Blick ruhte in der Zukunft. Ein kleiner Junge… Voldemort. Grünes Licht. Angst. Leid. Tiefe Liebe. Hoffnung. All diese Gefühle schüttelten Sybill durch. Sie öffnete den Mund und begann zu sprechen, nichts ahnen, dass dieser Abend alles verändern würde. Diesmal waren die Worte keine Lüge. Am Ende sank sie ohnmächtig in sich zusammen. Kapitel 51: Bathsheda Babbling - Doesn't matter how hard I try -------------------------------------------------------------- Doesn't matter how hard I try (Egal wie sehr ich es versuche)   BATHSHEDA BABBLING   Alte Runen waren ihre Passion und doch stieß auch sie, die visierte Runenmeisterin, ab und zu an ihre Grenzen. Bathsheda gab das nur ungerne zu, vor allem sich selbst gegenüber. Sie war eben durch und durch eine Slytherin und der Ehrgeiz packte sie mit jeder Niederlage heftiger als jemals zuvor. Und doch… gerade wusste Bathsheda nicht, wo ihr der Kopf stand. Diese verdammte Rune! Sie wusste, dass sie diese schon einmal gesehen hatte und auch ihren Namen irgendwo gelesen hatte, doch egal wie sehr sie sich den Kopf zermarterte und ihre Unterlagen zur Rate zog, wurde sie einfach nicht schlauer. Kapitel 52: Filius Flitwick - Half the words don't mean a thing --------------------------------------------------------------- Half the words don't mean a thing (Die Hälfte der Wörter bedeutet gar nichts)   FILIUS FLITWICK   Filius war es einfach leid. Das Ministerium kam einfach nicht voran. Ständig wurden die tollsten Versprechen gegeben und am Ende waren die Worte doch nichts mehr als Schall und Rauch. Besonders sauer stieß ihn die Situation der Kobolde auf. Filius wusste, dass in seinem Stammbaum mindestens einer dieser fleißigen Wesen zu verzeichnen war und umso mehr fühlte er sich ihnen verbunden, egal ob er mehr Mensch als Kobold war. Aber selbst wenn er keinen Kobold zum Vorfahren hätte… diese Diskriminierung des Ministeriums gegenüber allem Nichtmenschlichem machte den Lehrer schlicht wahnsinnig. Jedes Lebenswesen hatte Respekt und Achtung vor ihrer Person verdient. Kapitel 53: Severus Snape - And I know that I won't be satisfied ---------------------------------------------------------------- And I know that I won't be satisfied (Und ich weiß, dass ich nicht zufrieden sein werde)   SEVERUS SNAPE  Severus hätte stolz auf sich sein können. Aus dem Scherbenhaufen seines Lebens hatte er geschafft, sich ein neues Dasein aufzubauen. Er hatte studiert, war Zaubertrankmeister geworden und hatte sich ein zweites Standbein in der Verteidigung gegen die dunklen Künste geschaffen. Er hatte um sein Ansehen gekämpft und eine wertvolle Chance erhalten. Albus Dumbledore vertraute ihm. Voldemort ebenfalls. Er war gut in seinem Job als Doppelspion, er konnte seinen Fehler wieder gutmachen. Und doch… er war unglücklich und unzufrieden. Seine Schuldgefühle ließen ihm keine Ruhe. Der Verrat an seiner Lily wog viel zu schwer. Schuld. Er hatte ihr den Tod gebracht. Kapitel 54: Rubeus Hagrid - So ------------------------------ So (Damit)   RUBEUS HAGRID   Hagrid wusste, dass seine Vorliebe für sogenannte Monster nicht wirklich auf Gegenliebe stieß, doch dass er damit seine ganze Zukunft verbauen würde, damit hätte er nie im Traum gerechnet. Er war bei seinen Mitschülern nicht sonderlich beliebt, dafür sorgte vor allem Tom Riddle. Aber auch so hatten seine Klassenkameraden Angst vor ihm, weil er von einer Riesin abstammte, dabei konnte er doch nichts für seine Herkunft. Keiner konnte sich seine Familie aussuchen, seine Eltern. Damit musste man leben. Die Tiere hingegen waren seine wahren Freunde. Bei ihnen fühlte er sich wohl. Allen voran Aragog hatte sein Herz im Sturm erobert. Kapitel 55: Qurinus Quirrell - Why try ignoring him --------------------------------------------------- Why try ignoring him? (Warum versuchst du ihn zu ignorieren?)   QUIRINUS QUIRRELL   „Quirinus, siehst du denn nicht, in welches Unglück du dich verrennst? Lass sie gehen. Tu dir selbst den Gefallen.“ Früher hatte Quirinus gedacht, sein Bruder war nur neidisch auf ihn. Seit Nicole in sein Leben getreten war, hatte Don versucht, ihm diese Verbindung madig zu machen. Quirinus hatte die Worte seines Bruders stets ignoriert oder müde belächelt. Selten, da war er auch ausgerastet, hatte seinen Bruder rundgemacht. Doch jetzt… Jahre später und in der Stunde seines Todes wusste Quirinus, dass Don all die Jahre über Recht gehabt hatte. Nicole war sein Fluch gewesen. Wieso hatte er nicht auf Don gehört?   Kapitel 56: Charity Burbage - Make it a dirt dance floor again -------------------------------------------------------------- Make it a dirt dance floor again (Mach es wieder zu einer dreckigen Tanzfläche.)   CHARITY BURBAGE   Charity liebte Bälle. Es gab schicke Kleider und tolle Tänze. Umso mehr bedauerte sie, dass es in Hogwarts so wenige Bälle gab. Da waren die Muggle ihnen weit voraus. Ab und zu hatte sie solche Veranstaltungen besucht, hatte mit den Organisatoren gesprochen und sich den einen oder anderen Trick abgeschaut. In ihrem ersten Jahr als Lehrerin hatte sie Albus solange in den Ohren gelegen, bis sie freie Hand bekommen hatte und zahlreiche Bälle organisieren konnte, auch wenn sie über das Ausschweifen in die Freizügigkeit gegen Abend nicht sonderlich glücklich war. Dennoch blieben die Bälle und ihre Organisation Charitys größte Passion. Kapitel 57: Rubeus Hagrid - Say your prayers -------------------------------------------- Say your prayers (Sprich deine Gebete)   RUBEUS HAGRID   Hagrid sank in sich zusammen. Nur mühsam hielt der Drittklässler die Tränen zurück. Vor ihm schritt sein Schulleiter auf und ab und auch wenn Hagrid ihn nicht ansah, wusste er, dass Professor Dippet die pure Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand. Auch Professor Dumbledore, sein Hauslehrer, sah nicht glücklich aus, das wusste Hagrid. „Sir, Aragog ist nicht schuld“, Hagrid wusste nicht, wie oft er das schon erklärt hatte, doch sein Schulleiter glaubte ihm nicht. All das Beten hatte nichts gebracht. „Hagrid, es tut mir leid, aber ich muss Sie der Schule verweisen. Ihren Zauberstab bitte“, seine Welt zerbrach in tausende Scherben. Kapitel 58: Septima Vektor - And stomp it out --------------------------------------------- And stomp it out (Und stampf hinein.)   SEPTIMA VEKTOR   Septima war wütend. Heute ging einfach alles schief. Erst hatte Peeves sich in ihr Schlafgemach gewagt und sie mit dreckigen Socken abgeworfen, dann war ihr auch noch ihre Lieblingstasse runtergefallen. Und der heiße Kaffee hatte sich nicht nur wunderbar auf dem Boden verteilt, sondern musste auch ihre Zehen als Ausbreitungsfläche missbrauchen. Fluchend hüpfte Septima auf und ab, während sie angestrengt in ihrer Erinnerung nach einem Kühlzauber suchte. Ihr wollte keiner einfallen. Fauchend hatte sie sich das Haar gerauft, hatte die Zähne zusammengebissen und war aus ihrer Wohnung gestampft, um zum Unterricht zu gehen. Ihre Laune sank sekündlich tiefer und tiefer. Kapitel 59: Septima Vektor - When they bring that chorus in ----------------------------------------------------------- When they bring that chorus in (Wenn sie den Refrain einspielen)   SEPTIMA VEKTOR   Der Weihnachtsball stand vor der Tür. Septima freute sich schon darauf. Ihre Zahlen hatten ihr einen ruhigen Abend vorhergesagt und das war eine angenehme Abwechslung. Der Trimagische Turnier erhitzte die Gemüter bereits viel zu sehr, besonders seit der Feuerkelch zwei Champions für Hogwarts ausgewählt hatte. Septima wusste bis heute nicht, wie eine derlei Panne passieren konnte und sie verstand den Unmut ihrer Gäste. Hogwarts hatte immerhin einen Vorteil, auch wenn Diggory und Potter untereinander ebenso verbitterte Gegner waren wie auch in Relation mit Krum und Delacour. Aber das sollte heute nicht zählen. Als die Musik zu spielen begann, lächelte Septima. Kapitel 60: Sybill Patricia Trelawney - I bleed it out ------------------------------------------------------ I bleed it out (Ich verblute)   SYBILL PATRICIA TRELAWNEY   Mit einem Schrei warf Sybill ihre Tasse gegen die Wand. Sie stand in ihrem Klassenraum. Tränen liefen über ihre Wangen. Wie konnte dieses Monster es nur wagen? Hatte sie überhaupt keinen Respekt? Sybill wusste, dass sie nicht sonderlich beliebt war, aber der Job war ihr einziger Halt und Hogwarts ihr wahres Zuhause. Jetzt verlor sie alles. Und das nur weil diese Kröte meinte, hier eine Diktatur errichten zu müssen. Sybill sank auf die Knie. Sie griff nach einer der Scherben, die einst ihre Lieblingstasse gewesen waren. Das Glasstück schnitt ihr in die Handfläche. Blut trat aus und wurde fasziniert beobachtet. Kapitel 61: Alastor 'Mad-Eye' Moody - Digging deeper just to throw it away -------------------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   ALASTOR „MAD-EYE“ MOODY   Alastor stand am Fenster und blickte hinaus in seinen Garten. Gartenarbeit beruhigte ihn, auch wenn es dort draußen momentan alles andere als geordnet aussah. Der Boden war tief umgegraben und die Erde nach allen Seiten weggeworfen. Der Regen rundete das trostlose Bild noch mehr ab. Die Erde verlief in schmutzigen Rinnsalen. Alastor seufzte und wandte sich ab. Er humpelte in sein Wohnzimmer und ließ sich in den Sessel sinken. Sein Bein hatte heute wieder einen schlechten Tag und er merkte die Verletzung wieder einmal viel zu deutlich. Alastor schloss die Augen und begann eine Melodie aus seiner Kindheit zu summen. Kapitel 62: Bartemius Crouch jr. - I bleed it out ------------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   BARTEMIUS CROUCH JUNIOR   „Oh Gott, Barty!“, die junge Frau kam zu ihm gestürzt, packte seine Schulter. Sie wollte noch etwas sagen, doch Barty brachte nur zwei Worte hervor: „Weg… hier“, er musste dringend seine Wunde behandeln. Verdammte Muggle und ihre Gewehre. Diana verstand und schon disapparierten sie. Innerlich konnte Barty nur den Kopf schütteln. Moody galt als eine der paranoidesten Personen überhaupt, aber sein Grundstück sichern konnte er nicht. Das war lachhaft. Nur war ihm gerade nicht nach Lachen zumute. Das Apparieren raubte seine Kraft und als sie endlich in Sicherheit waren, verlor er das Bewusstsein. Er bekam seine Heilung nicht mehr mit. Kapitel 63: Pomona Sprout - Digging deeper just to throw it away ---------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   POMONA SPROUT   Schon als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, hatte Pomona lieber draußen im Sandkasten gespielt, hatte lieber die Erde im elterlichen Garten umgegraben, hatte mit der Schwester lieber eine Schlammschlacht veranstaltet, als mit Puppen zu spielen. Sie war kein typisches Mädchen gewesen und ihre Eltern hatten oft verzweifelt gestöhnt, wenn sie über und über mit Schlamm besudelt nach Hause kam und kurz darauf in der Badewanne gelandet war. Noch heute hörte Pomona ihre Mutter seufzen. Besonders die Feststellung, dass an ihr ein Junge verloren gegangen war, war in ihrer Kindheit oft gefallen. Pomona lächelte bei der Erinnerung an damals. Kapitel 64: Filius Flitwick - I bleed it out -------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   FILIUS FLITWICK   Einen Schritt zu weit und schon geriet alles in Bewegung. Filius versuchte noch verzweifelt sein Gleichgewicht zu halten, doch die Schwerkraft war viel stärker. Der Bücherstapel fiel mit einem Krachen zu Boden. Ein erschrockener Schrei entfloh dem Zauberkunstprofessor, als seine Welt kippte. Der Boden kam näher und näher. Seine Gedanken rasten, versuchten einen Zauber zu finden, der den Fall abfedern konnte, aber ohne Zauberstab war das sowieso sinnlos. Dieser lag bereits am Boden. Außer Reichweite. Der Schmerz schoss heiß durch seinen Körper, sein Kopf dröhnte und Filius spürte wie Blut aus seiner Stirn trat. Verdammter Drachenmist! Er schrie um Hilfe. Kapitel 65: Filius Flitwick - Digging deeper just to throw it away ------------------------------------------------------------------ Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   FILIUS FLITWICK   Manchmal entspannte sich Filius bei einer Tasse guten englischen Tees, manchmal war es die Gartenarbeit, die seine Gedanken ruhigstellte. Heute hatte er sich wieder nach draußen begeben. Es war ein angenehmer Frühlingstag. Nicht zu warm und auch nicht zu kalt. Filius hatte sich mit Schaufel, Handschuhen und Blumensamen bewaffnet. Er wusste, dass er die Erde auch hätte magisch ausheben können, doch wozu? Das Umgraben mit der Schaufel würde ihn auch nicht umbringen. Mit einem Summen erreichte er die Stelle, die noch nicht bepflanzt war und machte sich an die Arbeit, bis die Erde locker genug war, um die Samen einzupflanzen. Kapitel 66: Severus Snape - Just to throw it away ------------------------------------------------- Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   SEVERUS SNAPE   Was Severus neben der Tatsache, dass er nicht den Posten als Verteidigungslehrer bekam, am meisten ärgerte, waren die Hohlköpfe in seinem Zaubertrankunterricht. Besonders Longbottom war der König unter den Idioten. Der Bengel konnte einfach keinen Trank auf Anhieb richtig zubereiten. Wäre Granger nicht, wäre das Ganze in einer noch größeren Katastrophe geendet. Auch Potter und Weasley waren Hohlbirnen hoch zehn. Severus schritt in seinem Klassenraum auf und ab. Eine weitere verhängnisvolle Stunde voller Flüche und Aufregung war vorüber. Diese Klasse würde ihn noch ins Grab bringen! Severus hielt vor dem Zutatenschrank an. So viele wertvolle Zutaten wurden einfach so weggeworfen… Kapitel 67: Dolores Jane Umbridge - Just to throw it away --------------------------------------------------------- Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   DOLORES JANE UMBRIDGE   Dolores war fassungslos. Wie hatte sie nur so dumm sein können? Dass Potter und seine Freunde nichts als Ärger bedeuteten, hatte sich doch schon oft genug gezeigt. Und nun? Hatte sie denn völlig den Verstand verloren? Wieso war sie mit den beiden Bengeln in den Wald gegangen? Ach ja, weil Dumbledore hier eine Superwaffe versteckte und sie den alten Direktor nur zu gerne nach Askaban bringen wollte, sobald ihre Leute ihn endlich ausfindig gemacht hatten. Umbridge wusste nicht mehr, ab wann alles schief gelaufen war, doch nun wurde sie von diesen Zentauren verschleppt. Sie fühlte sich einfach wie Müll weggeworfen. Kapitel 68: Dolores Jane Umbridge - I bleed it out -------------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   DOLORES JANE UMBRIDGE   Sie wusste nicht ,wie viel Zeit bereits vergangen war, seit diese verdammten niederen Wesen sie, die große Dolores Umbridge, die erste Untersekretärin des Ministers, entführt hatten. Ihr ganzer Körper schmerzte. Sie spürte das Blut aus den zahlreichen Wunden heraus treten. Ihr wurde ständig schwarz vor Augen und doch blieb die erlösende Ohnmacht ihr ferner als fern. „Mensch!“, eine Hufe traf sie in die Seite. Dolores bäumte sich auf vor Schmerz. Schlagartig war sie wieder wach. Etwas Warmes floss an ihrer Seite herab. Blut. Würde sie hier verbluten? Würde sie in diesem verdammten Wald sterben? Einsam? Vergessen? Dolores begann zu weinen. Kapitel 69: Minerva McGonagall - I've opened up these scars ----------------------------------------------------------- I've opened up these scars (Ich habe diese Narben geöffnet)   MINERVA MCGONAGALL   Narben zeichneten einen Menschen. Sie waren seine Geschichte. Auch Minerva hatte viele Narben. Sie waren unterschiedlich alt und erzählten die unterschiedlichsten Geschichten ihres Lebens. Sie würde keine von ihnen verbergen. Jede stand für einen Moment ihres Lebens. Jede Narbe hatte aus ihr den Menschen geformt, der sie heute war. Minerva schätzte jede Narbe, bis auf eine. Sie befand sich auf ihren Bauch und verbarg ihr dunkelstes Geheimnis. Den Verlust ihres Kindes. Ein Fluch hatte ihr Leben von einem Moment auf den nächsten zerstört. In der ersten Zeit nach dem Verlust, hatte Minerva diese Narbe ständig aufgerissen, hatte gehofft zu verbluten. Kapitel 70: Wilhelmina Raue-Pritsche - I'll make you face this -------------------------------------------------------------- I'll make you face this (Ich werde dich dazu bringen, dich dem zu stellen)   WILHELMINA RAUE-PRITSCHE   Es gab Momente im Leben, über die nicht gesprochen wird. Den Verlust von Familie und engen Freunden. Wilhelmina konnte davon ein Lied singen. Jahrelang hatte sie ihren Schmerz über den Verlust ihrer Familie in sich hineingefressen, ohne sich auch nur einer Menschenseele anzuvertrauen. In ihren Träumen hatte sie dagegen jenen dunklen Tag wieder und wieder durchlebt. Und es war niemand da gewesen, der sie auffangen konnte. Sie stieß alle von sich. Freunde, Kollegen, Ärzte. Erst als William in ihr Leben trat, wurde es anders. Mit seiner Hilfe konnte sich Wilhelmina endlich ihren Dämonen stellen, konnte jene dunkle Zeit endgültig aufarbeiten. Kapitel 71: Rubeus Hagrid - I've pulled myself so far ----------------------------------------------------- I've pulled myself so far (Ich habe mich selbst soweit geschleppt)   RUBEUS HAGRID   Als er drei Jahre alt war, verließ seine Mutter sie. Fridwulfa war einfach nicht für ein Leben in Gemeinschaft geschaffen, hatte sein Vater ihm erklärt. Hagrid hatte lange gebraucht, bis er dieses Erlebnis verarbeitet hatte. Sein Vater war stets an seiner Seite gewesen und niemals hätte Hagrid damit gerechnet, dass er eines Tages alleine dastehen würde. Doch genau das trat ein, als er zwölf Jahre alt war. Professor Dippet hatte ihn in sein Büro bestellt und ihm die Nachricht vom Tod seines Vaters überbracht. Der Schmerz hatte Hagrid übermannt, er war geflohen und hatte sich weinend auf die Ländereien geschleppt. Kapitel 72: Bathsheda Babbling - I'll make you face this now ------------------------------------------------------------ I'll make you face this now (Jetzt werde ich dich damit konfrontieren)   BATHSHEDA BABBLING   Wieso? Wie konnten die beiden es nur wagen? Sie waren doch die wichtigsten Menschen in Bathshedas Leben… und hatten sie so schwer verletzt. Bathsheda konnte diesen Verrat einfach nicht fassen. Da war sie aus Hogwarts nach Hause gekommen und hatte Wulfric und Sheila In flagranti erwischt. Im ersten Moment war sie geflohen, war in die Schule zurück gerannt und hatte sich in ihrem Büro eingeschlossen. Aus Schock wuchsen Trauer und Zorn. Sie hatte ein paar Tage gebraucht, war den Fragen der Kollegen ausgewichen. Jetzt stand sie wieder vor Wulfric, ihre Augen funkelten zornig. „Wie konntest du nur?“, schrie sie verletzt. Kapitel 73: Pomona Sprout - I bleed it out ------------------------------------------ I bleed it out (Ich verblute)   POMONA SPROUT   Wenn man mit Pflanzen arbeitete, konnte man sich ab und zu verletzen, das wusste keiner so gut wie Pomona. Es gab viele Pflanzen, die nicht gerade harmlos waren. Die Dornen stachen in die Haut und manch einer schnappte nach der Hand oder holte mit den Ranken aus. Eine besondere Erfahrung dieser Art musste Pomona machen, als sie die Peitschende Weide gepflegt hatte, nachdem Potter und Weasley mit dem vermaledeiten Wagen in den Stamm gekracht waren. Die Weide war verletzt und wütend und ließ das auch an ihrer Pflegerin aus. Zum Glück kannte Pomona genug Heilzauber, sonst wäre sie längst verblutet. Kapitel 74: Pomona Sprout - Digging deeper just to throw it away ---------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   POMONA SPROUT   Die Arbeit in den Gewächshäusern war zwar eine schmutzige Angelegenheit und aus Pomona würde niemals eine Lady werden, doch das war okay. Sie liebte es, im Dreck zu wühlen und neuen Pflanzen beim Wachsen zuzusehen. Egal wie sehr der Tag sonst zum Wegwerfen gewesen wäre, sobald sie bei ihren Pflanzen war, kam die Welt wieder ins Gleichgewicht, die Last fiel von Pomonas Schultern und sie konnte nicht nur freier atmen, sondern auch ehrlich lächeln und vom ganzen Herzen lachen. Heute war wieder solch ein Tag. Der Morgen war bescheiden gewesen, doch jetzt war alles wieder gut. Pflanzen waren ihre Rettung. Kapitel 75: Aurora Sinistra - I bleed it out -------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   AURORA SINISTRA   Manchmal war das Leben wirklich ungerecht. Dieser Krieg… er vernichtete einfach alles. Leben. Hoffnung. Alles zerplatzte wie eine Seifenblase. Auch wenn sie heute Morgen bereits mit einem flauen Gefühl im Magen aufgewacht war, hätte sie nie gedacht, dass dieser Tag so enden würde. Ihre Kollegen hatten sie verwirrt angesehen. Natürlich, normalerweise stand sie erst am späten Nachmittag auf, immerhin unterrichtete sie des Nachts. Doch heute… sie hatte einfach keine Ruhe bekommen. Und jetzt kämpfte sie Seite an Seite mit ihren Kollegen und Schülern. Es war ein Bild des Schreckens. So viele Opfer. Manche waren sofort tot gewesen, manche langsam verblutet. Kapitel 76: Quirinus Quirrell - Digging deeper just to throw it away -------------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   QUIRINUS QUIRRELL   Seit dem Kindstod seines Sohnes und Nicoles Auszug aus der gemeinsamen Wohnung war nichts mehr wie es einmal gewesen war. Nicole hatte die Wärme mitgenommen. Jetzt fühlte sich jeder Raum kalt und wie ein Grab an. Er vermisste Nicole mit jedem Tag, der ins Land ging, mehr und mehr. Manchmal hatte er das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Trauer wechselte sich mit Hass und Schmerz ab. Er fühlte sich wie ein wertloses Blatt Papier weggeworfen und drohte in einen tiefen Abgrund zu stürzen. Draußen tobte ein Sturm. Quirinus stand mit einem Glas Feuerwhiskey am Fenster. „Wie perfekt“, murmelte er verbittert. Kapitel 77: Charity Burbage - I bleed it out -------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   CHARITY BURBAGE   Sie rannte vor einem gesichtslosen Feind davon. Innerlich wusste Charity, wer er war, auch wenn sie keine Details erkennen konnte. Ihr Herz raste, ihr Kopf dröhnte. Panik brachte ihr Blut in Wallung. Ihr Verfolger schrie etwas. Dem ersten Fluch konnte sie noch ausweichen, beim zweiten war sie viel zu langsam. Schmerz schoss ihre Seite hinauf, Haut riss auf. Charity stolperte, fiel auf die Knie. Ihre Hände gruben sich gequält in die Erde vor sich. Blut strömte über ihren Körper. Es hörte einfach nicht auf. Ihr Verfolger tauchte über ihr auf. Er sagte etwas, lachte. Schreiend und schweißgebadet wachte Charity auf. Kapitel 78: Sybill Patricia Trelawney - Digging deeper just to throw it away ---------------------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   SYBILL PATRICIA TRELAWNEY   Unruhig schritt Sybill durch ihre Räumlichkeiten. Ihr Blick war abwesend. Körperlich war sie noch im Hier und Jetzt, doch innerlich war sie schon lange weg. Sybill blieb stehen und ließ sich reflexartig auf ihr Bett sinken. Die Matratze gab unter ihr nach. Sybill griff sich an die Kehle. Die Vision schnürte ihr die Luft ab. Die Trelawney wusste, dass diese Vision echt war. Auch wenn sie heute von dem Schwindel verschont geblieben war. Sybill öffnete den Mund und begann zu sprechen. Die Worte verloren sich in der Weite ihres Gemachs. Keiner würde sie auffangen können, dann sank sie ohnmächtig zusammen. Kapitel 79: Pomona Sprout - Just to throw it away ------------------------------------------------- Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   POMONA SPROUT   „Ach Pomona“, Jonathan schüttelte den Kopf und lachte. Pomona lief noch roter an und wandte den Blick ab. Es war ihr so peinlich. Dabei hatte sie ihrem Mann doch nur eine Freude machen wollen, hatte ihn beweisen wollen, dass sie doch kochen konnte. Ein Vorhaben, das nur nach hinten gehen konnte. „Ich wollte dich doch nur… überraschen“, flüsterte sie weinerlich. Jonathan seufzte. Dann kniete er auch schon vor ihr und nahm ihr Gesicht in seine Hände. „Wir gehen heute aus. Morgen zeige ich dir einige Handgriffe, okay?“, flüsterte er. Pomona nickte und sah zu, wie ihr kläglicher Kochversuch weggeworfen wurde. Kapitel 80: Cuthbert Binns - Just to throw it away -------------------------------------------------- Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   CUTHBERT BINNS   „Peeves!“, donnerte Cuthbert wütend. Er flog hinter dem anderen Geist her. Sie lieferten sich eine richtige Geisterjagd. Peeves lachte gackernd und das machte Cuthbert wütend. Wäre er noch ein Mensch, wäre er jetzt knallrot angelaufen. Dieser verdammte Poltergeist! Cuthbert hasste ihn. Ständig nahm er seine Unterlagen und Bücher und warf sie irgendwo im Schloss weg und er, der ehrwürdige Binns, durfte sie dann suchen und sich von den anderen Geistern und Lebenden auslachen lassen. Selbst die verdammten Gemälde machten sich über ihn lustig. Er hasste Peeves. Er hasste Hogwarts. Und er hasste es tot, schwach und ohne Magie zu sein. Kapitel 81: Cuthbert Binns - I bleed it out ------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   CUTHBERT BINNS   Cuthbert war wirklich froh, dass er nicht durchs Verbluten den Tod gefunden hatte. Wenn er sich so den Blutigen Baron ansah, der über und über mit Blut besudelt war, wurde es ihm ganz anders. Zwar war das Blut nicht mehr rot, doch gerade die durchsichtige Farbe des Lebenssaftes machte das Ganze noch bizarrer. Cuthbert hatte auch nicht an der Schlacht teilgenommen. Dort wäre er keine große Hilfe gewesen. Stattdessen hatte er die Schüler, die nicht gekämpft hatten, in Sicherheit gebracht. Und er war froh darüber. Selbst als Toter hatte er Probleme mit Blut. Und es waren zu viele Opfer verblutet. Kapitel 82: Severus Snape - Digging deeper just to throw it away ---------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   SEVERUS SNAPE   Jeder sah in Severus nur den finsteren Tränkemeister. Es gab viele Gerüchte über ihn im Umlauf. Von Er besitzt kein Herz über Er opfert kleine Kinder war alles dabei. Lachhaft. Natürlich hielt er das Bild über sich aufrecht. Er wollte keinen an sich heranlassen. Er konnte niemandem vertrauen. Vertrauen machte schwach. Und er durfte sich keine Schwäche erlauben. Severus seufzte leise. Er saß in seinem Sessel und nippte an seinen Feuerwhiskey, während seine Gedanken zu Lilys Beerdigung vor einem Jahr zurückkehrten. Er war heimlich da gewesen, hatte als Fledermaus zugesehen, wie der Sarg seiner Liebsten in die Erde gelassen wurde. Kapitel 83: Filius Flitwick - I bleed it out -------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   FILIUS FLITWICK   In seinem Leben hatte Filius bereits viel gesehen. Gutes wie Schlechtes. Zwei Kriege hatten den Zauberer gezeichnet. Besonders an eine Begebenheit erinnerte er sich so klar, als wäre sie erst gestern geschehen. Er war in London unterwegs gewesen. Zu der Zeit hatte seine Familie in einer nichtmagischen Gegend gewohnt, um Abstand zu bekommen. An diesem Abend hatte er einen Streit beobachtet. Es waren Muggle gewesen. Sie hatten auf offener Straße gestritten. Und dann... ein silbernes Aufblitzen in der Nacht. Der Mann flüchtete und Filius war sofort zu der Frau gelaufen. Sie blutete sehr stark und hatte ihn um Hilfe angefleht. Kapitel 84: Filius Flitwick - Digging deeper just to throw it away ------------------------------------------------------------------ Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   FILIUS FLITWICK   Filius sah keine andere Möglichkeit, als einen Patronus zum St. Mungo zu schicken. Er dachte nicht mehr an die Konsequenzen, wollte der Frau helfen, die vor seinen Augen verblutete. Doch es war zu spät. Als die Heiler eintrafen, atmete sie nicht mehr. Nicht einmal Magie hatte sie retten können. Filius machte sich heftige Vorwürfe. Er fragte sich, ob er Maria, wie die Unbekannte hieß, hätte retten können, wenn er Heilzauber beherrscht hätte. Gedanken, die nicht mehr wichtig waren. Filius stand auf dem Friedhof und sah zu wie der Sarg mit Maria in die Erde gelassen wurde. Er war heimlich hier. Kapitel 85: Bathsheda Babbling - I bleed it out ----------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   BATHSHEDA BABBLING   „Hallo Filius“, Bathsheda blickte ihren Freund überrascht an, als dieser vor ihrer Tür stand. „Komm rein“, er wirkte durch den Wind und sie machte sich Sorgen um ihn. Filius trat ein und sie führte ihn ins Wohnzimmer. „Tee? Kaffee? Etwas anderes?“, Filius schüttelte den Kopf. Dann saßen sie einander gegenüber und Filius erzählte ihr, was passiert war. Bathsheda hörte entsetzt zu, als er von der Frau erzählte, die vor seinen Augen verblutet war und dass er nun das Ministerium am Hals hatte, weil er in seiner Verzweiflung die Heiler mit einem Patronus informiert hatte. „Ich helfe dir!“, sagte sie entschlossen. Kapitel 86: Minerva McGonagall - Digging deeper just to throw it away --------------------------------------------------------------------- Digging deeper just to throw it away (Grabe tiefer, nur um es wegzuwerfen)   MINERVA MCGONAGALL   „Verdammt, wo ist sie nur?“, Minerva kniete in ihrer Wohnung auf dem Boden und wühlte in dem kleinen Schrank. Sachen flogen über ihre Schulter. Dabei fluchte sie alles andere als damenhaft. „Ähm, Minerva?“, die Lehrerin zuckte zusammen und warf reflexartig die Dose über die Schulter. „Hey!“, rief Albus, als sie sich aufrichtete. Sie drehte sich um. „Oh man, entschuldige Albus“, murmelte Minerva. Um sie herum herrschte das reine Chaos. „Ich habe nur etwas gesucht, entschuldige“, sie schwang ihren Zauberstab und ließ die Sachen wieder in die Tiefen der Schränke fliegen. Die Türen schlossen sich. „Darf ich dir einen Tee anbieten?“ Kapitel 87: Minerva McGonagall - Just to throw it away ------------------------------------------------------ Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   MINERVA MCGONAGALL   Dann saßen sie am Tisch, jeder hatte eine Tasse vor sich stehen und sie erzählte Albus, dass sie ihre Babydecke in einem Anflug von Nostalgie gesucht hatte. Der alte Zauber lächelte nur wissend und blickte sich in ihrer Wohnung um, ehe er einen Schluck Tee nahm. „Minerva, ich meine es wirklich nicht böse. Aber du hast wirklich viel zu viele Sachen hier, die du nicht brauchst, meinst du nicht auch?“, er sprach leise, bedächtig. Minerva wollte aufbegehren, entschied sich dann um. Sie sah zu, wie Albus mit der Dose spielte, die ihn getroffen hatte. „Ich muss einiges wegwerfen“, murmelte sie. Kapitel 88: Septima Vektor - Just to throw it away -------------------------------------------------- Just to throw it away (Nur um es wegzuwerfen)   SEPTIMA VEKTOR   Mit einem Murren knüllte Septima ein weiteres Blatt zusammen und warf es in den Kamin. Sie hatte schon längst aufgehört zu zählen, wie viele Blätter ihrem aktuellen Projekt bereits zum Opfer gefallen waren. Diese verdammte Rechnung, die sie in einem alten Buch gefunden hatte, das angeblich von Rowena Ravenclaw verfasst worden war, bescherte ihr graues Haar. Wieder knüllte sie das Blatt zusammen und warf es fluchend zu den anderen Blättern. Alles lag kreuz und quer und achtlos auf dem Boden und ihr Tisch sah nicht besser aus. „Ach verdammter Mist!“, sie raufte sich das Haar und warf den Stift hin. Kapitel 89: Aurora Sinistra - I bleed it out -------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   AURORA SINISTRA   Aurora liebte ihren Vater, doch manchmal konnte sie über ihn nur den Kopf schütteln. Er war ein großer Mann und hatte den ersten Krieg gegen Grindelwald überlebt, ging mit einer Erkältung zur Arbeit und war nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. Doch wehe, er schnitt sich. Dann war das Theater groß. Weltuntergang pur. „Aurora! Tue was. Ich verblute!“, ihre Mutter war einkaufen und so war das kleine Mädchen auf sich allein gestellt. Seufzend holte sie Pflaster und dirigierte ihren Vater zum Waschbecken. Blut abwaschen und Pflaster drauf. „So Papa, sogar ein Blümchen-Pflaster rettet dir das Leben“, lachte sie. Kapitel 90: Bathsheda Babbling - I bleed it out ----------------------------------------------- I bleed it out (Ich verblute)   BATHSHEDA BABBLING   Seit der Konfrontation waren drei Monate vergangen. Es war eine entsetzliche Zeit gewesen und Bathsheda verlor völlig den Boden unter den Füßen. Wulfric hatte sie verlassen und die Scheidung eingereicht. Er wollte mit Sheila zusammen sein. „Ich liebe sie“, lachhaft. Bathsheda hatte gelacht. Laut gelacht. Doch er hatte es wahrgemacht. Er war gegangen. Ihre Welt war völlig zusammengebrochen. Jetzt saß sie in der Badewanne und setzte das Messer an. Sie konnte nicht mehr. Sie wollte nicht mehr. Ihr Herz wollte einfach nicht heilen und ohne Wulfric konnte sie nicht leben. Ein Schnitt. Ein weiterer Schnitt. Das Wasser färbte sich rot. Kapitel 91: Rubeus Hagrid - I bleed it out ------------------------------------------ I bleed it out (Ich verblute)   RUBEUS HAGRID   Dank seiner Mutter war Rubeus‘ Haut widerstandsfähiger als die eines gewöhnlichen Zauberers. Flüche prallten oft an ihn ab, wo andere schon mit den Folgen zu kämpfen hatten. Doch auch er war nicht aus Titan und aus der Schlacht um Hogwarts hatte auch er einige große Wunden davon getragen. Jetzt, wo alles vorbei war, saß er im Krankenflügel und wurde verarztet. Hagrid brummte missmutig. Er hasste Krankenflügel und Krankenhäuser wie die Pest, aber er wollte auch nicht elendig in irgendeiner Ecke verbluten. Also Zähne zusammenbeißen und die ganze Prozedur stillschweigend ertragen. Er war ein großer Junge. Er würde es schon überleben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)