Genauso wie du bist... von XdramaX ================================================================================ Kapitel 2: abendliche Beobachtungen ----------------------------------- „Verdammt, was tu ich hier eigentlich?“, überlegte Elli, als sie Sonntagnachmittag in die Tiefgarage des Gebäudes fuhr, in dem sich unter anderem auch das Fitnesscenter von Christopher befand. Bis vor wenigen Minuten war sie sich noch ihrer Sache sicher gewesen. Verflucht sei dieser fürchterliche Anblick vom Vorabend! Dieser fürchterlich HEISSE Anblick... Während sie am Abend über ihre Unterlagen gebeugt im Wohnzimmer saß, bemerkte sie, wie das Licht im Haus von Christopher an ging. Zum Vorschein waren viele Kisten gekommen, beinahe wie Gerümpel, doch das lag wohl daran, dass er sich für den Umbau des Hauses vorerst nur auf zwei Zimmer in der oberen Etage beschränkte: Ein Schlafzimmer mit angrenzendem Bad. Chrisopher war herein gekommen, hatte die Türen geschlossen und war schnurstracks ins Badezimmer spaziert, wo er seine Klamotten und den großen, dunklen Fleck darauf in einem Spiegel zu betrachtete. Sie war sich so schäbig vorgekommen ihn zu beobachten. Elli hatte sich wirklich gewünscht, er hätte Gardinen oder zumindest Vorhänge vor seinen Fenstern, doch das war nicht der Fall. Bereits kurz nach dem Tod seiner Großmutter waren die Verwandten durch das Haus geströmt und hatten alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war. Nur wenige Möbel waren zurückgeblieben, die Christopher bereits für den Sperrmüll aussortiert hatte. Was er brauchte, hatte er sich selbst mitgebracht: Eine Matratze, die Vorrübergehend nur auf einem Lattenrost auf dem Boden lag, einen Minikühlschrank und ein kleiner Campingherd. Welcher Mann dachte denn auch schon an Gardienen? Elli fiel keiner ein, der sich freiwillig welche in die Wohnung hängen würde, doch selbst an einen Vorhang oder ein Rollo schien Christopher nicht interessiert. Wieso auch? Wer ahnte denn schon, dass so eine kranke Frau wie Elli sabbernd an ihrer eigenen Fensterscheibe kleben würde, während er sich fluchend auszog und all seine Klamotten in eine Ecke in einen Wäschekorb warf. Selbst die Unterhose war gefallen und obwohl Elli gespürt hatte, wie ihr das Blut beim Anblick seiner blanken Männlichkeit ins Gesicht schoss, hatte sie nicht eine Sekunde daran gedacht, dieses demütigende Schauspiel zu beenden, in dem sie sich einfach vom Fenster fern hielt. Er hatte dort gestanden, verschwitzt und dreckig, und hatte versucht sich die schwarze Schmiere, die an seinem Hals und den Armen gelandet war, am Waschbecken zu entfernen. Vom Spiel seiner Muskeln wäre sie beinahe wahnsinnig geworden. Eines stand fest: Christopher sah nicht nur ohne Hemd unwahrscheinlich gut aus, auch vollkommen nackt konnte ihm mit Sicherheit kein Mann das Wasser reichen. Ihre Mutter würde sich von George Clooney abwenden, Patricia von Brad Pitt und Elli selbst hatte beschlossen von jetzt an nicht mehr von Channing Tatum zu träumen, wenn sie einsam ins Bett ging. Als er aus ihrer Sicht verschwand und unter die Dusche ging, hatte sie sich endlich wieder ihren Akten zuwenden können. An Konzentration war jedoch nicht mehr zu denken. Sie las nur ein Wort und sofort krochen ihre Gedanken zurück zu seinen unbeschreiblichen Bauchmuskeln, der breiten Brust und dem, wovon andere Männer nur träumen konnten. Er war perfekt. Vielleicht zu perfekt… Er konnte einfach nicht real sein, so vollkommen war er! Immer wieder hatte sie hinüber geschielt, bis er plötzlich da stand. Nass und noch immer nackt. Beinahe wäre sie in Ohnmacht gefallen. Wie er sich ihr präsentiert hatte, hätte er es auch mit Absicht drauf ankommen lassen können. Er hatte sich sehr gründlich getrocknet… Es war so köstlich gewesen… Elli schloss kurz die Augen, als sie den Motor ihres Wagens abstellte und den Kopf gegen die Lehne schlug. Sie träumte davon, wie seine Hände über seinen Körper glitten und überlegte augenblicklich, wie es wohl wäre, wenn er sie berührte... Sie jammerte leise auf und schlug die Stirn gegen das Lenkrad. Der laute Hupton, der durch das Parkhaus hallte, ließ sie wieder hochschrecken und sie riss sich zusammen. Elli hatte in dem Moment, als er sich endlich eine Hose für die Nacht anzog, einen Entschluss gefasst. Sie wollt nicht mehr länger tatenlos rumsitzen. Elli war zu ihm auf die Arbeit gefahren, um sich einzuschreiben. Schluss mit der Zeit ohne Sport und her mit den Kursen unter dem womöglich heißesten Fitnesstrainer, den es auf der Welt gab. Doch was sollte sie ihm sagen? Hey, ich habe dich gestern Abend nackt gesehen und nun bin ich so scharf auf dich, dass ich mich freiwillig beim Sport foltern lasse, nur für einen Blick auf deinen perfekten Body? Anschließend würde er wohl nicht nur die Fenster aus der zu ihr gewandten Hauswand reißen, sondern womöglich auch ans andere Ende des Landes ziehen. Sämtliche Frauen der Stadt – oder zumindest die, die ihn kannten – würde daraufhin Lynchjustiz an ihr betreiben. Und dann Patricia… Sie war mehr als nur interessiert an Christopher und Elli war sich zu 100 Prozent sicher, dass sie ihn sich auch greifen würde… Welcher Kerl widerstand schon solch einer Schönheit? Wenn sie – Elli – sich aber einschreiben ließ, dann würde sie ihm sicher auffallen und vielleicht hatte sie dann auch irgendwann die Möglichkeit ihm zu gefallen? Also klar, aufmerksam würde er werden sobald sie sich anmeldete, aber sie hoffte, dass er – wenn sie dann endlich abgenommen hätte – mit ihr… Vielleicht konnte er sich dann ja von ihr angezogen fühlen? Sich vielleicht sogar in sie verlieben… Vorausgesetzt natürlich, dass sie seine Blicke auf sich lenken konnte, wenn Patricia dabei war... oder eine der anderen sportlichen, schlanken Göttinnen, die zweifelsohne dort oben herum stolzierten... Wo hatte sie sich da nur hinein manövriert? Sie war vermutlich drauf und dran, sich zum größten Vollidioten zu machen, der herumrennen konnte. Natürlich hätte sie jetzt noch umdrehen können, nach Hause fahren. Wenn Christopher später wegen der Badestelle am See zu ihr kam, dann konnte sie ja einfach so tun, als wäre nichts gewesen... Doch inzwischen hatte sie sich so sehr in die Idee des Trainings verbissen, dass sie es sich wohl nicht verziehen hätte, wenn sie es nicht durchzog. Das Schlimmste war nur, dass sie sich bereits ausmalte, wie das Leben wäre, wenn sie abgenommen hätte und damit endlich attraktiv war... Sie sah ein letztes Mal gequält in den Rückspiegel. Nie wieder zu enge Hosen. Nie wieder Anstrengungen, wenn sie auf dem Boden gesessen hatte und aufstehen wollte. Keine Rückenschmerzen mehr oder Atemnot, wenn sie mehrere Etagen erklimmen musste. Keine seltsamen Blicke mehr auf der Straße. Keine hinter ihrem Rücken lachenden Kinder... Vielleicht endlich wieder einen Freund oder gar Ehemann... Kinder... Mit zusammengebissenen Zähnen stieß sie die Autotür auf und stieg aus. Jetzt oder nie! Der Weg zu den Fahrstühlen hinauf in das Gebäude und zum Eingang des Centers schien nur in Zeitlupe zu vergehen. Jedes Geräusch war dumpf, ihr Herz raste wie wild... Was wohl die Leute von ihr hielten, die sahen, wie sie in das Fitnesscenter ging? Sah das eigentlich armselig aus? Oder konnte sie darauf Stolz sein? Sie wusste es nicht. Es war eine neue, vollkommen unbekannte Situation. Elli passierte die Schilder mit der neuesten Werbung für Rabatte für Neueinsteiger und trat gleich darauf in einen kleinen Empfangsraum. Weiter hinten, wenn man durch einen Torbogen sah, reihten sich bereits die ersten Swing-Stepper und Laufbänder auf. Vom Vorraum selbst gingen zwei Türen links und rechts ab. Sie atmete tief durch, doch als sie an das helle Holz des Tresens heran trat, war sie unübersehbar nervös. Es war ihr nicht einmal möglich klar zu sehen. Eine kleine, zierliche Frau, wesentlich jünger als sie, saß hinter dem Empfang und gab etwas an eine Kundin weiter, das aussah wie ein Schlüssel an einem langen Band. Sie verabschiedete sich und wandte sich dann mit einem strahlenden Lächeln Elli zu… Nichts passierte… Niemand lachte, niemand machte dumme Scherze… Selbst aus der schlichten, fröhlichen Begrüßung „Willkommen, mein Name ist Clara, was kann ich für dich tun?“, konnte Elli rein gar nichts herausinterpretieren. Auch das typische, abfällige Mustern blieb aus, welches sie immer an sich zu haften spürte. Alles in allem hatte sie hier ein hübsches Mädchen vor sich, das ihr entgegen kam, als sei sie... Ein ganz normaler Mensch! Elli war total überrascht von diesem Verhalten und so vollkommen perplex, dass sie im ersten Moment keine Möglichkeit sah zu antworten. Dann aber endlich schaffte sie es den Mund zu bewegen: „Hallo, mein Name ist Elli. Ich bin eine Bekannte von Christopher Kroll. Ich würde ihn gerne ganz kurz sprechen, wenn es geht. Er meinte, dass er um fünfzehn Uhr mit seinem Kurs fertig wäre.“ „Ah, ja, klar, natürlich.“, Clara nickt sofort, als wäre das alles nichts Besonderes und kam hinter dem Tresen vor. Mit einem kurzen Wink in die Richtung vieler Tische und Sitzgruppen – die irgendwie eher den Eindruck vermittelten man wäre in einem Café gelandet – führte sie sie in den Wartebereich und wies sie an es sich auf einem der großen, weichen Sessel bequem zu machen. „Ich schau gleich nach, wie weit die Gruppe ist. Kann ich dir vielleicht noch was zu trinken anbieten?“ „Ein stilles Wasser wäre nett.“, erklärte Elli unsicher und das Mädchen grinste nur noch breiter und lachte leicht. „Alles klar, kein Problem. Kommt sofort!“, sie sprang leichtfüßig zurück und zog eine Flasche hervor. Kurz darauf hatte Elli einen Pappbecher mit Strohhalm in der Hand, der einen halben Liter zimmertemperiertes Wasser fasste und eindeutig ein Trainingsutensil war. Natürlich, was hatte sie erwartet? Ein Cocktailglas mit der obligatorischen Zitrone und einem Schirmchen? Das hier war ein Fitnesscenter! Während Elli also ihre Tasche knetete und den Becher eine Weile musterte als sei darin etwas Giftiges gelagert, sah sie sich um. Alles wirkte ordentlich und sauber, fast steril wie in einem Krankenhaus. Die Menschen die sie sah waren alle beinahe unnatürlich glücklich, selbst die, denen der Schweiß in Fontänen von der Stirn zu spritzen schien. Eine Gruppe aufs hässlichste aufgepumpter Pimpfe – Jungs, die vielleicht gerade erst Volljährig geworden waren und so muskelbepackt, dass es vollkommen grotesk aussah – gingen vorüber... und ignorierte sie! Selbst ein Mädchen, das sie in freier Wildbahn als Tussy abgestempelt hätte und mit ihrer überschwänglich geschminkten Mutter herein kam, sah nur kurz zu ihr und widmete sich dann dem Tresen, wo eine neue Angestellte |auftauchte, da Clara verschwunden war, um Christopher zu suchen. Elli atmete tief durch, zog einmal kräftig an dem Strohhalm des Bechers und sah durch die getönte Scheibe hinaus auf die belebte Straße. Gerade, als sie zu überlegen begann, wie sie das Gespräch mit Chris beginnen sollte, hallte schon dessen Stimme zu ihr hinüber. „Hey, Elli, was machst du denn hier?“, er strahlte breit über das ganze Gesicht und wischte sich noch einmal mit dem Handtuch den Schweiß von Stirn und Nase, als er zu ihr herüber kam. Die Feuchtigkeit aber zog sich über seinen ganzen Körper, sodass Elli keine andere Wahl hatte als ihn zu mustern, ehe er bei ihr war. „Sorry, ich komm gerade vom Fahrrad. Wollten wir uns nicht zuhause treffen? Du hättest mich nicht abholen müssen! Ich geh nur kurz Duschen und bin dann wieder bei dir, ja? Bestell bei meinen Kollegen ruhig was du willst. Geht auf mich.“ „Na ja, eigentlich bin ich nicht unbedingt hier, weil ich dich abholen wollte.“ „Nicht?“, er hing das Handtuch um seinen Nacken und ließ sich auf den Sessel ihr gegenüber sinken. „Ist was passiert?“ Er legte die Unterarme auf seinen Knien ab und beugte sich leicht zu ihr vor. Elli schüttelte den Kopf und sah auf den großen Becher in ihrer Hand. Verdammt, da sie ihn nun vor sich hatte, half einfach kein guter Vorsatz mehr. Mit nachdenklicher und unschlüssiger Miene reichte sie ihm den Becher. „Du siehst durstig aus.“ Er sah sie überrascht aber amüsiert an und nahm ihn dann entgegen. „Danke. Hast du dich als Wasserträger beworben?“ „Nein!“, nun musste sie auch lächeln. „Na dann raus mit der Sprache. Was ist so wichtig, dass es nicht bis nachher warten konnte?“ Als er endlich trank und so dazu verdammt war, den Mund zu halten, fasste sich Elli ein Herz, um das zu sagen, was ihr auf der Seele brannte. „Ich habe über gestern nachgedacht. Und über dein Gespräch mit Patricia über Sport und über unser Gespräch und... und nun wollte ich fragen, ob ihr hier in solch einem Fitnesscenter jemandem wie mir helfen könntet… naja… abzunehmen?“ Christopher hielt inne und sah sie mit großen Augen wie vom Schlag getroffen an. „Nein?“, flüsterte Elli verhalten und schüttelte vorsichtig den Kopf, als sie sich kerzengerade aufsetzte, um sich gegen alles Mögliche zu wappnen. Christopher brauchte noch einige Augenblicke, um die Information zu verarbeiten, dann setzte er den Becher endlich ab und sah sie freudig überrascht an. „Machst du Witze? Natürlich können wir dir helfen. Genau für sowas sind wir doch da: Die Gesundheit zu fördern.“ Elli atmete erleichtert aus und nickte lächelnd, lief allerdings gleichzeitig puterrot an, was sie versuchte mit einem gesenkten Kopf zu verstecken. „Alles gut?“, fragte er nach einem Augenblick, in der er schon die Befürchtung hatte, er müsse gleich den Notarzt rufen, weil das viele Blut ihren Kopf zum Platzen bringen könnte. „Ja, ja, klar, alles gut!“, rief Elli unwissend was sie jetzt tun sollte und zappelte auf ihrem Stuhl herum. Er sah sie nachdenklich an und lachte dann leise. „Alles klar, du musst nicht nervös sein.“, er schob den Becher beiseite und angelte über dem Tisch nach ihren beiden Händen. Fest aber sanft nahm er sie zwischen die Finger und strich beruhigend über ihre Knöchel. „Wir machen es wie mit jedem, der sich bei uns anmelden möchte, in Ordnung? Ich erzähle dir erstmal was über das Center und dann führe ich dich rum. Ganz unverbindlich natürlich.“ Elli nickte erleichtert. „Willst du einen Kaffee oder dergleichen?“ Als sie wieder den Kopf schüttelte, sah er hoch zu seinen Kolleginnen, die absolut kein Interesse für sie beide zu haben schienen und gerade Kartons hinter dem Tresen auspackten. „Clara, kannst du mir einen unserer Kataloge bringen? Und ich hätte gerne einen Shake. Erdbeere, wenn ‘s geht.“ „Aye, Aye, Captain.“, rief sie scherzhaft salutierend hinüber und er wandte sich wieder an Elli. „Habt ihr eigentlich immer sonntags auf? Oder liegt es daran, dass heute verkaufsoffen ist?“ „Wir haben jeden Tag auf.“, erklärte er. „Wir öffnen um sechs und schließen um zweiundzwanzig Uhr, außer sonntags, da um achtzehn Uhr.“ „Und wie viel kostet der Beitrag?“ Er lachte. „Man, bist du ungeduldig.“, er dankte seiner Kollegin für die Unterlagen und wartete bis Clara weg war, ehe er weiter sprach. „Also der monatliche Beitrag kostet fünfzig Euro. Dazu kommen dann noch Unkosten, wie zum Beispiel, wenn du dir einen Eiweißshake bestellst oder einen Kaffee oder sonst etwas – außer Wasser natürlich, das bekommt jeder umsonst. Oder wenn du vielleicht eines der Produkte unserer Partnerunternehmen erwerben möchtest oder ein Handtuch, weil du deines vergessen hast oder was auch immer.“ Elli nickte einfach nur. Zum Glück redete er und es schien ihm zu gefallen. Damit konnte sie sich einfach treiben lassen und entspannen. „Ich weiß, fünfzig Euro scheinen im ersten Moment recht viel, immerhin gibt es Clubs, da zahlt man zehn bis zwanzig pro Monat, aber dafür haben wir hier für jedes Mitglied eine individuelle Betreuung.“ „Ah, das heißt, dass du mit mir zusammen Sport machst?“ Er lachte. „Klar. Wir machen einfach Termine und ich werde dein persönlicher Trainer.“ Sie gackerten beide wie Kinder. „Also der Beginn besteht erstmal darin, dass wir überhaupt gucken wie weit wir in deinem Training gehen können - also wie belastbar du bist. Dazu machen wir als erstes eine kleine Grundlegende Untersuchung – Körpergröße, Gewicht, Knochengewicht, Fettwerte, Muskelwerte, Blutdruck und Puls etc. – und anschließend machen wir einen Belastungstest, um deine Ausdauer zu prüfen.“ Ausdauer... dieses Wort hatte in Kombination mit ihm und den Bildern vom Vorabend eine andere Bedeutung, als sie sollten. „Anhand dieser Daten, stellen wir dann deinen persönlichen Trainingsplan auf. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, warte...“, er schlug den Katalog auf und suchte nach einer bestimmten Seite. „... ah, hier – also, darüber hinaus hast du die Möglichkeit, an diesen Kursen teilzunehmen.“, er schob ihr die Seite rüber. „Das ist unser aktuelles Angebot. Es ändert sich immer mal wieder, aber die Kurse bleiben dieselben. Einen festen Trainer für jeden Kurs gibt es nicht. Normalerweise sind zwei bis drei von uns an einem Kurs beteiligt und die machen dann untereinander aus, wer ihn wann leitet. Dir würde ich besonders Yoga, Rückengymnastik und Wassergymnastik empfehlen. Hast du schon mal Yoga gemacht?“ „Einmal“ „Ok, dann den Anfängerkurs. Du musst dich für die Gruppen auch nicht eintragen. Komm einfach her wann immer du Zeit hast und mach mit.“ Elli nickte und blätterte neugierig weiter. „Uh, Sauna!“ Christopher lachte. „Ja, das ist auch im Preis inklusive. Ich zeige dir nachher den Garderoben- und Wellnessbereich. Dort haben wir eine achtzig, eine neunzig und eine hundert Grad Sauna, sowie eine Feuchtsauna... Oder hast du etwas gegen Geschlechtermischung in Saunen?“ Elli schluckte kurz. Mit Christopher in der Sauna... Gleich würde sie sabbern! Doch schnell schüttelte sie stattdessen den Kopf. „Nein, damit habe ich kein Problem.“ – wobei… aber sie wollte ja nicht wie ein Idiot dastehen. „Gut. Also die Umkleideräume und der Wellnessbereich sind gemischt. Wenn du beim Umziehen allerdings ein Problem damit hast, dann haben wir auch Kabinen, die zeige ich dir nachher. Ansonsten sind nur die Duschen und Toiletten getrennt. Doch zurück zu den Saunen. Du kannst sie jeder Zeit benutzen, außer am Donnerstag, da ist Herrenabend.“, er hob scherzend einen mahnenden Finger und sah sie scharf an. „Dafür dürfen wir aber nicht dienstags hinein. Da ist Frauenabend.“ „Das ist fair.“ „Nicht wahr?“ Sie lachten beide. „Neben den entsprechenden Abkühlbecken haben wir auch Massagekabinen.“ „Uh, jetzt wird’s heiß!“, langsam taute sie auf und das gefiel auch Christopher sichtlich. Er zuckte grinsend mit den Augenbrauen und ging auf ihre Andeutung ein. „Und das nicht nur in der Sauna.“, schnurrte er verspielt und sie kicherte. „Gibt es noch mehr solcher umwerfenden Extras?“, fragte sie dann. „Hm... kostenlose Kinderbetreuung für trainierende Eltern zwischen acht Uhr morgens und siebzehn Uhr abends, aber das betrifft dich weniger, oder?“ Sie machte trotzdem ein fasziniertes Geräusch. „Das ist ja genial!“ „Danke.“, er lachte. „Und als Mitglied bekommst du einen Rabatt auf unseren Ernährungskurs, wenn du Interesse hast. Wie koche ich richtig, was sollte ich kochen, wie sollte ich einkaufen, kennenlernen der Körperrythmen und -funktionen und wie man mit ihnen richtig umgeht, dass der Körper quasi zum Verbrennungsmotor wird...“ „Klingt interessant.“ „Ist es auch. Der Kurs zieht sich über zehn Wochen und findet einmal in der Woche für neunzig Minuten statt. Außenstehende bezahlen einmalig einhundertzwanzig Euro, Mitglieder fünfzig Euro.“ „Das nenne ich einen Preisunterschied.“ „Und du kannst dir sicher sein, dass wir dir nicht einfach nur irgendwelche Produkte andrehen wollen. Wir zeigen dir, wie du dich mit den ganz normalen Lebensmitteln aus dem Supermarkt korrekt ernährst.“ Sie nickte und versank in das strahlend tiefe Himmelblau seiner Augen. Sie vergaß beinahe wo sie waren, bis er sie aus ihrer Trance zurückzerrte. „Also, soll ich dir das Center mal zeigen? Noch interessiert?“ Sie nickte eifrig. „Oh ja! Jetzt noch mehr als vorher!“ „Alles klar. Dann warte kurz, ich besorge dir Überzieher für deine Schuhe – Straßenschuhe sind hier verboten – und dann geht’s los!“ Er stand auf. „Aye, Aye, Captain.“ Er lachte ausgelassen, als er ging. „Weißt du was mich immer wieder verblüfft?“ „Na?“ „Wir sind vor fünfzehn Minuten von zuhause losgelaufen und stehen nun mitten in der Wildnis.“ „Wildnis?“, Elli lachte, als sie sich nach Christopher umsah und ihn dabei beobachten konnte, wie er die dicken Flanken einer Milchkuh klopfte, die auf der anderen Seite des Weidezaunes am Wegesrand graste. „Na wie soll man das denn sonst nennen?“ „Auf jeden Fall nicht Wildnis. Unter „wild“ verstehe ich was anderes.“ Er schloss wieder zu ihr auf. „Ich sage dir, ich war zwar als Kind oft bei meiner Großmutter, aber hier draußen war ich noch nie.“ „Das ist das besondere an Geheimtipps.“, verkündete Elli und ging langsam weiter. „Zumindest hoffe ich, dass es das noch immer ist: Geheim.“ „Also so wie das hier aussieht, denke ich, dass du Glück hast.“ „Wir werden sehen.“ Er lachte nur wieder und sie gingen weiter auf das kleine Waldstückchen am Ende der Kuhweide zu. „Übrigens bin ich richtig beeindruckt, dass du vorhin zu mir ins Center gekommen bist, um dich anzumelden.“, verkündete er mit ehrlichem Stolz im Blick, was Elli nur wieder zum Kichern und Erröten brachte. „Nein, wirklich!“, machte er weiter. „Das hätte ich nicht gedacht. Aber ich freue mich auf unser erstes Training morgen. Und anschließend warte ich dann auf dich, bis die Ernährungsberatung vorbei ist, ja?“ „Ja, aber auch nur, weil du dann mit dem Auto heim fahren kannst.“ „Mist, du hast mich erwischt.“ Sie erreichten die Waldgrenze und aus dem alten Plattenweg zwischen den stromdurchflossenen Zäunen, wurde ein breiter Waldweg, der langsam aber sicher wieder mit Gras zu wucherte. „Hey, hier lebt ein Biber!“, bemerkte Christopher irgendwann, als er die kleinen Holzstückchen über dem Weg und zwischen den Bäumen bemerkte. „Ja, vor einigen Jahren stand das groß in der Zeitung. Aber keine Sorge. Am See sind sie wohl nicht, nur an dem kleinen Bach, der hier langfließt.“, sie wies noch ein Stück weiter in die Richtung, wo sich die Anzahl der Holzstückchen vervielfältigte. Tatsächlich tauchte aus dem Nichts ein etwa einen Meter breiter Rinnsal auf und verschwand genauso unbemerkt wieder im Dickicht. „Es ist richtig schön hier.“, bemerkte Christopher anerkennend und sah hoch in die Baumwipfel über sich. Das Licht der Sonne sank langsam hinab und warf wunderschöne Lichtspiele durch das grüne Dach. „Regelrecht romantisch.“ Verwegen grinsend sah er zu Elli, doch sie lachte nur. „Mach dir keine Hoffnungen, du Bauer. An meinen göttlichen Körper lasse ich nur Wasser und Hautpflegeprodukte.“, lachte sie. „Aber ja, ich weiß, was du meinst. Es war schon immer traumhaft hier.“ Eine Ente schwamm schnatternd durch das Wasser, als sie endlich das Ufer des Sees erreichten, zu dem sie ihn versprochen hatte zu führen. Der sandige Streifen auf der vielleicht fünf Meter breiten Lichtung, über dem die Wellen sanft plätscherten, war größer, als in ihrer Erinnerung, doch noch immer war dieses kleine Fleckchen Paradies unter dem sanft rauschenden Dach unberührt... Na ja, außer der Trampelpfade, die sich rechts und links am Ufer zwischen dem Schilf ausgeweitet hatten – vermutlich entstanden durch liebestolle Teenager, die sich hierher verirrten, um ihren Trieben ungestört freien Lauf zu lassen. Auch war noch immer eine kreisrunde verkohlte Stelle zu sehen, wo Besucher des Sees ihr Lagerfeuer anzündeten. Christopher hatte Recht. Mit dem warmen Licht der Sonne, dass nur begrenzt durch die Bäume drang, und dem sanften Glitzern des Sees, sowie dem Rauschen seiner Wellen, war das ein überaus romantischer Ort. Sie hoffte, dass es nicht zu aufdringlich war und er sie nun nicht für eine Irre hielt, die ihn rumbekommen wollte. Nicht, dass er damit nicht vielleicht sogar recht gehabt hätte, doch sie wollte nicht, dass er diesen Eindruck von ihr bekam… Immerhin wusste sie, dass das nie geschehen würde… Vielleicht war das doch nicht der richtige Platz. Sie hätte ihn etwas dichter an die Stadt bringen sollen, zu einem kleinen Strand mit Bootsanlegeplätzen. Auch dieser Ort war wenig frequentiert, wenn er auch direkt an einer Gartenkolonie lag. Nun war es jedoch zu spät „Das ist atemberaubend.“, erklärte Christopher und ließ bereits die Hüllen nahe des Ufers fallen. „Das Wasser ist ja richtig klar!“, bemerkte er. „Ja, soweit ich weiß, ist das einer unserer saubersten Seen hier in der Umgebung.“ „Dann verstehe ich nicht, dass diesen kleinen Pfleg Paradies bisher noch keiner für sich entdeckt und erschlossen hat.“ „Na ja, das liegt vielleicht daran, dass das hier noch offiziell zu dem Landwirtschaftsbetrieb gehört, zu dem auch die Weiden und Felder der Stadt gehören.“, erklärte Elli Schultern zuckend. Er nickte und stand bereits in Badehose vor ihr. „Na los, gehen wir etwas planschen.“, forderte er sie auf. Na toll… Da war er, der Moment, vor dem sie sich fürchtete… Sie sollte sich ausziehen – wenn auch nur bis auf ihren Badeanzug… Elli nickt zögerlich und wartete noch, bis er sich ohne weitere Notiz von ihr zu nehmen, herum gedreht hatte und langsam ins Wasser watete. „Man merkt, dass hier doch mehr los ist, als man auf dem ersten Blick erkennen kann. Der Boden ist festgetreten. Zwar nicht so stark wie … wow!“ Erschrocken sah Elli auf und krümmte sich zusammen, als wolle sie eilig etwas verstecken, doch er grinste nur und sprach weiter. „Ich dachte wir gehen schwimmen. Stattdessen tauchst du hier in deinem kleinen Schwarzen auf.“ „Kleines Schwarzes?“, Elli lachte verlegen. „Das ist ein Badeanzug!“, rechtfertigte sie ihr Badekleid. „Tatsächlich?“ Er hob nur eine Augenbraue und ließ sich weiter das Wasser über die Arme gleiten. „Nun hab dich nicht so, komm ins Wasser!“, bat er sie. „Ich drehe mich auch wieder um.“ Er wandte ihr erneut den Rücken zu und begann sich den Bauch und die Brust nass zu machen. Eilig warf Elli ihre Hose beiseite und sprang leichtfüßig hinunter zum Wasser. Als er das Plätschern hörte drehte er sich wieder herum. „Erwischt!“ „Hey, du sollst nicht schmulen!“, jammerte sie und versuchte schneller ins Wasser zu kommen. „Hey, du siehst mich hier oben ohne und du hast ein Kleid an. Ich glaube ich sollte mich mehr schämen, so nackig wie ich bin.“ „Du bist doof.“ Er lacht, als sie fast Brusttief an ihm vorbei watete und kurz darauf in die Knie ging, um sich abzustoßen. Er wollte sie nicht aufziehen, im Gegenteil. Er war ein absoluter Bikiniliebhaber – wie vermutlich jeder gute Mann in seiner Welt – doch es war klar, dass Elli so etwas nicht tragen würde. Aber das, was sie stattdessen zum Baden anzog, sah aus, wie ein knappes Kleid, das gerade so ihren breiten Hintern verdeckte. Es erinnerte an eines dieser zarten Negligees, die er so gerne an seinen Betthäschen sah. Und dieses Outfit umschmeichelte Elli so sehr, dass es nahezu unmöglich für ihn war, den Blick von ihr abzuwenden. Dabei war sie so absolut nicht sein Typ und das lag nicht nur an ihrer fülligen Körperfigur, da er sich normalerweise nur mit großen, schlanken, durchtrainierten Mädchen vergnügte, die nur wenig bis gar kein Holz vor der Hütte hatten. Auch ihre Haare und Augen waren zu dunkel für seinen Geschmack... Doch Elli war irgendwie etwas Besonderes. Sie war niedlich und lieb... Eben eine echte Freundin! Er ließ sich ins Wasser gleiten und schwamm ihr nach. Sie war wirklich keine gute Schwimmerin, so hatte er sie nach nur wenigen Zügen eingeholt. „Also eines steht fest: Alleine sollte man hier sicher nicht schwimmen gehen. Wenn man sich etwas tut, ist man viel zu weit ab vom Schuss.“ Elli nickte nur und machte ein zustimmendes Geräusch. Irritiert sah er sie an. „Hey, alles gut?“ „Ja, alles gut. Ich will nur nicht zu viel Wasser schlucken!“, sie grinste verschmitzt. Er lachte und kam etwas näher an sie heran. In einem günstigen Moment griff er ihre Taille. Erschrocken begann Elli mit den Armen zu rudern und spukte einen Schwall Wasser aus. „Ganz ruhig.“, er zog sie an sich heran und drehte sich dann um, mit dem Rücken zu ihr. „Komm, pack die Hände auf meine Schultern und lass dich von mir ziehen.“ Nun hatte sie sich wohl vollends zum Idioten erklären lassen. Er musste sie wieder aus dem Wasser herausschleppen. War das peinlich. Fazit: Sie benötigte für solche ich-schäme-mich-Momente gar nicht ihre Mutter. Sie schaffte es auch ganz gut allein. Christopher hingegen dachte in keiner Weise schlecht von ihr oder verurteilte sie. Er hätte auch nicht im Traum daran gedacht, sie für dieses Verhalten aufzuziehen oder lächerlich zu machen. Im Gegenteil. Irgendwie erfüllte es ihn mit einer gewissen Wärme, dass sie so unbeholfen war. Etwas, das man wohl als Beschützerinstinkt verstehen konnte. Er schwamm ruhig und gleichmäßig unter ihr durch das kühle Nass und konnte spüren, dass Elli auf seinem Rücken sich langsam entspannte, während er sie so durch die Wellen zog. Das war sein Verdienst und es durchflutete in mit ungeheurer Kraft und purem Stolz. Einem Impuls folgend drehte er sich auf den Rücken. „Hey, nicht erschrecken.“, sprach er dabei leise und sah in ihre riesengroßen, rehbraunen Augen, die ihn erwartungsvoll, aber auch vorsichtig anstarrten. Sanft griff er seitlich an ihren Brustkorb, um sie zu sich hinauf zu ziehen, bis seine Hände an ihren unteren Rippenbogen wandern konnten. Ellis Herz pochte rasend schnell davon, als wollte es einen Dauerlauf machen oder auf einer Pferderennbahn gewinnen. Ihre Augen wanderten kurz zu seinem Mund hinab. Würde er sie küssen? Konnte es wahr sein... Aber nein. Alles was er sagte war: „Schwimm ein wenig, ich halte dich von unten fest, dass du nicht abstürzt.“ „Ha ha“, macht sie pampig und streckte ihm die Zunge raus. Wie blöd kam ihr die bloße Idee vor, er würde sie Küssen wollen. Sie heftete den Blick auf etwas neben seinem Ohr und begann mit den Armen und Beinen zu schlagen wie ein Frosch – oder zumindest fast. Die Hände zusammenführen war nicht drin. Aber wenigstens war er so taktvoll, jetzt nichts zu sagen! So glitten sie noch eine Weile durch das Wasser, bis Christopher ihr mit einem sanften Druck zu verstehen gab, dass sie stoppen sollte. Mit paddelnden Füßen richteten sie sich auf und seine Hände glitten noch etwas tiefer, bis sie in ihrer Taille saßen. „Alles gut?“ Sie nickte. „Tut mir leid, dass du nun mich hier an der Backe hast. Du wärst sicher lieber etwas mehr geschwommen.“ „Ach quatsch, mach dir darüber keine Gedanken. Es macht Spaß mit dir hier im Wasser.“ Sie lachte leise. „Danke, da bin ich froh.“ Er nickte friedlich lächelnd und sah an ihr vorbei zum Ufer. „Also dann, schwimmen wir wieder zurück, ja?!“ „In Ordnung. Aber bitte kein Wettschwimmen, sonst werde ich noch panisch.“ „Keine Sorge, ich bleib bei dir.“, versicherte er amüsiert und drehte sich mit ihr um, sodass er sich erneut auf den Rücken legen konnte und mit leichten Fußschlägen zurückschwamm, mit ihr nur wenige Zentimeter über seinem Bauch, wie kurz zuvor. Irgendwann bemerkte er, dass er die Umgebung ausgeblendet hatte. Alles was er spürte, war ihre Nähe, der Stoff ihres Badeanzugs unter seinen Fingern und die Bewegung ihres Körpers bei jedem Schlag. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals eine Frau so intensiv wahrgenommen zu haben. Intensiv. Vermutlich hätte er sich früher über dieses Wort beim Anblick ihrer Figur schlapp gelacht. Doch nun, da er eine Frau von ihrer Statur beinahe in den Armen hielt – so dicht an seinem eigenen Körper – fragte er sich, ob solche Frauen tatsächlich so lächerlich waren. Sie war weich und zart zugleich und das, was er früher an ihr ausgelacht hätte, erwies sich nun als weiches Schmusekissen, das jene Stellen sicherte, die er manchmal an seinen bisherigen Gespielinnen immer gehasst hatte. Wie oft hatte er schon von einem knöchrigen Hintern blaue Flecke auf einem Oberschenkel gehabt? Wie oft hatte er schon das Gefühl habt, harte Äste eines Baums zu umarmen, wenn eine andere ihren nur dezent gepolsterten Brustkorb an ihn drückte? Wie würde sich Elli mit diesen zwei perfekten, weichen Kurven unter ihrem Hals anfühlen... Hatte er perfekt gedacht? Ja. Bereits am Vortag war ihm dieses üppige Dekolleté aufgefallen und spätestens nach dem Blick in den tiefen V-Ausschnitt ihres Badeanzugs, war er sich sicher: So musste das Paradies aussehen. Er wäre vermutlich noch immer nicht im Traum darauf gekommen, all seine sportlichen und athletischen Mädchen – die er immer mal wieder zu sich einlud – nur wegen Elli von der Bettkannte zu stoßen, doch er ahnte, dass er von nun an bei seiner Suche nach der Traumfrau auf andere Attribute achten würde, als Biegsamkeit und einen flachen Bauch. „Gleich sind wir da... Ich kann langsam nicht mehr.“, lachte Elli da plötzlich und tatsächlich spürte er den lockeren Sand unter seinen Zehen, als sie das sagte. Er ließ sie langsam los und richtete sich auf. Nachdenklich sah er ihr hinterher, als sie ihre letzten Züge tat, bis in flachere Region, wo auch sie stehen konnte. „Nun bin ich ja mehr geschwommen als du!“, erkannte sie und lacht leise, als sie zu ihm zurück sah. „Ach, du willst noch mehr schwimmen?“, fragte er neckend. „Nein! Ich muss die Knochen ausruhen.“, erklärte sie lachend und spritzte etwas Wasser nach ihm. „Hey!“, rief er beleidigt und tat es ihr gleich. Sie lachte und schob eine weitere Welle zu ihm. So jagten sie sich schreiend und feixend Gegenseitig zurück in Richtung Ufer, bis Christopher Ellis Handgelenke zu fassen bekam und eindrehte, bis sie, strampelnd und sich in seinen Armen windend, ihren Rücken an seinen Oberkörper drückte. Es kribbelte voller Freude in Ellis Bauch und kroch weiter an ihr tiefer, bis sie etwas Wohliges an der empfindlichen Spitze ihrer Klitoris spürte, was sie nur selten in den letzten Jahren vernommen hatte. Er war so weich und warm und doch unglaublich kräftig – ein Mann, dem sie sich nur zu gerne hingegeben hätte… Sie taumelten noch einige Schritte durch das flache Wasser, bis sie im Schwang des Übermutes das Gleichgewicht verloren und vorn über kippten. Lachend konnte sich Elli gerade noch so auf dem Grund abstützen und hockte dann bis zu den Ellenbogen im Wasser. Unachtsam ließ sie sich auf die Seite fallen und stieß dabei mit ihrem ausladenden Gesäß fest gegen die Hüfte von Christopher. Kurz glaubte sie seine Männlichkeit gespürt zu haben – nicht als weiches Körperteil, sondern in einer beginnenden Erhärtung – doch sie tat einfach, als wäre nichts gewesen und rollte sich so auf den Rücken, dass sie atemlos vor Lachen in seinem Arm zur Ruhe kam. Genauso jappsend wie sie sah er sie kurz an. Ihre Wangen waren rosig, ihre Augen halb geschlossen. Ihr Atem kam ihr stoßweise über die Lippen. Ein Drang überkam ihn seinen Kopf zu senken und... Elli warf den Kopf in den Nacken und präsentierte ihm ihre schneeweiße Kehle. Mit heraushängender Zunge stieß sie laut und vor Erschöpfung stöhnend die Luft aus und richtete sich wieder lachend in die Senkrechte auf. „Du bist ein Kindskopf, oder?“ „Du doch auch!“ Sie lachten weiterhin atemlos. „Hey, Elli“ „Hm?“ „Ich wollte morgen Vormittag die ganzen Reste aus dem Haus entsorgen, die da so rumfliegen. Alte Möbel, das Gerümpel im Keller, die Auslegware, die ausgelatschten Dielen…“, begann er aufzuzählen. „Brauchst du Hilfe? Ich gehe dir gerne zur Hand.“ Er lachte leise. „Nein, keine Sorge. Ich wollte Dienstagabend eine kleine Fete schmeißen. Ich und ein paar Freunde. Grillen und Bierchen trinken. Quasi ein Abschied vom Alten und Einleitung des Umbaus... Ich hatte gehofft, dass du vielleicht auch kommen willst.“ Er richtete sich ebenfalls auf, dass er neben ihr im Wasser saß und stützte sich hinter ihr auf dem Grund ab. „Klar, warum nicht?“ Christopher knallte mit der flachen Hand auf den Lichtschalter und warf sein dreckiges Hemd zu den anderen Sachen in den Wäschekorb, die er bei seiner Mutter waschen lassen wollte, sobald er dazu Zeit fand. Was ein Tag. Erst sagte Marie – seine Exfreundin mit der er gelegentlich noch Sex hatte – ihre Verabredung für diesen Abend ab, weil sie zur Nachtschicht im Krankenhaus bleiben musste, dann tauchte plötzlich das Moppelchen von nebenan bei ihm auf Arbeit auf und ließ die Bombe platzen, sie wolle abnehmen. Und dann, als er mit ihr schwimmen ging, wäre er beinahe über sie hergefallen wie ein Hund über eine läufige Hündin. Er wollte nicht abfällig über Elli denken, immerhin konnte sie nichts dafür, aber er verstand einfach nicht, wie er sich von einem so unerotischen Körper so angezogen fühlen konnte. Kaum, dass er zuhause gewesen war, hatte er sich von Elli verabschiedet und war hypermotiviert wieder ans Werk gegangen, die Fliesen im Untergeschoss rauszureißen… Irgendwann war es ihm aufgegangen: Er hatte Elli eingeladen zu einer Feier, zu der auch seine ältesten Kumpels und einige seiner Fick-Beziehungen kommen würden. Klar, sie waren alle inzwischen um die dreißig Jahre alt, aber wer wusste schon wie sie auf Elli reagieren würden? Und bei dieser Frage ging es nicht nur darum, dass sie seine neugewonnene Freundin verletzen konnten und vermutlich sogar würden, er machte sich auch darüber Gedanken, was seine Jungs von ihm hielten, wenn sie auftauchte. Was war er doch für ein Scheißkerl! Er mochte Elli. Sie war lieb und nett und zuvorkommend, kümmerte sich um ihn und hörte ihm wirklich zu... Und er schaffte es nicht einmal zu der besten Freundin, die man sich auf der Welt wünschen konnte, zu stehen. Er trat auf den Lichtschalter seiner Nachttischlampe, die neben seiner Matratze auf dem Boden stand, und knipste dann den großen Schalter wieder aus. Seine Hose glitt zu Boden, ehe er sich auf die Matratze setzte, den Rücken gegen die Wand lehnte und die Arme über die angewinkelten Knie ausbreitete. Frustriert ließ er den Kopf hängen. Er war so ein Bastard. So etwas hatte Elli nicht verdient. Er schämte sich für sie, dabei war sie doch nur eine Freundin. Was sollte er nur tun? Verzweifelt wischte er sich mit einer Hand über das Gesicht. Sein Blick glitt hinüber zu dem Haus, in dem sie wohnte. Ihr Wohnzimmer und ihr Badezimmer waren seinem Schlafzimmer und seinem Bad direkt gegenüber. Das hatte er bereits am Tag zuvor bemerkt, als er sie nach dem Duschen entdeckt hatte, wie sie an ihrem Schreibtisch saß und gearbeitet hatte, als würde es keinen Morgen geben. Sie war so versunken gewesen in ihre Arbeit, dass er geglaubt hatte, dass sie nicht einmal den Einschlag einer Atombombe bemerkt hätte. Wenn er so an diesen Anblick zurück dachte, dann wurde ihm nur klar, was das Schlimmste war: Elli war deshalb so vertieft in ihre Arbeit gewesen, weil es in ihrem Leben nichts außer den Häusern gab, die sie verkaufen und vermieten sollte. Nicht, dass es an ihr lag – sie war solch eine wundervolle Person, einen besseren Menschen konnte er sich einfach nicht vorstellen – der Fehler lag in der Gesellschaft, die sie aufgrund ihres Äußeren ausgrenzte. Was ein dummer Irrtum, was für ein Verlust. Wie konnte man einen Menschen wie sie nur ausgrenzen. Und Schlimmer noch: Wie konnte er ein Teil dieser Welt sein, die sie so behandelte? Er schämte sich. Er war ein Vollidiot. Elli hatte bessere Freunde verdient als ihn. Er war ein Weichei, traute sich nicht einmal vor seinen eigenen Freunden zuzugeben, dass er seine Zeit gerne mit einer stark übergewichtigen Frau verbrachte. „Oh man, Elli...“, seufzte er leise und strich sich durch das Haar, als er den Blick wieder auf seine Zehenspitzen senkte. Diese Frau ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ständig dachte er über sie nach und darüber, wie ihr Leben wohl war... Sie hatte nicht viele Freunde, sie glaubte ständig beobachtet und verspottet zu werden und sie machte dumme, unnütze Scherze über sich selbst. Mangelndes Selbstbewusstsein und Paranoia, etwas das scheinbar viele Menschen mit Gewichtsproblemen hatten, egal ob zu viel oder zu wenig auf den Rippen. Und die meisten von ihnen brauchten das nicht. Besonders nicht Elli. Nicht diese kleine, süße Elli. Sie wirkte so unschuldig und konnte doch flirten, dass selbst ihm die Ohren rot wurden. Wenn sie alles um sich herum vergaß, dann war sie ein richtiger Draufgänger, fast schon unverschämt, und eine Frau, die jeder sofort abschleppen und nicht mehr loslassen würde, wenn er die Möglichkeit bekam. Und in solch einem Moment, wo sie ihr Selbstbewusstsein fand, war es gleich, ob sie ein Strich in der Landschaft war, oder ein dreihundert Tonnen Wal – natürlich beides nur metaphorisch gesprochen. In solch einem Moment war sie einfach... Er schlug den Hinterkopf gegen die Wand und sah zur Decke. Elli – Elli – Elli... Sein Kopf fiel wieder beiseite und streifte das Fenster zum Badezimmer. Hinter dem riesigen Glas, erkannte er durch eine weiße Gardine die verzerrte Silhouette einer Frau mit Handtuch, eindeutig Elli. Nicht nur, weil sie alleine in dieser Wohnung lebte, sondern auch, weil er ihre Art erkannte sich zu bewegen. Mit großen Augen sah er zu dem Fenster hinüber, sein Mund öffnete sich langsam, da fiel das Handtuch. Er schluckt schwer und aus einem Impuls heraus löschte er das Licht neben sich. Er wollte nicht riskieren, dass Elli ihn sah, schaffte es aber auch nicht, seinen Blick von ihrer nackten Gestalt abzuwenden – wenn er auch Dank der Gardine nicht viel erkannte. Sie streckte sich, als sie sich die Haare kämmte. Danach drehte sie sich ein paar Mal um die eigene Achse, dann nahm sie irgendwas hervor, was sie sich auf die Hand zu kippen schien und begann... Er schluckte. Reflexartig wanderte seine Hand zur Hose und unter den Bund. Sie stand dort und knetete sich voller Hingabe beide Brüste. Ihm lief fast das Wasser im Mund zusammen, als er sich vorstellte, wie es wohl ohne die Gardine wäre – wenn er einen unverblümten Blick auf ihre weichen Knospen erhaschen konnte. Nach dem Baden im See waren ihre Brustwarzen stark angeschwollen gewesen. Sicher würden sie auch jetzt stramm von ihr abstehen und nur darauf warten, dass einer hinein biss... Er leckte sich über die Lippen und packte seine Erektion. Er hatte kaum bemerkt, wie er hart geworden war, so schnell war es passiert. Er hatte gar keine Zeit darüber nachzudenken, warum das so war, denn ihre Hände glitten tiefer an ihr hinab. Was würde sie nur von ihm halten, wenn sie wüsste, dass er hier saß und sich selbst die Eichel massierte, während er sie dabei beobachtete, wie sie ihren Körper mit einer Feuchtigkeitslotion einrieb? Feucht... Er griff fester zu und rieb sich ein paar Mal schwer auf und ab, während Elli sich herum drehte und ein Bein anhob, um es auf dem Badewannenrand abstellt. Ausgiebig strich sie sich über die Oberschenkel und er wünschte, dass diese dämliche Gardine woanders hängen würde. Was würde er nur von sich selbst halten, wenn er wieder zur Besinnung kam? Was war die Ausrede für dieses armselige Spannen, das er betrieb? Sexuelle Unausgeglichenheit, weil Marie nicht gekommen war? Er schloss die Augen und dachte wieder daran, wie Elli im Wasser über ihm geschwommen war und sich bei ihrer kleinen Jagd an ihn presste. Seine Männlichkeit zuckte verlangend in seiner Hand. Verdammt, er hätte sie genommen, wenn sie ihn gelassen hätte. Wie wäre es wohl, in ihr zu sein? Sie fühlte sich schon von außen so viel besser an, als all seine anderen Weiber vor ihr. Wie würde es dann in ihrem Innern sein? Warm! Weich! Feucht, nein, Nass! Eng! Er biss die Zähne zusammen und erhöhte Druck und Tempo auf seinem Geschlecht. Sie hätte auf dem Rasen gelegen, oder in dem Wasser. Sie hätte sich nicht mal ausziehen müssen, er hätte den Rock einfach hoch geschoben und den Stoff von ihrer Mitte weg, um in sie hinein zu stoßen. Und sie hätte gestöhnt und seinen Namen geschrien und ihr Orgasmus hätte sich so fest um ihn zusammengezogen... Das Licht in dem Badezimmer ging aus und gleich darauf betrat die Frau seiner Fantasien das Wohnzimmer, wo er sie besser sehen konnte, da die Gardienen und Vorhänge zur Seite gebunden waren. Die kurze Hotpan klebte noch leicht an ihren Beinen von der Lotion und ihre Nippel waren tatsächlich so hart erregt, wie er es sich vorgestellt hatte. Wenn er doch nur reinkneifen konnte und an ihnen saugen... ein kurze, flüchtige Berührung würde ihm schon reichen... Elli zog ein Schubfach aus dem Schreibtisch und beugte sich vor, auf der Suche nach etwas. So gewährte sie ihm einen tiefen Einblick zwischen ihre beiden, leckeren Zwillinge. Erst, als sie etwas aus dem Schubfach zog und kurz darauf ein längliches Gebilde in ihrer Hand aufschraubte, bemerkte er, was sie dort aus dem Badezimmer mitgebracht hatte. „Oh, verdammt...“, murmelte er und rieb sich noch schneller, während er sie dabei beobachtete, wie sie die Batterien am unteren Ende ihres Vibrators austauschte. Das Ganze war schnell getan, dann begann sie auch noch ihn zu reinigen. Sie sprühte ihn mit Desinfektionsmittel ein und rieb ihn dann sorgfältig sauber. Kurz machte sie Anstalten, als wollte sie sich wie gestern an den Schreibtisch setzen und er hoffte inständig, sie würde das Gerät gleich jetzt verwenden, doch alles was sie tat, war die Mappe auf der Tischplatte zu schließen und dann wandte sie sich ab. Keinen Augenblick später wurde das Licht gelöscht. Frustriert breitete sich Christopher auf seiner Matratze aus. Er atmete bereits schwer. Elli... im Liebesspiel mit einem Vibrator. Warum nur konnte ihr Schlafzimmer nicht auf seiner Hausseite liegen. In diesem Moment hätte er alles dafür gegeben, sie bei der Selbstbefriedigung zu beobachten... War das krank? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)